Endlich Zeit! - Susanne Asal - E-Book

Endlich Zeit! E-Book

Susanne Asal

0,0

Beschreibung

Rentner haben niemals Zeit . . . . . . und jetzt wissen Sie auch warum! Denn Sie haben endlich Zeit für die schönen Dinge im Leben, und damit wird der Ruhestand zur perfekten Zeit zum Reisen. Egal, ob nah, ob fern. Egal, ob mit kleinem oder großem Budget. Das Buch vereint 100 attraktive Ziele und Tourenvorschläge weltweit, die alles andere sind als "Rentnerreisen". Das perfekte Geschenk und ein vielseitiger Ratgeber für alle, die noch etwas erleben wollen!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 509

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Endlich Zeit!

»Reisen bedeutet Grenzen zu überschreiten,auch die eigenen.«

Wanda Reza

Inhalt

Europa

1Auf Tuff gebaut

Orvieto – Domstadt im Zebra-Look

2Und ewig lockt die Stadt

Kunstschätze und Dolce Vita in Rom

3Auf den Spuren der ewigen Göttin

Malta fasziniert mit Megalith-Zeugnissen

4Spanische Hochgefühle

Entdeckungsreise durch die kastilische Meseta

5Trauminsel vor der Haustür

Auf jeden Fall Mallorca!

6Quintas: futuristisch, puristisch

Blumeninsel Madeira im Wandel

7Pupillenkino im Großformat

Wandern auf São Miguel

8Kulinarische Hochgenüsse

Schwarze Diamanten und edle Tropfen in der Provence

9Einsame Buchten, pulsierende Städte

Die französische Mittelmeerküste entdecken

10Ein Lichtjahr streifen

Langzeiturlaub in der Provence

11Entdeckungen am Abgrund

Stille Tage am Canyon du Verdon

12Skiregion mit mediterranem Flair

Skifahren in Pra-Loup

13Wohnen auf dem Fluss

Im Hausboot am Kanal von Briare

14Stadt der Genießer und Kenner

Europas Metropole Brüssel hat viele Gesichter

15Überschaubar und charmant

Mit dem Fahrrad durch Amsterdam

16Lernen auf Schritt und Tritt

Gruppenwandern in England

17Wasser, Wiege, Whisky

Fife – das kleine schottische Königreich

18Die Anmut des Hochlandes

Royal Deeside – das königliche Schottland

19Eine Insel in den Bergen

Val di Fiemme – das glückliche Tal

20Das Herz der Dolomiten

Die Seiser Alm – Europas größte Hochweide

21Auf das Dach der alpinen Welt

Höchste Hütte Südtirols

22Springen Sie über Ihren Schatten

Fallschirmspringen in Leutkirch

23Zwischen Chips und Tee

Kurse für Golfneulinge im Mühlviertel

24Ein Fluss mit Kulisse

Radeln am Inn

25Imperiales Herz Tirols

Innsbruck hat viele Facetten

26Sturm im Glas

Herbsttage in der Steiermark

27Sachsens quirlige Metropole

Endlich zur Lebens- und Kulturstadt Leipzig

28Endlich Zeit für den Osten

Elbmetropole Dresden und die Sächsische Schweiz

29Es werde Licht

Weihnachtstraditionen im Erzgebirge

30Das alte Dorf und die Zukunft

Ein Freilichtmuseum der besonderen Art

31Sommer in der Sommerstadt

Porvoo – Perle an der Küste Südost-Finnlands

32Das romantische Blaue Band

Durch Schweden schweben

33Märchenhaftes Mittelalter

Lebendige Vergangenheit auf Schwedens Gotland

34Unendlich weite Schärenwelten

Segeltörn zwischen Schweden und Finnland

35Die Perle Bohusläns

Marstrand – Kleinod in den schwedischen Schären

36Angeln in der Großstadt

Städtetrip mit Angelspaß in Schwedens Hauptstadt

37Die schönste Zugfahrt der Welt

Auf den Schienen von Oslo nach Bergen

38Reise in die Eiszeit

Von Grönlands Diskobucht in den »warmen« Süden

39Flussland Russland

Auf dem Wasserweg der Zaren

40Ganz wie zu Zeiten der Hanse

Estlands Herz schlägt in Tallinn

41Onkel Toms Hütte

Thomas Manns Kurische Nehrung

42Residieren im Schloss

Im Zauber der polnischen Ostseeküste

43Ausflug in deutsche Vergangenheit

Schlesien wird wiederentdeckt

44Smetanas Stadt-Land-Fluss

Eine Reise entlang der oberen Moldau

45Über den Wolken

Rundflug Vrsar – Kroatien / Istrien

46Schatz im Silbersee

Fährtenlesen im Nationalpark Plitvicer Seen

47Odyssee 2.0

Ruhige Tage auf Ithaka

48Liebreizende griechische Insel

Wandern und Entspannen auf der grünen Insel Korfu

49Inselglück in der Ägäis

Sommerträume werden wahr auf Milos

50Weiße Dörfer, schöne Strände

Griechische Ursprünglichkeit auf der Insel Paros

51Besuch beim »Russischen Bären«

Im Schmetterlingstal auf der Klosterinsel Rhodos

52Zwischen Orient und Okzident

Mit dem Boot Istanbul erkunden

Asien

53In einen Topf geworfen

Jordanien hat an Attraktivität nichts eingebüßt

54Urlaub der offenen Tür

Viel Flair aus Tausendundeiner Nacht im Oman

55Der Scheich schläft gut

Die VAE mal ganz anders: zu Besuch in Ras Al Khaimah

56Einmal am Ganges

Den Besuch in Varanasi wird man nie vergessen

57Nicht nur für Hippies

Goa – Indiens portugiesisches Erbe

58Tee im Paradies

Der Teeanbau auf Sri Lanka

59Las Vegas im Reich der Mitte

Hongkongs kleine Schwester Macau mausert sich

60Die Mutter wird nicht gewechselt

Das großartige Hongkong verblüfft immer wieder

61Kreuzfahrten auf Schienen

Im Zug durch Südostasien

62Was für ein Begriff

In Bhutan auf Wanderschaft

63Willkommen im Königreich

Thailand, das schöne Land des Lächelns

64Die magische Insel

Balis Alltagsriten – authentisch wie kaum anderswo

65Alles schön im Fluss

Auf einer Kreuzfahrt im Mekong-Delta von Vietnam

Nordamerika

66Natur pur in Banff

Rocky Mountain High auf kanadisch

67Napa Valley des Nordens

Auf Bacchus Spuren am Okanagan Lake

68»Wildnis voraus«

Kreuzfahrten entlang der Küste Alaskas

69Zwischen T-Bone und Dolly

Branson / Missouri – Vergnügungshauptstadt der USA

70Duett von Land und Meer

Cape Cod – Neuengland aus dem Bilderbuch

71Das Gesicht der Erde

Big Sur – Magische Küstenschönheit

72Von Cowboys und Sinnsuchern

Sedona – Paradies zwischen malerischen Felsen

73Ausreiten mit Lucky Luke

Ranchurlaub in Colorado

74Inseln der Snowbirds

Aktiv auf Island und Captiva Island

Mittel- und Südamerika

75Endlich ablegen

Mit dem Postboot durch die Bahamas

76Per Du mit dem Zitronenhai

»Last night I dreamt of San Pedro«

77Phoenix aus der Asche

Antigua – Barockstadt im Schatten der Vulkane

78Der See der Heiligen

Ein Naturschauspiel: Der Lago de Atitlán

79Wo der besondere Kaffee wächst

Salento ist ein bunt-malerisches Ziel

80Wie lebt es sich als Gutsherr?

Auf einer Hacienda in Ecuador

81Wo die Sterne in den See fallen

Eine Zugfahrt von Cusco zum Titicacasee

82Lieber Koch als Fußballer

Lima ist für Gourmets gerüstet

83Unter Patagoniens Vulkanen

Der Cruce de Lagos – Reisen per Boot

84Weinprobe am Kap Hoorn

Eine Kreuzfahrt von Ushuaia nach Punta Arenas

85Wüstenwein und Dschungel

Eine ungewöhnliche Fahrt durch Argentinien

86Paris? Genua? Buenos Aires!

Die schöne Hauptstadt Argentiniens

Afrika

87Königsstädte, Kasbahs und Kamele

Einmal quer durch Marokkos Herz

88Endlich »klassisch« Safari

Zu den besten Savannen-Spots Kenias

89Sehnsuchtsziel Afrika

Noch viel Schnee auf dem Kilimandscharo

90Auf den Spuren von Livingstone

Sambesi und Victoria Falls

91Im Zelt-Camp durchs Delta

Pfadfindertraum in Botswana

92Im Himmel über der Wüste!

Mit der Cessna kreuz und quer durch Namibia

93Mit dem eigenen Landcruiser

Gondwana-Trip als Selbstfahrer

94Safaritraum auf Schienen

Im Zugabteil durch Afrika

95»Get your kicks«

Auf der Harley durch Südafrika

96Endlich richtig abtauchen

An Südafrikas Elephant Coast

97Reise im Licht der Sterne

Von Leuchtturm zu Leuchtturm rings ums Kap

98Unterwegs in rauer Natur

Endlose Weiten und Menschenleere in Australien«

99Im romantischen Südseeparadies

Den dritten Frühling erleben

100Kleines Land mit großer Vielfalt

Rundreise durch Neuseeland

Register

In Amsterdam gehört ein Spaziergang an den Grachten einfach dazu. Dieser hier führt am ehemaligen Gebäude der Ostindien-Kompanie vorbei

Endlich Zeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Die Cook-Inseln sind dafür wie gemacht.

Nicht nur zum Sonnenuntergang sagenhaft schön: Der leuchtend türkisfarbene Peyto Lake im Banff-Nationalpark wird von Gletschern gespeist.

Bunt geht es zu auf dem Caminito in Buenos Aires.

Europa

Abenddämmerung im Hafen von Menton an der Côte d‘Azur. Im Hintergrund die Altstadt mit der alles überstrahlenden Basilique Saint-Michel Archange, einem Juwel der Barockarchitektur.

1Auf Tuff gebaut

Orvieto – Domstadt im Zebra-Look

HIGHLIGHTS

Civita di Bagnoregio: auch »sterbende Stadt« genannt, liegt auf einem Hügel und ist nur zu Fuß über eine Brücke zu erreichen

Rom: nur circa 80 Kilometer entfernt

Chiesa di Santa Margherita: mit Grabstätte der heiligen Lucia Filippini und schönem Terrakottarelief (1496), Piazza Santa Margherita, 01027 Montefiascone

Papstburg (1516): mit Renaissancearkade im Hof und Museo dell`Architettura di Antonio da Sangallo in Montefiascone

Bolsenasee: kreisrunder, 114 Quadratmeter großer See in 300 Meter Höhe

DAS SOLLTEN SIE PROBIEREN

Wer Umbriens Wein direkt beim Winzer verkosten möchte, ist im Decugnano dei Barbi gut beraten. Das schöne alte Weingut, gegründet 1212, liegt in herrlicher Landschaft und bietet neben einem tollen Blick auf Orvieto Weingutführungen, Weinverköstigungen und Kochkurse an. Mit Weinverkauf, Località Fossatello 50, 05018 Orvieto, Tel. 0763/30 82 55, www.decugnanodeibarbi.it

Da Orvieto hoch oben auf einem Tufffelsen im Paglia-Tal ruht, ist der historische Ort schon von Weitem zu erkennen. In der mittelalterlichen Altstadt laden zahlreiche Trattorien, Cafés und Geschäfte mit regionalen Delikatessen ein. Höhepunkt des Ortes ist der schwarz-weiß gestreifte Dom mit seiner herrlich verzierten Fassade.

Absolutes Highlight des an Sehenswürdigkeiten reichen alten Städtchens ist der imposante Dom, der als einer der schönsten Italiens gilt. Allein schon bei Betrachtung der Außenfassade wird klar, warum das so ist! Die Mauern präsentieren sich gestreift wie ein Zebra. Die schwarzen Streifen bestehen aus Basalt, die weißen aus Kalkstein. Das eigentlich gotische Gotteshaus erlebte in seiner drei Jahrhunderte dauernden Baugeschichte unzählige Umgestaltungen. Wen wundert es bei 33 Architekten, 152 Bildhauern, 68 Malern und 90 Mosaikkünstlern, die alle ihre kreativen Spuren hinterließen. Die üppig verzierte Front des Domes erinnert an ein dreiteiliges Altarbild. Gezeigt werden Bibelszenen, die äußerst detailliert gearbeitet wurden. Nehmen Sie sich bitte Zeit, um die Vielfältigkeit der filigranen Details zu entdecken! Wenn Sie den riesigen, ebenfalls in Schwarz-Weiß gehaltenen, reichlich mit Fresken verzierten Innenraum des Domes betreten, sehen Sie links den marmornen Taufbrunnen, der von acht Löwen getragen wird, den ein kleines weißes Tempelchen ziert. Das wunderbare Kunstwerk stammt aus dem 14./15. Jahrhundert. Rechts vorne befindet sich die berühmte Capella di San Brizio mit dem Freskenzyklus Geschichte des Antichristen – Das Ende der Welt, 1499 von Luca Signorelli gemalt. Dabei wurde auf die Darstellung der Anatomie jedes einzelnen Körpers Wert gelegt. Das ist in der Szene Krönung der Auserwählten besonders eindrucksvoll zu erkennen. Genau gegenüber der Kapelle finden Sie die Kapelle des Korporale, in der das vom »Blutwunder von Bolsena« befleckte Tuch aufbewahrt wird. Die Pietà vor der Kapelle wurde 1570 bis 1579 vom Bildhauer Ippolito Scalza aus einem einzigen Block gemeißelt.

Beim Spaziergang durch die Altstadt Orvietos kommen Sie an Keramikläden und Souvenirshops vorbei.

Die schöne Aussicht lädt zu einer ausgedehnten Pause ein.

Von den Steinbänken auf der Piazza della Repubblica aus können Sie in Ruhe den Blick auf das imposante Gotteshaus genießen. Kleiner Tipp: Am späten Nachmittag, kurz bevor die Sonne untergeht, erstrahlen die goldenen Mosaiken an der Front des Gotteshauses besonders intensiv! Vom rechteckigen großzügigen Platz aus zweigt links der Corso Cavour ab. In der Hauptgeschäftsstraße (Fußgängerzone) reihen sich Geschäfte, Delikatessläden und Cafés aneinander. Wer sich von oben einen Überblick über das historische Orvieto verschaffen möchte, steigt die 42 Meter hohe Torre del Moro am Anfang des Corso Cavour hoch. Auch das Nationale Archäologische Museum im Palazzo dei Papi und das Museo Claudio Faina, beide gegenüber dem Dom, lohnen einen Besuch. Der fast 62 Meter tiefe Brunnen des Heiligen Patrick (Pozzo di San Patrizio, 1527–1537) im Zentrum der historischen Altstadt verfügt über eine geniale Konstruktion: Die zwei übereinanderliegenden Spiralen mit jeweils 248 Stufen berühren sich nicht. Dadurch kam sich niemand während des Auf- bzw. Abstieges ins Gehege! Auch lukullische Highlights warten in den alten Gässchen darauf, von Feinschmeckern entdeckt zu werden. Es gibt zahlreiche kleine Trattorien, die regionale Gerichte anbieten.

Der geflügelte Löwe hält vor der Santa Maria Assunta Kathedrale, wie der Dom auch genannt wird, die Stellung.

Besuch in der Unterwelt

Eine Stunde dauert die faszinierende Reise in die mystische Unterwelt Orvietos – eine mehr als lohnende Stunde! Orvieto ruht auf einem weithin sichtbaren Tuffsteinfelsen, in dem bereits vor etwa 2500 Jahren verzweigte Höhlensysteme und unterirdische Verkehrswege angelegt wurden. Früher nutzten die Einwohner diese Höhlen u. a. zur Taubenhaltung und damit zur regelmäßigen Fleischversorgung der Bewohner. Heute dienen viele dieser Höhlen den Orvieter Hauseigentümern als private Weinkeller – optimal, denn die Temperatur in den Höhlen ist immer konstant. Einige der Höhlen können in der spannenden Führung »Orvieto underground« (englisch) entdeckt werden. Der Weg führt tief in den Tuffsteinfelsen, in das Herz Orvietos. Das Geflecht aus Gängen und Höhlen erstreckt sich über mehrere unterirdische Etagen. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen! www.orvietounderground.it

Die umbrische Küche besteht aus einfachen, aber schmackhaften Zutaten. Man kocht nach den Jahreszeiten: Frisches Gemüse wie wilder Spargel, aromatische Kräuter, Wildschweine, Hasen und Pilze aus den die Stadt umgebenden Wäldern, Fische aus dem nahen Trasimenosee sowie der geschätzte schwarze Trüffel dominieren die Speisekarte. Auch raffiniert gewürztes Spanferkel (Porchetta), würzige Bratwürste (Salsiccie) und Linsengerichte dürfen nicht fehlen. Dass die Pasta von Hand gemacht wurde, ist für jeden orvietanischen Restaurantbesitzer selbstverständlich! Dazu ein Orvieto classico, ein kräftiger strohgelber Weißwein, der in den Tuffkellern unter der Stadt reift und der eisgekühlt am besten mundet. Wer in seiner Ferienwohnung selbst kochen möchte, findet Donnerstag und Samstag (jeweils vormittags) auf dem gut sortierten Markt auf der Piazza del Popolo jede Menge frischer Zutaten aus der Region.

Anello della Rupe

Fantastisch, sensationell und absolut empfehlenswert! Der spektakuläre Wanderweg Anello della Rupe dauert etwa zwei Stunden und darf sich zu Recht mit Superlativen schmücken. Der Pfad, für den Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und festes Schuhwerk erforderlich sind, führt Sie komplett um den riesigen Tuffsteinfelsen, auf dem Orvieto einst errichtet wurde, herum. Mal geht es bergauf, mal bergab, mal durch einen Wald, vorbei u. a. an etruskischen Nekropolen und Höhlen. Meist begleitet Sie ein sensationeller Ausblick auf das umliegende, leicht hügelige Land. Guter Startpunkt für diese fantastische Wanderung ist der Einstieg beim Aufzug am Campo della Fiera. Insgesamt können Sie zwischen fünf verschiedenen Einstiegspunkten wählen. Die Karte für den Wanderweg ist in der Touristeninformation erhältlich. Gönnen Sie sich auch Pausen, um den grandiosen Ausblick aus einer ungewöhnlichen Perspektive auf die antike Stadt und ihre Umgebung zu genießen!

Der perfekte Ort für eine kleine Wanderpause und einen Snack.

Information

ANREISE

Mit dem Auto: von Deutschland aus entweder über die Brennerautobahn oder den Gotthardtunnel, von Österreich aus über die Tauernautobahn. Mit der Bahn: durch den Gotthardtunnel oder über den Brennerpass.

BESTE REISEZEIT

Frühjahr bis Herbst

SEHENSWERT

Duomo di Orvieto: eines der schönsten Kirchenbauwerke Europas, 9.30–18 Uhr, Piazza del Duomo

Museo Archeologico Nazionale: Museum u. a. mit etruskischen Ausgrabungen, Piazza del Duomo

Museo Claudio Faina: kleines Museum gegenüber dem Museo Archeologico Nazionale, u. a. mit feiner etruskischer Keramik, Piazza del Duomo 29

Museo dell`Opera del Duomo: Museum an der Rückseite des Doms im Palazzo Papali, Piazza del Duomo 26

Teatro Mancinelli: wunderschönes kleines Theater, Corso Cavour 122, www.teatromancinelli.com

Chiesa San Giovale: zauberhafte Kirche nahe der Stadtmauer, Via Volsinia 2

Il Pozzo di San Patrizio: begehbarer historischer Brunnen, Viale Sangallo. www.inorvieto.it

Torre del Moro: Aussichtsturm (mit Lift bis zum 2. Stock, dann noch einige Treppen), Corso Cavour

ESSEN UND TRINKEN

Antico Bucchero: nettes Lokal in einer Seitenstraße, beste Pasta-Gerichte, leckere Pizza. Via dei Cartari, Tel. 0763/34 17 25

Trattoria da Carlo: kleine, aber feine Trattoria, Nudeln werden selbst gemacht. Vicolo del Popolo 9. www.orvietoviva.com

Enoteca al Duomo: einladende Terrasse direkt am Dom. Corso Cavour. www.enotecaduome.com

Trattoria La Palomba: traditionelle Trattoria hinter dem Stadtplatz, regionale Gerichte, selbst gemachte Nudeln, unbedingt Wildschweinragout probieren. Via Cipriano Menente 16, Tel. 0763/34 33 95

ÜBERNACHTEN

Hotel Umbria: einfaches, aber gemütliches Hotel nahe dem Bahnhof und der Funiculare, freundliches Personal, gutes Frühstücksbüffet. Via Monte Nibbio 1/3. www.hotelumbria-orvieto.it

Hotel Duomo: unterhalb des Domplatzes, herrlicher Blick auf den Dom und die Dächer der Stadt, eigener Parkplatz. Vicolo Maurizio 7

SHOPPING

Bartolomei l`olio Orvieto: gute Auswahl an Weinen und Olivenöl-Produkten. Corso Cavour 49. www.oleificiobartolomei.it

Ceramiche Giacomini: wunderschöne Keramik in sehr guter Qualität. Piazza del Duomo 34

Lavanda del Lago: unterschiedlichste duftende Produkte aus regionalem Lavendel, nette Mitbringsel. Corso Cavour 283–285

Emma: nettes Lädchen mit Geschenken für Kinder, u. a. süße Köstlichkeiten, Piazza della Repubblica 12

WEITERE INFOS

IAT-Büro: Piazza del Duomo 24. www.orvieto.regioneumbria.eu

2Und ewig lockt die Stadt

Kunstschätze und Dolce Vita in Rom

HIGHLIGHTS

Kolosseum: Die gewaltige Arena ist eines von Roms Wahrzeichen.

Pantheon: Ruhmeshalle für die Ewigkeit und das am besten erhaltene antike Vermächtnis wurde zur Kirche umgewidmet.

Fontana di Trevi: Anita Ekbergs berühmter Brunnen aus Fellinis Filmklassiker La dolce vita

Petersdom: Der Mittelpunkt der Christenheit unter Michelangelos imposanter Kuppel ist Roms meistbesuchte Sehenswürdigkeit.

Sixtinische Kapelle: Michelangelos Deckenfresko in den weltberühmten Vatikanischen Museen ist Höhepunkt jeder Romreise.

DAS SOLLTEN SIE PROBIEREN

Baccalà alla romana: in Milch eingelegte, dann frittierte Kabeljaufilets – Tripa romana: Nicht jedermanns Sache, aber die Kutteln in Tomatensugo sind einen Versuch wert – Cannoli: mit Creme und Pistazien, Mandeln oder Haselnuss gefülltes Gebäck – Supplì: mit Käse gefüllte, frittierte Reiskroketten.

»Caput mundi«, »Haupt der katholischen Kirche«, »Stadt der sieben Hügel«, »Ewige Stadt« – Rom mit einzigartigen Kunstschätzen aus 3000 Jahren Geschichte und äußerst regsamem Leben trägt viele Namen. Diese faszinierende Weltmetropole und ihre unvergleichliche Atmosphäre muss man einfach gesehen haben!

Rom, die »Ewige Stadt«, zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann und hinterlässt tiefgreifende Eindrücke – für alle Zeiten. Kaum eine andere Metropole kann sich rühmen, seit Jahrhunderten magischer Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt zu sein. Ob Kunst-, Kultur- oder an Geschichte Interessierte, ob Pilger oder Klerus, ob Liebhaber der römischen Lebensart: Sie alle kamen und kommen in die Tiberstadt, um Geschichte zu sehen und zu fühlen, wie es sonst auf der Welt – an einem einzigen Ort vereint – kaum möglich ist. Wie einst dem Dichterfürsten Goethe ergeht es vielen Besuchern heute: Der erste Kontakt mit greifbarem Altertum bleibt unvergessen, haben doch sämtliche Epochen der Antike faszinierende Bauwerke und einzigartige Artefakte hinterlassen. Verschieden gut erhalten erzählen sie immer ihre ureigenste Geschichte.

Die beeindruckendsten Zeugnisse stammen aus der »Goldenen Ära« der Stadt, die mit Kaiser Augustus 27 v. Chr. begann. In dieser glanzvollen Zeit bis zur Teilung des Reiches in Ost- und Westrom entwickelten die Herrscher der verschiedenen Dynastien eine wahre Bauwut: Ergebnisse sind der weltweit einzigartige, gewaltige Rundtempel des Pantheons, das wohl am besten erhaltene Bauwerk der Antike – in Auftrag gegeben von Kaiser Hadrian, dem Erbauer der Engelsburg, einem anderen großen Wahrzeichen Roms. Der größte imperiale Bau aber, den es bis heute zu bestaunen gibt, das Kolosseum, entstand unter Kaiser Vespasian, während das Forum Romanum, das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herz der Metropole, von verschiedenen Imperatoren beständig erweitert wurde, wie auch die Kaiserforen oder der Trajansmarkt.

Auf dem Tiber nach Ostia Antica

So wie man einmal im Leben in Rom gewesen sein muss, so sollte auch eine Bootstour auf dem Tiber (fast) Pflicht sein: mit einem der Linienschiffe, die zwischen Calata Anguillara auf der Tiberinsel und der Brücke Duca D’Aosta verkehren. Die Fahrt mit Zwischenstopps an den Ponte Sisto, Ponte Sant’Angelo, Ponte Cavour und Ponte Risorgimento dauert eine Stunde. Sehr empfehlenswert ist eine Fahrt weiter nach Ostia Antica, dem fabelhaft erhaltenen einstigen Hafen des Alten Roms. Kein anderer Ort in der Umgebung gibt einen anschaulicheren Einblick in das Leben einer antiken Stadt. Die Fahrtzeit dauert zweieinhalb Stunden, Startpunkt ist an dem Ponte Marconi. Einen besonderen Leckerbissen für Schwärmer bietet am Wochenende die Agrippina Maggiore, das Flaggschiff der Tiberflotte, mit ihren romantischen Dinner-Kreuzfahrten. Diese starten Donnerstag bis Samstag an der Engelsburg. Doch aufgepasst: Die Tickets müssen schon am Vortag reserviert werden! www.isolatiberina.com

Vor den heiligen Türen der Päpstlichen Basilika »Sankt Paul vor den Mauern«

In der Via dei Pastini duftet es nach italienischen Köstlichkeiten.

Doch all die Pracht der Tempel und die Machtdemonstration der Siegestore halfen nicht, und eine neue Ära wurde eingeläutet: Kaiser Konstantins Sieg an der Milvischen Bücke ist zu verdanken, dass das Christentum zur Staatsreligion und Rom das neue Zentrum des neuen Glaubens wurde. All die Kirchen, die über die Jahrhunderte zu Ehren Gottes erbaut wurden, nur annähernd aufzuzählen ist kaum möglich, heißt es doch, dass Rom mehr Kirchen hat als das Jahr Tage. Je nachdem, wie viel Zeit man mitbringt: Unbedingt Pflicht sind die sieben großen Basiliken, darunter allen voran Sankt Peter, der Nabel der katholischen Welt, Santa Maria Maggiore, die frühchristliche Pilgerkirche San Paolo fuori le Mura und natürlich Roms Bischofskirche San Giovanni in Laterano.

Wem jetzt noch nicht der Kopf schwirrt, der besuche auch noch eines von Roms weltberühmten Museen. Allein schon die Fülle der Vatikanischen Sammlungen einigermaßen zu bewältigen bräuchte wohl Wochen und Monate – die Sixtinische Kapelle und die Stanzen des Raffael noch nicht eingerechnet –, ganz zu schweigen vom Besuch weltberühmter Kunstsammlungen wie die Galleria Doria Pamphilj, Villa Borghese oder Kapitolinische Museen. Die Qual der Wahl, so müsste das Motto der Stadt heißen, die einen zwingt, klare Schwerpunkte zu setzen.

Auf der Vespa quer durch die Stadt

Was gibt es Authentischeres, als auf einer Vespa, Italiens legendärem Motorroller, durch Rom zu brausen und sich wieder jung zu fühlen wie Audrey Hepburn und Gregory Peck einst im Klassiker Ein Herz und eine Krone?! Wer sich den römischen Straßenverkehr zutraut, der zugegebenermaßen so manche Tücke aufweist, sollte eine Automatik-Vespa anmieten, denn es gibt kaum ein flexibleres Fortbewegungsmittel, den Stadtkern zu erkunden. Für Zweifler und Zauderer gibt es dazu allerdings auch eine – nicht minder vergnügliche – Alternative: sich als Beifahrer auf einer Vintage-Vespa hinauf auf den Gianicolo chauffieren zu lassen, einem der sieben Hügel Roms mit unvergleichlichem Blick auf die Stadt und die Silhouette der Albaner Berge im Hintergrund. Die Möglichkeit bietet »Bici e Baci«. Die Fahrt dauert vier Stunden, ausreichend Pausen für einen Espresso inklusive. Für Ausflüge in die Umgebung stehen Oldtimer-Fiat 500s in allen Bonbonfarben zur Verfügung. www.bicibaci.com

Doch genug der Sehenswürdigkeiten: Jetzt halte man es lieber wie Dichterfürst Goethe und nehme am einzigartigen römischen Leben teil! Ein guter Start, um das bunte Treiben zu beobachten, ist die Piazza Navona mit ihrem herrlichen Vier-Ströme-Brunnen. Oder doch lieber ein Espresso im berühmten Caffè Greco? Es liegt in der Via dei Condotti, der exklusiven Shoppingmeile nahe der Spanischen Treppe, Roms vielleicht beliebtestem Fotomotiv, wo sich zeigt, wer etwas auf sich hält. Von so viel Kultur entspannen lässt es sich perfekt in dem einen oder anderen Stadtteil, der weniger zentral liegt. Authentische Trattorie und Osterie zuhauf gibt es rund um den Campo de‘ Fiori, in Trastevere und in neu erschlossenen Vierteln wie Testaccio, einer antiken Schutthalde von Amphorenscherben, oder im studentisch geprägten San Lorenzo, wo die Preise noch bezahlbar sind. Hier finden sich auch die angesagten Kneipen und Clubs – sollte man nach langer Besichtigungstour noch dazu fähig sein. Wie man sieht, genügt ein Kurztrip in die »Ewige Stadt« keinesfalls, um sie wirklich kennenzulernen. Doch ein Trip an einem verlängerten Wochenende macht allemal Appetit zurückzukommen. Um sicher zu gehen, sollte man daher, ganz wie es der Brauch verlangt, eine Münze in den berühmtesten Brunnen der Welt werfen, die Fontana di Trevi. Dann ist die Rückkehr gewiss.

Eine Vespa passt durch jede noch so enge Gasse.

Information

ANREISE

Direktflüge gibt es nach Rom-Fiumicino oder Rom-Ciampino; mit der Bahn dauert die Fahrt ab München etwa 9 Stunden.

BESTE REISEZEIT

Von April bis Juni, von September bis November

SEHENSWERT

Kapitolinische Museen mit einer bedeutenden Sammlung antiker Statuen; das Forum Romanum, wo das Herz der antiken Welt knapp 1000 Jahre schlug; die Galleria Doria Pamphilj in Roms größtem Palazzo mit einer der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt; die Piazza Navona und die Piazza di Spagna mit italienischem Flair.

ESSEN UND TRINKEN

Via Portico d’Ottavia im jüdischen Viertel: Ob im Forno Boccione, Giggetto oder der Taverna del Ghetto – Roms jüdische Spezialitäten sind echte Leckerbissen.

La Rosetta: hervorragendes Fischlokal beim Pantheon. http://larosettaristorante.it/en/home-2

Checchino dal 1887: römische Schlachthausküche mit großer Tradition, Monte Testaccio 30. www.checchino-dal-1887.com

Antico Caffè Greco: Das weltberühmte Kaffeehaus (1760) ist idealer Zwischenstopp beim Shopping auf Roms Luxuseinkaufsmeile Via dei Condotti. www.anticocaffegreco.eu

Tazza d’Oro: Mittags Treffpunkt der Römer. www.tazzadorocoffeeshop.com

Gina eat & drink: Das Restaurant bietet Picknickkörbe für den Park der Villa Borghese, Via San Sebastianello 7. www.ginaroma.com

Cafetteria Musei Capitolini: Die Spezialität der schönen Bar mit herrlicher Aussichtsterrasse ist der caffè capitolino. www.museicapitolini.org/oltre_il_museo/caffetteria

Harry’s Bar: Fellinis La dolce vita wurde u. a. hier gedreht. www.harrysbar.it/en

ÜBERNACHTEN

Residenza di Ripetta: In den Gemäuern eines Klosters lässt es sich fürstlich wohnen. www.royaldemeure.com

Hotel d’Inghilterra: nobles Hotel, in dem schon Keats, Shelley und Byron zu Gast waren. www.royaldemeure.com

Hotel Hassler: eine der feinsten Adressen der Stadt oberhalb der Spanischen Treppe. www.hotelhassler.com

Portrait Suites: Ferragamos Hotel mit luxuriösen Suiten. www.lungarnocollection.com

Sofitel Rome Villa Borghese: Unterkunft wie die Aussicht sind fabelhaft. www.sofitel.com

Hotel Santa Maria: Kleinod der Hotellerie in Trastevere. www.htlsantamaria.com

Hotel Raphael: luxuriöses Boutique-Hotel in bester Lage. www.raphaelhotel.com

SHOPPING

ArcheoArt: Nachbildungen antiker Skulpturen als Souvenir, Teatro di Marcello. Tel. + 39 06 97 60 17 65

Salumeria Roscioli: Hier beziehen auch Spitzenköche ihre Wurst- und Käsewaren. www.salumeriaroscioli.com

L’Olfattoria: 200 Parfum-Essenzen zur Auswahl. www.olfattorio.it/chi_siamo_bar.htm

Via dei Condotti: Roms exklusivste Shopping-Meile, kein internationales Designerlabel von Rang darf fehlen.

Castroni: Der Laden ist ein Paradies für Feinschmecker. www.castroni.it

Caserma Guglielmo Pepe: Der Besuch des Markts ist ein Kurztrip in den Orient. Via Principe Amedo 118.

WEITERE INFOS

www.turismoroma.it

3Auf den Spuren der ewigen Göttin

Malta fasziniert mit Megalith-Zeugnissen

Zu den bekanntesten und touristischen Hauptattraktionen Vallettas gehört die Karmelitenkirche. Die ovale Kuppel ist 42 Meter hoch und schon vom Marsamxett-Hafen sichtbar.

HIGHLIGHTS

Hagar Qim: gewaltiger Megalithtempel in Traumlage – 500 Meter entfernt vom azurblauen Meer

Tarxien: größter, berühmtester und beeindruckendster Tempelkomplex der Steinzeit

Hypogäum: mystische unterirdische, der magna mater geweihte Tempelstätte, zu der nur 70 Besucher täglich Zutritt haben

Mdina: einzigartige Pracht eines absolut intakten mittelalterlichen Städtchens aus gelbem Sandstein

Marsaxlokk: malerisches Fischerstädtchen mit bunten Fischerbooten und täglich stattfindendem Markt

PROBIEREN UND ERLEBEN

Fenek: Kaninchen in Rotwein-Knoblauch-sauce mit Kapern ist Maltas Nationalgericht – Aljotta: gekräuterte Fischsuppe mit viel Knoblauch – Pastizzi: Blätterteigrollen mit unterschiedlicher Füllung wie Frischkäse oder Erbsenmus – Kannoli: Gebäckrollen gefüllt mit Frischkäse, Schokolade, Kirschen und Mandeln

Keineswegs nur Magnet für Sonnenanbeter, ist Malta auch einzigartiges Reiseziel kultureller Art: Auf dichtem Raum versammelt die Minirepublik unzählige steinerne Zeugnisse eines längst vergangenen Kapitels der Menschheit, die bis heute Rätsel aufgeben und sicher nicht nur Archäologen in den Bann ziehen.

Nicht Sonne, Sand und Meer machen Malta zu einer besonderen Destination, nicht die Hinterlassenschaften des Johanniterordens, der Araber oder Briten. Einmalig machen die Insel die zahlreichen monolithischen Zeugnisse aus Urzeiten, die zwischen 4000 und 2000 v. Chr. entstanden. Um sie zu erleben, gilt es, den Spuren einer mystischen Erdmutter zu folgen, hin zu ihren geheiligten Kultstätten und Bauten, die sich auf wundersame Weise erhielten und Malta zu einem Kleinod für Fans der Vorantike machen. Magna Mater, die Große Göttin: Sie ist zentrales Spekulationsobjekt bei der Deutung prähistorischer Religionskulte. Die Theorien reichen von einer mutmaßlichen kulturellen Befruchtung der Erde durch extraterrestrische Besucher bis zur Behauptung, die Insel sei ein Teilstaat von Atlantis gewesen. Weniger gewagt ist die These, dass die Bewohner des gesamten mediterranen Raumes einem einheitlichen Religionsschema anhingen, jenem Kult um die Magna Mater, um die göttliche Urmutter.

Sinnvoll ist, im Archäologischen Museum in Maltas Hauptstadt La Valletta zu starten, wo man gleich im Eingangsbereich auf den Torso einer Magna-Mater-Statue und den monumentalen Hagar-Qim-Altar stößt. Gleich im Nachbarort gilt es die nächste Preziose zu bestaunen: den Tempel von Tarxien aus der Zeit 3800 bis 2200 v. Chr., einer der größten und besterhaltenen Maltas, der aus vier aneinandergereihten Anlagen verschiedener Epochen besteht – wahrlich ein Prachtbau. Die massiven Steinmauern fein geglättet, kunstvolle Spiralenreliefs überall auf den Altarfronten – typische Ornamentik für jungsteinzeitliche Funde – und 40 Graffiti von Schiffsdarstellungen, die bis heute Rätsel aufgeben. Zehn Kilometer entfernt liegt Hagar Qim, Heimat der »Venus von Malta«. Auch dieser Ort ist ein Highlight der Vorgeschichte. Seit über 5500 Jahren pittoresk auf einem Hügel über der felsigen Südküste gelegen, widerstehen verzierte Altäre, riesige Monolithe und Zyklopenmauern Wind und Wetter. Man vermutet, dass die Anlage als Mondtempel gedient hat.

Fantour zu »Game of Thrones«

Zahlreiche Naturattraktionen und Architekturkleinode Maltas sowie Maltas berühmte Filmstudios werden für internationale Filmproduktionen genutzt. Alle Locations können im Rahmen einer organisierten Film-Tour besichtigt werden. Das lohnt sich vor allem für alle jungen und jung gebliebenen Fans des Fantasy-Epos Game of Thrones, dessen erste Staffel hier gedreht wurde. In Mdina, eine der früheren Hauptstädte Maltas, findet man das Stadttor Mdina Gate alias King’s Landing Gate, durch das Catelyn Stark und Ser Rodrik hindurch reiten, und an der Pjazza Mesquita liegt Kleinfingers Bordell. In Valletta kann man durch die schmale Gasse spazieren, in der Arya versucht, eine Taube gegen Brot einzutauschen. Und Maltas kleine Schwesterinsel Gozo diente mit seinem imposanten Felsentor Azure Window als Kulisse für die dothrakische Hochzeit von Daenerys und Drogo. Drehorte wie das Fort Manoel oder der Verdala Palace sind nur im Rahmen einer Tour zu besuchen. www.maltafilmtours.com

Fast noch mehr Aufmerksamkeit als die bis zu sieben Meter aufragenden steinernen Riesen von Hagar Qim hat der noch ältere, nur 500 Meter entfernte Sakralbezirk von Mnajdra verdient. Er liegt frei zugänglich in wilder Landschaft, und seine Tempelwände sind mit Spiral- und ungewöhnlichen Punktornamenten verziert. Der Komplex ist vielleicht der schönste aller Großtempelanlagen. Weniger aufsehenerregend präsentiert sich ein Heiligtum vor den Toren des malerischen Fischerortes Marsaxlokk: In Tas Silg fand man einen aufrecht stehenden Steinblock, der den Beginn eines halbkreisförmigen megalithischen Heiligtums darstellt. Im archäologischen Museum ist eine Figur im Relief aus Tas Silg ausgestellt, die den gleichen Typus von Muttergottheit darstellt, wie andere jungsteinzeitliche Fundstücke. In Zebbug indes fand man inmitten eines landwirtschaftlich ergiebigen Gebietes Gräber aus neolithischer Zeit. Die Grabbeigaben sind in La Valletta ausgestellt. Unweit Mgarr liegt der Schauplatz einer jüngerer Ausgrabung: der Skorba-Tempel mit den ältesten bisher gefundenen Tempelresten, datiert auf fast 5000 v. Chr., und der Tempel von Ta Haghrat, der bereits die typische Grundstruktur des kleeblattförmigen Dreikammersystems aufweist. Erwähnt sei auch Ras il-Pellegrin, gelegen in der einsamen Gneja Bay, wo man einen Altar aus der Zeit um 3000 v. Chr. ausgrub. Am Stadtrand von Birzebbuga liegt Borg-in-Nadur, ein versteckter Hügel mit einer Tempelanlage, von der noch einige mannshohe Megalithsteine in loser Anordnung erhalten sind. Hier findet man die berühmten Cart-Ruts, mysteriöse Karrenspuren, die am Hafenbecken ins Wasser laufen. Hier muss eine Bodensenkung stattgefunden haben, denn die Spuren führen auf der anderen Seite der Bay wieder hinaus aufs Land. Überall auf Malta und Gozo, besonders aber im karstigen Hochland, trifft man auf solch parallel verlaufende Doppelrillen, bis zu 60 Zentimeter tief im Kalkstein eingescharrt. Da sie mancherorts von Gräbern der Phönizier unterbrochen sind, müssen sie vor deren Ankunft auf der Insel, etwa 2000 bis 1500 v. Chr., entstanden sein. Altertümlichstes Zeugnis menschlicher Besiedlung findet sich übrigens nahe Birzebbuga in der »Höhle der Finsternis« Ghar Dalam. Neben Knochen ausgestorbener Tierarten fand man dort menschliche Überreste. Damit ist Ghar Dalam die älteste bekannte Siedlungsstätte menschlicher Existenz auf Malta überhaupt.

Farbenfrohes beim Einkaufen: Auf dem Markt von Marsaxlokk wird frisches Obst und Gemüse angeboten.

Drei Stockwerke unter der Erde

Um das Hal Saflieni Hypogäum zu besichtigen, das drei Etagen in den Boden reicht, muss man zeitig ein Timeslot für den gewünschten Termin buchen. Der Zugang ist streng reglementiert, doch sollte man einmal im Leben diesen mystischen Kultbau gesehen haben! Durch einen schlichten Eingang betritt man den 1902 bei Bauarbeiten entdeckten Tempel – über 5000 Jahre blieb das Wunderwerk verborgen unter der Erde. Liegende Figuren im obersten Stockwerk lassen vermuten, dass man es hier mit Heilschlafriten zu tun hat. Im daran anschließenden Raum kommt besonders eine tiefe Stimme zur Geltung. Sie dröhnt geheimnisvoll durch die größte Halle des Hypogäums: Ort eines geheimnisvollen Orakels? Im Mittelgeschoss gibt es zwei Kammern mit bemalten Decken und einen Altarraum, der wohl als Opferplatz diente. Hinweise auf Menschenopfer fehlen aber, auch wenn man in einer tiefen Grube unter meterhohem Knochenstaub mehr als 7000 menschliche Skelette fand. https://booking.heritagemalta.org

Das Popeye Village ist ein beliebter Themenpark auf Malta.

Information

ANREISE

Direktflüge von Deutschland und Fähren von Sizilien von Pozzollo und Catania.

Fährverkehr Malta und Gozo: circa 30 Überfahrten pro Tag im Sommer.

BESTE REISEZEIT

Von April bis November

ESSEN UND TRINKEN

Caffe Cordina: traditionsreiches Café in La Valletta, seit 1837 im ehemaligen Finanzsitz des Malteserordens untergebracht. www.caffecordina.com

La Maltija: In dem kleinen, feinen Restaurant serviert Maltas bester Koch Inselspezialitäten, St. Julian’s. www.lamaltija.com

Blue Creek: Terrassenrestaurant direkt überm Meer am Hafen, Ghar Lapsi. www.bluecreekmalta.com/ghar-lapsi.html

Ta’ Marija: Restaurant mit dem inselweit größten Angebot maltesischer Spezialitäten, Mosta. www.tamarija.com

ÜBERNACHTEN

Phoenicia Hotel: Fünf-Sterne-Klassiker im Art-déco-Stil nahe La Valletta mit Pool und Garten, Floriana. www.phoeniciamalta.com

Fortina Spa Resort: luxuriöses Wellnesshotel mit Spa-Zimmern, Pool mit Blick auf La Valletta. www.fortinasparesort.com

Valleta Nobile: Haus aus Ritterzeiten voller Antiquitäten, leider nur für zwei Personen. www.vallettanobile.com

Juliani: Designhotel mit Pool und Restaurant auf dem Dach mit Blick auf die Balluta Bay. www.hoteljuliani.com

Xara Palace: Boutique-Hotel in einem alten Palast im historischen Zentrum von Mdina. www.xarapalace.com.mt

Kempinski San Lawrenz: Luxusresort mit einem der besten Spa- und Wellnessbereiche Europas, Gozo. www.kempinski.com/en/gozo/hotel-san-lawrenz

SHOPPING

Kunsthandwerkszentrum Ta’Qali nahe Mdina: Traditionsreiches Handwerk wie Klöppelspitze, Web- und Holzarbeiten findet sich hier – wie auch im Kunsthandwerkszentrum Ta’Dbiegi auf Gozo nahe San Lawrenz.

Limestone Heritage: Erlebnissteinbruch mit geführten Rundgängen. Im Laden findet man Gebrauchsgegenstände und Skulpturen aus maltesischem Kalkstein, Siggiewi.

Zeppi’s: maltesische Liköre aus Kaktusfeige, Granatapfel, Johannisbrot und Feige.

The Point: schicke Shoppingmall in Sliema mit 50 Geschäften auf drei Etagen.

STRÄNDE

Ghajn Tuffieha Bay: Maltas schönster, 200 Meter langer Strand mit feinem Sand in unverbauter Natur, nicht ganz so überlaufen.

Golden Bay: In der weiten Bucht liegt vor flachem Hinterland ein schöner Sandstrand, von dem man zur wenig erschlossenen kleinen Sandbucht Gnejna Bay laufen kann.

Paradise Bay: 100 Meter Sandstrand unterhalb einer Steilküste

Blue Lagoon: kleiner goldgelber Strand auf der Mini-Insel Comino mit in allen Blau- und Grüntönen schimmerndem Meer

Gozo: Maltas kleine Schwester hat eine Reihe kleiner schöner Sand-Kiesstrand-Buchten, darunter der bekannte Strand von Ramla Bay mit rötlichem Sand, die Xwejni Bay gerahmt von bizarren Felsformationen, die einsam gelegene winzige San Blas Bay oder die Hondoq Bay mit schönem Blick auf die Insel Comino.

WEITERE INFOS

www.urlaubmalta.com, www.heritagemalta.org

4Spanische Hochgefühle

Entdeckungsreise durch die kastilische Meseta

HIGHLIGHTS

Salamanca: sich in den Bars von Salamanca eine Nacht um die Ohren schlagen

Die Stille und Abgeschiedenheit der Meseta hören

Segovia: klassische kastilische Fleischgerichte wie Cochinillo (Spanferkel), Cordero (Zicklein) oder Lechuga (Milchlamm) in einem Asador probieren, am Abend des Johannesfests mitfeiern

Pedraza de la Sierra: unter der Woche auf der Plaza Mayor sitzen und danach durch die Gassen schlendern

Rueda, Ribeira del Duero oder Rioja: in einer Bodega Wein probieren

PROBIEREN UND ERLEBEN

Jamón de Guijuelo ist ein luftgetrockneter Schinken mit Herkunftsbezeichnung vom Iberico-Schwein. Das Gebiet liegt südlich von Salamanca und umfasst sieben Gemeinden. Sowohl was Textur als auch Geschmack des Schinkens angeht, wird er weltweit zu den besten gerechnet.

Viele Menschen fahren nach Spanien, um sich an den Mittelmeerküsten zu sonnen und zu baden. Wer sich auf Spurensuche durch die kastilische Hochebene begibt, lernt weitab vom Strand ein ganz anderes Spanien kennen.

Ich bin dabei, mein Versprechen einzulösen, das Abendessen vorzubereiten. Nebenbei läuft der Fernseher. Ein Kandidat erscheint auf dem Bildschirm, wird in einer dieser Rateshows auf die entscheidende Frage vorbereitet: »In welcher Stadt wurde im Jahr 1494 der Vertrag unterzeichnet, der festlegte, dass im heutigen Brasilien Portugiesisch die Landessprache ist?«, fragt der Moderator.

Der Kandidat schaut ins Leere. Ich lege das Messer zur Seite, nehme das kühle Glas Weißwein in die Hand. Ich wusste das mal. Portugiesisch, Brasilien … Wo hab´ ich das gehört?

Es war Spanien, da bin ich mir sicher, als ich mir das kühle Weinglas an die Schläfe halte. Ich weiß, dass ich genau diesen Weißwein, einen Verdejo, auf dieser Reise das erste Mal getrunken habe. Einer Krankheit wegen war die Sorte irgendwann vom Kontinent verschwunden. Die Bodega von Marques de Riscal hat sie erst vor etwa 30 Jahren wieder eingeführt. Der Chef-Önologe versprach sich viel von den Stachelbeeren und Zitrusfrüchten im Bukett der Traube, es war etwas wirklich Neues.

Immer wieder trifft man auf der Plaza vor der Kathedrale von Salamanca auf Menschen in traditioneller Tracht.

Mittelalterliche Brücke über den Duero und Altstadt von Tordesillas

Ich hole den Schuhkarton mit den Fotos dieser Reise aus dem Schrank. »Dieses Ereignis bezeichnet den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit«, erzählt der Moderator weiter. Verschwommene Bilder tauchen auf. Ein großes Vogelnest auf einem Glockenturm über einem Torbogen, ein Storch, der darauf landet.

Dreikäsehoch

Was anderes, als eine Käseboutique zu eröffnen, sollte man machen, wenn man das Gefühl hat, dass Käse die stoffliche Verdichtung eines Traumes ist? Für Juan Carlos Hernandez ist das so. Zudem hatte er lange und vergeblich nach einer Art Auflistung von handwerklich gemachten Käsen in Kastilien gesucht. Heute gibt es in seinem Delikatessenladen viele verschiedene Käsesorten, egal ob von Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch, ob hart oder weich, mit Schimmel oder ohne. Juan bietet seine Käse sorgfältig durchdacht selektiert auch zum Probieren und Vergleichen an. Logo, dass Brot, Senf, Chutneys und der richtige Wein aus der Region nicht fehlen dürfen! Di–Sa 10–14 / 17–20.30, So/Mo 10–14 Uhr, Los Quesos de Juan, Av. de Lope de Vega 3, 47400 Medina del Campo, www.losquesosdejuan.com

Der Showmaster erläutert, dass Papst Alexander der Sechste 1494, zwei Jahre nach der Entdeckung Amerikas, entschied, 370 Kilometer westlich der Kapverdischen Inseln vom Nord- zum Südpol eine Linie zu ziehen. Sie sollte regeln, wem die neu entdeckten Länder zugeschlagen werden. Östlich Portugal, westlich Spanien. Der »Bauch«, den Südamerika hat, Brasilien, kommt ebenso zu Portugal wie die Entdeckungen auf dem afrikanischen Kontinent. Als der Showmaster Tordesillas nennt, wird mir klar, dass das erste Bild, das ich in der Hand hatte, richtig ist, der Eingang zum Kloster. Hätte ich es nur beschriftet. Der Papst schlichtete den Streit zwischen beiden Seemächten. Ich denke an die Artesonadodecke im Kloster. Den Dorfplatz, die verrückte Fiesta de la Pena, bei der Jung und Alt bis spät in die Nacht feierten. Und an die Ausgelassenheit. Ich halte das Foto von der alten römischen Brücke über den Duero in der Hand. Darüber das Kloster, in dem die Tochter des Königs eingekerkert war. Die nächsten Fotos zeigen filigrane Bögen, Innenhöfe, ein arabischer Traum. Dann finde ich Bilder vom tief stehenden Vollmond im Abendhimmel. Silhouetten von Pinien, die aussehen, als würden sie zärtlich aneinandergelehnt über die Meseta Tango tanzen. Von weiter südlich stammt das strenge Bild der Stadtmauer Avilas. Im 11. Jahrhundert, als mit Schafwolle noch viel Kohle zu machen war, konnte man sich so was leisten. Auch die Gebäude innerhalb der Stadtmauer erzählen eine wechselvolle, reiche Geschichte. Es ist, als könne ich die trockene Luft des Sommers riechen, das trockene Stroh in den abgeernteten Feldern. Diese karge Landschaft! Und dann das verwackelte Bild von der Plaza Mayor in der quirligen Universitätsstadt Salamanca. Eigentlich gehört es in den Mülleimer, aber es ist das einzige dieser Stadt. Die römische Wasserleitung in Segovia, der Alcazar, die Kathedrale und auch hier: die Fiesta! Der Asador, Restaurants, die Fleisch auf dem Holzkohlengrill braten oder im holzbefeuerten Backofen. Dazu Rotwein. Wer schwere Weine mag, ist hier gut aufgehoben. Tempranillo, die bedeutendste Rotweintraube Spaniens. Jung wird er als Joven verkauft, steht Crianza auf dem Etikett, muss er zwei Jahre alt und davon einige Monate im Eichenfass gereift sein. Reservas werden von den besten Jahrgängen oder speziellen Lagen gemacht und bleiben noch länger im Eichenfass.

Avilas Stadtmauern stammen aus dem Jahr 1088. In der mittelalterlichen Stadt können Sie den ganzen Tag nach Herzenslust schlendern.

Da hör ich den Schlüssel in der Tür. Der Blick meiner Frau fällt auf das Bilderchaos und die zwei geschälten Kartoffeln.

»Nein, komm«, sage ich, umarme sie, »lass uns in die Tapasbar um die Ecke gehen.« Vielleicht ist somit auch endlich der nächste Spanienurlaub klargemacht.

Historische Absteigen

Paradores sind Hotels, die auf eine Initiative des Staates seit 1920 entstanden sind. Sie befinden sich meist in einer historischen Bausubstanz wie Burgen, Klöster, Stadtpaläste oder Landsitze, die in vielen Fällen zu verfallen drohten. Paradores findet man in jedem Fall in touristisch relevanten Orten wie beispielsweise Segovia, Avila, Tordesillas, Salamanca usw. Viele bieten die einzigartige Möglichkeit, tief in die Geschichte zu blicken. Auch der Ausblick vieler Häuser lässt sich nicht anders als spektakulär bezeichnen. Der Parador in Leon gilt als besonders eindrucksvoll, in ihm steigt einmal im Jahr sogar das spanische Königspaar ab. Es lohnt sich, direkt über die Webseite zu buchen, weil es oftmals günstige Angebote bzw. Rundreisen mit vorgebuchten Hotels gibt. www.paradores.es

Kreatives Gemälde an einer Hauswand in Salamanca

Information

ANREISE

Flughafen Madrid Barajas, Autobahn nach Toledo

BESTE REISEZEIT

Juni bis Mitte Juli und Anfang September bis Ende Oktober

SEHENSWERT

Medina del Campo: Castillo de la Mota ist eine sehenswerte mittelalterliche Burg mit einem weithin sichtbaren Turm, auf den sich im Verteidigungsfall die Bogenschützen zurückzogen.

Segovia: Das perfekt erhaltene römische Aquädukt, der Alcázar, die Kathedrale, das Kloster El Parral und die Templerkirche Vera Cruz sind im UNESCO-Weltkulturerbe nur einige der Bauwerke, die man nicht verpassen sollte. Dazwischen lädt viel Leben ein, sich einfach treiben zu lassen.

Castillo de Coca: Sowohl der Ort als auch die Burg aus dem 15. Jahrhundert lohnt einen Besuch.

Tordesillas: erst im historischen Real Monasterio de Santa Clara in die Geschichte eintauchen, dann auf der Plaza Mayor ins Zeitgeschehen

Avila: Stadtmauer, das Grabmal von »El Tostado« in der Kathedrale und die Basilika San Vicente, eigentlich ist die ganze Stadt ein Gesamtkunstwerk

Salamanca: Plaza Mayor, Spaziergang durch die Altstadt

ESSEN UND TRINKEN

La Fuente de los Angeles: wenn es heiß ist im Garten, sonst stilvoll im historischen, nicht verputzten Gemäuer des alten Klosters. Camino Los Ángeles, Villanubla, Tel. +34 655/90 35 43

Restaurante El Torreon: Asador mit ausgezeichnetem Weinkeller. Av. Burgos-Portugal, 11, Tordesillas, Tel. +34 983/77 01 23

La Bodeguita de San Segondo: beliebte Wein- und Tapasbar. Calle de San Segondo, 19, Avila

Restaurante El Molino de la Losa: idyllisch auf einer Insel im Rio Adaja gelegen, regionale Küche. Calle Bajada de la Losa, 12, Avila, Tel. +34 920/21 11 01

Meson de Candido: Innen wie außen sitzt man in diesem Fleisch-Klassiker schön. Plaza Azoguejo 5, Segovia, www.mesondecandido.es

ÜBERNACHTEN

El Jardin de la Abadia: gepflegt und günstig. Calle San Jose, 3–5, Arroyo de la Encomienda, Valladolid. www.jardindelaabadia.com

Hospes Palacio de San Esteban: Lage, Betten, Nachtruhe, hier gibt es nichts auszusetzen. Arroyo de Santo Domingo, 3, Salamanca. www.hotelpalaciodesanesteban.com

Hotel Posada de la Casa de Abad: kleines heimeliges Hotel, traumhaft gestaltet. Plaza Francisco Martín Gromaz, 12, Ampudia. www.casadelabad.com

Parador de Siguenza: übernachten in einer Burg. Plaza Castillo, Siguenza. www.parador.es/de/paradores/parador-de-siguenza

Hotel Sercotel Infanta Isabel: mitten in Segovia, ordentliche Zimmer, günstig, Zimmer mit Blick auf die Kathedrale. Plaza Mayor, 12. www.hotelinfantaisabel.com

Hotel Palacio de Los Velada: Altstadtpalast mit schönem Innenhof. Plaza de la Catedral, 10, Avila. www.hotelpalaciodelosvelada.com

WEITERE INFOS

Spanisches Fremdenverkehrsamt

Myliusstr. 14

60323 Frankfurt/Main

[email protected]

www.spain.info

5Trauminsel vor der Haustür

Auf jeden Fall Mallorca!

Abends wird die Catedral de Mallorca in Palma stimmungsvoll beleuchtet.

HIGHLIGHTS

Platja de Palma und S’Arenal: kilometerweite schöne Sandstrände östlich von Palma

Port d‘Andratx: legendäre Enklave der Reichen mit pittoresker Hafenpromenade

Serra de Tramuntana: Das Gebirgsparadies zieht sich von Estellencs über Valldemossa und Deiá bis nach Sòller, Port de Pollença und Cap de Formentor.

Portixol/El Molinar: Das historische ehemalige Fischerviertel gilt als das hippste Stadtviertel Palmas.

Alt-Palma: Die grandiose Bischofskirche Kathedrale der Heiligen Maria ist Palmas absolutes Highlight!

PROBIEREN UND ERLEBEN

Empadillo de Carne: Brot- oder Teigtasche gefüllt mit Schweinefleisch oder Rinderhack, Tomaten, Zwiebeln und Erbsen – Calabacines: mit Gemüse gefüllte Zucchini, mit Käse überbacken – Tarta de Manzana con helado vanille: Apfeltarte mit Vanilleeis – Gänseleberpastete: mit Oliven, Tomaten und Landbrot

Die Rezeptur der Lieblingsdestination der Deutschen ist so genial wie das Produkt: Aktivurlaub mit Wander-, Biker- und Wassersport, Wellness und ländliche Ruhe, einsame Buchten, hübsche Dörfchen und, last not least, wohltuendes urbanes Erleben in Palma bietet die multifunktional Programmierte in überwältigender Vielfalt.

Das Image als preiswerte Putzfrauen- und Ballermann-Insel, das ihr so lange anhaftete, ist längst verblasst. Dennoch erscheint die Statistik der Besucher mit durchschnittlich rund zehn Millionen Besuchern per anno erschreckend hoch, aber das macht rein gar nichts! Wer jetzt mehr Zeit hat, sollte antizyklisch zu Ferien- und Saisonzeiten eine Woche probieren, um, wie schon viele andere Mallorca-Liebhaber, zum Überzeugungstäter zu werden: Nicht ohne Grund ist der Anteil wiederkehrender Gäste extrem hoch.

Rauschende Bäche, Schluchten und atemberaubende Steilküsten laden auf gut ausgeschilderten Wandertreks dazu ein, vor allem Bewegungszeit in Mallorca zu verbringen und sich die überbordende mediterrane Natur auf diese schönste aller Weisen zu erschließen. Was im gleichen Maße auf Biker zutrifft, die im Frühjahr und im Herbst in großen Mengen die Insel durchradeln und nicht ausschließlich Profis im Radrennsport sind. Vor allem lockt die bezaubernde Bergwelt der Serra de Tramuntana, die ihren Auftritt mit malerischen Felsbuchten, grandiosen Ausblicken aufs stahlblaue Mittelmeer und den romantischen Badebuchten hat. Die attraktive Berg- und Talstrecke zwischen Andratx im Westen und Cap de Formentor, dem nördlichsten Punkt der Insel, produziert die für Mallorca typischen Fotomotive wie am Fließband: Steil in smaragdgrüne bis dunkelblaue See abfallende Felsformationen aus Kalksandstein ziehen Aktivurlauber magisch in diesen Teil Mallorcas. Mountainbiker lieben die gewundenen Serpentinenstrecken, die an spektakulären Küstensteilhängen vorbeiführen und grandiose Ausblicke bieten, Hiker erleben beim Durchwandern blühender Landschaften die Stille in luftigen Höhen. Aber nicht nur hier findet sich eine beeindruckende Insellandschaft, die sich im überraschenden Wechselspiel zwischen atemberaubenden Klippen (bis 500 Meter) und richtigen Bergen (bis 1350 Meter), sanften Tälern mit duftenden Misch- und Kiefernwäldern, Olivenhainen und traditionellen Bergdörfern vor dem Auge des Beschauers ausbreitet.

Zu Mallorcas schönsten Spots

Eine Tagesfahrt durch die Serra de Tramuntana führt ab Palma ins Prominenteneck Port d’Andratx, dem sündhaften Nobelparadies, wo die VIP-Liste lang ist und die Immobilienpreise unerschwinglich sind, und weiter nach Estellencs, einem ruhigen, etwas verschlafenen und sehr malerischen Bergdörfchen an der Nordwestküste. Jenseits vom viel besuchten Valldemossa wartet der Künstlerort Deià mit bezaubernden Fotomotiven auf, bevor die Route über Kloster Lluc ins Provinzstädtchen Sóller und den beliebten Badeableger Port de Sóller führt. Eine weitere Tagesfahrt sollte mit dem Cap de Formentor Mallorcas Nordkap erschließen, von wo es nach dem Beweisfoto vor schneeweißem Leuchtturm und stahlblauer See ins bildschöne Strand- und Villenparadies Port de Pollença geht. Wer lange Sandstrände will, muss an die strukturstarke Nordost-, Ost- und Südküste. In der Zwischensaison reicht Platja de Palma, Palmas Stadtstrand, vollkommen, der dann sehr ruhig und am schönsten zum Sonnenuntergang ist!

In den Restaurants der Altstadt von Alcúdia lässt es sich nach einem Tag am Meer oder in den nahegelegenen Bergen gut entspannen.

Mit der Straßenbahn geht es gemütlich durch die Straßen von Sóller-Stadt.

Wo anders als in Valldemossa machte es Sinn, das Buch »Ein Winter auf Mallorca« von George Sand zu lesen, die hier zwischen 1838 und 1839 einige Monate mit ihrem Geliebten Frédéric Chopin verbrachte? Der Besitzer der Pastisseria Croissanteria Forn überzeugt seine Kunden, dass sein »Bocadillo del mio« das Beste sei und verrät gerne sein Rezept: Es ist ein Ciabatta mit selbst gemachter Tomatenpizzasauce, Mozzarella-Scheiben, York-Schinken, mallorquinischem Chorizo-Käse und einem Gemisch aus Olivenöl, Petersilie und Knoblauch, getoastet. Auf einer Steinstufe in der Sonne mit Blick auf das Kartäuserkloster Sa Cartoixa in milder Frühlingssonne zu sitzen und so ein dampfendes Bocadillo zu genießen, exakt an dem Ort, an dem Chopin vor fast 200 Jahren komponierte und musizierte, das gehört zu den ergreifenden Momenten. Besonders dann, wenn daheim der Schneesturm übers Land zieht, während hier zur Mandelblüte die köstlichsten Orangen reifen.

Altstadt und Fischerviertel Portixol/El Molinar

Alt-Palma als Standort macht für eine Woche Mallorca Sinn: Bummeln und Shoppen ist großartig anders als daheim, Kaffeehausterrassen laden zum Schauen ein, viel Kultur findet sich samt Oper, Konzerten und Kathedrale gleich um die Ecke. Wer sein Domizil direkt an der brandenden See liebt, ist mit dem nahen Fischerviertel Portixol/El Molinar noch besser dran: Alt-Palma kann man von hier aus zu Fuß oder per Fahrrad erkunden, eine brandneue maritime »Seafront« bietet eine attraktive Promenade mit gediegener Gastronomie, zum Beispiel die einheimische Bar El Molinar und das Familienrestaurant Can Tito, kleine Sandbuchten zum Baden sowie stylische Gästehäuser mit Meerblick. Die historischen Perlen sind verlockend gut aufgestellt und überhaupt atmosphärisch einfach nur »hipp«! Zu Relaxtheit und Ruhe gesellt sich nur die rauschende Brandung, gleich Loswalken lässt es sich hier am Wasser und der Platja de Palma entlang bis S’Arenal und zum Ballermann!

Das ländliche und beinahe unberührte Mallorca offenbart sich überall dort, wo die ganz großen Attraktionen fehlen. Zum Beispiel bei einer Fahrt ins Landesinnere nach Pina, einem Dörfchen, das fernab der touristischen Routen in der Nähe der Kleinstadt Algaida vor sich hin schlummert. Die Landstraße ist von Natursteinmauern gesäumt, dahinter liegen verschwiegene kleine Fincas auf riesigen Grundstücken, mit weiten Gänseblümchenwiesen so weiß wie Schnee, die es in dieser Form in Deutschland kaum mehr gibt. Von hier geht es weiter bis nach Cas Concos bei Santanyi nahe der Ostküste, wo beim Erwachen auf der Finca Hotel Rural Sa Galera die absolute Ruhe nur von den zarten Glöckchen weidender Schafe durchbrochen wird. In der Nähe liegt der festungsartige Komplex der Wallfahrtskirche Santuari Sant Salvador auf einem Bergklotz neben der geschäftigen Kleinstadt Felanitx, die rund um ihre barocke Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert eine wunderschöne, von kleinen Gassen durchzogene Altstadt präsentiert. Von Touristen ist hier nichts zu sehen, dafür gehen die Mallorquiner ihrem täglichen Treiben unberührt von den Küstenaktivitäten nach. Die gewundene Fahrt zum ehemaligen Kloster Sant Salvador verführt immer wieder zum Anhalten, zahlreich strampeln Biker auf der kurvigen Bergstrecke vorbei, ganz oben belohnt ein umwerfender Rundumblick auf die Gebirgszüge im Norden und Westen, die Bucht von Palma und das Flachland der Ostküste.

Der Hafen von Portixol ist ein guter Startpunkt für einen Spaziergang durch Alt-Palma.

Information

ANREISE

Flüge von den verschiedensten deutschen Flughäfen nonstop nach Palma

BESTE REISEZEIT

Ab Februar/Frühjahr und im Herbst. Im Herbst ist das Wasser meist bis in den November badewarm, den Sommer sollte man vermeiden.

SEHENSWERT

Kloster Randa: Der Blick über die Insel vom Berg Randa mit seinen Klöstern Santa Maria di Cura, Ermita Sant Honorat und der Santuari Santa Gracia ist umwerfend.

Kathedrale von Palma: innen einzigartige sakrale Stimmung, außen grandiose Architektur, unbedingt den Gottesdienst besuchen!

Plaça Major und Plaça Cort: Perfekt für Gourmets, Shopper, Kaffeehausbesucher und Architekturliebhaber.

Fundació Pilar i Joan Miró: Museum des weltbekannten Malers Joan Miró in der Joan de Saridakis 29, Palma

ESSEN UND TRINKEN

El Olivo: Gourmettempel in der historischen Ölmühle des Hotels La Residencia, Carrer dels Son Canals, Deià. www.hotel-laresidencia.com

La Cueva: Kellerkneipe in Palmas Altstadt, leckere Gambas. Carrer d’Apuntadors 5

Es Reco del Randa: Restaurant am Fuß des Berges Randa mit typisch balearischem Ambiente. www.esrecoderanda.com

Bodeguita del Medio: In der Havanna-Kopie tanzt man eng und ohne Ende Salsa. Carrer Vallseca, 18, Palma

Restaurante Agapanto: fantastische Strandlage, mediterrane Küche. Camino del Faro 2, Port de Sóller. www.agapanto.com

ÜBERNACHTEN

Grupotel Parc Natural & Spa: Fünf-Sterne-Komplex bei Alcudia. Ctra. Artá – Pto. Alcudia, Playa de Muro. www.grupotel.com

The Sea Hotel:adults only, Vier-Sterne-Hotel bei Ca’n Picafort. www.grupotel.com

The Monnaber Nou: Vier-Sterne-Öko-Hotel & Spa im Finca-Stil mit Schwerpunkt auf bewusster Ernährung. Campanet. www.monnaber.com

Portixol Hotel: modernes Seehotel an der Promenade von Portixol. Carrer de la Sirena. www.portixol.com

Hotel Nord: ehemalige Ölmühle im Ortszentrum von Estellencs. www.hotelruralnord.com

La Residencia: Fünf-Sterne-Resort oberhalb von Deià. www.hotel-laresidencia.com

Hotel Rural Sa Galera: traumhafte Landfinca. www.hotelsagalera.com

Hotel Tres: Designhotel, Dachterrasse mit Sauna und Pool. www.hoteltres.com

Hotel Cort: Designhotel in der Altstadt. Plaça de Cort 11, Palma. www.hotelcort.com

SHOPPING

Mercat Olivar: Auf dem Altstadtmarkt in Palma kaufen mallorquinische Gourmets ein.

Sóller-Stadt: Einkaufsflair mit Kunsthandwerk und Konditoreiwaren rings um die Kathedrale.

Pollença-Stadt: Die »Galeries Vincenc« ist eine der ältesten Leinenwebereien der Insel; an der Placa Major stellen Kunstgalerien aus.

Valldemossa: Konditoreien und Souvenirläden machen in der Chopin-Stadt das Rennen.

Mallorca-Magazin: Die deutschsprachige Wochenzeitung bringt jeden Donnerstag, was Mallorca-Besucher interessiert.

WEITERE INFOS

Spanisches Fremdenverkehrsamt: Kurfürstendamm 180, Berlin, sowie auch in Düsseldorf, Frankfurt und München. www.spain.info oder www.mallorca.de

6Quintas: futuristisch, puristisch

Blumeninsel Madeira im Wandel

Ganz im Osten der Insel liegt die Marina da Quinta Grande zwischen grünen Hügeln und strahlend blauem Meer.

HIGHLIGHTS

Pico Ruivo: Traumblick auf die bizarre Inselbergwelt von Madeiras imposantester Erhebung, dem 1862 Meter hohen Pico Ruivo.

Levada-Walks: Gut ausgeschilderte Wanderwege im spektakulär schönen Hochland, zum Beispiel am Pico Ruivo.

Curral das Freiras: Der Ort ist umrahmt von Madeiras höchsten Berggipfeln.

Cabo Girão: Das 580 Meter hohe Kap bei Funchal hat die zweithöchste Steilküste der Erde, mit schwindelerregender Plattform über den Klippen.

Meerwasser-Naturschwimmbecken: an der Nordküste bei Porto Moniz

PROBIEREN UND ERLEBEN

Caldeira de Peixe: Fischeintopf aus Tomaten, Kartoffeln und Knoblauch – Espetada: Fleischspieße vom Holzkohlenfeuer – Madeira Stew: Scharf gewürztes Ziegenfleischragout – Poncha: Inseltypischer Schnaps aus Zuckerrohr, Honig, Orange und Zitrone – Espada: Schwarzer Degenfisch – Caldo verde: Kohlsuppe mit Knoblauchwurst

Madeiras größter Wirtschaftszweig, der Reisemarkt, weiß sich mithilfe seiner Hotellerie immer wieder neu zu erfinden. Ein erfolgreiches Produkt ist beispielsweise der Zusammenschluss hochherrschaftlicher Landgüter, die unter dem Siegel »Quintas da Madeira« laufen und einige außergewöhnliche Design-Herbergen bieten.

Stilistischer Vorläufer der madeirischen Design-Quintas war in den 1960er-Jahren der klotzige Betonstelzenbau des berühmten deutschbrasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer, der mit seinem großartigen Gespür für Außerordentliches das Pestana Casino Park Hotel zu einem Meisterstück moderner Architektur und zu einer der attraktivsten Residenzen in ganz Madeira machte. Schon mit der opulenten Eingangshalle beeindruckt Niemeyers Nachlass als glanzvolles Designerstück.

Experimentelle Architektur inspiriert. Zum Beispiel das Hotel Estalagem da Ponta do Sol. Schon die Lage des ehemaligen Zuckerrohrumschlagplatzes auf den Felsklippen über der schmucken Altstadt ist besonders: Zwei frei stehende Fahrstuhltürme der Firma Thyssen-Krupp transportieren die Gäste der Quinta erst zehn, dann noch einmal sechs Stockwerke hinauf auf die 80 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Felsplattform. Eine Art moderne Zugbrücke ermöglicht in luftiger Höhe den Zutritt, zur letzten Ebene der Wohnquartiere führen nochmals Treppen und Lift. Auf ein Dutzend Terrassenstufen verteilen sich ein Infinity-Pool, dessen Wasseroberfläche optisch mit der des Atlantiks verschwimmt, eine stilvolle Bar im historischen Haupthaus, ein glastransparentes Restaurant, der Wellnessbereich, dazu eine Bücherei und der Leseraum. Zwischendrin bieten heimelige Gästenischen mit Sitz- und Liegemöglichkeiten auf unterschiedlichen Höhenstufen der mächtigen Felsklippe berauschende Ausblicke auf die Steilküsten zu beiden Seiten sowie auf die Bilderbuchkulisse der hübschen Küstenperle Ponta do Sol tief unten.

Eine weitere Designanlage ist das Hotel Mirabela. Das historische Haupthaus entstand 1888 an einem Berghang oberhalb Funchals, bietet weite Ausblicke über Bucht, Hafen und Altstadt und liegt unmittelbar an der Caminho do Monte. Auf der abschüssigen Route der madeirischen Korbschlittenfahrer rodeln die Gespanne unmittelbar an der Rezeption vorbei.

Im futuristisch gestylten Erweiterungsbau schließlich prägen die Produkte des renommierten Designers Philipp Starck die Linie des Interieurs: Kubische Räume, großflächige Verglasungen und raffinierte Farbgebungen sorgen für exklusives Ambiente und einen hohen Wohlfühlfaktor.

Forever young

Zu den klassischen Quintas gehören die exklusiven Jardins do Lago, wo das Personal schon so lange an Bord ist, dass es immer noch Amüsantes über den deutschen Altkanzler Helmut Schmidt zu berichten weiß. Schmidt bewohnte hier für einige Wochen die Suite 303. Klassisch ist auch die Quinta Da Bela Vista, eine eleganze Edelherberge, deren Chefportier einmal beinahe eine seiner wichtigsten Buchungen versiebte, weil er einfach nicht glauben wollte, dass tatsächlich Mick Jagger und kein Spaßvogel am anderen Ende der Telefonleitung war. So richtig luxuriös wird es aber im altehrwürdigen Reid’s Palace, einem Gebäude aus dem Jahr 1891, das pittoresk wie eh und je auf seinem felsigen Küstenplateau in Funchal residiert. In Madeiras renommierter Fünf-Sterne-Herberge sind die VIP-Listen immer noch lang. Und seine exquisiten Suiten sind für Normalbürger schlicht unerschwinglich, weshalb sich die meisten Besucher mit einer very britischen Teatime auf der Kuchenterrasse begnügen.

Reid’s Palace (www.belmond.com), Jardins do Lago (www.jardins-lago.pt), Quinta Da Bela Vista (www.belavistamadeira.com).

Information

ANREISE

Flug: Condor aus Frankfurt direkt (www.condor.de) sowie Lufthansa (www.lufthansa.com) und TAP Portugal (www.flytap.com).

BESTE REISEZEIT

Ganzjährig in Funchal, sonst Frühjahr bis Spätherbst

ESSEN UND TRINKEN

Tokos: feine portugiesische Küche, stilvoll. Estrada Monumental 169, Funchal. www.restaurantetokos.com

O Celeiro: eines der ältesten Restaurants in der Rua dos Aranhas 22. Funchal. www.restauranteoceleiro.com

Café do Teatro: Szenetreff in der Avenida Arriaga. Funchal.

ÜBERNACHTEN

Pestana Casino Park: Niemeyer-Hotel Funchal. Rùa Imperatriz D Amelia. www.pestana.com

Estalagem da Ponta do Sol: Design-Hotel, Quinta da Rochinha. Ponta do Sol. www.pontadosol.com

Mirabela: Design-Hotel, Caminho do Monte 105/107. Funchal. www.quinta-mirabela.com

WEITERE INFOS

Portugiesisches Fremdenverkehrsamt: Zimmerstr. 56, Berlin

www.visitportugal.com und www.visitmadeira.pt

7Pupillenkino im Großformat

Wandern auf São Miguel

Idyllisch lässt es sich um die beiden Kraterseen Sete Cidades wandern.

HIGHLIGHTS

Ponta da Ferraria: an windigem Tag die Gewalt des Wassers sehen

Vulcão do Fogo: Umrundung des Kratersees

Caldeira das Sete Cidades: zwei Kraterseen in einem Ausflug, schön zum Wandern

Terra Nostra Gardens: Park, Thermalbad und Hotel in Furnas

Nossa Senhora da Paz: Kapelle mit schönem Azulejoschmuck, wunderbare Aussicht auf den Atlantik

Salto do Prego: Wasserfall in Povoação

PROBIEREN UND ERLEBEN

Am nördlichen Ufer des Lago das Furnas kocht Mutter Erde höchstpersönlich – und nachhaltig. Herzhaft deftigen Cozido nas caldeiras das Furnas gibt es, Eintopf, geschichtet mit Gemüse, Kräutern und Schweinebauch. In großen Töpfen wird er in heiße Erdlöcher versenkt.

Man sagt, dass man auf den Azoren an einem Tag alle Jahreszeiten erleben kann. Die einzige Konstante ist die Veränderung. Wie entspannend! Bleibt, sich für Wanderungen mit modernen, anpassungsfähigen Hightech-Fasern für alle Fälle auszurüsten.

São Miguel ist die größte der neun bewohnten Inseln der Azoren. Folgt man dem Wettermann der Abendnachrichten, weiß man, dass die Azoren dort liegen, wo im tiefen Blau des Atlantiks Kreise eingezeichnet und mit H bezeichnet sind. Der große Gegenspieler des Azorenhochs ist das Islandtief. Beide Inselgruppen liegen auf dem mittelatlantischen Rücken, einer etwa 20 000 Kilometer langen Spalte zwischen den Platten, auf denen sich Europa und Amerika breitmachen. Seit 200 000 Jahren entfernen sich unsere Kontinente voneinander. Um 2,5 Zentimeter im Jahr. Spannungen entstehen, Vulkanausbrüche und Erdbeben sind die Folge.

Die 250 000 Inselbewohner nutzen die vulkanische Natur ihrer Heimat. Geothermische Anlagen erzeugen Strom, und am nördlichen Hang des Vulcão do Fogo plätschert ein eisenhaltiger warmer Wasserfall über einen Fels, ein natürliches Spa inmitten einer tropischen Kulisse von hohen Baumfarnen und Ingwerstauden. Auch an der Küste sieht man die vulkanische Natur der Insel. Während der Atlantik an der Ponta da Ferraria gegen die schroffen Vulkanfelsen knallt und die Salzgischt alles wegätzt, was Wurzeln schlagen will, finden Wassermänner und Strandkrabben auf schwarzen Lavastränden ruhige Plätze, um den Atlantik zu genießen.

Wanderwege sind gut beschildert. Viele sind gesäumt von Hortensien, die bis in den Oktober hinein blühen. Man geht über Kuppen und auf Gipfel, durch dunkle Wälder und vor allem über üppiges Grün, das grell ist, als hätte jemand den Sättigungsregler im Photoshop zu schwungvoll ins Plus gezogen. Kraterseen sind Ziele, Wasserfälle und im Gassengewirr von Punta Delgado Museen und alte Kirchen. Die Grate zwischen steilen Schluchten sind von der Kraft des Wassers ausgewaschen und mit Häusern bebaut. Die meisten sind weiß gekalkt, Fenster und Türen mit Vulkanstein eingefasst und in edleren Varianten mit Azulejos, blauen Fliesenbildern, verblendet. Und immer wieder öffnen sich Blicke auf das Blau des endlos anmutenden Atlantiks. Wolkentürme reiten darüber, spielen mit den Farben, verändern sich.

Magische Walbekanntschaften

Die Wasserqualität um die Azoren sorgt für großen Artenreichtum. Delfine, Fliegende Fische und 24 Walarten lassen sich im Gebiet der Azoren beobachten. Einige davon nennen die Inselgruppe ihr Heim, andere pendeln zweimal jährlich vorbei, um in Regionen zu gelangen, in denen sie genug Nahrung finden, sich paaren, kalben und ihren Nachwuchs aufziehen. Naturschutzorganisationen bieten auf wenigen stark motorisierten Schlauchbooten Touren an. Der Gewinn soll helfen, die Gewohnheiten der sanften Riesen weiter zu erforschen, um sie vielleicht doch noch in das nächste Jahrhundert retten zu können. Natürlich kann eine Sichtung aus nächster Nähe nicht garantiert werden, allein der Ritt über die Wellen aber ist ein großer Spaß. Angebote findet man in den Häfen der Insel.

Mit 2351 Metern ist der Ponta do Pico auf der Azoreninsel Pico der höchste Berg Portugals.

Information

ANREISE

São Miguel, die Hauptinsel der Azoren, wird direkt oder über Lissabon angeflogen.

BESTE REISEZEIT

Zum Baden am besten zwischen Mai und September, zum Wandern März bis Juni und September bis Ende Oktober

ESSEN UND TRINKEN

Pizzeria-Churrasqueira D’Avo: schöne Terrasse über dem Meer. Rua Visconde da Palmeira 4, Vila Franca do Campo, Tel. +351 296/58 20 72

Caldeiras & Vulcoes: Wer sicher Cozido essen will, sollte vorbestellen. Rua das Caldeiras 36, Furnas, Tel. +351 296/58 43 12

ÜBERNACHTEN

Convento de São Francisco: kleines Boutiquehotel in einem aufgelassenen Kloster, Swimmingpool, zentral. Avenida da Liberdade s/n – Rotunda dos Frades, Vila Franca Do Campo. www.conventosaofrancisco.net

Solar do Conde: 31 Häuschen liegen auf dem Areal des ehemaligen Gutshauses mit großem Garten. Mario und seine Ziege Mathilde verwöhnen die Gäste mit lokalen Bio-Produkten und azorischer Folklore. Rua do Rosario, 36, Capelas, Tel. +351 296/29 88 87

SHOPPING

Cha Gorreana: Tee von der Inselplantage auf São Miguel

Fabrica de Licores Mulher de Capote: Liköre direkt beim Erzeuger verkosten und die ein oder andere Flasche als Mitbringsel mit nach Hause nehmen. Rua do Berquó, 12, Ribeira Grande, Tel. +351 296/47 28 31

WEITERE INFOS

www.visitportugal.com/de

8Kulinarische Hochgenüsse

Schwarze Diamanten und edle Tropfen in der Provence

HIGHLIGHTS

Trüffelmarkt: zwischen November und März in Richerenches (Samstagvormittag) und in Carpentras (Freitagmorgen)

Antiquitätenmarkt: drittgrößter Antiquitätenmarkt Europas in l’Isle sur la Sorgue

Weingüter Châteauneuf-du-Pape: zu den traditionsreichen Weingütern der Region gehören das Château de Beaucastel und die Domaine de Beaurenard

Avignon: Die »Stadt der Päpste« imponiert mit dem gotischen Papstpalast aus dem 14. Jahrhundert.

Orange: Sehenswert ist eines der besterhaltenen antiken Theater Europas.

PROBIEREN UND ERLEBEN

Auf dem kulinarischen Programm stehen für Feinschmecker in der kalten Jahreszeit diverse Trüffelkreationen. Ideal zum Apéro ist Trüffelbutter auf geröstetem Brot. Eine provenzalische Spezialität ist Brouillade à la Truffe (Trüffelrührei); lecker sind auch Trüffelrisotto sowie Käse kombiniert mit Trüffeln.