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Seitenzahl: 509
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»Reisen bedeutet Grenzen zu überschreiten,auch die eigenen.«
Wanda Reza
Europa
1Auf Tuff gebaut
Orvieto – Domstadt im Zebra-Look
2Und ewig lockt die Stadt
Kunstschätze und Dolce Vita in Rom
3Auf den Spuren der ewigen Göttin
Malta fasziniert mit Megalith-Zeugnissen
4Spanische Hochgefühle
Entdeckungsreise durch die kastilische Meseta
5Trauminsel vor der Haustür
Auf jeden Fall Mallorca!
6Quintas: futuristisch, puristisch
Blumeninsel Madeira im Wandel
7Pupillenkino im Großformat
Wandern auf São Miguel
8Kulinarische Hochgenüsse
Schwarze Diamanten und edle Tropfen in der Provence
9Einsame Buchten, pulsierende Städte
Die französische Mittelmeerküste entdecken
10Ein Lichtjahr streifen
Langzeiturlaub in der Provence
11Entdeckungen am Abgrund
Stille Tage am Canyon du Verdon
12Skiregion mit mediterranem Flair
Skifahren in Pra-Loup
13Wohnen auf dem Fluss
Im Hausboot am Kanal von Briare
14Stadt der Genießer und Kenner
Europas Metropole Brüssel hat viele Gesichter
15Überschaubar und charmant
Mit dem Fahrrad durch Amsterdam
16Lernen auf Schritt und Tritt
Gruppenwandern in England
17Wasser, Wiege, Whisky
Fife – das kleine schottische Königreich
18Die Anmut des Hochlandes
Royal Deeside – das königliche Schottland
19Eine Insel in den Bergen
Val di Fiemme – das glückliche Tal
20Das Herz der Dolomiten
Die Seiser Alm – Europas größte Hochweide
21Auf das Dach der alpinen Welt
Höchste Hütte Südtirols
22Springen Sie über Ihren Schatten
Fallschirmspringen in Leutkirch
23Zwischen Chips und Tee
Kurse für Golfneulinge im Mühlviertel
24Ein Fluss mit Kulisse
Radeln am Inn
25Imperiales Herz Tirols
Innsbruck hat viele Facetten
26Sturm im Glas
Herbsttage in der Steiermark
27Sachsens quirlige Metropole
Endlich zur Lebens- und Kulturstadt Leipzig
28Endlich Zeit für den Osten
Elbmetropole Dresden und die Sächsische Schweiz
29Es werde Licht
Weihnachtstraditionen im Erzgebirge
30Das alte Dorf und die Zukunft
Ein Freilichtmuseum der besonderen Art
31Sommer in der Sommerstadt
Porvoo – Perle an der Küste Südost-Finnlands
32Das romantische Blaue Band
Durch Schweden schweben
33Märchenhaftes Mittelalter
Lebendige Vergangenheit auf Schwedens Gotland
34Unendlich weite Schärenwelten
Segeltörn zwischen Schweden und Finnland
35Die Perle Bohusläns
Marstrand – Kleinod in den schwedischen Schären
36Angeln in der Großstadt
Städtetrip mit Angelspaß in Schwedens Hauptstadt
37Die schönste Zugfahrt der Welt
Auf den Schienen von Oslo nach Bergen
38Reise in die Eiszeit
Von Grönlands Diskobucht in den »warmen« Süden
39Flussland Russland
Auf dem Wasserweg der Zaren
40Ganz wie zu Zeiten der Hanse
Estlands Herz schlägt in Tallinn
41Onkel Toms Hütte
Thomas Manns Kurische Nehrung
42Residieren im Schloss
Im Zauber der polnischen Ostseeküste
43Ausflug in deutsche Vergangenheit
Schlesien wird wiederentdeckt
44Smetanas Stadt-Land-Fluss
Eine Reise entlang der oberen Moldau
45Über den Wolken
Rundflug Vrsar – Kroatien / Istrien
46Schatz im Silbersee
Fährtenlesen im Nationalpark Plitvicer Seen
47Odyssee 2.0
Ruhige Tage auf Ithaka
48Liebreizende griechische Insel
Wandern und Entspannen auf der grünen Insel Korfu
49Inselglück in der Ägäis
Sommerträume werden wahr auf Milos
50Weiße Dörfer, schöne Strände
Griechische Ursprünglichkeit auf der Insel Paros
51Besuch beim »Russischen Bären«
Im Schmetterlingstal auf der Klosterinsel Rhodos
52Zwischen Orient und Okzident
Mit dem Boot Istanbul erkunden
Asien
53In einen Topf geworfen
Jordanien hat an Attraktivität nichts eingebüßt
54Urlaub der offenen Tür
Viel Flair aus Tausendundeiner Nacht im Oman
55Der Scheich schläft gut
Die VAE mal ganz anders: zu Besuch in Ras Al Khaimah
56Einmal am Ganges
Den Besuch in Varanasi wird man nie vergessen
57Nicht nur für Hippies
Goa – Indiens portugiesisches Erbe
58Tee im Paradies
Der Teeanbau auf Sri Lanka
59Las Vegas im Reich der Mitte
Hongkongs kleine Schwester Macau mausert sich
60Die Mutter wird nicht gewechselt
Das großartige Hongkong verblüfft immer wieder
61Kreuzfahrten auf Schienen
Im Zug durch Südostasien
62Was für ein Begriff
In Bhutan auf Wanderschaft
63Willkommen im Königreich
Thailand, das schöne Land des Lächelns
64Die magische Insel
Balis Alltagsriten – authentisch wie kaum anderswo
65Alles schön im Fluss
Auf einer Kreuzfahrt im Mekong-Delta von Vietnam
Nordamerika
66Natur pur in Banff
Rocky Mountain High auf kanadisch
67Napa Valley des Nordens
Auf Bacchus Spuren am Okanagan Lake
68»Wildnis voraus«
Kreuzfahrten entlang der Küste Alaskas
69Zwischen T-Bone und Dolly
Branson / Missouri – Vergnügungshauptstadt der USA
70Duett von Land und Meer
Cape Cod – Neuengland aus dem Bilderbuch
71Das Gesicht der Erde
Big Sur – Magische Küstenschönheit
72Von Cowboys und Sinnsuchern
Sedona – Paradies zwischen malerischen Felsen
73Ausreiten mit Lucky Luke
Ranchurlaub in Colorado
74Inseln der Snowbirds
Aktiv auf Island und Captiva Island
Mittel- und Südamerika
75Endlich ablegen
Mit dem Postboot durch die Bahamas
76Per Du mit dem Zitronenhai
»Last night I dreamt of San Pedro«
77Phoenix aus der Asche
Antigua – Barockstadt im Schatten der Vulkane
78Der See der Heiligen
Ein Naturschauspiel: Der Lago de Atitlán
79Wo der besondere Kaffee wächst
Salento ist ein bunt-malerisches Ziel
80Wie lebt es sich als Gutsherr?
Auf einer Hacienda in Ecuador
81Wo die Sterne in den See fallen
Eine Zugfahrt von Cusco zum Titicacasee
82Lieber Koch als Fußballer
Lima ist für Gourmets gerüstet
83Unter Patagoniens Vulkanen
Der Cruce de Lagos – Reisen per Boot
84Weinprobe am Kap Hoorn
Eine Kreuzfahrt von Ushuaia nach Punta Arenas
85Wüstenwein und Dschungel
Eine ungewöhnliche Fahrt durch Argentinien
86Paris? Genua? Buenos Aires!
Die schöne Hauptstadt Argentiniens
Afrika
87Königsstädte, Kasbahs und Kamele
Einmal quer durch Marokkos Herz
88Endlich »klassisch« Safari
Zu den besten Savannen-Spots Kenias
89Sehnsuchtsziel Afrika
Noch viel Schnee auf dem Kilimandscharo
90Auf den Spuren von Livingstone
Sambesi und Victoria Falls
91Im Zelt-Camp durchs Delta
Pfadfindertraum in Botswana
92Im Himmel über der Wüste!
Mit der Cessna kreuz und quer durch Namibia
93Mit dem eigenen Landcruiser
Gondwana-Trip als Selbstfahrer
94Safaritraum auf Schienen
Im Zugabteil durch Afrika
95»Get your kicks«
Auf der Harley durch Südafrika
96Endlich richtig abtauchen
An Südafrikas Elephant Coast
97Reise im Licht der Sterne
Von Leuchtturm zu Leuchtturm rings ums Kap
98Unterwegs in rauer Natur
Endlose Weiten und Menschenleere in Australien«
99Im romantischen Südseeparadies
Den dritten Frühling erleben
100Kleines Land mit großer Vielfalt
Rundreise durch Neuseeland
Register
In Amsterdam gehört ein Spaziergang an den Grachten einfach dazu. Dieser hier führt am ehemaligen Gebäude der Ostindien-Kompanie vorbei
Endlich Zeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Die Cook-Inseln sind dafür wie gemacht.
Nicht nur zum Sonnenuntergang sagenhaft schön: Der leuchtend türkisfarbene Peyto Lake im Banff-Nationalpark wird von Gletschern gespeist.
Bunt geht es zu auf dem Caminito in Buenos Aires.
Abenddämmerung im Hafen von Menton an der Côte d‘Azur. Im Hintergrund die Altstadt mit der alles überstrahlenden Basilique Saint-Michel Archange, einem Juwel der Barockarchitektur.
HIGHLIGHTS
Civita di Bagnoregio: auch »sterbende Stadt« genannt, liegt auf einem Hügel und ist nur zu Fuß über eine Brücke zu erreichen
Rom: nur circa 80 Kilometer entfernt
Chiesa di Santa Margherita: mit Grabstätte der heiligen Lucia Filippini und schönem Terrakottarelief (1496), Piazza Santa Margherita, 01027 Montefiascone
Papstburg (1516): mit Renaissancearkade im Hof und Museo dell`Architettura di Antonio da Sangallo in Montefiascone
Bolsenasee: kreisrunder, 114 Quadratmeter großer See in 300 Meter Höhe
DAS SOLLTEN SIE PROBIEREN
Wer Umbriens Wein direkt beim Winzer verkosten möchte, ist im Decugnano dei Barbi gut beraten. Das schöne alte Weingut, gegründet 1212, liegt in herrlicher Landschaft und bietet neben einem tollen Blick auf Orvieto Weingutführungen, Weinverköstigungen und Kochkurse an. Mit Weinverkauf, Località Fossatello 50, 05018 Orvieto, Tel. 0763/30 82 55, www.decugnanodeibarbi.it
Da Orvieto hoch oben auf einem Tufffelsen im Paglia-Tal ruht, ist der historische Ort schon von Weitem zu erkennen. In der mittelalterlichen Altstadt laden zahlreiche Trattorien, Cafés und Geschäfte mit regionalen Delikatessen ein. Höhepunkt des Ortes ist der schwarz-weiß gestreifte Dom mit seiner herrlich verzierten Fassade.
Absolutes Highlight des an Sehenswürdigkeiten reichen alten Städtchens ist der imposante Dom, der als einer der schönsten Italiens gilt. Allein schon bei Betrachtung der Außenfassade wird klar, warum das so ist! Die Mauern präsentieren sich gestreift wie ein Zebra. Die schwarzen Streifen bestehen aus Basalt, die weißen aus Kalkstein. Das eigentlich gotische Gotteshaus erlebte in seiner drei Jahrhunderte dauernden Baugeschichte unzählige Umgestaltungen. Wen wundert es bei 33 Architekten, 152 Bildhauern, 68 Malern und 90 Mosaikkünstlern, die alle ihre kreativen Spuren hinterließen. Die üppig verzierte Front des Domes erinnert an ein dreiteiliges Altarbild. Gezeigt werden Bibelszenen, die äußerst detailliert gearbeitet wurden. Nehmen Sie sich bitte Zeit, um die Vielfältigkeit der filigranen Details zu entdecken! Wenn Sie den riesigen, ebenfalls in Schwarz-Weiß gehaltenen, reichlich mit Fresken verzierten Innenraum des Domes betreten, sehen Sie links den marmornen Taufbrunnen, der von acht Löwen getragen wird, den ein kleines weißes Tempelchen ziert. Das wunderbare Kunstwerk stammt aus dem 14./15. Jahrhundert. Rechts vorne befindet sich die berühmte Capella di San Brizio mit dem Freskenzyklus Geschichte des Antichristen – Das Ende der Welt, 1499 von Luca Signorelli gemalt. Dabei wurde auf die Darstellung der Anatomie jedes einzelnen Körpers Wert gelegt. Das ist in der Szene Krönung der Auserwählten besonders eindrucksvoll zu erkennen. Genau gegenüber der Kapelle finden Sie die Kapelle des Korporale, in der das vom »Blutwunder von Bolsena« befleckte Tuch aufbewahrt wird. Die Pietà vor der Kapelle wurde 1570 bis 1579 vom Bildhauer Ippolito Scalza aus einem einzigen Block gemeißelt.
Beim Spaziergang durch die Altstadt Orvietos kommen Sie an Keramikläden und Souvenirshops vorbei.
Die schöne Aussicht lädt zu einer ausgedehnten Pause ein.
Von den Steinbänken auf der Piazza della Repubblica aus können Sie in Ruhe den Blick auf das imposante Gotteshaus genießen. Kleiner Tipp: Am späten Nachmittag, kurz bevor die Sonne untergeht, erstrahlen die goldenen Mosaiken an der Front des Gotteshauses besonders intensiv! Vom rechteckigen großzügigen Platz aus zweigt links der Corso Cavour ab. In der Hauptgeschäftsstraße (Fußgängerzone) reihen sich Geschäfte, Delikatessläden und Cafés aneinander. Wer sich von oben einen Überblick über das historische Orvieto verschaffen möchte, steigt die 42 Meter hohe Torre del Moro am Anfang des Corso Cavour hoch. Auch das Nationale Archäologische Museum im Palazzo dei Papi und das Museo Claudio Faina, beide gegenüber dem Dom, lohnen einen Besuch. Der fast 62 Meter tiefe Brunnen des Heiligen Patrick (Pozzo di San Patrizio, 1527–1537) im Zentrum der historischen Altstadt verfügt über eine geniale Konstruktion: Die zwei übereinanderliegenden Spiralen mit jeweils 248 Stufen berühren sich nicht. Dadurch kam sich niemand während des Auf- bzw. Abstieges ins Gehege! Auch lukullische Highlights warten in den alten Gässchen darauf, von Feinschmeckern entdeckt zu werden. Es gibt zahlreiche kleine Trattorien, die regionale Gerichte anbieten.
Der geflügelte Löwe hält vor der Santa Maria Assunta Kathedrale, wie der Dom auch genannt wird, die Stellung.
Eine Stunde dauert die faszinierende Reise in die mystische Unterwelt Orvietos – eine mehr als lohnende Stunde! Orvieto ruht auf einem weithin sichtbaren Tuffsteinfelsen, in dem bereits vor etwa 2500 Jahren verzweigte Höhlensysteme und unterirdische Verkehrswege angelegt wurden. Früher nutzten die Einwohner diese Höhlen u. a. zur Taubenhaltung und damit zur regelmäßigen Fleischversorgung der Bewohner. Heute dienen viele dieser Höhlen den Orvieter Hauseigentümern als private Weinkeller – optimal, denn die Temperatur in den Höhlen ist immer konstant. Einige der Höhlen können in der spannenden Führung »Orvieto underground« (englisch) entdeckt werden. Der Weg führt tief in den Tuffsteinfelsen, in das Herz Orvietos. Das Geflecht aus Gängen und Höhlen erstreckt sich über mehrere unterirdische Etagen. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen! www.orvietounderground.it
Die umbrische Küche besteht aus einfachen, aber schmackhaften Zutaten. Man kocht nach den Jahreszeiten: Frisches Gemüse wie wilder Spargel, aromatische Kräuter, Wildschweine, Hasen und Pilze aus den die Stadt umgebenden Wäldern, Fische aus dem nahen Trasimenosee sowie der geschätzte schwarze Trüffel dominieren die Speisekarte. Auch raffiniert gewürztes Spanferkel (Porchetta), würzige Bratwürste (Salsiccie) und Linsengerichte dürfen nicht fehlen. Dass die Pasta von Hand gemacht wurde, ist für jeden orvietanischen Restaurantbesitzer selbstverständlich! Dazu ein Orvieto classico, ein kräftiger strohgelber Weißwein, der in den Tuffkellern unter der Stadt reift und der eisgekühlt am besten mundet. Wer in seiner Ferienwohnung selbst kochen möchte, findet Donnerstag und Samstag (jeweils vormittags) auf dem gut sortierten Markt auf der Piazza del Popolo jede Menge frischer Zutaten aus der Region.
Fantastisch, sensationell und absolut empfehlenswert! Der spektakuläre Wanderweg Anello della Rupe dauert etwa zwei Stunden und darf sich zu Recht mit Superlativen schmücken. Der Pfad, für den Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und festes Schuhwerk erforderlich sind, führt Sie komplett um den riesigen Tuffsteinfelsen, auf dem Orvieto einst errichtet wurde, herum. Mal geht es bergauf, mal bergab, mal durch einen Wald, vorbei u. a. an etruskischen Nekropolen und Höhlen. Meist begleitet Sie ein sensationeller Ausblick auf das umliegende, leicht hügelige Land. Guter Startpunkt für diese fantastische Wanderung ist der Einstieg beim Aufzug am Campo della Fiera. Insgesamt können Sie zwischen fünf verschiedenen Einstiegspunkten wählen. Die Karte für den Wanderweg ist in der Touristeninformation erhältlich. Gönnen Sie sich auch Pausen, um den grandiosen Ausblick aus einer ungewöhnlichen Perspektive auf die antike Stadt und ihre Umgebung zu genießen!
Der perfekte Ort für eine kleine Wanderpause und einen Snack.
Information
ANREISE
Mit dem Auto: von Deutschland aus entweder über die Brennerautobahn oder den Gotthardtunnel, von Österreich aus über die Tauernautobahn. Mit der Bahn: durch den Gotthardtunnel oder über den Brennerpass.
BESTE REISEZEIT
Frühjahr bis Herbst
SEHENSWERT
Duomo di Orvieto: eines der schönsten Kirchenbauwerke Europas, 9.30–18 Uhr, Piazza del Duomo
Museo Archeologico Nazionale: Museum u. a. mit etruskischen Ausgrabungen, Piazza del Duomo
Museo Claudio Faina: kleines Museum gegenüber dem Museo Archeologico Nazionale, u. a. mit feiner etruskischer Keramik, Piazza del Duomo 29
Museo dell`Opera del Duomo: Museum an der Rückseite des Doms im Palazzo Papali, Piazza del Duomo 26
Teatro Mancinelli: wunderschönes kleines Theater, Corso Cavour 122, www.teatromancinelli.com
Chiesa San Giovale: zauberhafte Kirche nahe der Stadtmauer, Via Volsinia 2
Il Pozzo di San Patrizio: begehbarer historischer Brunnen, Viale Sangallo. www.inorvieto.it
Torre del Moro: Aussichtsturm (mit Lift bis zum 2. Stock, dann noch einige Treppen), Corso Cavour
ESSEN UND TRINKEN
Antico Bucchero: nettes Lokal in einer Seitenstraße, beste Pasta-Gerichte, leckere Pizza. Via dei Cartari, Tel. 0763/34 17 25
Trattoria da Carlo: kleine, aber feine Trattoria, Nudeln werden selbst gemacht. Vicolo del Popolo 9. www.orvietoviva.com
Enoteca al Duomo: einladende Terrasse direkt am Dom. Corso Cavour. www.enotecaduome.com
Trattoria La Palomba: traditionelle Trattoria hinter dem Stadtplatz, regionale Gerichte, selbst gemachte Nudeln, unbedingt Wildschweinragout probieren. Via Cipriano Menente 16, Tel. 0763/34 33 95
ÜBERNACHTEN
Hotel Umbria: einfaches, aber gemütliches Hotel nahe dem Bahnhof und der Funiculare, freundliches Personal, gutes Frühstücksbüffet. Via Monte Nibbio 1/3. www.hotelumbria-orvieto.it
Hotel Duomo: unterhalb des Domplatzes, herrlicher Blick auf den Dom und die Dächer der Stadt, eigener Parkplatz. Vicolo Maurizio 7
SHOPPING
Bartolomei l`olio Orvieto: gute Auswahl an Weinen und Olivenöl-Produkten. Corso Cavour 49. www.oleificiobartolomei.it
Ceramiche Giacomini: wunderschöne Keramik in sehr guter Qualität. Piazza del Duomo 34
Lavanda del Lago: unterschiedlichste duftende Produkte aus regionalem Lavendel, nette Mitbringsel. Corso Cavour 283–285
Emma: nettes Lädchen mit Geschenken für Kinder, u. a. süße Köstlichkeiten, Piazza della Repubblica 12
WEITERE INFOS
IAT-Büro: Piazza del Duomo 24. www.orvieto.regioneumbria.eu
HIGHLIGHTS
Kolosseum: Die gewaltige Arena ist eines von Roms Wahrzeichen.
Pantheon: Ruhmeshalle für die Ewigkeit und das am besten erhaltene antike Vermächtnis wurde zur Kirche umgewidmet.
Fontana di Trevi: Anita Ekbergs berühmter Brunnen aus Fellinis Filmklassiker La dolce vita
Petersdom: Der Mittelpunkt der Christenheit unter Michelangelos imposanter Kuppel ist Roms meistbesuchte Sehenswürdigkeit.
Sixtinische Kapelle: Michelangelos Deckenfresko in den weltberühmten Vatikanischen Museen ist Höhepunkt jeder Romreise.
DAS SOLLTEN SIE PROBIEREN
Baccalà alla romana: in Milch eingelegte, dann frittierte Kabeljaufilets – Tripa romana: Nicht jedermanns Sache, aber die Kutteln in Tomatensugo sind einen Versuch wert – Cannoli: mit Creme und Pistazien, Mandeln oder Haselnuss gefülltes Gebäck – Supplì: mit Käse gefüllte, frittierte Reiskroketten.
»Caput mundi«, »Haupt der katholischen Kirche«, »Stadt der sieben Hügel«, »Ewige Stadt« – Rom mit einzigartigen Kunstschätzen aus 3000 Jahren Geschichte und äußerst regsamem Leben trägt viele Namen. Diese faszinierende Weltmetropole und ihre unvergleichliche Atmosphäre muss man einfach gesehen haben!
Rom, die »Ewige Stadt«, zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann und hinterlässt tiefgreifende Eindrücke – für alle Zeiten. Kaum eine andere Metropole kann sich rühmen, seit Jahrhunderten magischer Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt zu sein. Ob Kunst-, Kultur- oder an Geschichte Interessierte, ob Pilger oder Klerus, ob Liebhaber der römischen Lebensart: Sie alle kamen und kommen in die Tiberstadt, um Geschichte zu sehen und zu fühlen, wie es sonst auf der Welt – an einem einzigen Ort vereint – kaum möglich ist. Wie einst dem Dichterfürsten Goethe ergeht es vielen Besuchern heute: Der erste Kontakt mit greifbarem Altertum bleibt unvergessen, haben doch sämtliche Epochen der Antike faszinierende Bauwerke und einzigartige Artefakte hinterlassen. Verschieden gut erhalten erzählen sie immer ihre ureigenste Geschichte.
Die beeindruckendsten Zeugnisse stammen aus der »Goldenen Ära« der Stadt, die mit Kaiser Augustus 27 v. Chr. begann. In dieser glanzvollen Zeit bis zur Teilung des Reiches in Ost- und Westrom entwickelten die Herrscher der verschiedenen Dynastien eine wahre Bauwut: Ergebnisse sind der weltweit einzigartige, gewaltige Rundtempel des Pantheons, das wohl am besten erhaltene Bauwerk der Antike – in Auftrag gegeben von Kaiser Hadrian, dem Erbauer der Engelsburg, einem anderen großen Wahrzeichen Roms. Der größte imperiale Bau aber, den es bis heute zu bestaunen gibt, das Kolosseum, entstand unter Kaiser Vespasian, während das Forum Romanum, das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herz der Metropole, von verschiedenen Imperatoren beständig erweitert wurde, wie auch die Kaiserforen oder der Trajansmarkt.
So wie man einmal im Leben in Rom gewesen sein muss, so sollte auch eine Bootstour auf dem Tiber (fast) Pflicht sein: mit einem der Linienschiffe, die zwischen Calata Anguillara auf der Tiberinsel und der Brücke Duca D’Aosta verkehren. Die Fahrt mit Zwischenstopps an den Ponte Sisto, Ponte Sant’Angelo, Ponte Cavour und Ponte Risorgimento dauert eine Stunde. Sehr empfehlenswert ist eine Fahrt weiter nach Ostia Antica, dem fabelhaft erhaltenen einstigen Hafen des Alten Roms. Kein anderer Ort in der Umgebung gibt einen anschaulicheren Einblick in das Leben einer antiken Stadt. Die Fahrtzeit dauert zweieinhalb Stunden, Startpunkt ist an dem Ponte Marconi. Einen besonderen Leckerbissen für Schwärmer bietet am Wochenende die Agrippina Maggiore, das Flaggschiff der Tiberflotte, mit ihren romantischen Dinner-Kreuzfahrten. Diese starten Donnerstag bis Samstag an der Engelsburg. Doch aufgepasst: Die Tickets müssen schon am Vortag reserviert werden! www.isolatiberina.com
Vor den heiligen Türen der Päpstlichen Basilika »Sankt Paul vor den Mauern«
In der Via dei Pastini duftet es nach italienischen Köstlichkeiten.
Doch all die Pracht der Tempel und die Machtdemonstration der Siegestore halfen nicht, und eine neue Ära wurde eingeläutet: Kaiser Konstantins Sieg an der Milvischen Bücke ist zu verdanken, dass das Christentum zur Staatsreligion und Rom das neue Zentrum des neuen Glaubens wurde. All die Kirchen, die über die Jahrhunderte zu Ehren Gottes erbaut wurden, nur annähernd aufzuzählen ist kaum möglich, heißt es doch, dass Rom mehr Kirchen hat als das Jahr Tage. Je nachdem, wie viel Zeit man mitbringt: Unbedingt Pflicht sind die sieben großen Basiliken, darunter allen voran Sankt Peter, der Nabel der katholischen Welt, Santa Maria Maggiore, die frühchristliche Pilgerkirche San Paolo fuori le Mura und natürlich Roms Bischofskirche San Giovanni in Laterano.
Wem jetzt noch nicht der Kopf schwirrt, der besuche auch noch eines von Roms weltberühmten Museen. Allein schon die Fülle der Vatikanischen Sammlungen einigermaßen zu bewältigen bräuchte wohl Wochen und Monate – die Sixtinische Kapelle und die Stanzen des Raffael noch nicht eingerechnet –, ganz zu schweigen vom Besuch weltberühmter Kunstsammlungen wie die Galleria Doria Pamphilj, Villa Borghese oder Kapitolinische Museen. Die Qual der Wahl, so müsste das Motto der Stadt heißen, die einen zwingt, klare Schwerpunkte zu setzen.
Was gibt es Authentischeres, als auf einer Vespa, Italiens legendärem Motorroller, durch Rom zu brausen und sich wieder jung zu fühlen wie Audrey Hepburn und Gregory Peck einst im Klassiker Ein Herz und eine Krone?! Wer sich den römischen Straßenverkehr zutraut, der zugegebenermaßen so manche Tücke aufweist, sollte eine Automatik-Vespa anmieten, denn es gibt kaum ein flexibleres Fortbewegungsmittel, den Stadtkern zu erkunden. Für Zweifler und Zauderer gibt es dazu allerdings auch eine – nicht minder vergnügliche – Alternative: sich als Beifahrer auf einer Vintage-Vespa hinauf auf den Gianicolo chauffieren zu lassen, einem der sieben Hügel Roms mit unvergleichlichem Blick auf die Stadt und die Silhouette der Albaner Berge im Hintergrund. Die Möglichkeit bietet »Bici e Baci«. Die Fahrt dauert vier Stunden, ausreichend Pausen für einen Espresso inklusive. Für Ausflüge in die Umgebung stehen Oldtimer-Fiat 500s in allen Bonbonfarben zur Verfügung. www.bicibaci.com
Doch genug der Sehenswürdigkeiten: Jetzt halte man es lieber wie Dichterfürst Goethe und nehme am einzigartigen römischen Leben teil! Ein guter Start, um das bunte Treiben zu beobachten, ist die Piazza Navona mit ihrem herrlichen Vier-Ströme-Brunnen. Oder doch lieber ein Espresso im berühmten Caffè Greco? Es liegt in der Via dei Condotti, der exklusiven Shoppingmeile nahe der Spanischen Treppe, Roms vielleicht beliebtestem Fotomotiv, wo sich zeigt, wer etwas auf sich hält. Von so viel Kultur entspannen lässt es sich perfekt in dem einen oder anderen Stadtteil, der weniger zentral liegt. Authentische Trattorie und Osterie zuhauf gibt es rund um den Campo de‘ Fiori, in Trastevere und in neu erschlossenen Vierteln wie Testaccio, einer antiken Schutthalde von Amphorenscherben, oder im studentisch geprägten San Lorenzo, wo die Preise noch bezahlbar sind. Hier finden sich auch die angesagten Kneipen und Clubs – sollte man nach langer Besichtigungstour noch dazu fähig sein. Wie man sieht, genügt ein Kurztrip in die »Ewige Stadt« keinesfalls, um sie wirklich kennenzulernen. Doch ein Trip an einem verlängerten Wochenende macht allemal Appetit zurückzukommen. Um sicher zu gehen, sollte man daher, ganz wie es der Brauch verlangt, eine Münze in den berühmtesten Brunnen der Welt werfen, die Fontana di Trevi. Dann ist die Rückkehr gewiss.
Eine Vespa passt durch jede noch so enge Gasse.
Information
ANREISE
Direktflüge gibt es nach Rom-Fiumicino oder Rom-Ciampino; mit der Bahn dauert die Fahrt ab München etwa 9 Stunden.
BESTE REISEZEIT
Von April bis Juni, von September bis November
SEHENSWERT
Kapitolinische Museen mit einer bedeutenden Sammlung antiker Statuen; das Forum Romanum, wo das Herz der antiken Welt knapp 1000 Jahre schlug; die Galleria Doria Pamphilj in Roms größtem Palazzo mit einer der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt; die Piazza Navona und die Piazza di Spagna mit italienischem Flair.
ESSEN UND TRINKEN
Via Portico d’Ottavia im jüdischen Viertel: Ob im Forno Boccione, Giggetto oder der Taverna del Ghetto – Roms jüdische Spezialitäten sind echte Leckerbissen.
La Rosetta: hervorragendes Fischlokal beim Pantheon. http://larosettaristorante.it/en/home-2
Checchino dal 1887: römische Schlachthausküche mit großer Tradition, Monte Testaccio 30. www.checchino-dal-1887.com
Antico Caffè Greco: Das weltberühmte Kaffeehaus (1760) ist idealer Zwischenstopp beim Shopping auf Roms Luxuseinkaufsmeile Via dei Condotti. www.anticocaffegreco.eu
Tazza d’Oro: Mittags Treffpunkt der Römer. www.tazzadorocoffeeshop.com
Gina eat & drink: Das Restaurant bietet Picknickkörbe für den Park der Villa Borghese, Via San Sebastianello 7. www.ginaroma.com
Cafetteria Musei Capitolini: Die Spezialität der schönen Bar mit herrlicher Aussichtsterrasse ist der caffè capitolino. www.museicapitolini.org/oltre_il_museo/caffetteria
Harry’s Bar: Fellinis La dolce vita wurde u. a. hier gedreht. www.harrysbar.it/en
ÜBERNACHTEN
Residenza di Ripetta: In den Gemäuern eines Klosters lässt es sich fürstlich wohnen. www.royaldemeure.com
Hotel d’Inghilterra: nobles Hotel, in dem schon Keats, Shelley und Byron zu Gast waren. www.royaldemeure.com
Hotel Hassler: eine der feinsten Adressen der Stadt oberhalb der Spanischen Treppe. www.hotelhassler.com
Portrait Suites: Ferragamos Hotel mit luxuriösen Suiten. www.lungarnocollection.com
Sofitel Rome Villa Borghese: Unterkunft wie die Aussicht sind fabelhaft. www.sofitel.com
Hotel Santa Maria: Kleinod der Hotellerie in Trastevere. www.htlsantamaria.com
Hotel Raphael: luxuriöses Boutique-Hotel in bester Lage. www.raphaelhotel.com
SHOPPING
ArcheoArt: Nachbildungen antiker Skulpturen als Souvenir, Teatro di Marcello. Tel. + 39 06 97 60 17 65
Salumeria Roscioli: Hier beziehen auch Spitzenköche ihre Wurst- und Käsewaren. www.salumeriaroscioli.com
L’Olfattoria: 200 Parfum-Essenzen zur Auswahl. www.olfattorio.it/chi_siamo_bar.htm
Via dei Condotti: Roms exklusivste Shopping-Meile, kein internationales Designerlabel von Rang darf fehlen.
Castroni: Der Laden ist ein Paradies für Feinschmecker. www.castroni.it
Caserma Guglielmo Pepe: Der Besuch des Markts ist ein Kurztrip in den Orient. Via Principe Amedo 118.
WEITERE INFOS
www.turismoroma.it
Zu den bekanntesten und touristischen Hauptattraktionen Vallettas gehört die Karmelitenkirche. Die ovale Kuppel ist 42 Meter hoch und schon vom Marsamxett-Hafen sichtbar.
HIGHLIGHTS
Hagar Qim: gewaltiger Megalithtempel in Traumlage – 500 Meter entfernt vom azurblauen Meer
Tarxien: größter, berühmtester und beeindruckendster Tempelkomplex der Steinzeit
Hypogäum: mystische unterirdische, der magna mater geweihte Tempelstätte, zu der nur 70 Besucher täglich Zutritt haben
Mdina: einzigartige Pracht eines absolut intakten mittelalterlichen Städtchens aus gelbem Sandstein
Marsaxlokk: malerisches Fischerstädtchen mit bunten Fischerbooten und täglich stattfindendem Markt
PROBIEREN UND ERLEBEN
Fenek: Kaninchen in Rotwein-Knoblauch-sauce mit Kapern ist Maltas Nationalgericht – Aljotta: gekräuterte Fischsuppe mit viel Knoblauch – Pastizzi: Blätterteigrollen mit unterschiedlicher Füllung wie Frischkäse oder Erbsenmus – Kannoli: Gebäckrollen gefüllt mit Frischkäse, Schokolade, Kirschen und Mandeln
Keineswegs nur Magnet für Sonnenanbeter, ist Malta auch einzigartiges Reiseziel kultureller Art: Auf dichtem Raum versammelt die Minirepublik unzählige steinerne Zeugnisse eines längst vergangenen Kapitels der Menschheit, die bis heute Rätsel aufgeben und sicher nicht nur Archäologen in den Bann ziehen.
Nicht Sonne, Sand und Meer machen Malta zu einer besonderen Destination, nicht die Hinterlassenschaften des Johanniterordens, der Araber oder Briten. Einmalig machen die Insel die zahlreichen monolithischen Zeugnisse aus Urzeiten, die zwischen 4000 und 2000 v. Chr. entstanden. Um sie zu erleben, gilt es, den Spuren einer mystischen Erdmutter zu folgen, hin zu ihren geheiligten Kultstätten und Bauten, die sich auf wundersame Weise erhielten und Malta zu einem Kleinod für Fans der Vorantike machen. Magna Mater, die Große Göttin: Sie ist zentrales Spekulationsobjekt bei der Deutung prähistorischer Religionskulte. Die Theorien reichen von einer mutmaßlichen kulturellen Befruchtung der Erde durch extraterrestrische Besucher bis zur Behauptung, die Insel sei ein Teilstaat von Atlantis gewesen. Weniger gewagt ist die These, dass die Bewohner des gesamten mediterranen Raumes einem einheitlichen Religionsschema anhingen, jenem Kult um die Magna Mater, um die göttliche Urmutter.
Sinnvoll ist, im Archäologischen Museum in Maltas Hauptstadt La Valletta zu starten, wo man gleich im Eingangsbereich auf den Torso einer Magna-Mater-Statue und den monumentalen Hagar-Qim-Altar stößt. Gleich im Nachbarort gilt es die nächste Preziose zu bestaunen: den Tempel von Tarxien aus der Zeit 3800 bis 2200 v. Chr., einer der größten und besterhaltenen Maltas, der aus vier aneinandergereihten Anlagen verschiedener Epochen besteht – wahrlich ein Prachtbau. Die massiven Steinmauern fein geglättet, kunstvolle Spiralenreliefs überall auf den Altarfronten – typische Ornamentik für jungsteinzeitliche Funde – und 40 Graffiti von Schiffsdarstellungen, die bis heute Rätsel aufgeben. Zehn Kilometer entfernt liegt Hagar Qim, Heimat der »Venus von Malta«. Auch dieser Ort ist ein Highlight der Vorgeschichte. Seit über 5500 Jahren pittoresk auf einem Hügel über der felsigen Südküste gelegen, widerstehen verzierte Altäre, riesige Monolithe und Zyklopenmauern Wind und Wetter. Man vermutet, dass die Anlage als Mondtempel gedient hat.
Zahlreiche Naturattraktionen und Architekturkleinode Maltas sowie Maltas berühmte Filmstudios werden für internationale Filmproduktionen genutzt. Alle Locations können im Rahmen einer organisierten Film-Tour besichtigt werden. Das lohnt sich vor allem für alle jungen und jung gebliebenen Fans des Fantasy-Epos Game of Thrones, dessen erste Staffel hier gedreht wurde. In Mdina, eine der früheren Hauptstädte Maltas, findet man das Stadttor Mdina Gate alias King’s Landing Gate, durch das Catelyn Stark und Ser Rodrik hindurch reiten, und an der Pjazza Mesquita liegt Kleinfingers Bordell. In Valletta kann man durch die schmale Gasse spazieren, in der Arya versucht, eine Taube gegen Brot einzutauschen. Und Maltas kleine Schwesterinsel Gozo diente mit seinem imposanten Felsentor Azure Window als Kulisse für die dothrakische Hochzeit von Daenerys und Drogo. Drehorte wie das Fort Manoel oder der Verdala Palace sind nur im Rahmen einer Tour zu besuchen. www.maltafilmtours.com
Fast noch mehr Aufmerksamkeit als die bis zu sieben Meter aufragenden steinernen Riesen von Hagar Qim hat der noch ältere, nur 500 Meter entfernte Sakralbezirk von Mnajdra verdient. Er liegt frei zugänglich in wilder Landschaft, und seine Tempelwände sind mit Spiral- und ungewöhnlichen Punktornamenten verziert. Der Komplex ist vielleicht der schönste aller Großtempelanlagen. Weniger aufsehenerregend präsentiert sich ein Heiligtum vor den Toren des malerischen Fischerortes Marsaxlokk: In Tas Silg fand man einen aufrecht stehenden Steinblock, der den Beginn eines halbkreisförmigen megalithischen Heiligtums darstellt. Im archäologischen Museum ist eine Figur im Relief aus Tas Silg ausgestellt, die den gleichen Typus von Muttergottheit darstellt, wie andere jungsteinzeitliche Fundstücke. In Zebbug indes fand man inmitten eines landwirtschaftlich ergiebigen Gebietes Gräber aus neolithischer Zeit. Die Grabbeigaben sind in La Valletta ausgestellt. Unweit Mgarr liegt der Schauplatz einer jüngerer Ausgrabung: der Skorba-Tempel mit den ältesten bisher gefundenen Tempelresten, datiert auf fast 5000 v. Chr., und der Tempel von Ta Haghrat, der bereits die typische Grundstruktur des kleeblattförmigen Dreikammersystems aufweist. Erwähnt sei auch Ras il-Pellegrin, gelegen in der einsamen Gneja Bay, wo man einen Altar aus der Zeit um 3000 v. Chr. ausgrub. Am Stadtrand von Birzebbuga liegt Borg-in-Nadur, ein versteckter Hügel mit einer Tempelanlage, von der noch einige mannshohe Megalithsteine in loser Anordnung erhalten sind. Hier findet man die berühmten Cart-Ruts, mysteriöse Karrenspuren, die am Hafenbecken ins Wasser laufen. Hier muss eine Bodensenkung stattgefunden haben, denn die Spuren führen auf der anderen Seite der Bay wieder hinaus aufs Land. Überall auf Malta und Gozo, besonders aber im karstigen Hochland, trifft man auf solch parallel verlaufende Doppelrillen, bis zu 60 Zentimeter tief im Kalkstein eingescharrt. Da sie mancherorts von Gräbern der Phönizier unterbrochen sind, müssen sie vor deren Ankunft auf der Insel, etwa 2000 bis 1500 v. Chr., entstanden sein. Altertümlichstes Zeugnis menschlicher Besiedlung findet sich übrigens nahe Birzebbuga in der »Höhle der Finsternis« Ghar Dalam. Neben Knochen ausgestorbener Tierarten fand man dort menschliche Überreste. Damit ist Ghar Dalam die älteste bekannte Siedlungsstätte menschlicher Existenz auf Malta überhaupt.
Farbenfrohes beim Einkaufen: Auf dem Markt von Marsaxlokk wird frisches Obst und Gemüse angeboten.
Um das Hal Saflieni Hypogäum zu besichtigen, das drei Etagen in den Boden reicht, muss man zeitig ein Timeslot für den gewünschten Termin buchen. Der Zugang ist streng reglementiert, doch sollte man einmal im Leben diesen mystischen Kultbau gesehen haben! Durch einen schlichten Eingang betritt man den 1902 bei Bauarbeiten entdeckten Tempel – über 5000 Jahre blieb das Wunderwerk verborgen unter der Erde. Liegende Figuren im obersten Stockwerk lassen vermuten, dass man es hier mit Heilschlafriten zu tun hat. Im daran anschließenden Raum kommt besonders eine tiefe Stimme zur Geltung. Sie dröhnt geheimnisvoll durch die größte Halle des Hypogäums: Ort eines geheimnisvollen Orakels? Im Mittelgeschoss gibt es zwei Kammern mit bemalten Decken und einen Altarraum, der wohl als Opferplatz diente. Hinweise auf Menschenopfer fehlen aber, auch wenn man in einer tiefen Grube unter meterhohem Knochenstaub mehr als 7000 menschliche Skelette fand. https://booking.heritagemalta.org
Das Popeye Village ist ein beliebter Themenpark auf Malta.
Information
ANREISE
Direktflüge von Deutschland und Fähren von Sizilien von Pozzollo und Catania.
Fährverkehr Malta und Gozo: circa 30 Überfahrten pro Tag im Sommer.
BESTE REISEZEIT
Von April bis November
ESSEN UND TRINKEN
Caffe Cordina: traditionsreiches Café in La Valletta, seit 1837 im ehemaligen Finanzsitz des Malteserordens untergebracht. www.caffecordina.com
La Maltija: In dem kleinen, feinen Restaurant serviert Maltas bester Koch Inselspezialitäten, St. Julian’s. www.lamaltija.com
Blue Creek: Terrassenrestaurant direkt überm Meer am Hafen, Ghar Lapsi. www.bluecreekmalta.com/ghar-lapsi.html
Ta’ Marija: Restaurant mit dem inselweit größten Angebot maltesischer Spezialitäten, Mosta. www.tamarija.com
ÜBERNACHTEN
Phoenicia Hotel: Fünf-Sterne-Klassiker im Art-déco-Stil nahe La Valletta mit Pool und Garten, Floriana. www.phoeniciamalta.com
Fortina Spa Resort: luxuriöses Wellnesshotel mit Spa-Zimmern, Pool mit Blick auf La Valletta. www.fortinasparesort.com
Valleta Nobile: Haus aus Ritterzeiten voller Antiquitäten, leider nur für zwei Personen. www.vallettanobile.com
Juliani: Designhotel mit Pool und Restaurant auf dem Dach mit Blick auf die Balluta Bay. www.hoteljuliani.com
Xara Palace: Boutique-Hotel in einem alten Palast im historischen Zentrum von Mdina. www.xarapalace.com.mt
Kempinski San Lawrenz: Luxusresort mit einem der besten Spa- und Wellnessbereiche Europas, Gozo. www.kempinski.com/en/gozo/hotel-san-lawrenz
SHOPPING
Kunsthandwerkszentrum Ta’Qali nahe Mdina: Traditionsreiches Handwerk wie Klöppelspitze, Web- und Holzarbeiten findet sich hier – wie auch im Kunsthandwerkszentrum Ta’Dbiegi auf Gozo nahe San Lawrenz.
Limestone Heritage: Erlebnissteinbruch mit geführten Rundgängen. Im Laden findet man Gebrauchsgegenstände und Skulpturen aus maltesischem Kalkstein, Siggiewi.
Zeppi’s: maltesische Liköre aus Kaktusfeige, Granatapfel, Johannisbrot und Feige.
The Point: schicke Shoppingmall in Sliema mit 50 Geschäften auf drei Etagen.
STRÄNDE
Ghajn Tuffieha Bay: Maltas schönster, 200 Meter langer Strand mit feinem Sand in unverbauter Natur, nicht ganz so überlaufen.
Golden Bay: In der weiten Bucht liegt vor flachem Hinterland ein schöner Sandstrand, von dem man zur wenig erschlossenen kleinen Sandbucht Gnejna Bay laufen kann.
Paradise Bay: 100 Meter Sandstrand unterhalb einer Steilküste
Blue Lagoon: kleiner goldgelber Strand auf der Mini-Insel Comino mit in allen Blau- und Grüntönen schimmerndem Meer
Gozo: Maltas kleine Schwester hat eine Reihe kleiner schöner Sand-Kiesstrand-Buchten, darunter der bekannte Strand von Ramla Bay mit rötlichem Sand, die Xwejni Bay gerahmt von bizarren Felsformationen, die einsam gelegene winzige San Blas Bay oder die Hondoq Bay mit schönem Blick auf die Insel Comino.
WEITERE INFOS
www.urlaubmalta.com, www.heritagemalta.org
HIGHLIGHTS
Salamanca: sich in den Bars von Salamanca eine Nacht um die Ohren schlagen
Die Stille und Abgeschiedenheit der Meseta hören
Segovia: klassische kastilische Fleischgerichte wie Cochinillo (Spanferkel), Cordero (Zicklein) oder Lechuga (Milchlamm) in einem Asador probieren, am Abend des Johannesfests mitfeiern
Pedraza de la Sierra: unter der Woche auf der Plaza Mayor sitzen und danach durch die Gassen schlendern
Rueda, Ribeira del Duero oder Rioja: in einer Bodega Wein probieren
PROBIEREN UND ERLEBEN
Jamón de Guijuelo ist ein luftgetrockneter Schinken mit Herkunftsbezeichnung vom Iberico-Schwein. Das Gebiet liegt südlich von Salamanca und umfasst sieben Gemeinden. Sowohl was Textur als auch Geschmack des Schinkens angeht, wird er weltweit zu den besten gerechnet.
Viele Menschen fahren nach Spanien, um sich an den Mittelmeerküsten zu sonnen und zu baden. Wer sich auf Spurensuche durch die kastilische Hochebene begibt, lernt weitab vom Strand ein ganz anderes Spanien kennen.
Ich bin dabei, mein Versprechen einzulösen, das Abendessen vorzubereiten. Nebenbei läuft der Fernseher. Ein Kandidat erscheint auf dem Bildschirm, wird in einer dieser Rateshows auf die entscheidende Frage vorbereitet: »In welcher Stadt wurde im Jahr 1494 der Vertrag unterzeichnet, der festlegte, dass im heutigen Brasilien Portugiesisch die Landessprache ist?«, fragt der Moderator.
Der Kandidat schaut ins Leere. Ich lege das Messer zur Seite, nehme das kühle Glas Weißwein in die Hand. Ich wusste das mal. Portugiesisch, Brasilien … Wo hab´ ich das gehört?
Es war Spanien, da bin ich mir sicher, als ich mir das kühle Weinglas an die Schläfe halte. Ich weiß, dass ich genau diesen Weißwein, einen Verdejo, auf dieser Reise das erste Mal getrunken habe. Einer Krankheit wegen war die Sorte irgendwann vom Kontinent verschwunden. Die Bodega von Marques de Riscal hat sie erst vor etwa 30 Jahren wieder eingeführt. Der Chef-Önologe versprach sich viel von den Stachelbeeren und Zitrusfrüchten im Bukett der Traube, es war etwas wirklich Neues.
Immer wieder trifft man auf der Plaza vor der Kathedrale von Salamanca auf Menschen in traditioneller Tracht.
Mittelalterliche Brücke über den Duero und Altstadt von Tordesillas
Ich hole den Schuhkarton mit den Fotos dieser Reise aus dem Schrank. »Dieses Ereignis bezeichnet den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit«, erzählt der Moderator weiter. Verschwommene Bilder tauchen auf. Ein großes Vogelnest auf einem Glockenturm über einem Torbogen, ein Storch, der darauf landet.
Was anderes, als eine Käseboutique zu eröffnen, sollte man machen, wenn man das Gefühl hat, dass Käse die stoffliche Verdichtung eines Traumes ist? Für Juan Carlos Hernandez ist das so. Zudem hatte er lange und vergeblich nach einer Art Auflistung von handwerklich gemachten Käsen in Kastilien gesucht. Heute gibt es in seinem Delikatessenladen viele verschiedene Käsesorten, egal ob von Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch, ob hart oder weich, mit Schimmel oder ohne. Juan bietet seine Käse sorgfältig durchdacht selektiert auch zum Probieren und Vergleichen an. Logo, dass Brot, Senf, Chutneys und der richtige Wein aus der Region nicht fehlen dürfen! Di–Sa 10–14 / 17–20.30, So/Mo 10–14 Uhr, Los Quesos de Juan, Av. de Lope de Vega 3, 47400 Medina del Campo, www.losquesosdejuan.com
Der Showmaster erläutert, dass Papst Alexander der Sechste 1494, zwei Jahre nach der Entdeckung Amerikas, entschied, 370 Kilometer westlich der Kapverdischen Inseln vom Nord- zum Südpol eine Linie zu ziehen. Sie sollte regeln, wem die neu entdeckten Länder zugeschlagen werden. Östlich Portugal, westlich Spanien. Der »Bauch«, den Südamerika hat, Brasilien, kommt ebenso zu Portugal wie die Entdeckungen auf dem afrikanischen Kontinent. Als der Showmaster Tordesillas nennt, wird mir klar, dass das erste Bild, das ich in der Hand hatte, richtig ist, der Eingang zum Kloster. Hätte ich es nur beschriftet. Der Papst schlichtete den Streit zwischen beiden Seemächten. Ich denke an die Artesonadodecke im Kloster. Den Dorfplatz, die verrückte Fiesta de la Pena, bei der Jung und Alt bis spät in die Nacht feierten. Und an die Ausgelassenheit. Ich halte das Foto von der alten römischen Brücke über den Duero in der Hand. Darüber das Kloster, in dem die Tochter des Königs eingekerkert war. Die nächsten Fotos zeigen filigrane Bögen, Innenhöfe, ein arabischer Traum. Dann finde ich Bilder vom tief stehenden Vollmond im Abendhimmel. Silhouetten von Pinien, die aussehen, als würden sie zärtlich aneinandergelehnt über die Meseta Tango tanzen. Von weiter südlich stammt das strenge Bild der Stadtmauer Avilas. Im 11. Jahrhundert, als mit Schafwolle noch viel Kohle zu machen war, konnte man sich so was leisten. Auch die Gebäude innerhalb der Stadtmauer erzählen eine wechselvolle, reiche Geschichte. Es ist, als könne ich die trockene Luft des Sommers riechen, das trockene Stroh in den abgeernteten Feldern. Diese karge Landschaft! Und dann das verwackelte Bild von der Plaza Mayor in der quirligen Universitätsstadt Salamanca. Eigentlich gehört es in den Mülleimer, aber es ist das einzige dieser Stadt. Die römische Wasserleitung in Segovia, der Alcazar, die Kathedrale und auch hier: die Fiesta! Der Asador, Restaurants, die Fleisch auf dem Holzkohlengrill braten oder im holzbefeuerten Backofen. Dazu Rotwein. Wer schwere Weine mag, ist hier gut aufgehoben. Tempranillo, die bedeutendste Rotweintraube Spaniens. Jung wird er als Joven verkauft, steht Crianza auf dem Etikett, muss er zwei Jahre alt und davon einige Monate im Eichenfass gereift sein. Reservas werden von den besten Jahrgängen oder speziellen Lagen gemacht und bleiben noch länger im Eichenfass.
Avilas Stadtmauern stammen aus dem Jahr 1088. In der mittelalterlichen Stadt können Sie den ganzen Tag nach Herzenslust schlendern.
Da hör ich den Schlüssel in der Tür. Der Blick meiner Frau fällt auf das Bilderchaos und die zwei geschälten Kartoffeln.
»Nein, komm«, sage ich, umarme sie, »lass uns in die Tapasbar um die Ecke gehen.« Vielleicht ist somit auch endlich der nächste Spanienurlaub klargemacht.
Paradores sind Hotels, die auf eine Initiative des Staates seit 1920 entstanden sind. Sie befinden sich meist in einer historischen Bausubstanz wie Burgen, Klöster, Stadtpaläste oder Landsitze, die in vielen Fällen zu verfallen drohten. Paradores findet man in jedem Fall in touristisch relevanten Orten wie beispielsweise Segovia, Avila, Tordesillas, Salamanca usw. Viele bieten die einzigartige Möglichkeit, tief in die Geschichte zu blicken. Auch der Ausblick vieler Häuser lässt sich nicht anders als spektakulär bezeichnen. Der Parador in Leon gilt als besonders eindrucksvoll, in ihm steigt einmal im Jahr sogar das spanische Königspaar ab. Es lohnt sich, direkt über die Webseite zu buchen, weil es oftmals günstige Angebote bzw. Rundreisen mit vorgebuchten Hotels gibt. www.paradores.es
Kreatives Gemälde an einer Hauswand in Salamanca
Information
ANREISE
Flughafen Madrid Barajas, Autobahn nach Toledo
BESTE REISEZEIT
Juni bis Mitte Juli und Anfang September bis Ende Oktober
SEHENSWERT
Medina del Campo: Castillo de la Mota ist eine sehenswerte mittelalterliche Burg mit einem weithin sichtbaren Turm, auf den sich im Verteidigungsfall die Bogenschützen zurückzogen.
Segovia: Das perfekt erhaltene römische Aquädukt, der Alcázar, die Kathedrale, das Kloster El Parral und die Templerkirche Vera Cruz sind im UNESCO-Weltkulturerbe nur einige der Bauwerke, die man nicht verpassen sollte. Dazwischen lädt viel Leben ein, sich einfach treiben zu lassen.
Castillo de Coca: Sowohl der Ort als auch die Burg aus dem 15. Jahrhundert lohnt einen Besuch.
Tordesillas: erst im historischen Real Monasterio de Santa Clara in die Geschichte eintauchen, dann auf der Plaza Mayor ins Zeitgeschehen
Avila: Stadtmauer, das Grabmal von »El Tostado« in der Kathedrale und die Basilika San Vicente, eigentlich ist die ganze Stadt ein Gesamtkunstwerk
Salamanca: Plaza Mayor, Spaziergang durch die Altstadt
ESSEN UND TRINKEN
La Fuente de los Angeles: wenn es heiß ist im Garten, sonst stilvoll im historischen, nicht verputzten Gemäuer des alten Klosters. Camino Los Ángeles, Villanubla, Tel. +34 655/90 35 43
Restaurante El Torreon: Asador mit ausgezeichnetem Weinkeller. Av. Burgos-Portugal, 11, Tordesillas, Tel. +34 983/77 01 23
La Bodeguita de San Segondo: beliebte Wein- und Tapasbar. Calle de San Segondo, 19, Avila
Restaurante El Molino de la Losa: idyllisch auf einer Insel im Rio Adaja gelegen, regionale Küche. Calle Bajada de la Losa, 12, Avila, Tel. +34 920/21 11 01
Meson de Candido: Innen wie außen sitzt man in diesem Fleisch-Klassiker schön. Plaza Azoguejo 5, Segovia, www.mesondecandido.es
ÜBERNACHTEN
El Jardin de la Abadia: gepflegt und günstig. Calle San Jose, 3–5, Arroyo de la Encomienda, Valladolid. www.jardindelaabadia.com
Hospes Palacio de San Esteban: Lage, Betten, Nachtruhe, hier gibt es nichts auszusetzen. Arroyo de Santo Domingo, 3, Salamanca. www.hotelpalaciodesanesteban.com
Hotel Posada de la Casa de Abad: kleines heimeliges Hotel, traumhaft gestaltet. Plaza Francisco Martín Gromaz, 12, Ampudia. www.casadelabad.com
Parador de Siguenza: übernachten in einer Burg. Plaza Castillo, Siguenza. www.parador.es/de/paradores/parador-de-siguenza
Hotel Sercotel Infanta Isabel: mitten in Segovia, ordentliche Zimmer, günstig, Zimmer mit Blick auf die Kathedrale. Plaza Mayor, 12. www.hotelinfantaisabel.com
Hotel Palacio de Los Velada: Altstadtpalast mit schönem Innenhof. Plaza de la Catedral, 10, Avila. www.hotelpalaciodelosvelada.com
WEITERE INFOS
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Myliusstr. 14
60323 Frankfurt/Main
www.spain.info
Abends wird die Catedral de Mallorca in Palma stimmungsvoll beleuchtet.
HIGHLIGHTS
Platja de Palma und S’Arenal: kilometerweite schöne Sandstrände östlich von Palma
Port d‘Andratx: legendäre Enklave der Reichen mit pittoresker Hafenpromenade
Serra de Tramuntana: Das Gebirgsparadies zieht sich von Estellencs über Valldemossa und Deiá bis nach Sòller, Port de Pollença und Cap de Formentor.
Portixol/El Molinar: Das historische ehemalige Fischerviertel gilt als das hippste Stadtviertel Palmas.
Alt-Palma: Die grandiose Bischofskirche Kathedrale der Heiligen Maria ist Palmas absolutes Highlight!
PROBIEREN UND ERLEBEN
Empadillo de Carne: Brot- oder Teigtasche gefüllt mit Schweinefleisch oder Rinderhack, Tomaten, Zwiebeln und Erbsen – Calabacines: mit Gemüse gefüllte Zucchini, mit Käse überbacken – Tarta de Manzana con helado vanille: Apfeltarte mit Vanilleeis – Gänseleberpastete: mit Oliven, Tomaten und Landbrot
Die Rezeptur der Lieblingsdestination der Deutschen ist so genial wie das Produkt: Aktivurlaub mit Wander-, Biker- und Wassersport, Wellness und ländliche Ruhe, einsame Buchten, hübsche Dörfchen und, last not least, wohltuendes urbanes Erleben in Palma bietet die multifunktional Programmierte in überwältigender Vielfalt.
Das Image als preiswerte Putzfrauen- und Ballermann-Insel, das ihr so lange anhaftete, ist längst verblasst. Dennoch erscheint die Statistik der Besucher mit durchschnittlich rund zehn Millionen Besuchern per anno erschreckend hoch, aber das macht rein gar nichts! Wer jetzt mehr Zeit hat, sollte antizyklisch zu Ferien- und Saisonzeiten eine Woche probieren, um, wie schon viele andere Mallorca-Liebhaber, zum Überzeugungstäter zu werden: Nicht ohne Grund ist der Anteil wiederkehrender Gäste extrem hoch.
Rauschende Bäche, Schluchten und atemberaubende Steilküsten laden auf gut ausgeschilderten Wandertreks dazu ein, vor allem Bewegungszeit in Mallorca zu verbringen und sich die überbordende mediterrane Natur auf diese schönste aller Weisen zu erschließen. Was im gleichen Maße auf Biker zutrifft, die im Frühjahr und im Herbst in großen Mengen die Insel durchradeln und nicht ausschließlich Profis im Radrennsport sind. Vor allem lockt die bezaubernde Bergwelt der Serra de Tramuntana, die ihren Auftritt mit malerischen Felsbuchten, grandiosen Ausblicken aufs stahlblaue Mittelmeer und den romantischen Badebuchten hat. Die attraktive Berg- und Talstrecke zwischen Andratx im Westen und Cap de Formentor, dem nördlichsten Punkt der Insel, produziert die für Mallorca typischen Fotomotive wie am Fließband: Steil in smaragdgrüne bis dunkelblaue See abfallende Felsformationen aus Kalksandstein ziehen Aktivurlauber magisch in diesen Teil Mallorcas. Mountainbiker lieben die gewundenen Serpentinenstrecken, die an spektakulären Küstensteilhängen vorbeiführen und grandiose Ausblicke bieten, Hiker erleben beim Durchwandern blühender Landschaften die Stille in luftigen Höhen. Aber nicht nur hier findet sich eine beeindruckende Insellandschaft, die sich im überraschenden Wechselspiel zwischen atemberaubenden Klippen (bis 500 Meter) und richtigen Bergen (bis 1350 Meter), sanften Tälern mit duftenden Misch- und Kiefernwäldern, Olivenhainen und traditionellen Bergdörfern vor dem Auge des Beschauers ausbreitet.
Eine Tagesfahrt durch die Serra de Tramuntana führt ab Palma ins Prominenteneck Port d’Andratx, dem sündhaften Nobelparadies, wo die VIP-Liste lang ist und die Immobilienpreise unerschwinglich sind, und weiter nach Estellencs, einem ruhigen, etwas verschlafenen und sehr malerischen Bergdörfchen an der Nordwestküste. Jenseits vom viel besuchten Valldemossa wartet der Künstlerort Deià mit bezaubernden Fotomotiven auf, bevor die Route über Kloster Lluc ins Provinzstädtchen Sóller und den beliebten Badeableger Port de Sóller führt. Eine weitere Tagesfahrt sollte mit dem Cap de Formentor Mallorcas Nordkap erschließen, von wo es nach dem Beweisfoto vor schneeweißem Leuchtturm und stahlblauer See ins bildschöne Strand- und Villenparadies Port de Pollença geht. Wer lange Sandstrände will, muss an die strukturstarke Nordost-, Ost- und Südküste. In der Zwischensaison reicht Platja de Palma, Palmas Stadtstrand, vollkommen, der dann sehr ruhig und am schönsten zum Sonnenuntergang ist!
In den Restaurants der Altstadt von Alcúdia lässt es sich nach einem Tag am Meer oder in den nahegelegenen Bergen gut entspannen.
Mit der Straßenbahn geht es gemütlich durch die Straßen von Sóller-Stadt.
Wo anders als in Valldemossa machte es Sinn, das Buch »Ein Winter auf Mallorca« von George Sand zu lesen, die hier zwischen 1838 und 1839 einige Monate mit ihrem Geliebten Frédéric Chopin verbrachte? Der Besitzer der Pastisseria Croissanteria Forn überzeugt seine Kunden, dass sein »Bocadillo del mio« das Beste sei und verrät gerne sein Rezept: Es ist ein Ciabatta mit selbst gemachter Tomatenpizzasauce, Mozzarella-Scheiben, York-Schinken, mallorquinischem Chorizo-Käse und einem Gemisch aus Olivenöl, Petersilie und Knoblauch, getoastet. Auf einer Steinstufe in der Sonne mit Blick auf das Kartäuserkloster Sa Cartoixa in milder Frühlingssonne zu sitzen und so ein dampfendes Bocadillo zu genießen, exakt an dem Ort, an dem Chopin vor fast 200 Jahren komponierte und musizierte, das gehört zu den ergreifenden Momenten. Besonders dann, wenn daheim der Schneesturm übers Land zieht, während hier zur Mandelblüte die köstlichsten Orangen reifen.
Alt-Palma als Standort macht für eine Woche Mallorca Sinn: Bummeln und Shoppen ist großartig anders als daheim, Kaffeehausterrassen laden zum Schauen ein, viel Kultur findet sich samt Oper, Konzerten und Kathedrale gleich um die Ecke. Wer sein Domizil direkt an der brandenden See liebt, ist mit dem nahen Fischerviertel Portixol/El Molinar noch besser dran: Alt-Palma kann man von hier aus zu Fuß oder per Fahrrad erkunden, eine brandneue maritime »Seafront« bietet eine attraktive Promenade mit gediegener Gastronomie, zum Beispiel die einheimische Bar El Molinar und das Familienrestaurant Can Tito, kleine Sandbuchten zum Baden sowie stylische Gästehäuser mit Meerblick. Die historischen Perlen sind verlockend gut aufgestellt und überhaupt atmosphärisch einfach nur »hipp«! Zu Relaxtheit und Ruhe gesellt sich nur die rauschende Brandung, gleich Loswalken lässt es sich hier am Wasser und der Platja de Palma entlang bis S’Arenal und zum Ballermann!
Das ländliche und beinahe unberührte Mallorca offenbart sich überall dort, wo die ganz großen Attraktionen fehlen. Zum Beispiel bei einer Fahrt ins Landesinnere nach Pina, einem Dörfchen, das fernab der touristischen Routen in der Nähe der Kleinstadt Algaida vor sich hin schlummert. Die Landstraße ist von Natursteinmauern gesäumt, dahinter liegen verschwiegene kleine Fincas auf riesigen Grundstücken, mit weiten Gänseblümchenwiesen so weiß wie Schnee, die es in dieser Form in Deutschland kaum mehr gibt. Von hier geht es weiter bis nach Cas Concos bei Santanyi nahe der Ostküste, wo beim Erwachen auf der Finca Hotel Rural Sa Galera die absolute Ruhe nur von den zarten Glöckchen weidender Schafe durchbrochen wird. In der Nähe liegt der festungsartige Komplex der Wallfahrtskirche Santuari Sant Salvador auf einem Bergklotz neben der geschäftigen Kleinstadt Felanitx, die rund um ihre barocke Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert eine wunderschöne, von kleinen Gassen durchzogene Altstadt präsentiert. Von Touristen ist hier nichts zu sehen, dafür gehen die Mallorquiner ihrem täglichen Treiben unberührt von den Küstenaktivitäten nach. Die gewundene Fahrt zum ehemaligen Kloster Sant Salvador verführt immer wieder zum Anhalten, zahlreich strampeln Biker auf der kurvigen Bergstrecke vorbei, ganz oben belohnt ein umwerfender Rundumblick auf die Gebirgszüge im Norden und Westen, die Bucht von Palma und das Flachland der Ostküste.
Der Hafen von Portixol ist ein guter Startpunkt für einen Spaziergang durch Alt-Palma.
Information
ANREISE
Flüge von den verschiedensten deutschen Flughäfen nonstop nach Palma
BESTE REISEZEIT
Ab Februar/Frühjahr und im Herbst. Im Herbst ist das Wasser meist bis in den November badewarm, den Sommer sollte man vermeiden.
SEHENSWERT
Kloster Randa: Der Blick über die Insel vom Berg Randa mit seinen Klöstern Santa Maria di Cura, Ermita Sant Honorat und der Santuari Santa Gracia ist umwerfend.
Kathedrale von Palma: innen einzigartige sakrale Stimmung, außen grandiose Architektur, unbedingt den Gottesdienst besuchen!
Plaça Major und Plaça Cort: Perfekt für Gourmets, Shopper, Kaffeehausbesucher und Architekturliebhaber.
Fundació Pilar i Joan Miró: Museum des weltbekannten Malers Joan Miró in der Joan de Saridakis 29, Palma
ESSEN UND TRINKEN
El Olivo: Gourmettempel in der historischen Ölmühle des Hotels La Residencia, Carrer dels Son Canals, Deià. www.hotel-laresidencia.com
La Cueva: Kellerkneipe in Palmas Altstadt, leckere Gambas. Carrer d’Apuntadors 5
Es Reco del Randa: Restaurant am Fuß des Berges Randa mit typisch balearischem Ambiente. www.esrecoderanda.com
Bodeguita del Medio: In der Havanna-Kopie tanzt man eng und ohne Ende Salsa. Carrer Vallseca, 18, Palma
Restaurante Agapanto: fantastische Strandlage, mediterrane Küche. Camino del Faro 2, Port de Sóller. www.agapanto.com
ÜBERNACHTEN
Grupotel Parc Natural & Spa: Fünf-Sterne-Komplex bei Alcudia. Ctra. Artá – Pto. Alcudia, Playa de Muro. www.grupotel.com
The Sea Hotel:adults only, Vier-Sterne-Hotel bei Ca’n Picafort. www.grupotel.com
The Monnaber Nou: Vier-Sterne-Öko-Hotel & Spa im Finca-Stil mit Schwerpunkt auf bewusster Ernährung. Campanet. www.monnaber.com
Portixol Hotel: modernes Seehotel an der Promenade von Portixol. Carrer de la Sirena. www.portixol.com
Hotel Nord: ehemalige Ölmühle im Ortszentrum von Estellencs. www.hotelruralnord.com
La Residencia: Fünf-Sterne-Resort oberhalb von Deià. www.hotel-laresidencia.com
Hotel Rural Sa Galera: traumhafte Landfinca. www.hotelsagalera.com
Hotel Tres: Designhotel, Dachterrasse mit Sauna und Pool. www.hoteltres.com
Hotel Cort: Designhotel in der Altstadt. Plaça de Cort 11, Palma. www.hotelcort.com
SHOPPING
Mercat Olivar: Auf dem Altstadtmarkt in Palma kaufen mallorquinische Gourmets ein.
Sóller-Stadt: Einkaufsflair mit Kunsthandwerk und Konditoreiwaren rings um die Kathedrale.
Pollença-Stadt: Die »Galeries Vincenc« ist eine der ältesten Leinenwebereien der Insel; an der Placa Major stellen Kunstgalerien aus.
Valldemossa: Konditoreien und Souvenirläden machen in der Chopin-Stadt das Rennen.
Mallorca-Magazin: Die deutschsprachige Wochenzeitung bringt jeden Donnerstag, was Mallorca-Besucher interessiert.
WEITERE INFOS
Spanisches Fremdenverkehrsamt: Kurfürstendamm 180, Berlin, sowie auch in Düsseldorf, Frankfurt und München. www.spain.info oder www.mallorca.de
Ganz im Osten der Insel liegt die Marina da Quinta Grande zwischen grünen Hügeln und strahlend blauem Meer.
HIGHLIGHTS
Pico Ruivo: Traumblick auf die bizarre Inselbergwelt von Madeiras imposantester Erhebung, dem 1862 Meter hohen Pico Ruivo.
Levada-Walks: Gut ausgeschilderte Wanderwege im spektakulär schönen Hochland, zum Beispiel am Pico Ruivo.
Curral das Freiras: Der Ort ist umrahmt von Madeiras höchsten Berggipfeln.
Cabo Girão: Das 580 Meter hohe Kap bei Funchal hat die zweithöchste Steilküste der Erde, mit schwindelerregender Plattform über den Klippen.
Meerwasser-Naturschwimmbecken: an der Nordküste bei Porto Moniz
PROBIEREN UND ERLEBEN
Caldeira de Peixe: Fischeintopf aus Tomaten, Kartoffeln und Knoblauch – Espetada: Fleischspieße vom Holzkohlenfeuer – Madeira Stew: Scharf gewürztes Ziegenfleischragout – Poncha: Inseltypischer Schnaps aus Zuckerrohr, Honig, Orange und Zitrone – Espada: Schwarzer Degenfisch – Caldo verde: Kohlsuppe mit Knoblauchwurst
Madeiras größter Wirtschaftszweig, der Reisemarkt, weiß sich mithilfe seiner Hotellerie immer wieder neu zu erfinden. Ein erfolgreiches Produkt ist beispielsweise der Zusammenschluss hochherrschaftlicher Landgüter, die unter dem Siegel »Quintas da Madeira« laufen und einige außergewöhnliche Design-Herbergen bieten.
Stilistischer Vorläufer der madeirischen Design-Quintas war in den 1960er-Jahren der klotzige Betonstelzenbau des berühmten deutschbrasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer, der mit seinem großartigen Gespür für Außerordentliches das Pestana Casino Park Hotel zu einem Meisterstück moderner Architektur und zu einer der attraktivsten Residenzen in ganz Madeira machte. Schon mit der opulenten Eingangshalle beeindruckt Niemeyers Nachlass als glanzvolles Designerstück.
Experimentelle Architektur inspiriert. Zum Beispiel das Hotel Estalagem da Ponta do Sol. Schon die Lage des ehemaligen Zuckerrohrumschlagplatzes auf den Felsklippen über der schmucken Altstadt ist besonders: Zwei frei stehende Fahrstuhltürme der Firma Thyssen-Krupp transportieren die Gäste der Quinta erst zehn, dann noch einmal sechs Stockwerke hinauf auf die 80 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Felsplattform. Eine Art moderne Zugbrücke ermöglicht in luftiger Höhe den Zutritt, zur letzten Ebene der Wohnquartiere führen nochmals Treppen und Lift. Auf ein Dutzend Terrassenstufen verteilen sich ein Infinity-Pool, dessen Wasseroberfläche optisch mit der des Atlantiks verschwimmt, eine stilvolle Bar im historischen Haupthaus, ein glastransparentes Restaurant, der Wellnessbereich, dazu eine Bücherei und der Leseraum. Zwischendrin bieten heimelige Gästenischen mit Sitz- und Liegemöglichkeiten auf unterschiedlichen Höhenstufen der mächtigen Felsklippe berauschende Ausblicke auf die Steilküsten zu beiden Seiten sowie auf die Bilderbuchkulisse der hübschen Küstenperle Ponta do Sol tief unten.
Eine weitere Designanlage ist das Hotel Mirabela. Das historische Haupthaus entstand 1888 an einem Berghang oberhalb Funchals, bietet weite Ausblicke über Bucht, Hafen und Altstadt und liegt unmittelbar an der Caminho do Monte. Auf der abschüssigen Route der madeirischen Korbschlittenfahrer rodeln die Gespanne unmittelbar an der Rezeption vorbei.
Im futuristisch gestylten Erweiterungsbau schließlich prägen die Produkte des renommierten Designers Philipp Starck die Linie des Interieurs: Kubische Räume, großflächige Verglasungen und raffinierte Farbgebungen sorgen für exklusives Ambiente und einen hohen Wohlfühlfaktor.
Zu den klassischen Quintas gehören die exklusiven Jardins do Lago, wo das Personal schon so lange an Bord ist, dass es immer noch Amüsantes über den deutschen Altkanzler Helmut Schmidt zu berichten weiß. Schmidt bewohnte hier für einige Wochen die Suite 303. Klassisch ist auch die Quinta Da Bela Vista, eine eleganze Edelherberge, deren Chefportier einmal beinahe eine seiner wichtigsten Buchungen versiebte, weil er einfach nicht glauben wollte, dass tatsächlich Mick Jagger und kein Spaßvogel am anderen Ende der Telefonleitung war. So richtig luxuriös wird es aber im altehrwürdigen Reid’s Palace, einem Gebäude aus dem Jahr 1891, das pittoresk wie eh und je auf seinem felsigen Küstenplateau in Funchal residiert. In Madeiras renommierter Fünf-Sterne-Herberge sind die VIP-Listen immer noch lang. Und seine exquisiten Suiten sind für Normalbürger schlicht unerschwinglich, weshalb sich die meisten Besucher mit einer very britischen Teatime auf der Kuchenterrasse begnügen.
Reid’s Palace (www.belmond.com), Jardins do Lago (www.jardins-lago.pt), Quinta Da Bela Vista (www.belavistamadeira.com).
Information
ANREISE
Flug: Condor aus Frankfurt direkt (www.condor.de) sowie Lufthansa (www.lufthansa.com) und TAP Portugal (www.flytap.com).
BESTE REISEZEIT
Ganzjährig in Funchal, sonst Frühjahr bis Spätherbst
ESSEN UND TRINKEN
Tokos: feine portugiesische Küche, stilvoll. Estrada Monumental 169, Funchal. www.restaurantetokos.com
O Celeiro: eines der ältesten Restaurants in der Rua dos Aranhas 22. Funchal. www.restauranteoceleiro.com
Café do Teatro: Szenetreff in der Avenida Arriaga. Funchal.
ÜBERNACHTEN
Pestana Casino Park: Niemeyer-Hotel Funchal. Rùa Imperatriz D Amelia. www.pestana.com
Estalagem da Ponta do Sol: Design-Hotel, Quinta da Rochinha. Ponta do Sol. www.pontadosol.com
Mirabela: Design-Hotel, Caminho do Monte 105/107. Funchal. www.quinta-mirabela.com
WEITERE INFOS
Portugiesisches Fremdenverkehrsamt: Zimmerstr. 56, Berlin
www.visitportugal.com und www.visitmadeira.pt
Idyllisch lässt es sich um die beiden Kraterseen Sete Cidades wandern.
HIGHLIGHTS
Ponta da Ferraria: an windigem Tag die Gewalt des Wassers sehen
Vulcão do Fogo: Umrundung des Kratersees
Caldeira das Sete Cidades: zwei Kraterseen in einem Ausflug, schön zum Wandern
Terra Nostra Gardens: Park, Thermalbad und Hotel in Furnas
Nossa Senhora da Paz: Kapelle mit schönem Azulejoschmuck, wunderbare Aussicht auf den Atlantik
Salto do Prego: Wasserfall in Povoação
PROBIEREN UND ERLEBEN
Am nördlichen Ufer des Lago das Furnas kocht Mutter Erde höchstpersönlich – und nachhaltig. Herzhaft deftigen Cozido nas caldeiras das Furnas gibt es, Eintopf, geschichtet mit Gemüse, Kräutern und Schweinebauch. In großen Töpfen wird er in heiße Erdlöcher versenkt.
Man sagt, dass man auf den Azoren an einem Tag alle Jahreszeiten erleben kann. Die einzige Konstante ist die Veränderung. Wie entspannend! Bleibt, sich für Wanderungen mit modernen, anpassungsfähigen Hightech-Fasern für alle Fälle auszurüsten.
São Miguel ist die größte der neun bewohnten Inseln der Azoren. Folgt man dem Wettermann der Abendnachrichten, weiß man, dass die Azoren dort liegen, wo im tiefen Blau des Atlantiks Kreise eingezeichnet und mit H bezeichnet sind. Der große Gegenspieler des Azorenhochs ist das Islandtief. Beide Inselgruppen liegen auf dem mittelatlantischen Rücken, einer etwa 20 000 Kilometer langen Spalte zwischen den Platten, auf denen sich Europa und Amerika breitmachen. Seit 200 000 Jahren entfernen sich unsere Kontinente voneinander. Um 2,5 Zentimeter im Jahr. Spannungen entstehen, Vulkanausbrüche und Erdbeben sind die Folge.
Die 250 000 Inselbewohner nutzen die vulkanische Natur ihrer Heimat. Geothermische Anlagen erzeugen Strom, und am nördlichen Hang des Vulcão do Fogo plätschert ein eisenhaltiger warmer Wasserfall über einen Fels, ein natürliches Spa inmitten einer tropischen Kulisse von hohen Baumfarnen und Ingwerstauden. Auch an der Küste sieht man die vulkanische Natur der Insel. Während der Atlantik an der Ponta da Ferraria gegen die schroffen Vulkanfelsen knallt und die Salzgischt alles wegätzt, was Wurzeln schlagen will, finden Wassermänner und Strandkrabben auf schwarzen Lavastränden ruhige Plätze, um den Atlantik zu genießen.
Wanderwege sind gut beschildert. Viele sind gesäumt von Hortensien, die bis in den Oktober hinein blühen. Man geht über Kuppen und auf Gipfel, durch dunkle Wälder und vor allem über üppiges Grün, das grell ist, als hätte jemand den Sättigungsregler im Photoshop zu schwungvoll ins Plus gezogen. Kraterseen sind Ziele, Wasserfälle und im Gassengewirr von Punta Delgado Museen und alte Kirchen. Die Grate zwischen steilen Schluchten sind von der Kraft des Wassers ausgewaschen und mit Häusern bebaut. Die meisten sind weiß gekalkt, Fenster und Türen mit Vulkanstein eingefasst und in edleren Varianten mit Azulejos, blauen Fliesenbildern, verblendet. Und immer wieder öffnen sich Blicke auf das Blau des endlos anmutenden Atlantiks. Wolkentürme reiten darüber, spielen mit den Farben, verändern sich.
Die Wasserqualität um die Azoren sorgt für großen Artenreichtum. Delfine, Fliegende Fische und 24 Walarten lassen sich im Gebiet der Azoren beobachten. Einige davon nennen die Inselgruppe ihr Heim, andere pendeln zweimal jährlich vorbei, um in Regionen zu gelangen, in denen sie genug Nahrung finden, sich paaren, kalben und ihren Nachwuchs aufziehen. Naturschutzorganisationen bieten auf wenigen stark motorisierten Schlauchbooten Touren an. Der Gewinn soll helfen, die Gewohnheiten der sanften Riesen weiter zu erforschen, um sie vielleicht doch noch in das nächste Jahrhundert retten zu können. Natürlich kann eine Sichtung aus nächster Nähe nicht garantiert werden, allein der Ritt über die Wellen aber ist ein großer Spaß. Angebote findet man in den Häfen der Insel.
Mit 2351 Metern ist der Ponta do Pico auf der Azoreninsel Pico der höchste Berg Portugals.
Information
ANREISE
São Miguel, die Hauptinsel der Azoren, wird direkt oder über Lissabon angeflogen.
BESTE REISEZEIT
Zum Baden am besten zwischen Mai und September, zum Wandern März bis Juni und September bis Ende Oktober
ESSEN UND TRINKEN
Pizzeria-Churrasqueira D’Avo: schöne Terrasse über dem Meer. Rua Visconde da Palmeira 4, Vila Franca do Campo, Tel. +351 296/58 20 72
Caldeiras & Vulcoes: Wer sicher Cozido essen will, sollte vorbestellen. Rua das Caldeiras 36, Furnas, Tel. +351 296/58 43 12
ÜBERNACHTEN
Convento de São Francisco: kleines Boutiquehotel in einem aufgelassenen Kloster, Swimmingpool, zentral. Avenida da Liberdade s/n – Rotunda dos Frades, Vila Franca Do Campo. www.conventosaofrancisco.net
Solar do Conde: 31 Häuschen liegen auf dem Areal des ehemaligen Gutshauses mit großem Garten. Mario und seine Ziege Mathilde verwöhnen die Gäste mit lokalen Bio-Produkten und azorischer Folklore. Rua do Rosario, 36, Capelas, Tel. +351 296/29 88 87
SHOPPING
Cha Gorreana: Tee von der Inselplantage auf São Miguel
Fabrica de Licores Mulher de Capote: Liköre direkt beim Erzeuger verkosten und die ein oder andere Flasche als Mitbringsel mit nach Hause nehmen. Rua do Berquó, 12, Ribeira Grande, Tel. +351 296/47 28 31
WEITERE INFOS
www.visitportugal.com/de
HIGHLIGHTS
Trüffelmarkt: zwischen November und März in Richerenches (Samstagvormittag) und in Carpentras (Freitagmorgen)
Antiquitätenmarkt: drittgrößter Antiquitätenmarkt Europas in l’Isle sur la Sorgue
Weingüter Châteauneuf-du-Pape: zu den traditionsreichen Weingütern der Region gehören das Château de Beaucastel und die Domaine de Beaurenard
Avignon: Die »Stadt der Päpste« imponiert mit dem gotischen Papstpalast aus dem 14. Jahrhundert.
Orange: Sehenswert ist eines der besterhaltenen antiken Theater Europas.
PROBIEREN UND ERLEBEN
Auf dem kulinarischen Programm stehen für Feinschmecker in der kalten Jahreszeit diverse Trüffelkreationen. Ideal zum Apéro ist Trüffelbutter auf geröstetem Brot. Eine provenzalische Spezialität ist Brouillade à la Truffe (Trüffelrührei); lecker sind auch Trüffelrisotto sowie Käse kombiniert mit Trüffeln.