POLYGLOTT on tour Reiseführer Tel Aviv - Susanne Asal - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Tel Aviv E-Book

Susanne Asal

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Beschreibung

Mit dem POLYGLOTT on tour Tel Aviv gleich mittendrin! Der Reiseführer begleitet Sie durch die quirlige Metropole an der israelischen Küste. Tel Aviv begeistert mit einer Mischung voller Kultur, Moderne und Toleranz. Strand und Stadt, Orangenhaine und Hightech-Firmen wechseln sich mühelos ab.  Entdecken Sie die Highlights von Israels zweitgrößter Stadt. In Tel Aviv wartet ein lebendiges Kulturangebot auf Sie. Bummeln Sie früh morgens am Strand entlang und erkunden Sie das arabisch geprägte Jaffa. Folgen Sie der Allee entlang des Rothschild-Boulevards und bestaunen Sie die weiße Bauhaus-Architektur neben modernen Hochhäusern. Lassen Sie sich vom Trendviertel Florentin begeistern und von den Märkten ins orientalische Flair hineinziehen. Die Autorin Susanne Asal nimmt Sie mit auf eine Reise, auf der Sie den Herzschlag der Stadt spüren werden. Sie lädt Sie dazu ein, Tel Aviv hautnah kennen zu lernen. Tauchen Sie direkt ein und lassen Sie sich von authentischen Tipps inspirieren. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 189

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autorin: Susanne Asal

Redaktion: Karen Dengler

Bildredaktion: Nora Goth

Mini-Dolmetscher: Langenscheidt

Umschlaggestaltung & Layout: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Huber Kartographie GmbH

eBook-Herstellung: Gloria Schlayer

ISBN 978-3-8464-0775-2

1. Auflage 2020

GuU 8-0775 07_2020_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Alamy/Seligmann, Galit

Fotos: Asal, Susanne: >; AWL Images Ltd/Langley, Jason: >, >; gemeinfrei: >; dpa Picture-Alliance/Küchler, Bernhard: >; dpa Picture-Alliance/REUTERS: >; Getty Images/Ami Faran: >; Getty Images/EyeEm/Goldman, Yana: >; Getty Images/EyeEm/Varon, Keren: >; Getty Images/Jacobs, Michael: >; Getty Images/Kolderal: >; Getty Images/Koldertsov, Alex: >, >; Getty Images/Maremagnum: >; Getty Images/Soltan, Frédéric: >; imago/Design Pics: >; imago/ecomedia/Fishman, Robert: >, >; imago/Photocase: >; imago/Schöning: >; imago/ZUMA Press: >; laif/hemis.fr/Maisant, Ludovic: >, >; laif/hemis/Renault, Philippe: >, >; laif/Kerber, Christian: >; laif/Kirchgessner, Markus: >; laif/Linkel, Thomas: >; laif/Opperskalski, Jonas: >; laif/Schwelle, Dagmar: >; mauritius image/Alamy/BNA Photographic: >; mauritius images/Alamy/Dorosz, V.: >; mauritius images/Alamy/Falbe, Ralf: >; mauritius images/Alamy/Historic Collection: >; mauritius images/Alamy/Jacobs, Michael: >; mauritius images/Alamy/Khmarskyi, Maksym: >; mauritius images/Alamy/Michael Jacobs Photography: >; mauritius images/Alamy/Norman, John: >; mauritius images/Alamy/OA: >; mauritius images/Alamy/PhotoStock-Israel: >; mauritius images/Alamy/Rotenberg, Alexandre: >; mauritius images/Alamy/Rottem, Boaz: >; mauritius images/Alamy/Seligmann, Galit: >; mauritius images/Alamy/Zoonar GmbH: >; mauritius images/Cavan Images: >; mauritius images/Reuter/PhotoStock-Israel: >; mauritius images/Wolf, Moritz: >; plainpicture/Bordon, Kirill: >; plainpicture/Hellier, Gavin: >; plainpicture/neuebildanstalt/Klueter: >; seasons.agency/Jalag/Hilger, Naftali: >; seasons.agency/Peretz, Dan: >; Shutterstock/Beiler, Ryan Rodrick: >, >; Shutterstock/Boris-B: >, >, >, >; Shutterstock/ColorMaker: >; Shutterstock/Dufour, Anna: >; Shutterstock/Eliyahu, Omri: >; Shutterstock/Felker, Inna: >, >; Shutterstock/Fotokon: >; Shutterstock/Glinsky, Rostislav: >; Shutterstock/ingehogenbijl: >; Shutterstock/Jose HERNANDEZ Camera 51: >; Shutterstock/Nesher: >; Shutterstock/Parker, Damian: >; Shutterstock/rasika108: >; Shutterstock/Reuter, Jasmin: >; Shutterstock/Rico, Antonio: >; Shutterstock/Samoylik, Stanislav: >; Shutterstock/Shapiro, Victoria: >; Shutterstock/Stiop, Alexey: >; Shutterstock/Tohtohunov, Roman: >; Shutterstock/Troiani, Mario: >; Shutterstock/V. Ben: >; Shutterstock/VittoriaChe: >; Shutterstock/Zhukovsky, Leonard: >; stock.adobe.com/LevT: >, >; stock.adobe.com/Naveh, Dotan: >; stock.adobe.com/Daria Hop: >

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Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

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SYMBOLE ALLGEMEIN

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

Top-Highlights und

Highlights der Destination

TOUR-SYMBOLE

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

Hinweis auf 50 Dinge

PREIS-SYMBOLE

Hotel DZ

Restaurant

bis 100 EUR

bis 30 EUR

€€

100 bis 200 EUR

30 bis 60 EUR

€€€

über 200 EUR

über 60 EUR

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebenes Stadtviertel (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

BIALIK SQUARE >

Der sogenannte Bialik-Komplex ist Weltkulturerbe der UNESCO.

CARMEL-MARKT >

Man kann kaum genug bekommen von dem Markt der Märkte und seinen Gassen.

NEVE TZEDEK >

Die bereits 1887 gegründete »Stadtinsel« symbolisiert heute das Vorzeige-Tel-Aviv.

ALTSTADT VON JAFFA >

Die alte arabische Stadt wirkt wie einem Märchen aus 1001 Nacht entsprungen.

HAFEN VON JAFFA >

In die einstigen Warenhäuser sind Restaurants und Galerien eingezogen.

FLORENTIN & SEINE GRAFFITIS >

Das Viertel hat sich zum Mekka der Street Art entwickelt.

ROTHSCHILD BOULEVARD >

Der eineinhalb Kilometer lange »Sderot« verkörpert das Lebensgefühl der Stadt.

TEL AVIV MUSEUM OF ART >

Spektakulär sind die Gebäude des Kunstmuseums, die Kostbarkeiten bergen.

LIEBLING HAUS – WHITE CITY CENTER >

Das Musterbeispiel der Bauhaus-Architektur ist ein lebendiges kulturelles Zentrum.

BEIT HATFUTSOT – MUSEUM OF THE JEWISH PEOPLE >

Das Museum vermittelt ein umfassendes Bild jüdischen Lebens.

ERETZ ISRAEL MUSEUM >

Die Archäologie- und Ethnologie-Schau stellt überraschende Zusammenhänge her.

YITZHAK RABIN CENTER >

Dem einstigen »Architekten des Friedensprozesses im Nahen Osten« gewidmet.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

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TOUREN

STADTVIERTEL

DAUER

TOUR

Vom Bialik Square nach HaTachana

Mittendrin in Tel Aviv

1/2 Tag

TOUR

Spaziergang in Jaffa

Jaffa

1 Tag

TOUR

Handwerk & Street Art

Florentin

3 Std.

TOUR

Auf dem Rothschild Boulevard

Im Herzen der Stadt

1/2 Tag

TOUR

Kunstmuseen, Bauhaus, Parks & Politik

Alter Norden

ca. 6 Std.

TOUR

Zwischen Museen, grüner Lunge & Hafen

Neuer Norden

1 Tag

TOUR

Tel Aviv in zwei Tagen

Extra-Tour

2 Tage

TOUR

Ein Tag in Jerusalem

Extra-Tour

1 Tag

© mauritius images/Wolf, Moritz

Am Alma Beach im Süden Tel Avivs kann man auch sehr entspannt auf Jaffa schauen

TYPISCH

TEL AVIV IST EINE REISE WERT!

© Asal, Susanne

SUSANNE ASAL

Die Autorin studierte Geschichte, Ethnologie und Anglistik und ist seit 1986 freie Reisejournalistin und Autorin zahlreicher Bildbände und Reiseführer. Einer ihrer Schwerpunkte liegt dabei auf der spanischsprachigen Welt. Tel Aviv zählt seit Neuestem zu ihren absoluten Lieblingsstädten.

»Die Stadt, die niemals schläft« gilt als die lebhafteste, hippste, unterhaltsamste, innovativste Stadt der Welt, das Paradies, wie es der junge israelische Stardirigent Omer Meir Wellber formulierte.

Tel Aviv ist die Stadt der Stunde, und sie ist so ganz anders als der Rest von Israel. Es ist ein bisschen so, als läge ständig etwas Eurovision-Song-Contest-Aura über den 14 Kilometer langen Sandstränden, die so fein und sauber sind wie bestimmt kein anderer Stadtstrand der Welt: ein bisschen Party, ein bisschen Glamour – und immer ganz viel Bewegung. Auf dem E-Scooter, auf dem Fahrrad, joggend, walkend.

Eine unbeschwerte Fröhlichkeit schwebt über den vielen Leuten, die es sich an einem Shabbat-Nachmittag auf dem Rasen des Rothschild Boulevard gemütlich gemacht haben und ihr Picknick auspacken. Mitten in der Stadt, auf der beschatteten grünen Innenstadtallee. Es liegt eine entspannte Feierabendstimmung über dem kreisrunden Dizengoff Square mit seinen angeleuchteten Wasserspielen und den Sitzbänken und Stühlen und dem öffentlichen Klavier, auf dem jemand spielt. Und es ist wunderbar, in den Abendstunden dort zu sitzen, wo tagsüber der Flohmarkt von Jaffa abgehalten wird, und sein Malabi mit Rosenwasser und Granatapfelkernen zu essen zu den elektronischen Klängen eines DJ.

Und dies alles inmitten einer Umgebung, die so widersprüchlich, so unruhig ist, in einer Umgebung, die Israel den Untergang herbeiwünscht? Über die Schriftsteller wie David Grossmann und Lizzie Doron die Protagonisten ihrer Romane sagen lassen: »Der Staat hat uns als Geiseln genommen«. Wie passt das bloß zusammen? »Theodor Herzl hat uns einen eigenen Judenstaat erträumen lassen, aber was ist, wenn nicht jeder davon träumen will, wenn er lieber Kanadier wäre als Israeli?« Ja, was wäre wenn? Oder wie auf einem Graffiti im Stadtviertel Florentin zu lesen ist: »Wenn ihr nicht träumen wollt, dann müsst ihr es nicht.«

Und doch: »Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen!« Tel Aviv entstand aus lauter einzelnen Vorhaben, aber aus einem einzigen Willen heraus. Einen Platz für sich zu haben, den einem niemand streitig machen konnte, weil man ihn sich mit viel Leid errungen hat. 1909: Es gibt eine alte Fotografie, auf der dunkel gekleidete Menschen auf einer sandigen Fläche stehen und das Los zur Landverteilung geworfen wird. Alles sieht so frei aus. Doch wie schon einer der algerischen Gründersöhne von Tel Aviv, Yosef Eliyahu Chelouche, in seinen Memoiren 1929 schrieb: »Das Land war nicht leer, es war nicht frei, es gehört den Palästinensern, und wenn die jetzt herbeiströmenden Juden nicht sehen, dass sie Brücken bauen müssen, werden sie nicht erfolgreich sein.« Das schrieb der Sohn des Gründers von Neve Tzedek, dem ältesten und heute angesagtesten Viertel der Stadt, Mittelpunkt der Gentrifizierung. Zu dieser Zeit lag Neve Tzedek wie eine Brücke zwischen der alten arabischen Hafenstadt Jaffa mit ihren osmanischen Palästen und eklektischen Bauten der Türken und Araber und den im Sand und Schlamm versprengten Siedlungen der Juden im Norden. Jaffa, das war einer der bedeutendsten orientalischen Häfen an der Mittelmeerküste.

Das Bauhaus und die Idee einer Gartenstadt waren hier sehr früh vertreten. Ganz klar, die passten einfach hervorragend als Antwort auf die drängende Not an Wohnraum. Der schnell entstehen musste, weil sich immer mehr Juden zur Flucht aus ihrer Heimat entschlossen.

Das Bauhaus oder der internationale Stil, wie man in Tel Aviv sagt, sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken, weil es an allen Ecken und Enden diesen Vorgaben folgt. Bauhaus ist Tel Aviv – kein Wunder, galten seine architektonischen Prinzipien doch bis in die 1960er-Jahre.

© Shutterstock/Tohtohunov, Roman

Straßencafé mal ganz wörtlich genommen im Levinsky Café 41 im Florentin-Viertel

Sind Tel Avivs sozialpolitische Wohnideen aber nicht schon längst verblasst gegenüber der Hochhaus-Skyline, den Symbolen der Banken- und Wirtschaftsmetropole, der Zukunftsgewandtheit der Forschungs- und Entwicklungsinstitute? Keine andere Stadt kann prozentual so viele Start-ups verzeichnen. Das Leben in Tel Aviv hat sich enorm verteuert, doch viele verdienen auch gut.

Tel Aviv ist keine gewöhnliche Stadt der Sehenswürdigkeiten. Dass die Stadt an sich existiert, ist die Sehenswürdigkeit, und alle Menschen, die darin wohnen, sind besuchenswert. Die »Weiße Stadt«, aber auch die »Schwarze Stadt«. Das eine existiert nicht ohne das andere. Alle Plätze, alle Straßen, alle Viertel. Der Süden mit den eritreischen Flüchtlingen, die Gegend um die Central Bus Station, den verrufenen Busbahnhof in der Levinsky Street, die Museen über die Haganah und den Palmach, die Widerstandsbewegungen und die Vorläufer des Geheimdienstes Mossad, das jemenitische Viertel, die Templerkolonie, die amerikanische Kolonie, die Kunstszene, die international wohl beste und innovativste Tanzszene der Welt, wo der Leiter der berühmtesten Ballettkompanie Mr. Gaga genannt wird … all das gehört zu Tel Aviv, all das findet und fand auf seinem Boden statt.

Für den Besucher ist es so, als ob dieser vibrierende Film des chaim, diese Feier des Lebens, in Tel Aviv ständig mitläuft. Man kann und will sich ihm einfach nicht entziehen.

© Getty Images/Kolderal

Die exklusiven Yoo-Wohntürme im Norden der Stadt sind Symbole des Reichtums

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WARUM GIBT ES IN TEL AVIV SO VIELE HUNDEPARKS?

Tel Aviv gilt als die Stadt mit den meisten Hunden pro Einwohner, geschätzt gibt es etwa 36.000 Vierbeiner, denen nicht nur 70 Parks, sondern auch vier eigene Strandabschnitte für den Auslauf zur Verfügung stehen. Hunde dürfen praktisch in jedes Café, Restaurant und Geschäft mitgenommen werden, selbst Supermärkte haben damit meist kein Problem. Und überall stehen ganz selbstverständlich Wassernäpfe. Nicht zu vergessen: die Flut an Läden für Hundefutter und Leckerlis sowie Beautysalons. Vielleicht braucht man in einer Stadt, in der so viele Singles leben und in der alles jederzeit in Bewegung ist, eben doch einen Fixpunkt.

WIE LÄSST SICH DER GIGANTISMUS DER CENTRAL BUS STATION ERKLÄREN?

Man sagt, der Architekt des »weißen Elefanten«, wie die Tel Aviver ihren zentralen Busbahnhof im Süden der Stadt nennen, habe sich vom Gassengewirr Jerusalems inspirieren lassen und dieses dann auf 230.000 m² als klimatisierte, zum Flanieren einladende »Stadt« in der ansonsten heißen Wüstenstadt Tel Aviv konzipiert. Rami Karmi entwarf 1967 mit dem Busbahnhof im Brutalismus-Stil, der ein futuristisches Wahrzeichen sein sollte, den damals größten der Welt. Im Laufe der fast 30-jährigen, immer wieder lange unterbrochenen Bauzeit torpedierten dann Investorengier und Profitmaximierung die ursprünglichen Pläne Karmis und machten aus der »Stadt in der Stadt« ein größenwahnsinnig zu nennendes Einkaufszentrum. Das wurde aber in kürzester Zeit zum Pleiteobjekt und bietet heute all jenen ein Dach über dem Kopf, die im Schatten des teuren, hippen Tel Avivs stehen. Die Stadt in der Stadt gibt es im siebenstöckigen Busbahnhof tatsächlich, aber ganz anders als geplant. mehr > Punkt und > Punkt

WARUM GIBT ES SPEZIELLE AUFZÜGE FÜR SHABBAT?

An diesem jüdischen Feier- sowie Ruhetag sind zahlreiche alltägliche Dinge verboten, so etwa die Bedienung elektrischer Geräte und damit auch die eines Fahrstuhlschalters. Deshalb gibt es seit Langem in vielen größeren Gebäuden, darunter Hotels, Aufzüge, die im Shabbat-Modus fahren: ohne eigenes Zutun und mit Halt auf jedem Stockwerk, damit auch fromme Juden nicht die Treppen hochsteigen müssen. Die Knesset verabschiedete im Jahr 2001 ein Gesetz, das Gebäuden mit mehr als einer Aufzugsanlage einen Shabbat Elevator vorschreibt.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

Sonnenaufgang Könnte es einen gelungeneren Start in den Tag geben, als die aufgehende Sonne mit einem Strandspaziergang > zu begrüßen? An Tel Avivs 14 km langem Strand sind bereits ab 6 Uhr morgens Jogger, Nordic Walker und Radler unterwegs.

© imago/ecomedia/Fishman, Robert

Bei Matkot dreht es sich nicht ums Gewinnen bzw. Verlieren, sondern einfach um Spaß

It’s Playtime Die Sportlichkeit der Tel Aviver, die sich am Strand tummeln, mag einschüchternd sein. Bestes Gegenmittel: sich anschließen und mitmachen. Ausrüstung für Matkot z.B., das beliebte israelische Strandtennis, gibt es in jedem Sportgeschäft (und die Spielanleitung unter www.gomatkot.com).

Streetdance morgens Zwischen Juni und September werden am Gordon Beach samstags von 7–11 Uhr israelische Volkstänze getanzt, und alle, die mitmachen wollen, können das (kostenlos) tun (www.harokdim.org).

Angeseilt Im Kletterturm Sky Town TLV Online-Karte> kann man sich auf vier Ebenen und bis zu einer Höhe von 24 m Herausforderungen stellen (www.skytown.co.il/english).

© Shutterstock/Parker, Damian

Auch für die richtigen Parkplätze ist auf dem Rothschild Boulevard gesorgt

Boulevard-Rollern Auf dem grünen Mittelstreifen des Rothschild Boulevard > unter dem Schatten von Feuerakazien und Palmen kann man sich bestens auf dem E-Scooter ausprobieren.

Jaffa In der alten Hafenstadt sollte man sich ziellosem Schlendern hingeben und all den Träumen nachspüren, die mit ihr verbunden waren. Und von der Wishing Bridge > kann man dann seine eigenen Wünsche weit übers Meer schicken.

In the Belly of the Beast Verlieren Sie sich im »Bauch« des zentralen Busbahnhofs > im Süden Tel Avivs. Der ist als Labyrinth verschrien, aus dem es kein Entkommen gibt. Auf den Orientierungssinn der Tourguides von CTLV ist aber natürlich Verlass (www.ctlv.org.il/ctlv-tours-english).

Jerusalem Die heilige Stadt ist eine eigene Reise wert, die Sachertorte im Österreichischen Hospiz > aber auch. Ein Erlebnis der absoluten Kontraste, vor allem, wenn dann auch noch der Muezzin vom Minarett zum Gebet ruft.

Durch die Nacht düsen Die Tel Aviv Rollers (TAR) laden jeden Dienstag um 21.30 Uhr zu einem 25 km langen, ambitionierten Rollschuhtrip ein – gutes Fahrvermögen und Fitness vorausgesetzt (www.facebook.com/TelAvivRollers). Man trifft sich am HaBima Square >.

Sich ins Nachtleben stürzen Halb Tel Aviv ist abends auf den Beinen, bevölkert Straßencafés und -restaurants und schiebt sich dann einfach weiter in Klubs oder Bars oder oder oder. Das Abraham Hostel > veranstaltet Pub Crawls ab 22.30 Uhr, jeder kann mitmachen und lernt dabei sechs verschiedene Bars kennen.

… DIE SIE PROBIEREN SOLLTEN

Kaffee mit Kardamom Dies ist eine arabische Art, den Kaffee zuzubereiten. Sollte man im atmosphärisch so besonderen Café Yafa > seines buchverliebten Besitzers Michel El Raheb probieren.

© stock.adobe.com/Daria Hop

Wo gibt’s den besten Hummus? Darüber lässt sich in Tel Aviv trefflich streiten

Hummus Sehr vergnüglich und natürlich köstlich ist es, herauszufinden, wer den besten Hummus > macht. Das ist dann Genuss- und Stadttour in einem.

© Shutterstock/ingehogenbijl

Die »Früchte aus dem Paradies« werden zu paradiesischen Säften verarbeitet

Granatapfelsaft Die Israelis könnten die Saftstände erfunden haben, so sehr lieben sie sie. Frisch gepresster Granatapfelsaft schmeckt echt nach Tel Aviv und Jaffa. >

Israelisches Frühstück Die Büffets in den Hotels und in den Cafés machen den Begriff Brunch überflüssig, und natürlich darf dabei auch Shakshuka nicht fehlen. Im Benedict > kann man rund um die Uhr frühstücken.

Blumenkohl »Signature Dish« der neuen Tel Aviver Küche ist der gebackene Blumenkohl mit oder ohne Tahini (Sesampaste), den Küchenchef Eyal Shani erfunden hat. Kann man sich z.B. in Shanis Port Said > schmecken lassen.

Wiener Schnitzel Wie viele österreichische Juden sind nach Israel emigriert? Eben. Das Lieblingsessen vieler hat auch in Tel Aviv eine große Anhängerschaft, und gern trifft man sich zum Schnitzelessen im Café Noir >.

Tscholent Der aschkenasische Gemüse-Fleisch-Eintopf ist ein klassisches Gericht für den Shabbat.Langsam und auf kleiner Flamme gar ziehend schmeckt er am besten. Gibt es an Samstagen z.B. im Restaurant Hamitbahon >.

Cocktail-Magie Die ausgefallenen und zum Teil spektakulär in Szene gesetzten Mixturen der Bellboy Bar Online-Karte im Erdgeschoss des Hotels B Berdichevsky > lassen sich täglich während der Happy Hour zwischen 18 und 20 Uhr günstiger genießen (www.bellboybar.com).

Israelischer Wein In der entspannten Weinbar Par Derrière Online-Karte im Mini-Viertel Noga kann man israelische Rot- und Weißweine probieren, die überwiegend von Boutique-Weingütern stammen (Bat Ami 7, Tel. 03-629 21 11, www.parderriere.co.il, So–Do 10–1, Fr, Sa ab 9 Uhr).

…DIE SIE BESTAUNEN SOLLTEN

Nahum Gutman Er war ein Künstler der ersten Stunde von Tel Aviv und ein liebenswerter und kritischer Beobachter. Ein klein wenig Tel-Aviv-Folklore schadet zudem nicht … >

Stadterkundung mit Bus 10 Auch wenn man beim »alternativen« Hop-on-Hop-off bei jeder Fahrtunterbrechung seine Rav-Kav-Karte > neu einsetzen muss, Tel Aviv so kennenzulernen ist ein besonderer Spaß (www.dan.co.il/eng).

Sonnenuntergang am Strand Es ist einfach wunderschön: Die Sonne im Meer versinken zu sehen mit der Skyline von Jaffa im Blick und mit einem Cocktail aus einer der Strandbars, etwa vom Kiosk des Manta Ray > am Alma Beach.

© Shutterstock/Boris-B

Das Suzanne Dellal Center ist die Heimat des zeitgenössischen israelischen Tanzes

Contemporary Dance Sie gelten als die innovativsten und besten der Welt: Die Tanzkompanien Israels geben sich im Suzanne Dellal Center > in Neve Tzedek ein Stelldichein.

Geschichte Die Guides von Tarbush sind auf der humorvollen Seite der Geschichte und erläutern die Stadt auf unterschiedlichsten Touren wirklich mal ganz anders (www.tarbush.org).

Leute gucken Das kann man wunderbar bei den meist spontan stattfindenden DJ-Partys, etwa im Old Port Tel Aviv >, am Strand oder – manchmal mit Ansage – im HaYarkon Park >.

Wunderkammer Was Künstlerin Ilana Goor in ihrem spektakulären Haus zusammengetragen und ausgestellt hat, ist ein wilder Kunstmix aus aller Welt. >

Blaumilchkanal Auf der Allenby Street > mit Ephraim Kishons satirischer Geschichte über das »Venedig des Nahen Ostens« und einem Presslufthammer im Ohr kommt man ins Staunen.

Telefonzellen Die gibt’s tatsächlich noch, und zwar genau die roten Häuschen, die in England üblich waren. Zu bestaunen sind sie in Jaffa beim Clock Tower >. Und sie funktionieren!

Eklektizistische Häuser Die Zeitzeugen des alten Ahusat Bajit und das krasse Gegenmodell zur Schlichtheit des internationalen Stils: Zu sehen in vielen Straßen, etwa in der Allenby Street > oder der Ahad Ha’Am Street. Die Stadt hat die schönsten Beispiele mit Plaketten markiert.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

Totes Meer Zahlreiche Kosmetikinstitute und -geschäfte in der Stadt haben sich auf Cremes und Heilschlamm mit Wirkstoffen aus dem Toten Meer spezialisiert. Eine bekannte Marke ist Ahava.

Fotos von Rudi WeissensteinOnline-Karte Die Fotos des tschechoslowakisch-israelischen Fotografen (1910–1992) begleiten das Werden von Israel auf einzigartige Weise. Sie sind als Postkarten und Reproduktionen erhältlich (Tchernichovsky St 5, www.thephotohouse.co.il).

© Shutterstock/Dufour, Anna

Auf kulinarischer Weltreise mit Gewürzen

Gewürze Alle Aromen von Tel Aviv seien hier vertreten, schwärmen Köche wie Besucher vom Levinsky-Markt >, in dem es hauptsächlich auf die Gewürze ankommt: in stupender Vielfalt und hoher Qualität.

Schokoladenerlebnis Die Geschäfte von Max Brenner am Rothschild Boulevard >, im Sarona-Markt oder im Old Port Tel Aviv ähneln Boutiquen, in denen das kostbare Material in kleinen Darreichungen präsentiert wird.

Papier Wer für all die Eindrücke, Erlebnisse und Gedanken, die nach einem Tel-Aviv-Besuch zu Papier gebracht werden möchten, etwas Besonderes sucht, sollte bei Papier > vorbeischauen.

Israelisches Design Bei Asufa Online-Karte> werden alle fündig. Wunderschön ist das Buch über die Haggada, den Auszug aus Ägypten, von israelischen Illustratoren (89 NIS).

© Shutterstock/Rico, Antonio

Ob Kette, Anhänger, Ohrring, Amulett, die schützende Hand der Fatima ist allgegenwärtig

Fatimas Hand Sie symbolisiert gleichzeitig Abwehr und Schutz und ist in dieser Ausformung in allen drei Weltreligionen heimisch. Fatimas Hand ist in unzähligen Varianten zu haben: Wühltische und Juwelierauslagen sind voll von ihr.

Keramik In der Nahalat Binyamin > lässt sich an zahlreichen Ständen Kunsthandwerk entdecken. Israelisch-mediterrane Motive und Farben finden sich auf den hübschen Keramiktabletts von Ayelet Caspi (Nahalat Binyamin St 18, 110 NIS).

Memory Das Bauhaus Center > hat einen tollen Shop, in dem es auch Souvenirs wie das Memory »Forget Me Not« gibt. Eine Erinnerungsreise für zu Hause.

Geschnitztes Der bunte israelische Salat aus fein gewürfelten Tomaten, Gurken und Paprika kann man mit einem Salatbesteck aus Olivenholz, das es auf den Märkten gibt, besonders stilvoll servieren.

Halva aus Jaffa Berühmt für ihre qualitätsvolle Halva aus Sesamsaat, Honig und Nüssen ist eine der ältesten arabischen Bäckereien Jaffas, die Abouelafia >.

Duftende Fläschchen Erez und Lea von Zielinkski & Rozen Online-Karte entwerfen Parfüms, Lotions, Raumdüfte, Kerzen und Körperpflege. Die Produkte werden in alte Apothekenfläschchen verpackt (Olei Zion St 5, www.zrp.co.il, So–Do 10–18.30, Fr 9.30 bis 15 Uhr).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

Feiertagsregeln missachten An Jom Kippur, dem höchsten Feiertag des jüdischen Festkalenders im September/Oktober, in der Öffentlichkeit zu essen oder zu trinken kommt einem Affront gleich.

© Shutterstock/rasika108

Bausünde der Stadt ist die Central Bus Station, in der man sich ständig verläuft

Zu spät zum zentralen Busbahnhof kommen Der Busbahnhof > an der Levinsky Street ist ein derart ungefüges, kaum zu durchschauendes siebenstöckiges Monstrum, dass man für die Orientierung genug Zeit einplanen sollte.

Politische Diskussion Die sollte man als Tourist unterlassen. Am besten zuhören und schweigen.

Nicht angemessene Kleidung Frauen im Beach-Outfit, Männer ohne Kippa – das geht in einer Synagoge nicht. Das Gotteshaus betritt man ordentlich angezogen.

Beim Trinkgeld sparen Meist ist das Bedienungsgeld in Bars, Cafés und Restaurants nicht mit eingerechnet. Mit anderen Worten: Von Trinkgeld wird ausgegangen >.

Oben ohne baden Fällt nur Ausländerinnen ein und ist absolut nicht erwünscht.

Die Abfertigungszeit unterschätzen Die Sicherheitskontrollen am Flughafen > brauchen viel Zeit; seien Sie frühzeitig da.

Militärische Einrichtungen fotografieren Das ist in Israel streng verboten; Polizeistationen zu fotografieren ist gleichfalls tabu.

Die Meereströmungen nicht ernst nehmen In Tel Aviv und Umgebung kommt es immer wieder zu tödlichen Badeunfällen.