POLYGLOTT on tour Reiseführer Chile - Susanne Asal - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Chile E-Book

Susanne Asal

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Beschreibung

Von dichtem Urwald über rauschende Wasserfälle, leuchtende Gletscher, zerklüftete Küsten, steinige Wüsten und schneebedeckte Vulkanspitzen reicht der topographische Reichtum Chiles. Die vielen Gesichter des Landes versprechen Abwechslung und bewundernswerte Naturwelten. Mit dem POLYGLOTT on tour Chile lässt sich der Herzschlag des Landes erspüren. Die Autorin Susanne Asal führt in 17 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit Chiles und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie chilenisches Lebensflair und lernen Sie das Land hautnah kennen! Baden Sie im Norden am Pazifik, besuchen Sie Obstgärten und Weintäler in der Landesmitte oder machen Sie Aktivurlaub im urwüchsigen Süden. Reiten Sie durch die Anden oder bestaunen Sie die weiten Wasserflächen der chilenischen Seenplatte. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins aufregende Leben des südamerikanischen Landes. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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EPUB

Seitenzahl: 203

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autorin: Susanne Asal

Redaktion: Karen Dengler, Werkstatt München

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Huber Kartographie GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0700-4

1. Auflage 2019

GuU 0700 08_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Shutterstock/Pichugin, Dmitry

Fotos: Alamy/Pictorial Press Ltd: >; Alamy/Oscar Elias: >; Asal, Susanne: >; AWL images/Kozlowski, Karol: >; Catarsis Films: >; dpa Picture-Alliance/Vargas, Luis: >; Fotolia/brizardh: >; Fotolia/JFL Photography: >; Fotolia/peffan: >; Fotolia/Pokrovsky, Ekaterina: >; Fotolia/Saparov, Dmitry: >; Getty Images/DircinhaSW: >; Getty Images/EyeEm/Martin, Roger: >; Getty Images/Rotman, Jeff: >; Getty Images/Sadura, Henryk: >; GlowImages/Stock Connection: >; Huber Images/Banks, Jordan: >; Huber Images/Gerth, Roland: >; Jahreszeitenverlag/Büssemeier, Anika: >; laif/Gonzalez: >; laif/Le Figaro Magazine/Fautre, Stanislaus: >; laif/robertharding/Kozlowski, Karol: >; laif/Tophoven, Frank: >; Lookphotos/Gantzhorn, Ralf: >; mauritius images/alamy/Presidenciamx: >; mauritius images/hemis.fr/Azam, Jean-Paul: >; mauritius images/imageBROKER: >, >; mauritius images/Masterfile RM/Lloyd, R. Ian: >; plainpicture/Capturaimages: >; Shutterstock/aaabbbccc: >; Shutterstock/Loyo, Alberto: >; Shutterstock/Anton_Ivanov: >; Shutterstock/Bihrmann: >; Shutterstock/Brizard, Hugo: >; Shutterstock/He, Wilson: >; Shutterstock/Ikpro: >; Shutterstock/Kraft, Alan: >; Shutterstock/Kraft, Jess: >; Shutterstock/O‘Dea, Brian: >; Shutterstock/Rehak, Matyas: >; Shutterstock/Reisinger, Carsten: >; Shutterstock/Richards, Jeremy: >, >; Shutterstock/Rogat, Pablo: >; Shutterstock/RPBaiao: >; Shutterstock/Sherifi, Macca: >; Shutterstock/Skreidzeleu: >; Shutterstock/Stephens, Jose L.: >; Shutterstock/sunsinger: >; Shutterstock/Taylor, Robbie: >; Shutterstock/ T-photography: >; Shutterstock/YouGoPhoto/Brizard, Hugo: >; stock.adobe.com/b201753: >; stock.adobe.com/Stephens, Jose Luis: >;

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Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 40 EUR

bis 10 EUR

€€

40 bis 80 EUR

10 bis 20 EUR

€€€

über 80 EUR

über 20 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 BARRIO BELLAVISTA, SANTIAGO >

Im Szeneviertel kann man aufs Angenehmste schauen und flanieren.

2 MAIPO-TAL >

Im Maipo-Tal erfährt man vieles über die Tradition des Weinanbaus.

3 ISLA NEGRA >

Das Lieblingshaus Pablo Nerudas zeigt viele Schätze seiner Sammelleidenschaft.

4 PARQUE NACIONAL LAUCA >

Vikunjas, Alpakas und Lamas sind in der grandiosen Hochgebirgswelt zu Hause.

5 SAN PEDRO DE ATACAMA >

Das Dorf ist Ausgangspunkt zur Entdeckung des Altiplano.

6 ESO-STERNWARTE LA SILLA >

Für Jung und Alt lohnt sich ein Blick in den klarsten Sternenhimmel der Welt.

7 PARQUE NACIONAL CONGUILLÍO >

Eine Märchenlandschaft bilden der Vulkan Llaima, die Sierra Nevada und die Seen.

8 LAGO VILLARRICA >

Das Feriengebiet bietet jede Menge Sport- und Ausflugsmöglichkeiten.

9 PARQUE NACIONAL VICENTE PÉREZ ROSALES >

Der Nationalpark umschließt den Lago Todos Los Santos und den Vulkan Osorno.

! ISLA DE CHILOÉ >

16 der über 150 barocken Holzkirchen gehören zum UNESCO-Welterbe.

@ PUYUHUAPI LODGE & SPA >

In dem an einem Fjord gelegenen Thermalhotel kann man sich blendend erholen.

# TORRES DEL PAINE >

Das bizarre Gebirgsmassiv fasziniert mit seiner einsamen glazialen Landschaft.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Die Altstadt von Santiago

Santiago de Chile

1 Tag

TOUR 2

Entlang des Río Mapocho

Santiago de Chile

6 Std.

TOUR 3

Barrio Brasil & Quinta Normal

Santiago de Chile

3–4 Std.

TOUR 4

Die Hügel von Valparaíso

Valparaíso

1 Tag

TOUR 5

Durch die Unterstadt El Plan

Valparaíso

2–3 Std.

TOUR 6

Salare & Vulkane

Der Große Norden

3–4 Tage

TOUR 7

Indianische Kulturen

Der Große Norden

2–3 Tage

TOUR 8

Blühende Wüsten

Der Kleine Norden

2–3 Tage

TOUR 9

Die Sieben-Seen-Tour

Der Kleine Süden

3 Tage

TOUR 0

Deutschen Auswanderern auf der Spur

Der Kleine Süden

1–1 1/2 Tage

TOUR !

Holzkirchen der Isla de Chiloé

Der Kleine Süden

1–2 Tage

TOUR @

Die Straße der Pioniere

Patagonien

mind. 8 Tage

TOUR #

Goldgräber & Schafzüchter

Feuerland

3 Tage

TOUR $

Geheimnisvolle Moai

Inseln im Pazifik

1 Tag

TOUR %

Die Höhepunkte Chiles

Extra-Tour

14 Tage

TOUR ^

Vulkane, Thermen, Seen: der wilde Süden

Extra-Tour

10 Tage

TOUR &

Durch die Wüste

Extra-Tour

8 Tage

© Huber Images/Gerth, Roland

Die Laguna Chaxa im Salar de Atacama, Chiles rund 3000 km² großer Salzsee, ist Lebensraum mehrerer Flamingoarten

TYPISCH

CHILE IST EINE REISE WERT!

Der letzte Winkel der Erde, »el último rincón del mundo«, deutete seine Weltenferne zum attraktiven Urlaubsmotto um – je einsamer, desto toller, wilder und besser! Und die Landschaftsvielfalt vom ewigen Eis bis zur Wüste auf einer Länge von 4300 km lässt sich spielend leicht entdecken.

© Asal, Susanne

SUSANNE ASAL

Die Autorin arbeitete nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Ethnologie zunächst als Redakteurin. Heute ist sie freiberuflich als Reisejournalistin/Autorin mit Schwerpunkt Lateinamerika tätig und besonders gern immer wieder in Chile unterwegs. Für POLYGLOTT on tour hat sie zudem den Titel Andalusien geschrieben.

Das Land hat mit der Zähigkeit eines Pioniers an seiner touristischen Infrastruktur gearbeitet, damit all das Reizvolle und Spektakuläre bequem erlebbar wird. Heute schippere ich wunderbar aufs Kap Hoorn zu und genieße dabei eine Weinprobe, abends schaue ich mir mit anderen Kreuzfahrtgästen einen Dokumentarfilm über Ernest Shackleton an, um am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe die Anweisung des Kapitäns abzuwarten, ob die Wetterlage es zulässt, in Zodiacs zum Kap Hoorn gebracht zu werden. Ja, es klappt, und wir, als Michelin-Männchen verkleidet, freuen uns wie Schneekönige auf diesen ganz besonderen Ausflug.

Ich könnte die Antarktis auf einer Studienfahrt bereisen – oder überfliegen, könnte mich die Sandhänge der Perle des Nordens Iquique hinunterstürzen oder in die Brandung hineinspringen, wie das Tausende von Surfern tun, ich könnte aber auch in einem Gourmetrestaurant Mapuche-Küche essen oder Poetry Slams lauschen.

An dieser puren, im Überfluss gebotenen Vielfalt berauscht es sich leicht. Wie sich entscheiden? Es ist möglich, wenn auch nicht sinnvoll, innerhalb von drei Tagen vom stürmischen Feuerland über die wildbizarre Carretera Austral mit einem Pflanzenkleid wie ein kalter Dschungel in die trockenste Wüste der Welt zu reisen und anschließend die Zeremonialstätten der Aymara zu besuchen. Zwischendurch in einer umgewandelten Salpeterbaron-Villa einen Pisco Sour zu trinken oder ein Graffiti-Festival in Chiles Künstlermetropole Valparaíso zu besuchen. Ich persönlich liebe das eigentlich alles, und am meisten einen genüsslichen Ferienbeginn in den Luxusschwimmbädern auf dem Cerro San Cristóbal in Santiago, Aug in Aug mit den Anden, um den Jetlag unter Palmen zu verdösen – denn die anschließenden Reisen, die werden aufregend genug!

© mauritius images/imageBROKER

Leuchtturm am Kap Hoorn auf der südlichsten Feuerlandinsel Hornos

Als ich am 5. Oktober 1988 zum ersten Mal nach Chile kam, fand ein Referendum statt, das für das Land richtungweisend werden sollte. Es ging um die Amtsverlängerung des Diktators Augusto Pinochet. Ich hatte zum Glück noch nie eine Diktatur erlebt, hier wurde sie auf banalste Weise deutlich: Sämtliche Fernsehkanäle sprachen bis in die frühen Morgenstunden von einem Sieg der Pinochet-Anhänger, obwohl die Gegner längst gewonnen hatten. Chile hatte damals kaum eine touristische Infrastruktur aufzuweisen. Klar, wer wollte schon ein Land bereisen, das zwar schön war, aber unter der Knute einer Ausgangssperre litt, in dem Meinungsfreiheit nur in Ansätzen existierte und politische Gefangene »verschwanden« beziehungsweise getötet wurden.

© Shutterstock/ T-photography

Traumstrand auf der Osterinsel

Wer heute durch Chile reist, wird diese Geschichten kaum glauben können. Zum wiederholten Mal in Folge ist das Land zum Outdoor- und Erlebnis-Tourismusziel Nummer eins gewählt worden, für den Abenteuertourismus ist es schon seit Jahren Primus. In jüngster Zeit beschert ein Luxusboom dem Land Boutiquehotels, die von prämierten Architekten entworfen wurden und exklusivste Erlebnisse garantieren. Daneben lässt es sich sehr nett bei Familien in Etagenpensionen wohnen. Man kann Roulette in supermodernen Casinohotels spielen oder nachts in rustikalen Thermen unterm Sternenzelt entspannen.

Dass die außergewöhnliche Natur ihr Trumpf ist, nahmen die Chilenen fast erstaunt zur Kenntnis. Sie sind daran ja gewöhnt! Verreisen? Natürlich! Ans Meer, an die Strände! Ein Apartment in einem Hochhaus oder ein gemieteter Bungalow garantieren das beste Ferienerlebnis, was muss man da auf 3500 m Höhe über Eisgletscher wandern, Pinguine beobachten, auf Wildflüssen raften, fliegenfischen oder Oasen erkunden? Sterne gucken, über die Anden reiten? Zunächst hat diese Natur das ausländische Reisepublikum verzaubert, aber die Chilenen zogen schnell begeistert mit. Sie lieben ihre Rodeos, sind stolz auf Brauchtumsfeste, Weintourismus und verborgene Thermen in den Anden. Und für die Jungen gehört es zur Initiation, mit Schlaf- und Rucksack durch die mythenreiche Isla de Chiloé zu trampen. Chile – das ist schon ein einzigartiges Land!

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WIE KANN ES MITTEN IM CHILENISCHEN SOMMER IM JANUAR UND MÄRZ ZU EINEM WINTEREINBRUCH KOMMEN?

Der bolivianische Winter tritt im Großen Norden, auf dem Altiplano und in San Pedro de Atacama auf, am Rande der trockensten Wüste der Welt. Damit sind heftige Regenschauer verbunden, die in der Wüste häufig zu Überschwemmungen, Sturm und Temperaturstürzen führen. Gerölllawinen können hinabstürzen, Wege unpassierbar werden. Wer sich dann in einsame Regionen auf den Weg macht, sollte sich vor Beginn der Reise nach den Wetterverhältnissen erkundigen (>)und gegebenenfalls auf Trekking oder Ausflüge verzichten.

Der bolivianische Winter beruht auf einem Zusammentreffen von feuchten Luftmassen aus dem Pazifik sowie aus dem Amazonasbecken. Treffen sie auf die extrem trockene Luft des Altiplano, kann es zu diesem Naturphänomen kommen.

WAS BEDEUTE »ONCE« AUF DER SPEISEKARTE?

Wenn auf Speisekarten von once die Rede ist, sind damit Kaffee und Kuchen gemeint, die man zur üblichen Kaffeezeit um 16 Uhr einnimmt oder zur britischen Tea Time gegen 17 Uhr. Für uns ist das kaum erstaunlich, doch für lateinamerikanische Verhältnisse ist diese Art der Mahlzeit eher fremd. Deutsche und britische Einwanderer sollen diesen kulinarischen Brauch im Süden Chiles eingeführt haben. Der Name allerdings ist ungewöhnlich, bedeutet once doch »elf«. Und damit ist Schnaps gemeint, aguardiente, wird behauptet, das bestehe aus elf Buchstaben, und hinter der vorgeblichen Kuchenschlacht verberge sich in Wahrheit ein Besäufnis.

Once – Schnaps, Kaffee und Torte oder Tee – einfach bestellen und warten, was man bekommt. Unter once cena versteht man übrigens eine Art englischen »High Tea« mit Tee, Sandwiches und Kuchen.

WARUM IST ES SO EINFACH, SICH IN VIELEN CHILENISCHEN STÄDTEN ZURECHTZUFINDEN?

Bis auf Valparaíso – dort winden sich die Straßen und Gassen hügelauf hügelab, werden oft durch Passagen oder Treppen unterbrochen – liegt in der Mitte der meisten Orte die Plaza de Armas, um sie herum sind die Straßen im rechtwinkeligen Muster angeordnet. Dieses Muster entspricht den Stadtplänen, die die Kolonialspanier entwarfen. Der Waffenplatz Plaza de Armas, den viele Städte aufweisen, repräsentiert die Unabhängigkeit. Manchmal trägt er auch – wie in Iquique – den Namen eines Nationalhelden.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Götter und Schamanen Biegen Sie von der Panamericana nach Pintados > ab. Auf einer Rundfahrt sieht man die Geoglyphen der Ureinwohner an den Bergflanken aus der Nähe (www.geo.fu-berlin.de).

2 Durch den Nationalpark Torres del Paine Den Granitzacken und Türmen der Torres del Paine > sollte man sich wandernd nähern. Trekkingtouren veranstaltet Moser active in Punta Arenas (Tel. (mobil) (9) 99523936, www.moseractive.cl).

© mauritius images/Masterfile RM/Lloyd, R. Ian

Der Vulkan Osorno im Süden Chiles

3 Per Boot durch die Anden Vulkane, Wälder und Seen bilden den wildromantischen Rahmen für die Andenquerung von Chile nach Argentinien. Beginn ist bei Petrohué > im Nationalpark Vicente Pérez Rosales, dem ältesten des Landes, Endpunkt San Carlos de Bariloche in Argentinien (Buchungen unter: www.crucedelagos.com).

4 Brauchtumsfeste Während einer fiesta costumbrista zeigen die Bewohner Chiloés > die Pionierfertigkeiten des Südens, die auch im südlichen Patagonien eine uneingeschränkte Bedeutung genießen. Mitmachen!

5 Andenritt Besondere Exkursionen, gerade auch für Anfänger, auf chilenischen Criollos bietet die Hacienda Los Andes Online-Karte> im Valle Hurtado. Nehmen Sie sich Zeit dafür! (Casilla 98, 1840000 Ovalle, Tel. (53) 2691822, www.haciendalosandes.com).

6 Pukará de Lasana Wandern Sie vom Dorf Chiu Chiu > in den Canyon des Flusses Loa und besuchen Sie die gut restaurierte prähispanische Festung pukará >.

© dpa Picture-Alliance/Vargas, Luis

Die übergroßen Lichtmarionetten DUNDU beim Straßentheaterfestival in Santiago

7 Santiago als Theaterbühne Im Januar erlebt man beim internationalen Straßentheaterfestival Santiago a Mil mit experimentellen Gruppen aus aller Welt die ganze Stadt als Bühne ((www.fundacionteatroamil.cl/santiago-a-mil).

8 Panoramablick auf Santiago Nach dem Aufstieg auf den Cerro San Cristóbal genießt man einen wirklich eindrucksvollen Panoramablick über Santiago > – bei guter Sicht mit Andenkordillere.

9 Einmal im Pazifik schwimmen Das chilenische Meer ist kalt und rau, doch in Richtung Norden werden die Temperaturen angenehmer. Nördlich von Copiapó etwa lockt die zauberhafte Playa Socos bei Tongoy >.

0 Entspannung im Thermalbad In den Termas Los Pozones kann man das ganze Jahr über auch nachts – umgeben von Rosenbüschen – toll unter dem Sternenhimmel entspannen (36 km östlich von Pucón, Camino a Huife am Río Liucura, Tel. (45) 2515028, www.patagoniatermal.cl/terma/termas-los-pozones).

© Shutterstock/Richards, Jeremy

Ein Naturwunder aus Marmor, Farben und Licht sind die Capillas de Mármol

! Eine Bootsfahrt durch die »Marmorkathedralen« Im türkisblauen Lago General Carrera > bei Puerto Tranquilo bewirkte der stetige Wellengang Auswaschungen im Gestein, die durch Wasserspiegelung und Sonnenreflexe in Blau-, Grau- und Weißschattierungen leuchten. Vormittags ist der Wellengang noch nicht zu hoch für eine Tour durch dieses beeindruckende Naturwunder (Tourenanbieter: www.andesnativa.com, www.visitchile.com). Man kann aber auch vor Ort eine Tour zu den Capillas de Mármol buchen.

… PROBIEREN SOLLTEN

@ Weinverkostung im Valle de Colchagua Malbec, Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon und Carmenère können zum Beispiel auf dem Gut von Carlos Cardoen verkostet werden >.

# Curanto auf der Isla de Chiloé Der in der Erde gegarte chilotische Nationaleintopf aus Meeresfrüchten, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch sowie Wurst schmeckt am besten auf den Sommerfesten.

$ Exportschlager Quínoa Die gesunden Blätter werden als Gemüse gedünstet. Ein Risotto aus den Samen des nährstoffreichen »Muttergetreides« kann man in der Canta Verdi > in Putre genießen.

% Merkén – rauchig und scharf Das typische Gewürz der Mapuche ist eine Mischung aus geräucherten Chilis und gemahlenem Koriander. Probieren kann man Mapuche-Küche zum Beispiel im Restaurant Vichuquén des Hotel Galerías Online-Karte(San Antonio 65, www.hotelgalerias.cl) in Santiago. Und natürlich in ihrem eigenen Umfeld zwischen Pucón und dem Lago Ranco.

^ Centolla auf Feuerland Das hummerartige Fleisch der Seespinne wird überall in Südchile delikat zubereitet. Die Einwohner von Punta Arenas genießen es beispielsweise im El Mercado >.

& Empanada chilena Arabisch gewürztes Rinderhack, harte Eier, Oliven und Rosinen gehören in den pino – die Füllung der chilenischen Teigtaschen. Ausgezeichnet sind die mit Meeresfrüchten gefüllten auf dem Fischmarkt > in Antofagasta oder auf der Insel Chiloé.

* Mariscal Den Eintopf aus rohen Meeresfrüchten, wie etwa Muscheln und Austern, probieren Vorsichtige in gegarter Form, die aber ebenso lecker ist, zum Beispiel in der Marisquería La Julita 1 im Mercado Central > in Santiago (Local 37, Tel. (2) 6719639).

( Indianischer Andeneintopf Die cazuela aus dem Norden mit Kürbis, Kartoffeln, Möhren, Knoblauch, Zwiebeln, Rindfleisch oder Huhn schmeckt in großer Höhe und ganz besonders im Inka Coya >.

© Shutterstock/Anton_Ivanov

Vorbereitungen für den Asado, bei dem traditionell Männer das Fleisch zubereiten

) Asado Bei diesem geselligen Grillereignis werden nacheinander Rind, Huhn, Lamm und Innereien serviert. Besonders zu empfehlen im Restaurant Tololo Beach Online-Karte in La Serena (Av. del Mar 5200, Tel. (51) 2242656 www.tololo.cl, So nur mittags).

q Frittierte KüchleinSopaipillas, aus einer Kürbis-Mehl-Mischung und von der indianischen Küche inspiriert, gibt’s überall als Beilage oder Imbiss auf den Märkten des Landes, hauptsächlich im Süden.

w Bier Seit dem 19. Jh. wird in Valdivia > von deutschstämmigen Chilenen Bier gebraut. Cerveza Kunstmann Online-Karte probiert man am besten im dortigen Restaurant mit angeschlossenem Museum (Ruta T-350 N 950, außerhalb von Valdivia, www.cerveza-kunstmann.cl).

… BESTAUNEN SOLLTEN

e Firmament im Valle del Elqui Ein staub- und wolkenfreier Himmel garantiert optimale Bedingungen für Astronomen. Die Sternwarten um La Serena > kann man auch als Tourist besuchen.

r Auf den Spuren Pablo Nerudas Viel über die Persönlichkeit des berühmtesten chilenischen Dichters und Schriftstellers erfährt man in seinem Wohnhaus La Chascona > in Santiago.

© Fotolia/Pokrovsky, Ekaterina

Auf der Isla Magdalena lassen sich Magellanpinguine aus nächster Nähe beobachten

t Pinguine auf der Isla Magdalena Die Kolonie bei Punta Arenas ist im Februar dicht bevölkert. Angeboten werden Bootsexkursionen ab Seno Otway >(www.turisotway.cl/turismo.htm).

y Reserva Nacional Humboldt Auf dem Weg zum Schutzgebiet > an der Küste nördlich von La Serena begleiten zahlreiche Robben, Meeresvögel und Delfine das Boot. Infos über CONAF (www.conaf.cl und www.visitchile.com, Damas Island bzw. Islas Damas in die Suchmaske eingeben).

u Sonnenzauber Das Valle della Luna > bei San Pedro de Atacama in der Atacama-Wüste ist zauberhaft, wenn die Sonne untergeht.

i Moai am Strand von Anakena Die rätselhaften, lebendig wirkenden, kolossalen Moai-Statuen sind der Schatz der Osterinsel. Besonders eindrucksvoll erlebbar am Palmenstrand von Anakena >.

o Flamingokolonie des Salar de Atacama Vom Krill des Salzsees ernähren sich Tausende Flamingos, am schönsten zu beobachten bei Sonnenuntergang in der Nähe von Toconao >.

p Den Osorno im Blick Wunderschön ist die Sicht auf den Vulkan mit seiner imponierenden Silhouette in Frutillar am Ufer des Lago Llanquihue >.

Q Die ältesten Mumien der Menschheit Die Momias de Chinchorro aus der gleichnamigen Kultur um 7000 v.Chr. präsentiert das Archäologische Museum > in San Miguel de Azapa – schlicht und würdevoll.

W Bellender Zeitzeuge Skurriles Exponat der hervorragenden völkerkundlichen Sammlung im Salesianermuseum Maggiorino Borgatello > ist ein ausgestopftes Exemplar des Feuerlandhunds Perro Fueguino.

E Höchster Vulkansee der Welt Auf über 4500 m Höhe, wo sich der Lago Chungará > unweit der bolivianischen Grenze zwischen den Sechstausendern ausbreitet, fühlt man sich, als stünde man auf dem Dach der Welt.

© Fotolia/peffan

Ein verlockender Aperitif ist der Pisco Sour

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

R Pisco vom Valle del Elqui Nehmen Sie nach einer Führung mit Verkostung durch die Destilería Mistral > in Pisco Elqui eine Flasche Tresterschnaps als Erinnerung an Ihre Reise mit.

T Marzipanfrüchte Die feine Süßigkeit kann man in der Chocolatería Entrelagos Online-Karte in Valdivia erwerben (Pérez Rosales 622, Tel. (063) 212047, www.entrelagos.cl/valdivia).

© Alamy/Pictorial Press Ltd

Die Panflöte ist der Urvorfahr der Orgel

Y Eine Panflöte Der Shop der Chol-Chol-Stiftung am Museo de la Araucanía > verkauft fair gehandeltes Kunsthandwerk und Mode von Mapuche-Frauen aus eigenen Werkstätten (www.cholchol.org).

U Lapislazuli Der rund 10.000 m² große Patio Bellavista Online-Karte in Santiago ist eine lohnende Adresse für Schmuck aus Lapislazuli (Local 11, patiobellavista.cl); auch im Szeneviertel Bellavista selbst gibt es tolle Läden.

I Wollenes von der Isla de Chiloé Auf den Kunstgewerbemärkten, beispielsweise in Ancud >, ist die Auswahl überwältigend: schöne Schals oder buntgestrickte Strümpfe und alles, was man an Wärmendem braucht. Man darf den Frauen beim Stricken gerne zusehen.

O Kosmetik aus Regenwasser Die Kosmetiklinie Tienda Majen (www.majen.cl) vertreibt Cremes, Seifen und Shampoos aus dem Wasser Valdivias, der regenreichsten Stadt in Chile, in fünf Shops in Santiago (u.a. im Viertel Lastarria/Padre Luis de Valdivia 327 ) und in Valdivia (Esmeralda 695).

P Alma Andina In Arica > liegt dieser empehlenswerte Laden für Design aus den Anden – Accessoires und Kleidung in schlichten Schnitten mit indianischen Verzierungen, Strickereien, Farben (Avenida 21 de Mayo 1581).

a Papayabonbons aus La Serena Papayas aus dem Valle del Elqui erhält man im Mercado La Recova > in La Serena. Eine leckere Erinnerung für zu Hause sind Papayabonbons.

s Handwerk im Kulturzentrum Gemusterte Ponchos sind schöne Souvenirs. Das Centro Cultural Palacio de la Moneda000000 in Santiago (www.ccplm.cl) betreibt einen tollen Laden für Kunsthandwerk indigenen Ursprungs >.

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

d Zu schnell in große Höhen Wer Ziele über 2500 m ansteuert, sollte dem Körper genügend Zeit zur Akklimatisierung lassen.

f Sich zu lässig anziehen Chilenen legen Wert auf formelle Kleidung – das gilt bei offiziellen Terminen, aber auch bei Konzert- oder Restaurantbesuchen.

g Ohne Infos in die Wildnis Wer den Großen Norden auf eigene Faust erkunden will, sollte sich unbedingt vorab bei der chilenischen Forstbehörde CONAF > über die Wetterbedingungen und Möglichkeiten für eine Unterkunft informieren (www.conaf.cl).

h Privatgrundstücke durchqueren Bitte fragen Sie immer erst die Besitzer um Erlaubnis, wenn Sie privates Gelände betreten beziehungsweise durchqueren wollen.

j Streichhölzer anzünden und fallen lassen Zahlreiche Waldbrände vernichteten bereits Quadratkilometer des kostbaren chilenischen Waldes. Vorsicht also mit Feuer jeder Art!

© Fotolia/JFL Photography

Alles ruhig angehen beim Wandern, damit sich der Körper akklimatisieren kann

k Wild zelten Die Forstbehörde CONAF hat in allen Natur- und Nationalparks Campingplätze eingerichtet. Natur- und Umweltschutz gebieten es, sich daran zu halten (www.conaf.cl).

l Es an Respekt fehlen lassen Unpünktlichkeit bei Verabredungen oder Einladungen, lautstarkes Diskutieren über politische Verhältnisse, all das sollten Sie beim ersten Kontakt mit Chilenen vermeiden. Sobald freundschaftliche Beziehungen bestehen, ist das dann kein Thema mehr.

A Lachs essen Die rasant zunehmende Lachsindustrie der Pazifikküste hat verheerende Auswirkungen auf das Meeresökosystem. Das Fischfleisch selbst ist belastet mit Pestiziden und Antibiotika. >

© Shutterstock/He, Wilson

14 der insgesamt 15 Moai des Ahu Tongariki, der größten Zeremonialstätte der Osterinsel

REISEPLANUNG & ADRESSEN

© Huber Images/Banks, Jordan

Straßenkunst auf dem Cerro Concepción in Valparaíso

DIE REISEREGION IM ÜBERBLICK

Mit einem gewissen Sinn für Ironie beschreiben die Chilenen selbst ihr chilischotenförmiges Land als den »último rincón del mundo«, den letzten Winkel der Welt. Den heute noch gebräuchlichen Landesnamen bekam es von den Inka, die den Norden des Landes kolonisierten – »chili«, das heißt auf Quechua »Land des Südens«.

Santiago de Chile und Valparaíso sind europäisch geprägt. Die Hauptstadt Santiago bietet einen kolonialspanischen Stadtentwurf, Pariser Boulevards und italienische Theater, New Yorker Passagenarchitektur, Architektur der 1940er-Jahre und Postmodernenschick in den neueren Stadtvierteln. Die pittoreske Bohème-Hafenstadt Valparaíso besticht durch ihre Lage am Meer und die auf mehrere Hügel verteilte bunte Altstadt. Dazu kommen traditionelle Weingüter und Badeorte an der Pazifikküste.

Der Große Norden übt einen fremdartigen Zauber aus. Der höchstgelegene Vulkansee der Welt, der Lago Chungará, liegt auf 4500 m, umstanden von bunt gestreiften Vulkanen. Zeremonialdörfchen der Aymara, halb katholisch, halb indianisch, Flamingokolonien, die Atacama, die trockenste Wüste der Erde, schillernde Salare und Oasen versetzen Besucher in eine ganz besondere Welt.

Zwischen Halbwüsten und blühenden Tälern liegt der Bereich, der einst für Chiles Auskommen sorgte. Gold-, Kupfer- und Eisenerzminen prägen den Kleinen Norden. Besonders die schmalen sattgrünen Quertäler des Elqui und des Hurtado, die sich bis in die Anden in Richtung Argentinien verlieren, harren ihrer Entdeckung.