Enttäuschung - Heinrich Mann - E-Book

Enttäuschung E-Book

Heinrich Mann

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Beschreibung

Eine Novelle über Liebe, Untreue, Tod und Enttäuschung: Enrichetta und Narciso sind ein junges Paar aus Venedig, die voller Liebe zueinander ihr erstes Kind erwarten. Doch als der Anblick eines edlen Saphirs, den Narciso ihr nie schenken könnte, Enrichetta zu ethisch fraglichen Maßnahmen greifen lässt, ist ihre Liebe aufs Spiel gesetzt und mehr als eine herbe Enttäuschung vorprogrammiert...-

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Seitenzahl: 15

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Heinrich Mann

Enttäuschung

 

Saga

Enttäuschung

 

Coverimage/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1897, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726885132

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

»Du kannst dir also gar nichts denken?« sagte Enrichetta, während sie ihren Narciso kokett und etwas spöttisch von der Seite ansah.

»Wirklich, ist es das?« fragte er, und er legte zärtlich den Arm um ihre Taille, die er nun – aber ohne ihre Andeutung hätte er es sicher nicht bemerkt – ein wenig breiter als sonst zu fühlen meinte.

Enrichetta lachte plötzlich so stark, daß ihr von Stirn und Schläfen in lockeren Kämmen abstehendes, schwarzes Haar auf und nieder flog. In ihrem goldig blassen Gesicht, ganz dicht unter den dunkel umschatteten Augen, erschienen zwei rote Flecken.

»Und Bucci!« rief sie unter Lachen.

»Nun, und Bucci?« wiederholte er. »Jetzt wird er dich doch wohl in Ruh' lassen, wenn er das erfährt.«

Sie beschrieb eine verneinende Bewegung mit dem Finger.

»Er weiß es schon. Du armer Kerl, er ist scharfsichtiger als du. Und er hat gesagt: Jetzt gerade.«

Sie küßte ihn mit erneuter Heiterkeit auf den Mund, ohne doch seine üble Laune ganz beschwichtigen zu können.

»Ah«, sagte er, »ich sehe, wir können nicht mehr zu Falconi gehen.«

Sie schmollte.

»Aber warum denn nicht? Bist du denn nicht Student, wenn du jetzt auch Familienvater werden sollst? Es ist doch so natürlich, daß du dich des Abends mit den Kameraden im Café triffst und deine Freundin mitbringst, wie die andern auch tun – sooft sie eine haben.«

»Aber Bucci!«