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Lernen, Multiplikation, Prioritäten: Ein paar Schlüssel, um die Türen zum Erfolg zu öffnen. Für alle, die weiterkommen wollen.
Das E-Book Erfolg wird angeboten von Down to Earth und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Lernen, Multiplikation, Prioritäten, Erfolgsfaktoren, endlich erfolgreich, erfolgreich werden, persönliche Entwicklung, Lebensführung, Persönlichkeitsentwicklung
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Seitenzahl: 105
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Kerstin Hack
Erfolg
schlicht + ergreifend
Kerstin Hack: Erfolg – schlicht + ergreifend
© 2011 Down to Earth · Laubacher Str. 16 II · 14197 Berlin
ISBN 978-3-86270-539-9
Bestell-Nr. 304215
Gestaltung und Satz: www.michaelzimmermann.com
eBook Erstellung: Stefan Böhringer, www.ewort.de
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Auch als E-Book bei den üblichen Anbietern und bei www.textunes.de als App für Smartphones erhältlich.
ISBN Print 978-3-86270-538-2 ; eBook-PDF: -541-2; App: -540-5
Mehr Inspiration und weitere schlicht + ergreifend-Titel:
www.down-to-earth.de
Inhalt
Einleitung
Erfolg
Erfolg – Wortbedeutung
Erfolg – persönliche Bedeutung
Werte und Traditionen
Maßstäbe
Die anderen können es ja besser
Wilde Kerle
Erfolgreiche Versager
Ansichten über den Erfolg
Was ist für euch Erfolg?
Erfolg von A bis Z
Anfangen
Berufung
Coaching
Durchhalten
Ergebnisorientierung
Freundschaft
Genießen
Herausforderung
Intuition
Ja
Krisenzeiten
Lernen
Multiplikation
Nein
Ordnung und Organisation
Prioritäten
Querdenken
Ruhe
Spiritualität
Team
Umstände
Veränderung
Wünsche
Xanthippe und Sokrates
Yes, we can!
Ziele
Anhang
Bücher über Erfolg
Inspirierende Filme
Ganz praktisch
Die Autorin
Das Team
Einleitung
Der Weg zum Erfolg
Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? —Jüdisches Sprichwort
Keine Frage. Ich bin gerne erfolgreich. Ich liebe es, wenn ich Ziele, die ich mir gesetzt habe, auch erreiche. Ich genieße das Gefühl, angekommen zu sein. Zumindest für einen Moment. Meist dauert es nicht lange, dann stecke ich mir neue Ziele.
Nein, ehrgeizig bin ich nicht. Doch sehr hoffnungsvoll. Ich glaube, dass wir auf dieser Welt Dinge zum Besseren verändern können. Etwas neu gestalten und schöner machen. In unserer eigenen kleinen Welt. Oder in der großen, weiten Welt.
Mich begeistert es, wenn Menschen ihr Potential ausschöpfen und Lösungen für Probleme finden, die vorher unlösbar schienen. In jedem Menschen steckt Kreativität, die er nutzen kann, um etwas zu entwickeln, das anderen dient. Jeder kann sich von problematischen Situationen herausfordern lassen. So wie der lernhungrige, blinde Schüler Louis, den es frustrierte, nicht lesen zu können. Also entwickelte er ein System, das Blinden ermöglicht, Buchstaben zu ertasten – die nach ihm benannte Brailleschrift. Als er sechzehn Jahre alt war, war die Entwicklung abgeschlossen. Doch es dauerte noch mehrere Jahrzehnte, bis sie sich überall durchgesetzt hatte.
Die Erfahrung, dass es dauern kann, bis Erfolg sich auch in öffentlicher Anerkennung zeigt, machen viele Pioniere. Es müssen viele Faktoren zusammenspielen, damit eine Sache auch nach außen hin erfolgreich wird. Dazu gehören neben dem guten Konzept unter anderem die richtige Zeit, ein ausreichend großer Bedarf, effiziente Kommunikation und vieles mehr. Eine gute Idee ist eine wichtige, aber nicht ausreichende Zutat zum Erfolg. Es braucht ein gutes Zusammenspiel der unterschiedlichsten Faktoren, damit etwas Erfolg hat.
Ich finde es frustrierend, wenn Ideen, die viel Potential haben, scheitern, weil wichtige weitere Faktoren nicht berücksichtigt wurden. Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Ich möchte die verschiedensten Facetten aufzeigen, die zum Erfolg beitragen. Es ist meine Hoffnung und Erwartung, dass sich dadurch die Chancen meiner Leser erhöhen, mit ihrem Leben und ihren Projekten zum gewünschten Ziel zu kommen. Das würde ich als Erfolg werten – für sie und für mich.
Und nun wünsche ich ein erfolgreiches Lesen und Leben,
—Kerstin Hack
Erfolg
Ein paar grundsätzliche Gedanken
Erfolg – Wortbedeutung
Wort und Sinn allgemein
Erfolg ist eine Reise, kein Ziel. Zu Handeln ist oft wichtiger als das Resultat. —Arthur Ashe
Mit Erfolg bezeichnet man heute das Erreichen selbst gesetzter Ziele. Früher nannte man alles so, was die Folge eines Handelns war. Im Wort Erfolg selbst ist ja noch der Begriff »folgen« enthalten. Das weist darauf hin, dass auf eine bestimmte Handlung hin etwas geschieht, sich ein Erfolg einstellt. Das war die ursprüngliche Definition.
Erst später bekam der Begriff seine heutige Bedeutung. Früher bezeichnete man das, was wir heute Erfolg nennen, als »Sieg« oder »Glück«. Man drückte damit aus, dass die Dinge glücklicherweise so gelaufen waren, wie man es erwartet hatte. Oder dass man Widrigkeiten und Widersacher effizient aus dem Weg geräumt hatte.
Heute meint man mit Erfolg, dass eben genau das folgt, was man gewünscht, erhofft und geplant hatte.
Früher konnte man sagen: »Das war mein Erfolg«, und damit auch den Karren meinen, den man an die Wand gefahren hatte. Schließlich war das die Folge des eigenen Handels. Das geht heute nicht mehr. Der Begriff »Erfolg« ist für die Dinge reserviert, die sich am Ende tatsächlich wie beabsichtigt und erwartet entwickelt haben.
Wenn Erfolg bedeutet, dass genau das Erwünschte eintritt, hat man ein Problem. Denn nicht alle Faktoren, die zum Erfolg führen, sind kontrollierbar. Ein Projekt kann scheitern, weil die Weltwirtschaft kriselt oder auch nur weil ein Mitarbeiter in einer entscheidenden Phase ausfällt.
Es ist auch keine Alternative, den Erfolg einfach umzudefinieren. So wie es ein unbegabter Bogenschütze machte. Erst schoss er seinen Pfeil an die Bäume. Anschließend ging er an die Stelle, an der der Pfeil steckte, und malte die Zielringe außen herum, um dann stolz seine »Erfolge« zu präsentieren. Die Menschen bewunderten ihn – zumindest so lange, bis sie dahinterkamen, wie seine unglaubliche Treffsicherheit zustande gekommen war.
Mit der Strategie, das, was man erreicht hat, rückwirkend als Erfolg zu definieren, kommt man im Leben auch nicht weit. Andere spüren schnell, dass man den Erfolg nicht wirklich erzielt, sondern sich den Misserfolg nur schöngeredet hat.
Besser ist es, klar zu definieren, worin in einer bestimmten Sache der Erfolg bestehen würde. So dass man am Ende klar beurteilen kann, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht. Wer darüber hinaus noch klar abgrenzen kann, was in der eigenen Macht steht und was nicht, hat eine gute Grundlage für den Erfolg gelegt. Und auch dafür, mit Misserfolgen gut umgehen zu können. Denn manchmal trägt auch ein plötzlicher Windstoß die Pfeile in eine andere Richtung.
Erfolg – persönliche Bedeutung
Die ganz eigene Definition
Glück ist die Freude am eigenen Leben. —Ruut Veenhoven
»Wie kannst du behaupten, erfolgreich zu sein?«, fragte mich ein guter Freund provokant. »Wo ist dein BMW?« Mein Haus, mein Boot, mein Auto oder meine steile Karriere, meine glückliche Familie, meine Berühmtheit gelten allgemein als Gradmesser für Erfolg. Die Frage, ob das auch als Maßstab für den eigenen Erfolg geeignet ist, ist berechtigt. Wer sich nur an dem misst, was »man« für erfolgreich hält, lebt nach den Erfolgskriterien anderer. Er hat womöglich nicht für sich selbst geklärt, ob Haus, Boot, Auto und Karriere dem entsprechen, was er selbst wirklich will.
Der Öl-Milliardär John Paul Getty war zu seiner Zeit der reichste Mann der Welt. Er liebte es, Unternehmer zu sein, genoss die Bekanntschaft und Freundschaft vieler einflussreicher Menschen. Andere hätten ihn vermutlich als rundum erfolgreich bezeichnet. Er selbst tat es nicht. Es gab Bereiche seines Lebens, in denen er seine selbst gesteckten Ziele und Wünsche nicht erreicht hatte. Seine fünf Ehen scheiterten. Am Ende seines Lebens gab er zu: »Ich habe Fehler und Schwächen, Neid gehört aber nicht dazu, abgesehen davon, dass ich Menschen beneide, denen es gelingt, glücklich verheiratet zu sein. Diese Kunst habe ich nie erlernt.« (aus: »So sehe ich es«. Gustav Lübbe, 1976. Klappentext)
Erfolg ist nur dann wirklich beglückend, wenn man die eigenen Ziele erreicht hat – nicht wenn man da angekommen ist, wo andere den Erfolg verorten. Wenn man die Ziele erreicht hat, die andere für einen gesteckt haben, freut man sich auch – doch oft ist die Freude nur von kurzer Dauer. Erreicht man hingegen etwas, das der eigenen Persönlichkeit entspringt, erfüllt das mit tiefer Befriedigung. Dieses Gefühl hält dann auch lange an.
Für mich etwa hat Ästhetik einen hohen Wert. Es befriedigt mich sehr, wenn ich schöne Dinge sehe – oder noch besser, wenn ich selbst etwas mit hohem ästhetischem Anspruch entwickeln kann. Wenn ich vor die Wahl gestellt würde, ob ich ein Buch produziere, das wunderschön gestaltet ist, oder eines, das sich massenhaft verkauft, würde ich immer das schöne Buch wählen. Es sei denn, ich wäre gerade am Verhungern. Am liebsten natürlich schön und gut verkäuflich.
Es wird im Leben immer einen Balanceakt zwischen dem geben, was von dir erwartet wird und was du selbst erreichen möchtest. Doch es lohnt sich, darüber nachzudenken, was für dich selbst Erfolg wäre. Was würde dich lange mit Zufriedenheit erfüllen? Darauf kannst du dann zugehen – und vielleicht sogar auf den einen oder anderen nur kurzfristigen Erfolg verzichten. Ich freue mich über meinen Erfolg, viele schöne Bücher produziert zu haben, die das Leben von Menschen bereichern. Und fahre weiter Rad – vielleicht mal Smart. BMW sicher nicht.
Werte und Traditionen
Wegweiser, die die Richtung angeben
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. —Winston Churchill
Das Leben ist zu kurz, um alle Lernerfahrungen selbst zu machen. Wie gut, dass Menschen vor uns da waren, die das Rad erfunden haben, entdeckt haben, wie man Feuer macht und Strom produziert. Und auch wie das Leben gelingt. Unsere Traditionen und Werte bezeugen: Da haben Menschen sich Gedanken gemacht und Erfahrungen gesammelt, wie man sein Leben gut leben kann. In Form von Ratschlägen, Überzeugungen, Regeln und Traditionen geben sie Wissen und Erfahrung an nachfolgende Generationen weiter. Man muss das Rad nicht neu erfinden. Das erleichtert das Leben ungemein. Man hat von anderen gelernt, wie man sicher über die Straße kommt und welches Verhalten Zusammenleben gelingen lässt. Wie gut.
Die Kehrseite: Traditionen versteifen im Lauf der Zeit und manche Werte passen nicht mehr richtig, wenn sich die Gesellschaft ändert. Oder eine veränderte Situation anderes Handeln nötig macht. So erschwerten nach der Katastrophe in Japan 2011 starre Landesbestimmungen das Anliefern von Hilfsgütern. Es ist für ein gelingendes Leben erforderlich, Werte und Regeln immer wieder auf ihre Tauglichkeit für die aktuelle Zeit und Lebenssituation zu überprüfen.
Werte, Regeln und Traditionen sind Modelle. Sie sind nicht die Wirklichkeit, sondern Schlussfolgerungen aus der eigenen Sicht der Welt. Hat man ein falsches Modell der Wirklichkeit, wird man auch falsche Schlussfolgerungen ziehen.
Es lohnt sich, zu hinterfragen, welche Sicht der Wirklichkeit bestimmten Werten zugrunde liegt. So hielten viele Angehörige der Nachkriegsgeneration es für einen hohen Wert, zu sparen. Das Weltbild dahinter war: Wenn man Vorräte angesammelt hat, kann man Katastrophen besser bewältigen.
Das prägt bis heute. Die Deutschen gelten weltweit als hervorragende Sparer – aber als nur mittelmäßige Investoren. Wenn man zu einem erfolgreicheren Investor werden will, nützt es nichts, wenn man etwa auf die Idee käme, den Wert »Sparen« einfach über Bord zu werfen. Stattdessen sollte man tiefer gehen und prüfen, worin er verankert liegt. Etwa indem man fragt: Teile ich die Überzeugung, dass Sparen der beste Weg ist, für Krisen vorzusorgen? Oder könnte es besser sein, in neue Produkte und Ideen zu investieren, um auf diese Art und Weise vorzusorgen? Oder besteht die beste Krisenvorsorge darin, möglichst viele Talente zu entwickeln, um in Krisen flexibel reagieren zu können? Wäre es also effizienter, in Ausbildung zu investieren als in den Sparstrumpf? Nur Werte, die man aus einem Weltbild ableitet, das weitgehend mit der Realität übereinstimmt, führen letztendlich zum Erfolg.
Maßstäbe
Wie man sich selbst vermessen kann
Gestern stand ich vor dem Abgrund. Heute bin ich schon einen Schritt weiter. —Autor unbekannt
Es gab in meinem Leben schon Tage, die besser begonnen haben als dieser. Am Abend zuvor war ich bei Freunden gewesen. Das war schön. Aufgrund von Bauarbeiten auf der S-Bahnstrecke dauerte der Heimweg dann doppelt so lange wie üblich. Um ein Uhr morgens kam ich endlich zu Hause an – allerdings ohne meinen Schlüssel. Der war irgendwo unterwegs abhandengekommen.
Ein netter Nachbar ließ mich ins Haus. Ich durfte auf seinem Sofa übernachten. Viel geschlafen habe ich nicht. Zu allem Überfluss erwartete ich am nächsten Morgen um acht Uhr Handwerker. Sie konnten erst kurz vor neun mit ihrer Arbeit beginnen. So lange dauerte es, bis es dem Schlüsseldienst, den ich um sieben Uhr gerufen hatte, gelang, die Tür aufzubrechen. 13 Bohrköpfe gingen bei dem Versuch kaputt.
Ich versuchte also, zu schreiben. Natürlich konnte ich mich – müde wie ich war und unterbrochen von den Rückfragen der Handwerker – nur schwer auf Texte konzentrieren. Entscheidungen treffen – ganz schwierig. Effektives Arbeiten sieht anders aus. Doch wenn ich bei der Bewertung berücksichtige, wie der Tag begonnen hatte, war es gar nicht so schlecht.
Um Ziele zu erreichen und erfolgreich zu sein, sind Vergleiche wichtig. Erfolg braucht Maßstäbe. Die Frage ist immer, womit man sich vergleicht. Würde ich an diesen Tag meine Top-Form als Maßstab anlegen, die Zeiten, in denen ich mühelos schreiben kann und mir eine kreative Idee nach der nächsten kommt, käme ich schlecht weg. Aber wäre ein solcher Vergleich angesichts der aktuellen Situation angemessen und fair? Ich denke nicht.