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Was ich leben will, ist Einfühlsamkeit, ein Fluss zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem Geben von Herzen beruht. —Marshall B. Rosenberg Konflikte – privat wie politisch – gibt es auf dieser Welt mehr als genug. Die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg ist ein Weg, der zeigt, wie Konflikte gelöst und tiefe Verbindung aufgebaut werden kann: zu sich selbst und zum anderen. Hier erlernst du – Schritt für Schritt – die Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation. Fragen und Handlungsimpulse helfen dir, das Gelesene praktisch umzusetzen. Das Quadro inspiriert und begleitet dich bei deinem Lernprozess mit vier Impulsen pro Tag: ein prägnantes Zitat, ein anregender Denkanstoß, eine provokante Frage, ein praktischer Handlungsimpuls. Ideal für alle, die besser mit andern in Verbindung sein möchten.
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Seitenzahl: 45
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Kerstin Hack
Gewaltfreie Kommunikation
Einander von Herzen verstehen
Kerstin Hack: Gewaltfreie Kommunikation. Einander von Herzen verstehen · Quadro Nr. 42
2. Auflage November 2015
© 2013 Down to Earth · Laubacher Str. 16 II · 14197 Berlin
Gestaltung: www.michaelzimmermann.com
Fotos: photocase.com - sani05 (Cover), S0ulstorm (Woche 1), warm (Woche 2), Jazment (Woche 3), marshi (Woche 4)
Lektorat: Andrea Specht
Druck: Müller Fotosatz & Druck GmbH, Selbitz
Printed in Germany
ISBN: 978-3-86270-781-2
ISBN E-Book: 978-3-86270-782-9
Zitate stammen aus der Zitate-Sammlung »Gut gesagt«, Down to Earth Verlag, 2008.
Viele Titel sind auch als E-Book erhältlich, u.a. unter www.down-to-earth.de/e-books
Bezug im Buchhandel oder direkt beim Verlag:
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Robert-Bosch-Str. 10 · 35460 Staufenberg
Tel: 06406 - 8346 0 · Fax: 06406 - 8346 125
Mehr Inspiration und weitere Quadros unter
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Gewaltfrei kommunizieren
Tipps zur Anwendung
Woche 1: Grundlagen und Selbsteinfühlung
1.1 Gewaltfreie Kommunikation?
1.2 Entstehung
1.3 Die Grundlagen
1.4 Schritt 1: Beobachtung
1.5 Schritt 2: Gefühle
1.6 Schritt 3: Bedürfnis
1.7 Schritt 4: Bitten
Woche 2: Die Schritte zum anderen
2.1 Von mir zu dir
2.2 Der Weg zum anderen
2.3 Schritt 1: Die Situation
2.4 Schritt 2: Gefühle des anderen
2.5 Schritt 3: Bedürfnisse des anderen
2.6 Schritt 4: Die Bitte des anderen
2.7 Raue Bitten
Woche 3: Vertiefung und Anwendung
3.1 Zuckersüß oder klar?
3.2 Verbindung erleben
3.3 Ich-Botschaften
3.4 Interpretation statt Gefühl
3.5 Verantwortung für Gefühle
3.6 Situationen und Gefühle
3.7 Werte und Gefühle
Woche 4: Ärger und andere Widrigkeiten
4.1 Stille Einfühlung
4.2 Vorab bitten
4.3 Bedürfnisse und Strategien
4.4 Phantasievoll Wege finden
4.5 Die vier Schritte in der Praxis
4.6 Jemals perfekt?
4.7 Giraffendank
Zur Vertiefung
Es gibt kein Verstehen. Es gibt nur mehr oder minder hilfreiches Nicht-Verstehen.
—Steve de Shazer
■ Vor einigen Jahren beklagte ich mich bei einem Coach bitter über einen anderen Trainer: »Ich habe das Gefühl, der respektiert mich gar nicht!« Seine Antwort: »Das ist kein Gefühl, sondern ein Pseudogefühl – ein Gedanke, der sich als Gefühl tarnt. Was fühlst du tatsächlich, wenn du denkst, jemand respektiert dich nicht?«
Ich war sprachlos (Das ist selten!). Er erklärte mir später, dass die Unterscheidung zwischen Pseudo-Gefühlen und echten Gefühlen aus der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) stammt.
Ich wurde neugierig, nahm an Kursen teil und entdeckte einen Schatz. Es geht bei der Gewaltfreien Kommunikation nicht nur darum, Konflikte zu entschärfen. Sondern sie ist in erster Linie ein Weg zu mehr Verbindung. Zu sich selbst und zu anderen.
Seit ich mich auf den gewaltfreien Weg gemacht habe, fällt es mir leichter, meinem Herzen nahe zu kommen. Ich muss mich und andere weniger verurteilen – ganz geheilt bin ich noch nicht.
Und ich kann meine Gefühle anderen besser mittteilen und einen Raum schaffen, in dem sie sich tiefer und offener zeigen können. Sowohl in meinem Privatleben als auch in meiner Tätigkeit als Coach wurde ich ungemein bereichert.
Ich habe dann vor einigen Jahren eine Trainerausbildung für Gewaltfreie Kommunikation gemacht und später mit »Schwierige Menschen« ein erstes Impulsheft dazu veröffentlicht. Wobei der Titel mit Augenzwinkern zu lesen ist. Schwierig sind Menschen selten für sich selbst – meist »nur« für andere. Man kann es sich durch Empathie und gelingende Kommunikation jedoch leichter miteinander machen …
Ich habe die Gewaltfreie Kommunikation zuallererst als Weg zu mir selbst und dann zu Gott kennengelernt. Wer kennt das nicht: »Ich habe das Gefühl, Gott lässt mich im Stich.«? Kein Gefühl, sondern eine Beurteilung. Ein Vorwurf, der auch da Beziehung blockiert. Der Zugang zum echten Gefühl macht den Weg wieder frei.
Aber nicht zuletzt – darin hat sie ja ihren Ursprung – ist die Gewaltfreie Kommunikation ein Weg der Verbindung zum anderen. In Krisen ermöglicht sie ein besseres Verstehen. Sie entschärft Konflikte, indem sie Vorwürfe und Schuldzuweisung vermeidet und stattdessen zum Kern der Sache vordringt – den Gefühlen und den dahinterliegenden Bedürfnissen. Sowohl bei sich selbst als auch beim anderen.
Die Gewaltfreie Kommunikation hilft, die Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu erfragen. Und sie ermöglicht es, hinter den geäußerten Urteilen, Vorwürfen und Schuldzuweisungen die oft unausgesprochenen Bitten zu erkennen. Sie gibt einem so die Möglichkeit, direkt etwas dazu beizutragen, dass der andere bekommen kann, was er tatsächlich braucht.
Und in guten Zeiten schafft sie die Grundlagen für eine tiefere Verbindung zueinander, weil man durch sie eine Sprache und Wege findet, einander Einblick in das zu geben, was einen bewegt.
Dieses Quadro begleitet dich Schritt für Schritt auf dem Weg, Gewaltfreie Kommunikation zu verstehen und einzuüben. In den ersten beiden Wochen geht es um die berühmten vier Schritte zu sich selbst. Und die Schritte zum anderen. Woche drei und vier sind Vertiefungsthemen gewidmet.
Es ist ein offenes Geheimnis: Neues lernt man nicht durch Lesen allein. Deshalb findest du am Ende jedes Kapitels Fragen zum Nachdenken und Anregungen, wie du das Gelesene zeitnah umsetzen kannst.
Ach ja: Ein Symbol, das in der GfK viel verwendet wird, ist die warme, weitblickende Giraffe – im Kontrast zum bissigen Wolf. Sie hat das größte Herz aller Tiere.
Ein giraffenweites Herz für dich und andere Menschen und tief verbindende Kommunikation wünscht dir
—Kerstin Hack
■ Dieses Quadro ist in 28 Kapitel aufgeteilt. Du kannst vier Wochen lang täglich einen Abschnitt lesen und umsetzen. Die Texte können fortlaufend oder auch einzeln gelesen werden. Fang gern mit dem Thema an, das dich am meisten interessiert.
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