Erinnerungen an die Zukunft - Erich Däniken - E-Book

Erinnerungen an die Zukunft E-Book

Erich Däniken

0,0
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Erich von Dänikens Weltbestseller Erinnerungen an die Zukunft feiert 55-jähriges Jubiläum!

Ungelöste Rätsel der Vergangenheit

»Zahlreiche bisher unerklärlich scheinende archäologische Funde und viele Hinweise in den ältesten Schriften der Menschheit ver­anlassten Erich von Däniken, den ungelösten Rätseln der Vergangenheit nachzuspüren. Er gelangte dabei zu verblüffenden Erkenntnissen, die ein Anstoß sein könnten, unsere bisherigen Vorstellungen von der Frühgeschichte auf unserer Erde zu überprüfen. Sie eröffnen auch erregende Ausblicke auf die technischen Entwicklungen von heute und morgen.«

Mit dieser Ankündigung erschien 1968 das vorliegende Buch, das mit seinen überraschenden, nicht nur die Archäologie betreffenden Erkenntnissen einen Sturm der Entrüstung unter Fachwissenschaftlern einerseits und helle Begeisterung bei einem breiten Publikum andererseits auslöste. Es erreichte binnen zweier Jahre allein in Deutschland eine Auflage von über 500.000 Exemplaren.

Jetzt mit neuem Vor- und Nachwort - brandneu für Sie als Jubiläumsausgabe!

»Seit 1969 wurden unzählige Filme und Fernsehserien mit meinem Gedankengut produziert. Darunter die TV-Serie Ancient Aliens des US-History-Kanals. Andere Menschen nahmen sich des Themas an und schrieben ihrerseits Bücher über die außerirdischen Götter. Darunter einige Wissenschaftler unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus ihrem jeweiligen Fachbereich. Ich selbst verfasste nach Erinnerungen an die Zukunft weitere 46 Sachbücher. In allen geht es um dieselben Fragen: Erhielten unsere Vorfahren Besuch aus dem Weltall? Waren die antiken Götter fremde Astronauten?

Heute, mit 88 Jahren, weiß ich definitiv, dass unsere gute alte Erde einst von Außerirdischen besucht wurde. Ich weiß aber auch, dass jene Besucher unseren Vorfahren versprachen, auf die Erde zurückzukehren. Inzwischen sind sie zurückgekehrt - siehe UFOs. Und die Menschheit täte gut daran, sich mit diesem Gedanken zu befassen.

Doch angefangen hat alles mit Religionszweifeln in einem katholischen Jesuiteninternat ...«

Aus dem Vorwort für die Jubiläumsausgabe von Erinnerungen an die Zukunft

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



1. Auflage der Sonderausgabe April 2015 2. Auflage der Sonderausgabe November 2023

Copyright © 2015, 2023 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Covergestaltung: Jennifer Hellwagner Satz und Layout: Christine Ibele

ISBN E-Book 978-3-86445-983-2 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorwort zur Jubiläumsausgabe

Von Erich von Däniken

Seit dem Erscheinen von Erinnerungen an die Zukunft im Februar 1968 werde ich weltweit gefragt, wie dieses Buch entstanden sei und was mich auf diese »verrückte« Idee gebracht habe. Eins nach dem anderen:

Ich stamme aus einer sehr katholischen Familie in der Schweiz, und mein Vater fand, ich müsste eine theologisch orientierte Erziehung erhalten. So steckte er den 16-jährigen Erich in das Collège Saint-Michel in Fribourg. Das war eine Internatsschule, geleitet von Jesuiten. Meine damalige Vorstellung von Gott war grandios und gleichzeitig unverständlich – sie ist es bis heute geblieben. Doch Gott – WER oder WAS das auch immer war – musste über einige Minimaleigenschaften verfügen, dachte ich. Der wahre Gott müsste fehlerfrei sein, Gott könne gar nichts falsch machen. Er müsste allgegenwärtig sein und kein Fahrzeug brauchen, das ihn von Punkt A nach Punkt B bringt. Und insbesondere: Gott müsste zeitlos sein. Ein Wesen, das Experimente machen und dann abwarten musste, was dabei herauskam, konnte nicht Gott sein. Dies waren Gedanken über Gott im verwirrten Gehirn eines 16-Jährigen.

Im Theologieunterricht mussten wir immer wieder Texte aus der Bibel übersetzen. Oft vom Altgriechischen oder Lateinischen ins Deutsche. Und damit begann die Misere. Der Gott des Alten Testamentes benutzte Fahrzeuge für seine irdischen Besuche. Oft beschrieben mit Attributen wie »Rauch«, »Feuer«, »Beben«, »Lärm«. »Gefallene Engel« oder »Gottessöhne« stiegen vom Himmel hernieder und trieben Sex mit hübschen Menschentöchtern. Nachzulesen im ersten Buch Moses. Der biblische Gott machte Experimente und kannte deren Ausgang nicht – und noch schlimmer, er irrte sich. Zuerst schuf er nämlich den Menschen und sah, »dass es gut war«. Doch später »reute es den Herrn, dass er den Menschen geschaffen hatte, und es bekümmerte ihn tief«. Er beschloss, die ganze Menschheit zu ertränken – mit Ausnahme von Noah und seiner Familie.

Was war das für ein widersprüchlicher Gott? Zweifel an meiner eigenen Religion plagten mich, und ich wollte wissen, ob andere alte Kulturen auch derartige Geschichten über ihren Gott kannten wie wir in der christlich-jüdischen Glaubenswelt. Jahrelang vertiefte ich mich in die Entstehungsgeschichten anderer Religionen. Und siehe da: Auch bei den Indern, den Tibetern, den Ägyptern, den Inka, Maya oder Azteken etc. stiegen irgendwelche Götter mit Rauch, Feuer, Beben und Lärm vom Firmament hernieder. Das war die Geburtsstunde von Erinnerungen an die Zukunft).

Nach 5 Jahren Jesuitenschule zog es mich in die Gastronomie. Das war nichts Besonderes, denn meine Großmutter führte ein Hotel/Restaurant, und die Schweizer Gastronomie hatte international einen guten Ruf. Ich war Kellner, Koch, Barkeeper, Rezeptionist und Hotelfachschüler. Durch die ganzen Hoteljahre hindurch arbeitete ich intensiv weiter an meinem Hobby: der Suche nach dem Ursprung der Götter. Ich verschlang unzählige archäologische und theologische Werke, reiste sehr viel, besuchte Ausgrabungsstätten und Tempel in fernen Ländern. Immer wieder gelang es mir, in verschiedenen Magazinen kleinere Artikel über meine Recherchen zu veröffentlichen. Am 8. Dezember 1964 druckte die deutschsprachige kanadische Zeitung Der Nordwesten (Erscheinungsort Winnipeg) einen Artikel von mir, der eine ganze Seite füllte. Sein Titel: »Erhielten unsere Vorfahren Besuch aus dem Weltall?«

Parallel zu meinem Hobby ging es mit der beruflichen Karriere steil nach oben. 1966 wurde ich Direktor eines First-Class-Hotels in Davos (Schweiz). Und während der Nachmittagsstunden saß ich in einem kleinen Kämmerchen und tippte ein Manuskript in die Schreibmaschine, das später ein Weltbestseller werden sollte.

Jetzt begannen neue Schwierigkeiten. Ich schickte das Manuskript an 25 Verlage – und alle lehnten es ab. Mit schöner Regelmäßigkeit landeten Briefe mit den üblichen Antworten auf meinem Schreibtisch: »Wir bedauern …«, »nicht für unseren Verlag geeignet …«, »zu spekulativ …«, »zu unprofessionell …«, »antireligiös …« etc. Ich wusste, dass ich auf einem Vulkan saß, doch niemand interessierte sich dafür. Einer meiner Hotelgäste war Dr. Thomas von Randow, damals Wissenschaftsredakteur der deutschen Wochenzeitschrift Die Zeit. Wir plauderten oft an der Bar miteinander, und er rief schließlich einen deutschen Verleger an, den er seit Langem kannte. Es war der Chef des Econ Verlages in Düsseldorf, und der meinte, dass man es mit einer kleinen Auflage von 2000 Exemplaren versuchen könne. Im Februar 1968 erschien mein Werk Erinnerungen an die Zukunft.

Das Schweizer Wochenmagazin Die Weltwoche entschloss sich, das Buch in Fortsetzungen abzudrucken. Damit wurde eine Lawine losgetreten. In nur wenigen Wochen wurden allein in der Schweiz 20000 Exemplare des Titels verkauft. Der Erfolg schwappte über die Grenzen nach Deutschland und Österreich. Ein Jahr nach Erscheinen druckte der Econ Verlag die 30. Auflage – mit den zuvor erschienenen waren das 800000 Exemplare. Monat für Monat kamen neue Übersetzungen hinzu. Die New York Times schrieb, ein neuer Virus, »Dänikenitis« genannt, sei ausgebrochen.

Mit der Erfolgswelle kam die Kritik. Als wäre ein warmer Regen niedergegangen, sprossen »Gegenbücher« aus dem Boden. Es waren manche Sumpfblüten darunter. Selbstverständlich gab es in Erinnerungen an die Zukunft auch Fehler. Als junger Autor ist man begeisterungsfähig und leichtgläubig. Die Selbstkritik fehlt. Man übernimmt die Ansichten aus anderen, auch wissenschaftlichen Büchern, um später belehrt zu werden, dass diese Auffassungen eines hochgelobten Wissenschaftlers inzwischen widerlegt seien. Oder man glaubt einem seriös erscheinenden Reiseleiter, um nach einem Jahr feststellen zu müssen, dass seine Darstellungen über irgendwelche Ruinen Unsinn gewesen sind. So schrieb ich in Erinnerungen an die Zukunft, die Insel Elephantine (Assuan, Ägypten) habe ihren Namen nur deshalb, weil sie aus der Luft die Konturen eines Elefanten zeige. Das hatte man mir vor Ort erklärt. In Wahrheit trägt die Insel ihren Namen, weil früher Elefanten darauf grasten. Oder ich schrieb über einen Pfeiler aus einem unbekannten Metall, der in einem Tempelhof in Delhi (Indien) steht. Der Pfeiler roste nicht, sagten mir damals die Tempelhüter. Bestand das Stück aus einer außerirdischen Legierung?, fragte ich. Inzwischen rostet das Miststück.

Trotz einiger Irrtümer ist kein Eckpfeiler meines Denkgebäudes zum Einsturz gebracht worden. Und was die Kritiker stets übersahen: In Erinnerungen an die Zukunft stehen 323 Fragezeichen. Fragen sind das Gegenteil von Behauptungen.

Seit 1969 wurden unzählige Filme und Fernsehserien mit meinem Gedankengut produziert. Darunter die TV-Serie Ancient Aliens des US-History-Kanals. Andere Menschen nahmen sich des Themas an und schrieben ihrerseits Bücher über die außerirdischen Götter. Darunter einige Wissenschaftler unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus ihrem jeweiligen Fachbereich. Ich selbst verfasste nach Erinnerungen an die Zukunft weitere 46 Sachbücher. In allen geht es um dieselben Fragen: Erhielten unsere Vorfahren Besuch aus dem Weltall? Waren die antiken Götter fremde Astronauten?

Heute, mit 88 Jahren, weiß ich definitiv, dass unsere gute alte Erde einst von Außerirdischen besucht wurde. Ich weiß aber auch, dass jene Besucher unseren Vorfahren versprachen, auf die Erde zurückzukehren. Inzwischen sind sie zurückgekehrt – siehe UFOs. Und die Menschheit täte gut daran, sich mit diesem Gedanken zu befassen.

Doch angefangen hat alles mit Religionszweifeln in einem katholischen Jesuiteninternat …

Vorwort

Erinnerungen an die Zukunft – gibt es die? Erinnerungen an etwas, das wiederkommt? Gibt es einen ewigen Kreislauf der Natur, ein ewiges Zusammenfließen der Zeiten?

Ahnt die Raupe, dass sie im Frühling als Schmetterling wiedererwacht? Spürt das Gasmolekül das Gesetz, nach dem es später oder früher wieder in die Sonne sinkt? Weiß die Intelligenz, dass sie mit allen Räumen der Ewigkeit verbunden ist?

Der Mensch von heute ist anders als der Mensch von gestern oder vorgestern. Der Mensch ist immer wieder neu und erneuert sich fortwährend auf der unendlichen Linie, die wir ZEIT nennen. Der Mensch wird die Zeit begreifen – und beherrschen müssen! Denn die Zeit ist der Same des Universums. Und ohne ein Ende gibt es eine Zeit, in der alle Zeiten zusammenfließen.

Es gibt Erinnerungen an die Zukunft. Was wir heute noch nicht wissen, hält das Universum verborgen. Vielleicht werden einige Geheimnisse geklärt. Heute, morgen, irgendwann. Das Universum kennt keine Zeit und keinen Zeitbegriff.

Dieses Buch wäre ohne die aufmunternde Hilfe vieler Menschen nicht entstanden. Ich danke meiner Frau, die mich in den vergangenen Jahren wenig zu Haus hatte, für ihr Verständnis. Ich danke meinem Freund Hans Neuner, der mich auf 100000 Reisekilometern begleitete und mir immer eine wertvolle Hilfe war. Ich danke den Herren Dr. Stehlin und Louis Emrich für ihren fortdauernden Zuspruch. Ich danke allen NASA-Mitarbeitern in Houston, Cape Kennedy und Huntsville, die mich durch ihre grandiosen wissenschaftlich-technischen Forschungsstätten führten. Ich danke den Herren Professoren Dr. Wernher von Braun, Dr. Willy Ley und Herrn Bert Slattery. Ich danke all den ungezählten Männern und Frauen rund um den Globus, die durch Gespräche, Anregungen und direkte Hilfen das Entstehen dieses Buches möglich machten.

Erich von Däniken

Einleitung

Dieses Buch zu schreiben, ist eine Mutfrage – es zu lesen nicht minder.

Gelehrte werden es, weil seine Thesen und Beweise nicht in das mühsam gekittete Mosaik bereits zementierter Schulweisheit passen, als Utopie auf den Index jener Bücher setzen, über die man besser nicht spricht. Und Laien, die sich von den Visionen der Zukunft noch im Schlaf beunruhigt fühlen, werden sich vor der Möglichkeit, ja, der Wahrscheinlichkeit, dass unsere Vergangenheit noch geheimnisvoller, noch kühner, noch rätselhafter als die Zukunft zu entdecken sein wird, ins Schneckenhaus der ihnen vertrauten Welt zurückziehen.

Denn das ist gewiss: Mit unserer Vergangenheit, jener, die Tausende und Millionen Jahre zurückliegt, stimmt etwas nicht! In ihr wimmelt es von unbekannten Göttern, die in bemannten Raumschiffen der guten, steinalten Erde Besuche abstatteten. In ihr gab es Geheimwaffen, Superwaffen und unvorstellbare technische Erkenntnisse, deren Know-how wir heute zum Teil noch nicht wieder erworben haben.

Mit unserer Archäologie stimmt etwas nicht! Da findet man, viele tausend Jahre alt, elektrische Batterien. Da gibt es seltsame Wesen in perfekten Raumanzügen, die mit Gürtelschnallen aus Platin geschlossen sind. Da gibt es – und kein Computer hat sie hingeschrieben – 15-stellige Zahlenreihen. Im grauesten Altertum werden wir einem ganzen Arsenal von Unvorstellbarem begegnen. Woher aber nahmen die Ur-Ur-Menschen jene Fähigkeiten, dies Unvorstellbare zu schaffen?

Und mit unseren Religionen stimmt etwas nicht! Allen Religionen ist gemeinsam, dass sie den Menschen Heil und Hilfe verheißen. Auch die uralten Götter gaben solche Versprechen. Warum hielten sie sich nicht daran? Warum setzten sie supermoderne Waffen gegen primitive Menschen ein? Und warum planten sie deren Vernichtung?

Machen wir uns mit dem Gedanken vertraut, dass die Vorstellungswelt, die in Jahrtausenden wuchs, zusammenbrechen wird. Wenige Jahre exakter Forschung brachten bereits das Denkgebäude, in dem wir es uns wohnlich gemacht hatten, zu Fall. Erkenntnisse, die in Bibliotheken geheimer Gesellschaften verborgen wurden, sind neu entdeckt. Das Zeitalter der Raumfahrt ist kein Zeitalter der Geheimnisse mehr. Die Raumfahrt, die zu Sonnen und Sternen strebt, lotet uns auch die Abgründe unserer Vergangenheit aus. Aus dunklen Grüften treten Götter und Priester, Könige und Heiden. Wir haben ihnen ihre Geheimnisse abzufordern, denn wir haben die Mittel dazu, unsere Vergangenheit gründlich und – wenn wir es nur wollen – lückenlos zu entdecken.

Die Altertumsforschung muss zur Arbeit im modernen Laboratorium werden.

Der Archäologe soll sich mit hochempfindlichen Messinstrumenten an die verwüsteten Stätten der Vergangenheit begeben.

Der wahrheitssuchende Priester muss wieder beginnen, an allem Etablierten zu zweifeln.

Die Götter der grauen Vorzeit haben unübersehbare Spuren hinterlassen, die wir erst heute lesen und entziffern können, denn das Problem der Raumfahrt, uns heute hautnah, gab es für den Menschen seit Jahrtausenden nicht mehr. Denn ich behaupte: Im grauen Altertum hatten unsere Vorfahren Besuch aus dem Weltall! Wenn wir auch heute noch nicht wissen, wer immer diese außerirdische Intelligenz war und von welchem fernen Stern sie herniederkam, so bin ich doch überzeugt, dass diese »Fremden« einen Teil der damals existierenden Menschheit vernichteten und einen neuen, vielleicht den ersten homo sapiens zeugten.

Diese Behauptung ist grundstürzend. Sie zertrümmert den Sockel, auf dem ein scheinbar so perfektes Denkgebäude konstruiert wurde. Es ist Sache dieses Buches, zu versuchen, Beweise für diese Behauptung zu liefern.

Kapitel I

Gibt es menschenähnliche Lebewesen im Kosmos? – Ist Wachstum ohne Sauerstoff möglich? – Gibt es Leben in tödlicher Umgebung?

Ist es denkbar, dass wir Weltbürger des 20. Jahrhunderts nicht die einzigen menschenähnlichen Lebewesen im Kosmos sind? Da noch kein Homunculus vom anderen Stern präpariert in einem Museum für Menschheitskunde zu besichtigen ist, scheint die Antwort »Nur unsere Erde hat menschliche Lebewesen« überzeugend und legitim zu sein. Der Wald von Fragezeichen freilich wächst und wächst, sobald wir Tatsachen neuester Funde und Forschungen in einen kausalen Zusammenhang bringen.

Der Astronom Harlow Shapley nimmt allein im Bereich unserer Teleskope etwa 1020 Sterne an. Wenn Shapley nur einem unter 1000 Sternen ein Planetensystem zuordnet, darf man eine sehr vorsichtige Schätzung annehmen. Spekulieren wir auf dieser Schätzung weiter und vermuten nur auf einem unter 1000 Sternen die Voraussetzungen für Leben, so ergibt diese Rechnung immer noch eine Zahl von 1014. Shapley fragt: Wie viele Sterne in dieser wahrhaft »astronomischen« Zahl haben eine für Leben geeignete Atmosphäre? Von 1000 einer? Dann bliebe immer noch die unausdenkbare Zahl von 1011 Sternen, die die Prämissen für Leben trügen. Selbst wenn wir annehmen, dass aus dieser Zahl nur jeder tausendste Planet Leben erzeugt hat, dann bleiben immer noch 100 Millionen Planeten für eine Spekulation auf Leben. Diese Berechnung beruht auf den mit heutigen technischen Möglichkeiten ausgestatteten Teleskopen, die in einer fortdauernden Entwicklung stehen.

Folgt man den Hypothesen des Biochemikers Dr. S. Miller, dann haben sich auf einigen dieser Planeten Leben und Lebensbedingungen möglicherweise schneller entwickelt als auf der Erde. Folgen wir dieser kühnen Rechnung, so könnten sich auf 100000 Planeten Zivilisationen entwickelt haben, die der unseren voraus sind.

Professor D. Willy Ley, bekannter wissenschaftlicher Schriftsteller und Freund Wernher von Brauns, sagte mir in New York:

»Die Schätzung der Sternenzahl allein in unserer Milchstraße beläuft sich auf 30 Milliarden Sterne. Die Annahme, dass unsere Milchstraße mindestens 18 Milliarden planetarische Systeme umfasst, wird heute von der Astronomie für annehmbar betrachtet. Machen wir nun den Versuch, die in Betracht kommenden Zahlen auf die kleinste Größe zu bringen, und nehmen wir an, die Entfernungen der Planetensysteme wären so bemessen, dass nur in einem von 100 Fällen ein Planet in der Ökosphäre seine Sonne umläuft, dann bleiben immer noch 50 Millionen Planeten, die Leben tragen könnten. Nehmen wir weiter an, dass nur einer von 100 Planeten, die Leben beherbergen könnten, dies auch tatsächlich tut: Wir hätten immer noch die Zahl von 1,8 Millionen Planeten mit Leben. Eine weitere Annahme sähe pro 100 Planeten mit Leben je einen Planeten vor, auf dem Wesen mit dem Intelligenzgrad des homo sapiens leben. Doch selbst diese letzte Annahme gewährt unserer Milchstraße immer noch ein Heer von 18000 bewohnten Planeten.«

Da neueste Zählungen 100 Milliarden Fixsterne in unserer Milchstraße nennen, spricht die Wahrscheinlichkeit für eine ungleich höhere Zahl, als Professor Ley sie in seiner vorsichtigen Rechnung veranschlagt.

Ohne utopische Ziffern heranzuziehen und fremde Galaxien zu berücksichtigen, dürfen wir in relativer Erdnähe 18000 Planeten mit unserem Planeten ähnlichen Lebensbedingungen vermuten. Wir können allerdings noch weiter gehen und spekulieren: Würde von diesen 18000 Planeten in der Tat nur ein Prozent bewohnt sein, blieben immer noch 180!

Unzweifelhaft ist wohl die Existenz erdähnlicher Planeten – mit ähnlicher atmosphärischer Zusammensetzung, mit ähnlicher Gravitation, mit ähnlicher Flora und vielleicht sogar Fauna. Aber: Müssen es überhaupt Planeten mit erdähnlichen Konditionen sein, die Leben tragen?

Durch Forschung überholt ist die Meinung, Leben könne nur unter erdähnlichen Bedingungen gedeihen. Irrig ist es, zu glauben, ohne Wasser und ohne Sauerstoff könne Leben nicht existieren. Tatsächlich gibt es sogar auf unserer Erde Lebewesen, die keinen Sauerstoff benötigen. Das sind die anaeroben Bakterien. Eine bestimmte Menge Sauerstoff wirkt für sie wie Gift. Warum sollte es keine höheren Lebewesen geben, die des Sauerstoffs nicht bedürfen?

Wir werden unter dem Druck und Eindruck täglich neu gewonnener Erkenntnisse unsere Vorstellungs- und Begriffswelt überholen müssen. Unsere bis in die jüngste Vergangenheit auf unsere Erde konzentrierte Entdeckungsfreude hat diese unsere Welt zum idealen Planeten hochgelobt: Er ist nicht zu heiß und nicht zu kalt; Wasser gibt es in Hülle und Fülle; Sauerstoff ist in großen Mengen vorhanden; organische Prozesse verjüngen die Natur immer aufs Neue.

Tatsächlich ist die Annahme, nur auf einem erdähnlichen Planeten könne sich Leben halten und entwickeln, nicht vertretbar. Auf der Erde – schätzt man – leben zwei Millionen verschiedener Arten von Lebewesen. Davon sind – wiederum schätzungsweise – 1,2 Millionen wissenschaftlich »erfasst«. Und unter diesen von der Wissenschaft erfassten Lebewesen vegetieren einige tausend, die nach den bisher landläufigen Vorstellungen eigentlich gar nicht leben können dürften! Die Prämissen für Leben müssen neu durchdacht und geprüft werden.

Beispielsweise sollte man denken, dass hoch radioaktives Wasser keimfrei wäre! Tatsächlich aber finden sich einige Bakterienarten mit diesem tödlichen Wasser, das Kernreaktoren umgibt, ab. Der Versuch des Wissenschaftlers Dr. Siegel mutet gespenstisch an: Dr. Siegel schuf im Labor die Lebensbedingungen der Jupiteratmosphäre und züchtete in dieser Atmosphäre, die nichts gemein hat mit den Voraussetzungen, die wir bisher dem »Leben« zumessen, Bakterien und Milben. Ammoniak, Methan und Wasserstoff töteten sie nicht ab. – Die Versuche der Entomologen Hinton und Blum von der Universität Bristol, England, ergaben nicht weniger verblüffende Resultate. Die beiden Wissenschaftler dörrten eine Zuckmückenart viele Stunden bei einer Temperatur von bis zu 100 Grad Celsius; dann tauchten sie ihre Versuchswesen sofort in flüssiges Helium, das bekanntlich Weltraumtemperatur hat. Nach einer harten Bestrahlung gewährten sie den Zuckmücken wieder ihre normalen Lebensbedingungen. Das Unmögliche geschah: Die Larven setzten ihren biologischen Lebensprozess fort, es entschlüpften ihnen völlig »gesunde« Zuckmücken. – Wir wissen von Bakterien, die in Vulkanen leben, von anderen, die Gestein fressen, und solchen, die Eisen produzieren. Der Wald der Fragezeichen wächst.

An vielen Forschungsstätten laufen die Versuche. Immer neue Beweise häufen sich, dass Leben keineswegs an die existenziellen Voraussetzungen unseres Planeten gebunden ist. Die Lebensgesetze und die Lebensbedingungen der Erde schienen Jahrhunderte der Nabel der Welt zu sein. Diese Überzeugung verschob und verwischte die Perspektiven; sie legte den Forschenden Scheuklappen an, die sie das Weltall mit unseren Maßen und Denksystemen betrachten ließ. Teilhard de Chardin, der epochale Denker, postulierte: Im Kosmos hat nur das Fantastische eine Chance, real zu sein!

Die Umkehrung unserer Denkweise würde – ebenso fantastisch wie real – bedeuten, dass Intelligenzen eines anderen Planeten ihre Lebensbedingungen zum Maßstab nähmen. Falls sie bei Temperaturen zwischen minus 150–200 Grad Celsius leben, könnten sie solche, unser Leben auslöschende Temperaturen für die Voraussetzung des Lebens auf anderen Planeten werten. Das entspräche der Logik, mit der wir versuchen, das Dunkel unserer Vergangenheit zu erhellen.

Wir sind es unserer – von Generation zu Generation übernommenen – Selbstachtung schuldig, vernünftig und objektiv zu sein; lapidar gesagt, immer brav und zuverlässig mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen. Irgendwann schien jede kühne These Utopie zu sein. Wie viele Utopien sind längst alltägliche Wirklichkeit geworden! Selbstverständlich und voller Absicht sollen hier Beispiele die extremsten Möglichkeiten andeuten. Doch, indem das Unwahrscheinliche, das heute noch nicht Denkbare projiziert wird, werden Barrieren fallen, die uns unbefangen die Unmöglichkeiten, die der Kosmos noch verbirgt, erkennen lassen. Kommende Generationen werden im Weltall einer Fülle ungeahnten Lebens begegnen. Wenn wir es auch nicht mehr erleben sollten, werden sie sich damit abfinden müssen, nicht die einzige und sicher nicht die älteste Intelligenz im Kosmos zu sein.

Das Alter des Universums wird auf acht bis zwölf Milliarden Jahre geschätzt. Meteoriten bringen Spuren organischer Stoffe unter unsere Mikroskope. Millionen Jahre alte Bakterien erwachen zu neuem Leben. Sporen, infolge des Lichtdrucks einer Sonne schwebend, durchziehen das Weltall und werden irgendwann von der Gravitation eines Planeten eingefangen. Neues Leben entwickelt sich im unendlichen Kreislauf der Schöpfung seit Jahrmillionen. Zahlreiche und sorgfältige Untersuchungen verschiedenster Gesteine in allen Teilen unserer Welt beweisen, dass die Erdkruste sich vor etwa vier Milliarden Jahren gebildet hat. Ja, und seit einer Million Jahre, weiß die Wissenschaft, existiert so etwas wie der Mensch! Aus diesem riesigen Strom der Zeit gelang es mit viel Fleiß, vielen Abenteuern und forschender Neugier, ein Rinnsal von 7000 Jahren Menschheitsgeschichte einzudämmen. Was aber sind 7000 Jahre Menschheitsgeschichte gegen Milliarden Jahre Universumsgeschichte?

Wir – die Krone der Schöpfung? – brauchten 400000 Jahre, um zu unserem heutigen Status und unserer heutigen Statur zu kommen. Wer hat die Beweislast zu tragen: Warum soll ein anderer Planet nicht günstigere Umweltbedingungen für die Entwicklung anderer oder ähnlicher Intelligenz geboten haben? Warum können wir auf anderen Planeten nicht eine »Konkurrenz« haben, die uns ebenbürtig oder überlegen ist? Darf man diese Möglichkeit außer Betracht lassen? Bislang taten wir es.

Wie oft sanken die Säulen unserer Weisheit in Trümmer! Viele hundert Generationen glaubten, die Erde sei eine Scheibe. Viele tausend Jahre galt das eherne Gesetz: Die Sonne dreht sich um die Erde. Noch sind wir überzeugt, unsere Erde sei der Mittelpunkt des Alls – obwohl erwiesen ist, dass die Erde ein ganz gewöhnliches, der Größe nach unbedeutendes Gestirn ist: 30000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt …

Es ist an der Zeit, dass wir durch Entdeckungen im unendlichen, unerforschten Kosmos unsere eigene Winzigkeit erkennen. Dann erst werden wir wissen, dass wir Ameisen im Staat des Universums sind. Aber unsere Chance liegt im Weltall – nämlich dort, wo es die Götter versprachen.

Erst nach einem Blick in die Zukunft werden wir Kraft und Kühnheit genug haben, unsere Vergangenheit ehrlich und unvoreingenommen zu erforschen.

Kapitel II

Die fantastische Reise eines Raumschiffes ins All – »Götter« kommen zu Besuch – Spuren, die nicht verwehen

Jules Verne, Ahnherr aller utopischen Romane, ist ein braver Schriftsteller geworden: Sein Griff nach den Sternen ist keine Utopie mehr, und die Astronauten unseres Jahrzehnts reisen nicht in 8o Tagen, sondern in 86 Minuten einmal um die Welt. Wenn wir hier Möglichkeiten und Stationen einer fantastischen Reise notieren, wird diese in weniger Jahrzehnten realisierbar sein, als Zeit vergehen musste, um Jules Vernes wahnwitzige Vorstellung von einer Reise um die Welt in 8o Tagen auf eine Blitzreise von 86 Minuten zusammenschnurren zu lassen. Denken wir aber nicht in zu engen Zeiträumen! Nehmen wir an, unser Raumschiff würde in 150 Jahren von der Erde auf eine fremde, ferne Sonne starten …

Das Raumschiff würde die Größe eines heutigen Ozeandampfers haben – demnach eine Startmasse von etwa 700000 Tonnen mit einem Treibstoffanteil von 99800 Tonnen, also einer effektiven Nutzlast von weniger als 200 Tonnen.

Unmöglich?

Heute schon könnten wir Stück für Stück ein Raumschiff auf einer Umlaufbahn um einen Planeten zusammensetzen. Selbst diese Montage wird sich in weniger als zwei Jahrzehnten erübrigen, weil das Riesenraumschiff auf dem Mond startklar gemacht werden kann. Überdies ist die Grundlagenforschung für die Raketentriebwerke von morgen in vollem Gang. Triebwerke von morgen werden vor allem Staustrahltriebwerke mit einer Kernfusion von Wasserstoff zu Helium oder Materiezerstrahlungen sein, deren Strahlgeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit erreicht. Ein neuer, kühner Weg – dessen Gangbarkeit im physikalischen Experiment an einzelnen Elementarteilchen bereits erwiesen wurde – wird die Photonenrakete sein. Die an Bord der Photonenrakete mitgeführten Treibstoffe erlauben eine so hohe Annäherung der Fluggeschwindigkeit an die Lichtgeschwindigkeit, dass die relativen Effekte, besonders die Zeitdilatation zwischen Startplatz und Raumschiff, voll zur Auswirkung kommen können. Die Treibstoffmassen werden in elektromagnetische Strahlung verwandelt und als gebündelter Antriebsstrahl mit Lichtgeschwindigkeit ausgesendet. Theoretisch kann das mit Photonentriebwerken ausgerüstete Raumschiff bis zu 99 Prozent die Geschwindigkeit des Lichtes erreichen. Mit dieser Geschwindigkeit werden die Grenzen unseres Sonnensystems gesprengt sein!

Eine Vorstellung, wahrhaftig, die schwindlig macht. An der Schwelle eines neuen Zeitalters aber sollten wir uns erinnern, dass die Riesenschritte der Technik, die unsere Großväter erlebten, zu ihrer Zeit nicht minder schwindelerregend waren: Eisenbahn – Elektrizität – Telegraf – erstes Auto – erste Flugmaschine … Wir hörten zum ersten Mal »Music in the air« – wir sehen fern in Farbe – wir erlebten die ersten Startschüsse der Raumfahrt und holen Nachrichten und Bilder von Satelliten, die die Erde umkreisen. Unsere Kindeskinder werden an interstellaren Reisen teilnehmen und an technischen Fakultäten kosmische Forschung betreiben.

Verfolgen wir die Reise unseres fantastischen Raumschiffes, dessen Ziel ein ferner Fixstern sein soll. Freilich wäre es amüsant sich vorzustellen, wie die Besatzung des Raumschiffes sich auf ihrer Reise die Zeit vertreibt. Mögen die Entfernungen noch so ungeheuer sein, und mag die Zeit für die wartend Daheimgebliebenen noch so langsam dahinkriechen: Einsteins Relativitätstheorie gilt unbestritten! Es mag unbegreiflich sein, tatsächlich aber vergeht die Zeit in dem knapp unter der Lichtgeschwindigkeit fliegenden Raumschiff langsamer als auf der Erde.

Beträgt die Geschwindigkeit des Raumschiffes 99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, so verstreichen für unsere Besatzung auf dem Flug ins Weltall 14,1 Jahre, während für die Daheimgebliebenen 100 Jahre vergehen. Diese Zeitverschiebung zwischen den Raumfahrern und den Erdbewohnern lässt sich nach der folgenden Gleichung berechnen, die sich aus den Lorentztransformationen ergibt:

Die Fluggeschwindigkeit des Raumschiffes lässt sich nach der von Professor Ackeret abgeleiteten Raketengrundgleichung berechnen:

In dem Augenblick, in dem sich unser Raumschiff dem Zielstern nähert, wird die Besatzung fraglos Planeten ausmachen, orten, deren Temperatur durch Spektralanalysen messen und Umlaufbahnen berechnen. Sie wird sich schließlich den Planeten als Landeplatz auswählen, dessen Gegebenheiten denen unserer Erde am Nächsten kommen. Bestünde unser Raumschiff nach einer Reise von beispielsweise 80 Lichtjahren nur noch aus Nutzlast, weil die gesamte Antriebsenergie verbraucht wurde, dann müsste die Besatzung die Tanks ihres Fahrzeugs am Ziel mit brennbarem Material ergänzen.

Nehmen wir also an, der zur Landung ausgesuchte Planet wäre erdähnlich. Wir sagten schon, dass diese Annahme gar nicht so unmöglich ist. Wagen wir auch noch die Vermutung, die Zivilisation des angelandeten Planeten stünde ungefähr dort, wo die Entwicklung der Erde vor 8000 Jahren stand. Dies alles wäre ja mit den Messgeräten des Raumschiffes lange vor der Landung festgestellt worden. Selbstverständlich haben unsere Raumfahrer auch einen Landeplatz ermittelt, der in der Nähe eines Vorkommens von spaltbarem Material liegt: Die Instrumente zeigen schnell und zuverlässig an, in welcher Gebirgskette Uran zu finden ist.

Die Landung ist planmäßig erfolgt.

Unsere Raumfahrer sehen Wesen, die Steinwerkzeuge schleifen; sie sehen, wie sie auf der Jagd Wild mit Wurfspeeren erlegen; Schaf- und Ziegenherden grasen in der Steppe; primitive Töpferei liefert einfache Haushaltsgeräte. Fürwahr, ein seltsamer Anblick für unsere Astronauten!

Was aber denken die primitiven Wesen auf diesem Planeten von dem Ungetüm, das da eben landete, und von den Gestalten, die ihm entstiegen? Vor 8000 Jahren waren wir, vergessen wir es nicht, ja auch noch Halbwilde. Nur zu verständlich, wenn die Halbwilden, die diesem Ereignis beiwohnen, ihre Gesichter in dem Boden verbergen und nicht wagen, die Augen zu heben. Bis auf diesen Tag haben sie die Sonne und den Mond angebetet. Und nun ist etwas Ungeheuerliches geschehen: Die Götter sind vom Himmel gekommen!

Aus sicherem Versteck beobachten die Ureinwohner des Planeten unsere Raumfahrer: Die tragen merkwürdige Helme mit Stäben daran auf den Köpfen (Helme mit Antennen); sie staunen, wie die Nacht taghell erleuchtet wird (Scheinwerfer); sie erschrecken, als sich die fremden Wesen mühelos in die Luft erheben (Raketengürtel); sie bohren ihre Köpfe wieder in den Boden, wenn sich unheimlich-unbekannte »Tiere« schnaubend, dröhnend, surrend aufschwingen (Helikopterluftkissen, Allzweckfahrzeuge), und schließlich ergreifen sie die Flucht in den sicheren Hort ihrer Höhlen, wenn aus den Bergen ein beängstigendes Grollen und Dröhnen hallt (Versuchssprengung). Wirklich, für die Primitiven müssen unsere Astronauten wie allmächtige Götter sein!

Während die Raumfahrer ihre schwere Tagesarbeit fortsetzen, wird sich vermutlich nach einiger Zeit eine Abordnung von Priestern oder Medizinmännern dem Raumfahrer, in dem sie mit Urinstinkt den Boss vermuten, nähern, um Fühlung mit den Göttern aufzunehmen. Sie bringen Geschenke, mit denen sie den Gästen huldigen wollen. Denkbar, dass unsere Leute die Sprache der Ureinwohner mithilfe eines Computers schnell erlernt haben und sich für die erwiesenen Artigkeiten bedanken können. Indes, es hilft nichts, dass man in ihrer Sprache erklären kann, dass keine Götter landeten, dass keine höheren, anbetungswürdigen Wesen einen Besuch abstatten. Das glauben sie nicht, unsere primitiven Freunde. Die Raumfahrer kamen von anderen Sternen, sie haben augenscheinlich ungeheure Macht und die Fähigkeit, Wunder zu tun. Sie müssen Götter sein! Es hat auch keinen Sinn, irgendeine Handreichung erklären zu wollen. Alles geht über die Vorstellungskraft der so schreckvoll Überfallenen hinaus.

So unausdenkbar die Fülle der Dinge ist, die sich vom Tage der Landung an ergibt, könnten auf einem vorher konzipierten Plan doch solche Punkte stehen:

Teile der Bevölkerung werden dafür gewonnen und geschult, um in einem gesprengten Krater bei der Suche nach spaltbarem Material, das für die Rückkehr zur Erde benötigt wird, mitzuwirken.

Der Klügste der Ureinwohner wird zum »König« gewählt. Als sichtbares Zeichen seiner Macht bekommt er ein Funkgerät, mit dem er jederzeit die »Götter« erreichen und ansprechen kann.

Unsere Astronauten versuchen, ihnen die einfachsten zivilisatorischen Lebensformen und einige Moralbegriffe beizubringen, um dadurch die Entwicklung für eine gesellschaftliche Ordnung zu ermöglichen.

Unsere Gruppe wird von einem anderen »Volk« angegriffen. Da noch keine ausreichende Förderung spaltbaren Materials eingebracht ist, wird den Angreifern nach vielen Warnungen eine Abfuhr mit modernen Waffen erteilt.

Wenige ausgesuchte Frauen werden von Raumfahrern befruchtet. So kann eine neue Rasse entstehen, die einen Teil der natürlichen Evolution überspringt.

Aus unserer eigenen Entwicklung wissen wir, wie lange es dauern wird, bis diese neue Rasse weltraumtüchtig sein wird. Deshalb werden vor dem Rückflug zur Erde sichtbare und deutliche Spuren zurückgelassen, die allerdings erst später, viel später von einer technifizierten, mathematisch fundierten Gesellschaft begriffen werden können.

Fragwürdig wird ein Versuch bleiben, unsere Schützlinge vor kommenden Gefahren zu warnen. Selbst wenn wir ihnen grausigste Filme von Kriegen auf der Erde und von Atomexplosionen zeigen, wird das die Wesen auf diesem Planeten ebenso wenig hindern, die gleichen Torheiten zu begehen, wie das die (fast) alles wissende Menschheit nicht hindert, immer wieder mit der glühenden Flamme des Krieges zu spielen.

Während unser Raumschiff wieder in den Nebeln des Universums verschwindet, werden unsere Freunde das Wunder – »Die Götter waren da!« – bereden; sie werden es in ihre simple Sprache übersetzen, es zur Sage machen, diesen Söhnen und Töchtern übermitteln, und sie werden Geschenke und Werkzeuge und alles, was die Raumfahrer zurückließen, zu Reliquien machen, die heilig sind.

Wenn unsere Freunde der Schriftzeichen mächtig sein werden, mögen sie das Geschehene aufzeichnen: unheimlich, seltsam, der Wunder voll. Dann wird zu lesen sein – und Zeichnungen werden es darstellen –, dass Götter in goldenen Kleidern da waren in einer fliegenden Barke, die in einem ungeheuren Getöse niederging. Man wird schreiben von Wagen, in denen die Götter über Meer und Steppe fuhren, und von furchtbaren Waffen, die den Blitzen glichen, und man wird erzählen, dass sie versprachen, wiederzukommen.

Ins Gestein hämmern und kritzeln sie Bilder des einstmals Geschauten:

Unförmige Riesen, die Helme und Stäbe auf den Köpfen und Kästen vor der Brust tragen;

Kugeln, auf denen undefinierbare Wesen sitzen und durch die Luft reiten;

Stäbe, aus denen Strahlen wie aus einer Sonne geschleudert werden;

Gebilde, eine Art von Fahrzeugen, die Rieseninsekten gleichen.

Der Fantasie, welche bildlichen Darstellungen vom Besuch unseres Raumschiffes zurückbleiben, sind keine Grenzen gesetzt. Wir werden später sehen, welche Spuren die »Götter«, die die Erde in unserer Vorzeit besuchten, in die Tafeln der Vergangenheit eingruben.

Die Entwicklung auf dem Planeten, den unser Raumschiff besuchte, ist ziemlich einfach vorzuzeichnen: Die Ureinwohner haben sich eine Menge abgeguckt und dazugelernt; der Ort, an dem das Raumschiff stand, wird zum heiligen Boden erklärt, zum Wallfahrtsort, an dem die Heldentaten der Götter in Liedern gerühmt werden. Pyramiden und Tempel werden auf ihm gebaut – selbstverständlich nach astronomischen Gesetzen. Das Volk wächst, es gibt Kriege, die den Ort der Götter verschütten, und es kommen Generationen, die die heiligen Stätten wieder entdecken, freilegen und die Zeichen zu deuten versuchen.

Wie es weitergeht, ist in unseren Geschichtsbüchern nachzulesen …