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Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und –üben
Drei zauberhafte Elfengeschichten erzählen vom mutigen Kampf der kleinen Waldfee Larili gegen den fiesen Grasmops, von einer Elfe im Puppenhaus und davon, wie Nelli und Pippa sich der Prüfung zur Elfenprinzessin stellen.
Mit Leserätsel zu jeder Geschichte.
Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:
* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser und die Leseanfänger wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger in Fibelschrift
So macht gemeinsames Leselernen Spaß!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 46
„Larili! Lariliii!“
Die Stimme klang schrill und aufgeregt und sie kam von sehr weit her.
Erschrocken riss die kleine Elfe Larili ihre Augen auf. Ein Morgensonnenstrahl spiegelte sich in einem dicken Tautropfen, der am Rand der blauen Glockenblume hing, und traf Larili mitten ins Gesicht.
„Zum zornigen Feenkönig noch mal, wo steckst du denn nur?“, schimpfte die Stimme, die sich nun plötzlich ziemlich nah anhörte. Und Larili wusste mittlerweile auch, wem sie gehörte, nämlich ihrer Mutter Rosa.
Hastig rappelte die kleine Elfe sich auf und brachte die Glockenblume dadurch heftig ins Schwanken. Der Tautropfen löste sich, kullerte den Blütenkelch hinunter und klatschte auf Larilis Füße.
Uaaah! Das war ja eisig kalt! Larili machte einen kleinen Hüpfer. Sie surrte mit den Flügeln und schwebte langsam nach oben.
„Ach, da bist du also!“, rief ihre Mutter, als Larili sich aus dem Blütenkelch erhob. „Musst du denn immer so lange schlafen?“, fragte sie seufzend. „Deine Schwestern Viola und Aura sind schon seit Stunden wach, um Tautropfen, Blütenstaub und Nektar für das Sommerfest zu sammeln.“
Ach, du Schreck, das Sommerfest! Am liebsten hätte Larili sich auf der Stelle in die Glockenblume zurückplumpsen lassen. Allein die Aussicht, darin kalte, nasse Füße zu bekommen, hielt sie davon ab.
„Ich habe aber keine Lust, Tautropfen zu sammeln“, jammerte die kleine Elfe.
„So, so, keine Lust!“ Rosa stemmte die Hände in die Hüften und sah ihre jüngste Tochter tadelnd an.
„Wenn hier bei uns im Elfental immer bloß alles nach Lust und Laune ginge, wären die Blumen längst vertrocknet und all die hübschen Schmetterlinge verdurstet. “
„Ja, ja“, maulte Larili. „Und es gäbe auch kein blödes Sommerfest.“
„Blödes Sommerfest?“ Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „So etwas ist mir ja noch nie zu Ohren gekommen! Und nun muss ich mir das ausgerechnet von meiner eigenen Tochter anhören! Also, wenn Viola und Aura auch diese Einstellung hätten“, fügte sie abermals kopfschüttelnd hinzu, „dann wüsste ich wirklich nicht …“ Sie biss sich auf die Lippe und musterte Larili besorgt. „Was ist nur los mit dir, mein Kind?“
Larili zuckte mit den Schultern. Was sollte schon los sein? Viola und Aura waren vorbildliche Elfen. Sie waren hübsch und schlank und fleißig. Schnell und lautlos schwirrten sie von Blume zu Blume.
Larili dagegen war klein und pummelig. Sie hatte ein rundes Gesicht, und wenn sie durch die Lüfte schwebte, brummte sie so laut wie eine Biene.
„Wenn das so weitergeht, wird dich noch mal der Grasmops holen“, sagte ihre Mutter Rosa immer und seufzte dann tief und ausgiebig.
Larili hatte den Grasmops noch nie gesehen. Sie wusste nur, dass er in den hohen Halmen der großen Wiese lebte, die zwischen dem See und dem Wald lag. Er war ziemlich gefräßig und neben Marienkäfern und Heuschrecken verspeiste er am liebsten Elfen. Man konnte ihm nur entkommen, wenn man nicht zu dicht über die Wiese hinwegflog.
Und deshalb blieb Larili auch jetzt möglichst hoch oben in der Luft neben der Glockenblume stehen und blickte ängstlich auf ihre Mutter hinunter.
Ob der Grasmops wohl in der Nähe war? Mit klopfendem Herzen sah Larili sich um. Bestimmt lauerte er schon auf sie. „Was soll das?“, rief Rosa ungeduldig. „Komm bitte sofort zu mir herunter. Ich habe mit dir zu reden.“
„Ich kann dich auch hier oben sehr gut verstehen!“, rief Larili zurück.
„Jetzt reicht es mir aber!“, schimpfte ihre Mutter. „Wenn du nicht in drei Sekunden hier unten bist, dann hole ich dich höchstpersönlich ab.“
In diesem Moment ertönte fröhliches Gekicher zwischen den Blumen und nur einen Lidschlag später schlüpften Aura und Viola zwischen zwei Lilienstängeln hervor. Aura hatte ihre langen blonden Locken mit einem hellblauen Haarband zusammengebunden, das ganz wundervoll zu ihren großen blauen Augen passte, und Viola trug ein zartes Rüschenkleid von derselben Farbe wie ihre orangeroten Zöpfe.
Beim Anblick ihrer großen Schwestern kam Larili sich in ihrer grünen Latzpumphose und mit ihren wilden dunklen Zauselhaaren richtig plump und unnütz vor.
„Schau nur, Mama!“, riefen Aura und Viola und hielten ihrer Mutter eine große Glaskaraffe und zwei Weidenkörbe entgegen.
Die Karaffe war bis zum Rand mit Tautropfen gefüllt und aus den Körben quoll sonnengelber Blütenstaub heraus.
„Ach, ihr Lieben“, sagte Rosa und klatschte vor Freude in die Hände. „Ich bin ja so stolz auf euch! Das wird bestimmt ein ganz wundervolles Sommerfest!“
Herzlich drückte sie ihre Töchter an sich und ermahnte die beiden, ja alles vorsichtig in die Vorratshöhle zu bringen, damit auch bloß kein Tröpfchen Tau und kein Körnchen Blütenstaub verloren ginge.
„Aber natürlich, Mama“, versprach Viola. „Du weißt doch, wie vorsichtig wir sind.“
„Wo ist denn eigentlich unser kleiner Pummel?“, erkundigte sich Aura.
Ihre Mutter verdrehte die Augen und seufzte leise.
Dann richtete sie ihren Zeigefinger nach oben und deutete auf die Glockenblume.
„Larili hat wieder einmal den ganzen Morgen verschlafen. “
Den ganzen Morgen – ts! Jetzt hatte die kleine Elfe aber genug. Erstens hatte der Morgen gerade erst angefangen, zweitens war sie es leid, Pummel genannt zu werden, und drittens hatte sie ohnehin keine Lust auf dieses bescheuerte Sommerfest.
Das sollte nämlich auf der großen Wiese stattfinden!
Aber nicht mit mir!, dachte Larili wütend und brummte unter lautem Getöse davon. „He, was soll denn das schon wieder?“, wetterte Rosa ihr hinterher. „Komm sofort zurück!“ Doch Larili hörte nicht auf ihre Mutter.