Erst ich ein Stück, dann du - Mia und Maxie - Beste Freundinnen halten zusammen - Patricia Schröder - E-Book

Erst ich ein Stück, dann du - Mia und Maxie - Beste Freundinnen halten zusammen E-Book

Patricia Schröder

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Beschreibung

Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und –üben

Mia hätte gerne eine richtige beste Freundin. Denn mit Jana ist sie nur manchmal befreundet. Die kann nämlich eine echte Unfreundin sein. Als Mia das lustige Nachbarsmädchen Maxie kennenlernt, passt das Jana allerdings auch nicht. Dann aber verschwindet Janas Katze und sie braucht dringend Mias und Maxies Hilfe.

Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:

* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser und die Leseanfänger wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger in Fibelschrift

So macht gemeinsames Leselernen Spaß!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 51

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© 2022 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Erstmals erschienen 2015 bei cbj

»Erst-ich-ein-Stück«-Konzept: Patricia Schröder

Cover- und Innenillustrationen: Maria Bogade

Coverkonzeption: semper smile, Werbeagentur GmbH, München

Satz: dtp im Verlag, CF

Repro: Lorenz & Zeller, Inning a.A.

ISBN 978-3-641-15027-3 V004

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Eine Fee mit roten Locken

Katzen und Fische

Maxie Minifloh

Halb erlaubt und halb verboten

Überraschung!

Gar nicht so einfach

Im verbotenen Garten

Eine Fee mit roten Locken

Es gibt Tage, die fangen ganz normal an, zum Beispiel mit Weckerklingeln. Oder damit, dass mein kleiner Bruder Emil neben meinem Bett steht, mir seinen Finger in die Nase steckt und so lange darin herumpopelt, bis ich wach bin. Zum Glück spielt Emil aber meistens lieber mit seinen Dinos und hat keine Lust, mich zu wecken. Und in dem Fall wäre es dann Mama, die in mein Zimmer getappt käme, sich zu mir legen und mich wachküssen würde. Na ja, das mit dem Wachküssen ist inzwischen leider auch eher unnormal. Seitdem Mama wieder arbeitet, hat sie es morgens nämlich selber eilig. Und wenn es bei mir weder mit dem Weckerklingeln noch mit dem Nasepopeln etwas wird, höre ich sie schon „Mia! Miiiaaa!“ rufen, bevor sie in mein Zimmer geflitzt kommt und mich wachrüttelt. – Was dann ja eigentlich gar nicht mehr nötig wäre!

Mama hat eben immer eine Höllenangst, dass ich verschlafe. Und wenn es sie, Emil oder den Wecker nicht gäbe, dann täte ich das auch.

Heute ist nichts normal.

Ich wache nämlich schon auf,

bevor der Wecker klingelt.

In meinem Zimmer ist es erst mittelhell

und in der Wohnung noch ganz still.

Draußen ist allerdings schon mächtig was los. Autos brausen über das Kopfsteinpflaster, die Straßenbahn bimmelt und ein Müllwagen leert unter lautem Geklapper den Container von der Pizzeria im Nebenhaus aus. Es ist lustig, dass ich das weiß, denn ich habe es noch nie gesehen, und ich kann mich auch nicht erinnern, dass Papa oder Mama mir jemals davon erzählt haben. Aber so ist das manchmal: Man geht ins Bett, schläft eine Runde, und am nächsten Morgen ist man plötzlich schlauer.

Papa sagt, das Gehirn arbeitet auch im Schlaf. Ich finde das ungemein praktisch. Das Blöde ist nur, dass man seinem Gehirn nicht einfach befehlen kann, was es lernen soll. Zum Beispiel welche Obstsorten es gibt. Denn das musste ich letzten Freitag wissen, weil wir da in Sachkunde einen Übungstest geschrieben haben. Ich mag am liebsten Kirschen, Kirschen und noch mal Kirschen, und deshalb sind mir alle anderen Früchte so ziemlich egal.

Am Donnerstagabend vor dem Einschlafen habe ich also gesagt:

„Hör zu, Gehirn, morgen musst du alle Obstsorten kennen. Du musst wissen, wie sie aussehen und wie sie heißen. Sonst vergeige ich nämlich den Übungstest.“

Meinem Gehirn war das aber leider egal. Es hat alles Mögliche andere gelernt, zum Beispiel, wie man Schildkröte schreibt und wie ich im Schwimmkurs meine Arme und Beine bewegen muss, damit ich nicht untergehe.

Den Übungstest habe ich

natürlich vergeigt.

Aber dafür konnte ich plötzlich

super schwimmen.

Und Papa hat gemeint, dass Schwimmenkönnen sowieso viel wichtiger sei als Obstsortenkennen. Zum Beispiel wenn eine Flutkatastrophe käme. Und außerdem gebe es in der zweiten Klasse ja sowieso noch keine Noten.

Mama war anderer Meinung. Sie findet, dass ich später mal einen wichtigen Beruf haben soll. Chirurgin. Pilotin. Oder vielleicht sogar Bundeskanzlerin. Und für so was braucht man nun mal gute Noten.

Dabei würde ich viel lieber Blumenzüchterin sein, Schmuckausdenkerin oder Sachenerfinderin. Aber mit so was darf ich Mama nicht kommen. Und erst recht nicht damit, dass ich später, wenn ich groß bin, gar nicht in der Stadt wohnen will.

Ich finde unsere Stadt nämlich

schrecklich laut und stinkig.

Mein Lieblingsplatz ist unser Balkon.

Der ist zwar winzig klein,

aber er geht nach hinten raus.

Dort ist es gleich viel ruhiger und die Luft riecht frisch und klar. Denn es gibt dort einen großen Innenhofgarten mit Büschen, bunten Blumen, einer Wiese, einem Apfelbaum, einer großen Birke und einem kleinen Teich. Der Garten ist ringsum von Häusern umschlossen, und im Sommer sitzen auf manchen Balkonen Leute, die sich sonnen, Zeitung lesen oder gemütlich zu Abend essen.

Im Garten selbst hält sich nie jemand auf, obwohl es dort am schönsten ist. Mama sagt, dass es überhaupt keinen Zugang gibt, zumindest nicht von unserem Haus aus. Aber das kann nicht stimmen. Denn hin und wieder laufen dort zwei Männer in orangefarbenen Latzhosen herum, bringen die Beete in Ordnung, mähen den Rasen und sammeln heruntergefallene Äpfel auf.

Jetzt liege ich in meinem Bett.

Im Zimmer ist es noch immer mittelhell.

Ich höre Papa schnarchen.

Mein Wecker steht auf dem Nachttisch

und guckt blöd.

Er hat nämlich ein Gesicht.

Die Augen sind aufgemalt, und je nachdem wie die Zeiger stehen, guckt er entweder verärgert oder freundlich – oder eben blöd.

Langsam lasse ich meinen Blick durchs Zimmer gleiten. Meine Sachen sind alle noch da. Die Möbel stehen am richtigen Platz, und Mimi, die Plüschkatze, liegt neben mir auf dem Kopfkissen.

Ich muss an Jana denken, die nebenan wohnt und mit mir in dieselbe Klasse geht. Irgendwie sind wir befreundet und irgendwie auch wieder nicht. Manchmal kann Jana sogar eine richtige Unfreundin sein, nämlich wenn sie mich links liegen lässt, nicht mit mir redet oder mit Nele und Tessa rumhängt und ich nicht dabei sein darf.