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Dieses Buch ist eine liebevolle Erinnerung und herzliche Einladung unseres himmlischen Vaters an uns alle, insbesondere für Ungeduldige und Sehnsüchtige! Unsere Welt hat eine Krise. Aber unser Gott und Vater hat einen genialen Plan! In den Herausforderungen der Zeitenwende, durch die wir gehen, zeigt sich deutlicher, worauf es jetzt ankommt! Auf IHN zu warten, ist nicht nur der Schlüssel des Segens für sein Volk Israel. Es ist vielmehr das Wort zur Stunde, auch für die Gemeinde Jesu weltweit. Hier wirst du aber nicht nur mehr über den Segen des Wartens auf Gott erfahren. Beim Lesen und Empfangen dieser Wahrheiten wirst du selbst verwandelt werden! Gottes Eingreifen täglich und überall zu erwarten – das ist der Lebensstil der Gemeinschaft der Erwartungsvollen, die ihrem guten Gott und Vater vertrauen lernen. Denn unser Gott hat uns versprochen: ICH werde kommen!
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Seitenzahl: 170
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Matthias Hoffmann
Erwartungsvoll leben
Auf Abba warten – ein Lebensstil für die Zeitenwende
GloryWorld-Medien
1. Auflage 2024
© 2024 Matthias Hoffmann
© 2024 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de
Alle Rechte vorbehalten
Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 2017 entnommen. Weitere Bibelübersetzungen:
GNB: Gute Nachricht Bibel, 2002SLT: Schlachter 2000
Hervorhebungen und Ergänzungen stammen vom Autor.
Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.
Lektorat: Klaudia WagnerSatz: Manfred MayerUmschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.deFoto: freepic
ISBN (epub): 978-3-95578-739-4ISBN (Druck): 978-3-95578-639-7
Vorwort
1. Ungeduld lässt grüßen
2. Lust aufs Warten
3. Leben in der Zeitenwende
4. Geduldsproben
5. Enttäuschungsmomente
6. Sabbat – eine Einladung zur Ruhe
7. Die Gemeinschaft der Erwartungsvollen
8. Perspektivwechsel
9. Mit Zukunft und Hoffnung leben
10. Erwartungsvoll leben
11. Gottes Nähe in herausfordernden Zeiten
12. Du bist bei mir
Anhang 1: Nachdenkliches (Aphorismen)
Anhang 2: Kurzgeschichte: Vom Segen des Wartens
Anhang 3: Zukunftstrends
Anhang 4: Thesenpapier
Anhang 5: Vaterbriefe
Anhang 6: Verheißungen Gottes
Anhang 7: Literaturempfehlung
Warten fällt den meisten Menschen eher schwer. Entweder kommt man zu früh oder ist zu spät. Wir leben in einer sehr ungeduldigen, schnelllebigen Zeit. Und auch wir Christen fühlen uns oftmals eher vom „Eiligen Geist“ gehetzt und gestresst als vom Heiligen Geist geführt.
Warten erscheint uns wie vergeudete Energie: nutzlos und ineffektiv. Viele haben noch nie den wahren Wert des Wartens für sich entdeckt. Wozu warten lernen? Wo wir doch alles zu jederzeit blitzschnell bekommen können!
Die Streaming-Online-Drive-through-Fastfood-Instant-Gesinnung macht auch vor den Toren unseres Herzens nicht halt. Alles scheint nur einen Mausklick weit entfernt zu sein. Wir holen das ganze World Wide Web in unsere kleine private Sphäre zu uns nach Hause und gewinnen den Eindruck, Wikipedia oder Open AI hätten Antworten auf alle Fragen. Eigenartigerweise ist es jedoch so: Je mehr wir meinen zu wissen, je mehr wir scheinbar besitzen, je schneller wir surfen und digital unterwegs sind, desto mehr verlangt unser Herz nach etwas völlig anderem – etwas, das wir bei keinem Internet-Shoppen bestellen und auch nicht selber machen können.
Unser Herz verlangt nach RUHE – innerlich und äußerlich – nach Herzensfrieden. Schalom nennt das die Bibel, die tiefeinnere Gewissheit:Alles ist gut! Da gibt es JEMANDEN, der den Überblick hat, DEM nichts entglitten ist. ER weiß, was er macht. Und ER kann alles zum Guten wenden, auch in unserem kleinen Leben!
Ich sehe Tausende und Abertausende von Zeitgenossen, die für solch einen Frieden alles geben würden. Eine ganze Szene lebt davon: Life-Coaching, Wellness, Achtsamkeits-Training, Yoga … Menschen sind bereit, enorme Geldsummen und Zeit dafür aufzubringen, nur um aus dem Laufrad der Hektik und des Lärms, der unzähligen ungelösten Konflikte und angstmachenden Herausforderungen des Alltags auszusteigen, um an einen Ort der Ruhe und Geborgenheit zu gelangen.
Es ist nicht meine Absicht, die vielen Angebote, die uns da entgegenkommen und um uns wetteifern, schlecht zu machen. Wer weise lebt, wird aus fast allem etwas Gutes gewinnen können und für sich selbst davon profitieren. Vielmehr ist es mir eine Freude und Lust, ja ein echtes Herzensanliegen, mit diesem neuen Buch den wahren Wert des Wartens auf Gottes Eingreifen hervorzuheben. Gottes Wort sagt:
Werde ruhig vor dem Herrn und warte gelassen auf sein Eingreifen! (Ps 37,7 GNB).
Wer auf Gottes Eingreifen warten lernt, der dümpelt nicht schläfrig-passiv und schicksalsergeben in den Tag hinein.
Das göttliche Warten ist erwartungsvoll.
Die Menschen, die auf Gott warten, leben voller himmlischer Dynamik und zugleich in einem absolut tiefen Herzensfrieden.
Was würde passieren, wenn Gott käme und eingreifen würde?
• Ja, unser Gott wird kommen!
• Unser Gott kommt nie zu spät!
• Unser Gott kommt und macht keine Fehler!
• Unser Gott kommt und hat immer einen Weg!
• Wer auf Abbas1 Eingreifen warten lernt, der wird Wunder seiner Liebe erleben!
• Auf Gott zu warten, lohnt sich wirklich! Denn ER kommt!
Matthias HoffmannSommer 2024
1 Hebräisch/Aramäisch für „Papa“; so nannte Jesus seinen Vater – Gott.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich eher zur „schnellen Eingreiftruppe“ gehöre. Dann renne ich einfach drauf los, ohne lange zu fackeln.
Ich liebe es, wenn Aufgaben zeitnah und effektiv gelöst werden und alles zügig vorankommt. Warten ist von Natur aus nicht meine erste Gabe. Ach, und auf andere warten zu müssen, bis sie denn endlich „in die Strümpfe kommen“, hat mich schon so manches Mal innerlich fast zur Weißglut gebracht. Ich habe da in meinem kleinen Leben viel Geduld lernen dürfen – und bin immer noch dabei!
Darum hat es mich total überrascht, als der Vater anfing, ausgerechnet mit mir darüber zu sprechen, ich solle ein Buch über das Warten auf sein Eingreifen schreiben. Da wäre ich wirklich nicht zuerst auf mich als Autor gekommen. Ich sehe mich selbst nicht als kompetenten Profi, wenn es ums Warten auf Gott geht. Aber vielleicht ist dies ja gerade die wahre Qualifikation für unser Thema, das Gottes Vaterherz so sehr bewegt. ER sucht nicht nach Besserwissern und Alleskönnern. Abba-Vater sucht solche Normalos wie dich und mich, die manchmal ganz schön ungeduldig sein können!
Ich sehe mich eher als Lehrling in der Schule des Wartens auf Gott. Aber, und das kann ich mit großer Bestimmtheit und genügend eigenen authentischen Erfahrungen untermauern, das Warten auf Abba lohnt sich allemal!
Ich schaue mittlerweile auf 50 Jahre Jesus-Nachfolge zurück (davon 40 Jahre im vollzeitlichen Dienst für sein Königreich). Zusammen mit meiner geliebten Frau Karin und vielen Freunden und Weggefährten durfte ich unzählige Abenteuer mit unserem Gott und Vater erleben. Wenn wir nun dankbar auf all die Wunder Gottes in unserem Leben zurückblicken, stellen wir fest: Alles hat SEINE (nämlich Gottes) Zeit!
Unser Gott und Ewig-Vater kommt nie zu frühund nie zu spät –sondern immer in seinem perfekten Timing.Genau passend!
Seine Zeiten waren oftmals nicht unsere Zeitpunkte. Ich war in meiner Ungeduld vielfach zu schnell unterwegs. Oder ich habe mich ablenken lassen und kam dann leider zu spät. So lehrte er mich durch die Jahre, wie kostbar das Warten auf sein Eingreifen ist (und lehrt mich das immer noch!).
Wer auf IHN wartet,der empfängt einen doppelten Segen!Denn die Zeit des Wartensist schon in sich selbst der erste Segen!
Hier, in diesen himmlischen Momenten des Stillhaltens, kann der Vater uns zubereiten, verändern, heilen, beschneiden und formen – nach seinem Willen umgestalten. Die scheinbaren Umwege, nervigen Wartezeiten und „unnötigen“ Pausen erweisen sich im Nachhinein als Orte des Segens.
Zum Schluss – dann, wenn das Warten vorbei ist und der Vater mit seiner Hilfe kommt, wie auch immer sie gerade aussehen mag – erleben wir noch zusätzlich den zweiten Segen. Überraschenderweise kann das sogar darin gipfeln, dass der Vater unsere Wünsche nicht so erfüllt hat, wie wir es ursprünglich wollten. Aber weil wir auf dem Weg des Wartens bereits verändert wurden und seine große Liebe erleben durften, können wir jetzt ganz anders mit dem Nein Gottes umgehen.
Ich hoffe, ich habe dich etwas neugierig auf das große Geschenk machen können, das Abba für uns bereithält, wenn wir erwartungsvoll leben lernen und auf Gottes Eingreifen warten.
• Wo lebe ich ungeduldig? Wo erlebe ich mich ungeduldig?
• Welche Episode aus meiner Biographie fällt mir spontan ein, die mir zeigt, dass Warten sich lohnt?
• Was macht der Gedanke mit mir, dass Warten in sich schon einen Wert haben kann?
• Kenne ich das Geschenk des „zweiten Segens“, wenn Gott meine Wünsche und Anliegen anders erfüllt, als von mir gewollt?
Ich weiß nicht, welches Verhältnis du zu dem Thema „Warten“ hast. Bist du eher ein geduldiger Typ, oder reißt du jede Tüte so dynamisch auf, dass sich der ganze Inhalt wie Konfetti über dich ergießt?! Vielleicht fragst du dich: „Was soll, bitteschön, gut am Warten sein? Warten ist doch nur vergeudete Zeit!“
Statistiker behaupten, ein Mensch verbringe 374 Tage seines Lebens mit Warten (sind da Toiletten-Sitzungen mit inbegriffen?). Gehörst du auch zu den Leuten, die sich im Supermarkt regelmäßig an die falsche Kassenschlange anstellen und sich jedes Mal fürchterlich darüber aufregen können? Wie ärgerlich ist denn das, wenn dir der Bus oder Zug direkt vor der Nase davonfährt und du ewig öde Minuten auf den nächsten warten musst?! Oder „liebst“ du auch die endloslangen Warteschleifen, wenn du eine Behörde oder Servicestelle anrufst: „Bitte legen Sie nicht auf, Sie werden umgehend bedient, sobald ein Mitarbeiter für Sie frei wird …“ – uaah! Gleich bekomme ich einen Schrei-Anfall!
Warten aufs Christkind. Warten auf den Traumprinzen oder die Traumfrau. Warten auf die Diagnose oder auf die Heilung. Warten aufs Schwangerwerden. Warten auf die Prüfungsergebnisse. Warten auf den nächsten Urlaub. Warten auf die Gehaltserhöhung. Warten auf die lang ersehnte Erweckung. Warten auf den Tod. Warten kann zum Albtraum und sogar zum Trauma werden. Wer hat schon Lust aufs Warten?
Wenn man eine Meinungsumfrage machen würde, wüsste ich jetzt schon, was als Ergebnis dabei herauskommt: Die Mehrheit der Menschen wartet nicht gerne! Manchmal frage ich die Teilnehmer bei unseren Seminaren scherzhaft: „Wer hat hier die Gabe des Wartens?“ – Und mich überrascht es gar nicht, dass sich nur vereinzelt Leute melden. Denn Warten ist schließlich eine unangenehme Sache. Es hält auf, nervt und macht keinen Spaß. Und wer kennt sie nicht, diese völlig unsinnigen Leerlaufzeiten unseres Lebens; sie gleichen eher einer Beraubung an Zeit und Lebensenergie. Nein, Warten wirkt wirklich in sehr vielen Fällen absolut überflüssig!
Dennoch sagt man so schön: „Gut Ding will Weile haben!“ und: „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“ Eigentlich müssten wir es aus Erfahrung besser wissen, dass alles im Leben seine Zeit braucht. Allein unser Start ins menschliche Leben bedurfte in den meisten Fällen einer neunmonatigen Vorbereitungsphase, bis wir unseren großen Auftritt hatten. Unsere Eltern waren mit uns in „froher Erwartung“ und „guter Hoffnung“. Selbst jetzt, nach so vielen weiteren Jahren, sind wir immer noch nicht ganz fertig – oder?!
Schau ich mir das Universum an, dann sehe ich: Auch das ist immer noch im Werden und breitet sich unaufhörlich aus. Unser Vater-Gott hat es an sechs Schöpfungstagen kreiert. Wir wissen heute, das waren Milliarden von Jahren nach unserer menschlichen Zählweise. Wie hat sich das wohl angefühlt? Wie lange mag das wohl gedauert haben?! Es geht halt alles nicht so schnell!
Zeit ist relativ – das wusste schon Albert Einstein. Er fand auch heraus, dass Zeit eine andere Dichte für Leute hat, die unterwegs sind. Reisende altern langsamer (das finde ich cool!). Mag das daran liegen, dass der Weg etwas mit einem macht? Zumindest beim Thema „Warten“ geht es um den Weg – und was das Warten verändernd mit uns auf unserer Lebensreise macht.
Warten ist ein Weg. Die Bibel verweist an vielen Stellen auf die positive Kraft des Wartens. Dabei geht es nicht nur um irgendein zielloses Dahintreiben, sondern um das fokussierte Warten auf Gott – auf sein Eingreifen!
Die Bibel macht Lust aufs Warten. Damit meint sie: Warten auf Gott. Wenn in der Bibel übers Warten gesprochen wird, dann umspannt das ein weites Wortfeld: hoffen, harren, aushalten, dranbleiben, ersehnen, auf die Probe gestellt werden, Ausschau halten, erwarten, wachsam sein.
Dieses Warten wird sehr oft einem Stresstest ausgesetzt. Dabei können Menschen versagen und werden enttäuscht, weil sie zu viel von anderen Menschen erwarten. Aber Einer enttäuscht uns niemals! Nur Gott allein ist absolut vertrauenswürdig. Darum lohnt es sich immer, auf seine Hilfe zu warten. Er hat versprochen, zu kommen und uns zu retten.
Aber die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor1 wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht (Jes 40,31).
Ich liebe dieses bildhafte Prophetenwort. Jesaja beschreibt, wie das Warten auf Gott ganz praktisch aussehen kann. Er bedient sich dabei eines Gleichnisses aus der Schöpfung. Es gab damals in Israel eine Adlergattung, die sich etwa alle sieben Jahre in ihrer Gestalt erneuerte. Wenn die nächste Wachstumsstufe angesagt war, dann flog der Adler auf einen hohen Felsen. Zuerst rupfte er sich die mächtigen Schwungfedern aus, dann schlug er sich die Krallen am Felsen ab, und am Schluss wetzte er sich den kräftigen Schnabel weg. So saß er da auf dem hohen Felsen – nackt und verwundbar, ein bisschen wie eine traurige Gestalt (wie ein Pleitegeier). Und was macht dieser vormals erhabene König der Lüfte, jedoch nun so schwache Vogel?
Er wartet und wartet und wartet ...
Worauf wartet er denn? – Auf neue Federn, neue Krallen und einen neuen Schnabel. Eine Nummer größer: XXL.
Doch das dauert seine Zeit. So lange sitzt er still auf dem Felsen und kann nichts Eigenes dazu beitragen, als auszuhalten und still abzuwarten. Es geschehen lassen. Erwarten.
Was für ein geniales Bild für uns! Auch wir dürfen auf dem Felsen unseres Heils – Jesus Christus – sitzen in all unserer Schwachheit und Armseligkeit. So warten auch wir auf Erneuerung, auf Wachstum, auf die nächste Version unserer selbst.
Wir können Frucht und Erfolge nicht selbst produzieren. Wir sind völlig abhängig von Gottes Eingreifen, von seinem Segen und seinem Handeln. Aber wir überlassen uns vertrauensvoll seinen Zeitpunkten und seiner Hilfe. Diese Wartezeiten formen unser Herz, unseren Charakter, unsere Liebe und Treue sowie unser Vertrauen. Sie stärken unsere Bindung an IHN. Sie machen uns demütiger und gewisser zugleich.
Schließlich ist es dann so weit. Das neue Gefieder sowie auch Schnabel und Krallen des Adlers sind vollständig herausgewachsen. Es hat seine Zeit gedauert. Jetzt spreizt er die Flügel, schwingt sich mit einem mächtigen Schrei empor und vertraut sich der Thermik der Lüfte an. Majestätisch und leicht segelt er im Aufwind. Was für ein Bild für unseren Glauben! Auch wir können laufen, ohne müde und matt zu werden, können uns dem Ruach-Atem-Wind des Geistes Gottes anvertrauen. Und das alles, wenn wir auf Abbas Eingreifen und Handeln warten, anstatt es selbst machen zu wollen.
An vielen weiteren Stellen spricht das Wort Gottes ermutigend positiv über die Auswirkungen des Wartens auf Gottes Eingreifen. Hören wir einmal in einige prägnante Aussagen hinein:
Das Warten der Gerechten führt zur Freude … (Spr 10,28).
Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott! – denn ich werde ihn noch preisen für die Heilstaten2 seines Angesichts (Ps 42,6).
Durch Umkehr und durchRuhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30,15).
Der HERR hat Gefallen an denen […] die auf seine Gnadeharren(Ps 147,11).
Harre auf den HERRN, so wird er dich retten3! (Spr 20,22).
Gut ist der HERR zu denen, die auf ihn harren; zu der Seele, die nach ihm fragt. Es ist gut, dass man schweigend hofft auf die Rettung des HERRN (Klgl 3,25-26).
Als er [Jesus] mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zuwarten … (Apg 1,4).
Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartetauf die Offenbarung der Söhne Gottes (Röm 8,19).
Wer aber ausharrtbis ans Ende, der wird gerettet werden (Mt 10,22).
Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren(Lk 8,15).
… wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, da wir wissen, dass die Bedrängnis Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden (Röm 5,3-4).
… sondern in allem empfehlen wir uns als Gottes Diener in vielem Ausharren4, in Bedrängnissen, in Nöten, in Ängsten … (2 Kor 6,4).
… strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut! (1 Tim 6,11).
… wenn wir ausharren, werden wir auch mitherrschen … (2 Tim 2,12).
Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird … (Offb 3,10).
… so wird auch der Christus, nachdem er einmalgeopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten(Hebr 9,28).
Wow, was für ein Reichtum an Weisheit Gottes strahlt uns aus diesen Worten entgegen! Ich hoffe, du bist nun selbst auf den Geschmack gekommen und suchst selbstständig weiter nach Hinweisen in der Bibel. Es gibt da noch so viel mehr zu entdecken. Am besten nimm eine Konkordanz oder gehe ins Internet und schürfe tiefer.
Es liegt ein göttliches Geheimnisin dem Warten auf den Herrn!
Wir sehen: In Gottes Augen ist Warten absolut keine verschwendete Zeit, sondern hat seinen göttlichen Wert in sich selbst!
Wir lernen in der Bibel zahlreiche aktiv Wartende kennen:
Noah wartete 150 Tage, bis die Regenmassen der Sintflut wieder aufhörten. Insgesamt waren er und seine Familie mit all den tierischen Freunden 377 Tage lang auf der Arche unterwegs. Das nenne ich Warten!
Abraham und Sara warteten 25 Jahre auf die Geburt ihres verheißenen Sohnes Isaak. Was sie in der Zwischenzeit, als sie nicht mehr warten wollten, an Dummheiten anstellten, müsste allseits bekannt sein.
Jakob schuftete insgesamt 14 Jahre lang für seine heiß ersehnte, geliebte Braut Rahel beim Schwiegervater, der ihn dabei böse übers Ohr haute. Es steht geschrieben: „… und [die Jahre] waren in seinen Augen wie einige wenige Tage, weil er [Rahel] liebte“ (1 Mose 29,20). So wurde das Warten ihm nicht zu lang!
Joseph erlitt 13 lange Jahre Sklaverei, Gefängnis, Verleumdung, Bedeutungslosigkeit, Vergessenheit und Verborgenheit, bis ihn sein Gott erhob und zum zweitmächtigsten Mann Ägyptens machte. Ohne ihn wäre damals seine Familie verhungert – und übrigens: Wir hätten auch keinen Erlöser bekommen!
Danach warteten die Kinder Israels weitere 400 Jahre, bis sie wieder zurück in ihr Heimatland durften. Das ist eine sehr lange, qualvolle Zeit in ägyptischer Sklaverei.
Mose, der Prinz von Ägypten, der das Volk Israel später hinausführen sollte, ging mit 40 Jahren in die Wüste und wurde dort weitere 40 Jahre von Gott für seinen Auftrag zubereitet. Mit 80 Jahren begann Mose dann seinen Dienst, den er weitere 40 Jahre ausführte. – Puh, für solch lange Zeiträume braucht es wirklich eine Menge Gottvertrauen und Charakter!
Josua wanderte 40 Jahre lang (an der Seite von Mose) mit dem Volk Israel durch die Wüste, bis er dann das Volk Gottes nach der Zusage Jahwes in das verheißene Land, „wo Milch und Honig fließen“, hineinführen durfte.
Die Landeinnahme Kanaans dauerte viele weitere Jahre, gefüllt mit Kämpfen, Intrigen und Katastrophen. Gott schenkte Israel Retter-Persönlichkeiten (Richter) und später sogar Könige, weil sein Volk ihn darum bat.
In all den Auseinandersetzungen mit seinen übermächtigen heidnischen Feinden ringsumher sollte Gottes Volk eines lernen: Jahwes Hilfe und Rettung zu erbitten und Gottes Eingreifen zu erwarten. (Übrigens, das hat sich bis auf den heutigen Tag nicht verändert!)
Aber die Kinder Gottes verfielen immer wieder in den wahnwitzigen Irrglauben, sie könnten es irgendwie doch allein schaffen, mit menschlicher Manpower, mit Logik, mit Erfolg versprechenden Methoden und Systemen. Dabei will und wollte Jahwe ihr „Iron Dome“ sein – anstelle irgendwelcher Waffenschutzsysteme. So drehten sie manche „Ehrenrunde“. Ihr unabhängiger Hochmut war und ist jedes Mal aufs Neue zum Scheitern verurteilt.
Selbst die 70 Jahre in Babylonischer Gefangenschaft lehrten sie nicht genügend das Warten auf den Herrn. Es folgten weitere 430 Jahre, in denen die Sehnsucht in ihren Herzen immer stärker werden sollte: „Wir brauchen nicht nur einen menschlichen Superhelden als Retter – wir brauchen es, dass unser Gott selbst kommt, um uns zu erlösen!“
Die Messias-Erwartung wuchs und wurde von Jahr zu Jahr stärker (was auch heute wieder der Fall ist). Der Himmel selbst sollte intervenieren und eine Lösung senden, die alle irdisch-menschlichen Lösungsversuche bei Weitem überträfe. Langvergessene Worte der Propheten erwachten zu neuem Leben. Das Warten auf Gott und sein Eingreifen wurde in Israels dunkelsten Stunden zur seiner inneren Stärke, selbst als die neuen Weltmächte – die Griechen und die Römer – sie mit harter Hand niederzwangen.
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen […] Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Groß ist die Herrschaft und der Friede wird kein Ende haben … (Jes 9,1.5-6).
Wir alle wissen (hoffentlich) wie die Geschichte weitergegangen ist: Das Warten hat sich gelohnt! Vor 2000 Jahren wurde uns dieses Kind geboren. Alle Welt kennt seinen Namen:
JESUS – der Messias, der Christus – ist gekommen!