Escape and Arrive - Tayler Schweigert - E-Book

Escape and Arrive E-Book

Tayler Schweigert

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Beschreibung

Jeder darf ein freies und selbstbestimmtes Leben führen, ganz nach den Vorschriften, die er selbst festlegt. Doch wie geht das eigentlich? Wie entkommt man einem Leben, das von gesellschaftlichen Zwängen und konventionellen Normen geprägt ist? Und wie findet man zu einem Leben, das einen wirklich glücklich macht und erfüllt? Um die Welt zu bereisen, geografisch und finanziell frei zu sein, und mit ihrer Leidenschaft online Geld zu verdienen – all das haben sich Anika und Tayler Schweigert ermöglicht. In ihrem Buch "Escape & Arrive" geht es genau darum: Um das Ausbrechen und Ankommen. Die beiden Multi-Millionen-Unternehmer teilen ihre Tipps und Erfahrungen mit dir und zeigen, wie sie vier wesentliche Säulen des Erfolgs für sich definiert und gemeistert haben, um am Ende gemeinsam ihr Leben zu verändern. Ehrlich. Authentisch. Normbrechend. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 230

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TAYLER UND ANIKA SCHWEIGERT

ESCAPEANDArrive

Wichtige Hinweise

Die im Buch veröffentlichten Empfehlungen wurden von Verfassern und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung der Verfasser bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

© 2024 NEXT LEVEL Verlag,

NXT LVL GmbH, An der Dornwiese 2, 82166 Gräfelfing

www.next-level-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten.

Lektorat: Christiane Otto, Rainer Weber

Korrektorat: Rainer Weber

Satz: inpunkt[w]o, Wilnsdorf (www.inpunktwo.de)

Umschlaggestaltung:

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print: 978-3-949458-88-0

ISBN E-Book (PDF): 978-3-949458-89-7

ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-949458-90-3

Inhalt

Grenzenlos

Von verrückten Träumen und großen Entscheidungen

Vorwort

Kapitel 1 – Du musst nicht die Person bleiben, zu der sie dich gemacht haben!

Beginn 2.0

Warum begleiten uns immer so viele Ängste?

Wer bestimmt den Sinn deines Lebens?

Du musst egoistisch sein

Es ist nicht einfach

Wo willst du in deinem Leben hin?

Fang an, dich neu zu erfinden

Hast du bereits ein eigenes Business begonnen?

Der Inner Circle

Business braucht einen Ausgleich

Überprüfe deine Motivation

Learnings

„Escape and Arrive“-Fragen

Kapitel 2 – Erfolg ist mehr, als du denkst

Wie findest du die richtigen Steine für deine persönlichen Säulen?

Learnings

„Escape and Arrive“-Fragen

Kapitel 3 – Gesundheit – The most important thing

Unsere persönlichen Erfahrungen

Mentoren

Regulation des Nervensystems

Ernährung – eine geschickte Marketing-Lüge und wie ich voll darauf reinfiel

Sport

Routinen und Gewohnheiten

Learnings

„Escape and Arrive“-Fragen

Kapitel 4 – Spiritualität – Finde dein magisches Ich

Unser Weg zur Spiritualität

Routinen und Bewusstsein

Breathwork

Human Design

Learnings

„Escape and Arrive“-Fragen

Kapitel 5 – Business – Let’s talk money!

Bist du der Sklave deines eigenen Business?

Cashflow-Quadrant

Business ist nicht gleich Business

Unternehmensvision

Unternehmenswerte

Retrospektive

Organigramm der Zukunft

Automatisierung

Mitarbeitergewinnung

Learnings

„Escape and Arrive“-Fragen

Kapitel 6 – Familie und Freunde – Fluch und Segen zugleich

Familie ist Definitionssache

Veränderungen

Der Feind im eigenen Bett

Der richtige Zeitpunkt für Familie

Familie gründen

Pyramide: 4 levels of why

Ehepartner und Businesspartner

Hindernisse oder Ausreden

Learnings

„Escape and Arrive“-Fragen

Nachwort – Dein neues Leben wartet auf dich

Case Studies

Von der Influencer-Mama zur erfolgreichen Unternehmerin

Digitale Transformation: AcadeMEs Aufstieg zu 260 000 Euro Umsatz durch Webinare

Janas und Sarahs Durchbruch von Selbstständigen zu visionären Unternehmerinnen mit 35 000 Euro Monatsgewinn

Grenzenlos

„Die zwei wichtigsten Tage in deinem Leben sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.“

Mark Twain

Das hier ist für dich, Mylo …

Jedes Buch dieser Welt hat irgendwo seinen Entstehungspunkt, so auch dieses.

Es wäre niemals entstanden, wenn es diesen besagten Moment nicht gegeben hätte: Es ist August 2022. Ich bereitete das Frühstück vor, als deine Mama mir mit wässrigen Augen entgegenkam. „Schatz, du wirst Papa!“, brachte sie mit zittriger Stimme heraus und hielt mir einen Schwangerschaftstest vor die Nase.

Ich bin unglaublich dankbar für diesen Augenblick. In stürmischen Momenten gibt er mir sehr viel Kraft. Seit jenem Tag hat sich vieles in unserem Leben zum Positiven verändert, und wir durften das echte „Warum“ hinter all dem kennenlernen, was wir heute tun.

Lieber Mylo, während ich diese Zeilen schreibe, genießen wir die unglaublichen Farben des Meers hier auf den Malediven. Es ist der letzte Urlaub ohne dich. Du bist dabei, aber eben noch in Mamas Bauch.

Wir freuen uns schon, dir so viel wie möglich von der Welt zeigen zu können.

Du kleines Wunder warst der Grund, warum deine Mama und ich endlich dieses Buch geschrieben haben. Ein richtiges Buch, Worte gedruckt auf Papier. Seitdem klar ist, dass du in unser Leben kommen wirst, wissen wir, warum wir jeden Tag alles geben, um ein erfülltes, glückliches, nachhaltiges, gesundes, finanziell und geografisch freies Leben zu leben. Das alles wollen wir dir bieten.

Durch dich haben wir erfahren, was Liebe wirklich bedeutet und wie bedingungslos sie sein kann.

Wenn du auf diese Welt kommst, bist du wie ein weißes Blatt Papier – völlig unbeschmutzt, unvoreingenommen und grenzenlos offen für jede Entwicklung.

Du wirst lernen, du wirst träumen, du wirst grenzenlos denken, du wirst lieben, du wirst alles ausprobieren wollen, du wirst frei von Limitierungen sein und die Welt wird dir offenstehen.

Deine Mama und ich, wir haben einander versprochen, dir eine Welt zu zeigen, in der du grenzenlos sein kannst. Jede Limitierung entsteht in unserem Kopf und kann auch in unserem Kopf wieder gelöst werden. Du wirst irgendwann diese Zeilen lesen und verstehen, warum wir dich genauso erzogen haben, wie wir dich erzogen haben. Warum wir die Dinge genauso sagen, wie wir sie sagen, und du wirst erst dann verstehen, warum du wirklich grenzenlos bist. Weit weg von gesellschaftlichen Zwängen, weit weg von Normen, die andere als richtig empfinden.

Wir als deine Eltern wünschen uns für dich, dass du glücklich bist, mit dem, was du tust. Handle niemals aus Zwang oder falschem Pflichtbewusstsein. Bleibe der Vision deines Lebens treu. Und lass dich von niemandem limitieren. Gib auf dich acht. Oder so wie mein Papa, also dein Opa, es sagen würde: „Ein bisschen von deiner Zeit nimm auch für dich.“ Vergiss dich also nicht selbst auf dieser spannenden Reise, die sich Leben nennt.

Mylo, du bist grenzenlos und kannst alles schaffen!

In Liebe

Mama und Papa

Von verrückten Träumen und großen Entscheidungen

... wer erinnert sich daran, was am Sonntag, dem 14. Juli 2014, um 23:25 Uhr geschah? Stimmt, da war doch was: Ein junger Kicker namens Mario Götze erzielt im Endspiel gegen Argentinien mit einem fast künstlerischen Treffer das ersehnte 1 : 0 und wenige Minuten später ist Deutschland Fußballweltmeister.

Weniger als 90 Minuten vorher landet ein junger Mann namens Tayler mit einem One-Way-Ticket auf dem Dubai International Airport, um seine eigene große Reise zu beginnen. Obwohl er großer Fußballfan ist, musste er an diesem Tag fliegen, denn am Montag war sein erster Arbeitstag im „Fairmont The Palm“-Hotel und er war bereit – egal ob Fußball oder nicht – in sein Abenteuer in den weit entfernten Emiraten einzutauchen, fernab von seinem sozialen Umfeld, Freunden und Familie.

Fast genau zehn Jahre später habe ich die Ehre als Vater von Tayler und als „väterlicher Freund“ von Anika (ihr Papa ist viel zu früh von uns gegangen) das Vorwort zu ihrem gemeinsamen Buch zu schreiben. Ein Buch mit gerade mal 30 Jahren? Macht man dies nicht eher im höheren Alter als Retroperspektive auf ein erfolgreiches und glückliches Leben? Nein, dieses Buch dreht sich um das Thema „Escape and Arrive“, also darum, den Mut zu haben, aus vorgegebenen Leitplanken auszubrechen, Neues zu wagen, Niederlagen einzustecken und zu verarbeiten, um dann noch zielgerichteter seinen Weg zu gehen. Aber es handelt auch vom Ankommen, sein Zuhause zu finden, Erfolge zu feiern und zu teilen und mit seinem Partner Momente für die Ewigkeit zu schaffen. Dabei aber immer auf dem Boden zu bleiben und Respekt für das Erreichte zu zollen.

Taylers erste große Entscheidung (rückblickend würde man es auch als sein erstes „Escape-Ereignis“ bezeichnen), traf er 2008 im zarten Alter von 14 Jahren, als er sein sozial gesichertes Umfeld in Hessen verließ, um im beschaulichen Bad Neuenahr seinen Schulabschluss zu machen. Obwohl das Thema Schule nicht ganz oben auf seiner Prioritätenliste stand, schaffte er es, sich im neuen Umfeld durchzusetzen und einen sehr passablen Abschluss abzuliefern.

Nun galt es, gemeinsam die berufliche Zukunft zu diskutieren und eine weitere Entscheidung zu treffen. Da Tayler sich weder handwerklich noch künstlerisch hervortat, entschieden wir uns für die Ausbildung zum Hotelkaufmann, vor allem weil er eine sehr gesunde soziale Einstellung hatte und eine besondere Gabe zu sprechen, zu reden und zu überzeugen. Schon als kleines Kind im Alter von sechs bis acht Jahren fiel dies auf und konnte nur dahingehend gestoppt werden, indem er 50 Pfennig bekam, wenn er mal fünf Minuten den Mund hielt.

Ausgezogen mit 17 Jahren, genoss er seine Ausbildung in Köln und lernte sehr schnell Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und zu nutzen (heutiges Networking). Er verkaufte nebenbei noch Versicherungen, um die Differenz des kargen Azubi-Gehalts und der hohen Preise des Kölner Klublebens auszugleichen. Fleißig und zielstrebig sind die passenden Attribute.

Was ich an Tayler schätze, ist die Tatsache, dass wir viele richtungsweisende Entscheidungen nach langen Diskussionen und – oft auch – mit gegenteiligen Meinungen gemeinsam getroffen haben, sei es beruflicher, unternehmerischer Art oder auch im familiären Bereich. Wichtig im Leben ist es, Entscheidungen überhaupt zu treffen, statt dauernd zu hadern. Diese können gerne falsch sein, aber aus jeder Fehlentscheidung lernt man dazu. Dann geht man eben einen Schritt zurück, um Anlauf für die neue Richtung zu nehmen.

Angekommen in Dubai dauerte es nicht lange, bis der erste Hilferuf von Tayler kam. Untergebracht sind die meisten Hotelangestellten aus aller Herren Länder in Dubai in sogenannten „Labour Camps“, was sich als Gemeinschaftsunterkünfte entpuppte. Sein Zimmer war neun Quadratmeter „groß“ und er teilte es mit einem Arbeitskollegen. Für einen jungen Mann, der mit 17 auszog, in Köln seine ersten eigenen vier Wänden sein Zuhause nennen durfte, ein echtes „Downgrade“. Zumal das Labour Camp nicht im Herzen der Stadt, sondern weit außerhalb des Glitzers und Prunks von Dubai war. Geduscht wurde in Gemeinschaftsbädern und die Verpflegung im Campus war grenzwertig, aber zumindest nahrhaft und erdend. Die Fotos, die Tayler mir damals sendete, ließen mich erstarren und mich fragen, wo er hier wohl reingerutscht war.

Tayler lernte schnell. Was für uns Selbstverständlichkeiten sind, ist für Menschen aus den ärmeren Teilen dieser Welt Luxus: Wir drehen den Wasserhahn auf und es kommt Wasser und es ist auch noch warm. Wir drücken den Lichtschalter und es wird hell. Und vor allem: Es gibt jeden Tag etwas zu essen. Es ist immer die Betrachtungsweise des Menschen, daher bewahrt euch den Respekt vor den Selbstverständlichkeiten. Wer einmal von heute auf morgen von Strom und Wasser abgeschnitten wird, lernt diese Selbstverständlichkeit zu schätzen. Willkommen im Ahrtal, deren Bewohner, wie wir selbst, erst mal wieder erlernen mussten, zwei Wochen lang von den Grundnotwendigkeiten mitten im Sommer 2021 abgeschnitten zu sein.

Im Sommer 2016 konfrontierte mich Tayler mit einer neuen Idee: Network-Marketing. Lange hielt er es geheim, denn er wusste, wie anfänglich skeptisch ich diesem Thema begegnen würde. Eltern finden das Thema nicht so prickelnd, weil sie gleich an Schneeballsysteme und „Ponzi schemes“ denken, aber gut: „Lassen wir uns mal darauf ein!“ – dachte ich mir.

Ich machte also meine „Due Diligence“ über die Firma, deren Produkte und Geschäftsmodell und dies mündete im Dezember 2016 in einem gemeinsamen „Facebook Live“-Gespräch mit dem Thema „How to tell my parents?“. Bis kurz vorher war mir überhaupt nicht klar, was ein „FB Live“ ist, noch wusste ich um die Macht der Viralität. Dieses Video wurde zehntausendfach geliked und geteilt. Spätestens als sich die Geschäftsführung des Unternehmens aus den USA meldete und mir für diese Unterstützung dankte, merkte ich, welchen Einfluss Social Media in der Zukunft haben werden.

Was mich aber traurig gestimmt hat, war, dass ich viele Nachrichten junger Menschen bekommen habe, die sich wahnsinnig gefreut haben, dass endlich mal ein Elternteil den Weg der Kinder unterstützt. Was wohl – und da sind wir wieder – keine Selbstverständlichkeit ist. Ich persönlich glaube, dass es unsere Aufgabe ist als Eltern, unseren Kindern auf dem Weg zum Erwachsenwerden Werte mitzugeben wie zum Beispiel Toleranz, Respekt, Rücksicht, Ehrlichkeit, Wertschätzung und noch so vieles mehr. ABER – liebe Eltern: Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo wir von unseren Kindern lernen, die uns dann ihre Welt erklären, und da sollten wir genau zuhören, damit wir mit unseren Kindern auf Augenhöhe sind. Was absolut nicht geht: „Früher war alles anders“ und/oder „Früher war alles besser“. Höre deinen Kindern zu, sei bereit, deine eigene Lernkurve zu steigern und sei einfach offen für Neues. Nur durch eure Kinder werdet ihr die zukünftige Welt verstehen. Seid dankbar, dass sie euch diese erklären!

„Challenge accepted“: Kurze Zeit vor Taylers Abflug nach Dubai im Juli 2014 hatten sich die Arbeitskollegen Anika und Tayler ineinander verliebt. Dies musste allerdings erst mal aus verschiedenen Gründen geheim gehalten werden und war auch mir nicht bekannt. Festangestellter und Auszubildende als Paar wurde damals schon nicht gerne gesehen. Aber nachdem Anika ihre Ausbildung als Hotelkauffrau beendet hatte, konnten die beiden sich endlich in Dubai im Jahr 2016 in die Arme schließen und ihre gemeinsame Zukunft planen. Achtung: Das waren knapp zweieinhalb Jahre Fernbeziehung. Papa Schweigerts Einstellung: „Wenn es bis dahin hält, dann für immer ...“ Sollte Papa recht behalten?

Nachdem Anika eine Ausbildung als Flugbegleiterin bei Emirates durchlaufen hatte, aber nur noch durch die Welt jettete und schon wieder eine Fernbeziehung entstanden war, obwohl man in Dubai eigentlich zusammen leben wollte, kam der bahnbrechende Entschluss: Ab heute gehen wir den Weg gemeinsam! Es ist der 8. Januar 2018 und „LoveLifePassport“ ist – zunächst als Travelblogger-Projekt – geboren: Die jungen Verliebten Anika und Tayler gehen fortan ihren ganz eigenen gemeinsamen Weg zusammen. Sie hatten den Mut und die Neugierde, Eigenes und Neues auszuprobieren!

Ich habe von Taylers Mama Melanie ein wunderbares Credo gelernt: „Better to have tried and failed than to have never tried at all.“ Denkt genau an dieser Stelle nach: Wir haben nur ein Leben und wir sollten alles versuchen, um glücklich zu werden. Dazu gehört aber auch, mal über den Tellerrand hinauszuschauen oder auch den eigenen Horizont zu erweitern. Aber vor allem gilt eines: Probiert Alternativen, schaut euch in der Welt um und sammelt Erfahrungen! Genau hier setzt „Escape and Arrive“ an. Es geht um dich, deine Zukunft und den Weitblick, mehr vom Leben erwarten zu dürfen und sich dafür nicht schlecht zu fühlen.

Ich habe dies Tayler und meinen weiteren vier Kindern mit auf den Weg gegeben und werde es auch sicher meinen zwei Enkelkindern mitgeben. Ihr seid jung, und ihr habt die Energie und Selbstdisziplin, um eure eigenen von euch definierten Ziele zu erreichen, fernab von den vorformulierten Konzernrichtlinien. Probiert euren Weg, habt Mut, sammelt Erfahrungen. Nur darum geht es!

Tayler und Anika sind „angekommen“! Sie haben ihr Zuhause gefunden, gemeinsam ein Haus gebaut und durften glückliche Eltern werden. Ihre Reise hat zehn Jahre gedauert, eine Dekade, die geprägt war von Abenteuern, Erfolgen, Erfahrungen und Emotionen, aber auch von Niederlagen. Wir wachsen an unseren Aufgaben und für eine Korrektur auf der Reise ist es nie zu spät. Wichtig ist immer nur, die von euch bestimmten Ziele und den Weg dorthin nicht aus den Augen zu verlieren.

Probiert euren Weg, habt Mut, sammelt Erfahrungen.

Ich wünsche euch, liebe Lesende, dass ihr dieses Buch aufsaugt, es nicht zum Staubfresser werden lasst, und dass ihr ab und zu an die Zeilen hier denkt. Ich kann euch mit heute 62 Jahren sagen, das Leben kann unglaublich spannend sein, wenn ihr es nur zulasst. Lasst euch treiben, nehmt die Energie auf und setzt, wie Anika und Tayler immer wieder sagen, gnadenlos eure Vorhaben um, bis ihr eure Ziele erreicht habt. In diesem Buch findet ihr nicht einfach eine Anleitung zur finanziellen Freiheit. Ihr findet viel mehr. Ihr findet euren Weg, um glücklich zu sein, mit dem, was ihr tut.

In diesem Sinne danke ich Anika und Tayler, dass ich auf diesem Weg bis zum heutigen Tage mitgenommen wurde, und freue mich darauf, täglich Neues zu erfahren. Unsere Lernkurve – egal welches Alter man hat – sollte stets nach oben zeigen.

In diesem Sinne,

euer Papa und väterlicher Freund

Totti

Vorwort

Tayler

Verdammt, ich will da nur noch raus. Wie konnte ich so dumm sein, alles zu packen und nach Dubai zu ziehen? Jetzt sitze ich hier mit einem Arbeitskollegen auf neun Quadratmetern. Der Geruch der Toiletten brennt sich schon durch die Fugen. Kein Wunder bei sechs Toiletten auf 180 Personen. Vom Essen schweige ich besser. Und doch war das eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.

Ich musste Deutschland verlassen, es ging nicht anders. Ja, ich habe kein Abitur. Und wenn schon. Aber leider hat das deutsche Arbeitssystem eine andere Einstellung zu diesen Dingen, als ich sie habe. Da zählt nicht, welche Leistung du zeigst und welche Kompetenzen du in die Arbeit einbringst. Es zählt nur, was auf dem Papier steht. Und wie viele, die einen Master in BWL haben, haben vom Business einfach keinen Schimmer? – Die meisten. Sonst wären viel mehr von denen erfolgreiche Unternehmer geworden.

Schon in der Schule war es so. Ich war auf einem Gymnasium, und ich sollte das Abitur machen. Tja, das hat wohl nicht so gut zu mir gepasst. Auch wenn meine Mitschüler mich damals als „dumm“ abgestempelt haben, da ich zweimal sitzen geblieben bin, habe ich jetzt ein eigenes, sehr erfolgreiches Business mit der tollsten Frau der Welt aufgebaut. „Not to brag, but to show what’s possible“ – sagen die Amerikaner. Wenn du diese Zeilen liest, möchte ich keinen virtuellen Applaus und auch kein „Wow, toll gemacht!“ – mir geht es um etwas anderes. Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben, und ich darf das laut aussprechen. Arrogant? Keineswegs. Selbstbewusstsein wird oft mit Arroganz verwechselt. Wir leben in einer selbst gebauten Villa auf der indonesischen Insel Lombok – ein Paradies, ein Traum, unsere Heimat. Und das Wichtigste: Ich bin frei und glücklich. Du bist zum Nachmachen eingeladen. Was wohl die Vorzeigeschüler vom Gymnasium aus ihrem Leben gemacht haben? Darum soll es hier nicht gehen, und doch geht es in diesem Buch um die Symptomträger im System.

Zurück nach Dubai.

Ich war gerade mal 21 Jahre und bin im Alleingang in die Vereinigten Arabischen Emirate gezogen – ohne Anika. Wir kannten uns erst eine kurze Zeit, und als ich plötzlich wegzog, waren wir erst neun Tage zusammen. Keiner unserer Freunde glaubte an Anika und mich. Wie auch? Die meisten Menschen, die wir kannten, hielten nicht mal eine „Fernbeziehung“ zwischen Köln und Düsseldorf aufrecht. Für die Nicht-Rheinländer: Das sind 34 Kilometer.

Ich war so euphorisch, einen Job bekommen zu haben, dass ich am Telefon sofort zugesagt habe, ohne den Vertrag überhaupt zu lesen. Dieser Job war eigentlich nicht der, den ich haben wollte. Es war ein Alternativangebot, aber wenn man 84 Absagen bereits in der Tasche hat, reagiert man nicht immer logisch und rational. Ich hatte das Gefühl, den letzten Strohhalm greifen zu müssen. Erstaunliche 100 Prozent meiner Bewerbungen, die ich in die Welt geschickt habe, wurden abgelehnt. Das muss man erst mal toppen. Dubai war mein Strohhalm. In den Emiraten aber schien es so, als ob es keine Strohhalme mehr gäbe. Und damals waren sie sogar noch aus Plastik. Es lief einiges schief, und nach zwei Wochen war ich bereit, alles hinzuschmeißen. Ich hatte das Gefühl, die folgenschwerste Entscheidung meines Lebens getroffen zu haben. Ich kündigte meinen sicheren, unbefristeten Vertrag in einem der besten Business-Hotels Deutschlands, verließ die beste Stadt der Welt, und meine Freundin Anika hatte mindestens noch zweieinhalb Jahre Studium vor sich. Auswandern war wohl doch nicht so einfach, wie ich es vorher gegoogelt hatte. Ich bin bereits 2014 ausgewandert, weit bevor es „cool“ war, in Dubai zu leben. Ich bin nicht gegangen, weil ich in dieser Glitzermetropole schnelle Autos fahren wollte. Wie auch, mit 600 US-Dollar Gehalt? Ich bin gegangen, weil das System in Deutschland für mich die Definition des persönlichen Scheiterns war. Ich wollte lieber alles verlieren, wegziehen und neustarten, statt in einem System zu bleiben, welches mich zu einem „Ja-Sager“ erzieht, keine Perspektiven aufzeigt und mir jeden Tag den Hals mehr zuschnürte. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, weit weg von Verfolgung, politischen Unruhen und Krieg. Und gleichzeitig musste ich für mich erkennen, dass ich in diesem Land untergehen werde, wenn ich dort weiter bleibe. Ich passe nicht in ein solches System. Ich bin ein „Querdenker“ (nein, nicht politisch gesehen), also einfach jemand, der mehr vom Leben möchte, statt den Status quo zu akzeptieren, und dafür lasse ich mich nicht verurteilen und schon gar nicht kleinhalten.

Folgende Aussage meines Vaters schallt noch heute in meinen Ohren nach: „Ich unterstütze dich, wenn du zurückkommen möchtest. Du bist Hotelfachmann, und du wirst bestimmt wieder einen klasse Job in Deutschland finden. Vergiss aber bitte eines nicht: So wie du jetzt entscheiden wirst, wirst du in deinem Leben immer wieder entscheiden, wenn es zu schwierigen Situationen kommt.“ Fuck. Er hatte recht.

Es war Zeit, mein Glück und meinen Erfolg selbst anzupacken und nicht aufzugeben. Ich habe einfach Gas gegeben und das getan, was ich am besten kann. So viele Charaktere habe ich auf dem Weg kennengelernt. Der nächste Job stand dann per Zufall auch schon in der Lobby, direkt vor meinem Schreibtisch. Durch ein Gespräch mit einer TUI-Mitarbeiterin erfuhr ich, dass sie einen Nachfolger für ihren Posten suchte. An dieser Stelle: Danke Lena, dass du mir damals alle Fragen beantwortet hast. Hätten wir uns nicht kennengelernt, wäre ich wohl immer noch in der Lobby des „Fairmont The Palm“.

Der Drucker konnte nicht so schnell drucken, wie ich den Lebenslauf Lena geben wollte. Das war mein Ticket, meine nächste Stufe. Es war kein Traumjob, doch ich konnte mir eine Wohnung leisten, und endlich hatte ich mehr Zeit zum Durchatmen. Meine Möglichkeiten konnte ich für mich jetzt besser erkennen. Bei TUI war ich im Außendienst tätig und konnte mir die Arbeitszeit frei einteilen.

Es ist Zeit, mein Glück und meinen Erfolg selbst anzupacken und nicht aufzugeben.

Da wuchs der Gedanke zum ersten Mal in mir: Was ist, wenn ich mir die Zeit immer frei einteilen könnte? Wenn ich das machen könnte, worauf ich Bock habe? Dann würde ich die ganze Zeit nur arbeiten.

Eine Facebook-Nachricht brachte mich dann zu meiner ersten selbstständigen Tätigkeit.

Meine Auftraggeber bauten einen Vertrieb im Bereich Network-Marketing auf. Das war meine Ticket raus aus meinem Job, rein in die spannende Welt der Selbstständigkeit.

14 Monate blieb ich parallel noch bei TUI, dann habe ich den Job an den Nagel gehängt und mich nur auf meine Selbstständigkeit im Network-Marketing konzentriert. Nach dreieinhalb Jahren habe ich in diesem Unternehmen die höchste Position erreicht. Mit dem Erreichen dieses großen Ziels wurde mir eins aber glasklar: Erfüllung ist all das nicht mehr. Dieser Erfolg hatte nichts mit Eigenverantwortung, Freiheit und Unternehmertum zu tun. Ich war ein Sklave (wenn auch ein gut bezahlter) eines amerikanischen Unternehmens und musste mich Diskussionen stellen, die ich so nie führen wollte.

„Aufhören, wenn es am schönsten ist“ – eine so tolle, romantische Vorstellung. Ich musste aufhören, weil ich dreieinhalb Jahre mein Leben, Tränen, Blut und Schweiß gegeben hatte und mein Körper mir klar sagte: „Its time!“

Anika und ich führten zu der Zeit eine Fernbeziehung. Und unsere Leben hatten sich in zwei unterschiedliche Richtungen entwickelt …

Anika

Was für ein arrogantes Arschloch!

Das war mein erster Eindruck von meinem heutigen Ehemann und Papa meines Sohnes, als ich ihn an meinem ersten Arbeitstag in der Lobby des Kölner Marriott-Hotels das erste Mal gesehen habe. An meinem zweiten Arbeitstag ist er mir dann „rein zufällig“ mehrere Male über den Weg gelaufen – auf dem Weg zum Zimmer eines Gastes, vor der Umkleidekabine, auf meinem Weg nach Hause. Und als ich gerade meine Wohnung betreten hatte, erwartete mich bereits eine Nachricht auf Facebook von ihm. Und nun ja, was soll ich sagen? Dieser Mann wusste genau, wie er mich um den Finger wickeln konnte.

Wir hatten uns gerade füreinander entschieden, als er ein paar Tage später auch schon das Land verließ. Erwartet habe ich nicht, dass eine Fernbeziehung funktioniert. Ich habe erwartet, dass es sich verläuft – aus den Augen, aus dem Sinn. Für mich stand nämlich fest, dass ich Deutschland nicht so kurzerhand verlassen werde. Gerade erst hatte mein duales Studium begonnen. Und mein Studium, das stand fest, würde ich nicht hinwerfen. Es lagen also mindestens zweieinhalb Jahre Fernbeziehung vor uns. Herrje!

Mein Bekanntenkreis stand unserer Beziehung auch nicht sehr enthusiastisch gegenüber. Aufmunternde Worte wie „Die Liebe überwindet alle Distanzen“ waren Fehlanzeige. Glaubt denn keiner mehr an die wahre Liebe, die auch solche Hindernisse überwinden kann? Sicher war es für uns eine taffe Zeit. Tayler erlebte so viel Neues und Aufregendes in der Welt, und ich blieb irgendwie in Deutschland zurück. Köln war schön, aber im Vergleich zu all den aufregenden Geschichten, die Tayler zu erzählen hatte, war mein Leben dort ziemlich langweilig.

Auch wenn andere nicht an uns geglaubt haben, haben wir an uns selbst geglaubt. Es war eine knallharte Zeit und in vielen Momenten wollten wir beide alles hinwerfen. Zu tief saß der Schmerz und zu groß war die Sehnsucht nach dem anderen.

Von Anfang an haben wir uns Ziele und Deadlines gesetzt und die entscheidendste Veränderung fand einen Tag nach meiner Bachelor-Feier statt. Da bin ich nach Dubai ausgewandert, um mit Tayler zusammen zu sein. Viele Skeptiker haben vorher ihre Meinung zu diesem Schritt geäußert.

Für mich hat sich nichts geändert: Mein Ziel war Tayler.

In meinem Leben wollte ich immer viel reisen, und ich habe die Chance ergriffen, meinen Wunsch aktiv anzupacken. Ich begann, als Cabin-Crew bei Emirates zu arbeiten. So viele unterschiedliche Länder hätte ich nie in meinem Leben bereist, hätte ich diesen Job nicht gemacht. Der Job schien zuerst ein wahrer Traum zu sein.

Schlussendlich habe ich aber gemerkt, dass er mich fertiggemacht hat. Mein Körper hatte mit unzähligen Symptomen zu kämpfen: Ich war ständig krank, Bauchschmerzen, Übelkeit – das war kein Zustand mehr. Der ständige Wechsel der Zeitzonen, Schichtarbeit, ein Leben ohne Rhythmus. Es hat sich alles nur noch um den Job gedreht. Zudem musste ich mich tagein, tagaus mit respektlosen Passagieren rumschlagen. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass Menschen jeglichen Anstand und Respekt am Check-in-Schalter zurücklassen und nicht mit auf die Reise nehmen. Wow, ich könnte Geschichten erzählen, die würde mir niemand glauben. Als ich dann auch noch Heiligabend an den Nagel hängen musste, weil ich durch eine Last-Minute-Dienstplanänderung nach Großbritannien fliegen sollte, habe ich die Notbremse gezogen. „Nächstes Weihnachten arbeite ich nicht mehr hier, das schwöre ich“, sagte ich zu Tayler.

Als Tayler selbstständig im Network-Marketing seinen Träumen hinterherjagte, startete er eine enorme Persönlichkeitsentwicklung. Er war auf vielen Events, hat neue Leute kennengelernt und er hatte ein komplett anderes Umfeld als ich.

Ich wiederum war in meinem Emirates-Job gefangen. Ja, wir hatten uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt.

Es musste eine Lösung her. Klassisch mit Papier und Stift haben wir notiert, was unsere Wünsche und Ziele für die Zukunft sind. Wir wollten etwas zusammen machen, ein gemeinsames Business. Doch uns wurde bewusst, dass wir unterschiedliche Stärken und Wünsche haben, deshalb suchten wir nach einer Schnittmenge. Auf Reisen zu gehen, schien die perfekte Idee für uns beide zu sein – was man daraus machen könnte, kein Plan!

Damit Tayler und ich mehr Zeit miteinander verbringen konnten, flog er des Öfteren mit mir mit, wenn ich spannende Destinationen auf meinem Dienstplan hatte, und wir erkundeten zusammen die Welt. Während solcher Stopps begannen wir, unsere Pläne für die Zukunft zu schmieden, Ideen zu sammeln und von Veränderungen zu träumen. Wir tüftelten an einem gemeinsamen Business. Uns kam die Idee, unsere Reisen zu dokumentieren und damit etwas Geld zu machen. Wir begannen mit YouTube-Videos, aber das ging total in die Hose. Nach sechs Monaten und einigen kleinen Vlogs, die wir produziert hatten, hatten wir gnadenlose zehn Subscriber.

YouTube war für uns nicht das richtige Portal. Tayler war eher der Facebook-User und ich nutzte Instagram. Ich überzeugte Tayler davon, Instagram zu testen. Die Umsetzung lief auf dieser Plattform eindeutig besser. Wir hatten gerade mal die ersten 300 Follower geknackt und zack kamen auch schon die ersten „großen Werbedeals“. Du wirst lachen, aber die ersten zwei Werbedeals waren zum einen für eine Firma, die Cookies verkaufte, und die andere Firma verkaufte lustige Socken mit witzigen Bildern. Das war nicht gerade der Knaller für unsere Karriere, aber immerhin eine tolle Erinnerung, die uns noch heute zum Lachen bringt. Die Erfahrung war es am Ende wert, denn wir waren uns schließlich sicher: Wir wollen keine Influencer werden.