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Ein Krimi-Debüt wie ein Faustschlag Am Eulenkopf in Gießen hat man einen Toten kopfüber in einen Gully gesteckt. Seine Kehle wurde durchtrennt, und in seinem Unterleib findet die Rechtsmedizin Reste eines explodierten Chinakrachers. Jemand hat ihn wohl so verachtet, dass er ihn im Tod noch besudeln wollte. Wer ist der tote Mann und warum wurde er so roh zugerichtet? Die folgenden Ermittlungen sind eine Achterbahnfahrt durch die abgründige Vergangenheit des Toten. Das reicht von perfider Gehirnwäsche im Vogelsberg über infame Spionage in Heuchelheim bis hin zu sexuellem Missbrauch in der Wetzlarer Spilburgkaserne. Der Eulenkopf ist eine Siedlung am Stadtrand von Gießen, verschrien als wild und gefürchtet, und die Sprache der Anwohner ist "Manisch", ein Sonderwortschatz jenisch-rotwelschen Ursprungs. Etwas, das man spricht, wenn man Geheimnisse austauscht. Für Roman Worstedt, Kommissar mit manischen Wurzeln und hinter seinem Rücken bisweilen "Worschtfett" genannt, ist es die erste Ermittlung nach drei Jahren Zwangspause.
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Seitenzahl: 295
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Charly Weller, geb. 1951 in Marburg a. d. Lahn, ist von Hause aus Filmemacher. Nach seiner Jugend in Gießen und Wetzlar studierte er zunächst Theologie, es folgte das Jura- und Publizistikstudium in Berlin. Zwischenzeitlich betätigte er sich als Fotograf, Journalist, Taxifahrer, Versicherungsvertreter und Kinobetreiber. Nach der Regieassistenz unter Peter Fleischmann drehte er erste eigene Filme und wurde ausgezeichnet, u. a. mit dem »Prix du Jury« in Cannes und dem »Max-Ophüls-Förderpreis«. Er war Regisseur zahlreicher Folgen von TV-Krimi-Serien wie »Ein Fall für Zwei«, »Die Kommissarin«, »Im Namen des Gesetzes« und anderen. Heute arbeitet er als Chef von »Mittelhessen-TV« und lebt mit seiner Frau Ritchie zwischen Gießen und Wetzlar.
Charly Weller
EULENKOPF
Kriminalroman
Originalausgabe
© 2014 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim
www.kbv-verlag.de
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0 65 93 - 998 96-0
Fax: 0 65 93 - 998 96-20
Umschlaggestaltung: Ralf Kramp
Redaktion: Volker Maria Neumann, Köln
Print-ISBN 978-3-95441-197-9
E-Book-ISBN 978-3-95441-211-2
für Anna
Liebe Anwohner vom Eulenkopf,
bitte nehmt mir nicht übel,
dass ich ausgerechnet Eure Siedlung
zum Schauplatz meines Buches gemacht habe.
Nehmt das Buch bitte so,
wie ich es gemeint habe:
als Liebeserklärung an Euch, Eure Siedlung
und das Manische in Gießen.
PROLOG
BORSTER
DER TRAUM
HERZ KÖNIG
4:02:35 Std.
BIMBO
DER TOTE IM GULLY
BILLOBRÄU
VIVA GRAPPA
HANDWERK
WINTERZEIT
VIEL GELD
TAUSEND LEICHEN
ACHT
DRECKSAU
ACTION
DEIN HUND
SATAN
HÜTTE ADIEU
RATTENKÖNIG
PFINGSTREGATTA
CHINAKRACHER
BLACK MAGIC
HÄTTE, HÄTTE …
FIXE FAHRER
RAVIOLI
WOHIN
ZAHNRAD-EBI
GOODBYE GUMMIINSEL
GROSSES KINO
PLASMA
KOORDINATEN
DINNER FOR TWO
TRÄNEN DER JUGEND
ZEHN DICKE
EICHKRANZ
BALLEFUSSER
ABTAUCHEN
UNSER MANN IN HEUCHELHEIM
HAVANNA
FÜNF
BUNDESLIGA
DERBY
BADEWANNE
TANKE
NIMM MICH
NACHGESCHMINKT
PSYCHO
PRZEWALSKI
VOLL DICHT
LATSCHI KONSCHITTA
BUDENZAUBER
NIGHT WATCH
LANGE
VOLL IM REGEN
DOJO
Nachwort & Dank
Manisch-Glossar
Er war ein böser Junge. Das kann man nicht anders sagen. Als ich das erste Mal auf ihn aufmerksam wurde, war er acht oder neun. Zu der Zeit ging er in die dritte Klasse der Schillerschule. Ich war damals seit einem Jahr dort Rektor. Er ging in die Klasse von Erich Kesselbach. Dieser Lehrer war dafür bekannt, dass er einen recht ungewöhnlichen Umgang mit der Vermittlung von Unterrichtsstoff hatte. Er gab Chemie und Religion. Und irgendwie hatte die Kombination dieser beiden Fächer bei ihm eigenartige Verquickungen zur Folge.
So hat er beispielsweise die Verwandlung von Wasser in Wein auf einen Trick zurückgeführt, den Jesus durch die Beigabe einer kleinen Prise Kaliumpermanganat in Wasser bewerkstelligt hätte. Das Ganze habe nur deshalb funktionieren können, hat er seine Schüler glauben machen wollen, weil Jesus niemanden von der dunkelviolett gefärbten Flüssigkeit habe kosten lassen und die Landbevölkerung im damaligen Judäa von chemischen Reaktionen so gut wie keine Ahnung gehabt habe.
Die Schillerschule hatte zu der Zeit, als ich dort Rektor war, einen sehr schlechten Ruf. Der Grund dafür war, dass es damals in Gießen noch keine Schule stadtauswärts auf der anderen Seite der Lahn gab. Deshalb gehörte die Gegend dort, die Gummiinsel heißt und schon immer als sozialer Brennpunkt verschrien war, zum Einzugsgebiet meiner Schule.
Ursprünglich war die Gummiinsel eine Arbeitersiedlung. Ihren Namen verdankt sie einer Gummifabrik, die es dort früher mal gab. Später, als die Fabrik nicht mehr da war, hatten sich bevorzugt Schausteller mit ihren Familien in der Siedlung niedergelassen. Außerdem gab es dort jede Menge ambulante Gewerbetreibende, Altwarenhändler, Roma und Sinti.
Das Zusammenleben derer, die dort wohnten, war bestimmt von einem permanenten Überlebenskampf am Rande des Existenzminimums. Konflikte wurden mit unerbittlicher Brutalität ausgetragen. Außerdem verständigte man sich mit einer eigenen Sprache, die in Gießen »Manisch« genannt wird. Woanders meint man oft, Manisch hätte was mit »manisch-depressiv« zu tun. Aber dem ist nicht so. Vielmehr handelt es sich bei dem Manischen in Gießen um einen Sonderwortschatz jenischrotwelschen Ursprungs, gewissermaßen um eine Räubersprache, die seit dem Mittelalter der geheimen Verständigung unter Bettlern, fahrendem Volk und kriminellen Subkulturen diente. Meist erkennt man das Manische daran, dass der Tonfall von einer gewissen nasalen Atemnot unterlegt ist. Irgendwann im Laufe der Jahre war diese Sprache von Schaustellern und ambulanten Gewerbetreibenden übernommen worden.
Außerhalb der Gummiinsel wird noch am Eulenkopf und an der Margaretenhütte, zwei weiteren sozialen Brennpunkten in Gießen, manisch gesprochen. Auch deren Anwohner, die im Sommer nach Zigeunerart umherziehen und in der kalten Jahreszeit hier ihr Winterquartier haben, werden von den Gießenern mit abschätzigem Tonfall als »Manische«, »Maneköpp« oder »Manos« tituliert.
Gleichzeitig waren diese drei Wohnquartiere schon immer die Viertel in Gießen mit den kinderreichsten Familien – und diese Kinder fast ausnahmslos verhaltensauffällig, aggressiv, brutal und permanent bereit zu kriminellen Handlungen.
Es war also absolut kein Zuckerschlecken seinerzeit auf der Schillerschule. Weder für mich als Rektor noch für den restlichen Lehrkörper, und schon gar nicht für die Kinder aus der Gießener Innenstadt, die eher aus bürgerlich behüteten Verhältnissen stammten. Diese lebten in ständiger Angst vor den Kindern von der Gummiinsel. Es verging kein Tag, an dem es keine Prügelei auf dem Schulhof gab, bei der aufeinander eingedroschen wurde wie auf kaltes Eisen.
Dennoch hatte es nie einen Vorfall gegeben, der an die Abgründigkeit herangereicht hätte, zu der dieser Junge seinerzeit fähig war. Er hieß Jürgen Befort. Ich habe diesen Namen nie vergessen.
Dabei kam Jürgen Befort gar nicht von der Gummiinsel. Seine Mutter war alleinerziehend und arbeitete als Krankenschwester in der Uni-Klinik. Die beiden lebten in einer kleinen Wohnung in der Marktstraße. In dem Haus, in dem früher die Firma Lich am Marktplatz ihren Sitz hatte. An der Ecke zur Rittergasse.
In dem Haus wohnten auch zwei Schwestern, die mit meiner Frau zur Schule gegangen waren. Manchmal haben wir die beiden Damen besucht und sind dabei dem Jürgen und seiner Mutter im Treppenhaus begegnet. Eine anständige Frau. Immer sauber angezogen und ordentlich frisiert. Sie hatte es wirklich nicht verdient, dass ihr Sohn zu einer derart bösartigen Handlung fähig war.
Ich erinnere mich noch genau an die beiden Polizisten, die damals zu uns ins Sekretariat kamen und mich sprechen wollten. Das war nicht das erste Mal, dass Polizei zu uns in die Schule kam. Aber bis dahin war es immer »nur« um Körperverletzungen oder Eigentumsdelikte gegangen.
Diesmal war das anders. Die beiden Uniformierten wollten erst mit mir alleine reden. Sie waren ziemlich betroffen, als sie mir in meinem Büro eröffneten, dass es da einen Jungen an meiner Schule gebe, der beim Kinderfasching im Café Rühl in der Backstube Splitter von Rasierklingen in den Kreppelteig gemischt habe.
Ich wollte das nicht für möglich halten. Deshalb habe ich ihn sofort holen lassen und zur Rede gestellt. Aber anstatt zu antworten, hat er mich nur stumm angeschaut mit seinen tiefen, braunen Augen. Wie zwei Bergkristalle hatten sie eine unglaubliche Tiefe, in der man sich sofort verlieren konnte. Gleichzeitig wanderte sein Blick zu einem imaginären Punkt oberhalb meines Kopfes, weshalb ich den Eindruck hatte, dass er geheimen Gedanken nachhing, während er sich eine Antwort überlegte. Schließlich zuckte er mit den Schultern und sagte ganz ruhig: »Weiß nicht.«
Als ich dann fragte, ob er das schon öfter gemacht habe, dauerte es wieder eine ganze Weile, bis er mit einem ganz dünnen »Nein« herauskam. Und als einer der Polizisten sagte, dass der Lehrling nur durch eine Notoperation vor dem sicheren Tod gerettet werden konnte, entgegnete der Junge mit einer unendlichen Traurigkeit: »Der arme Lehrling.«
Es war von vornherein klar, dass bei diesem Vorfall keine der seinerzeit üblichen Bestrafungsmaßnahmen – weder Schimpfen, Hausarrest noch körperliche Züchtigung – würden greifen können. Deshalb war es für mich das erste Mal, dass über das Schulamt ein Psychologe eingeschaltet wurde. Das hatte zur Folge, dass Jürgen Befort anschließend in dem damals kurz zuvor von Horst-Eberhard Richter gegründeteten Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie in der Ludwigstraße behandelt wurde.
Der Junge hatte es insgesamt nicht leicht. Bei seiner Einschulung hatte er keinen Vater. Der hatte sich, wenn ich mich recht erinnere, ins Ausland abgesetzt. Außerdem war er der Kleinste und Schwächste in seiner Klasse, und er hatte einen Sprachfehler. Er hat gestottert. Jürgen war wirklich arm dran, und er hatte dieses böse Herz.
Ich habe mir oft Gedanken gemacht, was wohl aus ihm geworden sein mag. Denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass er es im Leben mal nicht leicht haben würde.
Meine Fresse, war das eine Nacht. So ein Regen war mir mein Lebtag noch nicht untergekommen. Schon zu Beginn unserer Schicht kam es runter wie Sau. Und anstatt weniger zu werden, wurde es von Stunde zu Stunde mehr. Gullydeckel wurden von den Wassermassen hochgedrückt, und ein Löschzug nach dem anderen musste ausrücken, um irgendwelche Keller leerzupumpen.
Wenn sich in dieser Nacht jemand hätte umbringen wollen, hätte er sich nur mit offenem Mund zum Himmel ins Freie stellen müssen, um sich auf diese Weise zu ertränken. Eine Nacht wie geschaffen, um in einem frisch bezogenen Bett mit seiner Liebsten auf Löffelchen zu kuscheln, so will ich mal sagen.
Kurz nach halb zehn kam über Funk die Nachricht, dass am Eulenkopf jemand kopfüber in einem Gully steckt. Vermutlich männlich. Vermutlich tot.
Wir hatten zu dem Zeitpunkt gerade einen schwarzen Boxster mit Friedberger Kennzeichen im Visier. Er war uns aufgefallen, weil die Frau, die da hinterm Steuer saß, ihn am Elefantenklo zweimal hintereinander abgewürgt hatte. Soweit wir das erkennen konnten, war sie Mitte vierzig, hatte kurze, schwarze Haare und grellrot geschminkte Lippen. Sehr grellrot geschminkte Lippen.
Wenn es nach dem Manfred gegangen wäre, hätten wir sie gleich an Ort und Stelle blasen lassen. Aber ich wollte nicht.
»Nicht bei dem Sauwetter«, hatte ich gesagt. Draußen schüttete es wie aus Eimern.
Wir einigten uns darauf, den roten Lippen in angemessenem Abstand zu folgen. Im Schutz der Autobahnbrücke von Kleinlinden konnten wir uns die Dame dann immer noch vorknöpfen. Sofern sie bis dahin dazu übergegangen sein sollte, in Schlangenlinie zu fahren. Ansonsten hätten wir sie unbehelligt davonziehen lassen Richtung Wetterau.
Während wir dem Wagen folgten, musste ich an meine Frau denken, der so ein Porsche schon mal aufgefallen war und sie gemeint hatte, der sehe ja schon toll aus, so ein »Borster«.
Ich hatte sie dann aufgeklärt, dass das Auto gefälligst Boxster hieße und nicht Borster, was sie aber nicht akzeptieren wollte. Ihre beste Freundin nämlich hätte dieses Modell ebenfalls schon mal Borster genannt. Ganz offensichtlich scheint es sich um eine in der Weiblichkeit verwurzelte Wahrnehmung zu handeln, den Schriftzug Boxster am Heck eines Porsche als Borster zu entziffern.
Der Manfred Jungblut und ich, wir fahren seit vier Jahren zusammen Streife. Wir sind als Team total aufeinander eingespielt. Wenn wir uns etwas mitteilen wollen, was Außenstehende nicht mitkriegen sollen, haben wir eine eigene Verständigung entwickelt. Wenn ich zum Beispiel »Siebzehn« sage, dann heißt das, dass derjenige, den wir gerade kontrollieren, mir verdächtig vorkommt und der Manfred sich mit griffbereiter Waffe hinter ihm postieren soll. Bei unserer Arbeit ist es absolut wichtig, dass man sich blind aufeinander verlassen kann.
Ansonsten sagt man dem Manfred nach, er wäre nur deshalb Polizist geworden, um jederzeit schöne Frauen in teuren Autos kontrollieren zu können. Dabei spielt es bestimmt eine gewisse Rolle, dass er noch ledig ist. Bei mir ist das anders. Ich bin seit acht Jahren verheiratet und habe mir den Beruf gewählt, um mich für mehr Gerechtigkeit unter den Menschen einzusetzen. Ich wollte schon immer andere davor schützen, dass ihnen Böses widerfährt.
Im Laufe der Zeit ist mir allerdings mehr und mehr klar geworden, dass man als Polizist nur den anderen die Drecksarbeit abnimmt. Sie hacken bevorzugt auf einem rum, solange alles glatt läuft, aber wehe dem, wenn mal was aus dem Ruder läuft, dann soll man ruck-zuck auf der Matte stehen.
Über die Frankfurter Straße stadtauswärts hatte der Borster ganz manierlich die Spur gehalten. Unsere Scheibenwischer hatten ihren lieben Schaff, trotz Stufe zwei den Blick durch die Frontscheibe freizuhalten. Im Funk hagelte es Anweisungen rund um den Gully am Eulenkopf. Kontrollen wurden angeordnet, Absperrungen eingerichtet, Gerätschaften angefordert.
Auf Höhe der Rechtsmedizin waren plötzlich wir dran. Die Leitstelle wollte unseren Standort wissen.
»In Fahrt Frankfurter, Höhe Rechtsmedizin«, sagte der Manfred, bevor er für die Leitstelle unhörbar hinzufügte: »Wir hätten uns die Alte gleich vorknöpfen sollen.«
»Stimmt«, sagte ich, »dann wären wir jetzt aus dem Schneider und müssten nicht raus in die Sintflut.«
Dann bekamen wir unseren Auftrag, nämlich den Kriminalhauptkommissar Roman Worstedt zu Hause abzuholen und zum Tatort am Eulenkopf zu bringen.
Wir hatten erst mal gedacht, wir hätten uns verhört. Deshalb hat der Manfred gleich noch mal nachgefragt: »War das richtig, Roman Worstedt zu Hause abholen und zum Tatort am Eulenkopf bringen?«
»Korrekt«, war die prompte Antwort der Einsatzleitstelle, »Worstedt übernimmt die Ermittlungen; Anweisung von Kroko.«
Mit »Kroko« war Krokoczinski gemeint, Frank Krokoczinski, Einsatzleiter im Polizeipräsidium Mittelhessen, gewissermaßen unser aller Chef – und seinem Spitznamen entsprechend bissgefährlich wie ein Krokodil.
Wir konnten uns keinen Reim darauf machen, warum gerade Worstedt die Ermittlung übertragen wurde. Dieser Mann war seit Jahren in keine Mordermittlung mehr eingebunden gewesen. Früher war er zwar einer der fähigsten Ermittler bei Straftaten gegen das Leben gewesen, aber dann war seine Tochter gestorben. Das hat ihn böse aus der Bahn geworfen. Er hatte diesen Tod nicht verkraften können, hatte angefangen zu trinken, seinen Führerschein verloren – und sein Leben war mehr und mehr den Bach runtergegangen.
Nachdem er über Monate hinweg dienstunfähig und zeitweise stationär in der Psychiatrie untergebracht war, ging er zu den Anonymen Alkoholikern und wurde in den Innendienst versetzt. Er hatte von da an nur noch kleine Diebstahldelikte zu bearbeiten. Mehr war für ihn nicht mehr drin.
In den drei Jahren nach dem Tod seiner Tochter hat er vorneweg dreißig Kilo zugenommen. Wer ihn von früher kannte und seine Veränderung nicht mitbekommen hat, würde ihn heute nicht wiedererkennen.
Immer wieder derselbe Traum«, hatte er gesagt, »sie schlägt ihre Augen auf, lächelt mich an, streckt eine Hand aus dem Sarg und sagt: ›Komm zu mir, Papa, komm doch zu mir.‹«
Im Krankenhaus hatten sie ihm gesagt, sie hätte noch anderthalb Jahre. Dann waren es gerade mal noch fünf Wochen. Scheiß Krebs. Gerade mal vierundzwanzig war sie geworden. Mir war klar, dass es eine lange Zeit dauern würde, bis Roman darüber hinweg wäre.
Vier Tage, nachdem seine Tochter gestorben war, saß er mir wieder gegenüber. Sein Blick ging schnurstracks in einen dunklen Tunnel. Ich brauchte mehrere Anläufe, bevor ich ihn dazu bewegen konnte, damit rauszurücken, was los war.
Schließlich erklärte er, seine Geschiedene habe ihm eröffnet, dass er gar nicht der leibliche Vater seiner verstorbenen Tochter sei. Gleichzeitig habe sie ihn von der Beerdigung ausgeladen, weil der Erzeuger mit seiner Familie aus Biberach erwartet würde.
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