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Deutschland Von der Nord- und Ostseeküste durch die deutschen Mittelgebirge bis in die Alpen. Auf dem Weg werden auch zahlreiche steinerne Zeugen der Megalithkultur in Deutschland vorgestellt. Osten Unser faszinierendes Nachbarland Tschechien wird mit einem Schwerpunkt auf seine herrlichen Burgen vorgestellt. Die bezaubernde Landschaft des Riesengebirges bildet den Schwerpunkt des Reiseberichts über Polen. Süden Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Die Bergwelt der Schweizer Alpen und Slowenien bilden die Schwerpunkte im Süden des europäischen Kontinents. Westen Der Pointe du Raz, der westlichste Punkt Frankreichs, ist einer der schönsten Orte Europas. Anschließend geht es weiter auf die britischen Inseln. Eine Insel voller Sagen, jahrtausendealten Spuren menschlicher Besiedelung und wunderschönen Landschaften. Norden Skandinavien, Europas Norden ist faszinierend und wunderschön. Von den Stränden und Ferienorten Dänemarks weiter durch die schier endlos erscheinenden Wälder Schwedens. Dann weiter nach Norwegen. Das Land mit der längsten Küste der Welt wartet mit einer gigantischen Bandbreite an Landschaften auf.
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Seitenzahl: 411
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Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Franz Kafka
Vorwort und Nachwort
Auf Reisen in Deutschland
An der Nordsee
Nordstrand
Husum
Pellworm
Hamburger Hallig
Brutkamp
Weiter an die Ostsee
Geltinger Birk
Glücksburg
Rügen
Großsteingrab Nobin
Nationalpark Jasmund
Kap Arkona
Usedom
Menhire, Steinreihen und Megalithkultur in Deutschland
Externsteine
Haldensleben
Köthen
Langeneichstädt
Ringheiligtum Pömmelte
Langenbach
Quellenreuth
Menhire
Ringelai
Druidenhain
Alpen
Bergsee Ebertswiese
Harz
Schwarzenberg im Erzgebirge
Schwarzwald
Drusedaler Wasserfall
Deutsches Dampflok Museum in Neuenmarkt Wirsberg
Donaudurchbruch Weltenburg
Auf Reisen im Osten und in Mitteleuropa
Polen
Ankunft in Polen – die Fähre bei Swinemünde
Białowieża-Urwald
Bukowiec / Buchwald
Danzig
Hohe Tatra; Dolina Strążyska
Japanischer Garten Siruwia
Kleine Teichbaude
Kolberg
Marienburg
Masurische Seen
Rabka / Łeba
Riesengebirge - Lost place Okrąglak - dawna stołówka FWP
Riesengebirge - St. Annakapelle
Wasserfälle im Riesengebirge
Schneekoppe
Stabkirche Vang Karpacz
Zakopane - Herz-Jesu-Kapelle
Tschechien
Budweis
Burg Houska
Burg Loket
Burg Karlštejn
Burg Křivoklát
Burg Seeberg (Ostroh
)
Keilberg
Kutná Hora
Kyselka
Luková, Manětín
Pilsen
Podhradí
Schloss Liebenstein
Sankt Joachimsthal
Točník
Slowakei
Bratislava
Auf Reisen im Süden
Österreich
Die Lochsteine der Steiermark
Donau
Neusiedler See
Ungarn
Budapest
Plattensee
Stuhlweißenburg
Italien
Castello di Miramare
Drei Zinnen
Gardasee
Lago di Livigno - Mautstelle Munt La Schera Tunnel
Meran
Misurinasee
Molvenosee
Passo del Tonale
Santa Catarina Valfurna
Toblacher See
Slowenien
Bled
Höhlenburg Pledjama
Ljubljana / Laibach
Peričnik-Wasserfall
Piran
Pokljuka
Russian Chapel
Savica-Wasserfall
Škofja Loka
Tropfsteinhöhlen Postojna
Vogel
Kroatien
Nationalpark Plitvicer Seen
Opatja
Rijeka / Fjume
Split
Schweiz
Flüelapass
Furkapass
Gornergrat
Grindelwald – Kleine Scheidegg
Ofenpass
Auf Reisen im Westen
Frankreich
Autun
Bretagne
Allée couverte de Lesconil
Alignements de Kerzerho
Audierne
Baie des Trépassés
Carnac
Chapelle de Languido
Crozon
Dolmen de Kerugou
Feunteun Aod
Kirchhöfe, Kirchen und Kapellen
Moulins de Trouguer
Penmarch
Pointe du Millier
Pointe du Mouton
Pointe du Penharn
Pointe du Raz
Pointe du Van
Pors Carn
Pors-Poulhan
Port de Brezellec
Reserve Cap Sizun
Saint-Vio
Cap Griz Nez
Chartres
Chateau de Montbrun
Chatel-Guyon
Cognac
La Coupole
Le Grande Blokhus
Normandie
Pointe du Hoc
Omaha Beach
St-Mère-Église
Pyrenäen
Col de Tentes
Lac de Gaube
Lourdes
Pont d’Espagne
Pont Napoleon
Saint Cado
Saintes-Maries-de-la-Mer
Großbritannien
England
Alfriston
Avebury
Battle und Battle Abbey
Beachy Head
Bodiam Castle
Bodmin Moor and the Hurlers
Boscastle
Brightling - The Mausoleum of Jack Fuller
Canterbury
Cape Cornwall
Glastonbury und der Tor
Herstmonceux Castle
Kitt’s Coty House
Land’s End
Lanyon Quoit
Long Man of Wilmington
Postbridge
Mên-an-Tol
Merry Maidens
Old Sarum
Penzance
Port Isaac
Portland Light House
Port Quinn
Rye
Sandwich
Salisbury
Seven Sisters
Sissinghurst
Silbury Hill
Stonehenge
St. Ives
St. Nectan’s Glen
Tintagel
Windsor
Whitby
Windermere und Castlerigg Stone Circle
Schottland
Bow Fiddle Rock
Cairngorms
Aviemore
Boat of Garten
Corgarff Castle
General Wade’s Military Road
Lecht Mine
Loch an Eilean
Lochan Uaine
Ruthven Barracks
Snow Roads
Uath Lochan
Loch Ness
Boleskine House
Falls of Foyers
Great Glen Ways
Fort Augustus
Urquhart Castle
Lossiemouth
Wales
Caerleon
Mumbles
Worm’s Head
Auf Reisen im Norden
Dänemark
Bangsbo
Bork Havn
Bulbjerg
Feggeklit
Fur
Grenen
Hanstholm
Hirtshals
Hjardamål Klit
Hvide Sande
Højstrup Vikingergräberfeld; Lindholm Høje
Søhøj Vikingergräber
Klitmøller
Lyngvig Fyr
Morsø
Nymindegab
Råbjerg Mile
Ribe
Rømø
Rubjerg Knude Fyr
Stenbjerg
Skallingen
Svinkløv Strand
Svinklovene
Tinghøj
Tversted
Vigsø
Windmühlen
Lyngmøllen
Bygholmvejle Mølle
Jannerup Mølle
Oxholm Mølle
Ydby Hede
Norwegen
Arnafjord
Aurlandsfjell
Bakka
Balestrand, Leikanger und die Bautasteine
Bergen
Borgund Stabkirche
Fagernes
Flåmsbana
Gudvangen und das Viking Valley
Hallingskarvet
Hardangerfjord
Hardangervidda
Heddal Stabkirche
Hesthamar Rasteplass
Hopperstad Stabkirche
Hereiane Rasteplass
Jotunheimen
Lærdalstunnel
Nordkap… und der Weg dorthin
Über Narvik nach Tromsö
Kvænangsfjellet; Gildetun
Altafjord
Hammerfest
Die letzte Etappe
Nordkap
Nordland
Oslofjord
Polarkreis
Stegastein
Trondheim
Undredal Stabkirche
Urnes Stabkirche / Solvorn
Utne
Vikafjell
Wasserfälle Norwegens
Låtefossen
Steinsdalsfossen
Skjervsfossen
Stalheimsfossen
Tvindefossen
Schweden
Ales Stenar
Åmål
Bolmen / Bolmsö
Ellinge Elchpark
Grunnen
Högakull
Kullaberg
Laganland Elchpark
Lyen
Lyåsa
Os
Öland
Store Alvaret
Gettlinge-gravfält
Windmühlen Ölands
Örelids Stenar
Store Mosse
Trelleborg
Trollhättan
Vittangi Elchpark
Ich habe mir die künstlerische Freiheit genommen, Vorwort und Nachwort in einem „abzuarbeiten“. Ich denke, dass dies passend zu dem dynamischen Entstehungsprozess des Buches ist.
Nach über zwölf Monaten ist mein Buchprojekt nun nahezu abgeschlossen, zumindest vom Text und den Fotos her und auch der Korrekturprozess neigt sich dem Ende zu. In diesem Zeitraum war das Schreiben an meinem Buch ein konstanter Begleiter in meinem Leben. An vielen Abenden konnte ich mich nach der Arbeit bei einigen zu schreibenden Seiten entspannen und meiner Kreativität freien Lauf lassen, was ansonsten im Alltag auch nicht immer ohne weiteres möglich ist.
Als ich im Januar 2022 anfing zu schreiben, stand eigentlich nur die grobe Idee, aus den zahlreichen Reisen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte ein Buch zu machen. Eine Unterteilung nach Himmelsrichtungen war eine naheliegende Idee und so stand relativ zeitnah eine Gliederung und ich begann, die ersten Seiten zu schreiben. Mit jedem beschriebenen Ort und jeder fertigen Seite wuchs die Sicherheit im Schreiben und auch die Geschwindigkeit der verfassten Kapitel erhöhte sich kontinuierlich.
So nahm das Buch an den kalten Januarabenden 2022 erste Konturen an. Im ausklingenden Winter habe ich ausgewählte der vielen in Deutschland bereisten Zielen beschreiben. Als der Frühling Einzug hielt, war ich bereits bei der literarischen Aufarbeitung unserer östlichen Nachbarländer und dem Uhrzeigersinn folgend nach zwei weiteren Monaten im Süden Europas angekommen. Den Sommer und Herbst über ging die schriftstellerische Reise weiter nach Frankreich. Zu der kargen fast surreal wirkenden Pointe du Raz an Frankreichs äußerstem Westen und den geschichtsträchtigen Stränden der Normandie. Weiter nach Großbritannien: Angefangen bei den weißen Kreidefelsen von Dover, durch das liebliche und mystisch anmutende Cornwall mit seinen zahlreichen Steinkreisen und Dolmen weiter durch die raue Einöde Wales bis in die schottischen Highlands. Wo wir im September 2022 eine herrliche Zeit verbrachten, Bergseen erwanderten und täglich zusehen konnten, wie der Herbst im Hochland Einzug hielt.
Die letzte Etappe der Reise führt durch Skandinavien. Von den weiten Nordseestränden Dänemarks, durch die endlosen Wälder Schwedens, die norwegische Küste mit ihren beeindruckenden und einzigartigen Fjorden entlang bis ans Nordkap.
Von Nordstrand bis zum Vittangi-Elchpark werden ungefähr 300 Orte beschrieben und vorgestellt. Nun war es an mir, eine Auswahl in zweierlei Hinsicht zu treffen: Welche Orte? Welche Fotos? Es waren so viele wunderschönen Orte, die wir in den vergangenen Jahren bereist haben. Die Auswahl fiel mir daher alles andere als leicht. Die Anzahl der Seiten musste irgendwie begrenzt werden, da diese im Laufe des Projektes immer mehr anwuchs und drohte den Rahmen zu sprengen, so kam es zu der Zusammenstellung, wie sie nun vorliegt. Im nächsten Schritt galt es, eine Auswahl aus dem Fondus meiner Aufnahmen vorzunehmen.
Viele der Orte, die ich auf den folgenden Seiten vorstellen werde, wurden erst seit dem Januar 2022 bereist: Die Bretagne, die Pyrenäen, die schottischen Highlands, die Knochenkirche von Sedlec und zahlreiche weitere Ziele in der tschechischen Republik. Es war also ein sehr lebendiger und dynamischer Entstehungsprozess. Seit dem Urlaub in den Highlands, was den Abschluss der Inhaltsaufnahme für dieses Buch darstellte, sind mit den Kurzurlauben im tschechischen Mělník, in Prag und dem Ausflug nach Karlsbad bereits wieder Material dazugekommen und die Idee für ein weiteres Buch fängt an, Struktur zu gewinnen.
Ein Buch ist niemals nur die Idee und Inspiration eines einzelnen Menschen, sondern verdankt seinen Entstehungs- und Reifeprozess auch den Menschen, die den Autor inspirierten, ihm Ideen und Gedankenanstöße gaben und während des Schreibens Mut und Lust zum Weitermachen gaben. Daher heißt es an dieser Stelle nun einmal danke zu sagen!
Ich möchte mich im Besonderen bedanken bei: Meinen Eltern, die mir die Freude am Reisen mit auf den Lebensweg gaben und mit mir viele herrliche Reisen in Europa und Nordamerika unternommen haben. Hier muss ich mit großer Trauer und Betroffenheit anmerken, dass mein Vater die Veröffentlichung dieses Buches leider nicht mehr erlebt hat. Zahlreiche der auf den folgenden Seiten vorgestellten Orte werden für mich stets mit vielen Erinnerungen an ihn verbunden sein.
Großer Dank an meine Lebensgefährtin Eva für unsere bisherige glückliche Zeit, viele wunderschöne gemeinsame Reisen und Unternehmungen und für Ihre umfassenden Korrekturen an diesem und Ideen zu meinem Buch. Die meisten hier vorgestellten Orte habe wir zusammen besucht, gesehen und die jeweilige Stimmung vor Ort gemeinsam erlebt. Ich freue mich bereits jetzt auf unsere nächste Reise in den hohen Norden Finnlands.
Ganz großer Dank an Sandra für ihre unermüdlichen, umfangreichen und akkuraten Korrekturarbeiten. Ferner gebührt mein Dank meinen guten Freunden Florian L. und Florian K., die es immer wieder schaffen, sich die Zeit frei zu schaufeln für gemeinsame Reisen. So wie im vergangenen Jahr der Besuch der Geisterkirche im tschechischen Lukova oder vor Kurzem die Zipser Burg in der Slowakei oder die Reise in die Pyrenäen.
Deutschland bietet eine sehr große Bandbreite an verschiedensten Landschaften. Die Küsten der Nord- und der Ostsee, Moore, tiefe märchenhaft anmutende Wälder, Mittel- und Hochgebirge. Ferner gibt es hierzulande eine große Anzahl wunderschöner Seen, beeindruckender Burgen und Schlösser. Auch Besonderheiten, die man gar nicht in Deutschland anzutreffen vermutet hätte wie Menhire, Dolmen und Steinkreise kann man entdecken. Diesen prähistorischen Bauwerken unserer Vorfahren wird ein eigenes Kapitel gewidmet.
In den letzten Jahren haben wir immer wieder Kurzurlaube oder Tagesausflüge innerhalb der Landesgrenzen unternommen. Viele berühmte Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die bayerischen Schlösser des Märchenkönigs, die Lange Anna auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland oder die Moselschleife finden sich in nahezu jedem Bildband über unser schönes Land. Da es abwechslungsreicher ist, nicht immer das Gleiche zu lesen und die identischen Fotomotive immer wieder zu sehen, möchte ich versuchen, Ihnen in dem vorliegenden Kapitel Orte, Landschaften und Bauwerke zu zeigen, die Sie noch nicht so häufig oder im Idealfall noch gar nicht gesehen haben. Es würde mich sehr freuen, wenn es mir vielleicht sogar gelänge, Ihnen ein Stück terra incognita präsentieren zu können. Möglicherweise finden Sie hier auch dahingehend Inspiration, den einen oder anderen Ort selbst einmal aufzusuchen und die Stimmung auf sich wirken zu lassen. Jedenfalls habe ich mir die größte, mir mögliche Mühe gegeben, aus meiner Sicht interessante und besondere Orte in Deutschland vorzustellen. Einige der Aufnahmen sind während der Corona-Pandemie entstanden, während derer das Reisen ins Ausland zeitweise massiv erschwert war. Da unsere Reise- und Unternehmungslust auch während der Pandemie, vorhanden war machten wir uns nach ausgiebigen Recherchen im Internet und dem Wälzen von Fachliteratur auf Entdeckungtouren in Deutschland. Hierbei entstanden vor allem viele der Aufnahmen der in Sachsen-Anhalt befindlichen Dolmen, Steinkreise und Menhire. Ebenso der Drusedaler Wasserfall und der Bergsee Ebertswiese wurden unter erschwerten Bedingungen, da teilweise sogar öffentliche Toiletten abgesperrt waren und es außer Fastfood und Tankstellenessen keine Möglichkeit für kulinarische Erfrischungen gab, besucht. Vielleicht waren es genau diese erschwerenden äußeren Umstände, die den Entdeckergeist weiter beflügelt haben. Auf dieser Seite sind zu sehen: das Sonnenobservatorium von Goseck, der Hohenwartestausee und der Naumburger Dom. Der Aufbau ist in diesem Kapitel nicht immer alphabetisch, sondern mehr themenorientiert.
Die Nordsee ist bekannt für raues Klima, starke Gezeiten und Stürme. Besondere Beachtung in der Literatur fanden seit jeher die Deiche. Spätestens seit Theodor Storms Roman „Der Schimmelreiter“ ist die wilde und gleichzeitig romantische Schönheit der deutschen Nordseeküste weithin bekannt. Im Herbst 2019 hatten wir das Glück, die Nordsee bei einem für die Jahreszeit hervorragendem Wetter sowie einzigartigen fotografischen Bedingungen erleben zu dürfen. Der blaue Himmel mit leichter Bewölkung bot einen hervorragenden Kontrast zu der vom Sturmwind aufgewühlten See, die zwischen Blau und Grau changierte. Besonders gelungen, so finde zumindest ich, ist die auf dem Foto festgehaltene aufspritzende Gischt. Dieses entstand am Elisabeth-Sophien-Koog auf der Halbinsel Nordstrand. In Storms Roman hineinversetzt kann man sich gut vorstellen, wie Hauke Haien in dunkler und stürmischer Nacht entlang der Krone des Deiches reitet und versucht, dessen Brechen zu verhindern und den Naturgewalten zu trotzen. Die beschauliche Halbinsel Nordstrand ist sehenswert. Charmante kleine Ortschaften wie z.B. England bieten umfangreiche kulinarische Genüsse aus der dort heimischen Küche. Als besonderen Hochgenuss empfanden wir die Sandscholle. Das nebenan stehende Bild zeigt das Wattenmeer der Nordseeküste bei Ebbe. Dieses Bild entstand bei Fühlehorn auf Nordstrand. An diesem wunderschönen Vormittag nutzten wir das Wetter und machten eine Wattwanderung. Wasserflächen sind von der zurückgehenden Flut übrig, diese heißen Priele. Die Vertiefungen auf der Oberfläche des Sandes lassen das Wasser bei Ebbe zurück ins Meer fließen; siehe oben. Wanderer und Touristen sollten auf den wieder steigenden Wasserstand - die Flut - gut achtgeben, um sicher den Weg zurück an Land zu finden. Vor allem, wenn sich das Wetter schlagartig ändert, beispielsweise, wenn Nebel aufzieht oder ein Unwetter im Anflug ist. Auf dem unteren Foto auf dieser Seite bekommt man einen Eindruck davon, wie sich die Wetterlage schlagartig ändern kann, wenn der Himmel sich verdüstert und das Unwetter droht. Zum Glück stand der Wagen nicht in allzu weiter Entfernung (ebenfalls auf Nordstrand aufgenommen; auf den im Süden gelegenen Salzwiesen).
Das nächste Ziel auf unserer Reise im September / Oktober 2019 war Husum - die graue Stadt am Meer genannt. Das Wetter war spätsommerlich bis herbstlich und bereits etwas frisch; dazu blauer Himmel, Sonnenschein und leichte Bewölkung, dies verlieh der Stadt eine leicht melancholische Note. Die Häuser, die hier an der Marina im Hintergrund zu sehen sind, ließen uns ein wenig in Erinnerung an Bergen in Norwegen, das wir im Jahr zuvor besucht hatten, schwelgen. Es war ein rundum gelungener Tag, den wir hier verbracht haben. Das Theodor-Storm-Haus und das Weihnachtsmuseum sollten besucht werden. Im Erstgenannten bekommt man Informationen über Storm und dessen Werke sowie Weihnachtsschmuck und Geschichten rund um das Fest der Feste im Zweitgenannten. Was bietet die Stadt sonst noch? Enge Gassen, die oben abgebildete Marina, norddeutsche Häuser, Antiquariate und bezaubernde Teestuben. Das Stadthaus unten auf der Seite ist typisch für die Architektur und Bauweise dieser Stadt und eben jene verleihen ihr dieses ganz besondere Flair. Glücklicherweise spielte den ganzen Tag über das Wetter mit. Gut zu sehen ist die aufziehende und sich intensivierende Bewölkung, diese betonte den Kontrast zu dem Dreiklang der Farben des Hauses in einer herausragend schönen Art und Weise.
Von Norderhafen auf Nordstrand fuhren wir mit der Fähre bei Wind und Regen auf die wunderschöne Nordseeinsel Pellworm. Oben ist der alte Hafen der Insel und unten die Ortschaft Tammensiel zu sehen. Im alten Hafen gibt ein kleines Museum zur Seefahrtgeschichte. An diesem Punkt überlegten wir bereits wegen des Wetters die nächste Fähre zurück zu nehmen; haben uns jedoch zum Glück dagegen entschieden. Im weiteren Verlauf des Tages klarte es auf, der Regen wurde weniger und die Sonne kam zum Vorschein. So gelang auch die Aufnahme auf der folgenden Seite, diese ist in der Ortschaft Tammensiel entstanden. Der Ort ist malerisch und von einem kleinen Kanal durchzogen, über diesen spannen sich kleine Brücken, die in die jeweiligen Gärten und Grundstücke führen. Der Pflasterweg und die Bäume rechts bilden nahezu einen rechten Winkel und teilen damit die Aufnahme auf natürliche Weise harmonisch auf. Zum Abschluss gab es noch eine Inselrundfahrt mit dem Bus. Hierbei erfuhren wir viel über die Insel, ihre Geschichte und ihre Bewohner. Die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit von Pellworm ist die alte Kirche St. Salvator mit ihrer Turmruine. Die Kirche wurde um das Jahr 1200 herum erbaut. Das markante und heute nur noch als Ruine bestehende Bauwerk prägt maßgeblich das Bild Pellworms. Die kleine Insel hat ferner einen Leuchtturm und eine Windmühle zu bieten.
Ein weiteres interessantes und sehr schönes Erlebnis war der Ausflug auf die Hamburger Hallig. Das Bild zeigt die Hallig: das Marschland, das dem Meer abgerungen wurde und (noch) in weiter Ferne die Nordsee. Das Farbenspiel wirkt durch den sich eintrübenden Himmel besonders faszinierend. Man kann mit dem eigenen Auto, Motorrad, Fahrrad oder zu Fuß den Weg zur Hallig antreten. Im Vorfeld musste das Zeitfenster des angedachten Aufenthalts abgeklärt werden. Ursache hierfür ist, dass die Zufahrt auf die Hallig nur in Abhängigkeit von den Gezeiten möglich ist und diese, sofern man nicht nasse Füße riskieren möchte, auch die Rückkehr ans Festland unter deren Rahmenbedingungen geplant werden sollte. Wir verbrachten einen schönen Nachmittag auf der Hallig; es gibt dort ein Gasthaus, den Hallig Krog, und ein kleines Naturkundemuseum. In dem Gasthaus machten wir bei einer guten Tasse Ostfriesen-Tee Pause und genossen diesen Ort. Wie auf dem Bild unten auf der vorherigen Seite zu sehen ist, mussten wir uns am Rückweg dann doch etwas beeilen, da wir an diesem schönen Ort die Zeit ganz vergessen hatten und nun zusehen mussten, dass wir und der Wagen rechtzeitig vor der Flut sicher aufs Festland zurückkommen. In der gekräuselten Wasseroberfläche spiegeln sich leicht die Wolken. Das Foto unten auf der vorherigen Seite entstand auf dem Weg von der Hallig zurück zum Festland. Während der Flut ist dieser vollkommen überspült. Es blieb jedoch genug Zeit, das Auto nochmal abzustellen und einige Aufnahmen der Gezeiten aus dieser interessanten Nähe aufzunehmen. Ein einmaliges Naturschauspiel, das wir hier an diesem Tag erlebten.
Im Zuge unseres Urlaubs auf Nordstrand im Herbst 2019 stand auf der Anreise auch der Besuch eines Dolmens auf unserem Programm. Diese prähistorischen Gräber findet man in Norddeutschland recht zahlreich. In Albersdorf im Kreis Dithmarschen befindet sich einer der am besten erhaltenen und beeindruckendsten Dolmen Deutschlands; der Brutkamp. Regnerisches Wetter, bewölkter Himmel und herbstlich verfärbtes oder bereits abgefallenes Laub schufen an diesem Tag eine etwas düstere Stimmung, die wie genau für diesen Ort geschaffen zu sein schien. Vom Parkplatz führte der Weg durch eine parkartige Anlage mit altem Eichenbestand zum Dolmen. Hinter einer Biegung kommt dieser ins Blickfeld. Wir waren sofort begeistert. Der Brutkamp ist ein wahrlich beeindruckendes und imposantes Hünengrab - wie die Gräber aus grauer Vorzeit im Volksmund auch genannt werden - und die Einbettung in den alten Eichenhain rundet das Gesamtwerk des Anblickes in wundervoller Art und Weise ab. Wir ließen einfach einmal in Ruhe, das Alter, das Majestätische und das Mystische dieses Ortes auf uns wirken und stellten uns vor dem geistigen Auge vor, dass der Dolmen bereits seit mehr als drei Jahrtausenden in dem alten Eichenhain auf seinem kleinen Hügel steht und wacht.
Eingangs möchte ich an dieser Stelle berichten, dass dieser Urlaub – der erste nach dem Lockdown des Frühjahrs 2020 – mit einer für mich unvergesslichen Panne beim Fotografieren auf ewig verbunden sein wird. Zum Ende des Lockdowns erfüllte ich mir einen großen Traum und kaufte mir eine Canon 6D II; eine Vollformatkamera. Selbstredend wurde in diesem Urlaub emsig fotografiert. Leider ging später beim Sortieren der Fotos durch einen Bedienungsfehler ein großer Teil der über 1.500 aufgenommenen Bilder verloren. Auch ein Fachgeschäft konnte leider nur einen Bruchteil dieser wiederherstellen.
Wir entschlossen uns zu einer mehrere Stunden dauernden Wanderung durch die Geltinger Birk. Das Thermometer zeigte an diesem Juni Tag deutlich über dreißig Grad an; aber wir ließen uns nicht davon abhalten, die herrliche Küstenlandschaft zu Fuß zu erkunden. So ging es unter einem strahlend blauen Himmel vom Parkplatz aus zunächst an der Mühle Charlotte (Foto oben nächste Seite) vorbei und entlang an verschiedenen Aussichtspunkten (die beiden Fotos auf der vorherigen Seite) zur Beobachtung der zahlreichen hier heimischen Seevögel weiter auf einem kilometerlangen dammartigen Weg an der Ostsee entlang durch die Geltinger Birk. Die Landschaft ist von einer außergewöhnlichen Schönheit und gänzlich anders als die an der Nordseeküste. Die Küste der Ostsee ist deutlich lieblicher und ruhiger als dies an der Nordsee der Fall ist. Im Laufe des Tages stieg die Temperatur immer weiter an und nach einem schattigen Plätzchen suchten wir an diesem Tag leider weitestgehend vergebens. Der letzte Abschnitt (Foto mittig) der langen Wanderung führte uns durch eine Graslandschaft entlang an Feldern, Weideflächen und Kühen zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz an der Geltinger Birk, wo wir den Wagen abgestellt und die Wanderung vor vielen Stunden begonnen hatten.
Von der Geltinger Birk aus besuchten wir die kleine und sehr schöne Stadt Kappeln (Foto unten auf der vorherigen Seite). Eine beschauliche Marina, Fachwerkhäuser und enge Gassen prägen das Stadtbild. Eine weitere Sehenswürdigkeit dieses Urlaubs war der Grabhügel Kummerhy (oben). Dieser liegt auf einer Anhöhe in der Ortschaft Süderbarup. Hier kann man gleich zwei prähistorische Sehenswürdigkeiten bewundern, da das Hügelgrab aus einem Steinkreis und einem circa zwei Meter hohen Menhir besteht. In der Gegend rund um die Geltinger Birk befinden sich zahlreiche Windmühlen. Einige dieser sind liebevoll als Mühlenmuseen, zum Teil auch mit Betriebstagen, restauriert und (wieder) hergerichtet worden. Als besonders originell befanden wir ein mittlerweile geschlossenes Hotel, das seinerseits in eine ehemalige Windmühle integriert worden war. Doch zunächst möchte ich einige der Mühlen namentlich vorstellen. Wer dieses Buch weiter bis zum Kapitel über Dänemark lesen wird, der wird feststellen, dass Mühlen für mich ein sehr beliebtes Fotomotiv sind. Bobeck (mittig) und Mühle Amanda zu Kappeln (unten). Es wirkt irgendwie sehr heimelig, dass jede dieser Windmühlen mit einem Eigennamen ausgestattet wurde.
Ferner entdeckten wir an diesen sonnigen Tagen noch die folgenden Mühlen; von oben nach unten: Lindau, Nübelfeld Hoffnung und Schwensby Renata. An diesem Tag hatten wir das Glück Renata in Aktion mit sich drehenden Flügeln und mahlendem Mühlwerk zu erleben. Sie gehört zu den bereits oben genannten Mühlen, die zumindest teilweise noch oder besser gesagt wieder in Betrieb sind. Eine besondere Freude war für uns der auf der nächsten Seite zu sehenden Mühlenstumpf Streichmühle. Bereits bei verschiedenen Urlauben in Dänemark sind und waren Mühlenstümpfe bei uns sehr beliebte Ausflugsziele und Fotomotive. Auf der nächsten Seite folgen dann nach dem Mühlenstumpf noch zwei Mühlen. Fortuna (mittig) in der Ortschaft Unewatt, diese war sicherlich eine der schönsten an diesem „mühlenreichen“ Tag. Diese kann besichtigt werden und liegt sehr malerisch am Ende eines Hohlweges. Unten ist die Mühle des Ortes Grödesby abgebildet. Leider kamen wir an sie nicht näher heran, da sich die Mühle auf einem eingezäunten Privatgelände befindet und soweit uns ersichtlich war keine Besuche möglich sind. Doch bevor wir nun unsere Reise entlang der Ostsee weiter nach Langaballig fortsetzen möchte ich an dieser Stelle einen ganz besonderen Ort, wieder eine Mühle, vorstellen.
Die ehemalige Mühle Westerholz Steinadler (auf der nächsten Seite ist sie in voller Pracht zu sehen), in die in der Vergangenheit ein Hotel integriert war. Also ein waschechter lost place, den wir selbstverständlich fotografieren mussten. Also spazierten wir in brütender Hitze am 25. Juni 2020 über das Areal und machten die folgenden Aufnahmen. Im Herbstnebel würde der Charakter dieses verlassenen Hotels sicherlich als etwas schaurig bezeichnet werden können und dementsprechend noch spektakulärer wirken. Man kann sich vorstellen, wie sich die Flügel der Mühle leicht im Herbstwind drehen und wie sie immer wieder in den dichten Küstennebel eintauchen und das Drehgeräusch die akustische Untermalung harmonisch abrundet. Doch davon waren wir an diesem strahlenden Sommertag weit entfernt, dennoch gelang es uns auch so, die Atmosphäre und Stimmung dieses Ortes, an dem die Zeit stillzustehen scheint, passabel einzufangen. Aus den Gründen des Fotoverlustes muss ich an dieser Stelle auf die Fotos zurückgreifen, die ich mit meiner alten Panasonic aufgenommen hatte. Vom Glanz vergangener Tage ist bedauerlicherweise nicht mehr viel übriggeblieben, dafür sieht man überall den Charme des Verfalls:
Ein echter lost place. Man kann nur hoffen, dass das Gebäude erhalten bleibt oder sogar restauriert wird. Es wirkt etwas gruselig, durch die Fenster in das verlassene Hotel zu schauen und zu sehen, dass die Tische teilweise noch eingedeckt sind und Servierwagen auf den Gängen stehen. Lässt man seiner Fantasie freien Lauf, kann man den Eindruck gewinnen, als könnten der Betrieb jeden Moment wieder beginnen, der Staub gewischt, die Betten neu bezogen werden und bald die Gäste eintreffen, um bei einem guten Glas Wein das Festessen zu genießen. Auf dem Foto oben sieht man die Mühle, die in das Hotel integriert wurde sehr schön. Auch lässt sich erkennen, dass diese nach wie vor sehr gut erhalten ist. Die untere Aufnahme zeigt die Rückseite des Hotels. Die Natur hat sich die Pflasterfläche bereits wieder teilweise zurückerobert. Zum Glück sind auch auf der Rückseite keine Fensterscheiben, zumindest bisher, eingeworfen und keine Graffitis verunzieren die Fassade. Eine traurige Beobachtung, die man leider bei vielen derartiger Plätze immer wieder feststellen muss. Zum Fotografieren ist es hier ideal. Man kann sich auf dem gesamten Gelände frei bewegen und kann daher die Mühle problemlos umrunden und aus allen Winkeln und Perspektiven nach Herzenslust fotografieren. Diese Mühle gehört auf jeden Fall zu den interessantesten und spannendsten Orten, die ich in Deutschland bis dato fotografiert habe.
Das verlassene Hotel hat einen ganz eigenen Charakter und Charme. Diese Mischung verleiht dem Ort ein großes Maß an Stimmung und Atmosphäre. Das obere Foto zeigt den hinteren Bereich des Hotels und auf dem Foto in der Mitte haben wir durch die vordere Glasfassade in das Innere fotografiert. Sogar ein Stapel Bettwäsche liegt gefaltet auf dem Beistelltisch.
Weiter ging es nach Langballig (Bild unten). Von diesem Standort aus konnte man einen Blick nach Dänemark werfen. Da zum damaligen Zeitpunkt unseres Besuches leider noch durch die Coronapandemie bedingte Reisebeschränkungen bestanden, der erste Lockdown war noch immer nicht vollständig aufgehoben, war es uns leider nicht möglich gewesen, von hier aus mit der Fähre einen Kurzausflug ins Nachbarland zumachen. In dem kleinen Ort gibt es Souvenirs, Geschäfte und vor allem sehr viel Gastronomie. Wir beschlossen unseren dortigen Besuch mit einem Eis am Strand der Ostsee ausklingen zu lassen.
Dieser schöne Sonnenuntergang am Meer wurde in der Nähe unseres Hotels in Hunhoi, dem Fährcafe, am letzten Abend dieses sehr schönen doch leider viel zu kurzen Urlaubs aufgenommen. Nach dem Abendessen gingen Eva und ich vom Hotel den Weg Richtung Strand. Solch schöne Sonnenuntergänge bekommt man nur an klaren Tagen an der Küste zu sehen. Besonders schön finde ich, wie sich die Sonne am Ende ihrer täglichen Runde auf der leicht gekräuselten Wasseroberfläche spiegelt.
In der Stadt Glücksburg sind das Wasserschloss und das Rosarium die herausragenden Sehenswürdigkeiten. Bevor wir mit dem Sightseeing begannen gab es ein Mittagessen in einem Restaurant, das Balkan-Küche anbot. Es war nach den Wochen des Lockdowns ganz ungewohnt, wieder essen gehen zu können und daher nahmen wir die diesbezüglichen Möglichkeiten der schleswig-holsteinischen Gastronomie dementsprechend oft in Anspruch. Gestärkt von dem guten Essen ging es ins Rosarium. Dieses ist ein wundervoller Rosengarten. Hier kann man eine große Vielfalt an verschiedenen Arten von Rosen bewundern, ferner bietet das Rosarium zahlreiche bezaubernde Fotomotive. Das Weiß der Blüten bildet in Verbindung mit dem strahlenden Blau des Himmels einen wunderschönen Kontrast, abgerundet durch das Grün der Vegetation. Die Farbenvielfalt im Rosarium ist atemberaubend und erinnerte mich ein wenig an die Gartenanlagen des englischen Sissinghurst. Doch ist das Glücksburger Rosarium bei weitem nicht so weitläufig und abwechslungsreich wie die Gartenanlagen des südlichen Englands.
Das nächste Ziel an unserem Tag in Glücksburg war das Wasserschloss. Auf dieser Aufnahme kommen drei Dinge zusammen, die das Foto so schön machen. Die Schönheit des Motivs, der blaue Himmel von leichtem Weiß durchzogen und die nur minimal bewegte Wasseroberfläche wodurch die Spiegelung mit schwacher Verzerrung zur Geltung kommt. Während ich diese Zeilen schreibe und dieses wunderschöne Wasserschloss betrachte, kommt mir eine weitere Assoziation: Es erinnert mich an Bodiam Castle in Südengland. Wenn man Urlaub an der Ostsee verbringt, sollte Glücksburg auf jeden Fall besucht werden. Bei hochsommerlichen Temperaturen spazierten wir durch die ausgedehnten Parkanlagen, in denen es Zahlreiches an Pflanzen, Wasservögeln und Gebäuden zu entdecken gab. Anschließend ging es über eine Brücke auf die Insel, auf der das Schloss selbst erbaut worden ist. Der Innenhof präsentiert sich mit zahlreichen Bänken und Blumen, die Gebäude sind im Karree angeordnet. Am Tage unseres Besuches bildete das strahlende Blau des Himmels einen wundervollen Kontrast zum Weiß der Häuser und dem Beige des Bodens. Ein wunderschöner und unvergesslicher Anblick. Der Innenhof des Wasserschlosses erinnerte mich an das dänische Mögeltönder, den Sommersitz des dänischen Königshauses, welches im Süden unseres nördlichen Nachbarlandes gelegen ist. Die Ursprünge der Glücksburger Anlage gehen zurück bis ins Jahr 1192 und es war ursprünglich einmal ein Kloster. 1538 wurde es säkularisiert und geriet 1544 in den Besitz des dänischen Königs Christian III. Zum Glück überstand das Schloss die beiden Weltkriege ohne größere Beschädigungen.
Im September 2021 ging es auf die Reise nach Südschweden. Auf dem Weg ins Land der Elche und Seen hatten wir eine Zwischenetappe auf Rügen, das wir bereits 2010 bereist hatten. Rügen ist ein wahres Kleinod, nicht nur in Bezug auf den wunderschönen Naturpark Jasmund mit seinen Kreidefelsen, dem Kap Arkona und dessen beiden Leuchttürmen, sondern auch hinsichtlich der Anzahl und dem guten Zustand vorhandener Großsteingräber. Das größte von diesen ist das Großsteingrab Nobin (Foto auf dieser Seite). Bei starkem Regen und eiskaltem Wind mussten wir die Behaglichkeit des Wagens verlassen, um das Bild aufzunehmen. Und es hat sich gelohnt! Der bleigraue Himmel und das Grün des Hügels bilden den farblichen Rahmen für die Steine. Manchmal müssen einfach die Umfeldbedingungen das i-Tüpfelchen für ein an sich schon (nahezu) unübertreffliches Motiv herausbilden. Der vom Wind gebogene Baum im Hintergrund gibt dem Betrachter eine Idee davon, wie stürmisch es an diesem 23. September 2021 tatsächlich an diesem wundervollen Großsteingrab war.
Unsere Fähre ins schwedische Y-stad legte am 24. September 2021 erst am frühen Nachmittag ab. Daher hatten wir ausreichend Zeit uns Rügen noch etwas anzusehen. Wir beschlossen, die Zeit für eine Wanderung in dem Naturpark Jasmund zu nutzen. Von unserem Hotel aus lag Jasmund auf dem direkten Weg zum Fährhafen von Sassnitz. Also brachen wir bei Sonnenschein, angenehmen spätsommerlichen Temperaturen und einigen Wolken am Himmel zu einer zweistündigen Wanderung auf. Diese führte uns durch Sassnitz, unterhalb der Kreidefelsen durch die Piratenschlucht bis zum Wissower Ufer und abschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt (Foto oben).
Auf dieser Wanderung entstanden weit über 200 Fotos mit der alten Canon 1100 D; meiner ersten Spiegelreflexkamera aus dem Jahr 2012.
Unten auf der vorherigen Seite ist eine interessante Dreier-Konstellation von Farben und Strukturen abgebildet; von unten nach oben: Das Grau der Steine am Strand geht nahezu nahtlos in das Grau der Ostsee über, rechts im Bild das Blau-Grau des Himmels und links das Ocker der Kreidefelsen Rügens. Unten dreimal grau: steiniger Strand, Wasser und Himmel mit Wolken. Durchbrochen wird das Ganze durch den Sonnenschein und dessen Spiegelung auf dem Wasser und in der Mitte des Bildes als Blickfang das Strandgut in Form des angeschwemmten Baumstamms.
Oben auf dieser Seite: Erneuter Blick auf die weltberühmten Kreidefelsen. Dieses Foto ist nahe dem Wissower Ufer aufgenommen. Die Sonne strahlt die Kreidefelsen an und erschafft damit diese herrlichen Abwechslungen von Licht und Schatten. Ein einmalig schöner Anblick! Das untere Bild könnte auch fast aus meiner Photoshop-Bastelwerkstatt des Surrealen und Phantastischen sein, aber dieses Wechselspiel der horizontalen und der vertikalen Achsen kam mir auf unserer Wanderung in Jasmund tatsächlich so vors Objektiv. Der gerade aus den Felsen wachsende Baum scheint eine zweite Horizontlinie zu bilden. Vervollkommnet wird das Foto durch die fast annähernd hälftige Aufteilung der Farbtöne: Begebenheiten wie diese machen für mich sehr viel am Hobby der Fotografie aus, draußen unterwegs sein, tolle Landschaften, scheinbar verzauberte Orte oder ganz besondere und beinahe einmalige Stadtbilder finden und dabei durch Zufall das ganz besondere Motiv entdecken, wie hier im vorliegenden Fall diesen so besonders und speziell ausgerichteten Baum. Denn eines scheint mir relativ sicher: Wenn man sich vorher ein solches Motiv wünscht könnte man tagelang durch die Gegend laufen und eben einen solchen Baum suchen. Das Foto unten auf der vorherigen Seite zeigt die Kreidefelsen aus einer etwas anderen Perspektive. Diese Wanderung an Rügens Strand bildete an diesem 24. September 2021 den Abschluss unseres Aufenthaltes auf der Ostseeinsel. Was jetzt anstand war, die Fähre Richtung Schweden zu erreichen und den Kreidefelsen von Deck aus vorläufig Adieu zu sagen.
Auf der folgenden Seite sieht man die beiden Leuchttürme auf dem Kap Arkona. Unser erster Besuch auf Rügen fand im April 2010 statt. Es war eine ziemlich spontane Entscheidung, als wir unser Hotel in Karlshagen auf Usedom verließen und uns überlegten, was wir mit den verbliebenen Urlaubstagen anfangen wollten. So verschlug es uns nach Rügen. Besonders schön an diesem Tag war der Besuch des Kap Arkona. Dort ging es mit einer von einem Traktor gezogenen „Bahn“ zu den Leuchttürmen des Kap. Diese stehen noch dazu direkt nebeneinander. Ferner bietet sich von hieraus eine wundervolle und atemberaubende Aussicht auf die Ostsee, die Kreidefelsen und die Klippen Rügens. Ferner kann man stundenlang den Schiffen zusehen, die gerade von der Insel aus ablegen oder deren Hafen ansteuern. Kap Arkona ist ein herrliches Fleckchen Erde und beim Blick auf die fahrenden Fähren bekamen wir etwas Fernweh. Dadurch, dass wir im April dort waren, hatten wir das Glück, diesen Ort in Ruhe genießen zu können ohne die Anwesenheit großer Menschenmassen.
Das Foto oben auf der folgenden Seite ist auf dem Gelände des Technikmuseums Peenemünde im Mai 2017 aufgenommen. Das untere Foto entstand im Ostseebad Zinnowitz im Mai 2017. Der Sonnenaufgang, das Meer und die Wolken vereinen sich zu einem bezaubernden Farbenspiel. Eva und ich waren im April 2010 auf Usedom. Eine wirklich sehr schöne Gegend, in der wir auch sehr viel unternommen haben. Das Technikmuseum rund um die deutsche Raketentechnik im 2. Weltkrieg, ein Wisentpark und natürlich die herrlichen Strände der Ostsee. Das Technikmuseum ist einen Besuch wert, allerdings ist es historisch nicht sehr präzise aufbereitet und bei vielen Exponaten bleibt einiges unklar.
Wenn von Menhiren die Rede ist denkt man zuerst an die Steinreihen von Carnac in der Bretagne in Frankreich oder an die imposanten Steinreihen und standing stones auf den britischen Inseln, allen voran natürlich an Stonehenge. Doch auch in anderen europäischen Ländern finden sich diese beeindruckenden Zeugen der Vor- und Frühgeschichte. In den letzten Jahren bereisten und fotografierten wir zahlreiche dieser steinernen Zeugen unserer Geschichte. Teilweise gelang es uns, diese in Urlaube zu integrieren, in anderen Fällen standen oft stundenlange und mehrere hundert Kilometer dauernde Ausflüge auf dem Programm, um diese zum Teil recht abgelegenen Steine, Steinreihen, Steinkreise und Gräber abzulichten. Hierbei sind unter anderem die folgenden Bilder entstanden. Ich möchte diese auf den folgenden Seiten vorstellen und kurz darstellen, wie ich diese erlebt habe und was für mich die schönsten Exemplare in deutschen Landen sind. Die meisten Steinreihen und Menhire findet man vor allem im Norden, aber auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und selbst in Bayern und Baden-Württemberg gibt es sie.
In der Nähe von Detmold und im Herzen des Teutoburger Waldes gelegen befinden sich die Externsteine. Entdeckt wurden diese in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts und als ein Heiligtum der alten Germanen gedeutet. Ferner wurde den imposanten Felsformationen die Rolle einer vorgeschichtlichen Sternwarte zugeschrieben. Die vermeintliche und nicht beweisbare Bedeutung einer germanischen Kultstätte erfuhr vor allem in der Zeit des Dritten Reichs eine gewisse Popularität. Die Externsteine sind von einer wunderschönen parkartigen Anlage und den Wiembecketeich umgeben. Ein besonders schönes Fotomotiv entsteht, wenn sich die Steine auf der Wasseroberfläche spiegeln, dieses wählte auch ich für das obige Foto. Ebenso bietet eine Ausflugsgaststätte die Möglichkeit zur Rast und Einkehr. Ein Besuch hier empfiehlt sich möglichst früh, damit man die Stille und die Stimmung des Ortes auf sich wirken lassen kann.
Für Freunde von prähistorischen Steinsetzungen ist Haldensleben ein wahres Paradies. Wobei es in diesem schönen Städtchen in Sachsen-Anhalt noch sehr viel mehr zu entdecken und erkunden gibt. Es bietet eine sehr große Vielfalt an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Wir sind am 8. Januar 2022 bei starkem Schneefall aufgebrochen. Für die ersten 100 km haben wir, hinter Schneepflügen herfahrend, nahezu zwei Stunden gebraucht. Es schwebte bereits das Damoklesschwert eines möglichen Abbruchs des Ausfluges über uns. Doch dann besserte sich das Wetter, es klarte auf und der Schneefall ließ deutlich nach. So kamen wir nach knapp vier Stunden Fahrt am Ziel an. Zunächst besichtigten wir die charmante Innenstadt. Hier gibt es viel alte und sehr gut erhaltene Bausubstanz zu sehen (Foto oben). Ein sehr schönes Stadtbild mit viel Fachwerk. Das Templerhaus dominiert den Marktplatz von Haldensleben. Von dort ging es weiter zum Schloss Hundisburg (Foto unten). Bei eiskaltem Wind und unter einem sich wieder mit Schneewolken verdüsternden Himmel besichtigten wir die Außenanlagen und konnten unter anderem dieses Foto des Schlosses aufnehmen. Anschließend standen ein Besuch auf dem Galgenberg und der Ruine Nordhusen auf unserem doch recht strammen Programm dieses Tages. Auf dem Galgenberg befinden sich prähistorische Hügelgräber (Foto oben). Diese sind, wie im ursprünglichen Zustand mit Erde bedeckt, daher sind die Decksteine nicht sichtbar. Von hier ging es weiter zur Ruine Nordhusen. Bei sehr stimmungsvollen Lichtverhältnissen entstand das Bild unten auf dieser Seite. Die Ruine liegt exponiert auf einer kleinen Anhöhe in der ansonsten absolut flachen Landschaft. Diese Konstellation lässt den Turm besonders eindrucksvoll und größer, als er tatsächlich ist, wirken. Auf der rückwärtigen Seite befindet sich ein kleiner See. Das langsam einsetzende Abendlicht und die in verschiedenen Farben leuchtenden Wolken bewirkten eine einmalig schöne und bezaubernde Stimmung. Leider zeigte uns ein Blick auf die Uhr, dass die Zeit bereits relativ weit vorangeschritten war. Aus diesem Grund blieb uns leider nicht mehr viel Zeit zum Verweilen an der Ruine, da wir weiter mussten zum eigentlichen und ursprünglichen Hauptziel des Ausfluges: Den sehr beeindruckenden Dolmen im Haldensleber Forst.
Direkt neben der Straße aber doch etwas davon zurückgesetzt befindet sich die Teufelsküche. Es handelt sich bei dieser eigentlich um zwei Dolmen. Da sie relativ nahe beieinander stehen erscheinen sie fast wie ein einziger. Die Teufelsküche ist ein wunderschönes und sehr imposantes prähistorisches Bauwerk. Zur Zeit unseres Besuches hatte sich das bereits an der Ruine Hundisburg einsetzende herrliche Abendlicht weiter intensiviert. Die Sonne war nahezu am Ende ihres täglichen Kreislaufs angekommen und das Licht fing an, in ein diffuses Zwielicht überzugehen. Auf diese Weise wurde die Stimmung dieses Ortes an diesem kalten Januarabend weiter verstärkt. Die Kombination all dieser Faktoren führte zu einer mystischen Atmosphäre an diesem beinahe magischen Monument der Frühgeschichte. Durch ein Stativ wurden Aufnahmen mit längerer Belichtungszeit möglich.
Nach dem Besuch der Teufelsküche ging es weiter in den Haldensleber Forst. In diesem ist eine große Anzahl prähistorischer Großsteingräber zu finden. Da die Uhrzeit weiter vorangeschritten war und es zunehmend dunkler wurde, mussten wir unsere Suche auf die zwei größten Dolmen konzentrieren. Wenn man mehr Zeit gehabt hätte, hätten wir den Rundweg durch den Forst erwandern können, dieser führt an zahlreichen Dolmen und prähistorischen Plätzen vorbei.
Zu vorgerückter Uhrzeit und bei immer stärker einsetzender Dämmerung gelangen uns diese beiden Aufnahmen. Zunächst ging es einen guten Kilometer vom Wagen zum Kaisergrab (Foto oben). Die Anlage ist auf einer kleinen Lichtung im Wald gelegen. Die Form der äußeren Steinumfriedung erinnert etwas an die in Skandinavien verbreiteten Schiffssetzungen, die von den Wikingern in lange vergangenen Jahrhunderten angelegt worden sind und ebenfalls als Beerdigungsplatz gedient haben. Es war bereits fast dunkel, die blaue Stunde brach über dem Haldensleber Forst an, und wir hatten noch ein weiteres beeindruckendes Großsteingrab vor uns: die Küchentannen (Foto unten). Vom Kaisergrab zurück Richtung Ausgangspunkt und dann circa 500 Meter einem schmalen Waldweg folgend erreichten wir, etliche kleinere Steingräber passierend, unser Ziel. Die Küchentannen sind ein Ganggrab. Auf dem Foto unten ist der mit Steinen umfriedete Eingang gut erkennbar. Die Stille des Waldes und die bereits weit vorangeschrittene Dämmerung verliehen dem Ort eine besondere und geradezu mystische und geheimnisvolle Stimmung.
Das Interesse für Prähistorisches führte uns nach Köthen in Sachsen-Anhalt. Zunächst besichtigten wir die Innenstadt. In den Außenanlagen des Schlosses befinden sich gleich zwei nach dort umgesetzte Großsteingräber. Vorher wurde der Ort Wulfen (Hoher Berg) besucht (Foto oben). Auf einer kleinen Anhöhe in der Ortschaft befindet sich das circa vier Meter lange Großsteingrab. Es gehört zur Kategorie der Ganggräber und ist auch heute begehbar. Neben dem vorher beschriebenen Haldensleben und seinem Reichtum an prähistorischen Schätzen, bietet die Gegend rund um Köthen eine große Anzahl von Großsteingräbern sowie einen Menhir. Für Freunde der Vorgeschichte ist ein Besuch hier auf jeden Fall lohnend. Auf den folgenden Seiten möchte ich die schönsten Dolmen und Ganggräber aus dem Köthener Raum kurz vorstellen. Es waren bisher zwei Besuche dort nötig, um zumindest die vorliegende Auswahl fotografieren zu können. Ein weiteres Großsteingrab befindet sich in der kleinen Ortschaft Schortewitz (Foto unten). Dieses ist von einem Zaun umgeben und befindet sich quasi auf der Rückseite einer privaten Gartenanlage. Lustig war, als uns Anwohner darauf ansprachen, was wir hier denn so interessiert fotografieren würden.
Als wir diese auf das Großsteingrab aufmerksam machten sagten sie uns, dass ihnen dies noch nie aufgefallen sei. Ob dies tatsächlich so ist oder nicht, lässt sich nicht verifizieren; amüsant war es dennoch. Das Laub am Boden und die spätherbstliche Stimmung sowie das graue Tageslicht waren optimale Bedingungen zum Fotografieren. So entstand die vorliegende Aufnahme mit sehr schön zur Geltung kommenden farblichen Kontrasten. Das folgende Steingrab hat mir besonders gut gefallen. Der Teufelskeller nahe der Ortschaft Drosa. Der Dolmen liegt in der Nähe einer Kleingartensiedlung. Dieser ist schon von Weitem gut sichtbar, durch seine Lage inmitten von Feldern in sehr flacher Landschaft. Ferner kommt durch die dargestellten Umstände dieses prähistorische Denkmal besonders gut zur Geltung. Am Tag, als das Foto auf dieser Seite entstand hatten wir mit den Umfeldbedingungen wirklich Glück. Das frische Grün des Frühjahrs bildete mit dem Himmel in Blau und Weiß einen harmonischen Farbwechsel. Vor diesem kommt der Teufelskeller hervorragend zur Geltung und hebt sich deutlich von Landschaft und Himmel ab.
Auf der folgenden Seite ist die Steinerne Hütte bei Latdorf zu sehen (Foto oben auf der nächsten Seite). Dieser Dolmen steht etwas versteckt zwischen einigen Büschen, aus diesem Grund empfiehlt sich ein Besuch auch eher im Herbst oder Winter, wenn die Vegetation weniger ausgeprägt als im Frühjahr oder Sommer ist. Er harmonisiert farblich sehr gut mit der Vegetation. Äußerlich ähnelt er sehr stark an seinen „großen Bruder“ auf dem nahe gelegenen Bierberg, jedoch ist er kompakter und wirkt daher fast noch wuchtiger. Wir waren hier im November 2020 an einem kalten Herbsttag. Die Farben des Herbstes und die bereits teilweise kahle Vegetation fügten den Dolmen, fast als sei er getarnt, nahezu vollkommen in seine Umgebung ein. In früheren Zeiten war dieser ebenfalls mit Erde bedeckt und somit waren zumindest die Decksteine im Originalzustand gar nicht sichtbar gewesen. Mittig und unten ist der Bierberg Gerbitz zu sehen. Hier gelangen uns aufgrund der traumhaften Lichtverhältnisse die folgenden Fotos. Dieses Großsteingrab sticht durch seine exponierte Lage auf einem kleinen Hügel umgeben von ansonsten sehr flacher und wenig bewaldeter Landschaft weithin sichtbar hervor. Der Weg auf den Bierberg gestaltete sich dahingehend als nicht ganz problemlos, als sich dieser direkt an einer stark befahrenen Straße und vor einer Hügelkuppe befindet und man in Abwesenheit eines Fußgängerweges entlang der Straße gehen muss. Das Licht ließ den Bierberg an diesem Tag fast magisch erscheinen und verlieh diesem altehrwürdigen Ort an diesem Novembertag etwas ganz Besonderes (Foto oben). Weitere Sehenswürdigkeiten der vorzeitlichen Schatzkiste Köthen / Bernburg waren die Grabhügel Pfingstberg (mittig) und Schneiderberg (unten). Auf dem Pfingstberg befindet sich etwas versteckt im Dickicht der Vegetation ein fast zwei Meter hoher Menhir. Im schwindenden Licht des Novemberabends war es hier besonders schön und die Stimmung hatte etwas Magisches an sich. Um hier gute Fotos machen zu können empfiehlt es sich, wie bei vielen anderen prähistorischen Stätten auch, diese im Herbst oder im Winter bei noch niedriger Vegetation zu besuchen. Beim Pfingstberg handelt es sich um einen Grabhügel. Besonders an diesem ist die Konstellation, dass dieser quasi von einem Menhir gekrönt wird. Der Schneiderberg erinnerte uns ein wenig an den Silburyhill in der englischen Grafschaft Wiltshire im Süden der britischen Insel.
Ein weiterer äußert spannender Ort mit zahlreichen lohnenden und sehr fotogenen Motiven ist das ebenfalls in Sachsen-Anhalt gelegene Langeneichstädt. Das erste Ziel, das wir an diesem kalten und windigen Vorfrühlingstag 2021 besuchten, war eine Bockwindmühle. Windmühlen sind immer etwas Besonderes und stellen eine Wegmarke in der Landschaft dar; zumal diese per se in flacher Landschaft zu finden sind. Der Himmel in den Farben Blau und Weiß mit einem leicht vorherrschenden Weiß betont Farbe und Form der Bockwindmühle. Im wahrsten Sinne des Wortes abgerundet wird das Panorama durch den Weg, der um die Mühle führt und durch das Grün der Wiese. Ein sehr schönes Fotomotiv. Hier kommt die Struktur und das Farbenspiel des Holzes besonders schön zur Geltung. Das Grün und Braun der Wiese kontrastieren in vollständiger Harmonie zum satten Blau des Himmels. Anschließend ging es weiter zu einer dreifachen Sehenswürdigkeit: Exponiert über der flachen Landschaft thront die Eichstädter Warte (Foto oben). Direkt daneben befindet das Großsteingrab von Langeneichstädt (Foto mittig). Dieses erst im Jahre 1987 entdeckte Steinkammergrab ist heute einer der bedeutendsten Dolmen Deutschlands. Zwischen diesem und der Warte befindet sich die Dolmengöttin (Foto unten). Ein nachgebildeter Menhir, dessen Original-Vorbild im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle angesehen werden kann. Während wir die ersten Strahlen der Frühlingssonne genossen, ließen wir die besondere Stimmung dieses Ortes auf uns wirken. Vom Parkplatz aus kommend geht der Besucher direkt auf die Warte zu. Diese wirkt in der ansonsten sehr flachen Landschaft sehr beeindruckend und ob der Geographie noch größer, als diese tatsächlich ist. Nach dem wir die Warte umrundet hatten entstand dieses Foto. Im Augenblick dessen Aufnahme passte einfach alles zusammen: Die Sonne kommt durch die fein strukturierten Wolken und steht im 90-Grad Winkel über der Warte. Hieraus resultiert der Schatten, der den unteren Bereich der Aufnahme kennzeichnet. Das Grün der Wiese bildet den farblichen Kontrast zum Weiß des Himmels. Auf der Aufnahme auf der vorherigen Seite sind alle drei Sehenswürdigkeit (zumindest teilweise) zu sehen: die Warte, die Dolmengöttin und das Ganggrab. Die Perspektive ist vom Ganggrab aus mit Blick auf den Menhir und die Warte. Auch bei dieser Aufnahme passte das Sonnenlicht einfach. Die Wolken werden teilweise vom Sonnenlicht angestrahlt und bewirken so ein farbliches Changieren von Weiß bis Grau. Die kräftige Frühjahrssonne bewirkt, dass der Schatten des Menhirs sehr scharf geschnitten erscheint und sich deutlich vom Grün der Wiese abhebt. Auf der Aufnahme mittig auf der vorherigen Seite ist der Eingang des Großstein- / Ganggrabes zu sehen. Die Sonne zeichnet extrem scharf geschnittene Schatten der rechten Seite des Eingangsbereiches des Ganggrabes. Am oberen rechten Rand ist die Dolmengöttin zu sehen. Nach getanem Fotowerk verweilten wir noch etwas an Ort und Stelle und genossen die Stimmung des Ortes. Langeneichstätt ist für Fans des Prähistorischen auf jeden Fall einen Besuch wert. Und nicht nur für diese! Neben der bereits vorgestellten Bockwindmühle gibt es in den umliegenden Ortschaften und Dörfern immer wieder interessante alte Bausubstanz und Wassertürme in Klinkerbauweise zu sehen.
Im Herbst 2018 war ich mit einem guten Freund auf einer Fototour in Deutschlands Osten unterwegs. Spontan unterwegs entdeckten wir das Ringheiligtum Pömmelte. Es handelt sich bei diesem um eine 4.000 Jahre alte Kultstätte. Die Anlage entstand in der Bronze- und Jungsteinzeit. Ich fühlte mich, als wäre ich in eine Mischung aus Stonehenge und Woodhenge in Wiltshire teleportiert worden. Kurz vor dem Einsetzen der Abenddämmerung entstanden die beiden Aufnahmen. Das Foto unten ist innerhalb des Kreises aus Holzpfählen und -toren aufgenommen. Das Foto ist von der Plattform eines zu diesem Zweck dort aufgestellten Aussichtsturms aufgenommen und zeigt die gesamte Anlage von oben. Durch diese neue und gänzlich andere Perspektive wird dem Betrachter die schiere Größe des Ringheiligtums erst in seiner Gänze bewusst und sichtbar. Das Farbenspiel am Himmel, letztes Sonnenlicht durchbricht die dunklen Wolken, verleiht diesem Ort eine ganz beosnders schöne und schon beinahe mystische Stimmung. Das am Originalfundort rekonstruierte vorgeschichtliche Bauwerk gehört heute zusammen mit der Arche Nebra, der Dolmengöttin, dem vorgeschichtlichen Museum in Halle und Gosecks Sonnenobervatorium zu den Himmelswegen.