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Wie hältst du’s mit der Evolution? – Diese Gretchenfrage wird seit den Entdeckungen Darwins immer wieder gestellt, insbesondere auch an die Kirche und den Papst. Für Papst Benedikt XVI. scheint die Antwort klar: Evolution ja, aber nicht als quasireligiöses Dogma, das sich auf alles eine Antwort anmaßt. „Der Mensch ist mehr als das Produkt der Evolution“, betont der Papst wiederholt. Doch worin besteht dieses „Mehr“? Im Werk Joseph Ratzingers fehlt bis heute ein eigenes Traktat zur Schöpfungslehre. Dennoch scheint das Thema beinahe in allen seinen Schriften auf. Dies gilt besonders in Zusammenhang mit dem prägendsten Thema seiner Theologie, dem Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft. Diese Studie von Tobias Lehner bündelt die einzelnen Aspekte von Schöpfungstheologie und Anthropologie in den Schriften Ratzingers. Dabei zeichnet der Autor den geistesgeschichtlichen Hintergrund der beiden Vatikanischen Konzilien nach, deren Rezeption im Werk Ratzingers eine prägende Rolle spielen. Schnell wird deutlich: Joseph Ratzinger sieht Schöpfungstheologie und Anthropologie nicht als isolierte Spezialthemen der Dogmatik, vielmehr leiten und prägen sie sein ganzes theologisches Gedankengebäude. Der Autor lädt dazu ein, die umfangreichen Schriften Joseph Ratzingers zu Theologie, Liturgie und kirchlichem Leben unter diesem Aspekt zu betrachten. Nach und nach zeigt sich, worin das „Mehr“ des Menschen für Joseph Ratzinger besteht: Im Erlösungswerk Christi, das den Menschen vom Geschöpf zum „Hausgenossen Gottes“ macht. Der göttliches Logos ist die Antwort auf die Frage nach Ursprung und Ziel des Menschen. Diese spirituelle Christozentrik ist Dreh- und Angelpunkt in Joseph Ratzingers Welt- und Menschenbild.
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