Ewiger Herbst - Troy Dust - E-Book

Ewiger Herbst E-Book

Troy Dust

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Endlos und kalt Dies ist der Regen, der stetig faellt Verschleiert in dichtem Nebel Dies ist die trostlos gefaerbte Welt Geheimnisvoll und unwirklich Dies ist die sterbende Natur Verblassend in kurzen Tagen Dies ist des Lebens letzte Spur Schwarz und unheimlich Dies sind die Schatten in der Nacht Umhuellt von schwerer Dunkelheit Dies ist der Gedanken Macht Leer und depressiv Dies ist die nachdenklichste Zeit Begraben in tiefer Melancholie Dies ist der Herbst der Ewigkeit

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 96

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



... jenseits von Licht und innerer Ruhe ...

Inhalt

Tränen

Ich und ich

Der erste Teil – Vergänglichkeit

Seelenriss

Seelische Nacht

Eine Offenbarung: Eines Herbstes Tagerwachen

Nachtode Licht

Fern in Tränen

Ausbruch

Im Moor der Engel Teil 1

Eine Geschichte: Am Kaminfeuer

Gedanken am Abend

An die Stille

Der zweite Teil – Hoffnung

Blick nach innen

Tränenkelch

Klingentanz

Ein Moment: Zweisamkeit

Vom Salz im Zährenbach

Weltschweigen

Verzweiflung

Der dritte Teil – Resignation

Winters Marsch und Herbstes Tod

Wundenreich

Vom Nebel

Ein Schreiben: Brief einer Nacht

Grabengelreigen

Ab und an

Zährenbach

Der vierte Teil – Schauer

Seelenspiegel

Ein Glimmen am Horizont

Depression

Eine Erzählung: Eine kleine Schauermär

Gedanken im Regen

Vom Tode

Tinte des Verses

Der fünfte Teil – Ewigkeit

In mir

Blick auf einen toten Wald

Eine Erinnerung: Gelbe Rose

Im Moor der Engel Teil 2

Geschöpf der Dunkelheit

Graue Flammen

Seelischer Ort

Ein Gefühl: Zu später Stunde

Ode an den Friedhof

Nachtode Schatten

Der sechste Teil – Zähren

Traum aus Stein

Verse tiefer Begierde

Ein Schluck nur aus dem Zährenbach Dessen Wasser mild salzig und so rein

Tränen

Tränen sind der Seele Blut

In einer Zeit aus geistigem Schmerz und Not

Ich und ich

Ich stehe neben mir

Ich beobachte mich

Ich fühle nichts

Ich sehe und höre nur

Ich fühle mich leicht

Ich denke an nichts

Und doch bin ich wach

Der erste Teil – Vergänglichkeit

Wo Nebelhauch aufsteigt

Aus den weiten Wäldern

Und einzig die Stille es ist

Welche die Berge erfüllt

Wo der Boden von Laub bedeckt

Im trüben Regenglanz

Und nur das kalte Totenfeuer

Dem ungewissen Pfade folgt

Tief dort im feuchten Boden

Behütet von Wurzel und Stein

Liegt ein Teil meiner Gedanken

Im Moder der Zeit

Seelenriss

Tief in mir

Da tobt ein Schmerz

Die Wunde ist groß

Ich drohe zu zerreißen

Er ist trocken

Grausam und stark

Er möchte hervorbrechen

Doch ist er gefangen in mir

Unaufhörlich quält er mich

Lässt nicht locker meine Seele

Mächtig pulsiert er

Und ich werde ihn nicht los

Ich kenne nur einen Weg

Mich von ihm zu befreien

Doch dieser letzte Schritt

Er führt mich ins Ungewisse

Seelische Nacht

Man denkt es ist still

Doch irgendwann ist die Ruhe vorbei

Man denkt es war schlimm

Doch es kann schlimmer werden

Man denkt es hört auf

Doch das nächste Mal wird kommen

Eines Herbstes Tagerwachen

Losgelöst falle ich

Frei und leicht im Morgenwind

Tausend Wünsche leiten mich

Während meine Zeit verrinnt

Der Tag schenkt mir seine Tränen

Unerschöpflich, klar und kühl

Meine Hoffnung kann nichts zähmen

Auch kein entsterbendes Gefühl

Vom Mondglanz wurde ich berührt

Im zarten Tau der stillen Nacht

Und die Sehnsucht hat mich verführt

Mit ihrer geheimnisvollen Dunkelpracht

In einem Trugbild bin ich verloren

Jenseitig vom Wahrheitsschein

Als wäre Glück nur tot geboren

Trinke ich den bittren Lebenswein

Ein kleiner Rabe in der Frühe

Entflattert schnell dem Galgenberg

Auf seinen Schwingen ohne Mühe

Das Leid wie eines Hexers Werk

Gleich dem Nebel im tiefen Moor

Umnachtet mich Bedeutungslosigkeit

Mein Name rauscht im Totenchor

Das Schattenreich ist nicht mehr weit

Betört tanze ich im Zährenbach

Lustvoll verleitet von schwarzer Kunst

Die Hingabe im Herzen wächst ganz schwach

Und wird zu einer Feuersbrunst

Der Hochmut bannt die Fragen

Ich steige in die Dornengruft

Im Rosenfeld erstickt mein Klagen

Langsam entkräftet der Moderduft

Bald sinke ich hinab zum Grund

In mein faules, dunkles Grab

Werde rinnen in den Schauderschlund

An dem dann ich mich erlab

Das Wasserbecken nimmt mich auf

Der letzte Pfad im Trauerlicht

Wie bei anderen schon zuhauf

Die Wahrheit alle Träume bricht

Die Erinnerung zerfällt

Verwittert zu leerem Gedankenstaub

Und so gleite ich aus der Welt

Denn ich bin nur ein Blatt im toten Laub

Nachtode Licht

Der Mond im gelben Schein

Erhellt die schwarze Nacht

Von Wolken sanft verdeckt

Alles eine dunkle Pracht

Der Nebel steigt aus den Wiesen

Das kühle Nass liegt in der Luft

Die Gräser werden feucht

Überall herrscht ein reiner Duft

Die Stille dieser Nacht

Sie umspielt meinen Geist

Er so Ruhe und Kraft findet

Und in meinen Worten reist

Drum schätze ich die Nacht

Als Zeit der eigenen Kraft

Die zwischen dem Chaos dieser Welt

Und den Phantasien klafft

Fern in Tränen

Die Seele droht zu ertrinken

Tief in einem Tränenmeer

Sie möchte sich wehren

Doch sie ist regungslos

Kein Laut dringt aus ihr

Obwohl sie schreien will

Fern vom Körper

Verborgen vor den Fragen

Wartet sie auf ihr Ende

Hilflos in Einsamkeit

Ausbruch

Das Blau des Himmels lockt

Einfach gehen ohne Bedauern

Sehen was die Zukunft bringt

Weg vom ausweglosen Jetzt

Später kann man es beenden

Vorher sollte man den Ausbruch wagen

Zu verlieren ist nichts

Der Gewinn ist ungewiss

Es kann mehr sein

Oder vernichtend wenig

Im Moor der Engel Teil 1

Engel liegen am trüben Abend

Regungslos im Winterfrost

Gehüllt in ein Tuch aus Eis

Das alles bedeckt

Die Grashalme ragen empor

Toten Bäumen gleich

Starr im kalten Wind

Brechend unter meinen Schritten

Es knirscht und knackt

Sticht die Sohle meines Fußes

Aus den Splittern befreit sich

Des Winters bittere Wut

Im Totenfeuer schwinden

Gefühl und Kraft

Es leitet mich an den Ort

Wo die Engel ruhen

Ob der Schmerz es ist

Oder die Sehnsucht

Es lockt mich hinaus

Hinaus ins dunkle Moor

Nackt sinke ich nieder

Nach dem peinvollen Weg

Und lehne mich erschöpft

An eines Engels Seite

Am Kaminfeuer

Es knisterte leise vor sich hin und warf seinen Schein in den düsteren Raum. Der Kamin, in dem das kleine Feuer loderte, war in die Wand eingelassen, wobei die Bodenplatte etwa einen halben Meter aus der Wand herausragte und einen Absatz bildete. Deckungsgleich dazu befand sich in etwa eineinhalb Meter Höhe der Kaminsims, gelagert auf zwei runden Säulen zu je etwa zwanzig Zentimeter Durchmesser. Die Breite der Kaminöffnung betrug ebenfalls eineinhalb Meter. Auf dem Sims lagen drei Schachteln Zündhölzer, neben welchen ein Kerzenständer mit einer darin befindlichen Kerze weißer Farbe stand. Neben diesem Kerzenständer lagen in einer kleinen Schachtel einige weitere Kerzen.

Rechts neben dem Kamin befand sich in einigem Abstand die Türe, welche aus dem Raum führte, während auf der linken Seite des Kamins sorgsam an der Wand aufgeschichtet eine Unzahl an Holzscheiten lag. Weiter links befand sich ein Haufen gebündeltes Reisig. Der große eiserne Schürhaken mit Holzgriff lehnte an dem Holze. Wenn man den Raum vom Kamin aus betrachtete, befanden sich in der linken Wand insgesamt drei große Fenster, welche durch schwere Vorhänge, die bis hinab zum Boden reichten, verhüllt wurden. Bei Tage war ihre Farbe eine Mischung aus Dunkelbraun und kräftigem Weinrot, doch nun, da es Nacht war, machten sie den Eindruck, als würden sie aus schwarzem Stoffe sein – ein greifbarer Schattenschleier.

Der Sessel, in welchem er saß, stand etwa drei Meter vom Kamin entfernt, und zwar so ausgerichtet, dass die Blickrichtung, saß man denn gerade in dem Sessel, genau zur Türe führte. Der Sessel war groß, besaß eine Rückenlehne, die den Mann etwa um eine Kopfhöhe überragte, und Seitenlehnen, sie so gestaltet waren, dass er seine Arme bequem auf ihnen ablegen konnte. Die Farbe des weichen, doch relativ staubigen Sessels war ein solch tiefes Rot, dass man auch ihn nachts für schwarz hielt.

Es gab nichts weiter in dem Raum, weder Möbel noch Wandschmuck oder Teppiche. Der Boden bestand aus normalen Brettern, ebenso wie die Wände und die Decke. Der Raum maß auf der Seite des Kamins etwa zehn Meter, ebenso auf der Seite der Fenster. Die Höhe betrug annähernd drei Meter. Das Licht aus dem Kamin erhellte nur einen Teil des Raumes. Es erreichte den Sessel und verlor sich bereits nach kurzer Strecke hinter ihm, wo sich der Schatten, vom Sessel geworfen, mit der Dunkelheit im hinteren Teil des Zimmers verband. Schemenhaft konnte man die Vorhänge der Fenster erkennen, so auch die Reisigbündel. Mit anderen Worten war alles, was sich im Raume befand, mehr oder weniger sichtbar, abgedunkelt wie durch ein pechfarbenes Tuch, das über allem lag.

Er hatte die Beine übereinander geschlagen. Er trug eine dunkelbraune, recht abgetragene Hose, schwarze Socken und bereits stark verschlissene Schuhe aus braunem Leder, deren schwarze Schnürsenkel viel zu lang waren und links und rechts hinabhingen. Unter dem schwarzen Mantel, welcher ebenfalls alt und verdreckt war und der, wenn der Mann sich aufrichtete, bis auf einige Zentimeter zum Boden hinabreichte, trug er einen dunkelbraunen Pullover aus kratzig anmutender Wolle, und darunter wiederum ein schwarzes Hemd, dessen Kragen sorgsam über den Kragen des Pullovers gelegt worden war. Seine Hände waren mit schwarzen Wollhandschuhen verhüllt, wobei das Material kurz vor den Fingerkuppen endete, so dass seine sorgsam geschnittenen und gesäuberten Fingernägel zum Vorschein kamen, welche das völlige Gegenteil zu dem restlichen Auftreten der Person waren. Sein schwarzes, fettiges Haar fiel ihm leicht kraus bis hinab auf die Schultern, wobei einige Strähnen durch sein Gesicht verliefen. In der linken Hand hielt er ein dickes Heft mit zahlreichen Seiten, die einen vergilbten Eindruck machten. Der Einband des Heftes bestand aus braunem Leder, das hier und da bereits rissig und abgewetzt war. Dieses Heft lag auf seinem rechten Bein – dieses lag über dem linken – auf. Mit der rechten Hand führte er einen Bleistift geschwind, der einfachen Holzes war, während draußen – er konnte das Pfeifen des Windes und das Knarren des Gebälks dieses Hauses vernehmen – der frostige Winter tobte.

Er saß bereits seit zahllosen Stunden an diesem Orte, nachdem er immer mehr Holz aus dem Schuppen des Hinterhofes herbeigeschafft hatte, um nicht mitten in der Nacht nochmals in die eisige Kälte zu müssen. Auch hatte er das Reisig zurechtgelegt, sollte das Feuer erlöschen, sowie die Zündhölzer und die Kerzen mit dem Kerzenständer. Er hatte alles geplant, um nicht diesen Ort seines Schaffens verlassen zu müssen.

Und so schrieb er Wort um Wort auf das Papier nieder. Ab und an setzte er ab, griff in eine seiner Taschen, zog ein altes Taschenmesser hervor, klappte dieses auf und spitzte mit einigen Streichen den Bleistift wieder, wobei die Späne einfach links neben dem Sessel landeten, wo bereits ein kleines Häufchen zu sehen war, ebenso wie insgesamt drei Bleistiftstummel, deren Spitze er nicht hätte nochmals schärfen können. Auch lagen auf der linken Seite zwei weitere dieser ledernen Hefte, wobei das obere von beiden hier und da von einem Span getroffen worden war.

Wie besessen schrieb er seine Gedanken nieder, nicht wissend, ob er diesmal Erfolg haben würde, was ihm bisher noch nicht gelungen war. Das Feuer knisterte und knackte, während die angenehme Wärme in den Raum schwebte und das Licht aufgrund der Ausrichtung des Sessels das Heft und jedes der geschriebenen Worte ausreichend erhellte. Weder Hunger noch Durst behelligten ihn. Er saß nur da, schrieb, schlug ab und an das untere Bein über das andere und erhob sich dann und wann, um einige neue Scheite ins Feuer zu legen und ein Erlöschen zu verhindern. Sonst tat er nichts.