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Skript aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Pädagogische Psychologie), Veranstaltung: Erziehungswissenschaftliches Staatsexamen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um die aktualisierte Fassung eines Skripts, das im SS 2007 zur Vorbereitung auf das erziehungswissenschaftliche Staatsexamen im Fach Psychologie erstellt wurde. Es orientiert sich inhaltlich zum einen an den Vorgaben der bayerischen Lehramtsprüfungsordnung (LPO I), zum anderen an alten Prüfungsfragen. Abgedeckt werden durch das Skript die Inhaltsbereiche C (Sozialpsychologie) und D (Entwicklungspsychologie). Die Inhaltsbereiche A (Pädagogische Psychologie) und B (Differentielle Psychologie) werden durch das Skript Examenshilfe EWS I abgedeckt. Ziel der beiden Skripten ist es, die enorme Stoffmenge, die für die schriftliche Examensprüfung zu lernen ist, knapp und allgemein verständlich zusammenzufassen, um auf diese Weise die Prüfungsvorbereitung zu erleichtern.
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Aronson, E., Wilson, T.D. & Akert, R.M (2004).Sozialpsychologie.München. Bromme, R., Rheinberg, F., Minsel, B., Winteler, A. & Weidenmann, B. (2006). Die Erziehenden und Lehrenden. In A. Krapp & B. Weidenmann (Hrsg.),Pädagogische Psychologie (5. Aufl.).Weinheim: Beltz, S.269-355.
Forgas, J. (1995).Soziale Interaktion und Kommunikation: Eine Einführung in die Sozialpsychologie.Weinheim. (Kap. 2, 3, 5, 14, 15)
Gollwitzer, M. & Schmitt, M (2006).Sozialpsychologie. Workbook.Weinheim: Beltz. (Kap. 11, 12, 15)
Krapp, A. & Weidemann, B. (2001).Pädagogische Psychologie).Weinheim. (v.a. Kap. 8) Lukesch, H. (1995).Einführung in die Pädagogische Psychologie. Regensburg:CH-Verlag. (Kap. 3)
Mietzel, G. (1998).Psychologie in Unterricht und Erziehung (Kap. 9).Göttingen. Perrez, M., Huber, G. L. & Geißler, K. A. (2006). Psychologie der pädagogischen Interaktion. In A. Krapp & B. Weidenmann (Hrsg.),Pädagogische Psychologie (5. Aufl.).Weinheim: Beltz, S. 357-421.
Rost, D.H. (2006).Handwörterbuch der Pädagogischen Psychologie.Weinheim. (Stichworte: Familieninteraktion / Familienerziehung; Schul- und Klassenklima; Erziehungsstil) Thomas, A. (1991).Grundriss der Sozialpsychologie, Bd. 1.Göttingen. (Kap. 4, 5, 8) Ulich, K. (2001).Einführung in die Sozialpsychologie der Schule.Weinheim.
-Inhaltsbereich D: Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters
Gruber, H., Prenzel, M. & Schiefele, H. (2006). Spielräume für Veränderung durch Erziehung. In A. Krapp & B. Weidenmann (Hrsg.),Pädagogische Psychologie (5. Aufl.).Weinheim: Beltz, S. 99-135.
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Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.) (2008).Entwicklungspsychologie.Weinheim: Beltz. (Kap.1: Fragen, Konzepte, Perspektiven)
Hasselhorn, M. & Schneider, W. (Hrsg.) (2007).Handbuch der Entwicklungspsychologie.Göttingen: Hogrefe. (Teil 1: Metatheorien und Entwicklungsmodelle (S. 15-84))
Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.) (2002).Entwicklungspsychologie.Weinheim: Beltz. (Kap. 11: Die geistige Entwicklung aus der Sicht Jean Piagets)
Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.) (2008).Entwicklungspsychologie.Weinheim: Beltz.
(Kap. 7: Kindheit; Kap. 8: Jugendalter; Kap. 12: Entwicklung des Denkens; Kap. 13: Entwicklung des Gedächtnisses bei Kindern und Jugendlichen; Kap. 14: Sprachentwicklung; Kap. 15.2: Die Entwicklung der Motivation: Interesse und Leistung; Kap. 16: Moralische Entwicklung und Sozialisation)
Schneider, W. (2008). Die Entwicklung der Intelligenz und des Denkvermögens in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter. In W. Schneider (Hrsg),Entwicklung von Kindheit bis zum Erwachsenenalter.Weinheim: Beltz, S.43-66.
Helmke, A. (1998) Vom Optimisten zum Realisten? Zur Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzeptes vom Kindergarten bis zur 6. Klassenstufe. In F. E. Weinert (Hrsg.),Entwicklung im Kindesalter(S. 115-132). Weinheim: Psychologie Verlags Union.
Schneider, W. (Hrsg.) (2008).Entwicklung von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter.Weinheim: Beltz (Kap. 6, 7, 8).
Klauer, K. J. (2006). Förderung kognitiver Fähigkeiten. In D. H. Rost (Hrsg.),Handwörterbuch Pädagogische Psychologie (3. Aufl.).Weinheim: Beltz, S. 201-205.
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xZwei Theorien, die diesem Umstand Rechnung tragen, sind die„Hypothesentheorie der Wahrnehmung“vonBRUNER&POSTMANund die„Konstrukttheorie“vonGEORGE KELLY
1) Hypothesentheorie der Wahrnehmung(BRUNER und POSTMAN)2ÖUnsere Wahrnehmung erfolgt in3 Schritten: (1)Sie beginnt mit einerErwartungbzw. einerWahrnehmungshypothese,die u.a. vom sozialen Kontext, der kognitiven und motivationalen Einbettung und der Häufigkeit vorangegangener Bestätigungen abhängt.(2)Erst in einem zweiten Schritt werden diesensorischen Informationenaus der Außenwelt verarbeitet.(3)In einem dritten Schritt, wird überprüft, obReiz und Erwartungübereinstimmen.ÖBei Unstimmigkeitwird sowohl die Erwartung als auch das Reizmaterial uminterpretiert. Ob dabei das Reizmaterial eher an die Erwartung angepasst wird oder umgekehrt die Erwartung an den Stimulus, hängt von der Stärke der Wahrnehmungshypothese ab.
2) Konstrukttheorie(GEORGE KELLY)3
ÖWir interpretieren und komplettieren unsere Wahrnehmung mittels persönlicherkognitiver Konstrukte(= Schemata bzw. Kategorien zur Klassifizierung und Bewertung der Welt)
ÖZur Erfassung solcherKonstruktsysteme,insbesondere zur Erfassung impliziter Persönlichkeitstheorien (s.u.), entwickelte KELLY den sog.„Gridtest“.Dabei wird anhand entsprechender Fragen untersucht, nach welchen Merkmalen eine Testperson vertraute Personen miteinander vergleicht (z.B.:Was haben Vater und Mutter gemeinsam, was unterscheidet sie?...).
Überzeugungsstrukturen.Gerade letztere sind individuell z.T. äußerst verschieden.xWissens- bzw. Überzeugungsstrukturen, die unsere soziale Wahrnehmung beeinflussen, sind u.a.:
1) Schemata(z.B. Prototypen, Stereotype, Skripts)2) Implizite Persönlichkeitstheorien 3) Urteilsheuristiken 4) Das Menschenbild
unser Wissen organisieren; kurz: Schemata sindübergeordnete Wissensstrukturen¾Für diePersonenwahrnehmungbesonders wichtig sind: Implizite Persönlichkeitstheorien (Wissen über Persönlichkeitseigenschaften), Prototypen (Wissen über Persönlichkeitstypen), Stereotype (Wissen über Gruppen) und u.U. Skripts (Wissen über soziale Prozesse und Abläufe)
xSchemata haben Einfluss auf: dieInformationsaufnahme,dieEnkodierungbzw. Kategorisierung und denAbrufvon Informationen (s.u.:„reconstructive memory“)xWelche Schemata angewandt werden, hängt von ihrer momentanen Verfügbarkeit und dem jeweiligen Kontext ab. Zu unterscheiden ist:
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x„Preseverence effect“:Selbst wenn bestimmte Schemata als unzutreffend entlarvt wurden, wirken sie weiter; da durch die Aktivierung eines Schemas schemakonsistente Erinnerungen aufgerufen werden, die ihrerseits aktiv bleiben.EXPERIMENT(ROSS et al., 1975):„False Feedback“6
Auch wenn man im Nachhinein gesagt bekommt, dass das Feedback, das man bezüglich der eigenen Leistung bekommen hat, falsch war, hat man nach positivem Feedback ein höheres Selbstwertgefühl als nach negativem Feedback.
ÖUrsache: Bei positivem Feedback werden Erinnerungen an vergangene
Die Kategorisierung von Schülern:Lehrer kategorisieren ihre Schüler oft nach„Typen“.Aufgrund der Masse an Schülern, die es gilt, individuell zu bewerten, obwohl man Einzelne von ihnen oft nur oberflächlich kennt, sind Lehrer auf eine solche Kategorisierung förmlich angewiesen. Nichtsdestotrotz dürfen dabei die Gefahren einer vorschnellen Typisierung nicht vergessen werden (s.u.).¾Lehrer sollten darauf achten, schemainkonsistente Informationen nicht zu übergehen und die aufgestellten Kategorien gegebenenfalls zu modifizieren.-Studien vonPETILLONzufolge typisieren Lehrer ihre Schüler v.a. nach den KategorienLeistungundKonformität.7Konformität meint dabei die die Anpassung der Schüler an schulische Normen wie Disziplin. Die Kategorien von Lehrern sind also keineswegs willkürlich, sondern in berufsspezifischer Weise geprägt!
¾Anhand dieser beiden Dimensionen lassen sich5 Schülertypenunterscheiden, mit denen jeweils auf unterschiedliche Weise umgegangen wird: (gute Leistungen/ hohe Konformität)1) Idealschüler/innen
2) Selbständige Schüler/innen(gute Leistungen/ niedrige Konformität) (schlechte Leistungen/ hohe Konformität)3) Sorgenschüler/innen
4) Abgelehnte Schüler/innen(schlechte Leistungen/ niedrige Konformität) (mittlere Leistungen/ mittlere Konformität)5)Die „Ignorierten“
Die Konsequenzen von Fehleinschätzungen:Fehleinschätzungen seitens des Lehrers schlagen sich nicht nur in ungerechtenZensurennieder, sondern können zudem dasSelbstkonzeptund sogar dasVerhaltendes betroffenen Schülers negativ beeinflussen (s.u.: Pygmalion-Effekt).
¾Bei der Beurteilung und Einschätzung von Schülern ist daher äußerste Vorsicht geboten! Als Lehrer muss man sich über die möglichen Verzerrungen seiner (sozialen) Wahrnehmung und deren gravierende Folgen bewusst sein!
Persönlichkeitseigenschaften miteinander in Beziehung stehen und wie sie zu gewichten sind. Es handelt sich bei impliziten Persönlichkeitstheorien also umSchemata über die Persönlichkeitsstrukturanderer Menschen.¾Als„implizit“werden sie bezeichnet, weil sie nurselten bewusstsind.
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xDie Funktionsolcher impliziten Persönlichkeitstheorien besteht darin, von beobachteten Persönlichkeitseigenschaften auf andere Eigenschaften einer Person zu schließen, um auf diese Weise trotz fehlender Informationen zu einem schlüssigen Gesamteindruck zu kommen.
¾z.B.: „Wereine Brille trägt, ist intelligent.“; „Werhübsch ist, istnett.“;…xEmpirisch erfasst werden können implizite Persönlichkeitstheorien z.B. mit demGridtest(KELLY). Eine andere Methode ist die Auswertung von Persönlichkeitsbeschreibungen, wobei darauf geachtet wird, welche Eigenschaften bzw. Eigenschaftswörter besonders häufig miteinander assoziiert werden.
ROSENBERG konnte auf diese Weise z.B. zeigen, dass sich die Persönlichkeitstheorien von Studenten entlang zweier Hauptdimensionen bewegen: intellektuell (gut/schlecht) und sozial (gut/schlecht)xWie alle Schemata sind auch implizite Persönlichkeitstheorien zu einem nicht unerheblichen Teilkultur- und persönlichkeitsbedingt.
¾Im Westen gibt es z.B. den Prototyp des „Künstlers“, in China dagegen den „Shigú“- Typ. Beiden Persönlichkeitstypen werden z.T. unterschiedliche Eigenschaften zugesprochen!
Implizite Persönlichkeitstheorien bei Lehrern:EXPERIMENT(JUSSIM, 1989) JUSSIM zeigte, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Einschätzung derAnstrengungsbereitschaftvon Schülern und derenMathematiknoten,obwohl es objektiven Mathematiktests zufolge einen solchen Zusammenhang nicht geben dürfte.Ergo:Mathematiklehrer lassen sich bei der Notengebung offenbar von einer impliziten Persönlichkeitstheorie leiten, der zufolge fleißige Schüler bessere Leistungen erzielen.
Kriterien zur Einschätzung von Schülern:In einer umfassenden Literaturübersicht nennt BRAUN (1976) mehrere Kriterien, die bei der Beurteilung von Schülern eine Rolle spielen. WelcheBeurteilungskriteriendabei im Einzelfall herangezogen werden, hängt nicht zuletzt von der Lehrerpersönlichkeit ab und davon, ob der zu beurteilende Schüler dem Lehrer bereits bekannt ist oder nicht.¾V.a. bei derBeurteilung unbekannter bzw. neuer Schülerlassen sich Lehrer stark von Schemata und impliziten Persönlichkeitstheorien leiten.ÖBei der Bildung eines ersten Eindrucks orientieren sie sich u.a. anvorausgegangenen Leistungen,Ergebnissen vonIntelligenztests,Erfahrungen mitGeschwistern;aber auch dasGeschlecht,dieethnische Herkunft,dasAussehenund sogar derNamedes betreffenden Schülers können Auswirkungen auf dessen Beurteilung haben.
¾Bei derBeurteilung bekannter Schülernimmt der Einfluss irrelevanter Merkmale, wie z.B. das Aussehen des Schülers, ab. Stattdessen stützen sich Lehrer zunehmend auf die eigenen Erfahrungen mit dem jeweiligen Schüler!ÖInwiefern der Eindruck, den sich Lehrer dabei (im Laufe der Zeit) von ihren Schülern machen, gerechtfertigt ist, ist umstritten. BROPHY schätzt dieWahrnehmungsgenauigkeit von Lehrernin diesem Zusammenhang recht hoch ein. Er stützt sich dabei auf Studien, die zeigen, dass die Einschätzungen von Lehrern im Allgemeinen hoch mit Ergebnissen von Intelligenz- und Leistungstests korrelieren. Letzteres kann allerdings auch eine Folge des Erwartungseffektes (s.u.) sein!
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Bedingungen schnelle und effiziente Urteile zu fällen (kurz:vereinfachte Schlussfolgerungen)!
mehrdeutigen Stimuli-einen Einfluss auf unser Wahrnehmungsurteil.¾Gutgelauntschreiben wir uns selbst und anderen eher positive Emotionen und Eigenschaften zu,bei schlechter Launeverhält es sich genau umgekehrt.ÖEinen möglichen Erklärungsansatz für dieses Phänomen bietet das„assoziative Netzwerkmodell“von GORDON BOWER, dem zufolge unser Wissen in Form assoziativer Netzwerke abgespeichert ist. Dieassoziative Verknüpfung unseres Wissensführt dazu, dass je nach Stimmung kongruente Schemata bzw. Inhalte aktiviert werden, in deren Licht wir unsere Umwelt dann interpretieren.
ÖEin anderer Erklärungsansatz ist der„Feeling as Information“-Ansatzvon SCHWARZ und CLORE, demzufolge nicht nur kognitive Inhalte, sondern auch Gefühle als Informationen für die Urteilsbildung dienen(„Wetter-Experiment“).
Verarbeitung der nachfolgenden Informationen.
¾Aktivierung eines Schemas => Selektive Wahrnehmung
xRecency-Effekt:Bei unterbrochenem Informationsfluss können ebenso die zuletzt erhaltenen Informationen den Eindruck bzw. das Urteil über eine Person bestimmen.xHalo-Effekt(=„Ausstrahlungseffekt“):Ein hervorstechendes Merkmal bzw. eine bestimmte Verhaltensweise kann bestimmend für das Gesamturteil über eine Person sein, wenn von dem entsprechenden Merkmal bzw. Verhalten unzulässig auf eine Vielzahl anderer Eigenschaften geschlossen wird.
der Frage, wie wir unser eigenes Verhalten und das Verhalten anderer erklären und auf dieUrsachenvon Ereignissen schließen.¾Attributionen sindUrsachenzuschreibungen!
¾Der Mensch wird dabei als„rationales Wesen“(dem es um die Erkenntnis von Wahrheit geht) oder sogar als„intuitiver Wissenschaftler“(der nach Ursachen sucht) betrachtet.
Im schulischen Kontextist die Attributionsforschung v.a. im Zusammenhang mit derLeistungsbewertungrelevant. Dabei geht es u.a. darum, auf welche Ursachen Schüler und Lehrer schulische Leistungen zurückführen, welche Emotionen diese Ursachenzuschreibungen-z.B. nach der Rückgabe einer Klassenarbeit - auslösen und wie Schülern zu günstigeren Attributionsmustern verholfen werden kann.
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einem naiven Wissenschaftler ähnlich, der nach Ursachen sucht.xEin bestimmtes Verhalten kann dabei prinzipiell auf zwei verschiedene Weisen erklärt werden: die Ursachen dafür können entweder innerhalb oder außerhalb der Persönlichkeit liegen (Dispositionvs. Situation).Dementsprechend unterscheidet HEIDER zwischeninternaler-undexternaler Attribution.¾Wird ein Verhalten internal attribuiert, stellen sich weitere Fragen: Ist das Verhalten intentional oder nicht, basiert es auf Fähigkeit oder Anstrengung?
1. Internale Attribution(Handelnder)
ÖDas Verhalten liegt im Charakter der handelnden Person begründet2. Externale Attribution(Ziel bzw. Objekt der Handlung)ÖDas Verhalten der Person A liegt im Charakter der Person B begründet3. Situationale Attribution(Situation)ÖDas Verhalten liegt in der Situation begründet
2. Distinktheitsinformation:Reagiert die Person auf andere Stimuli in gleicher
¾Wenn es zudem öfter vorkommt, dass Person A andere schlägt (niedrige Distinktheit)
¾Es gibt Unterschiede bei derGewichtungder verschiedenen Informationen (siehe z.B.: Einfluss der sozialen Rolle; Akteur/Beobachter-Unterschied)¾Oft fehlen Informationen,so dass nicht alle drei Dimensionen in den Attributionsprozess eingehen können.
¾Insbesondere die Konsensinformation bleibt im Alltag oft unberücksichtigt.ÖKahnemann und Tversky: Statt die Basisrate (statistische
¾Menschen handeln nicht immerso rational,wie das Kovariationsmodellglauben macht (siehe z.B.: fundamentaler Attributionsfehler, Heuristiken,…).
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vorgenommen werden, wenn keine oder nur wenige Hintergrundinformationen vorliegen. Ihnen zufolge erfolgt der Attributionsvorgang in zwei Schritten:¾In einem ersten Schritt wird auf dieIntentiongeschlossen (Konnte/Wollte/Wusste die betreffende Person, was sie tat?!).¾In einem zweiten Schritt werden der PersonDispositionenzugeschrieben (=korrespondierende Inferenz).
xBei der Zuschreibung von bzw. bei der Attribution auf bestimmte Dispositionen spielen folgende Determinanten eine Rolle:
¾Anzahl derdistinktiven Merkmale einer Handlung(„noncommon effects“)ÖJe weniger distinktive Merkmale eine Handlung hat, d.h. je eindeutiger
¾Die wahrgenommenesoziale Erwünschtheit einer Handlung
ÖDispositionale Attributionen sind v.a. bei normabweichendem Verhalten
korrespondierende Inferenz nach Jones und Davis v.a. dann zu erwarten ist, wenn(1)die Wahlfreiheit des Handelnden gegeben ist,(2)die Handlung eindeutig ist und(3)als sozial unerwünscht gilt.
generell bevorzugt werden und externale Faktoren oft nur schwer zu überblicken sind, wird die Situation, in der ein Verhalten auftritt, oft vernachlässigt. Stattdessen hat der Mensch eine automatischeTendenz zur internalen/dispositionalen Attribution. EXPERIMENT(JONES& HARRIS,1967):Der Fidel-Castro-Essay8
Die Vpn bekamen Essays über Fidel Castro zu lesen und mussten ausgehend davon die Einstellung des Verfassers einschätzen (Person). Dabei wurde einem Teil der Vpn gesagt, die Autoren hätten die von ihnen vertretene Position (Pro-vs. Anti- Castro)frei gewählt, einem anderen Teil wurde gesagt, die Richtung die Essays sei den Verfassern vorgegeben gewesen (Situation).¾Auch wenn den Vpn gesagt wurde, die in dem Essay vertretene Position sei
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¾Essays gegen Castro (sozial erwünscht) wurden von den Vpn generell als
werden: Die Informationen, die im Fokus unserer Aufmerksamkeit stehen, erscheinen uns automatisch am wichtigsten.EXPERIMENT(TAYLOR & FISKE, 1975):Die Sitzgruppe9
Zwei Verbündetedes Versuchsleiters führten ein genau vorgegebenes Gespräch. Um die beiden herum saßen6 Vpn,von denen nur zwei die GesichterbeiderGesprächsteilnehmer sehen konnten. Die übrigen 4 Vpn saßen jeweils zu zweit hinter einem der beiden Gesprächspartner und sahen dementsprechend nur das Gesicht dessen, der ihnen gegenüber saß.¾Die Vpn stuften immer den Gesprächsteilnehmer als wichtiger ein, dessen
Der fundamentale Attributionsfehler bei Lehrern:Entsprechende Befragungen (MEYER & BUTZKAMM, 1975) zeigen, dass Lehrer die Leistungen ihrer Schüler zu 90% auf deren Persönlichkeit (Fähigkeit, Anstrengung etc.) bzw. deren außerschulische Lernbedingungen (Familie, Nachhilfe etc.) zurückführen, anstatt den eigenen Unterricht für Leistungsunterschiede verantwortlich zu machen.ÖDer Einfluss der schulischen Lernbedingungen auf das Leistungsverhalten der Schüler wird von den Lehrern also systematisch unterschätzt.