Exel - Regina De Facendis - E-Book

Exel E-Book

Regina De Facendis

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Beschreibung

In der dritten Folge der Serie "EXEL" trifft der Außerirdische auf den Protagonisten eines weiteren Romans der beiden Autoren,"Der Präsident". Eine große Gefahr droht der Menschheit. Wird es den beiden Helden und ihren Freunden gelingen, die menschliche Rasse zu retten? Ein neuer heiterer Science-Fiction Roman des Autorenpaares, mit vielen Überraschungen und einem völlig unerwarteten Ende.

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»Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.«

– Albert Einstein –

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Prolog

Als wir zu Beginn dieses Buches erste Überlegungen über den Verlauf der Geschichte anstellten, kam uns eine außergewöhnliche, unserer Meinung nach brillante Idee in den Sinn. Sowohl Exel, der Held unserer beiden ersten Bücher, als auch John, der Protagonist des dritten Romanes, halten sich in den Vereinigten Staaten auf, der eine in seinem Raumschiff auf dem Seegrund von Garden City in Nevada, der andere als Mitarbeiter im Weißen Haus in Washington. So haben wir beschlossen, die beiden Helden in unserem vierten Buch zusammenzuführen. Ein explosives Aufeinandertreffen!

Damit diejenigen Leser, die keines oder nur eines der vorherigen Bücher gelesen haben, alle Zusammenhänge und auftretenden Personen problemlos erkennen können, möchten wir ihnen zu Beginn dieses Buches einen kurzen Einblick in die bereits veröffentlichten Bücher geben. Vielleicht wecken wir so in dem ein oder anderen die Neugierde, sich in die Lektüre der noch nicht gelesenen Bücher zu vertiefen.

Exel, Teil 1: Willensfreiheit

Exel wurde vom Planeten der Sirianer auf die Erde gesandt … wie bereits vor zweitausend Jahren sein bester Freund, dem ein Teil der Menschheit den Namen Jesus gegeben hat. Sein Gegenspieler, ein Satane, ist tausende Jahre zuvor aufgebrochen, um das Böse im Weltall zu verbreiten. Beide versuchen mit einer Handvoll Gleichgesinnter ihre Ziele zu verteidigen und durchzusetzen, der eine im Sinne des Guten, der andere im Sinne des Bösen. Exel hat während seiner Mission eine seinem extravaganten Wesen entsprechende Verteidigungsart gewählt: den Tanz des klassischen Balletts! Er bringt eine kleine Gruppe von Menschen auf seine Seite, darunter den Chief Inspector Jeff Lucas, seine Partnerin die Journalistin Gina, General Willis, den Leiter der Area 51, und Ginas Bruder Ralph Kidman, der mit seiner Vereinigung gegen den von Satanas geplanten Weltkomplott ankämpft.

Auf der Seite des Bösen hingegen kämpft der Satane mit Major Dexter, dem zweiten Mann des Militärstützpunktes Area 51, und einigen Marins. Sie bewachen den bedeutendsten Geheimtrakt Amerikas, in dem sich die Grauen aufhalten, die Greys, die sechzig Jahre zuvor in der Nähe von Roswell mit einem Raumschiff notgelandet sind. Sie helfen Dexter und dem Satanen nicht aus Überzeugung, sondern um so bald wie möglich auf ihren Heimatplaneten zurückkehren zu können. Unterstützt wird diese Gruppe von Omnivi, einer Weltorganisation der mächtigsten Politiker, Banker und Industriellen, die die absolute Macht über den Planeten Erde … und wenn möglich … über das Weltall gewinnen möchten.

Exel, Teil 2: Der Sterbende Schwan

Im zweiten Teil der Serie Exel müssen sich der Außerirdische und seine Freunde gegen den Banker Smith durchsetzen, der durch betrügerische Machenschaften versucht, den Einsatz des Geldgebers Omnivi zu vervielfachen, um den heimlichen Start des Raumschiffes der Grauen zu finanzieren und die Macht auf der Erde und im Weltall an sich zu reißen. Um das Unterfangen zu ihren Gunsten zu entscheiden, hält der Satane die neue Freundin von Exel, die russische Balletttänzerin Lina, als Geisel fest. Wird es Exel auch diesmal gelingen, die Pläne seiner Gegner zu durchkreuzen? Der abschließende Kampf zwischen Exel und dem Satanen endet auf sehr überraschende Art und Weise.

Der Präsident

Ein junger Abgeordneter aus Ohio, John Endis, erhält vom Präsidenten der Vereinigten Staaten George Windors den Auftrag, zum Unabhängigkeitstag eine ungewöhnliche Fotoausstellung zu organisieren. Bei diesem Projekt soll ihn die bildhübsche Annie unterstützen, die sich im Laufe der Geschichte als Nichte des Präsidenten entpuppt. John, ein Einzelgänger, erliegt sofort dem Charme und der starken Persönlichkeit der jungen Frau und verliebt sich in sie.

Eines Tages erfährt John von seinem Auftraggeber (mit dem Spitznamen Dickkopf), dass die Fotoausstellung nur ein Vorwand ist. Außerirdische scheinen die Erde anzugreifen und John sieht sich plötzlich einer unglaublichen Wahrheit gegenüber gestellt. Wird ihm die Pyramide, die sich in einer Höhle direkt unter dem Weißen Haus in Washington befindet, bei der Lösung helfen?

1

Er nahm das Universum über eine dauernde Bewegung der Elementarteilchen wahr, die sich pausenlos spalteten, sich trennten, wieder zusammenfügten und neu gestalteten, in dem subtilen Grenzbereich, der die klassische von der Quantenphysik unterscheidet. Für den Schöpfer erklang alles wie eine Symphonie, entstanden durch die Vibrationen dieser kleinsten Korpuskeln, wie beim zufälligem und chaotischen Zusammenspiel eines Orchesters, dessen Musiker ihre Partitur ohne präzise Führung spielten.

Die harmonische Melodie, die der Schöpfer zu Beginn komponiert hatte, war eine Kakophonie geworden, die ihm im Innersten der Seele weh tat. Er hätte wieder Ordnung in dieses Chaos bringen können, das wusste er. Aber abgesehen davon, dass die Aufgabe auch für ihn enorm gewesen wäre, hätte es bedeutet, seinen Kreaturen die Willensfreiheit zu nehmen. Kreaturen mit Verstand, zwar bescheidenem, jedoch ausreichend, ihren Teil der Partitur zu spielen … falls richtig gestimmt. Sicher, es würde eine gewisse Zeit dauern, um positive Resultate zu erreichen, aber das Unterfangen schien ihm nicht mehr so unmöglich wie zu Beginn.

Also, auf ein Neues! Der Zeitpunkt einer neuen Orchesterprobe war gekommen! Der Schöpfer stieß einen kurzen Impuls aus und die dadurch erzeugte Welle breitetet sich sofort im gesamten Universum aus. Für den Bruchteil einer Sekunde änderten einige Elementarteilchen ihre Schwingungsfrequenz und somit ihre physikalischen Eigenschaften … wie auch diejenigen der Pyramide. Kleine Lichtimpulse begannen auf ihrer kristallenen Oberfläche zu erscheinen, die sich in kürzester Zeit in immer kräftigere, farbige Blitze verwandelten. Das gesamt Gebilde wurde von heftigen Vibrationen erschüttert. Endlich war der Moment gekommen: sie durfte sich auf die Ankunft des Herrn vorbereiten!

John schreckte aus dem Schlaf hoch. Er war schweißgebadet und der schrille Ton hallte immer noch in seinem Kopf wider. Wahrscheinlich ein Alptraum, auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte, etwas Schlimmes geträumt zu haben. Aber er hatte das unablässige Gefühl, dass er eine Aufgabe zu bewältigen hatte und dass der Traum ihn daran erinnern sollte.

Er verließ das Bett und ging in die Küche. Seine Müdigkeit war vergangen und er hatte Lust auf eine Tasse Kaffee. Als er ein paar Minuten später die heiße, braune Flüssigkeit vorsichtig schlürfte, ließ er sich noch einmal alles durch den Kopf gehen. Er war zu einem gewissen Zweck auf die Erde gesandt worden, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern zu welchem. Die Pyramide war der Dreh- und Angelpunkt! Er erhob sich voller Entschlossenheit. Es gab nur einen Weg, eine Antwort darauf zu finden: die Pyramide direkt zu fragen!

Im gleichen Augenblick beobachtete Brendon, der zweite Mann Amerikas, mit höchster Anspannung, jedoch zugleich mit großem Staunen und überwältigender Bewunderung die Pyramide. Nach fünf Jahren absoluter Ruhe hatte das Monument in der Höhle unter dem Weißen Haus in Washington wieder seine Aktivität aufgenommen. Und wenn sie bis jetzt nicht weggeflogen war, so schien sie im Begriff zu sein, es in den nächsten Minuten zu tun! Ihre Basis stand nicht mehr auf dem Boden, sondern schwebte in einem Meter Höhe direkt vor ihm, eingehüllt in ein elektrisches Feld, das ununterbrochen grüne Lichtblitze, begleitet von knisternden Geräuschen, aufzucken ließ.

Eine Gruppe von Menschen, die sich in ausreichendem Sicherheitsabstand hinter dem Vizepräsidenten aufhielt, wohnte ungläubig dem geheimnisvollen Schauspiel bei.

Als John in die Höhle trat, war seine Überraschung nicht allzu groß. Das war also der Grund seines Alptraums, dachte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Einer der Techniker trat aus der Gruppe hervor und ging mit einer Art Mikrofon, wahrscheinlich einem Messgerät für elektromagnetische Strömungen, auf die Pyramide zu.

»Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun!« warnte John den Mann. »Ich kenne die Konsequenzen, ich durfte sie am eigenen Leib spüren. Glauben Sie mir, sie sind alles andere als angenehm!«

»Hallo John!« Brendon drehte sich zum Neuankömmling um. »Wer hat dich denn informiert?« fragte er überrascht. »Ich wollte dich gerade anrufen!«

»Die Pyramide!« antwortet John ruhig.

Einen Moment lang fehlten Brendon die Worte, aber dann fasste er sich wieder.

»Und was machen wir nun mit dem Präsidenten?« fragte er mit einem Kopfnicken Richtung Obergeschoss.

»Wir werden eine Lösung finden!« lautete Johns kurze Antwort.

2

General Willis, der Leiter der Militärbasis Area 51, saß vor einem Berg von Papieren an seinem Schreibtisch und nahm nach einigen schrillen Klingeltönen genervt den Anruf entgegen, ohne den Blick von dem Dokument zu wenden, das er gerade überarbeitete.

»Willis! Was ist los? Schlafen Sie?« ertönte die verdrossene Stimme des ersten Mannes der Vereinigten Staaten. »Man muss ja eine Ewigkeit warten, bis Sie endlich antworten!« fügte er mit unverblümter Herablassung hinzu.

Willis widerstand dem Instinkt, den Störenfried zum Teufel zu jagen, atmete zweimal tief durch und versuchte, seinem Vorgesetzten in Ruhe zu antworten.

»Entschuldigen Sie bitte, Herr Präsident, ich versuche gerade herauszufinden, auf welche Art und Weise es den Außerirdischen gelungen ist, in den Besitz des Antriebsmoduls zu gelangen. Unser Department hat es sicherlich nicht finanziert!« rechtfertigte sich Willis.

Seit den Zeiten von Roswell war im Geheimtrakt der Area 51 an der Rekonstruktion des Raumschiffs der notgelandeten Grauen gearbeitet worden. Der momentan regierende Präsident hatte die verrückte Idee gehabt, das Weltall mit Hilfe der sechs Grauen, die den Unfall überlebt hatten, zu kolonisieren. Daher sollten sie auf ihrem Rückflug in die Heimat von einigen eingeweihten Wissenschaftlern und Militärs begleitet werden. Den Grauen war es jedoch mit Hilfe von Dexter, dem zweiten Mann des Stützpunktes, und den Geldmitteln der Weltorganisation Omnivi gelungen, das Antriebsmodul ohne sein und das Wissen des Präsidenten zu beschaffen. Und schließlich haben sie sich alleine auf den Rückflug gemacht. Sie waren der Menschheit wohl doch einen Schritt voraus und konnten alle überrumpeln, auch Dexter und Omnivi!

»Ja, ja! Alles Ausreden!!« antwortete der Präsident spöttisch. »Es ist Ihnen sicher klar, dass ich Sie persönlich für diesen Vorfall verantwortlich mache. Aber darüber reden wir ein andermal.«

»Wie Sie wünschen, Sir!«, war das einzige, was der General über die Lippen brachte, während sein Magen die ersten Reaktionen auf den unterdrückten Ärgers zeigte und sich krampfartig zusammenzog. »Verfluchter Idiot!« dachte der General wutentbrannt. »Du willst wieder die ganze Schuld für deine Unfähigkeit auf mich abwälzen!«

»Und so kommen wir zum eigentlichen Grund meines Anrufes«, fuhr der Anrufer fort. »Ich habe beschlossen, nächste Woche persönlich in die Area 51 zu kommen, und rate Ihnen sehr, mir bei dieser Gelegenheit für all die Vorfälle der letzten Wochen Rede und Antwort zu stehen!« verkündigte der erste Mann feierlich.

Die ersten Schweißperlen erschienen auf Willis Stirn.

»Welche Ehre, Sie in unserem Stützpunkt als Gast begrüßen zu dürfen!« log er mit letzter Kraft ins Telefon.

Nur gut, dass sein Gegenüber ihn nicht sehen konnte! Schon die Vorstellung einer persönlichen Anwesenheit des Politikers in seiner Basis war unerträglich! »Bitte lassen Sie alles vorbereiten! Die Air Force One wird nächsten Dienstag in Las Vegas landen. Um die Sicherheitsvorrichtungen in Las Vegas kümmert sich mein Team, Sie übernehmen ab Las Vegas! Ich verlasse mich auf Sie, Willis! Sie haben einiges gut zu machen!« sagte der Präsident und ließ Willis keine Zeit zum Antworten. »Und nun habe ich einen wichtigen Termin! Bis nächste Woche!« und legte auf.

Dann nahm er eine der kubanischen Zigarren aus der Schachtel vom Schreibtisch und schnitt mit dem Zigarrenschneider einen etwa drei Millimeter breiten Teil des Mundstücks ab. Er entzündete feierlich eine langes Streichholz, hielt die Zigarre senkrecht ungefähr einen Zentimeter von der Flamme entfernt und begann das Anzünden an den Außenseiten, indem er die Zigarre fortwährend drehte. Als die Zigarre zu glimmen begann, nahm er den ersten genüsslichen Zug. Das Ritual war beendet … und er bereit für seinen äußerst wichtigen Termin!

Gleich würde er unter den zahlreichen bildhübschen Damen, die im Vorzimmer auf ein Gespräch warteten. seine neue Sekretärin auswählen. Die liebe Carol, die ihm während der letzten beiden Jahre an den langen Arbeitstagen viele angenehme Momente bereitet hatte, würde ihn verlassen. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm bei der Erinnerung an die Berührung ihrer weichen warmen Lippen, die nicht nur seinen Mund sanft umspielt hatten. Aber dann gab er sich einen Ruck.

»Neues Blut tut sicher gut!« murmelte er mit einem verschmitzten Lächeln und drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Carol, kannst Du bitte die erste Dame hineinführen!«

3

Willis war außer sich. Die verrückte Idee des Präsidenten, in ein paar Tagen die Militärbasis zu besuchen, war ein weiterer Beweis dafür, dass die Geschehnisse der letzten Wochen den Politiker in einen Zustand völliger Verwirrung versetzt hatten. So als wenn es ein Kinderspiel sei, in der kurzen Zeit die angemessenen Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen. Völlig verrückt!

Seine grauen Zellen begannen auf Hochtouren zu arbeiten. Alles konnte passieren … und ihm musste es gelingen, dass nichts geschah! Er musste alle nur denkbaren Vorkehrungen in Erwägung ziehen, um den leichtsinnigen Präsidenten unversehrt vom Flughafen Las Vegas in die Militärbasis und am nächsten Tag wieder zurück zu bringen.

Die Area 51, ein militärisches Sperrgebiet von etwa hundert Quadratkilometern, lag hundertzwölf Kilometer nordnordwestlich von Las Vegas. Der größte Teil des Gebietes machte das Emigrant Valley aus, ein breites Tal, welches von zwei Gebirgszügen eingerahmt wurde. Zwischen den beiden Gebirgen lag der Groom Lake, ein ausgetrockneter Salzsee von etwa fünf Kilometern Durchmesser. An dessen südwestlichem Ausläufer war in den fünfziger Jahren der Luftwaffenstützpunkt errichtet worden, dessen Kommando Willis vor fünf Jahren übernommen hatte.

Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs im Inneren der Area 51 war gleich Null, aber auf der Wegstrecke zwischen dem Flugplatz in Las Vegas und dem Groom Lake waren die Möglichkeiten unzählig.

Willis griff entschlossen nach seinem Handy und wählte eine Nummer

»Hallo Matthew, kommen Sie sofort in mein Büro. Und mit sofort meine ich sofort … eigentlich könnten Sie schon hier sein!«

»Sicher, Sir, sofort Sir!« und damit war das Gespräch beendet.

Zwei Minuten später hielt ein Jeep mit quietschenden Reifen direkt vor Willis Büro.

Willis hörte die herannahenden Schritte des Soldaten und, bevor das Klopfen an der Tür ertönen konnte, rief er:

»Kommen Sie herein, Matthew!«

Die Tür öffnete sich, der Marin blieb vor dem Schreibtisch des Generals stehen und hob die Hand zum militärischen Gruß.

»Guten Morgen, Sir, zu Befehl, Sir!«

»Ja, ja, guten Morgen, Matthew!«

Dann ließ er jegliche Formalität beiseite und fuhr fort:

»Matthew, ich wurde gerade informiert, dass … ER … uns nächste Woche einen kurzen Besuch abstatten möchte. Sie können sich sicher vorstellen, was das bedeutet«, und warf seinem besten Mann einen vielsagenden Blick zu.

Ja, das konnte Matthew sich genau vorstellen! Sie mussten in kürzester Zeit einen perfekten Transfer des Präsidenten und seiner Begleitmannschaft von Las Vegas zur Area 51 und zurück organisieren, jegliche Möglichkeit eines terroristischen Angriffs erkennen und im Vorfeld neutralisieren. All dies barg angesichts der kurzen Zeit die große Gefahr, einen Fehler zu begehen. Und es ist ja bekannt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird!

»Ja, Sir! Meine Männer und ich werden einiges zu tun haben in den nächsten Tagen«, war die lakonische Antwort des Marins.

Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Generals. Mit solchen Männern war nichts unmöglich! dachte er voller Stolz.

»Gut Matthew, bringen Sie mich sofort ins Rechenzentrum. Wir werden mit David das gesamte Umfeld des Anfahrtsweges auf dem Bildschirm überprüfen … bis ins kleinste Detail!«

Nach diesen Worten erhob sich Willis und ging entschlossen Richtung Tür, dicht gefolgt von seinem besten Mann.

Als einige Minuten später die Tür des Rechenzentrums völlig unvorhergesehen aufgerissen wurde, fuhr David erschrocken auf seinem Stuhl zusammen.

»General!?« rief er überrascht, sprang auf und salutierte den Leiter des Militärstützpunktes.

»Entspannen Sie sich, David!« befahl Willis kurz. »Wir haben viel zu tun. Der Präsident möchte uns nächste Woche die Ehre eines Kurzbesuches erweisen!«

»Nächste Woche?! Aber das ist …«

»Schweigen Sie, David!« lautete der nächste Befehl. »Ich denke das Gleiche, was Sie gerade denken. Nur … darf ich es aussprechen, Sie nicht!«

Dann fuhr er mit einvernehmenden Lächeln fort:

»Wenigstens nicht in meiner Anwesenheit!«

»Ja Sir!« sagte David und erwiderte das Lächeln. »Ich werde nichts sagen, Sir!«

»Gut!«

Dann ließen sich Willis und Matthew zu beiden Seiten Davids vor einem riesigen Bildschirm nieder.

»Wo sollen wir mit der Suche beginnen?« fragte David, während er seine Hand auf die Mouse legte.

»Visualisieren Sie bitte das momentane Satellitenbild des Streckenverlaufs zwischen dem Flughafen Las Vegas und dem Stützpunkt«, erwiderte Willis. »Ich denke, dass ich Sie nicht darauf hinweisen muss, dass alles, was sich von jetzt ab in diesem Gebiet bewegt, lokalisiert und identifiziert werden muss.«

»Wird geschehen, Sir! So, da ist das Bild!«

David wurde vom Geräusch der Tür gestört, die aufgerissen wurde. Die drei Anwesenden drehten sich überrascht um. Der Assistent von David stürzte keuchend in den Raum und streckte Willis aufgeregt ein Handy entgegen.

»General! Ein wichtiger Anruf für Sie!«

Dann blieb er vor Willis stehen, versuchte wieder zu Atem zu kommen und sagte feierlich:

»Der Vizepräsident der Vereinigten Staaten verlangt nach Ihnen!«

»Brendon?«

Willis wusste nicht, ob er überrascht oder verärgert sein sollte. Zuerst der Präsident, jetzt der Vizepräsident! Was war nur in Washington los? Waren die alle verrückt geworden? Er griff ruckartig nach dem Telefon und führte es ans Ohr.

»Herr Vizepräsident!« sagte Willis mit möglichst ruhiger Stimme.

Danach folgte eine lange Pause.

»Nein Sir, das ist kein Problem!«

Erneute Pause. Willis schien den Worte des Anrufers aufmerksam zu folgen.. Die Falten auf seiner Stirn deuteten darauf hin, dass er nicht mit allem, was er hörte, einverstanden war.

»Verstanden, Mr. Brendon! Dann bis übermorgen! Noch einen angenehmen Tag, Sir!«

Dann gab er dem Assistenten das Telefon wieder zurück.

»Danke Miller!«

4

»Kliiingliiing!«

Das schrille Geräusch der Türklingel wies eindeutig auf die Ankunft eines Besuchers hin.

»Schatz, kannst du bitte aufmachen! Ich richte gerade die Aperitife! Dank dir!« ertönte Ginas Stimme aus der Küche, begleitet vom fröhlichen Klirren einiger Gläser.

»Sicher, meine Liebe!« antwortete Jeff, stellte den letzten Teller auf den fertig gedeckten Tisch und ging zur Eingangstür.

»Exel!!!« stieß er voller Überraschung aus, als der die Tür geöffnet und den Besucher erblickt hatte. »Wie siehst du denn aus?«

Exel ging ohne Aufforderung am verblüfften Jeff vorbei und vollführte eine Drehung um sich selbst, um dem Gastgeber sein neues Outfit besser zeigen zu können.

»Armanani, mein Lieber, vorausgesetzt du weißt, von wem ich spreche!« und fuhr, ohne die Antwort des Freundes abzuwarten, fort: »Natürlich von meiner treuen Ophelia in Handarbeit perfekt angepasst«, erklärte der Außerirdische und spreizte sich wie ein Pfau in seinem neuen Anzug.

»Exel!!! Wow, welche Eleganz!« Gina spähte neugierig aus der Küche und begutachtete lächelnd den Gast.

»Liebste Gina!« Exel ging leichten Schrittes auf die Freundin zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Du wirst immer hübscher!«

Dann richtete er seine Nase Richtung Küche und begann zu schnuppern. »Hmmm … welch deliziöser Duft. Ein neues italienisches Rezept?«

»Lass dich überraschen, mein Lieber!« antwortete Gina, während sie erneut in der Küche verschwand. »Aber zuerst gibt es einen Aperitif … ebenfalls italienisch!« fügte sie hinzu, bevor sich die Tür hinter ihr schloss.

Jeff zuckte mit den Schultern.

»Vor lauter italienischer Küche werden wir langsam selbst zu Italienern!«

Aber dann eilte Gina auch schon ins Zimmer, mit einem Glas in jeder Hand.

»Ich bringe eure Aperitife! Lasst es euch schmecken!« lud Gina die beiden ein und reichte jedem sein Glas.

Nachdem die drei den köstlichen Appetitanreger getrunken hatten, konnte der Ansturm auf die duftenden Speisen beginnen. Ein Ansturm, der mit dem eindeutigen Sieg unserer Freunde endete, da von der riesigen kulinarischen Armee nach kürzester Zeit nicht die geringste Spur mehr übriggeblieben war.

»Wie hieß denn das letzte Gericht?« fragte Exel und musste ein genüßliches Aufstoßen des gefüllten Magens unterdrücken.

»Auberginen alla parmigiana!« antwortete die Gastgeberin in feierlichem Tonfall. »Echt? Nie hätte ich gedacht, dass diese komischen Früchte, die wir nur erschaffen haben, um ein bisschen Farbe ins Gemüse zu bringen, so hervorragend schmecken würden!«

Exel sah Gina und Jeff mit kritischem Blick an und fuhr fort.

»Ihr Menschen hört nie auf, mich zu überraschen … vielleicht haben wir irgendeinen Fehler bei euch gemacht!«

Weder Gina noch Jeff waren sich sicher, ob es sich um ein Kompliment oder das Gegenteil handeln sollte.