Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Zwei brandneue Stories aus der Serie "FBI Special Agent". Unerschrocken kämpft Owen Burke im Dschungel der Großstadt gegen das Verbrechen. Terrorismus und das organisierte Verbrechen sind dabei seine Gegner. Der New Yorker Ermittler Owen Burke geht im Big Apple auf Gangsterjagd - eindrucksvoll in Szene gesetzt von Top-Autor Pete Hackett.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 101
Veröffentlichungsjahr: 2014
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Special Agent Owen Burke– Folge 7/8 (Doppelband)
Ein Toter im Kofferraum Mordmotiv Hass
Zwei Action Krimis
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171994
Cover
Titel
Impressum
Ein Toter im Kofferraum
Mordmotiv Hass
Special Agent Owen Burke klappte die Akte zu, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag, lehnte sich zurück und sagte: »Also fassen wir zusammen: Der Tote lag im Kofferraum eines fünf Jahre alten Ford Mondeo, der eine Zulassungsnummer von Pennsylvanien trägt. Der Mann ist um die fünfzig Jahre alt. Der Tod dürfte am 19. August gegen 22 Uhr eingetreten sein. Um wen es sich bei dem Toten handelt, ist noch nicht bekannt. Es könnte aber ein Mann namens Mark Olson sein, auf den der Ford zugelassen ist und der aus Norristown, Pennsylvanien, stammt.«
»Mehr gibt die Akte nicht her«, bemerkte Special Agent Ron Harris, der sich mit der Kopie der Blätter beschäftigt hatte, die die Akte enthielt. »Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass der Mann erschossen wurde. Der Mörder hat ihm zwei Kugeln in die Brust geknallt.– Die Frage ist jetzt: Wer ist der Tote? Was hatte er in New York zu erledigen? Mit wem hat er sich gegebenenfalls im Big Apple getroffen?«
»Wir müssen mit dem Field Office in Philadelphia Kontakt aufnehmen«, erklärte Owen Burke. »Es gilt festzustellen, ob der Tote, falls es sich bei ihm um Mark Olson handelt, Angehörige hatte. Eine Ehefrau vielleicht, eventuell auch Kinder, die uns möglicherweise sagen können, was er in New York zu tun hatte.«
Owen Burke griff zum Telefon. Die Nummer des Field Office in Philadelphia war im elektronischen Telefonbuch gespeichert. Burke stellte eine Verbindung her. Er wurde mit dem stellvertretenden Special Agent in Charge verbunden. Der Name des Mannes war Phil Myers. Burke nannte seinen Dienstrang und seinen Namen, dann berichtete er. Nachdem er geendet hatte, sagte der Kollege am anderen Ende der Leitung: »Ich werde mich drum kümmern. Den Namen und die Adresse habe ich mir notiert. Sobald ich etwas weiß, rufe ich Sie zurück. Kann ich Ihre Durchwahlnummer haben?«
Burke nannte sie ihm, dann verabschiedete sich der stellvertretende SAC und gleich darauf war die Leitung tot. Burke legte auf. »Wir müssen abwarten. Zum einen müssen wir auf das Ergebnis der Spurensicherung warten, zum anderen auf die Feststellungen der Kollegen in Philly.«
»Seit der Tote entdeckt wurde, sind über vierundzwanzig Stunden vergangen«, knurrte Ron Harris. »Zumindest die Fingerabdrücke dürften schon ausgewertet und abgeglichen sein. Ich ruf mal bei der SRD an.«
Gleich darauf hatte er einen Beamten der Spurensicherung an der Strippe. Da er den Lautsprecher des Telefonapparates angeschaltet hatte, konnte Owen Burke hören, was gesprochen wurde. Nachdem Harris sein Anliegen vorgebracht hatte, dauerte es kurze Zeit, dann erklang die Stimme seines Gesprächspartners: »Ja, es gibt einige Fingerabdrücke. Die des Getöteten sind in der Überzahl. Wir haben sie alle abgeglichen. Es gibt keine Übereinstimmungen. Ich meine damit, dass wir die Prints keinen registrierten Personen zuordnen können.«
»Was ist mit DNA-Material?«
»Es gibt einiges. Es ist noch nicht analysiert. Auch von dem Toten wird ein DNA-Profil erstellt. Ich kann dazu noch nichts sagen.«
»Hatte der Tote ein Mobiltelefon bei sich?«, fragte Harris. »Hat man gegebenenfalls die Ruflisten ausgewertet?«
»Kein Handy. Wenn er eines besaß, dann hat es der Täter ebenso verschwinden lassen wie den Ausweis und den Führerschein des Toten. Einen Grund dafür kann ich mir lediglich beim Mobiltelefon vorstellen. Aber man weiß ja, nie was in dem Kopf eines Mörders vorgeht.«
»Es war vielleicht ein Raubmord«, bemerkte Harris. »Und der Täter hat die Brieftasche samt Geld und Ausweis sowie Führerschein mitgenommen.«
»Das kann natürlich den Nagel auf den Kopf treffen«, gab der Beamte der SRD zu.
Harris ergriff wieder das Wort. »Hat man die Kugeln gefunden, die den Mann töteten?«
»Nein. Der Mord geschah nicht in dem Ford. Die Geschosse haben den Körper durchschlagen. Der Mörder hat den Toten in den Kofferraum gelegt und den Wagen zum Parkplatz des Fulton Fish Market chauffiert, wo er ihn abstellte und verschwand.«
»Es besteht also die Hoffnung, dass er seine DNA im Fahrzeug hinterlassen hat«, konstatierte Ron Harris.
»Das ist nicht auszuschließen. Die Frage ist, ob es einen bereits registrierten genetischen Fingerabdruck gibt, so dass wir die DNA zuordnen können.«
»Schon klar«, murmelte Ron Harris. »Sollten Sie etwas herausfinden, dann bitte ich Sie, uns zu benachrichtigen.– Vielen Dank.– Ja, wir hören voneinander.«
Harris legte auf. »Das ist nicht sehr viel.«
»Da bin ich voll und ganz deiner Meinung, Partner.«
*
Am Nachmittag rief der stellvertretende SAC aus Philadelphia an. »Guten Tag, Special Agent«, sagte er, nachdem Owen Burke sich gemeldet hatte. »Also, ich habe einiges herausgefunden. Mark Olson ist am 17. August nach New York gefahren. Seiner Frau sagte er, dass er geschäftlich im Big Apple zu tun habe. Zuletzt hat er sich telefonisch am Abend des 19. August gegen 20 Uhr bei ihr gemeldet. Er wohnte im Metro.«
»Welchen Beruf übte Olson aus?«, fragte Owen Burke.
»Er ist als Außendienstmitarbeiter bei einer Werbeagentur hier in Philly tätig. Die Agentur nennt sich Alpha Marketing.«
»Haben Sie mit der Firma Verbindung aufgenommen?«, fragte Owen Burke. »Die müssen doch am Besten wissen, welche Art von Geschäft Olson in New York zu erledigen hatte.«
»Natürlich, Kollege«, antwortete der stellvertretende SAC. »Leider wissen sie bei Alpha Marketing nichts. Olson hatte ab 17. August Urlaub.«
»Interessant«, murmelte Burke. »Haben Sie Olsons Frau mit dieser Feststellung konfrontiert?«
»Ja. Sie hatte keine Ahnung.«
»Haben Sie die Telefonnummer der Lady?«
»Ja.« Phil Myers nannte sie und Owen Burke schrieb sie auf. Dann sagte er: »Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Toten um Mark Olson handelt. Leider hatte er keine Papiere bei sich, so dass wir ihn entweder über seine DNA oder durch Augenschein der Gattin identifizieren müssen. Ich melde mich wieder bei Ihnen, Kollege.«
Burke legte auf.
Ron Harris war nicht untätig gewesen. Er sagte: »Es handelt sich um das Hotel Metro, 45 West 35th Street. Ich vermute, du willst dir mal das Zimmer ansehen, das Olson dort bewohnte.«
»So ist es. Verlieren wir keine Zeit.«
Sie benutzten den Broadway, um zur 35th Street zu gelangen. An der Rezeption des Hotels erkundigten sie sich nach Mark Olson. Der Mann an der Rezeption prüfte sorgfältig Owen Burkes Dienstausweis, dann setzte er sich an den Computer. Schließlich sagte er: »Ja, Olsen ist Gast in unserem Hause. Er checkte am 17. August nachmittags ein und wohnt noch hier. Er hat Zimmer 3104, dritte Etage.«
»Können Sie feststellen, ob er mit dem Zimmertelefon irgendwelche Gespräche führte?«
»Ja. Aber ich darf Ihnen nicht sagen, mit wem er möglicherweise telefonierte. Aber das wissen Sie sicher.«
»Sicher«, sagte Burke nickend. »Einen entsprechenden richterlichen Beschluss werden wir beschaffen, wenn feststeht, dass Olson überhaupt telefoniert hat.«
Nach kurzer Zeit sagte der Rezeptionist: »Tut mir leid, Agents. Olson hat das Zimmertelefon kein einziges Mal benutzt.« Der Mann zuckte mit den Schultern. »Das ist nicht ungewöhnlich im Zeitalter des Mobiltelefons.«
»Wir werden einen Durchsuchungsbefehl für das Zimmer beantragen«, erklärte Owen Burke. »Solange sich die Spezialisten von der Spurensicherung das Zimmer nicht vorgenommen haben, bitte ich Sie es nicht zu vermieten.«
»Solange Mr. Olson als Mieter vermerkt ist, sowieso nicht«, gab der Rezeptionist zu verstehen. Plötzlich stutzte er: »Was ist mit Mr. Olson? Hat er irgendetwas angestellt, weil sich das FBI für ihn interessiert? Oder…«
»Er ist tot«, sagte Burke. »Olson wurde ermordet. Darum ist es wichtig, dass Sie ihn weiterhin als Gast in Zimmer 3104 führen.«
»Ich verstehe«, murmelte der verstörte Mann.
*
Am darauffolgenden Tag, es war nachmittags, kurz nach 15 Uhr, klopfte es gegen die Tür des Büros, in dem die Schreibtische von Owen Burke und Ron Harris standen. Die beiden Agents waren anwesend. Burke erhob sich, ging zur Tür und öffnete sie. Eine Frau, Ende vierzig, bleich, mit rotgeränderten Augen, die in dunklen Höhlen lagen, stand auf dem Flur. Sie war etwa eins siebzig groß und schlank, sie trug ein dunkelgraues Kostüm und hatte blondierte Haare.
»Was kann ich für Sie tun?«, fragte Owen Burke.
»Mein Name ist Rachel Olson«, stellte sie sich vor. »Von einem Ihrer Kollegen aus dem Field Office in Philadelphia bin ich gestern telefonisch unterrichtet worden, dass man hier in New York möglicherweise meinen Mann ermordet hat. Ich möchte den Toten sehen. Man hat mich an Sie verwiesen.«
»Ich bin Special Agent Burke. Bitte, treten Sie ein, Ma'am. Es trifft sich gut, dass Sie nach New York gekommen sind. Wir wissen nicht mit letzter Sicherheit, ob es sich um Ihren Mann handelt, der tot im Kofferraum des Ford gelegen hat. Wenn er es ist, können Sie es uns bestätigen.«
Burke ließ Mrs. Olson an sich vorbei ins Büro und zog die Tür zu. Ron Harris erhob sich und rückte ihr einen Stuhl zurecht. »Bitte, Mrs. Olson, setzen Sie sich.«
Als die Frau Platz genommen hatte, sagte sie mit schwacher Stimme: »Ich hatte keine Ahnung, dass Mark ab dem 17. August Urlaub von seinem Arbeitgeber erhalten hatte. Mir sagte er, er müsse geschäftlich nach New York. Einen Grund, diese Aussage anzuzweifeln, hatte ich nicht.«
Burkes Telefon läutete. Er nahm ab und deaktivierte den Lautsprecher. Der Kollege von der SRD meldete sich und sagte: »Wir haben in dem Ford, in dem die Leiche lag, verschiedene DNA festgestellt. Das meiste Material, das wir analysierten, stammt von dem Toten selbst, so dass wir davon auszugehen haben, dass er der Besitzer des Fahrzeuges ist. Die anderen DNA-Profile können wir leider nicht zuordnen.«
»Vielen Dank, Kollege«, sagte Burke. »Das bekommen wir doch sicher auch schriftlich.«
»Selbstverständlich.«
Burke legte auf und schaute Mrs. Olson an. »Als Ihr Mann am Abend des 19. August zum letzten Mal mit Ihnen telefonierte– machte er anlässlich dieses Telefonats irgendwelche Andeutungen, dass er sich mit jemandem treffen wollte in New York?«
Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Okay«, murmelte Burke. »Dann fahren wir mit Ihnen in die Pathologie.«
»Ich melde uns telefonisch an«, erklärte Ron Harris.
Im Pathologischen Institut angekommen führte man die beiden Agents und Mrs. Olson in den Kühlraum. Der Mitarbeiter der Pathologie zog einen der Schübe aus der Wand. Auf der Pritsche lag ein Leichnam, ein weißes Tuch bedeckte ihn. Der Angestellte schlug das Tuch über dem bleichen, starren Gesicht zurück. Ein erstickter Laut entrang sich Mrs. Olson. Sie presste die rechte Hand vor den Mund. Auf dem Grund ihrer Augen wob das Entsetzen.
»Ist das Ihr Mann?«, fragte Owen Burke nach einer Weile, als er das Gefühl hatte, dass die Frau Schreck und Fassungslosigkeit überwunden hatte.
»Ja.« Die beiden Buchstaben kamen nur wie ein Hauch. Sie nickte und schluckte würgend.
*
Wieder waren zwei Tage vergangen. Es gab keine heiße Spur, die zu Mark Olsons Mörder führte. Owen Burke und Ron Harris traten gewissermaßen auf der Stelle. Es war 10.35 Uhr, als Burkes Telefon klingelte. Der Special Agent schnappte sich den Hörer und meldete sich. »Guten Morgen«, erklang es. »Hier spricht Special Agent Phil Myers. Schlechte Nachrichten, Kollege. In der vergangenen Nacht wurden Rachel Olson und ihr Sohn Ryan ermordet. Die Freundin der Toten fand die Leichen heute Früh in Mrs. Olsons Wohnung. Die beiden wurden erschossen.«
Owen Burke war wie vor den Kopf gestoßen. Es dauerte eine Weile, bis er die Hiobsbotschaft verarbeitet hatte. Dann fragte er: »Gibt es irgendwelche Hinweise auf den Mörder?«
»Nein. Die Nachbarn der Familie wurden befragt. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Dem ersten Augenschein nach zu urteilen– so der Coroner– ist der Tod bei beiden zwischen 21 Uhr und 23 Uhr eingetreten.«
»Wenn niemand etwas gehört hat, muss der Mörder einen Schalldämpfer benutzt haben.«
»Das Haus der Olsons liegt am Stadtrand von Norristown«, gab Myers zu verstehen. »Der Abstand zum nächsten Nachbarn beträgt an die fünfzig Yards.«
»Es war nur so ein Gedanke«, murmelte Burke. »Im Endeffekt spielt es keine Rolle. Ich wusste nicht, dass die Olsons einen Sohn haben.«
»Er ist siebenundzwanzig Jahre alt. Ich habe der Polizei in Norristown Ihre Telefonnummer gegeben, Kollege. Die letzte Sachstandmeldung mir gegenüber lautete, dass die beiden Leichen in die Gerichtsmedizin überführt wurden. Man wird sie informieren, wenn Ergebnisse vorliegen. Gegebenenfalls rufe ich Sie an.«