FDP wählen? - Dirk Lüddecke - E-Book

FDP wählen? E-Book

Dirk Lüddecke

0,0

Beschreibung

Dirk Lüddecke, Professor für Politische Theorie, fragt in seinem Beitrag in Kursbuch 174 nach der Rolle der FDP in einer immer freieren Gesellschaft – und warum es so schwer ist, liberal zu sein. Der Text versteht sich als Ergänzung und Abgrenzung zu den anderen Essays in Kursbuch 174, die sich mit der Wählbarkeit der anderen Parteien auseinandersetzen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 17

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Benutzerhinweise

Dieser Artikel enthält Anmerkungen, auf die die Anmerkungszahlen im Text verweisen. Durch einfaches Klicken auf die Anmerkungszahl wechselt das E-Book in den Anmerkungsteil des Artikels, durch Klicken auf die Anmerkungszahl im Anmerkungsteil wieder zurück zum Text.

Dirk Lüddecke

FDP wählen?

Die inneren Widersprüche des Liberalismus

Es sollten gute Zeiten für den Liberalismus in Deutschland sein. Das Staatsoberhaupt ist ein bekennender Liebhaber der Freiheit, dessen tiefe Überzeugung es sei, dass die Freiheit das Allerwichtigste im Zusammenleben ist und erst Freiheit unserer Gesellschaft Kultur, Substanz und Inhalt verleihe.1 Auch andere Rahmenbedingungen sind günstig für den Liberalismus. Die äußere wie die innere Bedrohungslage ist überschaubar, die wirtschaftliche Situation vergleichsweise robust und bei allen Unwägbarkeiten einigermaßen günstig. Die Kultur der gesellschaftlichen Debatten und des politischen Konfliktaustrags ist verhältnismäßig pluralistisch, ideologiefrei und tolerant. Die liberale idée directrice des Wettbewerbs regiert selbst dort unangefochten, wo sich der Sinn der Sache und Erfolg auch ganz anders verstehen ließen. Und sogar die Bundesagentur für Arbeit bietet Kurse zur »Selbstvermarktung« an. Nur die Liberalen geben zu alldem eine traurige Figur ab.

Einer der Gründe dafür mag gerade sein, dass die Zeiten für den Liberalismus im Allgemeinen so günstig scheinen, dass es schwer sein mag, im Speziellen als Liberale im parteipolitischen Wettstreit überhaupt noch zu punkten. Ein anderer, wichtigerer, weil selbst verschuldeter Grund ist, dass die Freien Demokraten zu den Parteien gehören, die ihre Chance auf eine programmatische Neujustierung und Selbstbesinnung im Blick auf die sozialen und kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen der neuen Zeit geradezu leichtfertig zu verspielen drohen.2