Feenlicht - Anett Diell - E-Book

Feenlicht E-Book

Anett Diell

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Beschreibung

Fiona ist keine gute Fee. Was nicht heißen soll, dass sie eine böse Fee ist, beileibe nicht! Sie besitzt ein Herzchen aus Gold und rein äußerlich könnte sie feenhafter nicht sein. Es fällt ihr lediglich schwer, sich auf das Wesentliche im Leben einer Fee zu konzentrieren. Geschweige denn sich für eine Berufung festzulegen. Blumen-, Jahreszeiten- oder Schicksalsfee? Die Auswahl ist riesig und Fiona so klein. In der Feenschule schweift sie häufig mit ihren Gedanken ab, träumt von Orten, die weit über das ihr bekannte Flussland hinausgehen. Wie es wohl im Land der Trolle sein mag? Oder bei den Pixies, den Wichteln – wenn nicht gar den Menschen? Den Kopf voller Gedanken, die für eine heranwachsende Fee eigentlich unwichtig sein sollten, versaut sie prompt ihre Flugführerscheinprüfung, verstaucht sich den rechten Flügel und disqualifiziert sich somit für den Übernatürliche-Hilfe-Kurs. Es sieht so aus, als sei Fiona einfach nicht für das Leben als Fee geschaffen. Aber dann, völlig unverhofft, trifft sie den Menschenjungen Myron, der sich in seiner Welt auch nicht besonders wohl fühlt und außerdem dringend die Hilfe einer wirklich guten Fee benötigt. Ist diese Begegnung womöglich Fionas Chance herauszufinden, was für eine Fee sie sein könnte? Eine sehr zarte Geschichte über die erste Freundschaft zwischen einer Fee und einem Menschen.

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Table of Contents

Title Page

Impressum

Feenlicht

Die Autorin

 

 

 

Anett Diell

 

 

Feenlicht

Novelle

 

 

 

 

 

Ashera Verlag

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2022 dieser Ausgabe by Ashera Verlag

Ashera Verlag GbR

Hauptstr. 9

55592 Desloch

[email protected]

www.ashera-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: Pixabay

Szenentrenner: AdobeStock

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

Diese Geschichte beginnt, auch wenn es euch enttäuschen mag, mit einer ziemlich unangepassten Fee. Ihr Name war Fiona und zum Zeitpunkt, an dem wir sie kennenlernen, ahnte sie nicht, dass sie eines Tages die Feenwelt entscheidend verändern würde. Noch hingegen war es nicht soweit. Noch verhielten sich die Dinge in ihrem jungen Feenleben irgendwie falsch und verkehrt herum. Denkt jetzt bloß nicht, Fiona sei eine böse Fee gewesen (böse Feen gibt es nicht, vertraut mir, lediglich solche, denen das Herz gebrochen wurde, aber das ist eine andere Geschichte). Nein, nein, Fiona sah sogar rein äußerlich wie die perfekte Lichtgestalt aus. Klein, filigran, gewandet in ein fein säuberlich gebügeltes grünes Feenkleidchen und mit samtbraunen Löckchen auf dem verträumten Köpfchen. Womit wir bei dem Part wären, der nicht so feenhaft war, denn ihre Gattung war nicht verträumt. Das mag einem vielleicht angesichts ihrer lieblichen Gestalt und ihrer Hingabe fürs Tanzen so vorkommen, gleichwohl konnten es sich Feen nicht leisten, zu träumen. Als verborgene Wesen sorgten sie dafür, dass andere träumen konnten und genau deshalb mussten sie immer einen klaren Kopf beweisen.

Was auf Fiona nicht zutraf.

Jedenfalls nicht immer.

Die Welt war zu sehr mit den erstaunlichsten Dingen angereichert, mit tausenden Fragen, kleinen Wundern und großen Abenteuern, über die man nachdenken konnte – vor allem, solange es nichts Interessantes zu hören gab.

„Fiona Piunella, wo bist du mit deinen Gedanken?“

Fiona schreckte auf, errötete leicht bei der Vorstellung, sie würde ihrer Mentorin von ihren Gedanken erzählen, in denen sie mit Wichteln gegen Trolle kämpfend durch die Nacht jagte – selbstverständlich alles nur im Spaß. Aber das würde hier niemanden interessieren. Das Land der Wichtel lag hoch oben im Norden und das der Trolle in die entgegengesetzte Richtung und niemals, unter keinen Umständen, würden Wichtel, Trolle und Feen miteinander Albernheiten treiben. Wo käme man da hin?

„Würdest du mir freundlicherweise die Vorzüge des Feen-Einmaleins nennen?“, forderte Mentorin Lucilla sie nun auf, denn auf die erste Frage erwartete sie keine Entgegnung, was dem rhetorischen Charakter zu verdanken war. Auf die Beantwortung dieser Frage dagegen, das verriet ihr ebenso hübsches wie strenges Gesicht, bestand sie. Zumindest einen Teil der Aufforderung beherrschte Fiona im Schlaf. Sie erklärte ihrer Mentorin sogar sehr freundlich, dass die Vorzüge des Feen-Einmaleins, nun ja …

„… nicht immer von Vorteil sind. Denn während die Vier läuft, um sich vom Geschwätz von Fünf und Sechs nicht ablenken zu lassen, entgeht ihr womöglich eine Information, die ihr geholfen hätte, die Neun daran zu hindern, die Zehn ungeschehen zu machen.“

Im gesamten Hörsaal herrschte nach Fionas eigensinniger Interpretation des Feenregelwerks Stille. Mentorin Lucilla blickte Fiona lange an, mutmaßlich mit sich ringend, denn es ziemte sich nicht für Feen, ungehalten zu werden. Schließlich sagte sie sehr langsam: „Mir scheint, du hast die letzten Minuten kein bisschen aufgepasst und überdies die Bedeutung des Feen-Einmaleins immer noch nicht verinnerlicht. Dass Neun Zehn ungeschehen macht, ist ein Glück, denn sie verhindert damit das Unglück. Das weißt du doch.“

Gewiss, laut den Legenden sollten die Wälder, Wiesen und Felder dieser Welt allein von neun verborgenen Wesen besiedelt sein: den Pixies, Trollen, Wichteln, Elfen, Alben, Gnomen, Kobolden, Canotilas und letztlich den Feen, die eine zehnte Spezies aufzuhalten hatten, um kein Ungleichgewicht in die Welt zu bringen. Denn die Zahl Zehn stünde seit ewigen Zeiten für eine Vollkommenheit und Totalität, die alle anderen unterdrücken würde. Fiona wusste um diese Regel, fragte sich allein, ob ihnen nicht etwas entging, indem sie fremde Arten von vorneherein ablehnten. Es passte ihrer Meinung nach außerdem nicht zum Charakter der Feen, die sich als Beschützerinnen der Welt betrachteten. Aber soweit sie wusste, galt die Neun-Zehner-Regel in allen Ländern, sei es dem der Trolle, der Pixies oder Wichtel. „Du solltest dich auf das konzentrieren, was in den Lehrbüchern steht, kleine Fiona, sonst wird aus dir nie eine richtige Fee, was höchstbedauerlich wäre. Flexibilität im Leben und Denken ist erst dann möglich, wenn sich Regeln und Strukturen wie von selbst im Geist verinnerlicht haben. Bedenke das im Hinblick auf deine diesjährigen Abschlussprüfungen.“ Ihr Tonfall blieb wie immer respektvoll, die Schelte saß dennoch und machte Fiona niedergeschlagen. Weil die vier stichelnden Worte schon wieder wie Pfeile ihr Herz bespickten: nie eine richtige Fee. Sie hörte es nicht zum ersten Mal, wusste, dass einige ihrer Mitfeen hinter ihrem Rücken tuschelten und mutmaßten, dass sie zu sehr aus der Reihe tanze, um eine würdige Vertreterin des Feentums zu werden. Dabei wollte Fiona eine fantastische Fee sein, sich wahrhaft anstrengen und das Beste aus sich herausholen. Sie wusste lediglich immer noch nicht, was das war und fühlte sich zuweilen durch die vielen Möglichkeiten eingeschränkt.

„Mach dir nichts draus“, versuchte sie ihre Freundin Ninnie nach Schulschluss zu trösten, „ich finde es schön, dass du dir deine eigenen Gedanken machst.“

„Ja, du solltest sie nur möglicherweise für dich behalten, bis wir die Prüfungen hinter uns haben“, stimmte Felina mit einem Zwinkern zu.

Möglicherweise. Felina nutzte dieses Wort gern, weil sie damit nicht zu endgültig klang. Sie stimmte Fiona in vielen Dingen zu, aber anders als diese wusste sie, wann man den Mund hielt und seine verrückten Träumereien hintanstellte. Zum Beispiel hinter die Prüfungen. Zudem hatte Felina eine genaue Vorstellung von ihrer Zukunft und wollte sich auf keinen Fall ihre Laufbahn als Schicksalsfee zerstören.

„Ich finde, Mentorin Lucilla hat Recht.

---ENDE DER LESEPROBE---