Katzenblick - Anett Diell - E-Book

Katzenblick E-Book

Anett Diell

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Beschreibung

Das hat gerade noch gefehlt! Micky, der tollpatschige Enkel der in Southern Bloomberg berühmten und inzwischen verstorbenen Privatdetektivin Maria Parmel, steckt mal wieder in der Klemme. Denn sein nächster Fall gibt ihm so einige Rätsel auf. Was soll er bitte gegen einen Poltergeist im Anwesen der betagten Mrs Rosalie ausrichten? Zum Glück hat er die klügste Katze Englands als Partnerin in Crime und die hat nun mal immer den richtigen Durchblick.

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Table of Contents

Titelseite

Impressum

1

2

3

4

5

6

7

Die Autorin

 

Anett Diell

 

 

 

KATZENBLICK

 

 

Lulus dritter Fall

 

Novelle

 

 

 

Ashera Verlag

In dieser Serie bisher erschienen:

Katzenjammer, Novelle

Katzenweihnacht, Novelle

Katzenblick, Novelle

 

 

 

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2024 dieser Ausgabe by Ashera Verlag

Ashera Verlag GbR

Hochwaldstr. 3851580 Reichshof

[email protected]

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: Pixabay

Szenentrenner: Pixabay

Coverlayout: Atelier Bonzai

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

1

 

Sapperlot! Ich konnte ja einiges aushalten, aber was zu viel war, war zu viel! An die Tatsache, dass es in meinem Heim in der Old Pasta Lane 7 niemals ruhig zugehen würde, hatte ich mich ja längst gewöhnt, und vielleicht zog ich es dem langweiligen Katzendösen ja sogar vor. Was ich hingegen als einen Zustand absoluter Unzumutbarkeit betrachtete, war das, was dieser Eindringling neuerdings veranstaltete.

Ja, Sie haben richtig gehört, wir beherbergten neuerdings einen unerwünschten Fremdling in unseren vier Wänden. Dieser Kerl, sein Name war George, hatte sich vor drei Tagen bei uns eingenistet und gedachte offensichtlich zu bleiben! Haarsträubend. Der Januar war ohnehin nervenstrapazierend genug gewesen, weil die Leute hier in Southern Bloomberg immer noch nicht gerafft hatten, dass Micky nicht für sein Jura-, sondern Judaistik-Studium büffelte und hielten ihn entsprechend davon ab zu lernen, indem sie ihn wegen jeder Kleinigkeit als unfreiwilligen Privatdetektiv heranzogen. Zum Glück lebte in seinem Haushalt eine überaus findige Katze, die klügste ganz Englands, will ich meinen – und obendrein die hübscheste – die es vollbrachte, innerhalb kürzester Zeit jeden Fall zu lösen. Sie war eine bessere Spürnase als Sherlock Holmes, Hercule Poirot, die Drei Fragezeichen, und wie sie noch alle hießen, zusammen! Ja, der gute Micky war gesegnet mit einer solchen Mitbewohnerin, einer Detektivin vom Feinsten, einer Dame von Welt – und nur, dass Sie es kapieren: Ich spreche von mir. Lulu. Nicht Luna, nicht Laura, sondern Lulu. Nachdem ich das sage und schreibe dreimal in mein Katzenstreu geritzt hatte, konnte es sich Micky endlich merken und nannte mich entsprechend. Fein. Das zumindest hatten wir inzwischen geklärt. Was alles andere betraf, nun ja, wir machten Fortschritte. Einige elementare Kommunikationsregeln waren etabliert. Da Menschen nicht fähig waren, die simple Sprache der Düfte zu verstehen, wie das unter Katzen ein Selbstverständnis ist, verständigten wir uns vor allem über Laute.

Ein kurzes, klares Miauen meinerseits bedeutete, dass ich etwas Wichtiges zu sagen hatte, das wusste Micky bereits, seit wir den Fall vom Weihnachtsklaus gelöst hatten.

Zwei rasche Miaulaute hintereinander verhießen, dass Eile geboten war.

Ein langgezogenes Miauen sollte deutlich machen, dass ich mit Überlegungen beschäftigt war.

Micky hatte sich in den letzten fünf Wochen als äußerst gelehrig entpuppt, und dafür gebührte ihm mein Respekt. Manchmal wurde er etwas übermütig, missverstand meine Laute, indem er sich einbildete, meine Gestik richtig zu interpretieren – in dem Punkt war er so dämlich wie manch ein Hund – und tja, dann passierte es eben wieder und die Dinge liefen aus dem Ruder. Womit sein Übermut etwas auf den Kommunikationsplan brachte, das nicht gerade angenehm für uns beide war. Mir brannten die Sicherungen durch, und ich wurde ungeduldig, will heißen, ich reagierte mit Unmut, großem Unmut. Ich fauchte. Und das, soviel verstand sich von selbst, war sogar für Micky unmissverständlich.

Gefühlt fauchte ich gerade ständig, seit dieser George mitten am Candlemas Day hier in Southern Bloomberg aufgetaucht war. Bedauerlicherweise sah es so aus, als würde er es dem kürzesten Tag im Jahr nicht gleichtun und statt des kürzesten Besuchs einen eher längeren planen. Und während ich folglich meinen Unmut kultivierte, präsentierte Micky das, was ich am meisten an ihm hasste: Gutmütigkeit.

Hatte er nicht genug an der Backe? Angeborene Schusseligkeit, nahende Abschlussprüfungen und ein Dorf, das ihn für einen Detektiv hielt, nein, jetzt musste er obendrein einem Kumpel Asyl gewähren, der untertauchen musste, weil er sich mit den falschen Leuten eingelassen hatte. Was auch immer das bedeuten mochte. Waren das Killer? Diebe? Oder einfach nur Steuerfahnder? Micky, der guten Seele, war das nicht geheuer, den Kerl hochkant rausschmeißen konnte er leider, leider nicht – das verbot ihm sein Wesen. Mit dem Resultat, dass dieser Taugenichts in unserer Wohnung rumhockte – primär auf meinem Sessel! – und überall seine Wäsche, seine Haare und, das Absonderlichste von allem, seine bunten Pillchen rumliegen ließ. Ja, Sie haben richtig gehört! Für den Burschen war Ordnung ein Fremdwort. Und das in einer Wohnung, die ihm nicht gehörte. Ts. Also, wenn ich irgendwo zu Besuch wäre, und sei es ein langfristiger (Gott behüte!), würde ich mich schämen, eine solche Sauerei zu veranstalten. Aber der Typ bekam ja noch weniger mit als Micky. Wie könnte es auch anders sein, er war nie bei klarem Verstand. Schuld waren diese Pillen. Bunte Dinger, die das Hirn so schwammig machten, dass er, kaum hatte er sich eine ordentliche Ladung davon genehmigt, mit erschlaffender Körperhaltung in meinem Sessel hing, durch die Gegend stierte wie im Fiebertraum und redete, als ob seine Zunge ein Waschlappen wäre. Ein blamabler Anblick!

Gerade schaute er mich an. Oder durch mich durch? Einerlei, er saß jedenfalls in meinem Sessel und glotzte rüber zur Fensterbank, auf der ich mit peitschendem Schwanz saß, ohne dabei an Eleganz zu verlieren, und ihn mit meinem Blick durchbohrte. So ein Katzenblick kann tödlich sein, das versichere ich Ihnen, zumindest wenn er einen aus verengten Schlitzen und in Kombination mit angelegten Ohren traf – was George mitnichten tangierte. Durch seine glasigen Augen nahm er die Welt allem Anschein nach anders wahr. Völlig anders. Grinste er bei meinem Anblick? Das war die Höhe.

Ich maunzte empört und sprang vom Fensterbrett. Keine Reaktion. Egal. Ich tappte in die Küche, in der Micky vergeblich versuchte, zu kochen oder backen. Am Ende würde er ohnehin wieder den Caterer rufen, ich weiß nicht, weshalb er sich noch die Mühe machte.

„Wir müssen miteinander reden.“ Ich miaute kurz und klar.

Micky drehte sich mit gerunzelter Stirn zu mir um. „Hast du was gesagt?“

„Ja, habe ich. Hör auf zu glauben, du könntest kochen, und sperr die Ohren auf.“ Ich sprang auf den Stuhl und von dort auf den Tisch, um ihn besser fixieren zu können – mit den Augen, denn er war nun mal echt groß und ich hatte ungern Genickschmerzen. Ich deutete mit der Pfote ins Nebenzimmer. „Der Kerl muss hier raus.“

„Was ist im Wohnzimmer?

---ENDE DER LESEPROBE---