Katzenjammer - Anett Diell - E-Book

Katzenjammer E-Book

Anett Diell

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Beschreibung

Auch das noch! Die ebenso hochintelligente wie hochbetagte Maria Parmel ist mit neunundneunzigeinhalb Jahren an Altersschwäche gestorben! Sie hinterlässt eine Wohnung voller exotischer Blumen, einem ordnergespickten Regal, in dem sich die letzten zwei Dutzend erfolgreich gelöster Mord- und Unglücksfälle des Städtchens Southern Bloomberg tummeln, sowie eine Katze, die sie vergessen hat zu taufen. Macht nichts, denkt sich die Katze, die längst weiß, dass sie Lulu heißt, und seit dem Brand im Tierheim in der Privatdetektei von Mrs Parmel lebt. Zeit für ein wenig Ruhe. Weit gefehlt! Alte Damen haben für gewöhnlich junge Enkel und eben dieser Enkel, ein besonders eigenartiges Exemplar mit Namen Micky, das noch nicht mal in der Lage ist das Fernsehgerät anständig zu bedienen, bezieht nach dem Tod seiner Oma deren Apartment. Nicht nur das, die Bewohner Southern Bloombergs scheinen ihn für den Nachfolger der cleveren Mrs Parmel zu halten. Eine Aufgabe, der der arme Kerl kein bisschen gewachsen ist. Erst recht nicht, als der Parfümeur an der Ecke auf mysteriöse Weise verschwindet und im Städtchen schon von Entführung mit Mord geredet wird. Es hilft nichts, beschließt Lulu, sie muss dem bedauernswerten Micky unter die Arme greifen! Wenn er sie nur verstehen würde.

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Table of Contents

Title Page

Impressum

Katzenjammer

Die Autorin

 

 

Anett Diell

 

 

KATZENJAMMER

 

 

Novelle

zum Weltkatzentag – 8.8.

 

 

 

Ashera Verlag

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2022 dieser Ausgabe by Ashera Verlag

Ashera Verlag GbR

Hauptstr. 9

55592 Desloch

[email protected]

www.ashera-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: Pixabay

Szenentrenner: AdobeStock

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

 

 

 

 

Schöne Bescherung.

Da macht man einmal kurz die Augen zu und gönnt sich einen Mittagschlaf und wenn man sie wieder aufmacht, steht der Leichenwagen vor der Tür!

Zugegeben, hochbetagte Damen starben nun mal, da konnten sie noch so hochintelligent sein, aber, dass sie es ausgerechnet während meines Mittagsschlafs tun musste, nahm ich der guten Mrs Parmel schon ein wenig übel. So konnten wir uns nicht einmal anständig voneinander verabschieden, denn ehe ich mich zum Dösen hinlegte, saß sie noch vertieft in ihre Unterlagen an ihrem Schreibtisch – und wer beschäftigt war, den störte man nun mal nicht, so hielt sie es mit mir und ich es mit ihr, eine Respekthandlung, mit der wir beide stets wunderbar zurechtkamen. Der Nachteil daran war in diesem speziellen Fall, dass ich so ihren Tod verschlief, keine ehrerbietenden Abschiedsworte murmeln konnte, und das Letzte, das ich von dem neunundneunzigeinhalb Jahre alten Genie zu Gesicht bekam, waren ihre violetten Pumps, die unter dem Leichentuch hervorlugten, als sie auf ihrer Bahre aus der Wohnung getragen wurde. In der ich allein zurückblieb. Nachdem diese Menschen in weißen und schwarzen Anzügen einen enormen Wirbel gemacht hatten, um schließlich ohne aufzuräumen oder sauber zu machen von dannen zu ziehen. Na, herzlichen Dank! Eine Weile saß ich einfach stumm auf dem Sessel, ließ den Blick über das Chaos schweifen, und fragte mich, wann jemand kommen würde, um sich dessen anzunehmen, oder wer von nun an all die Blumen gießen würde, die sich Maria Parmel im Laufe ihres langen Lebens angeschafft hatte und von denen jedes exotische Exemplar eine Sonderbehandlung ihrerseits gewohnt war. Ich selbst vermochte das nicht.

Wie auch? Ich bin eine Katze. Katzen gießen keine Blumen, ebenso wenig wie sie aufräumen. Was jetzt nicht bedeuten soll, dass ich nicht für Ordnung sorgen kann oder darauf keinen Wert legen würde. Ganz und gar nicht. Ich bin, so wie jede Katze, ein ausgesprochen reinliches Wesen und bestehe auf angemessen gesäuberte, gelüftete und geordnete Räumlichkeiten nebst einer einwandfreien Körperpflege. In diesem Punkt waren Mrs Parmel und ich uns einig gewesen und niemals aneinandergeraten, wobei mir bei diesem Gedanken ein weiterer kam, der mich in dezente Unruhe versetzte, und so verließ ich meinen Sessel, um einige lebenswichtige Überprüfungen vorzunehmen. Zu meinem Leidwesen musste ich erkennen, dass der Zustand meines Katzenklos nicht unbedingt ideal war, im Bereich des Verschmerzbaren, ja, lange durfte es so trotzdem nicht bleiben. Mein zweiter Gang war der in die Küche und erwies sich als erleichternder. Scheinbar war Mrs Parmel so umsichtig gewesen, vor ihrem Ableben mein Katzenfutter aufzufüllen, wofür ich ihr meinen verbindlichsten Dank an den Ort sandte, an dem sie sich jetzt befand.

Ich strich ein wenig durch die Wohnung, wobei ich es nicht lassen konnte, einen neugierigen Blick auf Mrs Parmels Schreibtisch zu werfen – mit einem Sprung war ich auf ihm, was eigentlich ein Tabu war, aber es konnte sie jetzt ja nicht mehr stören.

Es sah allerdings nicht danach aus, als habe sie vor ihrem Tod noch an einem interessanten Fall gearbeitet. Es handelte sich bei dem, worüber sie gebrütet hatte, mitnichten um einen der Ordner aus dem Register Mord- und Unglücksfälle des letzten Jahres, sondern um die Jahresabrechnung für Strom und Gas. Womöglich hatten ihr ja die hohen Abschlagzahlen den Garaus gemacht und nicht ihr hohes Alter. Wobei ich das bei einem Blick auf die schwarzen Zahlen bezweifelte. Sie war viel zu beschäftigt gewesen, um heißes Wasser zu verschwenden, und ich konnte weder kaltes noch warmes leiden.

Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, in dem ich Sie darüber aufkläre, was Mrs Parmel immer so sehr beschäftigte – ehe die Ereignisse über uns hereinbrechen. Wie ich bereits erwähnte, war Mrs Parmel mit einem messerscharfen Verstand gesegnet, ihre Kombinationsgabe brachte sie zu den verblüffendsten Schlüssen und im Zusammenspiel mit ihrer ausgeprägten Menschenkenntnis machte sie das in Southern Bloomberg zu der geborenen Ermittlerin. Die örtliche Polizei war ohnehin ständig überfordert und so verließen sich die Leute im Laufe der Zeit lieber auf Mrs Parmel, wenn sie etwas oder jemanden vermissten, mysteriöse Dinge in Haus und Hof passierten, oder auch sehr offensichtliche – ein Mord zum Beispiel. Gewiss werden Sie jetzt anmerken, ein Mord sei schon ein anderes Kaliber als eine verschwundene Brieftasche, womit Sie Recht behielten, was für meine liebe Mrs Parmel hingegen kein Hindernis darstellte. Nun ist Southern Bloomberg nicht gerade eine Großstadt, es ist nicht mal eine Kleinstadt, sondern eher ein ziemlich überschaubares Dorf, und die Mordfälle halten sich entsprechend in Grenzen.

---ENDE DER LESEPROBE---