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Der zweite Teil der Femdom Akademie richtet sich an Femdoms und Subs, Singles und Paare, die sich weiterentwickeln wollen. Der zeitgemäße Kurs bietet anschauliche Erklärungen, verständliche Anleitungen, hilfreiche Tipps und zahllosen Praxisideen. Für noch mehr Herzklopfen bei den Sessions, heiße Spiele auf dem nächsten Level und intensive Befriedigung auf beiden Seiten. BDSM Next Level in 10 Lektionen. Lektion 1. Dirty Talk Next Level Erregendes Kopfkino durch Verbalerotik, Dirty Talk und Storytelling. Lektion 2. Sexting Sexuelle Spannung aufbauen mit Nachrichten und Aufgaben über SMS und WhatsApp. Lektion 3. Keuschhaltung Den Sub mit einem Peniskäfig kontrollieren und beherrschen. Lektion 4. Tease & Denial Next Level. Keuschlinge erregen, aber nicht erlösen. Lektion 5. Gehorsam Next Level. Den Sub konsequent erziehen und abrichten. Lektion 6. Schlagen Next Level (Rohrstock, Ohrfeigen, Spanking) Den Sub lustvoll und sicher züchtigen. Lektion 7. Peitschen Next Level. Beim Sub mit verschiedenen Peitschen Lustschmerz auslösen. Lektion 8. Bondage Next Level. So fesseln Sie Ihren Sub. Lektion 9: Verehrung Next Level. So wird die Verehrung des Subs für die Herrin noch genussvoller. Lektion 10. Sessions Next Level. Nichts für Anfänger.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Vorwort.
Lektion 1. Dirty Talk Next Level.
Lektion 2. Sexting.
Lektion 3. Keuschhaltung.
Lektion 4. Tease & Denial Next Level.
Lektion 5. Gehorsam Next Level.
Lektion 6. Schlagen Next Level.
Lektion 7. Peitschen Next Level.
Lektion 8. Bondage Next Level.
Lektion 9. Verehrung Next Level.
Lektion 10. Sessions Next Level.
Nachwort.
Dank.
Glossar/Begriffe.
Impressum
Femdom Akademie 2
SM-Kurs next Level für Femdoms und Subs
Von Lady Sas.
Frankfurt/Main, 2023
Hinweis: Die Autorin übernimmt keine Haftung für körperliche oder psychische Schäden, die sich durch SM-Praktiken ergeben könnten. Die Verantwortung für eine sichere und verantwortungsvolle Ausübung von BDSM bleibt bei der Leserin bzw. beim Leser.
Liebe Leserin, lieber Leser,
herzlich willkommen auf dem nächsten Level. Ich denke, wir kennen uns bereits vom ersten Teil der Femdom Akademie. Sie sind also über den Anfänger-Status deutlich hinaus, sind mit den BDSM-Basics vertraut, haben ihre ersten Sessions hinter sich gebracht und sind nun neugierig auf die nächste Stufe? Wunderbar, willkommen an Bord.
In diesem zweiten Teil steht als roter Faden der Next Level-Aspekt im Mittelpunkt, die nächste Stufe Ihrer Entwicklung als Herrin bzw. als Sub.
Wir beschäftigen uns ausführlich mit verbaler Dominanz sowie mit Dirty Talk in Verbindung mit Storytelling, mit Demütigung, Führung und Keuschhaltung Next Level, aber mindestens ebenso intensiv auch mit der körperlichen Seite. Ich stelle Ihnen verschiedene Rohrstöcke und Peitschen vor und mache Sie mit den entsprechenden Schlagtechniken vertraut. Sie lernen Fesselungsmöglichkeiten (Bondage) kennen und zahlreiche Spielideen Next Level. Außerdem beschäftigen wir uns intensiv mit den Themen Tease & Denial, Gehorsam sowie Verehrung der Herrin.
Freuen Sie sich auf Vieles, was Ihre Sessions bereichern und noch großartiger machen wird. Dieses Buch hat Ihnen viel zu bieten. Nur eines nicht: Langeweile.
Überwiegend werde ich mich bei der Ansprache im Buch direkt an Herrinnen wenden, aber auch Subs dürfen und sollen fleißig mitlesen und mitlernen. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und viel Freude dabei.
Herzlich
Lady Sas
Erregendes Kopfkino durch Verbalerotik, Dirty Talk und Storytelling.
Ein sehr wichtiges, machtvolles Feld beim BDSM, das komplett ohne körperliche Schmerzen auskommt, stellt der Dirty Talk dar. Den Bereich der Verbalerotik habe ich im Basis-Kurs bereits gestreift, aber noch nicht vollständig erläutert.
Hier sind drei Gründe, warum Dirty Talk eines der besten Instrumente ist, das einer Femdom zur Verfügung steht:
In der Phantasie ist alles möglich. Die Femdom kann mit Dirty Talk jedes Szenario im Kopfkino des Subs erschaffen, das sie möchte. Sofort. Kostenlos. Und unmittelbar wirksam. Selbst an Szenarien, die den Sub zwar reizen, an die er sich aber nicht herantraut, kann die Femdom den Sub so ohne jede Gefahr heranführen. Und vergessen Sie nicht: Jede Erregung beginnt im Kopf.
Dirty Talk funktioniert von zart bis hart. Worte können härter treffen als so mancher Peitschenhieb. Die verbale Dominanz muss also nichts für Softies sein. Vielmehr können Sie individuell abstimmen, wie heftig Sie Ihren Sub erziehen möchten.
Dirty Talk kickt und erregt. Die Wirkung auf den Sub ist häufig sehr stark. Dirty Talk macht an und führt schneller zum Orgasmus.
Eine anregende Sprache in der Session ist wirkungsvoller, als viele denken. Denn die körperliche Erregung wird im Gehirn ausgelöst. Und Worte stimulieren das Gehirn unmittelbar und ganz direkt. Es ist fundamental wichtig, Sklaven abzuholen, ihr Kopfkino anzukurbeln und sie so in den mentalen Wahnsinn zu treiben. Dirty Talk ist die Geheimwaffe, die jede Femdom beherrschen sollte, um sich von Unsicherheiten zu befreien und in eine selbstbewusste, souveräne und faszinierende Herrin zu verwandeln.
Was Femdoms und Subs über Dirty Talk denken.
Über die Jahre haben sich bei mir Kontakte zu anderen privaten Femdoms und Subs ergeben, die ich gerne befrage. In diesem Buch kommen sie immer wieder zu Wort. Ich denke, es ist für Sie als Leserin bzw. Leser interessant zu erfahren, wie andere dem Thema Dirty Talk gegenüberstehen und welche Erwartungen, aber auch Ängste damit verbunden sind.
„Es war schon immer mein Wunsch Dirty Talk wirklich zu beherrschen. Leider stehe ich mir da oft selbst im Weg, denn ich möchte auf keinen Fall zu versaut rüberkommen, das wäre mir irgendwie peinlich und passt einfach nicht zu meinem Selbstbild. Ich bremse mich daher oft selbst aus, bevor ich richtig loslege und in Fahrt komme. Schwer, das im Kopf geregelt zu bekommen.“
Lady Lena
„Ich habe erst recht spät kapiert, dass Dirty Talk nicht heißen muss, einen devoten Mann mit schmutzigen Wörtern zu beschimpfen. Es geht eher darum, seine Erregung mit Worten noch zu steigern.“
Herrin Nathalie
„Ich weiß, dass Subs voll auf Dirty Talk abfahren. Aber es kostet mich Überwindung bestimmte Worte in den Mund zu nehmen. Ich bin einfach nicht so, dass ich ständig Sachen wie Schwanz, Arschfotze und Fickstück sage. Ich habe da echt Hemmungen, weil ich nicht als Schlampe dastehen will, die sich sprachlich auf einem ganz armen, niedrigen Niveau bewegt. Ich glaube, die große Herausforderung besteht darin, einerseits dirty zu sprechen, aber auf der anderen Seite nicht niveaulos zu wirken.“ – Herrin Andrea
„Heutzutage lese ich viel ‚Hartes, Unterkühltes‘… der weibliche Reiz, das Spiel mit der weiblich, erotischen Macht fehlt mir… Nicht jeder möchte total vulgär und billig erniedrigt werden. Mir liegt es gar nicht und auch die Frauen in meinem Kreis lehnen es ab, wenn es verbal zu platt und versaut ist. Es geht mir um Alternativen zu ‚dreckiger Versager‘, ‚Sklavenschwein‘ und so weiter.“
Lady V.
„Eine Session ohne Dirty Talk ist nur halb so gut. Nein, vielleicht sogar nur ein Drittel so gut. Ich finde es äußerst reizvoll, wenn eine Herrin dominant-erotisch sprechen kann und mit ihren Worten mein Kopfkino in Gang setzt.“
Sklave S.
„Dirty Talk ist eine Kunst, die leider nur sehr, sehr wenige Dominas beherrschen. Ich war bis jetzt bei etwa knapp 20 professionellen Dominas. Im Kopf geblieben sind mir vor allem die Sessions mit Dominas, die es verstanden haben, nicht nur meinen Körper zu beherrschen, sondern auch meinen Geist. Das waren aber nicht viele. Leider nur fünf oder sechs.“
Sub 44
„Gewisse Worte und Sätze erwartet man nicht aus dem Mund einer Frau. Umso geiler ist es, wenn sie einen damit überrascht und nicht nur dominant handelt, sondern auch die entsprechende Sprache dazu draufhat. Ein Megakick!“
Sklave Namenlos
Wir sehen also: Dirty Talk ist ein zentrales Thema beim BDSM und für beide Seiten relevant. Allein an der Umsetzung hapert es. Aber das soll sich ja jetzt ändern. Los geht’s!
Wie dirty soll Dirty Talk sein?
Verbale Erniedrigung.
Grundsätzlich gilt: Wir leben in einem freien Land und in einer liberalen Gesellschaft. Es gibt kein Gesetz, das vorschreibt, wie wir in einer BDSM-Session zu sprechen haben. Dennoch habe ich eine klare Haltung und eine klare Empfehlung, was die Frage betrifft, wie dirty Dirty Talk sein sollte. Meine Ansicht dazu ist: Der Dirty Talk einer Femdom in der Session sollte ein gewisses Niveau haben und nicht ständig in die Gossensprache abrutschen. Denn eine Herrin, die dauerhaft im Gossen-Slang dominiert, erweckt auf Dauer den Eindruck, selbst aus der Gosse zu kommen. Eine Herkunft, die nicht gerade erstrebenswert ist, nicht wahr?
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich möchte hier keine Gesetze aufstellen und ich möchte niemanden verbiegen. Jede Femdom soll glücklich werden und ihren eigenen Weg finden. Ich biete hier nur meine persönliche Sichtweise an. Für mich stellt die rote Linie beim Dirty Talk alles dar, was ich für proletenhaft, dumm und niveaulos halte. Das ist nicht meins.
Ehrlich gesagt: Ja, auch für die dominante Gossensprache gibt es einen Markt. Auch hiervon fühlen sich zahlreiche Subs angesprochen. Sie können das selbst auf Twitter verfolgen und studieren. Hier können Sie mitlesen, wie selbsternannte Geldherrinnen Männer verbal in die Kronjuwelen treten und sie als „Fotzen“ beschimpfen, damit sie „abdrücken“. Mit anderen Worten: Die Beschimpften sollen Geld zahlen. Das Ganze nennt sich Financial Domination. Man kann Financial Domination durchaus niveauvoll spielen. Auf Twitter jedoch lässt sich gut beobachten, dass die Gossensprache hier in der erdrückenden Mehrheit ist. Das mag daran liegen, dass sich vor allem sehr junge Mädels als Geldherrin ausprobieren, die mit BDSM kaum etwas am Hut haben, aber gelernt haben, dass diese Gossensprache scheinbar genau die richtige Strategie ist, um als Geldherrin erfolgreich zu sein. Also schauen sie sich von anderen ab, wie man das eben so macht. Es entsteht ein Schneeballeffekt, der die Gossensprache multipliziert. Voilà: Twitter ist voll davon. Das klingt dann zum Beispiel so:
„Moin, ihr Fotzen! Heute will ich Zahlungen von euch Losern auf meinem Konto sehen! Mach dich nützlich.“
„ICH stehe über allem! Mit diesen göttlichen Stiefeln lauf ich auf Losern wie dir. Du Bastard bist nur gut genug, um mein Konto zu füllen. ICH bin das was dich erst so richtig erfüllt, was deinem lächerlichen Loser-Leben und deiner harten Arbeit einen Sinn gibt! MIR dienen zu dürfen ist dein größtes Privileg.“
„Und dein Schwänzchen tropft und tropft und trrrr…hör auf zu gaffen du drecks Köter! Mach dich nützlich und sende.“
„Mein Knecht wird natürlich verpflegt, während er eingesperrt in der Hundebox verweilt. Auf dem Menüplan stehen heute artgerechtes Futter, sowie NS von seiner Herrin. Spätestens jetzt beneiden ihn auch alle Schluckfotzen da draußen.“
Gut, genug davon. Ich glaube, Sie haben nun eine Ahnung davon bekommen, was ich mit Gossensprache meine. Auf so ein Niveau wollen wir uns nicht begeben.
Dirty Talk – das Storytelling für Erwachsene.
Beim Dirty Talk mit Niveau geht es nicht um eine plumpe Beschimpfung des Subs. Es geht darum, Szenen im Kopfkino des Subs zu erschaffen, die ihn erregen – und natürlich auch die Femdom selbst. Es geht darum, Geschichten zu erzählen.
Was können das für Geschichten sein? Nehmen wir an, eine Herrin und ein Sub haben sich gemeinsam dafür entschieden, dass der Sub die Kontrolle über sein Sexleben an die Herrin abgibt. Deshalb trägt er nun einen Peniskäfig, zu dem die Herrin den Schlüssel hat. Das klappt auch gut. Der Sub schafft es inzwischen, bis zu einer ganzen Woche keusch im Käfig zu bleiben. Die Herrin weiß, dass eine Woche das Limit ist, das Maximale, zu dem der Sub fähig ist. Mehr als eine Woche schafft er im Moment wirklich nicht. Sie nutzt aber Dirty Talk in Verbindung mit Storytelling, um den Sklaven mit dem Gedanken zu erregen, wie es wäre, wenn sie ihn weit über dieses Limit hinaus keusch halten würde. Das kann zum Beispiel so klingen:
Herrin:
„Eine Woche keusch – das ist doch höchstens mal der Anfang. Ich glaube, du bist zu wesentlich mehr fähig, Sklave. Probieren wir einfach mal einen Monat aus! – Na, na, na, wer wird denn gleich rumjammern? Jammerlappen mag die Herrin gar nicht.
Wenn du rumjammerst, schicke ich dich zu einem Gangbang. Aber natürlich nicht als richtiger Mann, sondern als keusches Helferlein, das den Männern Kondome, Getränke und Snacks reicht. Ja, Keuschling, ganz genau! Stell dir nur vor: Alle dürfen ficken – nur du nicht. Auf dem Gangbang wird überall richtig heiß gevögelt. Willige, schlanke Blondinen mit dicken Titten warten nur darauf, in alle Löcher bedient zu werden… Stell dir nur vor, wie eine junge, schlanke Blondine, die vielleicht gerade erst 18 geworden ist, auf einer Matte liegt und willig die Beine für dich spreizt – und dann fällt ihr Blick auf deinen Peniskäfig. Stell dir nur vor, wie sie dich überrascht ansieht und dann laut loslachen muss. Stell dir nur vor, wie ein großer, breitschultriger Mann dich beiseiteschiebt. Hey, sagt er zu dir, Keuschling, mach mal Platz für die richtigen Männer! Stell dir das mal vor, Sklave. Stell dir vor, wie die beiden es vor deinen Augen treiben. Und du musst keusch und notgeil zugucken.
Vielleicht komme ich auch mit und führe dich an der Leine vor. Schaut mal, Leute, werde ich sagen, das ist mein kleiner notgeiler Keuschling. Der hat so einen kleinen Penis, dass man ihn wegsperren muss. So ein kleiner Minischwanz ist ja eine Beleidigung für die Frauenwelt. Klar, dass der verschlossen sein muss. Alle werden lachen und sich über dich amüsieren. Und wer weiß… vielleicht lasse ich dich ja gar nicht mehr aus dem Käfig heraus… Vielleicht gefällt es mir, wie du keusch und notgeil leidest, während die Herrin sich mit immer neuen Liebhabern vergnügt… Ich werde dich zu meinem kleinen Cucki erziehen, der brav für alles zahlen darf, was die Herrin und ihre Liebhaber brauchen. Das einzig Harte in deiner Hose ist dein Geldbeutel. Da ist es wirklich das Beste, dass du verschlossen bleibst und das Vögeln Männern überlässt, die wirklich etwas davon verstehen.
Wenn du schön brav bist, darfst du vielleicht ab und zu wichsen. An Weihnachten zum Beispiel. Oder an deinem Geburtstag. Na, aber das muss ich mir noch gut überlegen, Cucki.“
Ja, so könnte Dirty Talk in diesem Fall aussehen. Hier eine Anleitung.
Überlegen Sie sich ein zentrales Thema, um das es gehen soll. Zum Beispiel: Keuschhaltung.
Erzählen Sie etwas, das eine deutliche Steigerung zum aktuellen Ist-Zustand darstellt. Wenn der Sub aktuell maximal eine Woche im Peniskäfig verbringen kann, dann steigern Sie das im Dirty Talk deutlich. Ok, Sklave, du bleibst jetzt nicht eine Woche verschlossen, sondern einen Monat. Die Wirkung wäre viel geringer, wenn Sie sagen würden, dass der Sub nun 8 statt bisher 7 Tage im Peniskäfig bleiben muss. Das wäre langweilig. Spannend und dramatisch wird es, wenn Sie richtig übertreiben. Denken Sie daran: Es geht nicht darum, Ihre Ankündigungen wirklich umzusetzen. Das ist fast nie der Fall beim Dirty Talk! Es geht darum, im Kopf des Subs ein Szenario aufzubauen, das erregend ist.
Beschreiben Sie nun möglichst anschaulich Szenen. Und zwar so, dass man sich die Szenen vor seinem inneren Auge vorstellen kann. Ein gutes Beispiel ist die Szene mit der jungen Blondine beim Gangbang. Hier wird anschaulich beschrieben, was man sieht und was passiert. Um die Szene noch lebendiger zu machen, können Sie Menschen sprechen lassen. Im Beispieltext ist das etwa der breitschultrige Mann, der sagt: „Hey, Keuschling, mach mal Platz für die richtigen Männer!“
Fordern Sie den Sub ab und zu auf, er solle sich das vorstellen. Denn genau darum geht es. Im Beispieltext ist das womöglich etwas zu oft der Fall, es soll nicht nerven.
Szenen werden im Kopfkino lebendig, indem Sie:
Anschaulich beschreiben, was man sieht.
Sagen, was man hört. Das kann eine Person sein, die etwas sagt. Oder ein Dialog. Oder sonst ein Sinneseindruck.
Weitere Sinne ansprechen. Riechen, fühlen, schmecken. Je mehr Sinneseindrücke Sie beschreiben, desto anschaulicher wird die Szene. Mit Abstand am wichtigsten ist das, was man sieht und hört. Alles andere ist hilfreich, aber nicht so zentral wichtig.
Beobachten Sie die Reaktionen des Subs. Auf welche Gedanken oder Szenen springt er an? Oft stöhnen Subs lustvoll auf, wenn sie etwas besonders reizt. Oder sie schütteln den Kopf, wenn sie etwas absolut nicht wollen. Sie brauchen feine Antennen, um wahrzunehmen, wie Ihr Sub auf Ihre Ideen reagiert. Bei negativen Reaktionen wechseln Sie die Szene einfach, bei positiven Reaktionen bauen Sie die Szene aus und beschreiben munter weiter, was passiert.
Nun ein weiteres Beispiel – diesmal mit Reaktionen des Subs und mit Gedanken der Herrin, um das Ganze noch nachvollziehbarer für Sie zu machen.
Die Herrin überlegt still für sich: Er hat einen Schuhfetisch und steht auf High-Heels. Das könnte ein reizvolles Thema für Dirty Talk sein. Okay, gut, ich probiere das mal aus.
Die Herrin sagt laut zum Sub:
„Sklave, da ist ein Staubkorn auf meinen Heels. Leck das weg. Na los! Mach meine Heels schön mit der Zunge sauber. Ja, so ist es gut. Meine Heels müssen blitzblank glänzen. Wie neu müssen sie aussehen, hast du gehört, Sklave?! Mach das ordentlich. Schön weit raus mit der Zunge.“
Der Sklave kriecht eifrig zur Herrin und küsst und leckt über die eleganten Lackpumps.
Die Herrin überlegt still für sich:
Okay, fein. Jetzt geht es also darum, den Ist-Zustand deutlich zu steigern. Wie steigert man seinen Schuhfetisch? Aha, ich habe eine Idee: Wie wäre es, wenn er nicht nur meine Schuhe küssen und lecken darf, sondern auch die Schuhe einer dominanten Freundin?
Die Herrin sagt laut zum Sub:
„Wenn du dich als fähiger Heel-Sub herausstellst, dann erlaube ich dir vielleicht auch mal, dich an noch mehr Schuhen zu versuchen. Vielleicht bringe ich ja mal eine dominante Freundin zur Session mit… Dann hättest du gleich vier Schuhe, die du mit deiner Zunge blitzblank lecken dürftest. Allerdings natürlich nur, wenn du brav bist. So ein Privileg muss man sich verdienen, Sklave.“
Der Sub leckt und küsst die Schuhe der Herrin noch eifriger. Er kriecht um sie herum, um jeden Quadratmillimeter verehren zu können. Ein klares Zeichen dafür, dass er auf die Phantasie anspringt.
Die Herrin überlegt leise für sich:
Na, diese Reaktion ist eindeutig positiv. Die Vorstellung gefällt ihm also. Mir gefällt sie auch. Also werde ich das mal weiter ausführen und bildhaft beschreiben.
Die Herrin sagt laut zum Sub:
Stell dir nur vor, wie gleich zwei heiße Herrinnen vor dich treten. Meine Freundin Lady Susanna ist 32, hat blonde lange Haare, funkelnde grün-braune Augen, eine umwerfende Figur mit großen, prallen Brüsten und sie liebt sexy High-Heels. Am liebsten trägt Lady Susanna Louboutins. Stell dir nur vor, wie Lady Susanna vor dir steht. Mit So-Kate-Pumps aus schwarzem Lackleder. Stell dir vor, wie du ehrfürchtig die 12 cm langen, schwindelerregend hohen, spitzen Absätze betrachtest und dem Kommando entgegenfieberst, sie mit deiner Sklavenzunge ablecken und vom Straßendreck reinigen zu dürfen. Stell dir vor, wie Lady Susanna einen Fuß voranstellt und dich streng anweist: Leck meine Heels, Sklave! Und wie du augenblicklich eifrig auf sie zukriechst und beginnst ihr die Pumps zu lecken. Stell dir vor, wie geil das schwarze Leckleder duftet. Wie du dich im glänzenden Material spiegelst. Und wie du beim Lecken immer geiler und geiler wirst.
Stell dir vor, Sklave, wie ich nun dazukomme und dich ebenfalls anweise, meine High-Heels sauber zu lecken. Hmm… du bist nun von vier glänzenden, super luxuriösen Pumps umgeben. Und die Herrinnen erwarten vor dir, dass du jedes Staubkorn davon ableckst, Sklave. Sonst gibt es die Peitsche, hörst du Sklave! Streng dich gefälligst an. Wir erwarten eine absolut perfekte Leistung.“
Der Sklave fährt mit der Zunge ergeben und leidenschaftlich über das Lackleder der Herrin.
Die Herrin überlegt still für sich:
Wie könnte ich das nun weiter steigern? Ah, ich habe eine Idee.
Die Herrin sagt laut zum Sub:
„Und wenn du dich bewährst, führe ich dich vielleicht einer dominanten Studentinnen-WG vor. Oder noch besser: Ich überlasse dich der Studentinnen-WG. Du müsstest im Schuhschrank leben und es wäre deine Aufgabe, alle High-Heels der jungen, sexy Damen mit deiner Zunge auf Hochglanz zu polieren. Du würdest dich vom Straßendreck auf den Schuhen ernähren und kämst nur aus dem Schuhschrank, wenn sich die Damen über dich lustig machen wollen… Oder, wenn sie ein devotes Spielzeug brauchen. Stell dir vor, dass es schlechte Noten für die Studentinnen gab und sie ihren Ärger jetzt an einem hilflosen, devoten Sklaven auslassen wollen… Oh, oh, dann gäbe es nicht nur viele Schuhe, sondern auch jede Menge knallender Peitschenhiebe!“
Der Sklave blickt devot und bittend zur Herrin auf und schüttelt den Kopf.
Die Herrin überlegt still für sich:
Aha, das mit den Peitschenhieben ist also nichts, was er sich wünschen würde. Okay, verstanden. Dann lenke ich die Phantasie etwas um.
Die Herrin sagt laut zum Sub:
„Aber das ist noch Zukunftsmusik für dich, Sklave. So weit bist du noch lange nicht. Jetzt musst du dich erstmal bei mir bewähren, bevor du dich für weitere Aufgaben empfehlen kannst. Na los! Streng dich gefälligst an. Schlaf nicht ein da unten. Ich erwarte Bestleistungen von meinen Stiefelleckern.“
Tipp: Wenn Sie etwas erfinden, dann tun Sie es möglichst genau. Es wirkt viel realer, wenn Ihre dominante Freundin einen Namen hat und Sie die Dame präzise beschreiben können:
Meine Freundin Lady Susanna ist 32, hat blonde lange Haare, funkelnde grün-braune Augen, eine umwerfende Figur mit großen, prallen Brüsten und sie liebt sexy High-Heels.
Im Gegensatz dazu wäre die folgende Beschreibung deutlich schwächer:
Meine dominante Freundin ist blond und steht auf sexy High-Heels.
Man hat einfach kein klares Bild von ihr im Kopf. Lady Susanna ist im Text oben ganz gut beschrieben, aber auch etwas klischeehaft (jung, blond, sexy). Noch realer wirkt die Beschreibung, wenn eine besondere Eigenschaft dabei ist.