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Fibromyalgie betrifft den Kranken in allen seinen Ebenen (Körper, Geist, Seele) und führt zu vielmals schwersten Schieflagen und Störungen, auch im sozialen und beruflichen Bereich. Bisher ist die Ursache nicht eindeutig geklärt und somit gibt es auch keine kausale Heilmöglichkeit.
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Seitenzahl: 395
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Dieses Buch „Fibromyalgie-Syndrom [FMS]“– mit dem Untertitel „Wenn der Schmerz den Menschen total beherrscht und das Leben zur Qual wird …“ – will Sie – als Betroffene/-n, allgemein an der eigenen Gesundheit interessierten Menschen und ganz besonders aber auch alle biologisch-naturheilkundlich (insbesondere ganzheitlich) orientierte Therapeuten – informieren und beraten.
Alle Angaben sind nach bestem Wissen zusammengestellt.
Jedoch kann eine Verbindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.
Hinweis:
Aktualisierte (3) Neuauflage, 2020 – Erstauflage 2014
Fibromyalgie-Syndrom [FMS]
„Wenn der Schmerz den Menschen total beherrscht und das Leben zur Qual wird …“
Verfasser:
Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
Wissenschaftliche Recherchen:
Andrea Hemgesberg + Claudia Hemgesberg + Sandra Hemgesberg
Redaktionelle Mitarbeit:
Rosemarie Hemgesberg
© Copyright Buchskript 2020
Für das im Buchtext vorgestellte ‚originäre ganzheitliche multi-modale Fibromyalgie-Untersuchungs- & Behandlungskonzept‘‚sowie das gesamte Procedere liegt ausschließlich bei Dr. med. Hanspeter Hemgesberg.
Nutzung – auch auszugs- und teilweise – in Wort, Schrift und allen elektronischen (auch zukünftigen) Kommunikationssystemen und in irgendeiner sonstigen Form (Fotokopie, Mikrofilm und andere Dokumentations- & Archivierungsverfahren) sowie die Weitergabe an Dritte und/oder die Vervielfältigung und sonstige Verbreitung ist verboten und strafbewehrt!
Gerichtsstand: Jeweiliger Wohnort Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
© Copyright Gestaltung 2020
für die Gestaltung des Covers liegt bei Andrea Hemgesberg, Miesbach.
Die missbräuchliche Verwendung ist strafbewehrt!
Gerichtsstand: jeweiliger Wohnort Andrea Hemgesberg.
Hinweis:
Bei der farblichen Gestaltung des Covers und der Übernahme des Logos „FMS“ handelt es sich um „Lizenz-freie“ Bilder.
ISBN 978-3-8476-7294-4
Fibromyalgie – Fibromyalgie-Syndrom [FMS]
Aktuell wird wieder einmal kontrovers in der Wissenschaft darüber diskutiert „FMS eine Autoimmunkrankheit – Ja oder Nein“?!
Das andere Mal heißt es, „FMS eine psychische bzw. psycho-somatische Störung oder Krankheit – Ja oder Nein“?!
Dritte Fachleute sind Verfechter von „FMS eine orthopädische bzw. rheumatische Erkrankung – Ja oder Nein“?!
Richtig und gleichzeitig auch falsch!
So meine Meinung.
Falsch ist sicherlich, dass FMS eine Autoimmunkrankheit ist.
Wenngleich es beim FMS Überlappungen mit Erkrankungen im Rheumatischen Formenkreis gibt, für eine Autoimmunkrankheit fehlen nachweisbare Antikörper.
Falsch ist aber auch, dass FMS eine psychische oder orthopädische Krankheit ist. Wenngleich es auch hier Überlappungen gibt.
Meine Meinung aufgrund vieljähriger Erfahrung:
Beim FSM handelt es sich um eine ausgeprägte „chronische Schmerzkrankheit“.
Dabei sind alle Ebenen des menschlichen Körpers in unterschiedlicher Graduierung erfasst und in Mitleidenschaft gezogen.
Man kann es – ganz gleich aus welcher Sichtweise in der Medizin – ‚drehen und wenden‘ wie man mag, für mich steht eindeutig fest:
„Beim Fibromyalgie-Syndrom handelt es sich definitiv um eine Krankheit und zwar um eine ausgemachte Schmerz-Krankheit und beim primären FMS sogar um eine chronische!“
Wie bei jeder anderen Schmerzkrankheit so findet sich auch beim FMS ein regelrechtes „optisches Kaleidoskop“ [d.i. in seiner Form anein Fernrohr erinnerndes Spielzeug, bei dem durch mehrfache Spiegelung von bunten Glassteinchen im Innern, die sich durch Drehen jeweils anders zusammenfügen, wechselnde geometrische Bilder und Muster erscheinen] an wechselnden – am Lokalisations- bzw. Schmerz-Projektionsort wie am Schmerzgrad und der Schmerzdauer – Beschwerden.
Die ‚Chancen‘ auf (Ver-)Besserung der Beschwerden beim primären FMS und sogar auf (Aus-)Heilung beim sekundären FMS stehen und fallen mit der frühestmöglichen Diagnostik und einer umgehend anschließenden umfassenden, befund-adaptierten, multi-modalen Therapie und zwar als individuelles integratives Behandlungs-Konzept.
Ziel:
Damit der Schmerz den Menschen nicht total beherrscht und das Leben zur Qual wird!
Vorwort zur 3. Auflage
Um es gleich zu Beginn zu Papier zu bringen:
Es ist zwar erst seit der 2. Auflage (2018) erst eine relativ kurze Zeit vergangen, doch – wie ganz generell im Leben – es gilt:
„Tempora mutantur, et sic est medicina!“
[Die Übersetzung für ‚Nicht-Lateiner‘ am Schluss des Vorworts]
Was heißt:
Eine kurze Zeitspanne und immer noch ‚streiten‘ sich die Fachleute darüber, ob es sich beim FMS um eine Autoimmunkrankheit handelt oder um eine aus dem Rheumatischen Formenkreis und/oder schlichtweg um eine psychische bzw. psychosomatische Erkrankung?
Fakt ist, dass bis heute (Frühsommer 2020) nach-wie-vor keine ‚eindeutige und nachvollziehbare‘ Klärung darüber besteht, welche Ursache(n) für das „primäre FMS“ verantwortlich sind.
Allerdings haben etliche internationale Forschungen und Studien – nennen wir diese einmal so – „Co-Faktoren“ und auch „Risiko-Faktoren“ herausgefunden, die mit mehr oder minder großer Wahrscheinlichkeit zumindest als (Mit-)Auslöser für ein FMS von Bedeutung sein können/sind.
Außerdem konnten in dieser Zeit sowohl schulmedizinische (wissenschaftliche) wie seriöse biologische arzneiliche wie nicht-arzneiliche Behandlungs-Optionen gefunden werden; die zwar ein primäres FMS nicht kausal behandeln, sprich heilen, können; die aber die den gesamten Menschen in allen Ebenen tangierende Krankheit „FMS“ im Beschwerdeausmaß und auch im Fortschreiten der Krankheit mindern können.
Beim FMS handelt es sich um eine vielschichtige „Schmerz-Krankheit“, zumal um eine chronische!
Der Terminus „Schmerzen“ war für mich Anlass, für Betroffene insbesondere ein ‚Basis-Wissen‘ zu schaffen.
Unter diesen Aspekten des stetigen Wandels und auch Fortschritts ist dieses „Vorwort“ zu verstehen.
Schließen darf ich mit meinem Satz vom Anfang; dieses Mal in Deutsch:
„Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Medizin!“
Miesbach, im Herbst 2020
Ihr
Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
Am Anfang ein „Gedicht“ …
Fibromyalgie, was ist Fibromyalgie…
Aua,wass zwickt und quält mich da an meinem Körper?Da,da fehlen selbst mir mal etwaige Wörter.Etwaige Wörter.Etwaige Wörter,dabei..Dabei,man könnt ja soviel dazu sagen,ja mi.Denn,man wird buchstäblich mal gequält,an jenen Tagen.Ohne etwas,je zu sagen.
(© Mareike Rauh – geb. 1981)
Hinweis
Wichtige Fachbegriffe bzw. Fremdwörter in diesem Buch sind
gekennzeichnet mit einem ().
Im Glossar werden diese unter
Lexikon: Medizinische Fachbegriffe – Diagnostikverfahren – Therapie-Methoden von „A“ bis „Z“
in alphabetischer Reihenfolge erklärt/erläutert.
Ihr
Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
Wenn man einen einzigen Schmerz tief empfunden hat, dann versteht man alle anderen Leiden.
Deutsches Sprichwort
FMS-Schleife
Die violette Erkennungsschleife für Fibromyalgie – „Violet Ribbon“ – wurde initiiert von der International Fibromyalgie-Federation/-Association (USA).
Ziel war und ist es einerseits, dass die FMS-Kranken sich aus ihrer Isolation ohne Ängste und Befürchtungen herauswagen sollen und können und andererseits, dass die Bevölkerung mehr Verständnis für die FMS-Kranken und deren Probleme, bes. auch die sozialen, aufbringt und bereit ist, den FSM-Kranken als vollwertiges Mitglied in die Solidargemeinschaft zu integrieren.
FMS-Bewusstseinstag
Jedes Jahr wird weltweit erinnert an die alle Ebenen des Körpers tangierende chronische Krankheit „Fibromyalgie“ mit dem
International Awareness Fibromyalgia-Day
12. Mai
dem internationalen FMS-Bewusstseinstag.
Eine ‚kleine‘ Einführung
Unstrittig in der ‚gesamten Medizin‘ – der wissenschaftlichen (Schul-) Medizin wie der seriösen biologischen Medizin – ist:
Fibromyalgie heißt und bedeutet, …
… ständig mit Scherzen zu leben, leben zu müssen!
Ich ergänze:
Nicht einzig mit Schmerzen; hinzukommen oftmals zahlreiche und wechselnde Beschwerden & Störungen!
Gestritten respektive äußerst kontrovers diskutiert wird in der Medizin – leider immer noch und immer wieder – darüber, ob denn es die Fibromyalgie überhaupt gibt bzw., ob es sich überhaupt um eine eigenständige Krankheithandelt?
Ich darf hier einen Fachartikel der „ÄRZTLICHE PRAXIS“ (zertifizierte Fortbildung „Das Fibromyalgie-Syndrom“ – Prof. Dr. Winfried Häuser [Facharzt für Innere Medizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie; spezielle Schmerz-Therapie, Sportmedizin – Ärztlicher Leiter des Schwerpunktes Psychosomatik der Klinik Innere Medizin I des Klinikums Saarbrücken – FMS ist ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten] und Prof. Dr. Volker Köllner [Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Verhaltens-Therapie; zuvor Fachklinik für Psychosomatische Medizin Bliestal-Kliniken/ Blieskastel (Saarland) und Institut für Psychoanalyse und Psychosomatische Medizin der Universität des Saarlandes/Universitäts-Kliniken; jetzt ärztl. Leiter Reha-Zentrum Seehof der DRV Bund in Teltow] erwähnen: …
.. „Nach wie vor wird von etlichen Ärzten die Sinnhaftigkeit der Diagnose des Fibromyalgie-Syndroms[FMS]infrage gestellt und immer noch und immer wieder wird von Ärzten (auch von medizinische/ ärztlichen Gutachtern) den Betroffenen vorgeworfen, sie seien lediglich überempfindlich oder sie simulierten und aggravierten (d.i. das bewusste Übertreiben vorhandener Krankheitssymptome durch einen Patienten)sogar.“ …
Wie auch immer:
Das FMS wurde – nach langem kontrovers diskutiertem ‚Hin & Her‘ – in die Internationale Klassifikation der Erkrankungen(ICD) der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und so auch in der Deutschen Modifikation als eigenständige Diagnose mit dem Code M 79.7 aufgenommen und somit als „Krankheit des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes“eingestuft.
Das heißt aber, dass diese Krankheit den Erkrankungen des Bewegungsapparates – sprich: des Weichteilgewebes – zuzurechnen ist bzw. derzeit zugerechnet wird.
Das ist m.M.n. ein Rückschritt in Richtung „Weichteilrheumatismus“.
Außen vor bleiben dabei die nachweislich bestehenden psychischen bzw. psychosomatischen Störungen.
M.M.n. handelt es sich nämlich beim
FMS um eine hochkomplexe, vielschichtige und den betroffenen Menschen in allen seinen Ebenen(körperlich + geistig + seelisch)permanent tangierende und in seinen Funktionen und in seinem Leistungsvermögen (graduell unterschiedlich) einschränkende & behindernde „chronische Schmerzkrankheit“!
Fakt ist, ganz gleich, ob FMS als eine autoimmune, orthopädische, rheumatologische oder psychische/psychosomatische Erkrankung angesehen wird:
FMS ist definitiv eine Krankheit!
Zweifelsfrei eine gravierende dazu!
Zudem eine, die den Menschen in allen seinen Ebenen tangiert.
Fibromyalgie– so schreibt Dr. Gerhard H.H. Müller-Schwefe (Allgemein-Medizin, Anästhesiologe, spezieller Schmerztherapeut, Akupunktur, Naturheilverfahren / Schmerz- und Palliativ-Zentrum Göppingen, Präsident des schmerztherapeutischen Kolloquiums der Deutschen Gesellschaft für Schmerz-Therapie e.V. [DGS – Anschrift s. Glossar]) – …
… „ist eine äußerst vertrackte Angelegenheit:
Der Körper tut weh, obwohl organisch keine krankhafte Veränderung vorliegt.
Der Schmerz entsteht nicht an den betroffenen Organen, sondern im Nervensystem – im Gehirn. Für den Patienten macht dies indes keinen Unterschied: Der Arm zwickt, der Bauch drückt – ihm ist egal, woher die Schmerzinformationen ursprünglich stammen.“ …
Ein FMS-Patient wünscht sich nichts sehnlicher – hier spreche ich aus langjähriger Erfahrung in der Behandlung von chronischen „Schmerz-Patienten“ jedweder Couleur –, als endlich von seinen Schmerzen befreit zu werden.
Zumindest aber, dass durch die Behandlung(en) es erreicht werden könnte bzw. sogar nachhaltig kann, die Schmerzen auf ein tolerables Ausmaß herabzudrücken und dort zu halten, so dass letztlich es wieder möglich ist/sein wird, ein lebenswertes Leben mit guter Lebensqualität zu führen.
„An eine Schmerzbefreiung wagen die Betroffenen überhaupt nicht zu denken!“
Wie bei Schmerzkrankheiten ganz generell, so gilt insbesondere für und beim FMS:
So früh als möglich, so intensiv und umfassend wie erforderlich und dabei für den Kranken so schonend wie möglich behandeln.
Nebenbei:
Das setzt allerdings unabdingbar voraus, dass die beklagten Störungen und Beschwerden des Patienten von den Behandlern – ganz gleich, ob Mediziner oder auch Heilpraktiker – von der „ersten Stunde an“ ernst genommen werden und, dass so früh wie möglich eine differential-diagnostische Abklärung erfolgt!
Und:
Dass nicht der (zielführenden) FMS-Diagnostik – vielmals nach einer jahrelangen regelrechten ‚Odyssee‘ und einer „Tour-de-France“ von einem Arzt (der verschiedenen Fachdisziplinen) und vielmals auch von verschiedenen Heilpraktiker und im „schlimmsten“ Fall sogar von sogen. ‚Heilern‘ – ein jahrelanges „Probieren von Therapien“ (arzneilich wie nicht-arzneilich) vorausgeht.
Unverzichtbar dabei im Hinblick auf die bestmögliche gesundheitliche Stabilisierung ist in jedem Falle ein beträchtliches Quantum an „Eigenleistungen“ des Kranken; ebenso die bestmögliche Mitarbeit und die konsequente Therapie-Einhaltung („Compliance“).
Hierzu darf ich an ein zutreffendes schwedisches Sprichwort erinnern, das da heißt:
„Gesundheit ist ein Geschenk,
das man sich selbst machen muss!!“
Behandlung von Fibromyalgie heißt aber auch mit Blick auf den Patienten:
Sich bewusst sein (werden), dass die FMS-Behandlung ein langer und vielmals steiniger und von Rückschlägen gekennzeichneter Weg ist (sein kann, sein wird).
Mit Blick auf den/die Behandler:
Den Patienten mit seinen Beschwerden „ernst zu nehmen“, ihn nicht sogleich in die „Psycho-Ecke“ zu stellen, sich Zeit zu nehmen und zu lassen – d.h. zuerst einmal ‚geduldig‘ dem Patienten zuzuhören –; weiter:
Mit allen in die Behandlung eingebundenen Personen (Fachärzte, Psychologen, Psychotherapeuten, Heilpraktiker, sonstige Therapeuten wie z.B. Physiotherapeuten)zusammenzuarbeiten.
Vor allem aber auch den Kranken in „seine Therapie“ einzubinden.
Meine langjährigen Erfahrungen bestätigen sich immer wieder:
Die nachhaltigsten und somit bestmöglichen Behandlungsergebnisse sind für die FMS-Kranken zu erreichen mit einem
ganzheitlichem Behandlungskonzept
i.S.e. symbiotischen Synergismus von wissenschaftlicher Schul-Medizin und seriöser Biologischer Medizin.
Dabei immer befund-adaptiert, selektiv, variabel und individuell!
Paradigmen für diese Therapie sollten stets sein:
1. Cui bono?(wem hilft’s: einzig dem Patienten) +
2.Fortiter in re, suaviter in modo(Intensiv in der Anwendung der Therapie, aber so schonend als möglich in der Vorgehensweise) +
3. Nihil nocere!(durch die Therapie nicht noch weiteren Schaden verursachen) +
4. Et respice fines!(der Therapeut soll um seine ‚Grenzen‘ bzgl. Kenntnissen und Möglichkeiten wissen und diese einhalten).
[Dazu und darüber später mehr]
Auf einen ersten ‚Blick‘!
Fibromyalgie –Die „mysteriöse Schmerzkrankheit“!
(Quelle: FOCUS)
Das Fibromyalgie-Syndrom(FMS) ist gekennzeichnet durch chronische und vielmals wechselnde Schmerzen im Bereich von Rumpf, Armen und Beinen, oft aber auch gleichzeitig am gesamten Körper in verschiedener Intensität und Andauer der Schmerzen!
Ob es eine „wirkliche“ Krankheit ist oder ein „Sich-Krankfühlen“, …
Das wird noch immer kontrovers diskutiert und dabei „quer“ durch die beteiligten Fachdisziplinen.
Tatsache aber ist, dass 3% aller Frauen und 0,5% aller Männerhierzulande von diesen Beschwerden betroffen sind.
Das macht gemittelt – unter Berücksichtigung der Geschlechterverteilung von Frauen : Männern – überschlägig eine Gesamt-Erkrankungszahl von ca. 2% aller Bundesbürger oder rund 1,6-2,4 Mio aller Mitmenschen bei uns in Deutschland aus.
Das ist eine beträchtliche Zahl Betroffener!
Das sind allerdings nur die „diagnostisch-gesicherten Fälle“!
Somit nur die Spitze des Krankheits-Berges.
Hinzu kommen – so schätzen die FMS-Experten – noch einmal ca. 2,0-3,0 Mio Menschen, bei denen die Diagnose FMS – aus welchen Gründen auch immer, das sei hier einmal dahingestellt – nicht oder nicht korrekt gestellt wurde.
Summa summarum also eine Krankheitszahl zwischen 3,5-4,4 Mio; das entspricht ca. 2,9-3,6% aller bundesdeutschen Menschen!
FMS ist in jedem Alter möglich, wird aber und ist mit mittlerem
Lebensalter häufiger.
Der Erkrankungsgipfel liegt im Alter zwischen 35-59 Jahren.
Ca. 90% der FMS-Kranken sind Frauen!
Das FMS tritt gelegentlich bei Menschen auf, die bereits an einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung – u.a. Rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Polymyalgia rheumatica, Systemischen Lupus Erythematodes – leiden.
In Rheumakliniken klagen oft bis zu einem Drittel der Patientinnen über FMS-Schmerzen.
Die Ursache für das primäre FMS ist nach wie vor unbekannt!
D.h.:
Im Sinne der wissenschaftlichen Medizin kann ergo auch keine kausale Therapie erfolgen, sondern lediglich eine auf die Minderung der Schmerzen und/oder der psychischen bzw. psychosomatischen Defizite/Störungen ausgerichtete symptomatische Behandlung.
Das muss aber auch gesagt sein:
Auch in der gesamten biologischen Medizin gibt es keine kausale Therapie.
Allerdings kann den mit der Krankheit „FMS“ einhergehenden bzw. von dieser Krankheit ausgelösten mannigfaltigen Störungen – z.B. Säure-Basen-Haushalt, Freie Radikalen, Herde, Störfelder & energetische bzw. elektromagnetische Blockaden, Schädigungen im gesamten ‚Inneren Milieu‘ und besonders Schieflagen im Immunsystem, sowie in den Hirn-Funktionen & dem Hirn-Stoffwechsel, ferner dem Leistungsvermögen bzw. der Funktion der Mitochondrien & Zellen u.a. –mit Optionen der (seriösen) biologischen Medizin effektiv gegengesteuert werden.
Anders verhält es sich bei den verschiedenen Formen des sekundären FMS:
Hier lassen sich in aller Regel die ein FMS auslösenden Ursachen bzw. Co-Risikofaktoren durch die Diagnostik nachweisen.
Das heißt dann:
Wird die „Ursache“ für ein sekundäres Fibromyalgie-Syndrom (sFMS) bestmöglich ausgeschaltet bzw. therapiert – sowohl mit Optionen der Schulmedizin wie mit denen der biologischen Medizin oder auch mit beiden in Kombination –, dann ist ein sekundäres FMS völlig zu beherrschen!
Daraus folgert sich:
Da macht es mehr als Sinn, das FMS im Rahmen eines multi-modalen ganzheitlichen Behandlungskonzeptes – unter symbiotisch-synergistischen Einbezug von Schulmedizin und Biologischer Medizin – umfassend – d.h. mit einem individuellen & variablen Behandlungskonzept und darin simultan alle Ebenen des Menschen erfassend – zu behandeln.
‚FMS-Historie‘
Die Nomenklatur „Fibromyalgie“ oder„Fibromyalgie-Syndrom“ist noch recht jung.
Über viele Jahrzehnte hindurch wurde diese Krankheit mehrheitlich als „Symptomen-Komplex“ einer chronischen, nicht-entzündlichen Erkrankung im rheumatischen Formenkreis zugeordnet, dem sogen. „Weichteilrheuma(tismus)“.
Von anderen Behandlern wiederum wurde das FMS betrachtet als Beschwerdebild innerhalb einer „psychischen Erkrankung“– z.B. im Verlauf von Depressionen –.
Das war und ist nicht neu!
Denn bereits um die Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert wurde das FMS überwiegend als Ausdruck einer psychischen Erkrankung – wie z.B. Hypochondrie, Hysterie und auch Simulation – fehlinterpretiert.
Ein Vorläufer für den Terminus FMS war früher die Bezeichnung als „Fibrositis“ oder auch „Fibrositis Syndrom“– dieser Terminus stand zuerst für eine Krankheit i.S.e. „Entzündung des Bindegewebes“(des fibrösen Gewebes); dann wurde der Begriff erweitert auf „generalisierte Muskelschmerzen“ – auch Steifheit mit multiplen ‚Tender-Points‘ [d.s. „empfindliche Punkte“, nicht zu verwechseln mit den sogen. ‚Trigger-Punkten‘ – d.s. im Muskel (!) gelegene Punkte, von denen bei Druck ein ausstrahlender Schmerz ausgeht, einhergehend mit einer Muskel-Zuckung] – unbekannter Ursache und später ausgeweitet als „Entzündung von Binde- & Muskel-Gewebe“ und daraus wurde dann die Fibromyalgie –.
Das war im Jahre 1904, also vor mehr als 100 Jahren.
Schon damals wie auch noch heute stand und steht der Begriff FMS für einen Sammel- oder Oberbegriff verschiedener Schmerz-Symptome.
War die Existenz der Fibromyalgieinsbesondere hinsichtlich ihres Krankheitswertes früher äußerst umstritten und sogar vielfach rundweg negiert, hat die Vermutung, dass es eine reale Erkrankung mit u.a. organischen Ursachen ist, zunehmend Indizien auf ihrer Seite.
Obwohl zahlreiche, im Einzelnen jedoch nicht unumstrittene – z.B. hinsichtlich der Spezifität –, organische Befunde festgestellt wurden, haben erst moderne bildgebende Verfahren, welche Echtzeit-Einblicke in Bereiche des Zentralnervensystems (ZNS) ermöglichen, deutliche Abweichungen, z.B. in der Schmerzwahrnehmung aufgezeigt.
Diese Erkenntnisse wurden inzwischen weltweit vielfach von zahlreichen Wissenschaftlern bestätigt.
Daher ist die Existenz der Schmerzwahrnehmung in Fachkreisen mittlerweile weniger umstritten, was jedoch nicht für deren Ursache gilt.
Auch wenn sich daraus für die Diagnostik (auf Grund der Kosten)oder die Therapie nicht direkt verwertbare Erkenntnisse bieten, sind die Betroffenen wenigstens, den ihnen oftmals entgegengebrachten Vorwürfen (z.B. Simulation, Hypochondrie, Hysterie)nicht bzw. meist nicht mehr ausgesetzt.
Jedoch ist mit einer erheblichen Latenz zu rechnen, bis sich diese noch relativ neuen Erkenntnisse auch tatsächlich breit durchsetzen.
Meine persönliche Sichtweise zum Thema „FMS“:
Die Gazetten/Regenbogenpresse ist voll davon.
Nahezu mit jeder neuen Ausgabe wird regelrecht eine neue und weitere „S.. durchs Dorf getrieben“ zu Krankheiten wie Burnout und chronischen Erschöpfungssyndromen – den „Fatigue“-Syndromen wie z.B. bei Multipler Sklerose, Krebskrankheiten, terminaler Nieren-Insuffizienz oder Tuberkulose, CFS/CFIDS –.
Namen von sogen. VIP‘s dienen als ‚Aufmacher‘.
Nur so nebenbei und am Rande:
VIP’s, die an FMS litten oder noch immer leiden sind u.a. der renommierte US-Schauspieler Morgen Freeman, der bekannte Schauspieler Sinead O’Connor, die US-Serien-Schauspielerin Susan Flannery, der in den USA bekannte und geschätzte Schauspieler Michael James Hastings, die US-Sängerin Rosalie „Rosie“ Hamlin, die Stand-Up-Comedienne Janeane Garofalo, die US-Schauspielerin und Model Kim Kardashian, die US-Schauspielerin, Sängerin, Model und Filmproduzentin Selena Marie Gomez, der US-Schauspieler Charlie Sheen, die US-Filmschauspielerin und Filmproduzentin Amy Brenneman, die US-Filmschauspielerin Halle Maria Barry und last not least die berühmte US-Sängerin und Entertainerin Lady Gaga.
FMS-Kranke gibt es auch in Europa und speziell in Deutschland; sie „wagen sich mit ihrer Krankheit aber nicht aus der Deckung“, aus Angst um ihren Job!
Zurück zum Thema:
Alles gut so!?
Wie sieht es bei Fibromyalgie aus?
Da herrscht weitgehend das berühmte „Schweigen im Walde“!
Warum ist das so?
Ist die Krankheit uninteressant, sind die Erkrankungszahlen zu gering, sind keine bzw. nur wenige VIP’s daran erkrankt?
Nein und nochmals ein lautes „Nein“! (s.o.)
Fakt ist und inzwischen in der Medizin „unbestritten“:
Erkrankung an Fibromyalgie ist kein Einzel-Schicksal!
Bei nach wie vor weitgehend ungeklärter Ursache – zumindest, was das „primäre FMS“ angeht – und somit der Unmöglichkeit einer gezielten wie kausalen Therapie halte ich es für dringend erforderlich, dass sich die Wissenschaft eingehend – bzw. noch eingehender – mit dieser Schmerzkrankheit auseinandersetzt und nach Lösungsmöglichkeiten sucht, um dieser Geißel für die Betroffenen endlich Paroli bieten zu können.
12. Mai
Welttag „Fibromyalgie“
Definition
Kurz und prägnant:
Fibromyalgie ist eine schwere, fortgeschrittene bzw. unbehandelt fortschreitende und dann chronifizierte/chronische komplexe Schmerz-Erkrankung.
Der Schmerz wird zu einer eigenständigen Krankheit, der „Schmerz-Krankheit“ (zu diesem Thema an späterer Stelle ein eigenes Kapitel).
Oder anders ausgedrückt:
Die Fibromyalgie bzw. das Fibromyalgie-Syndrom flplahore.blogspot.comflplahore.blogspot.comflplahore.blogspot.comist eine chronische, nicht-entzündliche, nicht-rheumatische Erkrankung, die durch Schmerzen in der Muskulatur und in den Sehnenansätzen sowie durch eine erhöhte Druckempfindlichkeit an den sogen. „Tender Points“ (Pain-Points/Schmerzdruckpunkte/ganz besonders Nacken/ Schultergürtel/Rücken/Hüftbereich/Knie/Ellbogen) – nicht zu verwechseln mit „Trigger-Points“ bei muskulären Schmerzen! –gekennzeichnet ist.
Nach der Definition des American College of Rheumatology (ACR) handelt es sich bei einem FMS um einen Symptomen-Komplex, charakterisiert durch chronische Schmerzen am Bewegungsapparat, lokalisiert in Muskeln und an typischen Stellen der Sehnenansätze.
Des Weiteren finden sich zahlreiche Begleit-Symptome wie z.B. Müdigkeit, rasche Erschöpfung, nicht erholsamer Schlaf, Reizdarm, Reizblase, depressive Verstimmung oder Gedächtnisprobleme.
Das Wort Fibromyalgie bedeutet eigentlich Schmerzen in Binde-Gewebe und den Muskeln – sogen. „Faser-Muskel-Schmerz“ –.
Aber:
Es handelt sich um keine Erkrankung der Muskeln und das FMS ist auch keine „Erkrankung im Rheumatischen Formenkreis“, wie vielfach geäußert.
Beschrieben wurde sie zuerst 1904, dann 1977und letztendlich 1990 in den USA.
Weitere Bezeichnungen für die Fibromyalgie sind u.a.
generalisierte Tendomyopathie, Fibrositis, Fibrositis-Syndrom, Fibro-Myalgisches Syndrom, Myofasciales Schmerz-Syndrom.
Häufig wird die Fibromyalgie auch heute noch fälschlich alsWeichteil-Rheuma(tismus) bezeichnet.
Vorkommen
Etwa 2% der Bevölkerung (d.s. rund 1,6 Mio!) in Deutschlandleiden diagnostisch gesichert unter und an Fibromyalgie.
Hinzu kommt die ‚Dunkelziffer‘ an nicht diagnostizierten bzw. nicht als FMS diagnostizierten Erkrankungen in zumindest gleicher Höhe!
Frauen sind neunmal häufiger betroffen als Männer.
Aber auch Kinder ab dem vierten Lebensjahr und Personen ab dem 65. Lebensjahr erkranken nicht gerade selten an einer Fibromyalgie.
Das sind allesamt belegte Fakten.
„Ursachen“
Als Ursachen für die primäre Fibromyalgie bzw. das primäre Fibromyalgie-Syndrom werden auch heute – Frühsommer 2020 – nur (Arbeits-)Hypothesen angeboten.
Die definitive Ursache(n) ist/sind bisher noch immer unbekannt.
Diskutiert wird aktuell einmal von vielen Forschern, dass sich beim primären FMS um eine „Autoimmunkrankheit“() handelt, wobei das Immunsystem () eine ganz entscheidende Rolle spielt.
Von anderen Forschern wird die (Mit-)Ursache darin gesucht – und zurzeit gezielt danach mit Gen-Untersuchungen geforscht –, dass die Ursache für das Vorkommen/Auslösen einer primären Fibromyalgie zu finden sein könnte in sogen. „Gen-Mutationen“(Genabschnitts-Veränderungen) des „FMS-Gens“.
Ausgangspunkt für diese Hypothese war u.a., dass eine Fibromyalgie vermehrt vorkommt in Familien, in denen bereits Fälle von FMS vorgekommen sind.
Ist die Ursache nicht abzuklären, dann spricht die Medizin von einer primären oder idiopathischen Fibromyalgie.
Meine Meinung:
Hinsichtlich der Ursachen-„Forschung“ bzgl. des primären FMS nach-wie-vor: ‚Viel Stochern im Nebel‘!
Das ändert aber absolut nichts an den chronischen Schmerzen!
Anders sieht es aus beim sekundären Fibromyalgie-Syndrom:
Hier lassen sich „Auslöser“ bzw. „Ursachen“ oder „Risikofaktoren“ für ein FMS eindeutig nachweisen und herauskristallisieren.
Ursachen für ein sekundäres FMS sind/können sein:
1.) Erlittenes körperliches Trauma
entweder i.S.e. Verletzung[Bandscheibenvorfall, Schleudertrauma (!), Muskel-Läsion usw.] und/oder als Folgen einer Operation[z.B. Bandscheiben, Wirbel-Körper, Gelenke, Muskulatur, Sehnen & Bänder usw.] mit späteren Auswirkungen auf das ZNS und mit der Folgeauswirkung eines sekundären FMS!
2.) Erlittenes Seelisches/Emotionales Trauma
So wird u.a. eine „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS – d.i. eine psychische Erkrankung als Nachfolge eines erlittenen schweren Traumas) und auch eine „Posttraumatische Stress-Störung“ als zumindest Co-Faktor für das Auslösen eines sekundären FMS diskutiert.
3.) Veränderungen im Muskel-Stoffwechsel
wie z.B. Mangeldurchblutung, Sauerstoff-Unterversorgung
4.) Infektions- und/oder immunitäts-bedingte Folgen
z.B. Zustand nach Borrelien- oder Streptokokken-Infektion
5.) Schilddrüse und FMS
Recht neu in der Diskussion als Mitauslöser für ein sekundäres FMS:
Der Zusammenhang zwischen Hypothyreose (Schilddrüsen-Unterfunktion) und Fibromyalgie.
Diese Erkenntnis verdanken wir den mehr als 25 Jahre andauernden Forschungsarbeiten dem Spezialisten für Hormone und insbesondere Schilddrüsenhormone, dem US-amerikan. Wissenschaftler Dr. John CLowe(1946-2012) – er gründete die „Fibromyalgia Research Foundation“ –.
6.) Psychosomatische (somatoforme) Ursachen
Der Begriff psychosomatisch umfasst die Wörter psyche(Seele) und soma (Körper).
Psychosomatische Erkrankungen sind damit die Äußerung seelischer Befindlichkeiten, Probleme oder Krankheiten, die sich in körperlichen Beschwerden äußern.
Dasselbe gilt auch andersherum:
Körperliche Beschwerden können ihrerseits psychische Probleme nach sich ziehen.
Das vegetative Nervensystem [viszerales oder autonomes Nervensystem / ()]
bildet eine Brücke zwischen Psyche und Körper.
So kann es bei Angst- und/oder Stress-Situationen zum Beispiel zu erhöhtem Herzschlag und gesteigerter Durchblutung kommen. Dauert die Überbelastung zu lange an, können psychosomatische (somatoforme; früher bezeichnet als/mit: „vegetative Störungen“) Störungen auftreten. Äußern sich diese in dauerhaft bestehenden Schmerzen, so wird wiederum eine Stress-Situation geschaffen und der Teufelskreis schließt sich.
7.) Fibromyalgie und Depressionen
Bei der Fibromyalgie bestehen häufig – bzw. diese Beschwerden treten quasi „im Verbund“ auf – psychische Symptome wie Depressionen(); der Betroffene fühlt sich krank.
Es ist bekannt, dass es bei Fibromyalgie zu Änderungen der Regel-Systeme der Schmerzempfindung im Gehirn kommt.
Manche Botenstoffe des Gehirns, wie etwa Serotonin(vgl. später unter Therapie)und Tryptophan (vgl. später unter Therapie + unten), werden herunter reguliert, während andere, wie die Substanz P(s. unten + im Teil-Kapitel „Schmerzen“ später + vgl. später unter Therapie)– eine bestimmte Schmerztransmitter-Substanz – vermehrt gefunden werden.
Trotz dieser organischen, d.h. körperlichen Veränderungen des Gehirns, ist aber
immer noch nicht klar, ob die Fibromyalgie letztendlich eine primär orthopädisch-rheumatologische Erkrankung ist oder eine psycho-somatische Erkrankung,
bei der die Veränderungen der Botenstoffe des Gehirns erst sekundär entstehen oder ob es sich um eine Stoffwechselerkrankung des Gehirns mit der Folge von Schmerzen und psychosomatischen Störungen handelt.
Sicher ist aber, dass die schmerzhaften Stellen des Bewegungssystems bei Fibromyalgie nicht verändert oder gar entzündet sind, sondern erst die veränderte Schmerzempfindung im Gehirn dazu führt, dass der Schmerz des Bewegungssystems empfunden wird.
8.) Fibromyalgie und Stress-Reaktion(en)
Schmerzen durch das FMS bedeuten mehr oder weniger permanenten Stress/Distress für den menschlichen Organismus.
Das ist (sollte sein) Fakt.
D.h.: das immens wichtige Hormon-Verbund-System aus „Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Schilddrüse-Nebennieren(rinde)-Gonaden“ – genannt die „Hormonelle Stress-Achse“ – gerät aus den Fugen und es kommt zu einer ständigen Hyperaktivität/Hyperreagibilität(ohne, dass jedoch ein manifester Funktionsausfall nachweisbar ist) der Stress-Hormone.
Diese Achse nimmt in der Schmerzentstehung eine absolute ‚Schlüssel-Stellung’ ein!
Es kommt zu einem regelrechten Circulus vitiosus (Teufelskreis):
Schmerz verstärkt Stress, Stress steigert Schmerz usw.(fast wie ein perpetuum mobile).
In der Folge kommt es zu einer gestörten Homöostase der Stress-Hormone mit der weiteren und unausweichlichen Folge für den Betroffenen:
Er ist in einem anhaltenden psychischen, später auch kognitiven (mentalen/geistigen) und zuletzt auch physischen Alarmzustand versetzt und wird dort unabwendbar festgehalten (Prof. Dr. Wolf-Dieter Gerber, Direktor des Instituts für medizinische Psychologie und medizinische Soziologie der Uni Kiel / publiziert 07/2011).
Oder auch umgekehrt:
Zuerst die Beschwerden physisch, dann psychisch und zuletzt kognitiv/ mental.
Fazit:
M.M.n. ist das FMS auch eine Stress-Erkrankung mit zentral-nervösen Konsequenzen!
Dennoch handelt es sich aber um echte und nicht etwa eingebildete Schmerzen!
! Relativ neu in der FMS-Diskussion !
1. Schwermetalle als Co-Faktor für ein FMS
Dr. Frank Liebke(Facharzt für Allgemeinmedizin, Experte in Präventiv-Medizin und Umwelt-Medizin/Wedel) formuliert es so:
„Grundsätzlich besteht bei jeder chronischen Erkrankung der Verdacht, dass Schwermetalle an ihrer Entstehung maßgeblich beteiligt sind."
Ich ergänze:
Diese Mutmaßung – vielmals bereits hoch-wahrscheinlich! – ergänze ich durch die toxische Belastung durch Kunststoffe, Umwelttoxine und nicht zuletzt auch durch Edelmetalle!
Die hochgradige Toxizität des Schwermetalls Quecksilber und auch von Cadmium ist seit längerer Zeit zweifelsfrei durch zahlreiche (natur-) wissenschaftliche Studien nachgewiesen.
Es gilt zu wissen, dass Quecksilber und Cadmium nicht ausschließlich durch lange Exposition (beruflich) oder sonstigen langen/regelmäßigen Kontakt mit diesem Schwermetall in den Organismus aufgenommen werden kann/wird, sondern (leider) auch durch die Nahrung.
Von Quecksilber (Hg) wissen wir heute, dass es eindeutig die Nerven-Bahnen/Nerven-Fasern und die Nervenscheiden (Myelinscheide) irreversibel schädigt!
Noch ein Wort zu „Amalgam“:
Ich meine hier das übliche „Zahn-Amalgam“:
d.i. eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen wie u.a. Silber („Silberamalgam“), Gold („Goldamalgam“), Silber-Gold-Mischung („Silber-Gold-Amalgam“), Kupfer („Kupferamalgam“), Iridium, Zinn oder Zink als Zahn-Füllungsmaterial.
Menschen, die mehrere verschiedene (Schwer-)Metalle im Mund haben (etwa Gold, Amalgam, Silber), weisen erhöhte Quecksilber-Werte im Blut auf, da durch die Bi-Metall-Korrosion im Mund Quecksilber-Ionen aus dem Amalgam gelöst werden können.
Bei der Aufnahme von Quecksilber kommt es zu vermehrter Ausscheidung im Urin und zur Einlagerung von Quecksilber im Körper, vor allem im Fett-Gewebe.
Dies ermöglicht die neurotoxische (schädigende Wirkung auf Nerven) Wirkung des Schwermetalls, denn Nervengewebe ist u. a. von Fett umgeben.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte(BfArM) empfiehlt, bei Schwangeren und Nierengeschädigten auf die Verwendung von Amalgam zu verzichten.
Ebenso gesichert ist die schädigende/toxische Wirkung des Schwermetalls Blei(Pb).
Blei schädigt vor allem Nervensystem, Nieren, Leber, Hirn und das Blut bildende System – besonders schwerwiegend können die Schäden bei Kindern sein.
Das Schwermetall Cadmium (Cd) wirkt – insbesondere durch langzeitigen Kontakt – hochgradig toxisch.
Hinweis:
Wegen der hohen Toxizität ist Cadmium innerhalb der EU seit 12/2011 in Schmuck, Legierungen und PVC verboten!
In der Arbeitsmedizin – also in Bereichen, in denen mit Cadmium (Cd) und Cadmium-Verbindungen (Lötarbeiten, Eisenwerke, Farbindustrie, Halbleiter-Herstellung, Pestizid- und Düngemittel-Herstellung u.a. Einatmen von Cadmium-Staub und/oder Cadmium-Gasen) gearbeitet wird – müssen die Vorschriften für den Umgang mit Cadmium stringent eingehalten und beachtet werden.
Eine chronische Cadmium-Aufnahme führt zu Anosmie (Verlust des Geruchsinns), Schnupfen, Geschwüren und Atrophie der Magen-Schleimhaut.
Besonders hervorzuheben ist die Cadmium-Nephropathie:
Es handelt sich um eine interstitielle Nephritis oder eine akute Tubulus-Nekrose mit hoher Eiweißausscheidung und fortschreitender Nieren-Funktionsstörung und letztlich evtl. zu einer Nieren-Insuffizienz.
Das Erdmetall Aluminium(Al) ist ebenfalls ein Schwermetall.
Dem Kontakt und zwar dem jahre- bzw. jahrzehnte-langem Kontakt mit Aluminium können wir nicht ausweichen – ich spreche hier nicht von Menschen, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit (Abbau, Gießereien, Betonherstellung, Auto- und Flugzeug-Bau, Elektrotechnik/Elektrik, Optik/Licht-Technik, und dem Umgang mit Aluminium als Konstruktions- oder Funktions-Werkstoff ganz allgemein, Herstellung von Verpackungsmaterial und von Behältern u.a.m.) einem regelmäßigen diesbezüglichen Kontakt/Exposition ausgesetzt sind, sondern insbesondere auch dem „Konsum“ von Aluminium in und durch Nahrungsmittel. So findet sich Aluminium u.a. in Miesmuscheln, Spinat, Laugenbrezeln, Laugensemmeln (Brötchen), Rettich, Kopfsalat, Champignons, Blumenkohl, Weizenbrot, Rote Beete, Brokkoli und in Gerste, Kakao-Bohnen (somit in Kakao und Schokolade), dazu in Frucht-säften und im Wein.
Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel enthalten durchschnittlich weniger als 5 mg/kg in der Frischmasse.
Zuletzt noch:
Hier zitiere ich den versierten zahnärztlichen Kollegen Dr. med. dent. Dr. (PhD-UCN)Johannes Lechner(Ganzheitliche Zahnmedizin, München): …
… „Zahn-Metalle – auch gold-haltige Legierungen – weisen ein überraschend hohes Lösungsprodukt ihrer Metallionen und ihres Abriebes beim Kauen auf“. …
Diese Metalle können im Speichel gelöst werden und durch die hoch-resorptive Mundschleimhaut im Körper aufgenommen werden („leaky gut-Syndrom“). Dort können Sie auf Grund ihrer Polarität mit körpereigenem Eiweiß Verbindungen eingehen und dabei wichtige Schaltstellen in Neurotransmittern, Mitochondrien und Enzymen blockieren“. …
Ein Wort – im Vorgriff – zur Diagnostik und Therapie.
Unbenommen ist eine schulmedizinische serologische Laboruntersuchung auf Schwer- und Edelmetalle. Aber das ist – einmal abgesehen, wenn es sich um eine arbeitsmedizinische Untersuchung handelt – ist für den Patienten sehr teuer.
Bewährt und effizient sind nach meinen jahrelangen Erfahrungen als Ganzheitsmediziner die folgenden beiden biologischen Untersuchungs-Verfahren:
1.) Verfahren der Bioresonanz
[z.B. Oberon®-NLS-Analyse – ggfls. mit zusätzlicher Verwendung von
standardisierten Schwer- und Edelmetall-Testsätzen]
2.) Haar-Elementar-Analyse
(früher Haar-Mineral-Analyse)
[auf „Langzeit-Status“ von Edel- & Schwermetallen, von Toxinen, von Mineral-Stoffen und Vitaminen]
Was die Therapie angeht, d.h. die bestmögliche „Detoxifikation“(d.i. Ausleitung und Entgiftung der belastende Schwer- und/oder Edelmetalle), stehen auch hier wiederum zwei Optionen zur Verfügung: einmal die Behandlung von chemisch-definierten Arzneiwirkstoffen der Schulmedizin – hier muss der behandelnde Arzt individuell entscheiden – und dann die biologische Option:
Für eine Entgiftung und Ausleitung aus dem betroffenen Organismus stehen Komplex-Bildner/Chelat-Bildner (Chelatoren) zur Verfügung, welche die (Schwer-)Metallkationen ausschwemmen.
Zurzeit stehen zwei Therapiewege zur Verfügung:
1. parenterale „Chelat“-Therapie
(Infusions-Therapie mit Chelatoren)
Vorsicht!
Bitte unbedingt beachten!
Keine Anwendung bzw. eingeschränkte Anwendung unter sehr enger Überwachung bei Vorliegen von Herzerkrankungen, schwerer Leber-Schädigung, fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung!
Vorsicht auch geboten bei einigen Formen von Blutbildungsstörungen, insbesondere bei Thrombozytopenien.
Meine persönliche Anmerkung:
Wenn eine parenterale Chelat-Therapie vorgenommen wird, dann sollte diese einzig erfolgen bei einem in Fragen der Chelat-Therapie umfassend versierten & qualifizierten Behandler mit dem entsprechenden apparativen Equipment und den Therapie-Einrichtungen zur Behandlung eines unter derTherapie evtl. eintretenden medizinischen Notfalls!
2. orale „Chelat“-Therapie
(Ausleitung und Entgiftung mit selektiv anzuwendenden oralen Chelatoren, z.B.
EDTA, DMSA, DMPS usw.)
Entsprechend den Vorbefunden sollte die Behandlung über mindestens 1 Monat und maximal 3 Monate sich erstrecken; danach Nachkontrolle anzuempfehlen.
Es gilt zu beachten:
Eine akute „Vergiftung (Intoxikation) mit Schwer- und Edelmetallen“ wird in aller Regel sofort erkannt und als medizinischer Notfall umgehend einer entsprechenden Akut-Behandlung zugeführt!
Gefährlicher sind die chronischen Intoxikationen; weil vielmals über Jahre schleichend, maskiert und unerkannt und somit auch unbehandelt.
Was dann in aller Regel zu nur schwer zu behandelnden und zu behebenden Schädigungen führt!
2. Vitalstoffe und FMS
a) Spurenelemente
Türkische Wissenschaftler fanden bei Patienten mit Eisenmangel-Anämie häufiger ein FMS als bei gesunden Kontrollpersonen. Bei Frauen mit einem FMS lagen die Ferritin-Konzentrationen signifikant niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen. Möglicherweise spielt Eisen als Co-Faktor der Serotonin- und Dopamin-Synthese in der Ätiologie der Fibromyalgie eine Rolle.
In einer Studie der Universität Tübingen, die 1998 publiziert wurde, wiesen Fibromyalgie-Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen signifikant niedrigere Selen-konzentrationen im Serum auf.
Wissenschaftler der Universität von Bagdad fanden bei Fibromyalgie-Patienten sowohl niedrigere Selen- als auch Zink-Konzentrationen. Über niedrige Zink-Konzentrationen wurde auch in einer türkischen Studie berichtet, die 2008 publiziert wurde. In dieser Untersuchung korrelierte der Zinkspiegel mit der Zahl der Tender-Points; die Magnesium-Konzentration war mit Müdigkeit assoziiert.
Eine Supplementierung mit Magnesium-Citrat führte bei FMS-Patienten zu einer signifikanten Verminderung der Zahl der schmerzempfindlichen Punkte und verbesserte auch die Ergebnisse beim „Fibromyalgia Impact Questionnaire score (FIQ)“ (Das FIQ ist ein Bewertungs- und Evaluations-Instrument zur Messung des Fibromyalgie(FM)-Patientenstatus. FIQ wurde entwickelt, um die Komponenten des Gesundheitszustandes zu messen, von denen man glaubt, dass am stärksten vom FMS betroffen sind).
b) Aminosäuren/AS ()
In einer Studie der Ludwigs-Maximilian-Universität München wurde bei Fibromyalgie-Patienten ein signifikanter Zusammenhang zwischen Schmerz-Scores und den Tryptophan-Konzentrationen festgestellt.
Je höher die Tryptophan-Konzentration, desto niedriger war auch der Spiegel des Schmerz-Mediators Substanz P.
In wenigstens zwei Doppelblindstudien erwies sich 5-HTP (5-Hydroxy-Tryptophan) als nützlich bei der Verbesserung verschiedener Fibromyalgie-Symptome. Insbesondere Müdigkeit, Schmerzintensität, Zahl der Tender-Points und Ängstlichkeit.
Im Jahr 2000 publizierten niederländische Wissenschaftler, dass bei Patienten mit Fibromyalgie im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant niedrigere Plasmakonzentrationen von Valin, Leucin und Isoleucin sowie Phenylalanin vorlagen.
Wissenschaftler der Universität von Pisa fanden bei Fibromyalgie-Patienten signifikant niedrigere Plasmakonzentrationen von Taurin, Alanin, Tyrosin, Valin, Methionin, Phenylalanin und Threonin. Sie vermuteten mögliche Defekte in der Resorption bestimmter Aminosäuren ().
Außerdem könnte beim FMS eine Störung des zentralen & peripheren katecholaminergen Systems – d.s. Noradrenalin und/oder Dopamin ausschüttende Zellen – vorliegen.
Türkische Wissenschaftler publizierten 2009 über einen signifikanten Zusammenhang zwischen den Glutathion-Spiegeln und der morgendlichen Steifigkeit. Der Glutathion-Spiegel und der Spiegel der Katalase waren bei Fibromyalgie-Patienten signifikant niedriger als bei Kontrollpersonen.
c) Oxidativer Stress ()
Französische Wissenschaftler fanden bei Fibromyalgie-Patienten signifikant niedrigere Konzentrationen von Stickoxid, Katalase und Thiol-Verbindungen sowie eine signifikant erhöhte Peroxidation (d.i. eine Oxidation in einem größtmöglichen Ausmaß, die insbesondere zur Bildung von Peroxiden führt).
Türkische Forscher konnten bei 85 Frauen mit FMS signifikant höhere Malondialdehyd-Spiegel als bei gesunden Kontrollpersonen nachweisen.
Die Konzentration der Superoxid-Dismutasen war hingegen deutlich vermindert.
Die Wissenschaftler vermuteten, dass erhöhte Spiegel Freier Radikale () für die Entwicklung der Fibromyalgie verantwortlich sind.
In einer weiteren Studie türkischer Wissenschaftler wurden bei FMS-Patienten ebenfalls erhöhte Malondialdehyd-Spiegel nachgewiesen, was darauf hindeutet, dass Fibromyalgie-Patienten unter oxidativem Stress stehen.
Bereits 2006 wurde von der Harran University (staatl. Universität in Sanhurfa/Türkei) veröffentlicht, dass die totale antioxidative Kapazität bei Fibromyalgie-Patienten signifikant vermindert ist.
Meine (Therapie-)Empfehlung:
Es wird eine Supplementierung mit Antioxidantien (), bes. mit sogen. „antioxidativen“ Vitaminen wie Vitamin C, D und E empfohlen.
d) Coenzym Q10
Mehrfach wurden Studien über den Status und das Verhalten von Coenzym Q10 bei Fibromyalgie-Patienten durchgeführt.
Spanische Wissenschaftler fanden bei Fibromyalgie-Patienten Defekte in der Verteilung und im Stoffwechsel von Coenzym Q10 in verschiedenen Zell-Systemen und Geweben; u.a. wurden auch Haut-Biopsien von FMS-Patienten untersucht, in denen ein oxidativer Stress, eine mitochondriale Dysfunktion und ein Coenzym-Q10-Mangel nachgewiesen werden konnten.
Auch die mononuklearen Zellen im Blut zeigten einen Q10-Mangel. Die spanischen Wissenschaftler vermuteten eine mitochondriale Dysfunktion als Ursprung des oxidativen Stresses bei Fibromyalgie-Patienten.
Bei fünf Fibromyalgie-Patienten wurde eine Therapie mit Coenzym-Q10 erprobt. Die Patienten erhielten täglich 300 mg Coenzym Q10 über einen Zeitraum von 9 Monaten, was zu einer signifikanten Verminderung der Symptome führte.
In einer weiteren Studie aus Spanien, die 2012 publiziert wurde, konnte durch eine Q10-Therapie eine deutliche Besserung der Kopfschmerz-Symptome und anderer klinischer Parameter bei Fibromyalgie-Patienten erreicht werden. Die Autoren der Studie empfehlen die Anwendung von Coenzym Q10.
e) Vitamin D
Aus mehreren Studien resultierte auch ein Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Konzentrationen und der Fibromyalgie.
In einer Studie, die in Saudi-Arabien durchgeführt wurde, zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Konzentration und dem Schmerz-Index/Schmerz-Score ()(= aus einzelnen Messgrößen der Schmerzen [Quantität u. Qualität, teils nach bestimmten Schlüsseln] rechnerisch zu ermittelnde Kenngröße zur Gesamtbeurteilung der Schmerzen [u.U. gegliedert in Spontan-, Belastungs-, Bewegungs-, Ruhe-Schmerz] zur Dokumentation vorwiegend im Rahmen von Verlaufsbeobachtungen u. therapeutischen Studien).
Bei den Patientinnen wurde sehr häufig ein sehr gravierender Vitamin-D-Mangel festgestellt, der hauptsächlich durch den Bekleidungsstil der Patientinnen erklärbar war.
Auch in einer pakistanischen Untersuchung von 40 FMS-Patientinnen zeigte sich häufig ein Vitamin-D-Mangel. Zwei Drittel der Patientinnen hatten eine Konzentration kleiner 20 ng/ml.
In einer ägyptischen Untersuchung von 50 Fibromyalgie-Patienten zeigte sich ebenfalls, dass diese signifikant niedrigere Vitamin-D-Spiegel aufwiesen als Kontrollpersonen.
Bei den Patienten mit einem Vitamin-D-Spiegel unter 20 ng/ml waren auch häufiger Gedächtnisstörungen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Schlafstörungen etc. nachweisbar.
In der „European Male Ageing Study“ (EMAS) (= Prävalenz, Inzidenz und geographische Verteilung der Symptome und ihre endokrinen, genetischen und psychosozialen Korrelate)wurde bei niedrigen Vitamin-D-Konzentrationen generell über mehr Schmerzen berichtet.
Das Vorhandensein von Schmerzen war mit höherer Wahrscheinlichkeit eines niedrigen Vitamin-D-Spiegels assoziiert.
f) Carnitin ()
Italienische Wissenschaftler untersuchten die Wirksamkeit einer Behandlung mit Acetyl-L-Carnitin () bei Fibromyalgie-Patienten.
Nach einer zehnwöchigen Behandlung waren bei den Patienten, die Acetyl-L-Carnitin erhalten hatten, im Vergleich zur Kontrollgruppe, die ein Placebo-Präparat eingenommen hatte, deutliche Besserungen der Fibromyalgie-Symptomatik nachweisbar.
(Quelle: Praxis für Mikronährstoffmedizin / Diagnostisches Centrum für Mineral-Analytik und Spektroskopie DCMS GmbH / Dr. med. Hans-Günter Kugler)
Zwischennotiz:
Substanz P (Pain) ()
d.i. ein Neuropeptid (Gehirnbotenstoff)() aus 11 Aminosäuren; zählt zu der Gruppe der „Neurokinine“(NKs)(); wird von Nervenzellen und von Leukozyten gebildet.
P wurde zuerst als Neurotransmitter () bei Schmerzrezeptoren („Nozizeptor“ ()) und schmerzleitenden C-Fasern angesehen. Wird ein Nozizeptor erregt, dann setzt er P frei.
P spielt zudem eine wichtige Rolle als Modulator bei Entzündungen.
Bei lokalen Entzündungen wird sie von den afferenten Neuronen der Spinal-Nervenund in Projektionsbahnen der Rückenmarksbahnengebildet.
P bewirkt eine starke Blutgefäß-Erweiterung und steigert die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Gefäßwand. Ferner bewirkt P eine Steigerung der Sensitivität der Schmerzneurone im Rückenmark.
Antagonisten(Gegenspieler ()) von P sind derzeit im Fokus der wissenschaftlichen Forschung, z.B. für die Schmerz-Therapie und als Antidepressiva.
Ein solcher Antagonist – korrekt: Neurokin-1-Rezeptor-Antagonist – ist Aprepitant(Emend® 125mg/80mg Kps).
Fazit:
Ein Überschuss an Substanz P wird als mögliche (Mit-)Ursache der Fibromyalgie diskutiert.
Weiter im Thema:
In der internationalen Literatur sind, anders als bislang in der deutschen, zahlreiche Hinweise aufinfektiöse, immunologische und hormonelle Auffälligkeiten zu finden.
Auch einegenetische Beteiligung wird vermutet, z.B. wurden u.a. signifikante Mutationen auf Chromosom 22(COMT-GEN, Position 158 Val/Met) gefunden, das schmerz-empfindungs-relevant ist und den Stoffwechsel beeinflusst.
Sollte sich dieser Befund bewahrheiten und evtl. sogar um weitere ergänzt werden, würden die psychosomatischen Erkrankungs-Modelle an Gewicht verlieren.
Diskutiert wird derzeit als eine weitere potentielle (Mit-)Ursache z.B. eine zu einem früheren Zeitpunkt durchlebte Infektionskrankheit, etwa eine Streptokokken- oder Borrelien-Infektion, die selbst zwar überwunden ist, jedoch zu einer Schädigung bzw. Fehlfunktion des Immunsystems geführt hat.
Eine Störung des Immunsystems ()ist allerdings bislang nicht nachgewiesen und eine Beeinflussung des Immunsystems z.B. durch Corticoide („Cortison")()hat auf die Symptome im Allgemeinen keinen Einfluss (kann aber in Einzelfällen doch wirksam sein).
Eine Infektion mit Borrelia burgdorferi[Erreger der Lyme-Borreliose] kann in allen Stadien der Erkrankung Symptome ähnlich einem FMS verursachen:
Dies sind insbesondere Myalgien(Muskelschmerzen), Arthralgien (Gelenkschmerzen), Müdigkeit und Konzentrationsprobleme.
Deshalb kann vor der Diagnosestellung Fibromyalgie die Abklärung einer Borreliosesinnvoll sein. Bujak et al. fanden 1996 bei Borreliose-Patienten in einem Fünf-Jahres-Zeitraum nach der Behandlung mit Antibiotika bei fast 50 % (10 von 23) Symptome, wie Erschöpfung und Arthralgien ähnlich einer Fibromyalgie oder einem Chronic Fatigue Syndrom (chron. Erschöpfungs-Syndrom wie es u.a. bekannt ist bei Lungen-Tbc, Krebskrankheiten, Multipler Sklerose, Burnout-Syndrom, chron. Erschöpfungs-Syndrom/CFS u.a.).
Unklar sei jedoch, ob dieses Syndrom auf weiterhin aktive Borrelien oder andere immun-pathologische oder postinfektiöse Prozesse zurückzuführen ist. (Clinical and neurocognitive features of the Post Lyme Syndrome).
Weitere Erklärungen – Erklärungs-Modelle:
Lokale Stoffwechselstörungen, Durchblutungsprobleme im Stammhirn-Bereich oder eine Über- oder Unterproduktion von bestimmten Botenstoffen im Gehirn, wie Serotonin, Dopamin oder Noradrenalin().
Gesichert hingegen ist:
Ein primäres Fibromyalgie-Syndrom(pFMS) kann sich aufgrund verschiedener Ursachen verschlimmern; ein sekundäres Fibromyalgie-Syndrom(sFMS) ebenso, zusätzlich kann diese Form bei entsprechenden Grundkrankheiten bzw. Krankheiten in der Anamnese (Vorgeschichte) ausgelöst und hervorgerufen werden:
1. Stress (Distress)
2.Angstzustände
3. Psychische Dysregulationen
4. ChronischeMüdigkeit[Erschöpfungs-Syndrome]
5. Kälte
6. feuchtes Wetter oder Wetterwechsel
7. anhaltende schwere Arbeit
Eine immer wieder zu beobachtende Beziehung besteht zwischen dem Nachtschlaf und der Fibromyalgie.
Personen mit Fibromyalgie schlafen meist schlecht oder aber sie wachen morgens auf und fühlen sich wie „gerädert".
Darüber hinaus kann man umgekehrt eine Fibromyalgie bei Probanden durch Schlafentzug hervorrufen.
Mein (persönliches) Summary:
Wir wissen inzwischen aus zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Untersuchungen, dass mindestens drei wichtige Steuersysteme des Körpers an der Krankheit „FMS“ beteiligt sind;
a) das Immun-System
b) das Hormon-System
c) das Nerven-System
Bis heute ist nicht bewiesen, dass die Krankheit auf einer Störung des Zellstoffwechsels beruht oder dass sie durch eine Störung des Immun-Systems kausal verursacht wird, wenngleich bestimmte Antikörper vermehrt auftreten. Allerdings sind keine FMS-Antikörper nachweisbar, bis heute nicht.
Auch hat man noch nie Bakterien oder Viren gefunden, die als Auslöser in Frage kämen, wenngleich sich nach gewissen Infektionskrankheiten – oft nach vielen Jahren – ein FMS einstellt.
Fest steht, dass das FMS keine Muskelerkrankung ist.
Die schnelle Ermüdung und Schonhaltung führen hier zu mangelnder Aktivität.
Viele Studien weisen nach, dass der Nervenbotenstoff Serotonin bei Fibromyalgie-Kranken in geringerer Menge verfügbar ist als bei Gesunden. Ein Mangel kann zu veränderter Hormon-Regulierung beitragen und unterschiedliche Beschwerden auslösen.
Man weiß noch nicht, in wieweit Stress ursächlich ist, fest steht, dass es Störungen in der Cortison-Ausschüttung (Stresshormon) gibt.
Häufig tritt die Fibromyalgie zeitgleich mit Unfällen oder schweren Infektionen auf.
Mitochondriopathie
Bereits seit einiger Zeit machen renommierte FMS-Forscher, aufgrund jahrelanger Forschungen, schwache und in ihrem Leistungsvermögen und ihrer Funktion gestörte Mitochondrien()– sie sind die „Kraftwerke der Zellen“! – mitverantwortlich für die Entstehung bzw. das Auslösen einer Fibromyalgie.
Einer Forschergruppe in Spanien ist es erstmals gelungen, in Proben (Biopsien) der Haut von Fibromyalgie-Betroffenen eine gestörte Mitochondrien-Funktion nachzuweisen.
Die spanischen Forscher sehen eine mitochondriale Fehlfunktion, oxidativen Stress und Entzündungen als drei zusammenhängende Faktoren an der Entstehung einer Fibromyalgie beteiligt.
Das lässt die Mutmaßung als realistisch erscheinen, dass es sich beim Fibromyalgie-Syndrom um eine „Mitochondriopathie“ handelt respektive, dass es sich beim FMS um eine durch eine Mitochondriopathie als ‚Mitauslöser handelt.
Mitochondrien sind „Innenbewohner der menschlichen Zellen mit einem Zellkern“, sogen. Endobionten. Jede Körperzelle besitzt ca. 1.500 Mitochondrien; manche Zellen wie z.B. die der Nerven bis zu 50.000. In den Mitochondrien wird aus Sauerstoff + Zucker + Phosphor der immens wichtige Energie-Spender „Adenosintriphosphat/ATP“ gebildet; laienhaft genannt „Zellbenzin“ oder auch ‚Betriebsstoff‘.
Um die riesige Leistung zu verdeutlichen: ‚Die Mitochondrien erzeugen aus 90% des eingeatmeten Sauerstoffs so viel kg an ATP, wie der Mensch wiegt:‘ Tag-für-Tag.
Doch das ist nicht alles, was diese winzigen Kraftwerke an Aufgaben haben. Da läuft beispielweise der Energie-liefernde Abbau der aus Traubenzucker erzeugten Benztraubensäure (Pyruvat) ab, dessen Produkt (Acetyl-CoA) ebenfalls in den in den Mitochondrien befindlichen Citratzyklus eingeht. Dieser Citratzyklus nimmt eine zentrale Stellung im Stoffwechsel ein – er wird auch Drehscheibe des Stoffwechsels genannt.
Des Weiteren findet in den Mitochondrien der Fettabbau statt wie auch bestimmte Teile des entgiftenden Harnstoffzyklus hier zu finden sind.
Mitochondrien sind neben den Knochen auch Calciumspeicher.
Dies der optimale Fall.
Aber:
Werden die Mitochondrien mit Schadstoffen – von innen wie von außen – be- und überlastet, dann kommt es bald zu Problemen, zuerst geringen und danach immer größeren. Und das führt dann unweigerlich zu ‚Störungen im gesamten menschl. Organismus‘ und gleichzeitig öffnet diese Leistungs-Schwäche Tür und Tor für viele Krankheiten, zumal chronische und progrediente.
Eine andauernde Leistungsminderung der Mitochondrien führt dann zwangsläufig zu einer „Mitochondriopathie“.
Was ist das?
d.i. die Bezeichnung für Funktionsstörungen bis hin zum Funktionsausfall der Mitochondrien.
Gemeinsames Merkmal einer Mitochondriopathie ist die „Störung der Zell-Leistung und der Zellsteuerung!“
Als „Auslöser“ für eine Mitochondriopathie können heute als gesichert gelten:
- Toxine (Rauchen, Schwer- und Edelmetalle, Pestizide, Insektizide, Lacke/
Farben, Lösungsmittel u.a.)
- Infektionen (Viren, Bakterien, Parasiten)
- Psychische Traumata
Folgende Faktoren können als gesichert gelten:
- Psychischer und/oder physischer Stress
- geistige und/oder körperliche Dauer-Überlastung
- Nebenwirkungen von Medikamenten (Antibiotika, Statine, Beta-Blocker,
Schmerzmittel, Nitrate u.a.)
- Nitrat-reiche Ernährung (Geräuchertes und bes. mit Kunstdünger belastete
Nahrungsmittel)
- Kohlenhydrat-reiche Ernährung (Reis, Mais, Weißmehl, Fruchtzucker u.a.)
Hinweis:
Aufgrund von Stressbelastung produzieren die Zellen des Körpers NO-Gas (Stickstoffmonoxid – s.v.). Nebenbei: Für die Entdeckung der NO-Gasbildung wurde 1998 der Medizinnobelpreis verliehen! Bis ca. 1970 war die physiologische NO-Gaswirkung im menschlichen Organismus unbekannt.
NO bewirkt durch eine Gefäßerweiterung eine verbesserte Durchblutung des Körpers.
Ebenso ist NO-Gas die „first line Abwehr des Immunsystems“ und wird zur Abwehr von intrazellulären Infektionen, wie Viren, Pilze und Parasiten gebildet. Die unkontrollierte NO-Gasproduktion führt zu Interaktionen in der Zelle, die im Endeffekt die Funktion der Mitochondrien irreversibel blockieren.
Zusätzlich entsteht dabei ‚nitrosativer Stress/NO-Stress‘ (s.v.), das heißt die Bildung von Sauerstoffradikalen O–, die mit NO-Gas reagieren und äußerst reaktionsfreudige ONOO—(Peroxidnitrite) bilden.
Dessen weitaus aggressiverer Metabolit Peroxinitrit löst einen bio-chemischen Teufelskreis aus, den Prof. Martin Pall(Washington State University, Institut für Molekularbiologie) als NO/ONOO-Zyklus bezeichnet.
Dadurch entstehen permanente Schädigungen der Zell- und der Mitochondrien-Membranen und der Gene. Schädigende Prozesse lösen die umwelttoxischen Substanzen wie Zigarettenrauch, Autoabgasen oder giftigen Chemiegasen aus.
Was ist die Folge?
Zuerst einmal: kleinere bzw. vorübergehende Funktionsstörungen behebt unser Organismus i.d.R. ohne sonderliches Zutun von selbst.
Dann aber: Bei länger bestehenden und/oder ausgeprägten Schädigungen kann es – und kommt vielmals auch! – zu chronischen und/oder gravierenden Krankheiten kommen, z.B.:
Allergien, Asthma bronchiale, Psoriasis, Neurodermitis, Unverträglichkeiten – Autoimmunkrankheiten wie u.a. Rheumatoide Arthritis/RA – CFS/CFIDS (chron. Erschöpfungs-Syndrom), MCS (Multiple Chemical Syndrome) – Infektanfälligkeit – neuro-degenerative Erkrankungen – Psychische Erkrankungen – Diabetes mellitus Typ 2 – Neigung zu Herzinfarkt und Schlaganfall – Immunschwäche – Krebskrankheit – Erkrankungen auf orthopädischem Gebiet – Migräne – Vorzeitige Alterung und u.a. Fibromyalgie.
Meine Meinung:
Die ‚Fakten‘ scheinen für eine Mitbeteiligung einer Mitochondriopathie beim Entstehen bzw. der Auslösung eines FMS zu sprechen.
Mir persönlich ist diese Faktenlage noch „zu dünn“ um für einen definitiven Schadensfaktor plädieren zu können. Die Wissenschaft ist gefordert – das gilt nicht nur für ein FMS, sondern für viele (z.B. oben genannte) chronische und gravierende Krankheiten –, intensiv zu forschen.
Meine Meinung
Ist aber auch, dass beim FMS eine Minderleistung der Mitochondrien vorliegt und dieser Funktionsstörung umfassend gegengesteuert werden muss/sollte (s. später).
Bevor wir nun „tiefer in die Materie“ einsteigen können, d.h. uns eingehender mit der Krankheit „Fibromyalgie“ auseinandersetzen können und werden, zuvor noch – insbesondere zur Information und Vermittlung eines Basiswissens – …
Chronische Schmerzen
Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen.
Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
(1830-1916 – mährisch-österreichische Schriftstellerin und Erzählerin)
Zusammenfassung
Chronische und/oder immer wiederkehrende Schmerzen bzw. die chronischen Schmerz-Syndrome oder die Schmerz-Krankheit oder auch der Schmerzpatientsind heute in der gesamten Medizin als „eigenständige Krankheiten“ anerkannt [im ICD-Diagnose-Thesaurus für Deutschland zu finden unter R.10… für den chronischen Schmerz und unter R 52.2 für das chronische Schmerzsyndrom bzw. die Schmerz-Krankheit/Schmerz-Patient].
Dabei handelt es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild, sondern um ein vielfältiges, komplexes und vielschichtiges Schadensereignis.
Die Schmerzen können dabei wechseln in Art/Charakter, Lokalisation, Beschwerdebild, Intensität und Fortdauer.
Neben der organischen Ebene(Körper/Soma) sind insbesondere auch die psychische Ebene(Seele)und vielmals auch noch die kognitive/ neuro-mentale(geistige) betroffen bzw. in Mitleidenschaft gezogen.
Das die Folgen bzw. Auswirkungen für den/die Betroffenen selbst.
Aber:
Zweifelsfrei wird das gesamte Umfeld der Schmerzpatienten mit Fortdauer der Schmerzerkrankung in Mitleidenschaft gezogen; so insbesondere die nächsten Familienangehörigen/Lebenspartner, aber auch der Freundes- & Bekanntenkreis und nicht zuletzt auch Kollegen im Berufs- bzw. Schulleben bzw. im Studium.
Nicht zuletzt wird vielmals die chronische Schmerzkrankheit zum sozio-ökonomischen Problem für die Solidargemeinschaft – einmal außer Acht gelassen die nicht unbeträchtlichen Behandlungskosten – i.S.v. Arbeitslosigkeit, Frühverrentung, Sozialhilfe …
Fakt ist:
Chronische Schmerzen kosten in Deutschland rund 25 Milliarden Euro pro Jahr, größtenteils verursacht durch Arbeitsunfähigkeit und Berentungen.
Fakten sind aber auch:
Laut letzten Erhebungen – Grundlage die „Europäische Schmerzstudie“ vom Oktober 2013 – der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V.(DGSS) [Sektion der International Association fort he Study of Pain (IASP)]haben u.a. zutage gebracht …
1. Zurzeit leiden(diagnostisch gesichert)ca. 17% der deutschen Gesamt-Bevölkerung(d.s. rund 14 Mio!)an chronischen Schmerzen,
2. Zurzeit leiden in Deutschland rund 9 Mio Menschen ab 14 Jahren(d.s. ca. 12% der Gesamtbevölkerung) an chronischen Schmerzen,
3. Zurzeit leidet jeder 3. Deutsche Erwachsene an chronischen Schmerzen (zum Vergleich: in Spanien finden sich mit 11% die wenigsten und in Polen mit 27% die meisten Schmerzkranken),
4. Frauen leiden deutlich häufiger an und unter chron. Schmerzen als Männer,
5. Der Haupt-Erkrankungsgipfel liegt in den Jahren zwischen 40 und 70,
6. Rückenschmerzen und Kopfschmerzen(nicht selten beide gleichzeitig) führen die Liste der häufigsten Schmerzerkrankungen an, dann folgen die verschiedenen Formen von Nerven-Schmerzen(z.B. diabetische Neuropathie, MS-Schmerzen)und die sogen. Tumor-Schmerzen und u.a. …
7. Die „Dunkelziffer“(als nicht diagnostisch gesicherte Erkrankungsfälle bzw.
Fälle, die nicht als Schmerzkrankheit angesehen werden)liegt dabei in ähnlichen Dimensionen wie die diagnostisch gesicherten Erkrankungszahlen (somit kommt man auf eine Gesamterkrankungszahl von rund 1/3 aller Deutschen!).
Eine repräsentative Umfrage der GfK