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In der verborgenen Welt Gan wurde ein König gewählt. Weil er das Land für Entwicklung, Wirtschaft und Fortschritt öffnen will, ist er bereit auf den besonderen Schutz zu verzichten, der die Grenzen von Gan sichert. Die Amulettträger werden von verschiedenen Botschaftern zusammengetrommelt, damit sie den König überzeugen können, den unklugen Plan aufzugeben. Ansonsten kehrt das Böse und die Macht der Schwarzalben zurück, die eine geheime Verbindung zum Hof des Königs zu haben scheinen. Wird es den Amulettträgern rechtzeitig gelingen, den König daran zu hindern das Gesetz zu unterschreiben? Eine fesselnde Geschichte über einen Kampf zwischen Gut und Böse.
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Seitenzahl: 336
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Für Conny
Denn jeder, der Arges tut,
hasst das Licht
und kommt nicht zu dem Licht,
damit seine Werke nicht bloßgestellt werden.
Johannes 3,20
Kapitel 1
Geheime Absprache
Kapitel 2
Unerwarteter Besuch
Kapitel 3
Der traurige König
Kapitel 4
Der Lichtalbenrat
Kapitel 5
Bücher, Bücher, Bücher
Kapitel 6
Me’irs Kammer
Kapitel 7
Der Kampf beginnt
Kapitel 8
Die Hütte des Bösen
Kapitel 9
Thainavels Plan
Kapitel 10
Das königliche Geschäft
Kapitel 11
Die große Tiefe
Kapitel 12
Dunkelheit breitet sich aus
Kapitel 13
Marsch nach Apelah
Kapitel 14
Geheime Wege
Kapitel 15
Erzminister Thainavel
Kapitel 16
Der große Kampf
Kapitel 17
Der königliche Empfang
Kapitel 18
Im Haus Nebijahs
[Zum Inhaltsverzeichnis]
Steif verneigte sich der Lichtalb Elbachur vor dem König, drehte sich um und verließ den Thronsaal. Vor der Tür wartete gespannt Alon, der Waldhüter, auf ihn. Seit einem Jahr verband die beiden eine tiefe Freundschaft. Das war ungewöhnlich, denn normalerweise lebten Menschen und Lichtalben zwar friedlich, ja sogar kameradschaftlich nebeneinander her, aber richtige Freundschaften wurden nur selten geschlossen. Die Unterschiede zwischen ihnen waren zu gewaltig. Die groß gewachsenen Lichtalben glichen zwar den Menschen, waren aber nicht aus Fleisch und Blut, sondern Licht. Alles an ihnen, ihre Gestalt, ihr langes Haar, ihre strahlenden Augen, war schön und anmutig. In großen Gruppen lebten sie in hell erleuchteten Schlössern und besaßen viele Fähigkeiten, die die Menschen nicht hatten. Sie kleideten sich in lange, glitzernde Gewänder und verbreiteten meist eine angenehme Atmosphäre. Um die Lichtalben schwebten winzige Lichtfunken, die ihnen einen besonderen Glanz verliehen. Als Elbachur nun durch die Tür des Thronsaals trat, waren es aber keine Lichtfunken, die um ihn herumschwirrten, sondern kleine Blitze, die hektisch an seinem Körper auf und ab zuckten.
»So schlimm?«, fragte Alon, der ihn erwartet hatte, besorgt. Die Erregung seines Freundes war ihm nicht entgangen.
»Wir müssen reden«, sagte Elbachur leise und schaute seinem Freund ernst in die Augen.
Alon verstand. »Ich gebe den anderen Bescheid. Gleiche Zeit, selber Ort«, hauchte er dem Lichtalb zu, drehte sich um und verließ das Vorzimmer des Thronsaals.
In diesem Moment öffnete sich hinter Elbachur erneut die Tür des Thronsaals. Diesmal trat ein hagerer Mann in den Raum. Alles an ihm sah korrekt aus. Seine schwarzen, glänzenden Haare waren streng nach hinten gekämmt und sein Schnurbart akkurat gestutzt. Er war fast ganz in Schwarz gekleidet, samt seiner Kniebundhosen und seinem Jackett. Das vorgestreckte Kinn wurde durch eine weiße, kunstvoll gestärkte Halskrause vom Rest des Körpers getrennt. Silberne Knöpfe und Schuhschnallen waren das Einzige, was man an seinem Äußeren als offensichtlichen Luxus hätte bezeichnen können. Ein Monokel vor dem linken Auge verstärkte seinen Adlerblick, mit dem er alles um sich herum beobachtete. Mit besorgter Miene wandte er sich an Elbachur:
»Verehrter Elbachur, bitte beruhigen Sie sich. Ich stimme Ihnen ja vollkommen zu. Aber Seine Majestät ist leider sehr eigensinnig.«
Elbachurs Blitze begannen noch hektischer um ihn herumzutanzen: »Eigensinnig?« Seine Stimme überschlug sich fast. »Aber Erzminister! Was Seine Majestät da vorhat, wäre eine Katastrophe für unser ganzes Land. Ich werde diesem Gesetz niemals zustimmen. Es ist ein Verrat an allem, was wir vor einem Jahr erkämpft haben. Das ist mein letztes Wort.«
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