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Ein starkes Plädoyer für die agile Selbst-Führung! Wünschen Sie sich nicht auch, als Führungskraft in Ihre volle Wirkung zu kommen und ein motiviertes Team zu führen? Ihr Erfolg beginnt bei einer einfachen aber tiefgreifenden Erkenntnis: Self-Leadership ist die Basis jeder gelingenden Führungsarbeit. Dieses Buch bietet Ihnen einen direkten Weg in ein neues Führungsleben, das Freude bereitet und eine neue Freiheit ermöglicht. Aber seien Sie bitte darauf gefasst, dass Sie dieses Buch in einen ernsthaften Veränderungsprozess bringt. Wenn Sie dieses Buch lesen und die Übungen befolgen, wird das seine Wirkung zeigen. Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden sich wundern und Sie - nach einiger Zeit - kaum mehr wiedererkennen. Sie sind eingeladen, sich dem Wandel zu stellen und durch Self-Leadership einen gelassenen Umgang mit der hohen Komplexität unserer Zeit zu finden. Wenn Sie die Einladung annehmen, werden Sie schon sehr bald ein Programm in eine neue Führungszukunft starten! Wir wünschen Ihnen bestes Gelingen, viel Freude, Glück und langfristigen Erfolg! Heinz Peter Wallner & Kurt Völkl
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Seitenzahl: 106
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Dr.Heinz Peter Wallner, Univ. Prof.DI Kurt Völkl
Fokus Self-Leadership
Gesunde und wirkungsvolle Selbstführung in Zeiten hoher Komplexität
Die größte Gefahr in turbulenten Zeiten ist nicht die Turbulenz, sondern mit der Logik von gestern zu handeln.
Peter Drucker
Impressum:
1. Auflage, 2017
Copyright © 2017 Edition Summerhill e.U.,
St. Margarethen/Raab, Österreich
Umschlaggestaltung: Copyright by Dodo Kresse, Wien
Satz und Layout: Dodo Kresse
Illustrationen: Dr.Heinz Peter Wallner
Korrektorat: www.professionelles-lektorat.de
E-Book Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017
ISBN: 978-3-9504233-3-4 (E-Book)
ISBN: 978-3-9504233-2-7 (Hardcover)
www.summerhill.at.
www.selfleadership.pro
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Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm und andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Seit gut zehn Jahren vergraben wir uns in Büchern, inspirieren uns gegenseitig, treffen einander regelmäßig, um über die Entwicklung von Menschen, Führung und Organisationen zu reden. In dieser Zeit ist viel Neues entstanden: Ein umfassendes agiles Führungssystem, ein Katalog mit den Führungswerten der Zukunft, ein ganzheitliches Veränderungsmodell, ein „Spielfeld“ mit neuen Spielregeln und Prinzipien für Zeiten hoher Komplexität, neue iterative Entscheidungsprocedere und ein Self-Leadership-Ansatz sind die Früchte unserer Arbeit, deren Ergebnisse wir konsequent in mehreren Büchern publiziert haben. Alle unsere Publikationen bauen aufeinander auf, ergänzen einander und sind ein Gesamtwerk, dessen Fortführung noch andauern wird. Wir nutzen und testen unser Wissen in der Praxis der Führungskräfteentwicklung und Organisationsberatung, im Real-Life-Management und in der Lehre an der Universität Graz und UniForLife.
Das zentrale Hauptergebnis unserer Arbeit ist ein ganzheitliches Entwicklungsmodell, das wir „train the eight®“ nennen. Das Modell beschreibt Entwicklungsvorgänge als Zyklus entlang einer liegenden Acht. Den Zyklus nennen wir auch „Zyklus der Manifestation“, weil er beschreibt, wie aus Ideen konkrete Formen werden und sich aus unseren Gedanken Wirklichkeiten manifestieren lassen. Das Entwicklungsmodell ist ganzheitlich, weil es den Menschen in seiner Komplexität integriert. Bei dieser Entwicklung geht es um Geist-Herz-Resonanz, um Entscheidungen, um konkretes Handeln und um das Lernen. Seit vielen Jahren setzen wir das Modell in der Führungskräfteentwicklung und in der Changeberatung in den Rollen als Trainer, Berater und Manager mit großem Erfolg ein.
Das Modell mag Ihnen auf den ersten Blick etwas fremd erscheinen. Allein das Symbol der liegenden Acht irritiert vorerst, weil wir in diesem Zusammenhang sonst fast nur Kreismodelle gewohnt sind. Aber seien Sie versichert, wenn Sie das Modell näher kennenlernen, werden Sie es schätzen und für Ihre Entwicklung als Führungskraft intensiv nutzen. Dieses Modell bildet auch für unseren Self-Leadership-Ansatz in diesem Buch die konzeptionelle Basis.
Cover
Titel
Zitat
Impressum
Vorwort
Einstimmung auf die Reise
Vorfreude auf den nächsten Zustand
Die komplexe Welt
VUCA und andere Belastungen
Sie ist stabil, sie ist instabil, sie ist stabil
Wie wir auf die Welt reagieren können
Coping – unsere Bewältigungsstrategien
Unsere reaktiven Bewältigungsstrategien
Unsere proaktiven Bewältigungsstrategien
Unsere agilen Bewältigungsstrategien
Die Entwicklung als Dreiklang
Der Grundton der Entwicklung: Self-Leadership
Die große Terz der Entwicklung: Team-Leadership
Die reine Quinte: Sustainability-Leadership
Was ich bin und was aus mir wird
Eine höchst agile Entwicklungsstruktur
Die Neuerfindung
Die Entsorgung
Die Exploration
Die Neubahnung
Der ganzheitliche Entwicklungszyklus
Achterbahn der Entwicklung „train the eight®“
GEIST – das neue Denken (erster Quadrant)
HERZ – die neue Haltung (zweiter Quadrant)
BEWEGUNG – das neue Tun (dritter Quadrant)
FORM – die neue Erkenntnis (vierter Quadrant)
WIEDERHOLUNG – Gelingen durch Konsequenz
Fokus Self-Leadership im Führungsalltag
Eine Geist-Herz-Übung zur Stärkung
Ich bin eine wirkungsvolle Führungskraft
Ich spüre meine Kraft und Lebendigkeit
Ich bin voller Überraschungen & neuer Gewohnheiten
Ich bin mitten im reflektierten Werden
Mein Commitment zur Wiederholung
Wertvolle Vertiefungen für Ihr Zukunftsbild
Die Geschichte, die über mich erzählt wird
Mein Glaubenssatz – ich affirmiere meine Zukunft
Meine langfristigen Ziele mit C.A.R.V.E.R entwickeln
Zwischenstopp - MyBigPicture
Gelebte Self-Leadership-Praxis
Neues Denken, neue Haltung, neues Tun, neue Erkenntnis an diesem Tage
Nützliche Tools für den Self-Leadership-Alltag
Einige schnelle Fragen für den Alltag
Instant-Impulse für den Start in den Tag
Vier Spielregeln, die Ihnen helfen werden
Skizzen: Führung im 21. Jahrhundert
Führung im 21. Jh – 25 Moonshots
Führung im 21. Jh – Geist-Herz-Bewegung-Form
Landkarte der neuen Führung
Vertiefungsmöglichkeiten
Ausgewählte Literaturhinweise
Die Autoren
Weitere Bücher
Sie sind Führungskraft, Sie sind unternehmerisch tätig, Sie haben eine verantwortungsvolle Position, Sie bereiten sich als Potenzialträger auf eine Führungsverantwortung vor oder Sie interessieren sich aus anderen Gründen für einen sinnvollen und wirksamen Entwicklungsweg? Dann verstehen Sie dieses Buch bitte als Einladung! Gehen Sie mit uns ein Stück des Weges – wir können es auch eine Reise nennen, die in der ersten Station nach innen, zu Ihnen selbst, führt. Lernen Sie sich neu kennen und begreifen Sie sich als „übendes Wesen“. Wenn Ihnen diese Ausdruckweise nicht gefällt, dann sagen wir einfach: Sie sind ein trainierender oder ein lernender Mensch, jemand, der klare Ziele oder eine Vision verfolgt.
Das Ziel dieses Buches lautet:
Die eigenen, kreativen Potenziale entwickeln
und zur vollen Wirkung bringen.
Im ersten Kapitel wollen wir Sie einstimmen. Wir werden zeigen, was es für uns heißt, sich einem Lernprozess zu unterwerfen. Wir werden begründen, warum gerade heute Führungskräfte ihre Entwicklung aktiv in die Hand nehmen müssen und nicht mehr einfach auf das nächste Training in der Firma warten können. Die Welt ist extrem komplex, sie ist dicht und belastend. Füllen Sie sich mit Energie von innen her und Sie werden im Außen wirksam bleiben. Das ist der Beginn einer guten Entwicklung, die wir Self-Leadership nennen.
„Die Vorfreude auf den nächsten eigenen Zustand ist das, worauf es beim Lernen ankommt“, meint der Philosoph Peter Sloterdijk. Dies gilt auch für die Entwicklung als Führungskraft. Wir müssen für uns in Zukunft faszinierende Lernatmosphären schaffen, uns zum Feiern motivieren und immer wieder einladen, das nächste Stück des Weges zu erkunden. Was ist anspornender als die Lust auf den nächsten, besseren Zustand als Führungskraft, der aus purer Eigenleistung und in jedem Fall auf Basis eines schon makellos fertigen Menschen erreicht wird? Da ist sie zu spüren, die aufkeimende Freude am Werden im Bewusstsein eines sicheren Seins.
Selbstverantwortliches Lernen ähnelt der Orientierung mithilfe einer Stirnlampe. Immer bestimme ich selbst, ob ich das Licht einschalte und wie weit ich den Strahl nach vorne richte. Es ist ein Erkunden meines eigenen Entwicklungsweges, ohne dass es einen „Oberleuchter am Set“ braucht, wie das Sloterdijk auf den Punkt bringt. Die bewusste Hinwendung zum Self-Leadership meint also, mich selbst einzuladen, herzlich willkommen zu heißen, mein Licht einzuschalten und das nächste Stück des Weges freudig zu erkunden. Wir alle leiden unter jenen Menschen in Unternehmen, die wie Insekten nur mehr um die größte Lampe kreisen und letztlich verbrannt am Boden landen. Ihr eigenes Licht hat schon lange aufgehört zu leuchten, sie haben keine Energie und Ihre Batterien sind leer. Aber selbst wenn die Akkus leer sind, braucht es „einfach“ nur neue Energie und den Willen, die Lampe wieder einzuschalten.
Wir können das Einschalten der Stirnlampe als Metapher für Self-Leadership nehmen. Damit ist eine Abwendung von den Oberleuchtern am Theaterset der Unternehmen verbunden. Die Komplexität unserer Umwelt verlangt von uns ein eigenes Licht, auch wenn es anfangs vielleicht nur einer „Funzel“ gleichkommt. In der heutigen Zeit kann kein Mensch mehr so heroisch sein, für alle anderen den Weg auszuleuchten. Das wäre eine Anmaßung und Dummheit zugleich. Es kommt vielmehr auf die Vielzahl der kleinen Lichter an, die sich bündeln und gemeinsam nach Wegen suchen. Der Entwicklungsweg aber beginnt immer bei uns selbst und mit einem ersten mutigen Schritt. Es geht darum, unser eigenes Licht zu kultivieren, die Batterien aufzuladen und unseren eigenen Weg zu gehen. Schalten Sie ein!
Wir leben in einer Welt des Fortschritts. Damit hat in unser Leben eine Art Verbesserungspflicht Einzug gehalten, die alle Dinge und auch jeden Menschen unmittelbar betrifft. Niemand ist mehr gut genug, so wie er heute bereits ist. Mögen auch noch so viele Weisheitslehrer uns von der Vollendung des Seins erzählen – was in unserer Welt wirklich zählt, ist ein reflektiertes Werden, ein ständiges Lernen und Verbessern unserer Selbst. In vielen Menschen lodert ein Feuer der Unzufriedenheit mit dem jetzigen Zustand. Wir werden von der Aussicht auf eine bessere Zukunft belastet und wir unterliegen einem „Zug nach oben“. Die Annahme dabei: „Weiter oben ist es besser.“ Dieser Zwang zur Entwicklung führt uns in eine Logik des Vergleichens. Es geht uns um ein „besser“ oder „schlechter“. Der neue Zustand, also das Morgen, möge bitte besser sein als das Heute. So wie wir es aus der Computerwelt kennen, gibt es auch für uns ein ständiges Update. Heute sind wir noch in Version 3.45 zu haben, morgen aber kommen wir in Version 4.0 ganz neu auf den Markt der Möglichkeiten.
Die Welt des Seins zeigt sich zwar immer wieder, sei es bei einem Yogawochenende oder einem Retreat in den Bergen, und manche unter uns mögen das Sein als Gegenpol auch langfristig erfolgreich in ihr Leben holen, dennoch ist das Hauptstück unseres Berufslebens in der westlichen Welt ein reines Werden. Besonders Menschen, die Führungsverantwortung übernommen haben, oder Menschen, die in agilen, selbstverantwortlichen Teams arbeiten und täglich kreative Leistungen erbringen müssen, sind Dauergast in der Business Class der Verbesserungspflicht. Wir können also sagen: Willkommen in der komplexen Welt der Veränderung! Das Gute an der Sache ist, Sie müssen sich nicht anschnallen, weil Sie – ganz im Gegenteil – in Bewegung bleiben müssen. Es gibt aber auch etwas, das den Sicherheitsgurt ersetzt: Es ist die innere Haltung zur Veränderung. Machen Sie aus der Verbesserungspflicht eine Veränderungsmöglichkeit. Nehmen Sie die Welt, wie sie ist, und spielen Sie ganzheitlich auf dieser Klaviatur. Folgen Sie Nietzsches Rat und bejahen Sie das Notwendige, weil es ohnehin unvermeidbar ist. Am besten sind Sie als Führungskraft für die neue Zeit aufgestellt, wenn Sie Ihren Führungsalltag zur Übung machen. Der Alltag wird zum Trainingslager, zum ständigen Lernfeld. Wie das am besten geht und welche Kompetenzen dafür notwendig sind, zeigen wir Ihnen in diesem Buch.
Was die Welt für uns noch im Köcher hat, ist ein Prozess der „Komplexifizierung“. Mangels kreativerer Ideen wurde mit VUCA ein neues Akronym für diese komplexer werdenden Umweltbedingungen geprägt. Was VUCA heißt? VUCA beschreibt unsere Umwelt, also die Bedingungen, unter denen wir leben und arbeiten. Diese Welt ist gekennzeichnet von „Volatility“, von „Uncertainty“, von „Complexity“ und von „Ambiguity“. Volatilität meint eine Umwelt, in der Veränderungen sehr häufig und tiefgehend sind. Unsere Welt ist instabil geworden, in der wir uns an die langen stabilen Phasen der Vergangenheit nur mehr vage erinnern können. Uncertainty beschreibt die Unsicherheit, mit der wir heute leben müssen. Auch die nähere Zukunft ist kaum vorhersehbar. Immer wieder überrascht uns die Welt mit einem Ereignis, das niemand vorhergesehen hat. Natürlich könnten wir vor dieser Unsicherheit dauerhaft in Deckung gehen, aber besser ist es, mit einem neuen Bewusstsein und einer neuen Wachsamkeit das Unerwartete willkommen zu heißen. Complexity bezieht sich auf die steigende Komplexität der Welt. Die einzig wichtige Botschaft lautet: Fallen Sie nicht auf die Rattenfängerei der „Simplify-Methoden“ herein. Wer Komplexität reduziert, ist feige und stiehlt sich aus der vollen Lebendigkeit. Es braucht vielmehr ganzheitliche Methoden, um die hohe Komplexität zu meistern. Sie ist nicht unser Feind, sondern unser Feld des Potenzials, unsere beste Ressource, das Megaentwicklungsfeld und ein unermesslicher Markt für unsere Wirtschaftswelt. Ambiguity zeichnet uns eine Welt voller Widersprüche. Die Logik verliert ihre Gültigkeit. Es gibt kein Richtig und kein Falsch mehr. Die widersprüchliche Welt verhält sich seltsam. Es kann die eine Aussage wahr sein und das genaue Gegenteil davon auch. Meist sind diese widersprüchlichen Aussagen auch voneinander abhängig. So einen Widerspruch nennt man einen „aporetischen Widerspruch“. Wollen Sie ein Beispiel? Vertrauen und Kontrolle sind einander widersprechende Ansätze in der Führung. Wer vertraut, muss nicht kontrollieren, und umgekehrt. Das wäre aber ein Schwarz-Weiß-Denken, das unserer komplexen Welt nicht gerecht wird. Auch der Spruch eines alten Fahrkartenkontrolleurs – „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – ist aus heutiger Sicht höchst unpassend. Was also sollen wir tun? Mit den Widersprüchen leben, sie aushalten, sich mit ihnen versöhnen und auf einer höheren Ebene nach einer Lösung, einer Synthese, suchen? Welche Art der Führung erwächst aus dem Widerspruchspaar Vertrauen und Kontrolle? Es bleibt keine andere Lösung, als beide Begriffe aufzulösen, das Beste aus beiden Seiten herauszuholen und auf einer höheren Ebene neu zu verbinden. Diese VUCA-Umwelt ist unsere tägliche Herausforderung.