Franken Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer - E-Book

Franken Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Ralf Nestmeyer

0,0
20,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Mit fast 23.000 Quadratkilometern macht das Gebiet Frankens mehr als ein Drittel Bayerns aus. In der zehnten Auflage finden Sie auf stolzen 516 Seiten und 256 Farbfotos die herrlichen Landschaften sowie Kunst und Kultur der süddeutschen Region. Dank 74 Karten entgeht Ihnen in Ihrem Urlaub keine von Frankens Sehenswürdigkeiten. Zahlreiche eingestreute kurze Essays vermitteln ihnen die bewegte und interessante Geschichte Frankens, von Deutschem Orden und Fränkischem Reichskreis bis zum fränkischen Woodstock und dem "Glubb", dem 1. FCN. Ob Hotels, Restaurants, Touren, oder Freizeitmöglichkeiten: Unser Autor hat für Sie alles vor Ort persönlich recherchiert und ausprobiert. Geheimtipps verraten die vielen Perlen im fränkischen Norden Bayerns. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. Die schönsten Seiten Frankens entdecken Mehr als 200 beschriebene Orte in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken warten auf Ihren Besuch: Bamberg, Bad Kissingen, Hof, Schweinfurt und viele mehr, wie etwa das Romantische Franken entlang der gleichnamigen Straße mit den Fachwerkstädten Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber, das Seenland, im Sommer von Wald umschlossenes fränkisches Badeparadies, das Altmühltal, die Metropolregion Nürnberg, mit Fürth und Erlangen das größte Ballungsgebiet Frankens, mit dem Germanischen Nationalmuseum, dem Verkehrsmuseum der DB und der mittelalterlichen Burg. Fränkische und Hersbrucker Schweiz mit bizarren Jurafelsen, Höhlen und pittoresken Burgruinen sind ein Paradies für Kletterer, Boulderer und Wanderer. Steigerwald und Haßberge mit der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Bamberg, das fränkische Weinland, der Spessart, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands, das Mainviereck, die Röhn, der Frankenwald, das Coburger Land und das Maintal plus Fichtelgebirge - Franken ist ein ganz besonderes Reiseziel.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 857

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Ralf NestmeyerOrientiert in FrankenDie Region im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturAktiv in FrankenFranken mit KindernBier und WeinUnterwegs in FrankenRomantisches FrankenRothenburg ob der TauberSchillingsfürstFeuchtwangenDinkelsbühlWassertrüdingenAnsbachLeutershausenColmbergHeilsbronnBurgbernheimMarkt ErlbachLangenzennCadolzburgHerzogenaurachFränkisches Seenland und AltmühltalRothDer RothseeAllersbergHilpoltsteinDer AltmühlseeGunzenhausenMuhr am SeeWolframs-EschenbachBrombach- und IgelsbachseeSpaltAbsbergAbenbergPleinfeldEllingenWeißenburgThalmässingTreuchtlingenPappenheimGredingNürnberg und die RegionNürnbergSchwabachFürthErlangenFränkische und Hersbrucker SchweizForchheimButtenheimDas WalberlaEbermannstadtStreitbergMuggendorfGößweinsteinTüchersfeldPottensteinPretzfeldSchloss und Wildgehege HundshauptenEgloffsteinObertrubachHiltpoltsteinGräfenbergPegnitzLindenhardtBetzenstein und der Veldensteiner ForstWaischenfeldHeiligenstadtHollfeld unddas obere WiesenttalThurnauLaufHersbruckHappurgAlfeldDas HirschbachtalSchnaittachAltdorfSteigerwald und HaßbergeBad WindsheimUffenheimNeustadt an der AischHöchstadt an der AischScheinfeldSchlüsselfeldPommersfeldenEbrachPrichsenstadtWiesentheidCastellGerolzhofenBambergSchloss Seehof bei MemmelsdorfHaßfurtKönigsbergBad KönigshofenFränkisches WeinlandSchweinfurtVolkachDettelbachKitzingenIphofenMarktbreitOchsenfurtSommerhausenEibelstadtWürzburgVeitshöchheimKarlstadtGemünden am MainSpessart und MainviereckLohrWertheimStadtprozeltenMiltenbergAmorbach und Kloster AmorbachKlingenbergAschaffenburgMespelbrunnRhönHammelburgBad BrückenauBad KissingenBad BockletMünnerstadtBad NeustadtMellrichstadtFladungen und Hohe RhönOstheim vor der RhönBischofsheimFrankenwald, Coburger Land & Oberes MaintalCoburgBad RodachSeßlachScheßlitzBad StaffelsteinLichtenfelsKronachLudwigsstadtBad StebenKulmbachFichtelgebirgeBayreuthCreußenBad BerneckWeißenstadtBischofsgrünFichtelbergWunsiedelMarktredwitzSelbHofNachlesen & NachschlagenGeographie und GeologieGeschichte FrankensFeste und VeranstaltungenFränkische MentalitätKleine fränkische LiteraturgeschichteFränkische KücheFranken von A bis ZAnreiseBadenEntdeckerPassInformationInternet und AppsJugendherbergenKlimaKochkurseMetropolregionReisezeitRundfunkTourismusUnterkunftVerzeichnisseImpressumÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Die Meistertrunk-LegendeEine fränkische Geheimsprache: das Schillingsfürster JenischWas ist Romantik?Unterhose mit BlutfleckGustav Weißkopf – ein fast vergessener LuftfahrtpionierDer Pleikershof – vom „Streicher-Hof“ zum KibbuzEin früher Fall von IndustriespionageDer Rhein-Main-Donau-Kanal – das dümmste Bauwerk seit dem Turmbau zu Babel?Franken – Land der MinnesängerSpalt – die HopfenstadtDer Deutsche OrdenAmerikanischer Kultautor heiratete in PappenheimStätte der Rohheit und GewaltAlbrecht Dürer – der berühmteste Sohn der StadtDie Nürnberger Gesetze: „Legalisierung“ der UnmenschlichkeitDie Nürnberger ProzesseGeschichte der Fürther JudenFürther Unternehmergeist: Quelle, Grundig, MetzDie Forchheimer Keller – fränkische Gemütlichkeit purKeine Nazis in Wohlmuthshüll!Geologie der Fränkischen SchweizOsterbrunnen – farbenfrohes BrauchtumImmer den Flinderbuschen nachDie „Gruppe 47“ in der PulvermühleDas größte Stadion der Welt im Hirschbachtal?Geschichte der Schnaittacher JudenDie heilige Kunst der ZisterzienserBamberg – Bayerns HauptstadtKünstler in der Villa ConcordiaEin Genie aus KönigsbergWilhelm Sattler und das „Schweinfurter Grün“ – Umweltprobleme im 19. JahrhundertEin Sommerhäuser in AmerikaVom Glockengießer zum StararchitektenDer Bildschnitzer von WürzburgWie die Pizza über die Alpen kamSchneewittchen und die sieben ZwergeAbstecher nach TauberfrankenDer Spessart, ein großes ArmenhausElegant und stilvoll unter die ErdeWie das Rhönrad erfunden wurdeBionade – eine erfrischende ErfolgsgeschichteDer Kreuzberg – der heilige Berg der FrankenWarum Johann Strauß Coburger wurdeWie der Mohrenkopf aus dem Stadtwappen verschwandNachtwächter – kein Job für FrauenDie Baumeisterfamilie DientzenhoferEin Cranach aus KronachMusikalische Mythensuche: Wagner und BayreuthDas „weiße Gold“ des FichtelgebirgesMödlareuth – das geteilte DorfBarocke Pracht in Franken„Woodstock“ in FrankenFrankens unbekannter Jamie OliverLebkuchenrezepte über die Jahrhunderte„Der Glubb“
Kartenverzeichnis
Romantisches FrankenRothenburg ob der TauberDinkelsbühlAnsbachFränkisches Seenland und AlmühltalRothGunzenhausenWeißenburgNürnberg, Fürth und ErlangenNürnberger BurgNürnberger ReichsparteitagsgeländeNürnberger AltstadtSchwabachFürthErlangenFränkische SchweizForchheimHersbrucker SchweizSteigerwaldBad WindsheimGerolzhofenBambergHaßbergeFränkisches WeinlandSchweinfurtVolkachKitzingenIphofenWürzburger ResidenzWürzburgSpessartLohrMiltenbergAschaffenburgRhönCoburger Land, Frankenwald, Oberes MaintalCoburgKronachKulmbachFichtelgebrigeBayreuthHofLegende FrankenFranken Übersicht
Unterwegs mit
Ralf Nestmeyer
ist Historiker und Gründungsmitglied von PEN-Berlin. Er lebt in Nürnberg und ist Autor von zahlreichen Reiseführern; zudem hat er ein Buch über „Französische Dichter und ihre Häuser“, das Sachbuch „Alles Mythos! 16 Populäre Irrtümer über Frankreich“ und zwei Krimis, die in der Provence spielen, geschrieben („Roter Lavendel“, „Die Toten vom Mont Ventoux“, „Späte Rache im Luberon“; „Glutroter Luberon“). Im Michael Müller Verlag sind von ihm folgende Titel erschienen: London, Cornwall, Südengland, Paris, Marseille, Normandie, Languedoc-Roussillon, Provence, Haute-Provence, Côte d’Azur, Nürnberg sowie Franken.
Als Reisejournalist kommt man wahrlich viel in der Welt herum: Zur Apfelblüte geht es auf Wandertouren durch die Normandie, im Juni fasziniert die Farbenvielfalt in den südenglischen Gärten, bevor man sich im Herbst endlich am Hafen von Saint-Tropez von den Strapazen der letzten Monate erholen kann ... Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann ist es doch nirgendwo so schön wie in Franken. Als waschechter Nürnberger habe ich es trotz verlockender Angebote noch nicht über das Herz gebracht, meiner fränkischen Heimat dauerhaft den Rücken zuzukehren. Selbst zum Studium bin ich gerade einmal bis nach Erlangen gekommen. Fast möchte ich behaupten, dass jeder Tag, an dem ich nicht an meiner geliebten Nürnberger Burg vorbeiradle, ein verlorener Tag ist.
Ich liebe den weichen fränkischen Zungenschlag, der so viel Bodenständigkeit ausstrahlt und sich wohltuend von der Münchner Überheblichkeit unterscheidet. Und was schert einen echten Franken eine Weißwurst mit süßem Senf oder eine Gänsestopfleberpastete, wenn er die Vorzüge eines ofenfrischen Schäufeles oder von „Sechs auf Kraut“ zu schätzen weiß?
Viel Spaß in Franken!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Ralf Nestmeyer, Stichwort „Franken“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in Franken
Die Region im Profil
Franken ist ...
»Franken ist wie ein Zauberschrank; immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien [...]. Wer Deutschlands geheimste, jungfräulichste Reize genießen will, muß nach Franken reisen«, schrieb der Reiseschriftsteller Karl Immermann 1837 in sein Tagebuch.
Die größten Städte Frankens sind Nürnberg, Würzburg, Fürth und Erlangen - die allesamt mehr als 100.000 Einwohner haben. Im Ballungsraum Nürnberg leben zusammen mehr als eine Million Menschen.
... nicht Bayern.
Dieser Tatsache sollte man sich stets bewusst sein, wenn man durch das Frankenland reist. Kein Franke fühlt sich geehrt, wenn man ihn als Bayern bezeichnet. Mancherorts sind sogar noch tiefe Ressentiments vorhanden, schließlich ist es doch erst 200 Jahre her, dass die fränkischen Kleinstaaten im Zuge der Napoleonischen Kriege ihre Eigenständigkeit verloren und an Bayern fielen. Statt Weiß-Blau werden die Fahnenmasten bei Festlichkeiten in den Regionalfarben Rot und Weiß beflaggt. Als Wappen Frankens gilt der fränkische Rechen; er zeigt drei in Rot getauchte silberne Spitzen.
... ein Land der Städte.
Nicht nur romantische Gemüter geraten angesichts der zahlreichen gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne ins Schwärmen: angefangen bei den markgräflichen Residenzen Ansbach und Bayreuth über die Bischofsstädte Würzburg und Bamberg bis hin zu den ehemaligen Reichsstädten, allen voran Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl, die bis heute in der Gunst der Touristen ganz oben stehen. Im mittelfränkischen Wolframs-Eschenbach, im oberfränkischen Seßlach sowie im unterfränkischen Prichsenstadt könnte man denken, die Zeit sei stehen geblieben.
... viel Natur.
Trotz der vielen Städte und Dörfer ist Franken ein dünn besiedeltes Land, die rauen Kuppen der Rhön und die Höhen des Fichtelgebirges sind ebenso wie die dichten Wälder des Spessarts und des Steigerwaldes von menschlicher Besiedlung weitgehend verschont geblieben. Insgesamt zehn Naturparks und das Biosphärenreservat der Rhön sorgen dafür, dass auch Natur- und Wanderfreunde auf ihre Kosten kommen.
Fachwerk und Seen
Mit den ehemaligen Reichsstädten Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber besitzt Franken zwei der schönsten deutschen Fachwerkstädte, die genauso wie Feuchtwangen und Schillingsfürst an der Romantischen Straße liegen. Barock präsentiert sich die Stadt Ansbach mit ihrer Orangerie, in deren Garten Kaspar Hauser ermordet wurde.
Das Fränkische Seenland ist zwar ein künstliches Ferienparadies, doch gehört es längst zu den beliebtesten Baderegionen Frankens. Zum Kanufahren ist allerdings die Altmühl vorzuziehen, die sich durch den Südwesten Frankens bis nach Pappenheim schlängelt. Zudem locken die Römer in Weißenburg und die Deutschordensstadt Ellingen mit ihrem Schloss.
Region Nürnberg
Zusammen mit Fürth und Erlangen bildet Nürnberg nicht nur das größte Ballungsgebiet Frankens, auch in kultureller Hinsicht gehört die Region zum Pflichtprogramm. Das Spektrum reicht vom Germanischen Nationalmuseum über die Kaiserburg bis hin zum Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, das sich mustergültig mit den dunklen Jahren der deutschen Vergangenheit auseinandersetzt.
Felsen, Berge und Wälder
Mit ihren lieblichen Tälern, bizarren Jurafelsen und Höhlen sowie pittoresken Burgruinen gehört die Fränkische Schweiz mitsamt der sich im Osten anschließenden Hersbrucker Schweiz zu den beliebtesten Wanderregionen Frankens. Eine ursprüngliche Landschaft, in der es noch idyllisch gelegene Dörfer und Brauereien mit süffigen Bieren zu entdecken gilt.
Der Steigerwald mit seinen ausgedehnten Laubwäldern und die im Norden angrenzenden Haßberge gelten als ein unverfälschtes Stück Franken. Highlight der Region ist die Weltkulturerbestadt Bamberg. Das „fränkische Rom“ steht auf sieben Hügeln und lebt vom Gegensatz romanisch-gotischer Kirchenpracht und barocker Bürgerlichkeit.
Der Nordosten Frankens ist nicht nur durch ein raues Klima und die Höhenzüge des Fichtelgebirges und Frankenwaldes geprägt, sondern auch durch die zahlreichen Residenzstädte. Egal, ob Coburg, Kulmbach, Kronach oder Bayreuth - alle Städte besitzen noch mächtige Festungen und prunkvolle Residenzen, die an die fränkische Kleinstaaterei erinnern.
Am Main
Mit seinen Weinbergen gehört der Main zu den lieblichsten Regionen Frankens. Kunst und Kultur gehen hier eine einzigartige Symbiose ein. Entlang des Flusses durchstreift man Dutzende von herrlichen Kleinstädten sowie die Mainmetropole Würzburg. Einsamkeit findet man in den ausgedehnten Wäldern des Spessarts und auf den Höhenzügen der Rhön.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Franken hat kulturell viel zu bieten: Zum UNESCO-Welterbe gehören Bamberg, die Würzburger Residenz, das Markgräfliche Theater in Bayreuth und als Teil des Limes auch die Thermen in Weißenburg. Eindrucksvoll ist aber auch das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.
„Franken ist wie ein Zauberschrank, immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien, und das hat kein Ende.“ (Karl Immermann)
Prunkvolle Schlösser
Ein Fürst braucht bekanntlich mindestens ein repräsentatives Schloss, und da es in Franken viele Fürsten gab, wurden auch viele Schlösser gebaut. An erster Stelle steht die zum UNESCO-Welterbe geadelte Würzburger Residenz mit Balthasar Neumanns grandiosem Treppenhaus, die kein Geringerer als Napoleon Bonaparte als „das schönste Pfarrhaus Europas“ bezeichnet hatte.
Doch auch die Neue Residenz in Bamberg sowie die markgräflichen Schlösser in Ansbach und Bayreuth sind eindrucksvolle Beispiele barocker Prunkbauten. Die Aschaffenburger Johannisburg diente sogar als Vorbild für den repräsentativen Schlossbau in Deutschland. Nicht zu vergessen: das Schönbornschloss Weißenstein in Pommersfelden und Mespelbrunn, das fränkische Märchenschloss schlechthin. Weniger die Schlösschen als vielmehr die zugehörigen Gartenanlagen faszinieren in Veitshöchheim und im Aschaffenburger Park Schönbusch. Zu gefallen wissen selbstverständlich auch die Bayreuther Eremitage und Schloss Seehof in Memmelsdorf bei Bamberg.
Mächtige Burgen
Liebhaber alter Burgen haben die Qual der Wahl: Es sind nämlich so viele, dass man den Eindruck bekommen kann, es gäbe in Franken keinen markanten Bergkegel, den keine Burganlage ziert. Zu nennen sind die pittoresk auf einem Felssporn thronenden Burgen und Ruinen in der Fränkischen Schweiz wie beispielsweise Burg Pottenstein oder gewaltige mittelalterliche Anlagen wie die Veste Coburg, die Nürnberger Kaiserburg, die Kulmbacher Plassenburg und die Cadolzburg.
Klöster und Kirchen
Franken ist reich an sakralen Bauten. Angefangen beim Kiliansdom in Würzburg, dem Bamberger Dom bis hin zur Nürnberger Sebaldus- oder Lorenzkirche mit ihren gotischen Chören. Vor allem im Barockzeitalter entstanden zahlreiche imposante Bauwerke, so Vierzehnheiligen, Kloster Banz oder das Würzburger Käppele. Nicht zu vergessen: Gut erhaltene Kirchenburgen gilt es in Ostheim vor der Rhön oder in Mönchsondheim zu bestaunen.
Museen und Kunst
Vielfältig ist auch das Spektrum der Museen: Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg beherbergt die weltgrößte Sammlung deutscher Kunst und Kultur. Zu den bekanntesten Exponaten zählen neben Gemälden von Dürer und Cranach auch der original erhaltene Behaim-Globus sowie der „Goldkegel von Etzelsdorf“. Interessant ist auch das Museum für Franken in Würzburg oder das Reichsstadtmuseum in Rothenburg.
Moderne Kunst findet sich im Neuen Museum in Nürnberg, das als Museumsbau ähnlich attraktiv ist wie das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt mit der großen Spitzweg-Sammlung. Es gibt natürlich auch eine Reihe von themenorientierten Museen, so das Jüdische Museum in Fürth, das Nürnberger Spielzeugmuseum, Industriekultur- und DB-Museumsowie das faszinierende Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim.
Steinerne Zeugen des Größenwahns
Im südlichen Teil Frankens haben sich noch die Reste der „Teufelsmauer“ - so nannten die Einheimischen einst den Limes - und mehrerer römischer Kastelle erhalten. Am eindrucksvollsten wird die römische Vergangenheit in Weißenburg lebendig, dort hat man ein Thermalbad ausgegraben und gleich nebenan einen überaus bedeutenden Römerschatz entdeckt.
Die Reste eines weiteren glücklicherweise unvollendeten Mammutprojektes erheben sich auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. In ihrem Größenwahn errichteten die Nationalsozialisten im Südosten der Stadt ihre schon seit langem bröckelnden „Kulissen der Gewalt“. Das in der einstigen Kongresshalle untergebrachte Dokumentationszentrum trägt in geradezu vorbildlicher Weise zum Verständnis und zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit bei.
Wälder, Seen, Berge, Flüsse
Erlebnis Natur
Die fränkische Landschaft ist vielfältig und reicht von teils kargen Felsformationen der Fränkischen Schweiz, die einen spannungsreichen Gegensatz zur lieblichen Mainlandschaft bilden, bis zu den Höhen von Rhön und Fichtelgebirge.
Fränkische Schweiz: Kletter- und Wanderparadies
Naturräumliche Gliederung
In geographischer Hinsicht wird Franken von mehreren Mittelgebirgen geprägt: Im Osten erstrecken sich das Fichtelgebirge und die Fränkische Alb, im Norden der Frankenwald und die Rhön, im Westen dominiert der Spessart. Im Herzen der Region liegt der Steigerwald. Hinzu kommen größere Ebenen wie das Mittelfränkische Becken. Landschaftsbildend ist auch der Main mit seinen Weinbergen, der sich durch den gesamten Norden Frankens schlängelt. Fast alle Flüsse wie die Regnitz und die Fränkische Saale münden irgendwann in den Main.
Naturparks in Franken
Franken besitzt keinen Nationalpark, dafür zehn Naturparks, die sich dem Schutz von Natur und Landschaft verschrieben haben. Der Naturpark Steigerwald gehört zu den ersten Anwärtern für den Status eines Nationalparks. Auf dem westlich von Ebrach gelegenen Baumwipfelpfad lässt sich leicht ein Eindruck von diesem einzigartigen Landschaftsraum gewinnen.
Mehr als die Hälfte des Biosphärenreservats Rhön liegt in Franken, die anderen Teile des UNESCO-Schutzgebietes liegen in Thüringen und Hessen. Den Besucher erwartet eine weitgehend faszinierende Kulturlandschaft, die sich über sanfte Hügel und Hochplateaus erstreckt. Die Kernzone dominieren Buchen- und Edellaubholzwälder sowie einzigartige Hochmoore.
Dolomitfels, Höhlen, Dolinen
Die augenfälligsten geologischen Erscheinungen der Fränkischen Schweiz sind selbstverständlich die steil aufragenden Dolomitfelsen, die die Täler allenthalben säumen. Wegen ihres harten mit Magnesium verfestigten Kalksteins konnten sie der Erosion bis heute trotzen. Die Flusstäler selbst waren viel zu schmal, um Landwirtschaft im größeren Stil zu betreiben und auf den verkarsteten, wasserdurchlässigen Juraböden konnte man weder den Hochflächen noch den Trockentälern große Reichtümer abgewinnen. Dafür verdanken die zahllosen Höhlen der Fränkischen Schweiz ihre Entstehung gerade dieser Bodenbeschaffenheit: Das Regenwasser konnte problemlos in den verwitterten Kalkstein eindringen. Manche Höhlen sind trichter- oder wannenförmig eingebrochen, was zur Bildung sogenannter Dolinen führte, solch einen deutlichen Einbruch bildet beispielsweise die bei Gößweinstein gelegene Fellner-Doline.
Moore und andere Naturwunder
Ein besonderer Leckerbissen ist das Schwarze Moor in der Hohen Rhön, denn es handelt sich hierbei um eines der seltenen, noch intakten Hochmoore in Europa. Das Felsenlabyrinth der Luisenburg mit seinen skurrilen Gesteinsformationen versetzt einen leicht in eine märchenhafte Stimmung. Etwas mysteriöser ist der mitten im Wald gelegene Druidenhain bei Wohlmannsgesees, der in Esoterikerkreisen als Kultplatz gehandelt wird.
Fränkisches Seenland
Der Kleine und der Große Brombachsee bilden zusammen mit dem Igelsbachsee das Herzstück des Fränkischen Seenlandes. Eingerahmt von Wäldern und Wiesen bieten die drei Seen ein ungestörtes Naturerlebnis, das Wassersportler und Radler zu schätzen wissen. Im Seezentrum tummeln sich Segler und Surfer und an den Stränden liegen die Sonnenanbeter.
Weiter westlich schließt sich der Altmühlsee an. Mit einer Fläche von 450 Hektar entspricht er von der Ausdehnung in etwa dem Königssee, doch besitzt der Altmühlsee wegen seiner geringen Tiefe von nur 2,5 Metern eine weitaus geringere Wasserkapazität. Den nördlichen Teil des Sees nimmt die Vogelinsel ein, ein 120 Hektar großes Biotop und wichtiges Refugium für seltene Vogelarten und bedrohte Pflanzen. Die mosaikartig angelegten Tümpel und Flachwasserzonen mit ihrem Schilf- und Gebüschgürtel bieten Brut- und Rastplätze für über 220 Vogelarten.
Parks und Gärten
Es gibt in Franken mehrere beeindruckende Parkanlagen. So beispielsweise die berühmte Eremitage, deren sentimentaler Landschaftsgarten durchwandert werden kann. Ein besonderes Kleinod ist der Felsengarten Sanspareil. Mit faszinierenden Barockskulpturen glänzt der Garten von Schloss Veitshöchheim ebenso wie der Hofgarten der Würzburger Residenz. Ebenfalls auf die bischöfliche Gartenlust gehen der Park Schönbusch in Aschaffenburg und das Schloss Seehof bei Memmelsdorf zurück. Und ganz im Südwesten Frankens lockt das Schloss Dennenlohe mit seinem Wassergarten und dem größten Rhododendronpark Süddeutschlands.
Outdoorvergnügen
Aktiv in Franken
Franken ist geradezu ideal für einen Aktivurlaub. Das Spektrum ist groß und reicht vom klassischen Wandern über ausgedehnte Fahrradtouren bis hin zu Klettern in der Fränkischen Schweiz und Kanufahren auf der Altmühl.
Der Tourismusverband Franken informiert auch über regionale Angebote zum Thema „Wandern ohne Gepäck“, außerdem über Radfahren von Mountainbiking bis Genussradeln, Klettern, Kanufahren, Nordic Walking und viele andere Aktivitäten (frankentourismus.de).
Auf Schusters Rappen
Es gibt in Franken rund 40.000 Kilometer markierte Wanderwege - zu viel für einen Jahresurlaub. Nicht nur die sportlichen Wanderer finden ihren Pfad, auch diejenigen, die es lieber gemütlich angehen möchten, kommen auf ihre Kosten. Klassische Wanderregionen sind Spessart, Rhön, Fränkische Schweiz, Steigerwald, die Haßberge und das Fichtelgebirge.
Auf dem 520 Kilometer langen Frankenweg (frankenweg.de), dem jüngsten Fernwanderweg, kann man Franken vom Rennsteig bis zur Schwäbischen Alb durchqueren. Mit dem Fränkischen Gebirgsweg (fraenkischer-gebirgsweg.de) besitzt Franken einen weiteren attraktiven Fernwanderweg, der sich über 420 Kilometer von Untereichenstein im Frankenwald bis nach Hersbruck erstreckt.
Ein großes Lob verdient der Fränkische-Schweiz-Verein für den Ausbau zweier Wanderwege, die es auch Schwerbehinderten ermöglichen, die Natur intensiv zu erleben. Der eine Weg führt zwischen Waischenfeld und Burg Rabeneck durchs Wiesenttal, der andere durch den Rabensteiner Forst bei Egloffstein.
Wer nicht gerne alleine wandert, kann sich an den Fränkischen Albverein wenden, der geführte Wanderungen anbietet und sich auch um die Markierung der Wanderwege kümmert.
Radfahren
Die Höhenzüge des Fichtelgebirges und der Rhön mit dem Fahrrad zu erklimmen ist zwar nicht jedermanns Sache, aber wer die sportliche Herausforderung liebt, findet hier mit Sicherheit zahlreiche Steigungen. Geruhsamer radelt es sich am Main (mainradweg.com) oder am Rhein-Main-Donau-Kanal. Der Main-Radweg wurde als erster deutscher Fernradweg vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit dem höchsten Gütesiegel - also mit fünf Sternen - bewertet. Lohnend ist auch eine Tour auf dem Tauber-Altmühl-Radweg, der auf mehr als 300 Kilometern von Wertheim über Rothenburg ob der Tauber bis nach Kelheim führt (tauber-altmuehl-radweg.de). Abwechslungsreich ist auch der Aischtalradweg (aischtalradweg.eu).
Neben zahlreichen ausgebauten Radwegen eignen sich die teilweise recht wenig befahrenen Landstraßen gut für Tourenfahrer. An fast allen Ferienorten ist ein Fahrradverleih bereits eine selbstverständliche Einrichtung. Zudem gibt der Tourismusverband Franken die Broschüre „Radeln in Franken“ heraus, die zahlreiche Tipps und Tourenvorschläge beinhaltet. Einen ausgezeichneten Überblick über alle ausgeschilderten Fernradwege bietet radroutenplaner-bayern.de, interessant ist auch fraenkischer-wasserradweg.de.
Klettern jeglicher Art
Sportkletterern hüpft beim Stichwort Fränkische Schweiz das Herz. Die Kalkfelsen bieten eine große Bandbreite an Routen. Klassiker wie Action Directe und Sautanz warten auf die Profis, aber auch Anfänger finden ihre Wand. Südlich schließt das Klettergebiet Nürnberger Land an. Und im Norden erstreckt sich das Gebiet Obermain-Jura u. a. mit dem Kleinziegenfelder Tal. Kletterschulen bieten auch Kurse an.
Eine andere Art des Kletterns bieten Klettersteige, wie der Höhenglücksteig und der Norissteig bei Hersbruck.
Wassersport
Wer will, kann auf der Pegnitz und auf der Wiesent Kanutouren unternehmen. Im Fränkischen Seenland kann man auch Segeln und Surfen oder den neuen Trendsport Stand-up-Paddling ausüben. Zum Baden eignen sich die zahlreichen über Franken verteilten Seen, so der Ellertshäuser See oder der Weißenstädter See.
Wintersport
Zwar ist Franken keine ausgesprochene Wintersportregion, doch werden - entsprechende Wetterbedingungen vorausgesetzt - die Loipen gespurt und die Skilifte geöffnet. Zudem kann man Schneeschuhwanderungen unternehmen.
Die alpinen Skiläufer werden von mehr als zwei Dutzend Liftanlagen die jeweiligen Hänge hoch befördert, mancherorts auch nachts bei Flutlicht. Das größte „Skigebiet“ findet man im Fichtelgebirge rund um den 1023 Meter hohen Ochsenkopf. Zwei moderne Haubensesselbahnen befördern die Skifahrer nach oben. Die skibegeisterten Unterfranken pilgern zum Kreuzberg in der Rhön, während Mittelfrankens längste Piste am Schlossberg unweit von Schnaittach zu finden ist. In der Fränkischen Schweiz gibt es weitere Skilifte in Spies, Hohenstein, Leinburg und Tauchersreuth. P.S. In Franken gibt es weder Föhn noch Lawinengefahr ...
Familienurlaub
Franken mit Kindern
Kinder sind kritische Urlauber: Ein langweiliges Urlaubsprogramm wird schnell mit Protesten kommentiert; Alternativen sind also gefragt. Glücklicherweise bietet Franken ein vielfältiges Angebot für Kinder und Jugendliche, wobei das Spektrum vom Tiergarten über die Ritterburg bis zum Freizeitpark reicht.
Urlaub auf dem Bauernhof
Nach wie vor hoch im Kurs, und natürlich gibt es in Franken mit seinen zahllosen Bauernhöfen eine Vielzahl von Anbietern dieser preiswerten und zugleich abwechslungsreichen Urlaubsform. Infos unter bauernhof-urlaub.com.
Aktiv im Wald und in Höhlen
Wie ist eigentlich ein Moor aufgebaut? Und warum ist der Wald für uns Menschen so wichtig? In Franken kann man sich vielfältig mit der Natur beschäftigen, sei es bei einer Wanderung durch das Schwarze Moor in der Rhön oder bei einem Besuch im Walderlebniszentrum Tennenlohe. Besonders spektakulär ist auch eine Erkundung des 1150 m langen Baumwipfelpfades im Steigerwald, der sich mit dem Ökosystem Wald beschäftigt und als Highlight mit einem 42 m hohen, barrierefreien Aussichtsturm punktet.
Abtauchen in den Untergrund kann man in den Tropfsteinhöhlen der Fränkischen Schweiz, z. B. in der Teufelshöhle bei Pottenstein oder der Sophienhöhle im Ailsbachtal.
Mehr Action und Adrenalin bieten die Hochseilgärten bei Kloster Banz, bei Betzenstein oder bei Veilbronn in der Fränkischen Schweiz. Und Jugendliche können sich am Höhenglücksteig bei Hersbruck ausprobieren.
Landleben mal anders
Wie lebten eigentlich die Menschen der Groß- und Urgroßelterngeneration auf dem Land? Das kann man anschaulich in den Freilandmuseen in Fladungen in der Rhön oder in Bad Windsheim erfahren. Letzteres versammelt auf einem 50 Hektar großen Gelände zahlreiche historische Gebäude, von der Dorfschmiede bis zur Mühle. Alle können besichtigt werden - inklusive der Ställe mit typischen Nutztieren. Mehrmals in der Woche gibt es ein Mitmachprogramm für Kinder, beispielsweise vom „Schaf zum Schal“. Das Fladunger Freilandmuseum ist kleiner, aber man kann von Mellrichstadt mit dem Rhön-Zügle hinfahren (auch mit Dampflok!).
Erdmännchen, Luchse und Co.
Exotische Tiere kann man im Tiergarten Nürnberg bestaunen, einer der schönsten und größten Anlagen Europas. Die Freigehege wurden zum Teil geschickt in ehemalige Sandsteinbrüche integriert - besonders toll sieht das bei den Löwen sowie den Eisbären aus. Immer wieder ein Spaß sind der Aqua Park und die Delphinlagune, das Gorillafreigehege sowie das Tropenhaus. Außerdem im Angebot: spezielle Führungen und thematische Geburtstagsprogramme, besonders beliebt ist der „Besuch beim Lieblingstier“.
Auch in Hof gibt es im Stadtpark Theresienstein einen zoologischen Garten, unter anderem mit Luchsen und Kängurus. Heimische Tierarten wie Rot- und Damhirsche, aber auch Steinböcke und Muffelwild können im Wildgehege Hundshaupten in großzügiger natürlicher Umgebung beobachtet werden. Und im Wildpark Klaushof bei Bad Kissingen gibt es Rhönschafe, Ziegen und einen Streichelzoo.
Ritter, Burgfräuleins und wilde Vögel
Franken ist ein Land der Burgen, Schlösser und Ruinen, die eine lebendige Vorstellung von der Welt des Mittelalters vermitteln. Die mächtigsten Burganlagen sind sicherlich die Nürnberger Kaiserburg, die Veste Coburg und die Kulmbacher Plassenburg. Zu einer interaktiven Zeitreise ins Spätmittelalter lädt das Burgmuseum in der Cadolzburg ein. Bekannt für ihre vielen Burgruinen ist die Fränkische Schweiz, dort kann man, wie in der Burgruine Neideck, auch schön herumtollen.
Geier, Adler, Eulen und Falken werden in den Falknereien neben Burg Rabenstein und Schloss Schillingsfürst bei spektakulären Flugvorführungen präsentiert.
Schaurig-interessante Einblicke in das mittelalterliche und frühneuzeitliche Rechtswesen gewährt das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rothenburg, aber auch die Nürnberger Lochgefängnisse zeigen die Schattenseiten des Mittelalters.
Museen und Freizeitparks
Es ist nicht immer leicht, Kinder und Jugendliche für einen Museumsbesuch zu begeistern, aber in Franken gibt es ein paar interessante Museen, die auch Kinderaugen zum Leuchten bringen. Beispielsweise das Spielzeugmuseum und das DB-Museum in Nürnberg oder das Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale, das für alle Micky-Maus-Fans sicherlich ein Highlight ist.
Abwechslungsreiche Freizeitparks finden sich in Geiselwind oder in Schloss Thurn, während der Playmobil Fun Park in Zirndorf bei Fürth geradezu zum Pflichtprogramm gehört.
Genuss pur!
Bier und Wein
Franken ist in Bier- und Weinfranken zweigeteilt. In Mittel- und Oberfranken wird dem Gerstensaft gehuldigt, zwischen Kulmbach und Nürnberg gibt es die größte Brauereidichte Deutschlands, während am unterfränkischen Main einzigartige Weinlagen wie der Würzburger Stein zu finden sind.
„Das Bier ist bitter, das saufen die Ritter, den Wein, den sauern, den trinken die Bauern“, besagt ein altes fränkisches Sprichwort.
Fränkische Brautraditionen
Nirgendwo in Deutschland existieren so viele Brauereien wie im Fränkischen, zudem ist Mittelfranken das viertgrößte Hopfenanbaugebiet der Bundesrepublik. Allein in Bamberg sind elf Brauereien ansässig. Und in der Fränkischen Schweiz hat (fast) jedes Dorf seine eigene Brauerei samt Gasthof.
Das Angebot ist vielfältig: Weißbiere, Helles oder Dunkles, Pils, Lager-, Fest-, Bock- und Kellerbier, Export oder Märzen und das Bayreuther Braunbier. Das Lieblingsbier des Franken ist das dunkle Vollbier, manchmal auch Märzen genannt, rotgolden im Ton und stark gehopft sollte es sein.
Doch egal, welches Gebräu man bevorzugt, die Bestandteile sind stets die gleichen: Hopfen, Malz und Wasser. Nur in der richtigen Mischung und Qualität der Zutaten sowie der Lagerung und Herstellung unterscheiden sich die Biere.
Wer sich kulturhistorisch mit den fränkischen Brauereitraditionen auseinandersetzen will, hat dazu im Fränkischen Brauereimuseum (Bamberg) sowie im Bayerischen Brauereimuseum Kulmbach und im Brauereimuseum der Gebrüder Maisel in Bayreuth reichlich Gelegenheit.
Rauchbier
Bekannt ist das Bamberger Rauchbier, so wie es im „Schlenkerla“ ausgeschenkt wird - der spätere Nobelpreisträger Samuel Beckett kehrte 1937 dort ein und befand: „excellent“. Das an frisch Geräuchertes erinnernde Aroma wird dadurch erzielt, dass der würzige Rauch brennender Buchenscheite bereits auf der Darre mit dem Malz vermählt wird, bevor sich das Gebräu mit dem edlen Hopfen im Sud vermischt. Genauso vielfältig ist der Geschmack: süffig und stark, hopfig und süßlich, ober- oder untergärig.
Und kulinarisch?
Auch in der fränkischen Küche hat das Bier seine Spuren hinterlassen: Auf den Speisekarten finden sich Karpfen im Bierteig, Zwiebelrostbraten in Schwarzbiersoße oder ein Saibling mit Sabayon vom Kristall-Weißbier. Und wer zum Nachtisch eine geeiste Weißbiercreme mit Karamellbananen bestellt, bewegt sich sicherlich auf höchstem kulinarischem Niveau.
Weinland Franken
Das Markenzeichen des Frankenweins ist der Bocksbeutel, nur noch in der badischen Ortenau und im Ausland (portugiesischer Rosé) sind diese Flaschen in Form des Hodensackes eines Ziegenbocks zugelassen. Traditionell wird der offene Wein als Schoppen (0,25 l) ausgeschenkt.
Mit den Franken, das will heißen, mit der Christianisierung Frankens, wurde erstmals auch Wein angebaut. Zuerst waren es nur die Mönche, die an den Ufern von Main und Saale mit ihren Füßen die Trauben zu Saft zerstampften: 777 ist Weinbau für Hammelburg, zwei Jahre später für Würzburg urkundlich überliefert.
Die fränkischen Weine sind oft handverlesen, denn die steilen Hänge eignen sich nicht für Maschinen. Das bürgt für Qualität: Schon am Rebstock erfolgt eine gründliche Selektion.
Silvaner & Co.
Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ist die Silvanerrebe in Franken heimisch. Angeblich soll sie ein weit gereister Ebracher Zisterzienserabt aus Transsilvanien eingeführt haben. Als Hauptrebe ist die Silvanerrebe vom Müller-Thurgau verdrängt worden. Relativ selten sind Bacchus, Domina, Kerner, Riesling und Scheurebe, eine Kreuzung aus Silvaner und Riesling. Nur an wenigen Hängen, so z. B. in Klingenberg und Großheubach, werden auf den dortigen Buntsandsteinböden Rotweine (Früh- und Spätburgunder sowie Portugieser) angebaut; sie machen ein Fünftel der Rebflächen aus.
Fränkische Weingebiete
Die Anbaufläche beträgt gut 6250 Hektar und erstreckt sich fast ausschließlich auf das Maintal von Bamberg bis Aschaffenburg sowie auf die Täler der Nebenflüsse Wern, Fränkische Saale, Tauber und die Gegend um Bad Windsheim. Zunehmend wird in den letzten Jahren Weinbau unter ökologischen Gesichtspunkten betrieben. Etwa 90 % der Winzer (Häcker) besitzen weniger als einen Hektar Rebfläche; sie haben sich daher zu Winzergenossenschaften zusammengeschlossen. Am Untermain (Bürgstadt, Klingenberg etc.) und im Würzburger Raum schenken diese kleinen Winzer seit alters her ihren Wein in sog. Heckenwirtschaften aus, um entweder rasch an Bargeld zu kommen oder aus Mangel an Lagerfläche.
Unterwegs in Franken
Romantisches Franken
Unter diesem Namen werden der fränkische Teil der Romantischen Straße sowie der Landkreis Ansbach bis nach Fürth vermarktet. Ein spärlich besiedelter, aber sehr reizvoller Landstrich mit traumhaften Kleinstädten wie Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber.
Tourismusverband „Romantisches Franken“, 91598 Colmberg, Am Kirchberg 4, Tel. 09803/94141. romantisches-franken.de.
Die Romantische Straße, die älteste und berühmteste Touristikroute Deutschlands, verbindet zwischen Würzburg und Füssen Städte mit klangvollen Namen wie Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Nördlingen und Augsburg, aber auch kleinere, unbekanntere Orte wie Tauberbischofsheim, Feuchtwangen und Harburg. Zu Franken gehört neben Würzburg aber nur der Bereich zwischen Rothenburg und Dinkelsbühl. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Straße 1950 als die „Romantische“ bezeichnet wurde. Die Städte Donauwörth, Nördlingen, Dinkelsbühl und vor allem Rothenburg ob der Tauber wurden in der Romantik von den Poeten und Malern als Sinnbild des deutschen Mittelalters „entdeckt“. Alle vier Städte haben den Höhepunkt ihrer kulturellen und politischen Bedeutung im Spätmittelalter erlebt, also in jener Epoche, die die Romantiker so sehr verherrlichten.
Naturpark und Wein
Durch das „Romantische Franken“ verläuft mit der Burgenstraße eine weitere berühmte Touristikroute, an der unter anderem die Burg Colmberg und die Veste Lichtenau liegen. Ihr landschaftlicher Mittelpunkt ist der „Naturpark Frankenhöhe“. In diesem rund 1100 Quadratkilometer großen Gebiet scheint die Sonne besonders häufig, und mit nur 60 Einwohnern pro Quadratkilometer ist es die am dünnsten besiedelte Region Bayerns. Nach Osten, zum Mittelfränkischen Becken hin, flachen die meist bewaldeten Höhenrücken ab. Der Naturpark fällt durch die Vielfalt der Baumarten und Strauchflora sowie seinen Vogelreichtum auf: Mäusebussard, Turm- sowie Baumfalke, Hühnerhabicht und Sperber sind nicht selten. An den Südflanken der Frankenhöhe reift dank des günstigen Klimas ein ausgezeichneter Wein. Vom Riesling und Müller-Thurgau einmal abgesehen, hat der Silvaner in Franken seine beste Pflegestätte.
Karpfen und Co.
Der nordöstliche Teil des „Romantischen Frankens“, der bis 1994 noch unter dem Begriff Rangau eine eigene Tourismusregion darstellte, gilt mit seinen vielen Fischweihern rund um Höchstadt und Neustadt an der Aisch als Deutschlands Karpfengegend Nr. 1.
Auch an Sehenswürdigkeiten herrscht kein Mangel. Die bekannten touristischen Zentren Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl sowie die Höhenburgen Cadolzburg und Colmberg wecken Erinnerungen an das Mittelalter; nicht zu vergessen Ansbach, die Stadt des fränkischen Rokokos.
Was anschauen?
Mittelalterliches Kriminalmuseum in Rothenburg: Schaurig-interessante Einblicke in das mittelalterliche und frühneuzeitliche Rechtswesen.
Riemenschneider-Altar in Detwang: Der Chor des romanischen Kirchleins St. Peter und Paul beherbergt einen herrlichen Hochaltar aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider.
St. Georg: Die dreischiffige Stadtpfarrkirche von Dinkelsbühl ist ein beeindruckender spätmittelalterlicher Bau mit einer faszinierenden Raumwirkung.
Schlosspark Dennenlohe: Eine der schönsten Gartenanlagen Frankens umfasst den größten Rhododendronpark Süddeutschlands. Besonders schön ist auch der Wassergarten, der sich entlang mehrerer Inseln am Dennenloher See erstreckt.
Die Cadolzburg: Die mächtige Hohenzollernburg wurde nach ihrem Wiederaufbau als Erlebnismuseum konzipiert und lädt auf vier Etagen zu einer interaktiven Zeitreise ins Spätmittelalter ein.
Was unternehmen?
Auf der Stadtmauer laufen: Auf einem ausgeschilderten Turmweg kann man Rothenburg ob der Tauber entlang der Stadtmauern umrunden.
Wörnitz-Strandbad: Direkt vor den Toren von Dinkelsbühl kann man sich in dem historischen Strandbad abkühlen.
Jagdfalkenhof: Spannend ist es, auf Schloss Schillingsfürst eine Flugvorführung mit Falken, Geiern und Adlern zu besuchen.
Was sonst noch?
Taubertal-Festival: Am zweiten Augustwochenende pilgern mehr als 20.000 Musikfans ins Taubertal - eine einmalige Location unterhalb der Stadtmauer von Rothenburg ob der Tauber.
Kreuzgangspiele: Stimmungsvolle Freilichtbühne im Kreuzgang des ehemaligen Klosterhofes in Feuchtwangen.
Rothenburg ob der Tauber11.250 Einw.
In der Altstadt von Rothenburg ist das Klicken der Fotoapparate an manchen Tagen lauter als der Geräuschpegel der wenigen Autos, die das Zentrum befahren dürfen. Touristen aus aller Herren Länder, insbesondere aus Japan und Amerika, beherrschen das Straßenbild. Kritiker werfen Rothenburg vor, ein fränkisches Disneyland zu sein.
Rothenburg gilt als die romantische Stadt schlechthin; mauerbewehrt und turmüberhöht liegt sie mit ihren verwinkelten Gassen und alten Fachwerkhäusern an einem Steilhang über dem Taubertal. Diese einzigartige Symbiose von Stadt und Landschaft bleibt in Deutschland unübertroffen. Und so konnten und können sich bis heute die wenigsten dem Charme Rothenburgs entziehen. Durch zahlreiche Feste und Veranstaltungen wird dieses Image gepflegt. Das 11.000 Einwohner zählende Städtchen kokettiert mit der Vergangenheit und verzeichnet so viele Gäste wie kaum eine andere Stadt in Deutschland: Rund zweieinhalb Millionen Gäste werden pro Jahr gezählt, mehr als die Hälfte davon stammt aus dem Ausland! Wer eine Vorliebe für leere Gassen und stille Winkel hegt, muss Rothenburg allerdings bei Nacht und Nebel durchstreifen, denn tagsüber gehört die Stadt den Besuchern aus aller Welt. Und so verwundert es nicht, dass Wladimir Kaminer Rothenburg als ein „als Stadt getarntes Spielzeugmuseum“ empfand. Kritiker sehen Rothenburg hingegen als konservierte Idylle, als eine Art mittelalterliches Disneyland ohne eigene Identität und verweisen darauf, dass kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs ein amerikanisches Bombergeschwader mehr als ein Drittel der Stadt in Schutt und Asche gelegt hatte und es sich bei dem betroffenen Viertel zwischen dem Weißen Turm und dem Rödertor heute um nichts anderes als eine originalgetreue Rekonstruktion handelt. Nicht alles, was alt aussieht, hat bereits im Mittelalter Regen und Schnee getrotzt. Dennoch lebt Rothenburg von und mit seiner Geschichte. Man muss sich Zeit nehmen, um die ungeheure Fülle an Kunstschätzen in ihrer ganzen Breite würdigen zu können. Ein Spaziergang entlang sowie auf dem Wehrgang der mehr als drei Kilometer langen Stadtmauer mit ihren 43 Tor- und Mauertürmen vermittelt einen Eindruck von der Größe der einst so selbstbewussten Reichsstadt.

Fachwerk und Türme

Geschichte
Auf einer schmalen Bergzunge, verteidigungstechnisch günstig „ob“ der Tauber gelegen, erbauten die Grafen von Kochergau gegen Ende des 10. Jahrhunderts eine Burg. Nach dem Aussterben des Adelsgeschlechts wurde diese von Konrad III. erworben, der somit seinen staufischen Gütern ein neues Territorium zuschlagen konnte. Konrad ließ 1142 die Anlage durch den Bau der sog. „vorderen Burg“ erweitern. Neben dieser staufischen Kaiserburg entstand eine kleine Siedlung, die Keimzelle von Rothenburg. Von den beiden Burgen ist allerdings nicht mehr viel zu sehen: Durch ein großes Erdbeben stürzten 1356 die Stauferpfalz und mit ihr auch weite Teile der talseitigen Mauer ein. Mit kaiserlicher Erlaubnis durften die Rothenburger die Steine der zerstörten Burg zum Ausbau ihrer Stadt verwenden, nur die zur Anlage gehörige Blasiuskapelle musste wieder errichtet werden; sie ist daher bis heute erhalten geblieben. Im 13. und 14. Jahrhundert begann und vollendete sich Rothenburgs Aufstieg zu einer bedeutenden Stadt mit reichsstädtischen Rechten. Mehr als 6000 Menschen lebten um das Jahr 1400 innerhalb der wehrhaften Mauern. Unter der geschickten Führung des kühnen Bürgermeisters Heinrich Toppler erlangte die von einem beachtlichen Territorium umgebene Stadt den Höhepunkt ihrer Macht. Das reichstädtische Gebiet erreichte im 15. Jahrhundert eine Ausdehnung von 400 Quadratkilometern und umfasste 167 Dörfer.
Wie viele andere Reichsstädte trat auch Rothenburg zum Protestantismus über. Der Übergang vollzog sich leicht und schnell, da der seit 1512 wirkende Prädikant Teuschlein seit der Jahreswende 1522/23 einfach zur evangelischen Predigtform überging und ihm ab 1524 ein evangelisch gesinnter Pfarrer zur Seite trat.

Die Stadtmauer wurde mit Spenden wiederaufgebaut

In den beiden nächsten Jahrzehnten vollzog sich ein Konfessionswechsel der gesamten Bürgerschaft. Die zweimalige Eroberung im Dreißigjährigen Krieg der auf Seiten der Protestantischen Union stehenden Stadt hat den Elan Rothenburgs in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht nachhaltig erschüttert. Ein gutes Jahrhundert später war der Wehrwille offensichtlich völlig gebrochen: 1757, während des Siebenjährigen Krieges, reichten tatsächlich 35 Husaren unter der Führung eines unbedeutenden Leutnants aus, um Rothenburg einzunehmen und auszuplündern.
Im Jahre 1802 verdrängte der bayerische Rautenschild den Königsadler. Abseits der wichtigen Verkehrsströme verharrte Rothenburg in seinen Mauern.
Von den Segnungen des modernen Industriezeitalters vergessen, versank Rothenburg in eine Art Dornröschenschlaf. Erst der fulminante Aufstieg zur romantischen Tourismusmetropole beendete diesen Dämmerzustand. Maler wie Ludwig Richter und Carl Spitzweg streiften, auf der Suche nach der biedermeierlichen Idylle, mit Zeichenstift, Pinsel und Skizzenbuch durch die Stadt; wenige Jahre später strömten die durch Zeitungsberichte neugierig gewordenen Kulturreisenden in Scharen herbei. Rothenburgs Bürger begriffen schnell, welche Möglichkeiten der Fremdenverkehr ihrem pittoresken Tauberstädtchen bot. Man wollte „alles aufbieten, um den Fremden den Aufenthalt in Rothenburg so angenehm als lieb zu machen“. Hierzu gehörte nicht nur, dass altehrwürdige Handwerksmeister beinahe von einem Tag auf den anderen Fremdenzimmer vermieteten, ganz Rothenburg wurde in ein adrettes und reinliches Ausflugsstädtchen verwandelt, die Misthaufen jenseits der Stadttore verbannt und die glorreiche Stadtgeschichte mit Schauspielen und Legenden über Heinrich Toppler und den Meistertrunk des Altbürgermeisters Georg Nusch aufwendig in Szene gesetzt. Der Erfolg blieb nicht aus: Das Tauberstädtchen gilt seither weltweit als das „Knusperhäuschen der deutschen Seele“.
Die Meistertrunk-Legende
Als Urheber der Meistertrunk-Legende gilt der Rothenburger Chronist Georg Heinrich Schaffert (1739-1794). Die historisch nicht belegte Episode aus dem Dreißigjährigen Krieg diente dem Lokalpoeten Adam Hörber als Grundlage für ein Schauspiel, das 1881 in Rothenburg uraufgeführt wurde. Die Zuschauer waren so begeistert, dass die Meistertrunk-Legende nicht nur einen festen Platz im städtischen Festkalender bekam, sondern schon wenige Jahre später als Kunstuhr den Giebel der Ratstrinkstube zierte. Mehrmals täglich zur vollen Stunde erscheint seither der Altoberbürgermeister Nusch in einem Fenster und leert einen Humpen Wein, während im Fenster auf der anderen Seite der Uhr der kaiserliche Feldherr Graf von Tilly erstaunt mit dem Marschallstab winkt. Der über den Rothenburger Widerstand verbitterte Tilly, so die Legende, wollte im Herbst 1631 die Stadt zerstören und den Rat hinrichten lassen; bei der Übergabe des mehr als drei Liter fassenden Willkommenstrunks hatte er aber den Einfall, Gnade walten zu lassen, „wenn einer von Euch Kraft und Mut besitzt, den Pokal in einem Zug zu leeren“. Altoberbürgermeister Nusch trat hervor und gab eine Kostprobe seiner überwältigenden Trinkfestigkeit, woraufhin der schwer beeindruckte Tilly von seinem Vorhaben abließ und die Stadt verschonte.
♦ An Pfingsten und an den Reichsstadt-Festtagen im Herbst wird die Legende vom Meistertrunk gespielt, und Rothenburg hüllt sich in ein mittelalterliches Flair. Infos und Termine unter meistertrunk.de.
Einen schweren Schlag musste Rothenburg noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs hinnehmen. Es wurde von amerikanischen Flugzeugen bombardiert und dabei empfindlich getroffen: Mehr als 40 Prozent der Stadt - 300 Wohnhäuser, neun Türme und 750 Meter Stadtmauer - lagen in Schutt und Asche. Auch das Rathaus wurde schwer beschädigt, die Fassade blieb jedoch unversehrt. Die größten Verluste hatte man im Areal zwischen Weißem Torturm und Rödertor zu beklagen. Das zerstörte Viertel wurde in Anlehnung an den ursprünglichen Zustand wieder aufgebaut, wobei man vor allem bemüht war, den Verlust zumindest optisch wettzumachen.
Sehenswertes
Altstadt: Die wichtigste Achse der staufischen Stadt war die heutige Herrngasse, ein breiter, einst als Viehmarkt genutzter Straßenmarkt, der von der Rothenburger Burg nach Nürnberg, einer anderen für die Staufer bedeutenden Stadt, weist. An der Kreuzung mit einer den Norden und Süden verbindenden Straße, über die später der Fernhandel von Würzburg nach Augsburg führte, entstand der viereckige Marktplatz. In der Vielzahl der öffentlichen Gebäude, welche die Stadt am Marktplatz errichten ließ, manifestierte sich ihre wachsende Bedeutung. Zu den pittoreskesten Winkeln Rothenburgs gehört der als „Plönlein“ bezeichnete Platz mit Blick auf den Siebersturm und das tiefer gelegene Kobolzeller Tor.
Stadtmauer: Viele Besucher und auch einige Schüler des Goethe-Instituts der Tauberstadt spendeten anlässlich ihres Aufenthaltes für den Erhalt der Stadtmauer. Japanische Schriftzeichen im fränkischen Sandstein bezeugen die fernöstliche Unterstützung beim Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Viertel. Von der ersten Stadtumwallung - sie verlief entlang dem Straßenzug Judengasse, Pfarrgasse und Alter Stadtgraben - zeugen noch der Markusturm mit dem sog. Röderbogen und der Weiße Torturm. Im 14. Jahrhundert wurden dann die Vorstädte durch einen neuen Mauerring, der mit seinen 43 Tor- und Mauertürmen noch erhalten ist, miteinbezogen. Auf einem ausgeschilderten Turmweg kann man Rothenburg entlang der Stadtmauern umrunden. Der Wehrgang im östlichen und nördlichen Teil der Stadtmauer ist begehbar, ebenso der Röderturm, einer der ehemaligen Tortürme. In der Turmstube befindet sich eine Sammlung von Bildern und Dokumenten über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.
♦ Tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 2 €.

Pittoresk: Markusturm

Rathaus: Das Rothenburger Rathaus nimmt unter den frühneuzeitlichen Rathäusern zweifellos eine architektonisch herausragende Stellung ein. Der mächtige Bau besteht aus zwei Teilen: Der ältere ist der gotische mit dem weitläufigen Kaisersaal und dem Turm, der vordere Renaissancebau wurde in den Jahren 1572-1577 errichtet, nachdem ein Brand den alten Ostflügel größtenteils zerstört hatte. Ein Lichthof trennt die beiden Gebäude. Die Arkaden wurden erst 1681 angefügt, um einen alten, baufällig gewordenen Gang zu ersetzen. Mithilfe eines Bildes von Friedrich Herlin, das sich auf der Rückseite des Zwölfbotenaltars in der Jakobskirche befindet, kann man den jetzigen Bau mit dem Rathaus im Jahre 1446 vergleichen.
♦ Der Rathausturm kann zu folgenden Zeiten bestiegen werden: April bis Okt. und Dez. 9.30-12.30 und 13-17 Uhr, Nov. bis März Sa und So 12-15 Uhr. Eintritt 2,50 €, erm. 0,50 €.

Rathaus und Marktplatz

Ratstrinkstube: Die 1446 erbaute Trinkstube durfte nur von den Ratsherren betreten werden. Damals war das Erdgeschoss, in dem heute die Tourist-Information untergebracht ist, eine offene Halle, in der die offizielle, geeichte Ratswaage stand. Die Kunstuhr mit der Darstellung des legendären, aber historisch unwahren „Meistertrunks“ ist ein Geschenk der Nürnberger Freunde Alt-Rothenburgs von 1910. Täglich zu jeder vollen Stunde von 11 bis 15 sowie um 21 und 22 Uhr hebt der Altbürgermeister Nusch vor dem staunenden Feldherrn Graf Tilly und unter den Augen zahlloser Besucher einen 3,25-Liter-Humpen Wein und leert ihn auf einen Zug. Touristen aus aller Herren Länder halten diese Szene Tag für Tag mit der Kamera fest.
Historiengewölbe: Durch das Portal des gotischen Rathauses gelangt man über den Innenhof zum Eingang in die Historiengewölbe. Die neun Gewölbe geben einen Einblick in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in die Konflikte zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union; auch die damaligen sozialen und religiösen Verhältnisse von Rothenburg ob der Tauber werden nicht ausgespart. In Verbindung mit den Gewölben kann das Verlies der Reichsstadt besichtigt werden, in dem 1408 die Hinrichtung des Rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler nach mehr als zweimonatiger Kerkerhaft erfolgte.
♦ März bis Okt. 10-17 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 1,50 €.
St. Jakob: Die von außen schlicht wirkende Stadtkirche mit ihren 57 Meter und 55 Meter hohen Türmen bestimmt von allen Seiten die Silhouette Rothenburgs. Die im 14. und 15. Jahrhundert erbaute gotische Basilika dürfte wohl aus der Grundidee einer Pfarrkirche, die gleichzeitig als Wallfahrtskirche und Aufbewahrungsort für die Heiligblut-Reliquie dienen sollte, hervorgegangen sein. Ihre Größe zeugt vom Selbstbewusstsein des aufstrebenden Rothenburger Bürgertums. Eine Besonderheit ist die Unterführung der Klingengasse unter dem Westchor. Obwohl zahlreiche Kunstgegenstände aus späteren Epochen bei der Restaurierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts entfernt wurden, ist die Jakobskirche noch immer sehr reich ausgestattet. Wertvolle Gemälde schmücken das Mittelfenster, der monumentale Hochaltar im Ostchor (Zwölfboten-Altar) ist ein schöner spätgotischer Schreinaltar. Kunsthistorisch herausragend ist der im Westchor (Heiligblut-Kapelle) stehende Heiligblut-Altar (1501-1504) von Tilman Riemenschneider. Der durch den warmen Honigton des natürlich gealterten Lindenholzes förmlich leuchtende Altar verbindet eindrucksvoll Eucharistie und Reliquienkult; das Thema ist die Passion, die Abendmahlsszene in der Mitte. Ein weiteres Werk von Riemenschneider, der Franziskusaltar, ist im ersten Joch (Bogen) des nördlichen Seitenschiffes zu finden.

Burggarten

♦ Ostern bis Okt. 9-17.15 Uhr, sonst 10-12 und 14-16 Uhr. Eintritt 2,50 €, erm. 1,50 €.
St. Wolfgang: Die spätmittelalterliche Kirche hat man in die Befestigungsanlagen am Klingentor einbezogen. Schießscharten in Chor und Sakristei verdeutlichen den wehrhaften Charakter, wie auch die unterirdischen Kasematten und ein Verlies. Der Wolfgangsaltar, der Marienaltar und der Wendelinusaltar - allesamt um die Wende zum 16. Jahrhundert entstanden - sind die kunsthistorischen Höhepunkte der Kirche.
♦ Ostern bis Okt. tgl. außer Di 10-13 und 14.30-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 0,50 €.
Mittelalterliches Kriminalmuseum: Das bedeutendste Rechtskundemuseum Deutschlands befindet sich in den Räumen der ehemaligen Johanniter-Komturei (erbaut 1396). Auf sechs Etagen wird das mittelalterliche und frühneuzeitliche Rechtswesen veranschaulicht. Neben Urkunden, Medaillen und Wappen locken vor allem die Folterwerkzeuge (Schandmasken, Halsgeigen, Pranger und ein Stachelstuhl) alljährlich eine Vielzahl von Besuchern an. Die Ausstellungsstücke werden didaktisch anspruchsvoll präsentiert und geben einen Einblick in die Geschichte der Rechtssprechung, wobei auch Themenkomplexe wie der Hexenwahn erläutert werden.
♦ Burggasse 3. April bis Okt. tgl. 10-18 Uhr, Nov. bis März 13-16 Uhr. Eintritt 9 €, erm. 6 oder 4,50 €. kriminalmuseum.eu.

Rothenburgs Schokoladenseite: Siebersturm und Kobolzeller Tor

Reichsstadtmuseum: Das Reichsstadtmuseum, eine beachtliche Sammlung von Gemälden (darunter die zwölf Tafeln der Rothenburger Passion), Skulpturen, Möbeln, Waffen, Hausrat, Spielzeug, Judaika sowie von Handwerks- und Bauerngeräten aus acht Jahrhunderten ist in den erhaltenen Räumen des einstigen Dominikanerinnenklosters untergebracht. Das Museum wurde 1987 um eine vor- und frühgeschichtliche Abteilung erweitert. Das weitläufige Kloster zählt zu den schönsten Bauwerken Rothenburgs, die Klosterküche zu den ältesten erhaltenen ihrer Art. Die Dominikanerinnen ließen sich 1258 in Rothenburg nieder. Fast bis zur reformationsbedingten Auflösung des Klosters (1554) wurde der Bau erweitert oder umgebaut. Der Kreuzgang stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Der Klostergarten ist auch ohne Museumsbesuch zugänglich und lädt zum Verweilen und Entspannen ein.
♦ Klosterhof 5. April bis Okt. 9.30-17.30 Uhr, Nov. bis März 13-16 Uhr. Eintritt 5 €, erm. 4 €. reichsstadtmuseum.rothenburg.de.
Alt-Rothenburger Handwerkerhaus: Das Haus stammt aus dem Jahr 1270 und dürfte daher eines der ältesten der Stadt sein. In elf originalgetreu eingerichteten Räumen vermittelt es einen Eindruck von den Wohn- und Arbeitsverhältnissen verschiedener Handwerkszweige.
♦ Alter Stadtgraben 26. Ostern bis Okt. Di-So 11-15 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 2,50 oder 1,50 €. alt-rothenburger-handwerkerhaus.de.
Toppler-Schlösschen: Vor den Toren der Stadt ließ sich der mächtigste und berühmteste Bürgermeister Rothenburgs, Heinrich Toppler, 1388 dieses Schlösschen als kleinen, bewehrten Landsitz erbauen. Angeblich sollte es der Überwachung der Taubermühlen dienen, doch war dieses Schlösschen eher ein persönliches Denkmal, um Topplers Sonderstellung in der Stadt zu dokumentieren. Der Fachwerkoberbau dürfte wohl um 1500 entstanden sein.
♦ Öffnungszeiten auf Anfrage.
Detwang: Unterhalb von Rothenburg liegt das Dörfchen Detwang mit seinem romanischen Kirchlein St. Peter und Paul, dessen Chor einen herrlichen Hochaltar aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider birgt: Der Heilig-Kreuz-Altar wurde ursprünglich für die Michaelskapelle in Rothenburg geschaffen und im 17. Jahrhundert nach Detwang abgegeben. Im Schrein der Gekreuzigte, links eine Gruppe der klagenden Frauen mit Johannes, rechts eine Gruppe mit dem Pharisäer. Leider wurde der Schrein nachträglich verkleinert, wodurch die Ausgewogenheit der Komposition leidet.
♦ April bis Okt. Mo-Sa 14-16 Uhr, So 10-12 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €.
Radfahren und Wandern
Radweg Liebliches Taubertal: Von Rothenburg bis nach Wertheim führt ein 100 Kilometer langer, gut ausgeschilderter Radwanderweg durch das Taubertal. Als Etappenstationen bieten sich Weikersheim und Tauberbischofsheim an. Die Route ist relativ entspannend, da sie meist bergab führt.
♦ Unser Übernachtungstipp ist das traumhafte Hotel Rebgut in Lauda (rebgut.de).
Panoramaweg Taubertal: Dieser rund 130 Kilometer lange Fernwanderweg führt in fünf Etappen bis nach Freudenberg. Er ist seit 2012 als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet.
Entlang der Romantischen Straße: Von Rothenburg bis nach Dinkelsbühl verläuft ein Teil des gut ausgeschilderten Main-Donau-Wanderweges (Markierung M-D). Die Gesamtstrecke zwischen den beiden Städten beträgt rund 60 Kilometer. Dies ist natürlich an einem Tag nicht zu bewältigen, deshalb sollte man sich Schillingsfürst und Feuchtwangen als Etappenziele wählen.
Feste und Veranstaltungen
Historischer Schäfertanz: Am Ostersonntag, an Pfingsten und zu den Reichsstadt-Festtagen wird dieser traditionelle Tanz auf dem Marktplatz aufgeführt. Im Jahre 1511 erhielt die Rothenburger Gilde der Schäfer das Privileg eines eigenen Feiertags, der mit Musik und Tanz begangen werden durfte. Diese Tradition wird seit 1911 wieder gepflegt.
Taubertal-Festival: Am zweiten Augustwochenende pilgern von Freitagabend bis Sonntag mehr als 20.000 Musikfans auf die Eiswiese, die unterhalb von Rothenburg im Taubertal liegt. Vom Festgelände hat man einen herrlichen Blick auf die Silhouette mit Stadtmauer. Auf zwei Hauptbühnen treten bekannte Künstler auf, darunter waren in der Vergangenheit die Fantastischen Vier, Feine Sahne Fischfilet, Kraftclub, Placebo oder Beatsteaks. Die Stimmung und die Location sind fantastisch - das Festival ist eines der erfolgreichsten in Deutschland. taubertal-openair.de.
Reichsstadt-Festtage: Drei Tage im September bilden den farbenprächtigen Höhepunkt im Rothenburger Stadtleben. Nahezu die gesamte Altstadt verwandelt sich in eine einzige lebendige Freilichtbühne. Am Freitagabend ziehen alle beteiligten Historiengruppen in einem stimmungsvollen Fackelzug durch das erwartungsvoll gestimmte Rothenburg, bevor sie während der nächsten beiden Tage in den Gassen und auf verschiedenen Plätzen den Besuchern Einblicke in wichtige Episoden der Stadtgeschichte gewähren. Die in authentische Kostüme gekleideten Laiendarsteller spielen mildtätige Franziskanermönche, mit Sensen und Dreschflegeln bewaffnete Bauern, mittelalterliche Musikanten und kühne Ritter. Am Samstagabend versinkt die Stadt schließlich in Erinnerung an den Dreißigjährigen Krieg im Kanonendonner und Feuerschein - vollendete Illusion. Selbstverständlich gehören auch Aufführungen des „Historischen Schäfertanzes“ und des weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten „Meistertrunk-Schauspiels“) zum Festprogramm.
Praktische Infos→ Karte
InformationKultur- und Tourismus-Service, Marktplatz 2, 91541 Rothenburg o. d. Tauber, Tel. 09861/404800. tourismus.rothenburg.de.
Verbindungen Stündlich Zugverbindungen nach Steinach, dort umsteigen nach Uffenheim, Ansbach, Nürnberg oder Würzburg.
Ballonfahrten Tgl. werden bei guter Witterung zwei bis drei Stunden vor Sonnenuntergang Ballonstarts durchgeführt. Das Vergnügen ist mit 250 € pro Person nicht gerade günstig. Der „Stammstartplatz“ befindet sich im Ortsteil Detwang, gegenüber der Ludleinsmühle. Information über Georg Refferscheid, Paradeisgasse 17, Tel. 09861/87888. happy-ballooning.de.
Käthe Wohlfahrt Europas größtes Weihnachtsfachgeschäft, ganzjährig geöffnet! Mit seinen labyrinthartigen Gängen ein wahres Disneyland für romantische Seelen. Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 8-16 Uhr, Mitte Mai bis 24. Dez. auch So und feiertags 10-18 Uhr. Herrngasse 1, Tel. 09861/4090. wohlfahrt.com.
Literatur Michael Kamp: Die touristische Entdeckung Rothenburgs ob der Tauber im 19. Jahrhundert; Ludwig Schnurrer, Rothenburg im Mittelalter; Ulrike Romeis, Josef Bieker, Ralf Nestmeyer: Rothenburg und das Taubertal. Bildband, Stürtz Verlag.
Markt Jeden Samstag wird ein schöner Markt auf dem Marktplatz abgehalten.
SchwimmenFranken-Freizeit-Bad, beheiztes Waldschwimmbad mit Sprungbecken. Nördlinger Str. 20. Ozon-Hallenbad mit Sauna und Solarium, von Mitte Sept. bis Mitte Mai, Mo 14-21 Uhr, Di-Do 9-21 Uhr, Fr, Sa und So 9-19 Uhr. Nördlinger Straße, Tel. 09861/4565.

Rödertor

Stadtführungen Unter den Arkaden am Marktplatz beginnen die Führungen tgl. um 11 und 14 Uhr (März bis Okt. und Dez.). Teilnahmegebühr 8 €, erm. 5 €.
TheaterToppler-Theater, von Juni bis August werden in dem Freilichttheater im Reichsstadtmuseum auch moderne Stücke gespielt. Kartenvorverkauf, Tel. 09861/404800. toppler-theater.de.
Essen/ÜbernachtenEisenhut 13, das Traditionshotel am Platz, selbst Winston Churchill und Herbert Grönemeyer sind hier schon abgestiegen. Bereits das Foyer mit der großen, ausladenden Holztreppe stimmt auf die Atmosphäre ein. Die altertümlichen, aber komfortablen Zimmer sind auf vier mittelalterliche Patrizierhäuser verteilt. Gutes Restaurant mit Gartenterrasse, Hauptgerichte von 20-25 €, so das gebratene Welsfilet auf Zitronenrisotto. Herrngasse 3-7, Tel. 09861/7050. eisenhut.com. €€€/€€€€
Bio/Regional Glocke 15, zu dem sehr freundlich geführten Hotel gehört der einzige noch verbliebene Rothenburger Winzerbetrieb. Deftige hausgemachte Küche, z. B. Winzerrindsroulade in Burgundersoße (21,50 €) oder Saure Nieren. Am Plönlein 1, Tel. 09861/958990. glocke-rothenburg.de. €€
Herrnschlösschen 10, dieses Hotel bietet eine gute Verbindung zwischen Tradition und Moderne - allerdings zu gehobenen Preisen. In einem uralten Herrenhaus wird ein zeitgemäßer Landhausstil gepflegt. Sehr schöne Bäder! Hinter dem Hotel erstreckt sich ein traumhafter Barockgarten, in dem man im Sommer frühstücken kann. Ausgezeichnetes Restaurant! Herrngasse 20, Tel. 09861/873890. hotel-rothenburg.de. €€€€
Tilman Riemenschneider 3, zünftiges, gut ausgestattetes Hotel in einem historischen Haus. Im Restaurant gibt es anspruchsvolle fränkische Küche zu gehobenen Preisen, Di Ruhetag. Den Gästen stehen ein Fitnessraum sowie zwei Whirlpools zur Verfügung. Höheres Preisniveau auch im Hotel. Georgengasse 11-13, Tel. 09861/9790. tilman-riemenschneider.de. €€€
Reichs-Küchenmeister 4, direkt hinter dem Chor der Jakobskirche mit schönem, schattigem Biergarten. Das Restaurant gehört zu den besseren in der Stadt. Wildgulasch mit Spätzle 25,50 €. Im Flair-Hotel gibt es insgesamt 90 Betten mit rustikalem Flair, teilweise im gegenüberliegenden Gästehaus. Sauna und Whirlpool vorhanden. Kirchplatz 8, Tel. 09861/9700. reichskuechenmeister.com.
Mein Tipp Villa Mittermeier 2, stilvolles Hotel nur wenige Meter außerhalb der Stadtmauer. Die ansprechenden Zimmer wie auch die Suiten sind individuell im modernen Stil eingerichtet und besitzen viel Atmosphäre. Teilweise sogar mit freistehender Badewanne. In jedem Zimmer steht den Gästen auch eine Nespresso-Maschine zur Verfügung. Empfehlenswert auch für Nichthotelgäste ist ein Besuch des Restaurants (ein Michelin-Stern!). Geboten wird eine kreative italienische Küche zu angemessenen Preisen, Fünf-Gang-Menü 99 €, Sieben-Gang-Menü 129 €. Nur abends geöffnet, So und Mo Ruhetag, im Aug. zwei Wochen Betriebsferien. Es werden auch Kochkurse angeboten. 40 Betten. Hallenbad (10 x 5 m), Sauna und Solarium. Kostenloser Parkplatz. Lohnend ist das hervorragende Frühstück (Buffet), das im Sommer auf der Terrasse vor dem Haus eingenommen werden kann. Vorm Würzburger Tor 9, Tel. 09861/94540. villamittermeier.de. €€/€€€
Mittermeiers Alter Ego 1, absolut modern schläft man in der Design-Dependence von Familie Mittermeier. Vorm Würzburger Tor 15, Tel. 09861/94540. mittermeiersalterego.de. €€/€€€
Burg-Hotel 7, in exponierter Lage hoch über dem Taubertal gefällt dieses Hotel mit seinen individuellen, verspielten Zimmern (Himmelbetten!), die teilweise auf den Klostergarten blicken. Herrliche Frühstücksterrasse! Schöner Wellness-Bereich mit Sauna und Fitness. Fahrradvermietung Klostergasse 1-3, Tel. 09861/94890. burghotel.eu. €€€
Romantik Hotel Markusturm 9, gleich neben dem Markusturm. Stilvolle, ansprechende Räumlichkeiten in einem historischen Gemäuer. Restaurant vorhanden. Rödergasse 1, Tel. 09861/94280. markusturm.de. €€€
Klosterstüble 12, kleines Hotel mit schmackhafter fränkischer Küche zu angemessenen Preisen. In der einladenden Gaststube mit Balkendecke wird ein fränkischer Sauerbraten mit Kartoffelknödel für 15,50 € serviert. Die teureren Zimmer sind sehr stilvoll mit viel Holz renoviert, im Studio gibt es gar eine freistehende Badewanne (176 €). Heringsbronnengasse 5, Tel. 09861/6774. klosterstueble.de. €€
Zur Höll 14, in einem urigen Gasthaus mit Gewölbekeller in einem etwas gedrängten Ambiente werden fränkische Köstlichkeiten serviert. Als Spezialität gelten die Spare-Ribs (14 €). Der ebenso nette wie höfliche Wirt empfiehlt dann noch Tagesgerichte, die allerdings mit bis über 25 € das Preisniveau nicht rechtfertigen. Kleine Straßenterrasse. So Ruhetag. Burggasse 8, Tel. 09861/4229. hoell-rothenburg.de.

Übernachten

1 Mittermeiers Alter Ego 2 Villa Mittermeier 3 Tilman Riemenschneider 4 Reichs-Küchenmeister 5 Pension Fuchsmühle 6 Gasthof Butz 7 Burg-Hotel 9 Hotel Markusturm 10 Herrnschlösschen 12 Gasthof Klosterstüble 13 Eisenhut 15 Glocke 16 Hotel Goldene Rose 17 Jugendherberge

Essen & Trinken

2 Villa Mittermeier 3 Tilman Riemenschneider 4 Reichs-Küchenmeister 6 Gasthof Butz 10 Herrnschlösschen 11 Michelangelo 12 Gasthof Klosterstüble 13 Eisenhut 14 Zur Höll 15 Glocke

Cafés

8 Café Lebenslust
Michelangelo 11, ein sehr ansprechender Italiener mit sehr schöner Terrasse. Es gibt Pizzen und hausgemachte Nudeln, besonders lecker gefüllt mit Pfifferlingen und Steinpilzen für 17,60 €. Rödergasse 36, Tel. 09861/7478. michelangelo-rothenburg.de.
Mein Tipp Café Lebenslust 8, ein ansprechendes modernes Café im sonst eher biederen Rothenburg. Leckere Kuchen. Straßenterrasse. Mi-So 9.30-17.30 Uhr, So ab 13 Uhr. Kirchgasse 5, Tel. 09861/9179478. lebenslust-rothenburg.de.
Mein Tipp Goldene Rose 16, das aus dem Jahre 1778 stammende Haus wurde in ein modernes Boutique-Hotel verwandelt. Neben den komfortablen Zimmern gefällt vor allem der ruhige Garten hinter dem Haus, der zum Entspannen geradezu einlädt. Günstiger schläft man im zugehörigen Gästehaus Rosengarten. Spitalgasse 28, Tel. 09861/4638. goldenerose-rothenburg.de. €€
Gasthof Butz 6, mitten im historischen Rothenburg bietet der einfache Gasthof ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wobei Wert auf regionale Produkte gelegt wird. Der Schweinebraten kostet 14,50 €. Im Sommer sitzt man gemütlich im Innenhof hinterm Haus. Do Ruhetag. Die netten Zimmer sind ebenfalls recht preiswert. Ermäßigung ab vier Nächten. Am Kapellenplatz 4, Tel. 09861/2201. gasthofbutz.com. €€
Pension Fuchsmühle 5, unten im Taubertal findet sich diese Unterkunft mit schlichten, aber sehr einladenden Zimmern. Taubertalweg 103, Tel. 09861/92633. fuchsmuehle.de. €/€€
In DetwangSchwarzes Lamm, wem es in Rothenburg zu hektisch ist, der findet hier einen netten Landgasthof mit herrlicher Terrasse unter alten Bäumen. Die ansprechende Küche bietet beispielsweise einen lauwarmen Linsensalat mit gebeiztem Zanderfilet oder Rehrücken an Holundersauce mit sautierten Pfifferlingen und Macaire-Kartoffeln. Detwang 21, Tel. 09861/6727. hotelschwarzeslamm.de. €€
JugendherbergeRossmühle 17, historischer Bau aus dem Jahre 1516 an der südlichen Spitze der Stadtmauer. Es stehen 184 Betten und 16 Familienzimmer zur Verfügung. Vom 15.12. bis 2.1. geschlossen. Mühlacker 1, Tel. 09861/94160. jugendherberge.de. €
CampingTauber-Romantik, bei Detwang im Taubertal gelegen, 100 Stellplätze. Mitte März bis Anfang Nov. geöffnet. Im Ortsteil Detwang, Tel. 09861/6191. camping-tauberromantik.de.
Schillingsfürst2800 Einw.
Das mächtige Barockschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst überragt die an einen Höhenrücken des Naturparks Frankenhöhe geschmiegte Kleinstadt.
Der älteste Vorläufer des Schlosses dürfte noch vor der vorletzten Jahrtausendwende entstanden sein. Zuerst herrschte über Schillingsfürst das gleichnamige Adelsgeschlecht, doch dann gelangte die Burg im 14. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von Hohenlohe, die mit einer Unterbrechung bis zum Beginn dieses Jahrhunderts das Leben in Schillingsfürst bestimmten. In der Mitte des 18. Jahrhunderts lockten die gefürsteten Grafen von Hohenlohe durch große Vergünstigungen Handwerker an, um die Wirtschaftskraft des Fürstentums zu stärken. Da diese Aktion nicht den gewünschten Erfolg brachte, entschlossen sie sich, auch völlig mittellose Siedler aufzunehmen. Darunter befanden sich viele Landfahrer und Marodeure; sie siedelten sich vor allem entlang der heutigen Neuen Gasse an. Ihre Gaunersprache (das „Jenische“) hat noch bis ins 20. Jahrhundert fortgelebt, und angeblich soll es heute noch Schillingsfürster geben, die gebratenen Igel als Delikatesse schätzen ...
Sehenswertes
Schloss Schillingsfürst: Die eindrucksvolle Residenz kündet vom Glanz des kleinen Fürstentums im 18. Jahrhundert. Da die ursprüngliche Anlage im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war, entstand nach Entwürfen des Darmstädter Oberbaumeisters Louis Remy de la Fosse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein barocker Neubau nach dem Vorbild des alten Stadtschlosses von Madrid. Noch heute wird ein Teil der dreiflügeligen Schlossanlage von den Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst bewohnt; zwei Drittel sind öffentlich zugänglich. Hier lebten im 19. Jahrhundert der Reichskanzler Fürst Chlodwig zu Hohenlohe und sein Bruder der Kurienkardinal Gustav Adolf zu Schillingsfürst. Die prachtvollen Innenräume des Schlosses (z. B. Roter Salon) sind mit reichem Stuck, opulenten Deckengemälden, Gobelins und Möbeln ausgeschmückt. Eine kleine Ausstellung erinnert an die französische Fremdenlegion, deren Wurzeln in Schillingsfürst lagen. Auf Schloss Schillingsfürst wird zudem ein Jagdfalkenhof unterhalten. Im Sommer finden täglich Flugvorführungen mit Falken, Geiern und Adlern (Riesenseeadler, Europäischer Seeadler, Weißkopfseeadler und Steinadler) statt, deren Freigehege man auch besichtigen kann.

Festliche Tage in Schloss Schillingsfürst

♦ Schlossmuseum: Ostern bis 31. Okt., Führungen tgl. um 12, 14 und 16 Uhr, Eintritt 6 €. Falknerei: Di-So 10.30-17 Uhr, Eintritt 9,50 € (inkl. Schlossmuseum), erm. 6 €. Flugvorführungen vom 1. April bis 31. Okt. Di-So um 11 und 15 Uhr. schloss-schillingsfuerst.de, bayerischer-jagdfalkenhof.de.
Historische Ochsentretanlage im Brunnenhausmuseum: Hinter diesem Zungenbrecher verbirgt sich eines der bedeutendsten und zugleich ungewöhnlichsten technischen Kulturdenkmäler Deutschlands. In einem alten Brunnenhaus installiert, diente diese 1702 von dem Nürnberger Brunnenmeister Martin Löhner erbaute Anlage der Wasserversorgung des 1,5 Kilometer entfernten Schlosses. Die Maschine wurde von dem Körpergewicht eines Ochsen angetrieben, mit seiner Kraft wurde eine schräge Tretscheibe in Bewegung gesetzt. Über ein hölzernes Getriebe und eine Kurbelwelle wurde die Kraft auf drei Pumpen übertragen, die dann das Wasser (40 Liter pro Minute) in den Turmbehälter drückten. Von dort gelangte es über hölzerne Rohrleitungen zum Schloss. Angegliedert ist das Heimatmuseum mit einer Sammlung zur Wohnkultur.
♦ Von Ostern bis Ende Okt. nach vorheriger Anmeldung im Info-Center, Tel. 09868/222. Eintritt 5 €. brunnenhausmuseum.de.
Praktische Infos
InformationInfo-Center, Rothenburger Str. 2, 91583 Schillingsfürst, Tel. 09868/222. schillingsfuerst.de.
Schwimmen Baden in chlorfreiem Wasser ist im Freibad Fischhaus möglich. Eintritt frei! In Dombühl (3 km südöstl.) gibt es ein schönes Naturerlebnisbad.
Essen/ÜbernachtenFlair-Hotel Die Post, zu Füßen des Schlosses im Ort gelegen. Die Küche bietet eine große Auswahl an Pfannengerichten, so ein Kalbssteak für 19,80 €. Panoramaterrasse hinter dem Haus. Gepflegte, zeitlos moderne Zimmer. Rothenburger Str. 1, Tel. 09868/9500. hotel-diepost.de. €€
CampingFrankenhöhe, mit Kiosk, Sauna, Naturfreibad und Gaststätte. 120 Stellplätze, davon 50 für Dauercamper. Ganzjährig geöffnet. Campingplatz am Fischhaus, Tel. 09868/5111. campingplatz-frankenhoehe.de.
Eine fränkische Geheimsprache: das Schillingsfürster Jenisch
Die von Fürst Carl Albrecht von Hohenlohe