Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Ralf NestmeyerOrientiert an der Côte d'AzurDie Region im ProfilErlebnis KulturNatur und SträndeDie Côte d'Azur mit KindernUnterwegs an der Côte d'AzurVon Menton bis NizzaMentonUmgebung von MentonSainte-AgnèsGorbioCastellarCastillonGrimaldi-Grotten (Balzi Rossi)Giardini HanburyVentimigliaRoquebrune-Cap-MartinMonacoMonaco-StadtMonte-CarloFontvieille-ViertelJardin ExotiqueVon Monaco nach NizzaCap d'AilLa TurbieÈzeBeaulieu-sur-MerSaint-Jean-Cap-FerratVillefranche-sur-MerNizza und UmlandNizza (Nice)Rund um Schlossberg und HafenAltstadtAuf dem Paillon zwischen Alt- und NeustadtRund um die Promenade des AnglaisStadtteil CimiezIm Norden NizzasNizzas SträndeHinterland von NizzaLucéramL'EscarènePeillePeillonContesCoarazeTourrette-LevensKüste zwischen Nizza und AntibesCagnesSaint-Paul-de-VenceVenceSaint-JeannetTourrettes-sur-LoupGorges du LoupGourdonLe Bar-sur-LoupValbonneVilleneuve-LoubetBiotRund um Grasse, Antibes und CannesGrasseAntibesZwischen Antibes und CannesJuan-les-PinsGolfe-JuanVallaurisMouginsAuribeau-sur-SiagneLe CannetCannesIles de LérinsIle de Sainte-MargueriteIle de Saint-HonoratMassif de l'EstérelMandelieu-La NapouleThéoule-sur-MerLe TrayasAgayZwischen Saint-Raphaël und Saint-TropezSaint-RaphaëlFréjusRoquebrune-sur-ArgensSaint-AygulfSainte-MaximeSaint-Tropez und UmgebungSaint-TropezDie Strände von Saint-TropezUmgebung von Saint-TropezGassinRamatuellePort GrimaudGrimaudCogolinMassif des MauresLa Garde-FreinetCollobrièresChartreuse de la VerneWanderung zur Chartreuse de la VerneDie Küste westlich von Saint-TropezLa Croix-ValmerCavalaire-sur-MerZwischen Cavalaire-sur-Mer und Le LavandouDomaine du RayolLe LavandouBormes-les-MimosasAlpes-MaritimesVallée de la RoyaBreil-sur-RoyaSaorgeTendeWandern nach La BrigueUmgebung von TendeLa BrigueMercantour-NationalparkVallée des Merveilles und Vallée de FontanalbaSospelUmgebung von SospelVésubie-TalLevensUmgebung von LevensUtelleUmgebung von UtelleLantosque, La Bollène Vésubie und RoquebillièreSaint-Martin-VésubieUmgebung von Saint-Martin-VésubieLe BoréonOberes Var-TalVillars-sur-Var und Touët-sur-VarPuget-ThéniersEntrevauxGuillaumesUmgebung von GuillaumesNachlesen & NachschlagenKlima und ReisezeitFlora, Fauna und NaturschutzWirtschaftPolitik und VerwaltungBrauchtum, Feste und kulturelle VeranstaltungenGeschichteLiteraturtippsAnreiseMobil vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenOutdoor, Sport und SträndeReisepraktisches von A bis ZAdressenBarrierefreiheitDiplomatische VertretungenFeiertageGeldGesundheitKriminalitätLandkartenMärkteMuseenNotrufÖffnungszeitenPostRadioRauchenLGBT+Sprache und SprachkurseTelefonieren und WLAN/WiFiTouristeninformation und WebsitesWaldbrändeZeitungen/ZeitschriftenZollbestimmungenWandern an der Côte d'Azur und in den den Alpes-MaritimesEtwas FranzösischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Menton, Stadt der ZitronenWo die Liebe hinfälltKönigliche Leidenschaften und VerbrechenDie Médecin-DynastieMit dem Train des Pignes durchs HinterlandDuft ist nicht gleich DuftStars und StarletsDer Mann mit der Eisernen MaskeEine Insel voller MöncheDie Librairie Gerstel – ein Stück ExilgeschichteDie berühmteste Gendarmerie FrankreichsAuf der Route des Crêtes durch das Massif des MauresWie das Roya-Tal französisch wurdeDer Festungsbaumeister des SonnenkönigsAus einem Reisebericht von 1763Die Côte d’Azur im FilmVon den Beschwerden des ReisensUnterkunftstipps von anno dazumal
Kartenverzeichnis
Menton und UmgebungMentonMonacoNizza und UmgebungNizzaNizza InnenstadtGrasse, Antibes und CannesGrasseAntibesCannesSaint-Tropez und UmgebungStrände um Saint-TropezSaint-TropezAlpes-MaritimesÜbersicht der Wanderungen (GPS)-Wanderung 1: Von Monaco nach La Turbie (GPS)-Wanderung 2: Zum Fort de La Revère (GPS)-Wanderung 3: Von Peillon nach Peille (GPS)-Wanderung 4: Über den Baou de Saint-Jeannet (GPS)-Wanderung 5: Balcons du Loup (GPS)-Wanderung 6: Zum Lac l’Ecureuil und Pic de l’Ours (GPS)-Wanderung 7: Auf dem Sentier Littoral zur Plage des Salins (GPS)-Wanderung 8: Von La Brigue nach Notre Dame des Fontaines (GPS)-Wanderung 9: Besteigung des Mont Saccarel (GPS)-Wanderung 10: Durch das Vallée des Merveilles und Vallée de Fontanalba (GPS)-Wanderung 11: Von Cros d’Utelle zur Wallfahrtskirche Madone d’Utelle (GPS)-Wanderung 12: Von der Pont du Countet zum Refuge de Nice (GPS)-Wanderung 13: Zum Lac de Trécolpas (GPS)-Wanderung 14: Auf dem Circuit de la LauvetteZeichenerklärungCôte d’Azur Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Von Monaco nach La TurbieWer denkt beim Thema Wandern schon an Monaco? Dennoch hat das kleine Fürstentum einen eigenen Alpenverein, die Alpenkonvention unterschrieben und ist Anfangspunkt des neuen Fernwanderwegs Via Alpina.GPS-Wanderung 2: Zum Fort de La RevèreMit einer noch grandioseren Aussicht auf die Côte d’Azur als das mittelalterliche Felsennest Èze kann das darüber liegende, um 1880 errichtete Fort de La Revère aufwarten.GPS-Wanderung 3: Von Peillon nach PeilleMit Peillon und Peille stehen zwei pittoreske mittelalterliche Villages Perchés (Bergdörfer) par excellence auf dem Programm, die mit verwinkelten Gässchen, überbauten Treppengängen und vielen kleinen Kapellen aufwarten.GPS-Wanderung 4: Über den Baou de Saint-JeannetDer Baou de Saint-Jeannet ist mit 800 m der höchste und bekannteste Felsen im Haut Pays Vençois und eine beliebte Kletterdestination.GPS-Wanderung 5: Balcons du LoupSchon Erika und Klaus Mann priesen in ihrem 1931 erschienenen Buch von der Riviera das „Rötlich-Gelblich-Grau“ der Felswände in den Gorges du Loup.GPS-Wanderung 6: Zum Lac l'Ecureuil und Pic de l'OursEine herrliche, mittelschwere Wanderung durch das Esterel-Gebirge, anfangs durch einen wasserführenden Canyon zu einem Stausee, später folgt ein steiler Aufstieg zum Pic de l’Ours.GPS-Wanderung 7: Auf dem Sentier Littoral zur Plage des SalinsDie wohl schönste Möglichkeit, die Halbinsel von Saint-Tropez kennenzulernen, ist eine Wanderung entlang der Küste.GPS-Wanderung 8: Von La Brigue nach Notre Dame des FontainesAuf dem Chemin des Oratoires et Sentier d’Interprétation gelangt man in einer kurzen Runde im oberen Roya-Tal von der kleinen Gemeinde La Brigue zur weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Sanctuaire Notre-Dame des Fontaines, die wegen flächendeckender Fresken und Temperamalereien auch „Sixtinische Kapelle der Seealpen“ genannt wird.GPS-Wanderung 9: Besteigung des Mont SaccarelDer Mont Saccarel im Nordosten des Roya-Tales gilt mit 2201 m als der höchste Berg Liguriens, sein Gipfel befindet sich jedoch in Frankreich.GPS-Wanderung 10: Durch das Vallée des Merveilles und Vallée de FontanalbaEinmal rund um den 2872 m hohen Mont Bégo – diese Tour führt durch faszinierende, seenreiche Hochgebirgslandschaft in das Herzstück des Mercantour-Nationalparks.GPS-Wanderung 11: Von Cros d'Utelle zur Wallfahrtskirche Madone d'UtelleHoch über der Vésubie-Schlucht thront auf einem knapp 1200 m hohen Felssporn die Wallfahrtskirche Sanctuaire de la Madone d’Utelle.GPS-Wanderung 12: Von der Pont du Countet zum Refuge de Nicelandschaftlich eindrucksvolle, mittelschwere Wanderung hinauf in den von der Cime du Gélas (3143 m) und der Cime de la Malédie (3059 m) überragten Talschluss des Gordolasque-Tales.GPS-Wanderung 13: Zum Lac de TrécolpasDiese auch „Circuit du Trécolpas“ genannte mittelschwere, familienfreundliche Runde durch die eindrucksvolle Hochgebirgslandschaft des Parc National du Mercantour zählt mit Fug und Recht zu den schönsten Touren der Region.GPS-Wanderung 14: Auf dem Circuit de la LauvetteDiese mittelschwere Rundwanderung um den 868 m hohen Gebirgskamm Crête de la Chabasse bietet die Möglichkeit, einmal über die das Var-Tal nach Norden begrenzenden ockerfarbenen Kalkfelsen hinwegzuschauen.
Unterwegs mit
Ralf Nestmeyer
Ist Schriftsteller und Gründungsmitglied von PEN Berlin. Er lebt in Nürnberg und ist Autor von zahlreichen Reiseführern; zudem hat er ein Buch über „Französische Dichter und ihre Häuser“, das Sachbuch „Alles Mythos! 16 Populäre Irrtümer über Frankreich“ und vier Krimis, die in der Provence spielen, geschrieben. Im Michael Müller Verlag sind von ihm folgende Titel erschienen: London, Cornwall, Südengland, Paris, Marseille, Normandie, Languedoc-Roussillon, Provence, Haute-Provence, Côte d’Azur, Nürnberg sowie Franken.
Auf den warnenden Fußtritt reagierte ich zu spät. Noch während ich benommen in die aufgehende Sonne blinzelte, klatschte mir ein Wasserschwall ins Gesicht und spülte die letzten Traumfetzen hinweg. Schlagartig war ich nicht nur hellwach, sondern stand geradezu senkrecht in meinem Schlafsack: „Allez, allez, vite, vite!“ Mit diesen unmissverständlichen Worten weckte mich ein Gendarm, als ich 1981 als 17-Jähriger am Strand von Nizza übernachtet hatte. Wie so viele junge Reisende war ich mit dem Rucksack und der Bahn quer durch Europa unterwegs und schon damals wollte ich unbedingt an die Côte d’Azur, obwohl dies definitiv die falsche Region war, wenn man in der Hochsaison mit einem sehr beschränkten Budget unterwegs ist. Eine Woche lang nächtigte ich auf dem harten Kiesstrand der Engelsbucht und pendelte zwischen Meer und Bahnhof, wo ich mein Gepäck in einem Schließfach verstaut hatte. Nur ein Mal habe ich in dieser Zeit in einem Restaurant gegessen, als mir jemand am Strand ein Lokal in der Altstadt empfahl, in dem es zwar nur ein einziges, dafür aber günstiges Menü geben sollte. Das Restaurant hieß Chez Palmyre und ich habe es gewissermaßen wiederentdeckt, als ich 15 Jahre später in Nizza für einen Reiseführer recherchierte. Seither kehre ich dort bei jeder Recherche ein und bin noch nie enttäuscht worden ...Bon voyage!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Ralf Nestmeyer, Stichwort „Côte d’Azur“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
[email protected]Orientiert an der Côte d’Azur
Die Region im Profil
Die Côte d’Azur ist ...
... ein vom Klima verwöhntes irdisches Paradies, das Sehnsüchte erfüllt.
... reich an Kunst und Kultur
Wer sich für moderne Kunst interessiert, der kann an der Côte d’Azur in einen wahren Kunstrausch verfallen. Die Küstenregion zwischen Saint-Tropez und Menton stand seit der Jahrhundertwende hoch in der Gunst der Maler. Zum Wegbereiter dieser Bewegung wurde Paul Signac, der „Erfinder“ des Pointillismus. Im Jahre 1892 ließ er sich in Saint-Tropez nieder, Camoin, Manguin und van Rysselberghe folgten nach, später schlossen sich noch Matisse und Bonnard an; manche ihrer Werke sind heute im Musée de l’Annonciade in Saint-Tropez zu bewundern. Fast zwangsweise gaben sich die Künstler an der Côte d’Azur ein Stelldichein, denn die Küste „spritzt vor lauter Licht“, wie Kurt Tucholsky schrieb. Noch immer ist die Kunst hier zu Hause: Abgesehen von Paris besitzt keine andere französische Stadt mehr Museen als Nizza; die von Pablo Picasso in Vallauris, von Henri Matisse in Vence und von Jean Cocteau in Villefranche-sur-Mer ausgemalten Kapellen zählen ohne Zweifel zu den schönsten Sakralräumen der Moderne. Nicht zu vergessen: die Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence, eine der faszinierendsten Kulturstiftungen der Welt.
... ein Gartenparadies
Wenn von der Kunst die Rede ist, darf die Gartenbaukunst nicht fehlen. Trotz der üppig gedeihenden mediterranen Flora, die im Frühjahr in den kräftigsten Farben leuchtet, hat der Mensch hier und da ein wenig nachgeholfen und die Côte d’Azur nach seinen Vorstellungen gestaltet. Gemeint sind nicht nur die Palmen, die den Uferpromenaden ihren exotischen Touch verleihen, sondern vor allem die traumhaften Gartenanlagen. Dabei sticht besonders der Jardin Serre de la Madone in Menton hervor. Dieser von Sir Lawrence Johnston angelegte Garten begeistert mit seiner subtropischen Pflanzenvielfalt, die auf traumhafte Weise in das vorhandene Areal unterhalb einer viktorianischen Villa integriert wurde. Ein anderes imponierendes Beispiel ist der Garten der Fondation Ephrussi de Rothschild auf Cap Ferrat. Dort sind auf einem weitläufig terrassierten Gelände alle Stilrichtungen der Gartenbaukunst wie in einem Museum vereint. Gartenarchitektur in höchster Vollendung!
... eine einzigartige Landschaft
In den bis ans Meer heranreichenden Alpes-Maritimes (Seealpen) kommen die Liebhaber einsamer Bergwelten voll auf ihre Kosten. Obwohl nur 7 km vom Meer entfernt, erreicht der Mont Grammont bereits eine imposante Höhe von 1378 m; ein Stück weiter in Richtung italienische Grenze ragen die Gipfel bis über 3000 m empor. Diese hochalpine Gebirgslandschaft genießt als Kernzone des Mercantour-Nationalparks einen besonderen Schutz. Der Gegensatz zwischen den Alpes-Maritimes und dem lieblichen Küstenabschnitt zwischen Nizza und Menton könnte wohl kaum größer sein, auch wenn durch den Abfall der Seealpen lediglich Platz für einen relativ schmalen Küstenstreifen bleibt, der sich nur links und rechts der Mündung des Var verbreitert. Weiter im Westen schließen sich mit dem Massif de l’Estérel und dem benachbarten Massif des Maures zwei 300 Millionen Jahre alte Gebirgszüge an, die jedoch durch Erosion weitgehend abgetragen wurden; es handelt sich bei beiden um ein Eruptivgestein aus Porphyr, das teilweise stark zerklüftet ist und durch seine rote Farbgebung begeistert. Bei einer Wanderung durch das Massif des Maures zur Chartreuse de la Verne oder einer Fahrt durch die Gorges du Loup lässt sich eine faszinierende Natur jenseits von Hektik und Menschenmassen entdecken, aber selbst an der Küste gibt es noch verborgene Ecken!
... reich an Tafelfreuden
Eine Reise nach Frankreich, ins Land der Haute Cuisine, ist immer auch ein kulinarisches Erlebnis, das schon mit einem morgendlichen Marktbummel beginnen kann. Auf den Ständen türmen sich Obst und Gemüse zu bunten Bergen, und selbstverständlich fehlen auch die Stände mit dem fangfrischen Fisch nicht. Das Spektrum der angebotenen Fischgerichte ist daher noch immer sehr vielfältig: Es reicht von Edelfischen, die vorzugsweise gegrillt werden, über Stockfisch bis hin zu Seeigeln; Letztere werden mit Vorliebe im Dutzend verspeist. Gewürzt wird traditionell viel mit Thymian, Rosmarin, Lorbeer, Lavendel, Oregano, Bohnenkraut und Majoran - den berühmten Kräutern der Provence.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Spektakuläre Aussichten am Cap Ferrat
Die Orte der Côte d’Azur besitzen zahlreiche bedeutende kulturelle Sehenswürdigkeiten. Angefangen von antiken Bauwerken über Kirchen bis hin zu Dutzenden von interessanten Museen. Vor allem die moderne Kunst steht im Fokus, so beim Picasso-Museum in Antibes, dem Musée Matisse in Nizza oder der nicht weit davon entfernten weltberühmten Fondation Maeght.
Antike Bauwerke
Trophée des Alpes: Das römische Siegesmonument ist eine mächtige Rotunde mit 24 dorischen Säulen.
Villa Kérylos: Eine Villa wie im klassischen Griechenland! Alle Einrichtungsgegenstände wurden nach originalen Abbildungen gefertigt.
L’Amphithéâtre: Auch in Fréjus zeugt ein römisches Amphitheater von der antiken Vergangenheit der Stadt.
Klöster und Kirchen
Cathédrale Orthodoxe Russe St.-Nicolas: Ein Hauch von Moskau an der Côte d’Azur: Mit ihren sechs Zwiebelkuppeln zählt St.-Nicolas zu den schönsten orthodoxen Kirchen der Welt.
Monastère Fortifié de Saint-Honorat: Die imposante, direkt am Meeresstrand emporragende Mönchsburg ist ein wehrhafter Bau.
Cathédrale de Fréjus: Mit Baptisterium, Kreuzgang und Bischofspalast bildet die Kathedrale einen markanten Gebäudekomplex.
Chartreuse de la Verne: Ein Kartäuserkloster inmitten der weltentrückten Einsamkeit des Massif des Maures.
Notre-Dame des Fontaines: Der Freskenzyklus in der Wallfahrtskapelle ist die mit Abstand kunstgeschichtlich bedeutendste Sehenswürdigkeit in den Seealpen.
Notre-Dame de la Menour: Moosbewachsene Treppen führen zu der auf einem kleinen Bergkegel thronenden Kapelle.
Madone de Fenestre: Einsame Wallfahrtskapelle im Hochgebirge.
Kulturmuseen
Musée International de la Parfumerie: Alles zur Geschichte des Parfüms, sehr interessant, sogar mit Duftgarten.
Musée Louis de Funès: Für alle Fans des cholerischen Gendarms von Saint-Tropez ein Muss.
Musée de la Gendarmerie et du Cinéma: Das Kinomuseum ist ein Muss für Verehrer von Louis de Funès, Brigitte Bardot und Romy Schneider.
Musée des Merveilles: Das Museum informiert über die rätselhaften Felszeichnungen der ligurischen „Urbevölkerung“.
Kunstmuseen
Musée Jean Cocteau: Mentons futuristisches Museum ist dem Universalkünstler Jean Cocteau gewidmet.
Musée des Beaux-Arts du Palais Carnolès: Das städtische Museum von Menton beherbergt ältere Meister, aber auch moderne Kunst von Raoul Dufy.
Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain: Zeitgenössische Kunst und viele große Namen: Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, Richard Serra, Niki de Saint Phalle, Tinguely und Yves Klein.
Musée Matisse: In diesem Museum sind zahlreiche Bilder aus allen Schaffensperioden vereint.
La Maison de Renoir: Das ehemalige Wohnhaus von Auguste Renoir besitzt noch seine ursprüngliche Aura, da es im Originalzustand belassen wurde.
Fondation Maeght: Ein absolutes Highlight für Liebhaber moderner Kunst! Faszinierend sind vor allem der Giacometti-Hof sowie Mirós verspieltes Labyrinth.
Musée National Fernand Léger: 350 Kunstwerke geben einen guten Einblick in die verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers.
Musée National Message Biblique Marc Chagall: Das Chagall-Museum ist das beliebteste Kunstmuseum an der Côte d’Azur.
Musée Picasso Château Grimaldi: Ein absolutes Highlight für alle Kunstfreunde ist das im Schloss von Antibes untergebrachte Picasso-Museum.
Musée National de Picasso: Picasso hat für die Krypta der romanischen Kapelle in Vallauris sein Wandgemälde „Krieg und Frieden“ geschaffen.
L’Espace de l’Art Concret: Das Zentrum für konkrete Kunst in Mouans-Sartoux beherbergt eine umfassende Sammlung zu dieser Spielart der zeitgenössischen Kunst.
Musée Bonnard: Das Museum widmet sich dem Werk von Pierre Bonnard.
Musée de l’Annonciade: Ein Kunstmuseum in einer Kapelle am Hafen von Saint-Tropez mit Werken von Signac, Matisse, Seurat, Camoin, de Vlaminck, Bonnard und Dufy.
Ziele im Grünen und am Meer
Natur und Strände
Die Côte d'Azur besitzt aufgrund des milden Klimas eine einzigartige Vegetation sowie wundervoll exotisch anmutende Gartenanlagen. An der Küste erstrecken sich herrliche Strände, vor allem rund um die berühmte Halbinsel von Saint-Tropez. Und im Hinterland erheben sich mehrere Bergzüge sowie die Alpes-Maritimes, die größtenteils zum Mercantour-Nationalpark gehören.
Unberührte Küsten findet man am Estérel-Gebirge.
Nationalparks und Berge
Parc National du Mercantour: Der Nationalpark erstreckt sich entlang der französisch-italienischen Grenze von den Seealpen (Alpes-Maritimes) bis hin zu den Alpes de Haute-Provence. Seine unbesiedelte Kernzone ist eine hochalpine Gebirgslandschaft mit tief eingeschnittenen Talkesseln, lieblichen Almen, Gletscherseen und Moränen.
Massif des Maures: Ein durch seine Kargheit faszinierender Gebirgszug, die immer wieder von dichten Kastanienwäldern aufgelockert wird, die sich mit Korkeichen und Aleppokiefern abwechseln.
Massif de l’Estérel: Ein uraltes Gebirgsmassiv vulkanischen Ursprungs mit auffälligen roten Porphyrfelsen, die einen herrlichen Kontrast zum Blau des Meeres bilden.
Gärten und Parks
La Serre de la Madone: Ein wunderschöner Park mit seltenen subtropischen Pflanzen.
Jardin botanique du Val Rahmeh: Die Gartenanlage fasziniert mit ihren tropischen und subtropischen Pflanzen, die zum großen Teil essbare Früchte tragen.
Giardini Hanbury: Der verspielte, sich bis zum Meer erstreckende Park gehört zu den schönsten am Mittelmeer.
Jardin Exotique: Der Exotische Garten von Monaco beherbergt mehrere tausend Kakteenarten.
Fondation Ephrussi de Rothschild: Auf dem höchsten Punkt von Cap-Ferrat befindet sich die wohl schönste Gartenanlage der Côte d'Azur samt einer palastartigen Villa.
Parc Exflora: Fünf Hektar großer, öffentlicher Garten in Juan-les-Pins.
Domaine du Rayol: Eine traumhafte Parkanlage, die sich bis hinunter zum Meer erstreckt. Pflanzen aus allen Teilen der Welt wurden hier angepflanzt.
Naturkundemuseen
Musée Océanographique: Das Museum bietet einen interessanten Blick in die Unterwasserwelt. Die Hauptattraktion sind die Aquarien mit kleinen Haien, Stören, Muränen, Piranhas und Kugelfischen.
Maison des Papillons: Mehr als 20.000 bunte Schmetterlinge faszinieren.
Badefreuden
Stadtstrand von Menton: Sandiger Stadtstrand vor herrlicher Kulisse.
Plage Mala: Die kleine unterhalb von Cap d’Ail gelegene Bucht bietet sich mit ihrem glasklaren Wasser für einen Badestopp an.
Stadtstrand von Nizza: Der Kiesstrand, der sich vor der Promenade des Anglais erstreckt, ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt.
Plage de la Gravette: Der Hausstrand von Antibes.
Stadtstrand von Cannes: Direkt vor der Croisette erstreckt sich ein schöner, gut besuchter Strand.
Etangs de Villepey: Ein besonders schöner Sandstrand (auch FKK) lockt westlich von Fréjus, direkt im Naturschutzgebiet.
Cascades du Saut du Loup: Der unterhalb von Courmes gelegene Wasserfall lohnt einen Abstecher.
Agay: Hübsche sichelförmige Bucht, in deren Umgebung es sich auch schön von den Felsen aus baden lässt.
Plage de Pampelonne: Der goldgelbe Hauptstrand von Saint-Tropez ist legendär.
Plage des Canebiers: Der Lieblingsstrand aller Fans von Brigitte Bardot.
Plage de l’Escalet: Angenehme, von Felsen eingerahmte kleine Bucht im Südosten von Ramatuelle.
Plage de Gigaro: Relativ schmaler Strand mit klarem Wasser, unweit von La Croix-Valmer.
Cavalière: Schöne, leicht erreichbare Sandbucht.
Plage du Layet: An der kleinen Plage du Layet kann man auch hüllenlos baden.
Plage de l’Eléphant: Kleine versteckte Bucht östlich von Le Lavandou.
Bain du Sémite: Baden im Felsbecken im glasklaren Bedola-Wasser.
Tipps für den Familienurlaub
Die Côte d’Azur mit Kindern
Sandburgen bauen und im Meer planschen gehört im Sommer zu den Lieblingsbeschäftigungen von Kindern, wird mit der Zeit aber doch etwas langweilig; Kinder sind bekanntlich sehr kritische Urlauber. Nachdem sie ein paar Tage im Sand gebuddelt haben, verlangen sie nach Abwechslung.
Gut besucht: der Stadtstrand von Antibes
Bootsausflüge, Wandern und Canyoning
Ein Abstecher zum Kinderspielplatz oder eine Runde Minigolf sind zwar ganz nett, doch hält sich die Begeisterung auf Dauer in Grenzen. Besser auf den kindlichen Aktionsdrang zugeschnitten ist ein Bootsausflug zu den vor Cannes gelegenen Iles de Lérins oder eine Küstenwanderung auf der Halbinsel von Saint-Tropez, die auch Bademöglichkeiten bietet. Interessant, aber anstrengend ist natürlich auch eine Wanderung im Vallée des Merveilles, wo man prähistorische Felszeichnungen entdecken kann, oder die Teilnahme an einer geführten Canyoning-Tour durch eine der Schluchten in den Seitentälern des Royatals. Und wer die Côte d’Azur im Frühjahr besucht, kann in den Seealpen sogar Ski fahren gehen.
Strand- und Wasservergnügen
Als Urlaubsgebiet eignet sich die Côte d’Azur für Kinder und Jugendliche natürlich ganz besonders wegen ihrer zahlreichen Strände. Wer Sandburgen bauen will, findet vor allem im westlichen Teil der Küste ausgedehnte feinsandige Abschnitte und glasklare Buchten, in denen man herrlich schnorcheln oder tauchen kann, so an der Plage de l’Escalet auf der Halbinsel von Saint-Tropez. Selbstverständlich kann man auch surfen oder kitesurfen, und in Nizza kann man sich an einem Fallschirm hinter einem Boot herziehen lassen. Dort sollte man mit seinem Nachwuchs außerdem unbedingt den riesigen Wasserspiegel auf der Promenade du Paillon besuchen. In regelmäßigen Abständen werden zur sommerlichen Freude Wasserfontänen hoch in die Luft gestoßen, durch die die Kinder jauchzend hindurchlaufen. Für jugendliche Wasserratten empfiehlt sich zudem das Aqualand bei Fréjus, eine ausgedehnte Wasserlandschaft mit Riesenrutschen, einem Wildwasserbach und vielen anderen Attraktionen.
Meerestiere und Wölfe
Für das Meer begeistern sich Kinder nicht nur wegen der Badefreuden, sondern natürlich auch wegen seiner Bewohner. Da man weder vom Strand noch vom Boot aus viele Fische zu Gesicht bekommt, darf ein Besuch des Ozeanographischen Museums von Monaco nicht fehlen. Kleine wie große Kinder sind von dem farbenfrohen Meeresgetier derart angetan, dass sie gar Stunden im stummen Dialog vor den Glasscheiben verbringen. Und ein riesiges Walskelett kann man obendrein bestaunen. Ein Highlight ist sicherlich auch das Marineland bei Biot. Im größten europäischen Meerwasserzoo sind neben Eisbären, Seelöwen und Pinguinen auch Schwertwale, Haie und Delphine zu bewundern. Und in dem in den Alpes-Maritimes gelegenen Wolfspark Alpha haben Kinder die Möglichkeit, Wölfe in freier Wildbahn zu erleben: Ein halbes Dutzend Tiere leben hier in zwei umzäunten Arealen, die von besonderen Beobachtungspunkten aus eingesehen werden können.
Gärten und Parks
Nicht nur die Tierwelt, auch die vielfältige Flora der Côte d’Azur begeistert Groß und Klein. Zahlreiche Gartenanla-gen bieten sich als abwechslungsreiche Ausflugsziele an, darunter auch herrliche Kakteengärten wie etwa rund um die Burgruine von Èze oder im Jardin Exotique in Monaco. Ebenfalls sehenswert ist der Parc Floral Phoenix in Nizza mit seinem riesigen Gewächshaus, das dank modernster Technologien gleichzeitig sieben verschiedene Klimazonen simulieren kann.
Mit der Eisenbahn hoch hinaus
Attraktiv für die ganze Familie ist eine Fahrt mit der Tendabahn durch das Royatal, die auf ihrem Weg von Nizza nach Italien über 1000 Höhenmeter überwindet und dabei eine Vielzahl an Viadukten passiert. Ebenso reizvoll ist eine Fahrt mit dem Train des Pignes. Der „Pinienzapfenzug“ tuckert von Nizza aus durch das Hinterland bis nach Digne-les-Bains. Zwischen Mai und Oktober wird sonntags das Teilstück zwischen Puget-Théniers und Annot sogar mit einer alten Dampflok befahren!
Unterwegs an der Côte d’Azur
Von Menton bis Nizza
Der Küstenabschnitt zwischen Menton und Nizza gehört zu den nobelsten Ecken der Côte d’Azur. Nicht nur an den Spieltischen von Monaco ist ein wenig „Kleingeld“ hilfreich. Drei verschiedene Aussichtsstraßen (Corniches) erschließen die Highlights der Region, vom Bergdorf Èze bis hin zu den traumhaften Gärten der Fondation Ephrussi de Rothschild auf Cap Ferrat.
Der Name Côte d’Azur wurde von Stéphen Liégeard geprägt, der ein ganzes Buch über seine Reise von Marseille nach Genua schrieb, das er 1887 unter dem Titel „La Côte d’Azur“ veröffentlichte.
Der Küstenabschnitt zwischen Menton und Nizza gehört zu den am dichtesten bebauten und teuersten Ecken der Côte d’Azur. Im Zwergstaat Monaco herrscht sogar permanente Raumnot, dicht gedrängt stehen die Hochhäuser nebeneinander, zudem versucht man immer wieder dem Meer Raum abzutrotzen, um neue Gebäude zu errichten. In touristischer Hinsicht locken nicht nur Formel 1 und der Fürstenpalast, sondern auch der Jardin Exotique.
Ganz im Osten liegt Menton, dessen italienisches Flair sich dem Umstand verdankt, dass dieser Teil der Küste bis 1861 noch zu Italien gehörte. Vom Klima verwöhnt, besitzt die für ihr Zitronenfest berühmte Stadt wunderschöne botanische Gartenanlagen. Wesentlich nobler präsentiert sich Cap Martin, dessen Villen wie auch die auf dem nahen Cap Ferrat zu den teuersten Immobilien der Welt gehören. Der öffentliche Zugang zur felsigen Küste ist daher nicht überall möglich. Schöne Strände findet man beispielsweise in Menton oder in Villefranche-sur-Mer, zudem gibt es versteckte Buchten wie die Plage Mala oder bei Èze-sur-Mer. Nicht versäumen sollte man einen Ausflug ins Hinterland, dort sind Bergdörfer wie Sainte-Agnès, Gorbio oder Castellar zu entdecken, die trotz ihrer Nähe zur Küste seltsam weltentrückt wirken.
Kein anderer Künstler hat diesen Küstenabschnitt mehr geprägt als Jean Cocteau. In Menton gibt es zwei faszinierende Cocteau-Museen sowie einen von Cocteau ausgemalten Hochzeitssaal, in Villefranche-sur-Mer hat das Universalgenie die Fischerkapelle Saint-Pierre ausgemalt und auf dem Cap Ferrat hat er die Villa Santo Sospir mit seinen Wandgemälden „tätowiert“.
Was anschauen?
Musée Jean Cocteau: Mentons futuristisches Museum ist dem Universalkünstler Jean Cocteau gewidmet.
Vieux Cimetière: Der alte Friedhof von Menton liegt in exponierter Lage über der Stadt und dem Meer.
La Serre de la Madone: Ein wunderschöner Garten mit seltenen subtropischen Pflanzen.
VILLA E1027: Ein faszinierend modernes Haus der Designerin Eileen Grey.
Palais Princier: Der fürstliche Palast von Monaco ist nicht nur bei Lesern der Regenbogenpresse beliebt.
Musée Océanographique: Das Museum bietet einen interessanten Blick in die Unterwasserwelt. Die Hauptattraktion sind die Aquarien mit kleinen Haien, Stören, Muränen, Piranhas und Kugelfischen.
Jardin Exotique: Der exotische Garten von Monaco beherbergt mehrere tausend Kakteenarten.
Trophée des Alpes: Das römische Siegesmonument ist eine mächtige Rotunde mit 24 dorischen Säulen.
Villa Kérylos: Eine Villa wie im klassischen Griechenland! Alle Einrichtungsgegenstände wurden nach originalen Abbildungen gefertigt.
Fondation Ephrussi de Rothschild: Auf dem höchsten Punkt von Cap-Ferrat befindet sich die wohl schönste Gartenanlage der Côte d’Azur samt einer palastartigen Villa.
Chapelle Saint-Pierre: Die kleine Fischerkapelle wurde von Jean Cocteau prachtvoll ausgemalt.
Was unternehmen?
Wanderung von Monaco nach La Turbie: Halbtageswanderung durch das Häusermeer von Monaco hinauf zur Trophée des Alpes.
Wanderung zum Fort de La Revère: Einfache Kurzwanderung zu einem Militärfort mit schönen Panoramablicke auf Èze-Village und Cap Ferrat.
Auf dem Chemin Frédéric Nietzsche wandern: Schon der berühmte Philosoph ging auf dem steilen Weg von Èze nach Èze-sur-Mer und dichtete an seinem Zarathustra.
Was sonst noch?
Promenade Le Corbusier: Auf der gut ausgeschilderten Uferpromenade lässt sich herrlich um das Cap-Martin spazieren.
Plage Mala: Die kleine unterhalb von Cap d’Ail gelegene Bucht bietet sich mit ihrem glasklaren Wasser für einen Badestopp an.
Rue Obscure: In Villefranche-sur-Mer gibt es eine dunkle mittelalterliche Gasse, die fast vollständig überdacht ist.
Italienisches Flair: Menton
Menton30.400 Einw.
Menton ist die vom Klima am meisten verwöhnte Stadt an der Côte d’Azur. Neben einer verspielten Altstadt besitzt Menton zahlreiche wunderschöne botanische Gärten aus der Zeit der Jahrhundertwende.
Von Menton wird behauptet, sie sei die italienischste Stadt Frankreichs. Dies trifft allerdings nur zu, wenn man sich der Stadt von Westen her nähert. Von Ventimiglia kommend, wirkt Menton indes ungemein französisch. Ihr besonderes Flair verdankt die Stadt den pastellfarbenen Häuserfassaden im italienischen Stil. Eigenartigerweise wurden die Häuser erst im 19. Jahrhundert bunt angestrichen, also zu einem Zeitpunkt, da Menton sich politisch Frankreich zuzuwenden begann. Ein paar Jahrzehnte später hatte Menton bereits einen guten Ruf als Winterdomizil vermögender Aristokraten und Gelehrter. Die Liste prominenter Namen, die in Menton für kurze oder längere Zeit Station machten, ist schier endlos: Die englische Königin Victoria und Edward VII. waren hier, Friedrich Nietzsche, Guy de Maupassant und Gustave Flaubert hingen an der Strandpromenade ihren Gedanken nach, Franz Liszt fühlte sich „an keinem anderen Ort so vollkommen glücklich“, die an Tuberkulose erkrankte Schriftstellerin Katherine Mansfield suchte letztlich vergeblich Heilung und Jean Cocteau kam aus dem nahen Villefranche herüber, um den Hochzeitssaal im Rathaus auszumalen. Die Häuser der Altstadt rühmte Cocteau als „erlesene kleine Festungen in Pastellfarben, deren asymmetrisches Äußeres an dasjenige eines menschlichen Gesichtes erinnert“. Fast alle Besucher fanden wohlwollende Worte über Menton, aber es gab auch einige kritische Stimmen. So schrieben die Geschwister Klaus und Erika Mann 1931: „Wir also sind der Ansicht, dass es gar nicht einmal so herrlich ist in Mentone. Altertümlich, wie Monte, aber ohne die Großstiligkeit, die für dieses immer noch bezeichnend ist. Eine verblühte Schöne, die freilich ihrer freundlichen Charaktereigenschaften wegen sich eines ziemlich regen Zuspruchs erfreut.“
Die zweite Glanzzeit Mentons begann in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts, als der sich ankündigende moderne Massentourismus neue Konzepte erforderte. Die Stadtväter bewältigten diese Aufgabe mit Bravour: Ein neuer Jachthafen wurde angelegt, ein internationales Festival für Kammermusik ins Leben gerufen, die junge Tradition des Zitronenfestes touristisch geschickt vermarktet und dank Jean Cocteau wurde Menton auch für die Liebhaber moderner Kunst interessant. Lobenswerterweise gelang es, die Stadt weitgehend vor den negativen Auswirkungen des Massentourismus zu schützen und die Einheit des Stadtbildes zu bewahren; Betonsilos blieben Menton erspart. Menton ist eine ruhige und gemächliche Stadt. Nicht zuletzt spiegelt sich im relativ beschaulichen Alltagsleben die Tatsache wider, dass nirgendwo an der Côte d’Azur oder in der Provence so viele Rentner ihr Altersdomizil aufgeschlagen haben sollen wie hier. Dies bedeutet aber nicht, dass unter den knapp 30.000 Einwohnern keine Jugendlichen zu finden wären, Highlife à la Saint-Tropez darf man allerdings nicht erwarten. Menton ist sicher auch nicht der Ort, um einen mehrwöchigen Badeurlaub zu verbringen, doch eignen sich die kiesigen Strandabschnitte und ein kleiner Sandstrand allemal für ein Sonnenbad oder einen Sprung ins Wasser. Wer abends oder tagsüber am Strand entlang spazieren möchte, dem steht mit der palmengesäumten Promenade du Soleil eine schöne Flaniermeile zur Verfügung. Die stimmungsvolle Silhouette der Stadt lässt sich am besten von der äußersten Spitze des ins Meer hineinragenden Quai Napoléon III in Augenschein nehmen. In den engen Straßen und Gassen rund um die Rue Longue und die Place Saint-Michel sind die historischen Wurzeln von Menton noch recht gut zu erkennen. Nicht auslassen sollte man einen Besuch des Vororts Garavan, der sich zwischen dem Zentrum und der italienischen Grenze erstreckt. In Garavan sind die meisten Gärten Mentons, aber auch zahlreiche repräsentative Villen aus der Belle Époque zu finden. Zuletzt wurde im Jahr 2017 die Uferpromenade an der Plage des Sablettes umgebaut, wobei auch neue Restaurants eröffnet wurden.
French Riviera Pass: Der Pass bietet kostenlose Eintritte und Vergünstigungen für 60 Orte, beispielsweise für die Villa Kerylos oder das Musée Chagall. 1 Tag 28 €, 2 Tage 40 €, 3 Tage 59 €. frenchrivierapass.com.
Menton, Stadt der Zitronen
Für seine Zitronen und sein Zitronenfest ist Menton weithin berühmt. Es wird zwar behauptet, Marco Polo habe die Zitrone gegen Ende des 13. Jahrhunderts nach Menton gebracht, nicht unwahrscheinlich ist allerdings, dass sie im Zuge der Sarazeneneinfälle im 9. Jahrhundert heimisch wurde. Wie auch immer die Zitrone nach Menton gelangt sein mag, der Zitronenanbau wurde jedenfalls im 19. Jahrhundert zum Haupterwerbszweig der Stadt. Die Zitronen können in Menton dank eines einzigartigen Mikroklimas leicht heranreifen. Keine andere Stadt an der französischen und italienischen Riviera wird vom Klima mehr verwöhnt als das von den Ausläufern der Seealpen vor Kälte und Wind geschützte Menton. Daher gedeihen in den rund zwei Dutzend botanischen Gärten der Stadt auch zahllose exotische Pflanzen. Heute ist der Zitronenanbau angesichts der weltweiten Konkurrenz unbedeutend, er wird hauptsächlich zur Zierde und aus traditionellen Gründen gepflegt. Beim Zitronenfest (La Fête du Citron) im Februar ist die ganze Stadt auf den Beinen: Eine halbe Million Zuschauer reist alljährlich an, um die mit prachtvollen „Zitrusgebilden“ bestückten Festwagen zu bewundern. Jedes Jahr steht das 1930 begründete Fest unter einem anderen Motto („Zauberwelt des Meeres“, „Europa feiert“, „Asterix“ etc.), ein eigens hierzu verpflichteter Designer sorgt dafür, dass die Figuren den hohen Erwartungen gerecht werden. Zusätzlich werden die Früchte an markanten Punkten der Stadt zu dekorativen Figurengruppen gestaltet. Der Bedarf an Zitrusfrüchten ist enorm: Eine halbe Million Früchte, das entspricht rund 145 Tonnen, wird alljährlich benötigt. Da die Zitronen und Orangen aus der Umgebung von zu hoher Qualität sind, greift man aus finanziellen Erwägungen auf italienische und spanische Billigimporte zurück.
Geschichte
Mentons geographisch geschützte Lage, die der Stadt ihren klimatischen Vorteil beschert, bewirkte andererseits, dass der nur schwer zugängliche Ort keine große wirtschaftliche Bedeutung erlangen konnte. Die Römer nannten die Bucht von Menton Pacis Sinus, Golf des Friedens, von einer Besiedlung ist allerdings nichts bekannt. Daher trat Menton - der Name leitet sich von Mont d’Othon ab - erst relativ spät ins Licht der Geschichte: 1157 wurde der Ort von den Grafen von Ventimiglia an die aus Genua stammende Familie Vento abgetreten, die wiederum Menton zusammen mit dem benachbarten Roquebrune 1346 an die Grimaldi von Monaco verkaufte. Von mehr oder weniger kurzen Zwischenspielen abgesehen, als die Stadt unter spanischem, französischem und sardischem Einfluss stand, verblieb Menton bis 1848 beim monegassischen Fürstenhaus. Das Wappen der Grimaldi ziert noch heute als Mosaik den Platz vor der Eglise Saint-Michel. Wegen einer als unerträglich hoch empfundenen Steuerlast begehrten die Stadtväter von Menton und Roquebrune 1848 gegen die Grimaldi auf und erklärten sich zur unabhängigen Republik. Napoléon III. regelte die Streitigkeiten angesichts der finanziellen Probleme des Fürsten auf diplomatischem Weg und kaufte ihm Menton einfach ab. Als dann am 2. Februar 1861 auch die Bürger für den Anschluss stimmten, gehörte Menton fortan endgültig zu Frankreich.
Die Kathedrale von Menton
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts setzte sich bei englischen Ärzten die Ansicht durch, dass das ausgesprochen milde Klima von Menton nicht nur für Zitronen- und Orangenbäume geeignet sei, sondern auch die unter dem Londoner Nebel leidenden jungen Damen zum „Blühen bringe“. Doch unterschied sich der Tourismus in Menton deutlich von den anderen Metropolen der Côte d’Azur: Da Menton erst 1884 einen Anschluss an das Eisenbahnnetz erhielt, wurde die Stadt relativ spät zu einem Refugium der Reichen, doch handelte es sich genau gesehen zumeist um diejenigen, die nicht wohlhabend genug waren, sich ein repräsentatives Leben in Cannes oder Monaco zu leisten. Während des Ersten Weltkrieges wurde das für die Heilung Kranker bekannte Menton zu einem überdimensionalen Erholungszentrum für kriegsverwundete Soldaten; allerdings nur für die oberen Ränge, denn Menton galt als Station élégante. Bei einfachen Soldaten hingegen, die sogar aus Menton stammten, lehnte man den Wunsch nach einem Genesungsaufenthalt in ihrer Heimatstadt mit der Begründung ab, sie könnten sich ja anderswo in Frankreich erholen.
Sehenswertes
Eglise Saint-Michel: Die ockerfarbene Kirche steht an einem weiten Platz, hoch über der Stadt. Bei dem 1675 geweihten, dreischiffigen Barockbau sind deutlich italienische Einflüsse auszumachen. Der mit Stuck und Fresken geschmückte Innenraum entspricht dem Zeitgeist, vom mittelalterlichen Vorgängerbau zeugt nur noch der kleinere der beiden Glockentürme. Vor der Kirche erinnert ein als Wappen gestalteter Mosaikboden aus weißen und schwarzen Kieselsteinen an die einstigen Herren von Menton, die Fürsten von Grimaldi.
♦ Juli und Aug. Mo-Fr 10-12 und 16-18 Uhr, Mo-Fr 10-12 und 15-17 Uhr.
Chapelle de la Conception: Die wenige Jahre später errichtete Kapelle der Weißen Büßer (Pénitents Blancs), einer Laienbruderschaft, befindet sich schräg gegenüber in etwas erhöhter Lage. Hinter der prachtvollen Fassade verbirgt sich ein unlängst restaurierter Innenraum in üppiger barocker Pracht; die Kirche ist jedoch leider meist verschlossen.
Kunstproduktionen am Musée Jean Cocteau
Monastère L’Annonciade: Auf einem mächtigen Felssockel oberhalb der Stadt thront das von Zypressen und Olivenhainen eingerahmte Kapuzinerkloster 225 m hoch über dem Meer. Das Kloster wurde erst relativ spät, im 18. Jahrhundert, gegründet.
Vieux Cimetière: Der alte Friedhof von Menton liegt in exponierter Lage über der Stadt und dem Meer. Über vier Terrassen verteilt - für jede Konfession eine -, ruhen zahllose ausländische Dauergäste, die Menton so über ihren Tod hinaus verbunden blieben.
Hôtel de Ville: Das Rathaus von Menton, ein an sich nicht erwähnenswerter Bau, erhielt 1957 quasi über Nacht die höheren Weihen der Kunst verliehen. Kein Geringerer als Jean Cocteau malte nach Absprache mit seinem Freund, dem Bürgermeister Francis Palmero, den Hochzeitssaal (Salle des Mariages) aus. Cocteau wollte eine Alternative zu den üblichen langweiligen französischen Standesämtern schaffen, die ihm schon seit langem zu karg und trist erschienen. Als Motive wählte Cocteau eine allegorische Hochzeit (Stirnseite) sowie die Geschichte von Orpheus und Eurydike. An der Decke kämpft Pegasus (mit den zukünftigen Eheproblemen?).
♦ Rue de la République. Mo-Fr 8.30-12.30 und 14-16.30 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 1 €.
Musée Jean Cocteau (Collection Séverin Wunderman): Als spektakulärer futuristischer Neubau eröffnete im November 2011 das Musée Jean Cocteau der Collection Séverin Wunderman. Der Sammler und Mäzen Séverin Wunderman hat der Stadt Menton mehr als 1500 Objekte in Form von Zeichnungen, Fotografien, Manuskripten, Grafiken, Ölgemälden und Skulpturen geschenkt. Die Sammlung Wunderman gewährt auf einer Fläche von 2700 m2 nicht nur einen Überblick über das Werk von Jean Cocteau (im Untergeschoss), sondern ordnet dieses in einen kunstgeschichtlichen Kontext ein, da zu der Stiftung auch Gemälde von Amedeo Modigliani, Giorgio de Chirico und Joan Miró gehören. Die Ausstellung im Erdgeschoss wird jährlich neu konzeptioniert.
♦ Promenade du Soleil. Nach einem Wasserschaden steht die Wiedereröffnung in den Sternen. museecocteaumenton.fr.
Musée Jean Cocteau au Bastion: Die alte Hafenbastion aus dem 17. Jahrhundert bildet einen würdigen Rahmen für das Museum, das sich mit dem mediterranen Œuvre Cocteaus auseinandersetzt. Ungewöhnlich ist, dass dem Universalgenie (Dichter, Schriftsteller, Zeichner, Maler und Regisseur) hier nicht etwa nur postum gedacht wird; Jean Cocteau hat die Ausstellungsräume noch zu seinen Lebzeiten konzipiert und mit eigenen Mosaiken, Keramiken, Zeichnungen und Bildteppichen ausgestattet. Sehr spannungsreich ist der Kontrast zwischen dem unverputzten Mauerwerk und den Gemälden.
♦ Quai Napoléon III. Tägl. außer Di 10-12.30 und 14-18 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr. Eintritt 5 €, erm. 3,75 €. museecocteaumenton.fr.
Musée des Beaux-Arts du Palais Carnolès: Das städtische Museum ist im Palais Carnolès, einer ehemaligen Sommerresidenz der Fürsten von Monaco, untergebracht. Der Schwerpunkt der Gemäldegalerie liegt auf italienischen, französischen und flämischen Meistern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, wobei die ausgestellten Werke weitgehend aus der Sammlung Wakefield-Mori stammen; aber auch die moderne Malerei kommt mit Dufy, Camoin, Manguin und Picabia nicht zu kurz. Das Erdgeschoss bleibt wechselnden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst vorbehalten.
♦ 3, avenue de la Madone. Wegen Renovierungsarbeiten auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Musée de Préhistoire Régionale: Städtische Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte, ergänzt durch eine stadtgeschichtliche Abteilung im Untergeschoss. Das wertvollste Ausstellungsstück ist der berühmte Schädel des sogenannten Grimaldi-Menschen, der in den Grotten östlich von Menton gefunden wurde. Im ersten Stock werden Wechselausstellungen gezeigt.
♦ Rue Loréan-Larchey. Tägl. außer Di 10-12.30 und 14-18 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr. Eintritt frei!
Parks und Gärten
Die meisten der berühmten Gartenanlagen Mentons sind der Öffentlichkeit nicht ständig zugänglich. Das Office de Tourisme veranstaltet aber regelmäßig kommentierte Führungen (pro Person ab 5 €) durch die Gartenanlagen; die jeweiligen Termine werden in einer monatlich erscheinenden Broschüre bekanntgegeben. Wenn möglich, sollte man die Gärten im Mai oder Juni besichtigen, denn dann zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite. jardin-menton.fr.
Jardin du Palais Carnolès: Der Garten der ehemaligen Sommerresidenz der Fürsten von Monaco, heute Musée Municipal, ist die älteste Gartenanlage der Stadt. Kein anderer Garten in Europa besitzt mehr Zitrusbäume.
♦ 3, avenue de la Madone. Tägl. außer Di 10-12 und 14-18 Uhr.
Jardin Biovès: Die zentrumsnahe Parkanlage entstand wie im nahen Nizza durch die Überdachung eines kleinen Flusses. Während des Zitronenfestes ist der Jardin Biovès feierlich geschmückt. Gleich nebenan steht das Palais d’Europe; das ehemalige Casino aus dem Jahre 1909 wird heute als Kulturzentrum und Bibliothek genutzt.
La Serre de la Madone: Das milde Mentoner Klima erlaubte es Sir Lawrence Johnston, einem leidenschaftlichen Gartenliebhaber, auf seinem im Gorbio-Tal gelegenen sechs Hektar großen Grundstück seltene subtropische Pflanzen zu akklimatisieren und sie nach Pflanzengruppen geordnet zu präsentieren. Pittoresk ist auch der Wassergarten, von dem aus symmetrisch verlaufende Treppen zu der den Garten überragenden Villa, die im viktorianischen Stil errichtet wurde, hinaufführen.
♦ 74, route de Gorbio. Tägl. außer Mo 10-18 Uhr, im Winter bis 17 Uhr. Im Nov. geschlossen. Führungen tägl. um 15 Uhr. Eintritt 8 €, erm. 4 €.
Jardin de la Villa Maria Serena: Die prächtige Villa mit ihren schönen Panoramaterrassen wurde um 1880 von Charles Garnier, dem Architekten der Pariser Oper, entworfen. Im Garten lassen sich zahlreiche Palmen und subtropische Pflanzen bewundern, von denen einige einzigartig in Europa sind.
♦ 21, promenade Reine Astrid. Führungen Di um 10 Uhr. Eintritt 6 €.
Villa Fontana Rosa: Im Vorort Garavan, wo die meisten Gärten zu finden sind, ließ sich der spanische Schriftsteller Vicente Blasco Ibáñez (1867-1928), der sich 1923 auf der Flucht vor der spanischen Militärdiktatur in Menton niederließ, eine eigene poetische Welt in Gartenform errichten, die sich heute leider in einem desolaten Zustand befindet. Die zugehörige Villa musste beispielsweise 1985 wegen Baufälligkeit abgerissen werden, der erhaltene Rest gewährt aber noch einen recht guten Eindruck vom einstigen Erscheinungsbild. Man könnte fast meinen, Ibáñez schuf den Garten nur, um seinen Lieblingsschriftstellern zu huldigen. Bereits über der Eingangspforte prangen Keramikportraits von Dickens, Balzac und Cervantes; Letzterem ist im Garten auch eine Szenerie in Form eines Halbkreises gewidmet. Zu den von Ibáñez verehrten und im Garten verewigten Autoren gehörten zudem Zola, Flaubert, Hugo, Tolstoi, Dostojewski und Poe.
♦ Avenue Blasco Ibáñez. Führungen Mo und Fr um 10 Uhr. Eintritt 6 €.
Jardin botanique du Val Rahmeh: Der von Lord Percy Radcliffe, dem englischen Gouverneur von Malta, 1925 angelegte Garten fasziniert mit seinen tropischen und subtropischen Pflanzen, die zum großen Teil essbare Früchte tragen (Kiwis, Avocados, Bananen etc.). Zudem gibt es über 1400 Eibengewächse und zahlreiche Gewürzpflanzen (Pfefferstrauch, Kardamom etc.). Die Villa Val Rahmeh dient als Außenstelle des in Paris beheimateten Musée national d’Histoire naturelle.
♦ Avenue Saint-Jacques. April bis Okt. tägl. 9.30-18 Uhr, Nov. bis März 9.30-17 Uhr. Eintritt 8 €, erm. 6 €. jardinbotaniquevalrahmehmenton.fr.
Jardin des Colombières: Die Gärten der Villa wurden zwischen 1918 und 1927 von dem Schriftsteller und Maler Ferdinand Bac entworfen. Bac entwarf auch modernistische Möbel für das Haus und malte persönlich alle Fresken und Gemälde der Villa.
♦ 312, route de Super Garavan. Mi 14-16 Uhr. Eintritt 20 €. lescolombieres.com.
Parc du Pian: Der östlich der Stadt gelegene Olivenhain ist der einzige Park Mentons, der von dem für die Vegetation des Mittelmeerraums typischen Olivenbaum geprägt ist und daher im Vergleich zu den anderen Gärten in seiner archaischen Ursprünglichkeit fast exotisch wirkt. Mehr als 10 m hohe, uralte verknöcherte Exemplare können in dem drei Hektar großen Areal bewundert werden. Hier lässt sich leicht nachvollziehen, dass sich für den englischen Romancier Lawrence Durrell die Schönheit der ganzen Mittelmeerwelt im Glanz einer einzigen schwarzen Olive spiegelte. Im Sommer dient der Parc du Pian zudem häufig als stimmungsvolle Kulisse für musikalische Abendveranstaltungen.
Parc Saint-Michel: Öffentlicher Garten mit Kinderspielplatz auf dem Plateau Saint-Michel.
Basis-Infos→ Karte
Information Office du Tourisme, Palais de l’Europe, 8, avenue Boyer, 06500 Menton, Tel. 0483937020, menton-riviera-merveilles.fr.
Verbindungen Von Menton - Bahnhof an der Place de la Gare - fahren häufig Züge nach Italien sowie zu anderen Orten an der Côte d’Azur. Im Stadtteil Garavan, rue Webb Ellis, befindet sich ein weiterer Bahnhof. Gleich nebenan, an der Straße nach Sospel, stößt man auf den Busbahnhof. Von hier zahlreiche Verbindungen nach Nizza (75 Min.) - auch Nizza-Flughafen - über Monaco, dreimal tägl. über Ventimiglia nach San Remo sowie in die Umgebung: Gorbio (sechsmal), Sainte-Agnès (dreimal) und Sospel (zumeist dreimal tägl.). Promenade Mal Leclerc, Tel. 0493359360.
Parken Im Hochsommer kann die Parkplatzsuche zum Nerven strapazierenden Geduldsspiel ausarten.
Markt Tägl. in der stilvollen historischen Markthalle am Hafen, unweit des Musée Jean Cocteau. Jeden Fr findet gleich nebenan auf der Place aux Herbes ein Trödelmarkt statt.
Stadtführungen Stadtführung nach Anmeldung beim Office de Tourisme, Tel. 089815270. Teilnahmegebühr: ab 4 €. menton-riviera-merveilles.fr.
Feste Die farbenprächtigen Umzüge beim Zitronenfest (Fête du Citron) finden an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen während des Karnevals um jeweils 14 Uhr entlang der Uferstraßen statt. Empfehlenswert: Der Nachtkorso am Faschingsdienstag um 20.30 Uhr. feteducitron.com. Internationales Kammermusikfestival (Festival de Musique) in der ersten Augusthälfte mit stimmungsvollen Abendkonzerten vor der Eglise Saint-Michel und an anderen Spielorten. musique-menton.fr. Journées Méditerranéennes du Jardin meist am zweiten Septemberwochenende mit Führungen durch die berühmten Gärten.
Palais de l’Europe In dem repräsentativen Gebäude ist das Office de Tourisme untergebracht, häufig finden Ausstellungen und Kulturveranstaltungen statt. 8, avenue de Boyer.
Casino In Strandnähe, diverse Glücksspiele. Tägl. ab 11 Uhr, avenue Félix Faure. casinosbarriere.com.
TheaterThéâtre Francis Palmero, Saison von Mitte Okt. bis April. Programm: Tel. 0492417676.
Minigolf Parc de la Madone sowie Parc du Pian.
KinderspielplätzeParc Gorre (Avenue Guillaume 1er de Provence), Parc de la Madone und Parc Saint-Michel. Kinder und Jugendliche können sich zudem im Koaland, einem kleinen Erlebnispark mit diversen Attraktionen, vergnügen. Adresse: 5, avenue de la Madone. koaland.fr.
Petit Train Touristique In den Sommermonaten tuckert ein Bummelzug durch Menton. Abfahrt: Promenade du Soleil. Fahrtdauer: 35 Minuten.
Strände Die zentrumsnahen Strände an der Promenade du Soleil sowie am Quai Bonaparte werden gut gepflegt, sind allerdings im Hochsommer überfüllt.
SchwimmenPiscine Municipal, Hallenbad, Alex Jany, 8, route de Sospel, Tel. 0493358740.
Bio/Regional KonfitüreL’Arche des Confitures, selbst gemachte Marmelade in allen möglichen Variationen sowie andere lokale Spezialitäten. Tägl. außer So 9.15-13 und 15-19 Uhr. 2, rue du Vieux Collège. confitures-herbin.com.
Bio/Regional OlivenölL’Huilerie Saint-Michel, seit 1896 produziert, wird das erlesene Olivenöl mitten in der Altstadt verkauft. Mo-Fr 8-12 und 15-19, Sa 9-12 Uhr. 5, rue de Bréa. huilerie-saint-michel.com.
Übernachten
*** Royal Westminster12, ansehnliches 92-Zimmer-Hotel mit Tradition, Flair und Blick aufs Meer. Die meisten Zimmer (modern eingerichtet) besitzen einen schönen Balkon. Die Zimmerpreise schwanken je nach Lage sehr stark. 28, avenue Félix Faure, Tel. 0493286969, hotel-royal-westminster.com. €€€-€€€€
***Riva18, modernes, komfortables Drei-Sterne-Hotel direkt an der Strandpromenade. Sehr umsichtig geführt, alle Zimmer mit Balkon. Auf der Dachterrasse im siebten Stock gibt es einen Whirlpool und eine Sauna. Das gute Frühstück wird im Sommer auf der Terrasse vor dem Haus serviert. Die Zimmer mit Meerblick sind wie immer teurer. 600, promenade du Soleil, Tel. 0492109210, rivahotel.com. €€€
Mein Tipp *** Palm Garavan2, dieses 2012 komplett renovierte Hotel in sehr zentraler Lage (nur durch eine Straße vom Strand getrennt, aber trotzdem ruhig) gefällt durch sein ansprechendes, zeitlos-modernes Design und die schönen Bäder. Viel Wohlfühlatmosphäre, selbst die Nachttischlampen spenden ein perfektes Leselicht, was in vielen Hotels sonst nicht der Fall ist. Die etwas teureren Zimmer verfügen über eine Terrasse oder einen Balkon mit (schrägem) Meerblick. Nettes Besitzerpaar. Zimmerpreise je nach Lage und Ausstattung schwankend; Parkplatz gegen Gebühr. 3, porte de France, Tel. 0493788067, hotelpalm.fr. €€-€€€
Essen & Trinken
1 La Dolce Vita 3 Leone 5 Le 31 6 Carnival 8 L’Ulivo 9 JR Bistronomique 10 Petit Port 14 La Trattoria
Übernachten
2 Palm Garavan 4 Saint Michel 7 Ibis Styles 11 Belgique 12 Royal Westminster 13 Chambord 15 Résidence Chambord 16 Lemon Beauregard 17 Londres 18 Riva 19 Pavillon Impérial
*** Chambord13, optisch langweilig, aber in guter Lage. Die Zimmer sind sehr geräumig, und viele haben einen Balkon. Das Frühstück wird im Zimmer serviert. Garage gegen Gebühr. 6, avenue Boyer, Tel. 0493359419, hotel-chambord.com. €€€
Mein Tipp *** Résidence Chambord15, der Besitzer des Chambord betreibt noch eine Dépendance mit Appartements und Hotelzimmern. Schönes blaues Foyer, in dem auch das Frühstück serviert wird. Moderne Zimmer, alle mit Balkon. Parken gegen Gebühr. 1, cr. Georges V., Tel. 0493572002, residence-hoteliere-chambord.com. €€€
*** Londres17, eine schöne altertümliche Villa, die Zimmer mit floralem Dekor. Schön auch die Gartenterrasse, wo auch das Frühstück serviert wird. 15, avenue Carnot, Tel. 0493357462, hotel-de-londres.com. €€-€€€
*** Ibis Styles7, ein modernes Kettenhotel im Stadtzentrum mit schönen Zimmern, die meisten mit Balkon oder Terrasse. Garage vorhanden. 10, rue Vilarey, Tel. 0492109525, all.accor.com/hotel. €€€
** Pavillon Impérial19, eine zweigeschossige Villa an der Durchgangsstraße. Doch die Zimmer sind sauber, und manche verfügen über eine Terrasse mit Meerblick, allerdings ziehen wir die rückwärtigen (ruhigen) Zimmer zum Innenhof vor, die fast alle über einen Balkon oder einen Terrassenzugang verfügen. Und der Strand ist nur einen Katzensprung entfernt! Parken gegen Gebühr. 9, avenue de la Madonne, Tel. 0493357569, hotel-pavillon-imperial.com. €€
Mein Tipp ** Lemon Beauregard16, die alleinstehende, südl. des Bahnhofs gelegene Villa hat seit ihrer Renovierung an Charme gewonnen. Unser Tipp in der günstigen Preisklasse. Die Zimmer sind in zwei verschiedenen Stilen eingerichtet (einmal mit gelben, einmal mit roten Bädern), teilweise mit Balkon. Es gibt einen netten, kleinen Garten, in dem im Sommer das Frühstück serviert wird. 10, rue Albert 1er, Tel. 0493286363, hotel-lemon.com. €€
* Belgique11, einfache Unterkunft gleich beim Bahnhof. Im Dez. geschlossen. Die 18 Zimmer sind für Menton sehr günstig. 1, avenue de la Gare, Tel. 0493357266, hotel-de-belgique-menton.fr. €
Camping**Saint Michel4, hoch auf dem Plateau Saint-Michel, mit herrlichem Blick auf die Stadt und das Meer. Terrassiertes Gelände. Ganzjährig geöffnet. Von Mai bis Mitte Sept. 3 Tage Mindestaufenthalt. Route des Ciappes (Bus Nr. 6), Tel. 0493358123, campingscotedazur.com.
Essen & Trinken→ Karte
Essen & TrinkenPetit Port10, ein gehobenes Restaurant mit großer Terrasse. Vorspeisen 27 €, lecker der Tintenfisch mit Steinpilzen. Dorade oder Loup vom Grill kosten 37 €. Di und Mi Ruhetag. 4, rue Jonquier, Tel. 0493358262.
Vom Vorplatz der Kathedrale hat man einen herrlichen Blick
Bio/Regional Carnival6, eine Adresse für alle Liebhaber der „Fleischeslust“. Der Koch Riccardo Rinaldi stammt aus der Lombardei und versteht sich auf gute Steaks, aber auch Nudelgerichte. Lecker ist die Bavette à l’echalotte oder das Entrecôte (300 g kosten 25 €). Das Rindfleisch, das Gemüse und die meisten Zutaten stammen aus biologischem Anbau bzw. biologischer Produktion, außerdem werden ausschließlich Bioweine serviert. Straßenterrasse. Montagmittag und Do geschlossen. 29, quai Monléon, Tel. 0493359995, restaurantcarnival.com.
Le 315, gutes Restaurant an der Hafenpromenade. Große Fleischportionen, so bei der Entenbrust mit grünem Curry für 32 €. Leider ist der Service nachlässig. Straßenterrasse mit schönem Holzmobiliar. Mittagsmenü 35 €. Mo-Do mittags geschlossen. 31, quai Bonaparte, Tel. 0640650792, le31menton.fr.
Mein Tipp Leone3, ein ausgezeichnetes italienisches Restaurant. Sehr lecker war der lauwarme Tintenfischsalat mit Kartoffeln (17,50 €) sowie die gegrillte Dorade (32 €). Große Straßenterrasse. Mittwochmittag geschlossen. 14, square Victoria, Tel. 0422161330, leonerestaurant.com.
La Trattoria14, ein bei Einheimischen sehr beliebtes Lokal, das bis spät in den Abend hinein gut besucht ist. Nudelgerichte, Salate oder Risotto mit Steinpilzen 25 €. Straßenterrasse. Sonntagabend und Mo geschlossen. 15, avenue de Verdun, Tel. 0983616091, latrattoria-menton.fr.
JR Bistronomique9, eine Adresse mit guter saisonaler Bistroküche, von Michelin und Gault Millau (eine Haube) empfohlen. Lecker ist der Pavé de Loup grillée für 28 €. Nur abends geöffnet, keine Terrasse, So und Mo Ruhetag. 11, rue Trenca, Tel. 0607548950, jr-bistronomie-restaurant-menton.com.
La Dolce Vita1, in Menton kann man auch direkt am Strand einkehren und fast mit den Füßen im Wasser sitzen. Das Dolce Vita ist eines der letzten Strandrestaurants in Richtung Italien. Signore Battaglione ist Italiener und versteht sich auf die Küche seines Heimatlandes, vor allem Pasta und Pizza (10-15 €). Die Pasta ist wirklich sehr zu empfehlen, für die Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz. 15, promenade de la Mer, Tel. 0493354450, ladolcevitaplage.com.
L’Ulivo8, gutes italienisches Restaurant, mitten in der Altstadt gelegen. In diesem Fall mit einem deutlichen sardischen Akzent. Menüs rund 60 € à la carte. 21, place du Cap, Tel. 0493354565, Facebook.
Umgebung von Menton
Sainte-Agnès1350 Einw.
Bis 1933 musste man noch zu Fuß gehen oder sich eines Maultiers bedienen, um zu dem 754 m hoch gelegenen Bergdorf zu gelangen. Heute bewältigen motorisierte Touristen die 11 km lange Anfahrt in einer guten Viertelstunde, Wanderer schwitzen von Menton aus zwei Stunden lang. Oben angekommen, erwartet den Besucher ein pittoreskes, etwas zu aufgeräumt wirkendes Dorf sowie die darüber emporragenden Ruinen einer angeblichen Sarazenenburg mit einem mittelalterlichen Garten. Der schöne Rundblick - bei guten Wetterbedingungen sogar bis Korsika - lässt vergessen, dass Sainte-Agnès offensichtlich nur noch vom Tourismus lebt. Entlang der Rue Longue reiht sich Schmuckladen an Souvenirladen, dazu noch drei Restaurants (eine herrliche Aussicht bietet das Le Righi). Am Ende des Dorfes ragen die mächtigen Geschützbastionen eines zur Maginot-Linie gehörenden Forts aus dem Fels.
Information Mairie, 06500 Sainte-Agnès, Tel. 0493358458, sainteagnes.fr.
Bus Tägl. drei Busverbindungen nach Menton.
Fort Führungen von Juni bis Sept. tägl. 10.30, 14.30 und 16.30 Uhr, sonst nur Sa/So 14.30 und 16 Uhr. Eintritt 7 €, erm. 5 €.
Essen & TrinkenLe Righi, das Lokal ist bekannt für seine selbstgemachten Ravioli, dazu genießt man eine herrliche Aussicht. Nur mittags geöffnet, Mi Ruhetag. Tel. 0492109088, restaurant-lerighi.fr.
Gorbio1525 Einw.
Gorbio zieht sich ebenfalls recht malerisch einen Hügel hinauf, manche Häuser sind durch Arkaden miteinander verbunden. Das Dorf gefällt aber vor allem durch das ungezwungene, nicht zu geleckt wirkende Erscheinungsbild. Gorbio lebt, die Gassen sind nicht klinisch rein, Katzen schleichen herum und im Waschhaus wird noch geschrubbt wie in alten Zeiten. Die Nähe zu den Stränden macht Gorbio zu einem beliebten Ausflugsziel. Interessant ist ein Besuch während der Schneckenprozession (Procession aux escargots) an Fronleichnam. Überall auf den Straßen und Fensterbänken leuchten dann kleine, mit Öl gefüllte Schneckenhäuser.
Information Mairie, 30, rue Grimaldi, 06500 Gorbio, Tel. 0492106650, gorbio.fr.
Bus sechsmal täglich nach Menton.
Markt Freitagvormittag.
Wandern Von Gorbio aus kann man in einer bis zwei Stunden zu den umliegenden Dörfern wie Sainte-Agnès, Peille oder Roquebrune wandern, der Beginn des jeweiligen Weges ist ausgeschildert. Vorschlag für eine schöne Tagestour: Am Morgen mit dem Bus von Menton nach Gorbio, um anschließend nach Sainte-Agnès zu wandern; von dort aus wieder mit dem Bus zurück nach Menton.
Essen & TrinkenBeau Séjour, beliebtes Lokal im Herzen des Dorfes. Serviert wird eine ansprechende regionale Küche. Menü 31 €. Straßenterrasse. Nur mittags geöffnet, Mi Ruhetag. 15, place de la République, Tel. 0493414615, Facebook.
Castellar1000 Einw.
Ein weiteres schmuckes Bergdorf im Hinterland von Menton, das allerdings im 15. Jahrhundert planmäßig errichtet wurde, weshalb der 800-Seelen-Ort von drei parallel verlaufenden Straßen durchzogen wird, die wiederum mit Laubengängen verbunden sind. Die Anfahrt lohnt sich auch wegen der herrlichen Fernsicht auf die Küste. Am Sonntagvormittag ist Markt.
Castillon350 Einw.
Das auf halbem Weg zwischen Menton und Sospel an der D 2566 gelegene Künstlerdorf bezeichnet sich als „Castillon Village d’Art“. Angesichts der schmuck herausgeputzten Häuser ist es heute nur schwer vorstellbar, dass Castillon 1887 durch ein Erdbeben und 1944 durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg schwer verwüstet wurde. Erst als sich mehrere Kunsthandwerker in den Ruinen niederließen und diese restaurierten, ging es wieder bergauf. Wer nach Süden fährt und in Richtung Castellar abbiegt, kommt direkt an einem kleinen Wasserfall mit „Pool“ vorbei.
La Bergerie de Castillon, von einer Leserin empfohlenes kleines, an den Fels gebautes Hotel am Dorfrand. Überdachter Pool. Im Restaurant gibt es regionale Kost. 68, chemin de Saint Antonin, Tel. 0493040039, bergerie-castillon.com. ♦ Lesertipp €€
Grimaldi-Grotten (Balzi Rossi)
Die direkt hinter der französisch-italienischen Grenze unterhalb des Dorfes Grimaldi gelegenen Grotten gehören zu den bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Europas. Die Ausgrabungen förderten neben rund 15.000 bis 20.000 Jahre alten menschlichen Skeletten auch bemerkenswerte Grabbeigaben zu Tage. Spektakulär war aber vor allem der Fund in der Grotte des Enfants (Grotta dei Fanculli). Die beiden dort gefundenen Skelette - es handelt sich um einen Jüngling und eine alte Frau - unterscheiden sich deutlich von dem bis dato bekannten Cromagnon-Typus; sie weisen deutlich negroide Merkmale auf. Der Fund bewirkte ein Umdenken in der Forschung, da seither von einem weiteren, in Europa verbreiteten Menschentypus ausgegangen wird. Die Grabbeigaben und der Schmuck lassen darauf schließen, dass sich beide Menschentypen auf der gleichen Kulturstufe befunden haben. Ungewöhnlich war allerdings die Beerdigung in Hockstellung.
Ein Teil der Funde ist auf dem Gelände in dem kleinen, 1898 von Thomas Hanbury gegründeten Museo Nazionale Preistorico dei Balzi Rossi ausgestellt. Eine Besichtigung der Grotten, die hinter dem Museum liegen, ist eher enttäuschend. Interessierte sollten sich zu einem Besuch der prähistorischen Museen von Menton und Monaco entschließen, da dort die bedeutendsten Fundstücke der Grimaldi-Grotten ausgestellt sind.
♦ Di-So 8.30-19.30 Uhr. Eintritt 5 €.
Giardini Hanbury
Zwischen der französisch-italienischen Grenze und Ventimiglia liegt bei dem kleinen Dorf Mortola Inferiore der berühmte Hanbury-Park, eine fantastische Gartenanlage, die Sir Thomas Hanbury von 1867 an zur Akklimatisierung tropischer Pflanzen anlegte. Hoch über dem Meer ließ er sich zudem eine Villa, halb im florentinischen, halb im maurischen Stil, errichten. Schon wenige Jahrzehnte später galt der exotische Park des im Orienthandel reich gewordenen Botanikliebhabers als der schönste in ganz Europa. Kriegszerstörungen und ein anschließend jahrzehntelanger Niedergang haben der Anlage schweren Schaden zugefügt. Obwohl der seit 1960 dem italienischen Staat gehörende Garten seine einstige Pracht bisher noch nicht wieder erreicht hat, faszinieren die außerordentliche Artenvielfalt und der üppige Pflanzenwuchs.
♦ Tägl. 9.30-18 Uhr, im Winterhalbjahr tägl. außer Mo 9.30-17 Uhr. Eintritt 10 €, erm. 8 €. giardinihanbury.com.
Ventimiglia23.000 Einw.
Das von der Roya geteilte Grenzstädtchen Ventimiglia ist das Tor zu Ligurien. Ursprünglich war Ventimiglia die Hauptstadt der Intemelier, ein 180 v. Chr. von den Römern unterworfener Ligurerstamm. Die siegreichen Römer ließen sich am östlichen Ufer der Roya nieder und gründeten eine neue Stadt, der sie den Namen Albium Intemelium gaben. Verkehrsgünstig an der nach Gallien führenden Via Aurelia gelegen, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem lebendigen Provinzzentrum. Ventimiglia besitzt noch mehrere Zeugnisse seiner reichen Vergangenheit, wenngleich das direkt neben einer Bahnlinie ausgegrabene römische Theater in seinem jetzigen Zustand nicht zu den schönsten seiner Art zählt - nur noch sechs Sitzreihen sind vollständig erhalten. Seine zweite Glanzzeit erlebte Ventimiglia im Mittelalter, als die gleichnamigen Grafen weite Teile der ligurischen Küste beherrschten und auf einer Anhöhe am rechten Ufer der Roya residierten. Stattliche Patrizierhäuser, der ehrwürdige Dom und das mit diesem verbundene Baptisterium sowie Reste der Stadtbefestigung und eine Burgruine erinnern noch an jene bedeutende Epoche. Damals wie heute fungiert die von zahlreichen Geschäften gesäumte Via Garibaldi als Hauptachse der Altstadt. Das Einkaufs- und Geschäftsleben spielt sich seit langem aber in der am linken Ufer gelegenen Neustadt ab. Besonders lohnenswert ist ein Abstecher am Freitag: Der Freitagsmarkt von Ventimiglia ist weit über die Stadtgrenzen hinaus für seine Vielfalt bekannt, begleitet wird er von einem allwöchentlich stattfindenden Verkehrschaos. Wer nach einem Stadtbummel noch mehr von Italien sehen will, kann dem Küstenverlauf bis in das elegante San Remo folgen.
♦ Zahlreiche Zug- und Busverbindungen nach Menton und zu den anderen Städten entlang der Côte d’Azur.
Aussichtsreich von Menton bis Nizza fahren
Wer mit dem eigenen Fahrzeug von Menton nach Nizza bzw. von Nizza nach Menton fahren will, hat die Wahl zwischen drei verschiedenen Aussichtsstraßen, den sogenannten Corniches. Die Corniche Inférieure (N 98), die in ihrem Verlauf weitgehend der Küste folgt, ist stark frequentiert und führt durch das Fürstentum Monaco, Beaulieu und Villefranche. Die mittlere Straße (N 7), die sogenannte Moyenne Corniche, wurde 1927 hauptsächlich aus touristischen Gründen erbaut und besitzt daher viele Aussichtsparkplätze, die man am leichtesten ansteuern kann, wenn man von West nach Ost fährt. Ein Besuch des mittelalterlichen Èze, das auf dem Weg liegt, gehört zum Pflichtprogramm. Die höher am Berg entlangführende Grande Corniche (D 2564) ist die älteste Verbindung. Sie entspricht größtenteils der römischen Via Aurelia, wurde später aber von Napoléon erneuert. Die zu Ehren des Kaisers Augustus in La Turbie errichtete