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Sandra K. ist 21 Jahre alt. So wie sie im Gerichtssaal sitzt, würde man ihr nicht mal einen Ladendiebstahl zutrauen. Doch sie hat ihren 28-jährigen Freund mit Küchenmesser und Schere ermordet. 150-mal stieß sie voller Wut zu. Was hat sie dazu gebracht, wo liegen die tieferen Ursachen?
Brigitte Biermann besucht seit Jahren im Auftrag der Frauenzeitschrift "Brigitte" Gerichtsverfahren gegen Frauen in allen Teilen der Republik. Sie beobachtet tagelang das Verhalten der Angeklagten, spricht mit den Anwälten, analysiert die Gutachten. Zwanzig ihrer so entstandenen Reportagen sind in diesem Band zusammengestellt, die das ganze Spektrum weiblicher Kriminalität umfassen: von Betrug und Erpressung über Heiratsschwindelei und Drogenhehlerei bis hin zu schwerem Raub und Mord. Immer geht es der Autorin um die Motive für die kriminellen Handlungen, um die Spezifik weiblichen Handelns.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 212
Veröffentlichungsjahr: 2013
Brigitte Biermann
Frauen vor Gericht
20 Reportagen
Mit einem Glossar von Rechtsanwältin Suzanne L. Kossack und einem Nachwort von Prof. Dr. Thomas Fabian
Ch. Links Verlag, Berlin
Die Namen der betroffenen Personen wurden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geändert.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
1. Auflage, März 2013 (basiert auf der durchgesehenen 1. Druck-Auflage 2001: ISBN 978-3-86153-230-9)
© Christoph Links Verlag GmbH
Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0
www.christoph-links-verlag.de; [email protected]
Covergestaltung unter Verwendung eines Fotos von fotolia / Andrey Burmakin
Satz: Kerstin Ortscheid, Berlin
ISBN 978-3-86284-214-8
Der Gerichtssaalberichterstatter ist dem menschlichen Elend und seiner Absurdität am nächsten ...
Das Wahrscheinlichste, das Unwahrscheinliche, ja das Unglaubliche, das Unglaublichste wird ihm an jedem Tag im Gericht vorgeführt, und er ist naturgemäß bald von überhaupt nichts mehr überrascht.
Thomas Bernhard
Inhaltsverzeichnis
Ein Akt der Verzweiflung
Nur ein böser Traum?
Tausend und keine Nacht
Der Liebes-Deal
Rien ne va plus
Der tiefe Sturz der Gabriele Moll
Die Heiratsschwindlerin
Das Geld andrer Leute
Eine (fast) unendliche Geschichte
Der unheilschwangere Tag X
Ein ganzes Dorf hat weggeschaut
In tödlicher Obhut
Suff, Sex und Schläge
Die Gangsterbraut
Wie eine antike Tragödie
Ende einer Affäre
Der Muttermord
Bauernopfer
Sterbestunde im Altenheim
Kaltblütig
Begriffe aus dem Gerichtsalltag
Frauenkriminalität im Blick der Fachwelt
Ein Akt der Verzweiflung
Tatvorwurf: Mord
Alter der Täterin: 37 Jahre
Verhandlungsdauer: 4 Tage
Am Tag vor der Hochzeit trat Hartmut Grahm seiner Braut Martina vor versammelter Verwandtschaft und Bekanntschaft in den Hintern, weil ihm irgendwas mit dem Kuchen nicht paßte. Das war sofort Gesprächsstoff im Dorf.
17 Jahre später erschlug Martina Grahm ihren Mann mit einer Axt, weil sie seine Demütigungen, Drohungen, sexuellen Nötigungen nicht mehr ertragen konnte.
Sie ist 37 Jahre alt, und vor ihr liegen laut Urteil des Schwurgerichts Ravensburg zwölf Jahre Haft.
»Jetzt, in der Vollzugsanstalt, fühle ich mich frei. Es gibt niemanden mehr, für den ich die Beine breit machen muß, niemanden, der mich beschimpft. Der Einzige, den ich vermisse, ist mein Junge.«
Das zitiert der Vorsitzende Richter in der Hauptverhandlung aus einem Brief der Angeklagten. Und er fragt Martina Grahms’ Schwester Dagmar Leibold, die als Zeugin auftritt: »Warum hat sie diesen Mann überhaupt geheiratet?«
»Weil sie immer Probleme mit ihrem Aussehen hatte, mit ihrer krummen Nase, den vorstehenden Zähnen, den Sommersprossen. Ich hab ihr gleich von Grahm abgeraten, hab ihr gesagt, du kriegst immer einen. Aber sie hatte Torschlußpanik.«
Martina Grahm sitzt im Gerichtssaal ohne Anzeichen von Anspannung oder gar Müdigkeit, sechs, sieben Stunden lang. Sie ist gewohnt zu tun, was von ihr verlangt wird. Sie gibt sachlich Auskunft, spricht ein schnelles, für Zugereiste schwer verständliches Schwäbisch.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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