Fritzi und ich - Jochen König - E-Book

Fritzi und ich E-Book

Jochen König

4,4

Beschreibung

Jochen ist 27 als er erfährt, dass seine Freundin schwanger ist. Er will das Kind, sie ist skeptisch. Daraufhin entscheiden die beiden sich für einen radikalen Rollenwechsel: Nach ihrer Geburt zieht Fritzi zu ihrem Vater. Für den beginnt nun eine turbulente Zeit zu zweit - er will nicht nur ein guter Vater sein, sondern auch sein Leben im hippen Berlin nicht aufgeben. Ein authentisches Buch über das Leben eines echten "neuen Vaters", über Rollenklischees, Partys und die Liebe.

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Jochen König

Fritzi und ich

Von der Angst eines Vaters,keine gute Mutter zu sein

Impressum

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2013

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Umschlaggestaltung: Designbüro Gestaltungssaal

Umschlagmotiv: © Designbüro Gestaltungssaal

ISBN (E-Book) 978-3-451-34693-4

ISBN (Buch) 978-3-451-30679-2

VOR DER GEBURT

Zellhaufen

Die Geschichte beginnt im Jahr 2008. Ich bin 27 Jahre alt. Fritzis Mutter, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht Fritzis Mutter ist, liegt am Morgen mit weit aufgerissenen Augen neben mir im Bett. Da sind zwei Streifen, sagt sie. Ich bin am Tag zuvor aus der Ukraine zurückgekommen. Schwarzes Meer. Krim. Odessa. Alleine. Sommer. Wir haben uns gefreut, uns wiederzusehen. Wir haben Bier getrunken, bei mir. In meiner WG. Und sind dann zusammen eingeschlafen. Ich bin sofort hellwach. Ich weiß, was das bedeutet.

In zwei Tagen wollen wir nach Frankreich fahren. Mein Bruder, Eva, Moritz, Fritzis Mutter, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht Fritzis Mutter ist, und ich. Zu fünft mit dem Auto für knapp zwei Wochen an die französische Atlantikküste. Jetzt diese beiden Streifen, auf dem Schwangerschaftstest aus der Apotheke. Wie zuverlässig sind solche Tests? Wir fahren zusammen zur Frauenärztin. Wir sprechen kaum miteinander. Entweder, der Spuk ist gleich vorbei und wir können im Nachhinein darüber lachen. Über diesen aufregenden Sommertag mit einem fehlerhaften Schwangerschaftstest und über die Stunden, in denen wir dachten, wir müssten uns ernsthaft mit der Möglichkeit auseinandersetzen, ein gemeinsames Kind zu bekommen. Oder wir müssen uns wirklich ernsthaft mit der Möglichkeit auseinandersetzen, ein gemeinsames Kind zu bekommen. Wir warten einen Moment im Wartezimmer. Dann warte ich alleine. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.

Schließlich kommt Fritzis Mutter, die wohl in diesem Moment zum ersten Mal konkreter anfängt darüber nachzudenken, Fritzis Mutter werden zu können, aus dem Behandlungszimmer. Ich sehe an ihrem Blick, dass die zwei Streifen am Morgen aus gutem Grund auf dem Schwangerschaftstest erschienen sind. Die Ärztin hat in ihrer Gebärmutter etwas gefunden. Einen Zellhaufen, der es sich in ihr gemütlich gemacht hat. Später, als sie schon Fritzis Mutter ist, wird sie sagen, dass sie in meinem Blick ein geheimes Lächeln über diese Nachricht erkannt haben will. Wir spazieren zusammen von der Frauenärztin zu mir nach Hause. Jetzt reden wir viel. Wir wollen beide Kinder haben. Irgendwann. Aber jetzt? Wir miteinander? Wie könnte ein Leben mit Kind für uns aussehen? Der Zellhaufen ist noch sehr klein. Fünfte oder sechste Schwangerschaftswoche. Das bedeutet, wir haben genügend Zeit, uns Gedanken zu machen. Wir können in Ruhe in den Urlaub fahren und haben dann immer noch die Möglichkeit eines medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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