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Dieses Buch unternimmt den Versuch, das Markusevangelium als ein Krisendokument zu verstehen – als poetische Reaktion auf den Jüdischen Krieg, auf die Verheerung Galiläas und die Zerstörung Jerusalems. Was immer an ungebrochener Verkündigung der frohen Botschaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, vor dem Jüdischen Krieg möglich gewesen war, nach dem Untergang Jerusalems war es nicht länger möglich, jedenfalls nicht für den Verfasser des ältesten der drei synoptischen Evangelien. Im Markusevangelium wird darum nicht Theologie getrieben, 'als wäre nichts geschehen', und ebensowenig erkennen wir in ihm das Bemühen, die Spannung zwischen christologisch begründeter Heilsgewißheit auf der einen Seite und der Erfahrung realer Heillosigkeit auf der anderen in einer Synthese aufzuheben. Statt dessen, so die hier vertretene These, ist das Werk darauf angelegt, diese Spannung ohne den mindesten Versuch einer Abmilderung zur Geltung zu bringen und sie so als Aporie zu erweisen.
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