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Kriminalhauptkommissar Paulus Lachmeyer ist gerade aus München zur Mordkommission Berlin gewechselt. Da zieht er nicht nur Probleme an, sondern auch die Tiere der Opfer. So kommt er zu seinem Assistenten, Dackel Paule, den alle nur den "Nazi" nennen. Auch sein Papagei macht sich nicht nur Freunde. Der beschimpft alle mit wilden Worten, die aber klar zu verstehen sind. Hauptkommissar Lachmeyer und sein Ratgeberstab, bestehend aus dem Stammtisch ,"Die alten Löwen", lassen ihn schnell zum Star in der Berliner Mordkommission werden. Die erste Leiche wartet schon auf ihn und die ist auch noch ungewöhnlich schön. In der Gruppe ,"Wolllust" findet er die ersten Spuren. Auf den Leser warten Spannung und viel Humor.
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Seitenzahl: 139
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Kriminalhauptkommissar Paulus Lachmeyer ist gerade aus München zur Mordkommission Berlin gewechselt. Da zieht er nicht nur Probleme an, sondern auch die Tiere der Opfer.
So kommt er zu seinem Assistenten, Dackel Paule, den alle nur den „Nazi“ nennen. Auch sein Papagei macht sich nicht nur Freunde. Der beschimpft alle mit wilden Worten, die aber klar zu verstehen sind.
Hauptkommissar Lachmeyer und sein Ratgeberstab, bestehend aus dem Stammtisch „Die alten Löwen“, lassen ihn schnell zum Star in der Berliner Mordkommission werden.
Die erste Leiche wartet schon auf ihn und die ist auch noch ungewöhnlich schön.
In der Gruppe „Wolllust“ findet er die ersten Spuren.
Auf den Leser warten Spannung und viel Humor.
***
Autor:
Eduardo Esmi, geb. 1945 in Dänemark.
Nationalität: Deutsch
Lebte lange Zeit in West-Berlin.
Mehrere Berufe wie freier Handelsvertreter, Fotograf, Fotoreporter.
Ab 1981 in Spanien und Deutschland als Autor und Fotograf, für etliche Verlage tätig.
Verheiratet mit einer Malerin, lebt mit Ihr seit 1983 ständig in Spanien.
***
Mein Dank geht an die Mordkommission 114, speziell ans Dezernat 11 in der Keithstraße, Berlin. Sie gewährten mir Einblicke in Ermittlungsabläufe und standen mir immer mit Rat zur Seite.
Ein weiteren Dank für die Korrektur, geht an eine Nachbarin, die nicht genannt werden möchte.
Für Geduld und viel Kaffee an meine Frau.
Dank auch an Frau Monika Supe für das Foto mit der Drahtarbeit „ Mann mit Dackel“
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Prolog
*
LKA Kommissariat 114, Berlin, Keithstraße
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Kleingartenanlage Rehberge,
Ortsteil Wedding
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Ludwigkirchplatz 9,
Wilmersdorf
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Spielhagenstraße,
Charlottenburg
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Dezernat, LKA 11,
Zimmer 303, Sonderermittler Lachmeyer
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Tatort,
Delbrückstraße, Grunewald
Tag 1
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Tag 2
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Tag 3
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Tag 4
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Tag 5
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Epilog
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Lösung
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Personen:
Paulus Lachmeyer: Kriminalhauptkommissar
Paule: Rauhaardackel, mit besonderen Eigenschaften.
Ara: Papagei, der seine Umwelt beschimpft.
LKA 114, Mordkommission, Berlin
Staatsanwalt: Mattias Schreckenbach
Hauptkommissar: Joachim Plagemann, Abteilungsleiter Mordkommission
Kommissarin: Isabell Schleicher
Pathologe: Dr. Alexander Schnippler
Der Stammtisch:
Wolf Pillemann: Vergnügungsunternehmer
Professor Erich Deutschkopf:
Universitätsprofessor für Germanistik
Manfred Würmli: Buchhändler
Frank Quäling: Finanzinspektor
Opfer:
Opa Neumann: Früherer Besitzer von Paule
Heinz Bussard: Früherer Besitzer von Papagei Ara
Jasmin Fröhlich: Schönstes Mordopfer seit vielen Jahren in Berlin. Ein Engel mit dunkler Seele.
Verdächtige in den Mordermittlungen Fröhlich:
Jürgen Fröhlich: Ehemann und Verdächtiger.
Renate Apfelkorn: Verdächtige
Gisela von Hinten: Verdächtige
Marion Bumsig: Verdächtige
Ingeborg Möhrenschläger: Verdächtige
Rita Freudenreich: Nachbarin und Zeugin
Ella Engelpiss: Zugehefrau und Hauswirtschafterin
***
Der Abend ist ungemütlich und nasskalt. Scharfer Wind bläst zusätzlich über Berlin hinweg. Ein Wagen biegt in die Delbrückstraße ein und rollt langsam neben der Einfahrt des Hauses Nummer 19 aus. Sucht nach einem Parkplatz.
Die Delbrückstraße im Stadtteil Grunewald gehört zu den gehobenen Ortsteilen Berlins. Hier leben Rechtsanwälte, Freiberufler und wohlhabende Bürger.
Der Wagen fährt in den noch einzigen freien Parkplatz ein. Ein Mann steigt aus, verschließt das Auto mit der Fernbedienung und geht die Straße lang. Vor dem Haus mit der Nummer 25 bleibt er stehen. Die Villa liegt nach vorne im Dunkeln, im hinteren Gartenbereich scheint Licht. Er schaut auf die Einfahrt des Grundstücks und erkennt einen Wagen vor dem Haus. Blickt nach rechts und links, steigt behände über das Schmiedeeiserne Tor und nähert sich seitlich dem Garten. Der Garten besteht aus Rasen, der bis an die Terrasse des Haues reicht. Zwischendurch sind noch Streifen mit Blumen und ein kleiner Kräutergarten angelegt. Die hohen Hecken und Bäume schirmen die Rück-und Seitenfront gegen neugierige Blicke ab. Das Licht scheint aus der Wohnhalle über die Terrasse in den Garten. Der Mann bewegt sich vorsichtig im Schatten der Hecke, bis er einen Einblick ins Haus hat. Achtet darauf, dass er nicht auf die frischen Beete tritt.
Obwohl die Villa um die Jahrhundertwende erbaut wurde, ist der Innenbereich sehr modern gestaltet. Alles ist in weiß gehalten, nur die übergroßen Bilder an den Wänden sind grellbunt.
Man erkennt die feminine Ausrichtung des Wohnstils. Viele frische Schnittblumen, wenig technische Geräte, nur ein übergroßer Fernseher steht neben dem Kamin. Eine Frau um die 40 Jahre, elegant mit einem schwarzen Kleid bekleidet sitzt auf der weißen Ledercouch und schaut in den flackernden Kamin. Vor ihr auf dem flachen Tisch stehen zwei angetrunkene Rotweingläser. Sie wendet ihren Kopf zu Seite und spricht mit einer weiteren Person, die nicht sichtbar ist. Der Mann im Garten kann die Worte nicht verstehen. Geht weiter nach hinten, um einen bessern Einblick in die Villa zu bekommen. In diesem Augenblick erscheint eine junge Frau in einem weißen Morgenmantel und geht auf die Couch zu. Die Frau ist ungewöhnlich schön und strahlt eine Aura von Erotik aus. Dreht sich vor der Couch im Kreis, so dass der Morgenmantel fliegt. Beugt sich jetzt zu der sitzenden Frau runter und küsst ihr von oben auf den Mund. Diese erwidert den Kuss heftig und zieht dabei die stehende Schönheit zu sich herunter. Durch die hektischen Bewegungen öffnet sich der Morgenmantel und legt zwei gut geformte spitze Brüste frei. Die Frau auf dem Sofa dreht sich und kniet jetzt auf dem Sitz.
Bedeckt den Oberkörper und die Brüste mit Küssen. Der Mantel hat sich jetzt weit geöffnet, die Frau hält sich mit beiden Händen an dem Sofarand fest und genießt die Liebkosungen.
Greift mit zu einem der Weinglas, trinkt einen Schluck und spricht dann auf die andere ein. Ergreift ihre Hand und zieht sie hinter sich her zu der großen Treppe. Der Morgenmantel schwingt ihr beim gehen weit vom Körper und gibt so den Blick auf ihre berauschende Figur frei.
Tänzerisch dreht sich die Schöne im Kreis, so dass ihre Figur richtig zur Geltung kommt. Vor der Treppe gehen die Hände der Älteren über die Haut der Schönen. Öffnen ihre Schenkel und verschwinden im Morgenmantel. Das Liebesspiel dauert einige Minuten. Die Erotik der Situation beherrscht den ganzen Raum. Beiden Frauen steigen danach sich küssend und gegenseitig streichelnd die Treppe hoch, verschwinden dann oben hinter einer Tür.
Am nächsten Morgen ist die Schöne tot.
***
Das Taxi hält vor dem Kommissariat 114 im Stadtteil Tiergarten. Ein junger Mann steigt aus und geht direkt auf den Eingang des Hauses Nummer 30 zu. Das Gebäude muss noch vor dem zweiten Weltkrieg erbaut worden sein, denn Einschusslöcher im dem jetzt grauen Sandstein zeugen noch heute von den damaligen Straßenkämpfen. Er geht über die Straße um einen besseren Eindruck von dem Gebäude zu bekommen. Das Haus ist vier Stockwerke hoch, hat einen Eingang der mit zwei Halbsäulen verkleidet ist. Die Fenster sind im unteren Bereich halbrund und nach oben hoch und schmal. >>Das soll also mein neues Zuhause werden? Freundlich ist anders. Aber warten wir mal ab.<<
Unten spricht er einen Polizisten an. >>Wo finde ich die Mordkommission, Herrn Hauptkommissar Plagemann?<<
Der Beamte weist mit der Hand zu den Aufzügen. >>Dritter Stock.<<
Sein „Danke“ geht in der Eile unter. Oben im dritten Stock orientiert er sich neu, muss aber nochmals nachfragen. Vor dem Büro des Kommissariatsleiters zieht er seine Jacke gerade und tritt ein. >>Herr Plagemann?<< als dieser ihm zunickt, geht er näher an den Schreibtisch. >>Mein Name ist Lachmeyer, um genau zu sein Paulus Lachmeyer, ich soll mich bei Ihnen melden.<< Hauptkommissar Plagemann schaut sich seine Gegenüber kritisch an. >>So, so, Sie kommen aus München zu uns. Haben Sie sich auf eignen Wunsch versetzen lassen oder kommen Sie auf Anweisung? Wie ich gerade mitbekommen habe, sprechen Sie ein reines Hochdeutsch. Gut, das erleichtert die Zusammenarbeit erheblich. Aber bitte setzen Sie sich.<< In der Zeit als sich Lachmeyer setzt, sucht sich Kriminalhauptkommissar Plagemann die Personalakte seines neuen Mitarbeiters raus. Schlägt diese auf und studiert den Inhalt.
*
Kriminalhauptkommissar Paulus Lachmeyer, 32 Jahre, hochintelligent, 185 cm groß, schlank. Gut aussehend. Computergenie. Gekleidet mit Westernstiefeln, Armanijeans, weißem Polohemd und blauem Leinensakko.
*
>>Wie ich Ihrer Personalakte entnehmen kann, sind Sie ja schon Kriminalhauptkommissar, Herr Lachmeyer und in Berlin sind Sie auch nicht zum ersten Mal. Interessant, Ihre Akte. Sie haben hier bei uns an der Psychologischen Hochschule Rechtspsychologie studiert. In München lag Ihre Aufklärungsquote bei fast 100 Prozent. Warum dann die Mordkommission Berlin? Ihnen steht doch alles offen? Warum Berlin und nicht eine andere deutsche Stadt? Übrigens, unsere Quote liegt weit über 90 Prozent aufgeklärter und abgeschlossener Fälle.<< Lächelnd beugt sich Kriminalhauptkommissar Paulus Lachmeyer vor.
>>Ach wissen Sie Herr Plagemann, hier in Berlin ist die Macht. Wo die Macht ist, ist auch das Kapital, und im Schatten von Politik, Macht und Kapital findet man immer interessante Menschen. Wobei sich die Frage stellt, wer dann wen beherrscht. Die Macht das Kapital oder umgekehrt. Im negativen wie im positiven. Aber zurück zu uns. Zurzeit liegt mein berufliches Streben in Richtung Fallanalytik. Ich meine aber, ich sollte noch einiges aus der Praxis mitnehmen und erlernen. Daher sitze ich hier vor Ihnen.
Außerdem habe ich Ihre Stadt aufs angenehmste kennengelernt, in meiner Studienzeit hier. Wenn Sie mich jetzt mit dem Haus bekannt machen, dann so glaube ich, steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts mehr im Weg.<<
>>Das freut mich zu hören, aber lassen Sie mich einige Worte zu unserem Haus sagen. Das Gemäuer wie Sie sehen, ist schon älter und denkmalgeschützt und daher haben wir auch im Inneren kaum die Möglichkeit einer baulichen Veränderung. So belegen wir, das 11 LKA die Stockwerke drei und vier. Ihr Büro teilen Sie sich mit einer Kollegin. Wie gesagt, durch das Alter des Hauses sind die meisten Büros nur um die 20 qm groß. Die Staatsanwaltschaft und die Rechtsmedizin befinden sich in der Turmstraße in Moabit. Das wird Ihnen aber Ihre neue Partnerin Kommissarin Schleicher zeigen. Sie stellen dann mit ihr unser achtes Team dar.
Kommen Sie, ich stelle Sie unserer Mannschaft vor. Ach noch eins, wenn Sie Probleme haben, egal welcher Natur, ob beruflich oder privat, meine Tür steht Ihnen immer offen. Die Dienstabläufe kennen Sie ja, ich meine gleitende Arbeitszeit und Überstundenregelung. So kommen Sie, gehen wir zuerst zu Ihrem neuen Arbeitsplatz.<<
>>Herr Plagemann, nur kurz eine Bemerkung von mir. Meine Arbeitsmethode ist nicht immer normal, bewegt sich aber immer im Rahmen der Gesetze. Was ich damit sagen will, dass einige der Kollegen oder auch Beteiligten erstaunt sein werden. Gelinde gesagt.<< Etwas irritiert schaut Plagemann seinen neuen Hauptkommissar an. >>Wie meinen Sie das Herr Lachmeyer?<<
>>Nur dass ich meine Ermittlungen und Vernehmungen nicht immer nach bekannten Mustern ablaufen lasse, aber lassen Sie sich überraschen. Letztendlich zählt aber doch wohl das Resultat, nicht war? Impavidi progrediamur.<< *1
Die beiden betreten ein Büro. Es besteht aus zwei Schreibtischen die sich gegenüber stehen, je mit PC, Monitor und Telefon. An der rechten Wand eine Karte vom Großraum Berlin, links eine Metallwand für Ermittlungen. Von den Doppelfenstern sieht man in die Nachbarbüros. An einem der Schreibtische sitzt eine junge Frau, als die beiden Männer das Büro betreten, erhebt sie sich. >>Ich darf mal vorstellen, Kommissarin Isabell Schleicher. Hier Ihr neuer Kollege Hauptkommissar Paulus Lachmeyer aus München. Er ist Lateiner und ich hoffe kein Schlawiner. Kleiner Witz, ha, ha.<< Die beiden geben sich die Hand und lächeln sich an. Das Lächeln von Frau Schleicher sieht sehr gezwungen aus.
*
Kommissarin Isabell Schleicher, 29 Jahre, blondes kurz geschnittenes Haar, sehr schlank. Hat aber ständig Probleme mit ihrem Freund und ist daher auch im Dienst oft schlecht gelaunt.
*
>>So, wir beide wollen ab heute den Laden hier schmeißen Frau Kommissarin?<< Sie schaut ihn nur kurz an und weist auf den leeren Schreibtisch. >>Frau Schleicher zeigen Sie unserm neuen Kollegen die einzelnen Abteilungen im Haus und machen Sie ihm mit unserer Arbeitsweise vertraut. Ich darf mich dann empfehlen.<<
Hauptkommissar Plagemann verlässt das Büro.
>>Da wir jetzt sozusagen ein Team sind schlage ich vor wir duzen uns. Ich bin der Paulus.<< Er blickt Sie erwartungsvoll an. Keine Reaktion. Sie schaut weiter auf ihren Monitor. >>Na, das fängt ja gut an.<< Er wendet sich der Tür zu. Beim hinausgehen ertönt ein Lachen wie aus einem Lachsack. Irritiert starrt Kommissarin Isabell Schleicher auf die geschlossene Tür.
*
Hauptkommissar Paulus Lachmeyer besucht Büro von Büro in den Stockwerken drei und vier.
Stellt sich als neuer Kollege vor und versucht, sich so ein Bild seiner neuen Kollegen zu machen. Kehrt dann wieder zurück an seinen Schreibtisch. Eine Mappe mit Passwörtern und E-Mail-Adressen liegt vor seiner Tastatur.
Wortlos richtet er sich seinen Computer ein.
Nach einiger Zeit klingelt das Telefon. Frau Schleicher hebt ab und hört zu. Blickt zu Paulus rüber und sagt; >>Kommen Sie, wir müssen los.<< Geht ohne zu warten zur Tür und verschwindet im Flur.
***
Über die Müllerstraße fährt der Volvo zur Kleingartenanlage Rehberge. Im Fahrzeug mustert Paulus Kommissarin Schleicher die den Wagen fährt. >>Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, dann sollten Sie Ihre privaten Probleme zu Hause lassen oder sind Sie von Natur aus unhöflich?<< Sie schaut nur auf die Straße.
>>Was haben Sie in München gemacht, Herr Lachmeyer?<< Erstaunt blickt er sie an.
>>Fälle aufgeklärt, und zwar alle die mir zugewiesen wurden, reicht Ihnen das?<<
>>Wenn wir gleich am Tatort sind, lassen Sie mich die Befragung durchführen. Sie sind in diesem Fall nur Gast, Herr Lachmeyer.<<
>>Gut, wenn Sie meinen Frau Kollegin.<<
*
Vor dem Eingang zur Kleingartenanlage steht ein Polizeifahrzeug und ein Beamter erwartet sie. >>Sind Sie von der Mordkommission?<< Als Kommissarin Schleicher ihren Ausweis zeigt, weist er ihnen den Weg zum Tatgeschehen. Vor dem einfachen Holzhaus hören sie schon heftiges Hundegebell. Im Türrahmen steht ein weiterer Uniformierter und eine ältere Frau. Der Beamte kommt auf sie zu. >>Vorsicht, der Hund lässt niemanden an das Opfer ran. Soll ich den Tierfänger benachrichtigen, oder einen Kollegen von der Hundestaffel ?<< Er blickt Lachmeyer an. Der deutet mit Blicken auf seine Kollegin.
Die aber schon im Haus verschwunden ist. Das Gekläffe wird wütender. Verängstigt verlässt Kommissarin Schleicher rückwärtsgehend das Haus. Paulus geht zu der älteren Frau und spricht sie an. >>Mein Name ist Hauptkommissar Lachmeyer, sind Sie die Nachbarin, die den Fall gemeldet hat?<< Verstört wendet sie sich ihm zu.
>>Ja, das war ich. Furchtbar so etwas. Das war sicher ein Einbrecher, Sie müssen wissen, es wird in letzter Zeit ständig bei uns in der Anlage eingebrochen. Furchtbar, das alles.<<
>>Frau?<< >>Schlickefisch, mein Name ist Ella Schlickefisch. Was wollen Sie noch wissen Herr Kommissar?<<
>>Frau Schlickefisch, wären Sie so nett und könnten mir eine Scheibe Wurst oder ein Würstchen holen, ich muss den Hund beruhigen.
Die Polizei Berlins wäre Ihnen zu Dank verpflichtet.<<
Nach einigen Minuten erscheint sie wieder mit einem kleinen Würstchen. Er nimmt es dankend entgegen und betritt das Haus. Von der Tür aus geht man sofort in ein ca. 25 qm großes Wohnzimmer. Eingerichtet mit einem hellen Eichenschrank in dem ein Fernseher läuft. Die Wände zieren Tapeten aus den sechziger Jahren mit einem Bild vom Brandenburger Tor. Vor der Couch steht ein Tisch auf dem noch eine Flasche Bier und ein Teller mit Essenresten steht. Neben dem Sofa eine Stehlampe. Der Tisch ist seitlich verrutscht und vor ihm liegt ein alter Mann. Aus seinem Kopf ist Blut ausgetreten und hat eine Lache gebildet. Am Fußende steht ein Rauhaardackel und schaut Paulus misstrauisch an. Kläfft aber nicht mehr. Im Raum riecht es muffig, nach alter Kleidung und abgestandener Luft.
>> So, mein Kleiner, jetzt müssen wir beide uns kennenlernen. Ich finde das ganz toll, dass Du Dein Herrchen verteidigst. Erzähl mir mal was hier passiert ist.<< Er geht in die Hocke und nähert sich mit beruhigenden Worten und dem Würstchen in der Hand dem Tier. Vorsichtig nimmt der Dackel das Würstchen ins Maul, lässt zu, dass Paulus ihn dabei streichelt. Mit der anderen Hand fühlt er ob der Mann noch Puls hat. Der Mann ist tot. Beim Aufstehen erkennt er, dass es ein Unfall war. An der Kommode kleben noch Haare und am Körper sind keine Abwehrspuren zu erkennen. Er verlässt das Holzhaus und tritt in den Vorgarten. Dass der Dackel an seiner rechten Fußseite ist, bemerkt er nicht. Er spricht die Nachbarin an. >>Frau Schlickefisch, können Sie das Tier da drinnen übernehmen? Herr Neumann hatte einen Unfall, Unfall mit Todesfolge.<<
>>Nein, Köter spinnt genau so wie der Alte. Wissen Sie, wie die beiden hier in der Siedlung heißen, die „Nazibande“. Kein Interesse an dem verrückten Hund.<< Paulus bemerkt ein stupsen am Bein, blickt nach unten und sieht, dass der Dackel Männchen macht und seine Pfote ausstreckt.
>>Ha, ha, das also meinen die alle von dir.<<
Geht in die Knie und streichelt das Tier.
>>Wie heißt Du denn, mein Bester?<<
Frau Schlickefisch ruft; >>Adolf, der blöde Köter heißt Adolf, aber alle rufen ihn nur „Addi“. Kommissarin Schleicher meldet sich; >>Hat Herr Neumann noch Familie oder Verwandte hier?<<