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Das Unvorstellbare ist eingetreten. Raketen bedrohen Berlin. Gerichtet auf das Regierungsviertel, wo sich Kanzleramt, Botschaften und die Geheimdienstzentrale BND befinden. Dies ist kein Planspiel der Militärs, sondern harte Erkenntnis der ,,Villa“ die eine geheime Botschaft entschlüsselt hat. Die Bedrohung hat sich am 21. März 2003 in der irakischen Stadt Najaf entwickelt. Nicht nur die ,,Al Qaida“ sondern auch der neu gegründete ,,IS“ ( Islamischer Staat ) wollen nun Berlin mit ihrem Hass und Religionseifer in Schutt und Asche legen. Tobt jetzt in Deutschland der Jihad? Eine geheime NATO-Aktion in Syrien läuft an. Kann die ,,Gruppe 27“ unter Führung von Agent Robert Hartmann das Schlimmste verhindern? Denn auch die Existenz der ,,Villa“ steht auf dem Spiel.
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Seitenzahl: 179
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Autor: Eduardo Esmi
Covergestaltung: Friedhelm Schmidt
ISBN:97837341432
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt.
Das Unvorstellbare ist eingetreten. Raketen bedrohen Berlin. Gerichtet auf das Regierungsviertel, wo sich Kanzleramt, Botschaften und die Geheimdienstzentrale BND befinden.
Dies ist kein Planspiel der Militärs, sondern harte Erkenntnis der ,,Villa“ die eine geheime Botschaft entschlüsselt hat.
Die Bedrohung hat sich am 21. März 2003 in der irakischen Stadt Najaf entwickelt. Nicht nur die ,,Al Qaida“ sondern auch der neu gegründete ,,IS“ ( Islamischer Staat ) wollen nun Berlin mit ihrem Hass und Religionseifer in Schutt und Asche legen.
Eine geheime NATO-Aktion in Syrien läuft an.
Tobt jetzt in Deutschland der Jihad?
Kann die ,,Gruppe 27“ unter Führung von Agent Robert Hartmann das Schlimmste verhindern? Denn auch die Existenz der ,,Villa“ steht auf dem Spiel.
Eduardo Esmi, geb. 1945 in Dänemark.
Nationalität: Deutsch
Lebte lange Zeit in West-Berlin.
Mehrere Berufe wie freier Handelsvertreter, Fotograf, Fotoreporter.
Ab 1981 in Spanien und Deutschland als Autor und Fotograf, für etliche Verlage tätig.
Verheiratet mit einer Malerin, lebt mit Ihr seit 1983 ständig in Spanien.
Personen:
In der ,,Villa,,
Dr. Dr. Alexander Preuss: Direktor der Villa.
Prof. Thomas Weil: Operationsleiter Außendienst und Analyst.
Klaus Grüters: Leiter der Analyseabteilung.
Anke Biedermeyer: Dolmetscherin und Sprachanlystin.
Robert Hartmann: Teamleiter Außenagenten
Volker Nuri >> Doc<<: Außenagent
Stephan Neuer: Außenagent
Frank Heiler: Außenagent
Andreas Ude: Außenagent
Alexandra Timke: Außenagentin
Forschung Waffen und Werkstatt:
Prof. Dr. Uwe Kraus: Leiter für Forschung und Werkstatt.
Dr. Pierre Bauer: Forschung: Werkstoffe, Chemie-Waffen.
Dr. Dr. Klaus Baumann: Experte für biologische Waffen.
Abteilung Finanzen:
Hans Fechter: Subdirektor und Finanzchef.
Forschung:
Dr. Peter Lauer: Koordinator für Forschung und Wissenschaften mit den Universitäten.
Abteilung Recht:
Jane Wieller: Rechtsanwältin
Sicherheitsbüro in der Villa:
Britta Knapps: IT-Analystin und Überwachung.
*
NATO-Einheit ,,Beige“:
Mark Brandon: United States Navy, SEAL-Team. USA.
Robert Hartmann: ,,Gruppe 27“ Deutschland.
James Hill: Secret Intelligence Service, SIS (MI6) Großbritanien.
Jean-Pierre Carrenard: DGSE, ,,Aktionsdivision“ Frankreich.
*
US Armee
David Johnson: Captain
Steven Cleese: Sergeant
John Nc Maranda: First Private
Mark Brandon: Chief Petty Officer, United States Navy, SEAL-Team.
*
Chinesische Wirtschaftsdeligation
Hao Linpeng: Deligationsleiter Außenwirtschaft.
Zhao Wie : Wirtschaftsexperte und Parteisekretär.
Yang Zhuoxiang : Militär Ingenieur.
*
Irak
Nasch`at Said : Heckenschützen.
Emad Mulla Mohammed : Heckenschützen.
*
IS-Terroristen
Asifa Basri: Internationale Verhandlungsführerin der Glaubenskrieger in Finanzen.
Kamil al Julani: Wirtschaftsfachmann der Glaubenskrieger.
Muhammed Saad: Außenagent der IS-Terroristen. Gesuchter Killer.
Ibrahim Merah:Technik-Genie, Bombenbauer, IT-Ingenieur.
Sami al-Dschabir:Sprachgenie, spricht sechs Sprachen.
Abu Abdullah al-Masri: Chefideologe der IS-Führung.
Yassir al-Muwallid: Manager für Europa
Raad Salam Enad: Dozent an der Universität Paris- Sorbonne, Sympathisant der IS.
*
Terrorhelfer für die IS
In Deutschland:
Abdullah ad-Da: Lkw-Fahrer, WS-2 Raketenwerfer.
Mohamed Schalhub: Lkw-Fahrer, WS-2 Raketenwerfer.
Saud Zubromawi: Lkw-Fahrer, WS-2 Raketenwerfer.
Madschid Abdeljawid: Lkw-Fahrer, WS-2 Raketenwerfer.
Ahmed Jamil Kariri: Automechaniker
Muhammad Radhi: Automechaniker
Khaled al-Qahtani: Maschinenbau-Ingenieur,
Ahmad ad-Dosari: Elektro-Ingenieur
Khamis Al-Duchi: Elektroniker
Ammo Baba: Schweißer
Abdul Baset Said:Wächter und Hausmeister
Sanharib Hameed:Schwager von Abdullah ad- Da.
Niederland:
Hussain Al-Sar: Hafenarbeiter
Ahmed al-Dschahani: Hafenarbeiter
RazzaqObeid:Islamistenführer in Holland.
Syrien:
Rahim Malkin:Hafenarbeiter
Haidar Farhan: Zollbeamter
Mohammad Hamudi: LKW-Fahrer
***
Rechtsanwältin Jane Wieller verlässt die Villa in Bonn gegen 18: 45 Uhr. Ihr roter Audi TT schnellt aus der Tiefgarage auf die Adenauerallee und nimmt dann die Richtung Bad Godesberg. Über die Bundesstraße 9 hin bis zur Mittelstraße. An alten gepflegten Grundstücken vorbei, biegt sie im rasanten Fahrstil in die Yorkstraße ein. Vor dem Haus Nummer 9 verlässt sie die Straße und fährt in eine Tiefgarage. Das Tor öffnet sich nach Sekunden der Bilderkennung automatisch. Eine Bilderkennung, die sich auf Nummernschild und Fahrer spezialisiert hat. Unten stellt sie ihren TT Roadster auf ihrem reservierten Parkplatz ab. Greift sich ihre Handtasche und geht auf das Treppenhaus zu.
Aus sportlichen Gründen benutzt sie selten den Aufzug, nur bei Großeinkäufen fährt sie mit dem Lift in den zweiten Stock. Heute eilt sie über den Treppenflur zu ihrer Wohnung. In Gedanken schließt sie ihre Wohnungstür auf, da fällt ihr ein Zettel auf. An der weißen Tür hängt eine Nachricht. Neugierig reißt sie das Papier ab und liest es: ,, Betreten auf eigene Gefahr. Dies wird Ihr Leben verändern. ,,
Leicht verärgert, zerreißt sie das Schreiben und steckt es in ihre Manteltasche. Spricht zu sich selbst: >>Diese Idioten die, immer dasselbe mit den Kerlen. Aber mein lieber Freund, wir haben dich auf Video und dann sprechen wir uns.<<
*
Jane Wieller, 32 Jahre, 178 cm groß, schlank. Dunkler kurzer Haarschnitt. Hübsch, sehr intelligent, eigenwillig. Rechtsanwältin in der Villa. Single. Hobby: Kampfsport.
*
Sie öffnet ihre Wohnungstüre und bleibt verwundert stehen. Eine Kette aus Teelichtern beleuchtet ihren Flur. Aus einem der Zimmer erklingt leise das ,, Ave Maria,,. Charles Aznarvour singt klagend das Ave Maria. Sie versucht den Lichtschalter zu betätigen, kein Licht. Das Licht ist abgeschaltet. Langsam geht sie durch das Spalier von Kerzen zu ihrem Wohnzimmer hin. Als jetzt der Chor in das Musikstück einsetzt, läuft ihr ein Schauer über den Rücken. Sie schiebt die Tür auf und erstarrt. Sie sieht ein Viereck aus Plastikbahnen, in dem Kerzen gespenstig flackern. Die durch den Luftzug Licht und Schatten auf die Plastikwände zaubern. Auf dem Boden enden die Lichter in einem Kreis. Ein Nebel aus Angst steigt in ihr hoch und lähmt jedes logische Denken. Ihre Körperhaltung verändert sich in eine Kampfhaltung. Ihre linke Hand schiebt sich in die Manteltasche und sucht das Handy, um den Notkontakt zu drücken. Bevor sie reagieren kann, flüstert eine hohe Stimme in ihr Ohr; >>Denk nicht mal dran.<< Sie versucht in Sekundenbruchteilen, die Stimme zu erkennen. Eine Stimme, die durch Helium total verändert ist. >>Gehe an die Plastikfolie und lies was dort für Dich geschrieben steht.<< Sie spürt wie die Angst ihr ein Handeln unmöglich macht. Sie betritt ihr Wohnzimmer. Nicht ihr Wohnzimmer, was eigentlich hell und freundlich ist, sondern ein Zimmer was jetzt dunkel und angsteinflößend ist. Der Raum ist unterteilt. Mit Plastikvorhängen und Folie auf dem Boden. Ein Punktstrahler leuchtet jetzt einen weiteren Zettel an der Plastikfolie an. Zögerlich nähert sie sich dem Papier. Der Text ist so klein geschrieben, das sie sehr nah an das Schreiben muss um, die Nachricht zu lesen. ,,Zieh Dich aus. Wasch Dich und erwarte ein Wunder. Folge dem Licht. Es wird schmutzig.,,
Blitzschnell dreht sie ihren Kopf nach hinten um zu sehen wer hinter ihr steht. Der Flur ist leer. Nur die Bodenkerzen flackern im Luftzug. Sie geht langsam der Kerzenspur nach in ihr Bad. Auch hier funktioniert der Lichtschalter nicht. Nur die Kerzen unterm Spiegel geben ihr Licht. Ein angstvolles und schweißüberströmtes Gesicht taucht im Spiegel auf. Ungläubig erkennt sie sich wieder. Die Stimme. Wieder die hohe Stimme; >> Was steht auf der Nachricht? Alles, Du ziehst alles aus. Es wird schmutzig. Ich warte auf Dich. Folge dem Licht.<< Der Chor wird immer lauter, singt zusammen mit Aznarvour das Ave Maria. Sie legt ihre Kleidung auf dem Wannenrand ab und geht zurück auf den Flur. Eine neue Lichterspur führt jetzt in ihr Schlafzimmer. Furchterfüllt öffnet sie die Schlafzimmertür ein wenig mehr. Versucht in der Dunkelheit zu sehen, was sie erwartet. Schemenhaft erkennt sie, dass sich auf ihrem Bett etwas bewegt. Umrisse eines Menschen sind wahrnehmbar. Dann wieder diese Stimme; >>Komm, komm, sonst komme ich Dich holen. Freue Dich, es wird schmutzig.<< Die letzten Worte werden vom Ave, ave übertönt. Dann beleuchtet Licht ein Gesicht von unten. Ihre Augen weiten sich, als sie erkennt, wer in der Dunkelheit auf sie lauert.
***
Najaf, Irak
Najaf (auch Nedschef; arabisch النجف an-Nadschaf, persisch نجف) ist eine Stadt im Irak und Hauptstadt der Provinz Nadschaf. Sie liegt 180 km südlich von Bagdad und hat 900.583 Einwohner. Sie zählt zu den sieben heiligen Städten des schiitischen Islams.
Nahezu 100 % der Einwohner sind Araber. 99,99 % der Einwohner sind Muslime. Über 95 % von ihnen sind Schiiten und 5 % Sunniten.
Für Schiiten, insbesondere für die Imamiten, gilt Najaf als heilig: In der Stadt steht die Imam-Ali-Moschee, Grabmoschee des für die Schiiten sehr wichtigen Imams Ali ibn Abi Talib, des Schwiegersohns und Nachfolgers des Propheten Mohammed. Die Moschee wird als bedeutendstes islamisches Heiligtum des Irak angesehen.
Im Großraum der Stadt befindet sich der Wadi- Salaam Friedhof, der größte Friedhof der Welt.
Alle Hauptstraßen von Najaf laufen sternförmig auf ihn zu und enden vor den hohen Mauern, welche die Moschee schützen. Diese zieht Tag und Nacht Pilger an. Verstorbene werden von ihren Verwandten in einfachen Holzsärgen hierher gebracht, damit vor dem Begräbnis am Stadtrand der Segen des Imams Ali erbeten werden kann.
Najaf ist auch politisches Machtzentrum, vor allem wegen des Sitzes der Hawza, der Vereinigung einflussreicher schiitischer Gelehrter.
*
Es ist 8 Uhr 21, Ortszeit, am 21. März 2003.
Der Angriff erfolgte von Süden aus auf die Stadt. Nach der Eroberung des internationalen Flughafens Najaf rückt jetzt die US- Infanterie mit gepanzerten Fahrzeugen und Kampfhubschraubern auf den Ausfallstraßen vor.
*
In der Iman-Sadiq-Straße, ganz in der Nähe der heiligen Imam-Ali-Moschee, sitzt der hoch- geachtete Gelehrte Sheik Alim-al- Basri mit seiner Familie im Wohnzimmer. Gefechtslärm dringt vom Flughafen bis in die Stadt. Verängstigt scharen sich seine Frau Safiye und die Kinder, Sohn Bassan, zwölf Jahre, Tochter Qamar, neunzehn Jahre und seine Lieblingstochter Asifa, dreizehn Jahre, um ihn. Das Zimmer ist orientalisch eingerichtet, mit schweren Sesseln und Sofas. Bilder von Verwandten der Familie schmücken die Wände. Schriftrollen und Bücher stapeln sich am Boden und in den Regalen. Bei jeder Detonation, die durch das Fenster zu hören ist, zucken die Kinder zusammen. Es herrscht eine Atmosphäre der Furcht und Sorge im Zimmer. Mit sanften Worten versucht Alim seiner Familie die aufkommende Panik zu nehmen. Nur Asifa zeigt keine Angst. Steht am Fenster und beobachtet die Straße.
>> Asifa, ich bitte Dich, komm vom Fenster weg, es ist zu gefährlich.<< Sie dreht sich um und lächelt ihren Vater an. Geht auf ihn zu und umarmt ihn. >>Ihr Gelehrten seid immer zu vorsichtig im Leben. Was soll mir passieren, ich bin in Allahs Hand? Wir haben die Verfolgung von Hussein überstanden, so werden wir auch die Ungläubigen überstehen.<< Jetzt sind Schüsse aus dem Viertel zu vernehmen. >>Siehst Du meine Tochter, der Krieg kommt näher. Bitte verhalte Dich klug.<< Asifa umarmt jetzt auch ihre Mutter und die Geschwister. Von Ferne hört man das Geräusch anfliegender Kampfhubschrauber. Sie springt auf und stürzt auf den Balkon.
Eine Formation dreier AH 64 D Apache Longbow Hubschrauber fliegt direkt auf ihr Hochhaus zu. Der mittlere Kampfhubschrauber verharrt oben vorm Haus, die beiden anderen donnern über das Haus weg. Das Stakkato- Geräusch der Rotoren fasziniert sie. Sieht den Waffenoffizier und Piloten in der Kanzel zu sich rüberblicken. Winkt den beiden freundlich zu. Die Warnrufe ihres Vaters überhört sie bei dem Lärm. Geschosse fliegen auf den Apache Longbow zu. Kugeln die aus ihrem Haus abgeschossen werden. Die aber wirkungslos von dem Hubschrauber abprallen. Erstaunt sieht sie, wie sich eine Hellfire-Rakete vom Stummelflügel des Flugzeugs löst und mit einem weißen Schweif auf sie zurast. Danach schwenkt der Apache nach rechts und verschwindet hinter den Häusern. Instinktiv schmeißt sie sich zu Boden und hört nur noch eine unglaubliche Detonation hinter sich. Die heiße Luft der Explosion erfasst sie und schleudert sie wie ein Spielball durch die Luft.
*
Neben dem Wadi-Salaam Friedhof führt die Daughters-Iman- Hassan-Straße zur Imam-Ali-Moschee. Rechts von der Straße reihen sich Hochhäuser an Hochhäuser, aus denen jetzt heftiges Feuer auf die anrückenden US-Einheiten einschlägt.
Captain David Johnson, Sergeant Steven Clesse und First Private John Nc Maranda sehen aus ihrem Humvee M1114 Jeep die bedrohliche Lage der eigenen Truppe. >>Zentrale kommen, wir brauchen Luftunterstützung. Feindliches Feuer aus den Hochhäusern im Raum Imam-Ali-Moschee.<< Die drei Soldaten sind mit ihrer Felduniform gekleidet. Lange Tarnhose, T-Shirt mit Schussweste und Helm, alles im hellgrau- beige Fleckenmuster. Ihre Waffen und Jacken liegen griffbereit neben ihnen. Das Funkgerät kreischt und piept. >>Hier Zentrale, negativ. Dürfen Euch keinen Jet schicken. Die Moschee darf nicht beschädigt werden. Wartet auf die Apache. Sind in wenigen Minuten bei Euch. Ende.<< Das Dröhnen der anfliegenden Hubschrauber veranlasst Captain Johnson, seinem Fahrer Soldat Nc Maranda den Befehl zur Standortsveränderung zu geben. >>Steven, wo sind wir genau?<< Die Frage richtet sich an seinen Unteroffizier. Der reicht die Karte seinem Captain nach vorn. >>Wir müssten genau hier stehen. Sollten uns aber nach dort bewegen, um einen besseren Überblick auf die Straßen zu haben.<< Sein Finger liegt auf der Kreuzung Daughters-Iman- Hassan-Straße zur Iman-Sadiq-Straße. >>Gut, los John. Wir schauen uns den Einsatz von dort an.<< >>Zentrale, wir sehen die Apaches. Danke für die Hilfe. Ende .<<
*
Dicht über den Dächern der Häuser schwärmen die Hubschrauber aus. Konzentrieren sich auf die einzelnen Angriffspunkte. Ein Apache bleibt in Sichtweite über den Dächern stehen. Leuchtspuren von Geschossen rasen auf ihn zu. Prallen wirkungslos an seiner Außenfläche ab. Die drei US-Soldaten sehen verblüfft, wie ein junges Mädchen auf einen Balkon stürmt und dem Flugzeug zuwinkt. Im gleichen Augenblick verlässt eine Rakete den Stummelflügel. Zischt mit weißen Schweif auf den Balkon zu. Durchschlägt die Fensterscheiben und detoniert im Inneren der Wohnung. Möbelstücke, Steine, Glieder, Blut und brennendes Papier fliegt aus dem Stockwerk. Die Kleine auf dem Balkon wird von der Wucht der Explosion hoch in die Luft, dann auf die Straße geschleudert. Landet auf einem Heuhaufen, der dort zum Verkauf gelagert ist. Durch ihre brennende Kleidung fängt das Heu sofort Feuer. Das kleine Mädchen rollt aus dem Heustapel und geht wie hypnotisiert brennend die Straße lang. Ihr Kleid und ihre Haare brennen im Rückenbereich und am Hinterkopf. Kein Ton kommt über ihre Lippen.
*
>>Shit, Shit, so ein Shit. Mann John, fahr los, die Kleine brennt. Ich kümmere mich um sie, Ihr gebt mir Deckung und haltet mir den Rücken frei. Ruft die Zentrale, wo die Sanis sind.<<
Der Humvee rast auf das Mädchen zu. Captain Johnson springt aus dem Jeep und wirft seine Uniformjacke über das Kind. Dreht sie regelrecht ein, bis alle Flammen erstickt sind. Drückt ihr dann eine Morphiumspritze in die Muskeln. Am Jeep stehend, blicken die beiden Soldaten mit ihren M16 und M4 Gewehren sichernd auf die Häuser. Von dort ist jetzt alles ruhig. Von ihr ist kein Klagelaut zu hören, nur ihre großen Augen schauen fragend in die Weite. >>Hier Zentrale. Captain negativ. Alle Sanitäterfahrzeuge im Einsatz. Bring die Verletzte zum Sammelpunkt, hier ist alles für sie vorbereitet. Ende.<< Im Fahrzeug breitet sich der Geruch von verbrannter Kleidung, Haut und Haaren aus. Auf der Fahrt zur Sammelstelle, die dicht am Flughafen eingerichtet ist, starrt die Kleine nur den Captain an. >>Kannst Du sprechen? Wie heißt Du? Verstehst Du meine Sprache?<< Fragt er leise. Captain Johnson bekommt aber keine Antwort. Das Mädchen starrt ihn ohne jede Regung weiter an.
>>Mann, Mann, Captain, die muss doch Schmerzen haben wie verrückt. Shit, immer trifft es die Kinder.<< John schlägt wütend auf das Lenkrad. David Johnson hält das in seiner Jacke eingewickelte Mädchen in seinen Armen, versucht so die Stöße des Fahrzeugs zu neutralisieren. >>Achte auf die Straße Private, nicht dass wir hier noch im Graben landen. Im Lager direkt zum Lazarett.<< Der Jeep rast die Straße lang und nähert sich dem Lager. Neben der Straße wüstenähnliche Landschaft, im Hintergrund steigen Rauchwolken auf die Brände anzeigen. Wenige Kilometer vor dem Flughafen verdichtet sich auf ihrer Straßenseite der Armeeverkehr. Hier herrscht reges Treiben, Fahrzeuge kommen und werden von der Militärpolizei eingewiesen. Transportflugzeuge und Hubschrauber starten und landen im Minutentakt vom Flugplatz aus. Im Lager eine hektische Betriebsamkeit, die vor allem im Bereich Erste Hilfe und Lazarett zu spüren ist. Der Humvee hält mit blockierenden Rädern vor einem mit dem Roten Kreuz gekennzeichneten Zelt. Ein Arzt reißt die Beifahrertür auf und nimmt das Mädchen vorsichtig in Empfang. Legt es auf eine fahrbahre Trage und will sie ins Zelt schieben. >>Doktor, einen Augenblick meine Jacke.<< Verwundert schaut ihn der Arzt an. >>Erzählen Sie mir besser was hier passiert ist, Captain.<< David greift in seine Beintasche und zieht eine Visitenkarte raus. Geht neben dem Mädchen her ins Zelt. Spricht sie nochmals an. >>Hier meine Karte, wenn Du Hilfe brauchst, ich kümmere mich. Sei weiterhin so tapfer, Du schaffst das. << Wendet sich jetzt dem Arzt zu. >>Die Kleine ist durch eine Explosion vom Balkon auf die Straße gefallen, dann brennend uns entgegengekommen. Ich konnte mit meiner Uniformjacke das Feuer löschen. Eine Morphiumspritze, mehr konnte ich nicht für sie tun. Informieren Sie mich bitte über ihren weiteren Gesundheitszustand. Wenn es Probleme wegen Medikamenten oder finanzieller Art gibt, sprechen Sie mich an. Leider muss ich wieder zurück zu meinen Männern. Den Bericht über die Aktion schreibe ich ihnen abends. Danke für Ihre Hilfe, Doc.<<
Vor dem OP-Raum muss er zurückbleiben. In Gedanken versunken verlässt er das Zelt, seine Jacke hat er vergessen. Krampfhaft hält Asifa die Visitenkarte in ihrer rechten Hand. Erst nach Tagen gelingt es einer Krankenschwester, ihr die zerdrückte Karte aus der Hand zu nehmen und an ihrer Akte anzuheften.
***
Das Gebäude, dicht am Rhein war einmal ein Regierungsgebäude. Jetzt ist das Amt längst nach Berlin übergesiedelt. Eine Information & Informatik Firma ist jetzt Besitzer des Hauses samt der Tiefgaragen. Von außen sieht die Villa in Bonn aus wie jedes normale Bürohaus, das einmal eine private Jugendstilvilla war. Nur die Dachaufbauten sind ungewöhnlich für die Gegend. Darunter verstecken sich die neusten Funk- und Übertragungsantennen. Auch, dass die Mitarbeiter alle durch die Tiefgarage ins Haus eintreten, ist ungewöhnlich. Der Haupteingang wird nur selten von der Belegschaft benutzt. Eine Empfangshalle bestehend aus Spiegeln. Wände, Decke alles beste Spiegelqualität. Keine sichtbare Treppe die nach oben oder unten führt. Auch der Lift ist hinter Spiegeln verborgen. Nur Gäste betreten den Empfang so, sehen sich so von allen Seiten, was sie noch mehr verwirrt. Das Äußere des Bürohauses täuscht über den hochmodernen Inhalt der einzelnen Abteilungen des Hauses hinweg. Die Sandsteinfassade mit den vier Säulen ist schon seit langem schmutzig- grau bis schwarzgrün und lassen die Villa hinter den Bäumen verschwinden. Nur die verspiegelten Fenster könnten Betrachter eine moderne Inneneinrichtung vermuten lassen. Im Grunde ist das Haus ein Riesencomputer, der nur auf mehrere Ebenen und Abteilungen aufgeteilt ist. Es stellt das neuste und modernste dar, was in Deutschland zu finden ist. Keine Regierungsabteilung oder Firmen-IT sind auf dem technischen Stand wie diese Firma. Alleine sechs Mitarbeiter beschäftigen sich mit einem sogenanntem Kryptogramm, ein Instant-Messaging-System. Die Sicherheitsvorrichtungen sind auf dem neusten Stand der Technik, weltweit. In Sekunden können schwere Metallgitter das Gebäude zu einer Festung werden lassen. Das Haus ist von außen nicht nur abhörsicher, sondern auch nicht einsehbar. Geheime Fluchtwege führen kilometerweit unter der Erde ins Freie.
*
Eine interne Konferenz hat wichtige Mitarbeiter zusammenfinden lassen. Im kleinen Konferenzsaal sitzen Dr. Dr. Alexander Preuss, als Direktor der Villa, Prof. Thomas Weil, als Operationsleiter Außendienst, Prof. Dr. Uwe Kraus, als Leiter für Forschung Waffen und Werkstatt, sowie Klaus Grüters als Analysespezialist. Für die ,,Gruppe 27“ sind der Teamleiter Agent Robert Hartmann, Agent Volker Nuri und Außenagentin Alexandra Timke anwesend.
*
Dr. Alexander Preuss ergreift das Wort. >> Meine Dame, meine Herren, wir mussten uns heute hier treffen, weil eine abgefangene Nachricht von höchster Brisanz es aktuell erfordert. Um auf den Kern zu kommen, es geht um ein Raketengeschäft zwischen der IS und dem Chinesischen Staat. Wir müssen annehmen, dass es sich um eine Bedrohung in Europa handelt. Auch für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Das Treffen der beiden Parteien wird nach letzten Erkenntnissen in Genf stattfinden. Wir müssen unbedingt erfahren, welche Personen von den Parteien anwesend sind und um welche Waffen es sich genau handelt. Einen Hinweis gibt es bereits, der uns aber im Moment sehr fragwürdig erscheint. Lassen Sie mich einige Worte zu den Chinesischen Aktivitäten bei uns wiedergeben und dann klärt uns Herr Prof. Dr. Uwe Kraus über die Waffe auf. Anschließend gehe ich noch auf die IS näher ein.<<
*
>>Unser politisches Verhältnis zur Volksrepublik China ist ein durchweg freundschaftliches. Wenn wir von den kleinen Unstimmigkeiten über Nepal und Menschenrechten in China mal absehen. Noch besser sieht unsere gemeinschaftliche wirtschaftliche Zusammenarbeit aus. Aber kommen wir zu den Geheimdiensttätigkeiten der Chinesen bei uns. Die nachrichtendienstliche Bekämpfung innenpolitischer Gegner erstreckte sich auch bis nach uns. Im Groben kommen bei uns zwei Geheimdienste der Chinesen in Frage, es sind der MSS und der Militärische PLA.
Der MSS übernimmt die Aufgaben der inneren öffentlichen Ordnung, Spionageabwehr und der Auslandsspionage. Bei uns in Deutschland betreibt der MSS Ausforschung von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Nicht zu vergessen ist die Kontrolle aktiver oppositioneller chinesischer Gruppierungen. Es leben zurzeit ca. 94.000 Chinesen hier, davon etwa 24.000 Wissenschaftler, Studenten und Praktikanten. Diese ,,Non-Professionals,, sind natürlich für den MSS äußerst wichtige Personen. Ihre Kontakte stellen sie mehrheitlich aus Legalresidenturen her. Häufig getarnt als Journalisten. Gegenüber westlichen Zielpersonen agieren sie äußerst vorsichtig und geduldig. Bei ihren Landsleuten hingegen fordernd und aggressiv.
Kommen wir zum PLA, dem Militärischen Geheimdienst. Seine Aufgaben erstrecken sich auf Ziele der technischen Spionage sowie auf die Cyberspionage, weltweit. In Deutschland sind technische Ausrüstung der Bundeswehr sowie unsere Rolle in der NATO für sie interessant.
Die überwiegende Zahl der auf deutsche Einrichtungen, wie Auslandsvertretungen und Militärattachés geführten elektronische Angriffe weisen auf China als Ursprungsland hin.Im Behördenbereich gelten die elektronischen Angriffe, dem Auswärtigen Amt, Bundesministerium der Finanzen, sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Für uns ist es jetzt sehr wichtig, wer wird in Genf von Seiten der Chinesen die Verhandlungen führen? Welche Spezialisten sind dort noch anwesend?
Aber kommen wir zu der ,,Waffe,, hiermit übergebe ich an Prof. Dr. Uwe Kraus.<<
*
Prof. Dr. Kraus tippt ans Mikrofon und beginnt mit seiner Rede.
>>Auch von mir, erst einmal einen guten Tag, so viel Zeit sollte schon noch sein. Wenden wir uns aber der abgefangenen Nachricht zu. Im Text erscheint das Wort Dongfeng und Raketen. Jetzt müssen wir das Pussel zusammenfügen. Gehen wir von der positivsten Auslegung aus, so kann es bedeuten, dass die Firma Dongfeng in China Spielzeugraketen verkaufen will. Wenn wir uns aber den Käufer betrachten, werden wir eines Besseren belehrt. Es ist die Terrorvereinigung Islamischer Staat, kurz IS.
In negativster Betrachtung und die ist, so glauben wir hier im Haus realistisch, heißt dies, Raketen auf Europa, somit auch auf Deutschland. Sehen wir uns einmal die Einschätzung unseres Verbündeten an, da heißt es:
Wenn es um die militärische Aufrüstung Chinas geht, kommt die US-Regierung mit ihren Berichten fast nicht mehr hinterher. Erst im Sommer hatte Washington in einem Pentagon-Bericht davor gewarnt, Peking modernisiere teils im Geheimen seine Armee. Nun schlägt ein hochrangiger US-Militär erneut Alarm: ,,China sei es gelungen, eine Rakete, die sich gegen Schiffe richte, zu verbessern, zitierte die "Financial Times" Admiral Robert Willard. Das Waffensystem sei eine Bedrohung für US-Flugzeugträger im Pazifikraum und habe die erste Stufe der Einsatzfähigkeit erreicht, erklärte Willard. Das US-Militär ist deshalb so alarmiert, weil die neue Rakete "Dongfeng 21 D" nach Ansicht von Verteidigungsexperten das Kräfteverhältnis im Pazifik deutlich verändern wird. Sie hat ihren Stützpunkt auf dem Land und kann mit Hilfe von Satelliten, Drohnen oder Radar ihr Ziel auch in weiter Ferne erreichen. Flugzeugträger können sich gegen die Waffe (Dongfeng bedeutet "Ostwind") nicht verteidigen.
Schon der Vorgängertyp der Anti-Schiff-Rakete, die DF-21 hatte in US-Militärkreisen für einige Aufregung gesorgt. Das U.S. Naval Institute (USNI) etwa sprach von einer "beträchtlichen neuen Bedrohung" für amerikanische Kriegsschiffe. Der konventionelle Sprengkopf der DF-21 sei groß genug, "um einen Flugzeugträger mit einem Schlag zu versenken". Ihr ausgefeiltes Steuerungssystem mache die DF-21 auf ihrem Kurs unberechenbar, ihre geringe Größe für Radar schwer auffindbar, und bei einer Geschwindigkeit von Mach 10 könne sie ihre maximale Reichweite von 2000 Kilometern in weniger als zwölf Minuten hinter sich bringen.