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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Münster (Neuere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit den Zeitbildern der Droste wurde ein Untersuchungsgegenstand gewählt, der über das bei der Droste Erwartbare, d.h. beschaulich-biedermeierliche, hinausgeht. Wenn sie betont, sie möchte der als „blasi[e]rt“ charakterisierten Zeit am liebsten den Rücken zukehren, so kann dies als eine Flucht in das Private, eine Abwendung von der Öffentlichkeit verstanden werden. Das Paradoxon, sich aber gleichzeitig sehend mit dem Rücken den Ereignissen zuzuwenden, erfasst zugleich die Ambivalenz, die sich auch aus Drostes Zeitbildern ablesen lässt. Genötigt zu einer Positionsbestimmung in der Gegenwart und doch dem Vergangenen verhaftet – in diesem Spannungsfeld bewegt sich dieser Gedichtzyklus der Annette von Droste-Hülshoff. Ein besonderes Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit ist hierbei der Untersuchung der verschiedenen Funktionen unterschiedlich hervortretender lyrischer Subjektivität bzw. lyrischer Subjekte gewidmet. Auffällig variantenreich wendet sich die Droste mal an ein „Du“, ein „Wir“, ein „Ihr“ oder bleibt beim „Ich“ stehen. Dieser Auffälligkeit soll mit einer Untersuchung der Verwendungsweisen und Funktionen eben dieser lyrischen Subjekte entsprochen werden. Es sollen zunächst theoretische Grundlagen gelegt werden: Die Verwendung des Terminus „lyrisches Subjekt“ wird begründet eingeordnet und entwickelt. Außerdem sollen auch implizite Formen des Erscheinens lyrischer Subjektivität vorgestellt werden. Hierauf folgt eine Einordnung der Droste und der Zeitbilder in den politisch-historischen Kontext. Schließlich werden auf dieser Basis die unterschiedlichen Formen lyrischer Subjektivität untersucht und am Schluss der Arbeit die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst. Dabei soll das Untersuchen lyrischer Subjektivität einen besonderen Fokus für das Verständnis der politischen Lyrik Drostes herstellen. Adressaten und Funktionsweisen der teilweise auch recht suggestiv wirkenden Lyrik dieses Gedichtzyklus sollen herausgearbeitet werden. Dies kann auch helfen zu klären, wie sehr das lyrische Subjekt der Droste-Zeit der „blasi[e]rte[n] Zeit“ verfallen, durch sie verletzt oder beeinflusst war.
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