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Die menschliche Natur ist äußerst komplex und vielschichtig. Obwohl einer Art zugehörig und daher funktionell gleich gebaut, ist jeder Mensch ein Individuum mit speziellen Wahrnehmungen und Ausprägungen. Kein Mensch gleicht einem anderen. In jedem Menschen spielen dabei die Gefühlsempfindungen eine zentrale Rolle. Sie gelten als entscheidende Steuerungsinstanz im menschlichen Handeln und wirken aus der Tiefe der unbewussten Gehirnregion. Prägungen und erfahrungsbezogenes Lernen spielen zudem eine wichtige Rolle. Sie sind zugleich der Nährboden, auf dem der Mensch - je nach genetischer Grunddisposition - eine ihn kennzeichnende Haltung aufbaut. Da, wo die Haltung gleiche Grundzüge erkennen lässt, spricht man auch vom Typus. Temperamente sind dabei ein Sonderfall. Sie werden stark durch den hormonellen Cocktail bestimmt, der im Menschen vorherrscht. In dem Gedichtband werden sehr unterschiedliche Gefühle, Typen und Temperamente mit den Mitteln dichterischer Sprache beschrieben. Jedes der 75 Gedichte ist durch eine Illustration veranschaulicht und in seiner Aussage erweitert. Gestaltungsmerkmal aller Gedichte ist das feste Reimschema, der humoristische Grundton und die leichte Lesbarkeit. Die Texte machen bewusst, geben Denkanstöße und lassen Raum für eigene Vorstellungen. Sie sind zum Vorlesen gut geeignet.
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Seitenzahl: 58
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Stade, im Juli 2019
Gefühle
Gefühle
Angst
Ärger
Ekel
Freude
Furcht
Gelassenheit
Glück
Hass
Hoffnung
Liebe
Lust
Neid
Scham
Schmerz
Schwermut
Sorge
Stolz
Trauer
Überraschung
Verachtung
Wut
Zorn
Zufriedenheit
Zweifel
Typen
Die Haltung als Spiegelbild von Typen
Der Altruist
Der Anarchist
Der Anhänglich-Treue
Der Besserwisser
Der Bürokrat
Der Chaot
Der Egoist
Der Eitle
Der Enthusiast
Der Extrovertierte
Der Exzentriker
Der Forscher
Der Gutmütige
Der Hypochonder
Der Idealist
Der Idiot
Der Individualist
Der Intellektuelle
Der Introvertierte
Der Künstler
Der Lebemann
Der Leichtgläubige
Der Misanthrop
Der Moralist
Der Opportunist
Der Optimist
Der Perfektionist
Der Pessimist
Der Philanthrop
Der Philosoph
Der Populist
Der Pragmatiker
Der Praktiker
Der Rationalist
Der Realist
Der Romantiker
Der Sentimentale
Der Skeptiker
Der Snob
Der Träumer
Der Unselbständige
Der Visionär
Der Wankelmütige
Der Zyniker
Temperamente
Das Temperament
Der Choleriker
Der Melancholiker
Der Phlegmatiker
Der Sanguiniker
Buchtipps
Gefühle sind im Innern spürbar,
sind stimmungsbarometergleich,
nuancen- und facettenreich
und zeigen Menschen als berührbar.
Sie lassen sich nicht unterdrücken
und schwingen ständig in dir mit,
begleiten dich auf Schritt und Tritt,
sind da in allen Augenblicken.
Sie gleichen manchmal Explosionen,
sind wie Vulkane eruptiv,
im Hirn gesteuert instinktiv,
entladen sich als Emotionen.
Stets wirken sie wie Seismographen,
bewerten das, was man erlebt,
sind Spiegel, wenn die Seele bebt,
und nehmen Einfluss, selbst beim Schlafen.
Gefühle sind komplex, vielschichtig,
sie gleichen einer Sinfonie
mit wechselvoller Harmonie
und sind als Stimmungsbildner wichtig.
Die Angst lässt dich erschauern. Auf der Stelle
ist Konfusion in dir entfacht,
und alarmiert ist jede Nervenzelle:
Die Angst ist stark und sie hat Macht!
Die Angst ist unberechenbar. Denn plötzlich
bricht sie hervor, lähmt dich total.
Du spürst sie intensiv, fühlst dich entsetzlich:
Der Schweiß bricht aus, die Haut wird fahl.
Das Herz beginnt zu pochen, wild zu schlagen,
die Augen blicken schreckensstarr,
die Stimme wird hysterisch, will versagen,
und hoch stellt sich das Nackenhaar.
Die Angst ist gnadenlos, sie quält und peinigt
und macht den Körper hochaktiv.
Sie putscht ihn auf, bis die Gefahr bereinigt,
dann schwindet sie ganz instinktiv.
Die Angst ist lästig, aber lebenswichtig,
agiert, wenn dir Versagen droht.
Sie steuert dich in Nöten immer richtig –
und du? Du bleibst damit im Lot!
Der Ärger ist ein lästiger Geselle,
erzürnt dich und macht dich verstimmt,
kommt aus dem Hinterhalt auf alle Fälle
ganz plötzlich, was dich sehr ergrimmt.
Noch eben schien das Leben gut zu laufen,
war alles noch im rechten Lot.
Doch plötzlich ist es nur zum Haare raufen,
und wer betroffen ist, sieht rot.
Laut fluchend grollst du, spuckst nur bitt’re Galle:
Das Schicksal ist ja so gemein!
Und hinterlistig, fies in deinem Falle,
denn du hast alles, nur kein Schwein!
Der Ärger schickt dir bitterböse Grüße,
und diese wirst du nun nicht los.
Du spürst nicht länger mehr des Lebens Süße,
nur noch Verdruss und Sorgen bloß.
Doch oftmals hilft es, ihn zu ignorieren,
weil Ärger selten wirklich lohnt
und Ärgernisse eben mal passieren:
Selbst Klügste werden nicht verschont.
Der Ekel überfällt dich, blankes Grauen
erfüllt dich plötzlich ganz und gar.
Du bist entsetzt, gelähmt, magst dich nicht trauen,
zu glauben, was du siehst, sei wahr.
Dich schaudert, es erstarren deine Glieder,
dein Herz verkrampft sich in der Brust.
Die Abscheu ist geweckt, du taumelst nieder,
dein Haar sträubt sich ganz unbewusst.
Der Ekel fällt dich an, füllt dich mit Grausen,
kaum siehst du Spinnen, haarig, groß.
Du kreischst, bist panisch, willst von dannen sausen:
Nur weg von hier, so denkst du bloß.
So geht’s dir auch beim Anblick großer Schlangen:
Der Ekel schüttelt dich total.
Du zitterst, bibberst, starrst sie an mit Bangen –
schon bist du fort mit einem Mal.
Der Ekel ist ein hässlicher Geselle,
die Brüder heißen Angst und Schreck,
sie droh’n , elektrisier’n dich auf der Stelle –
und du? Du weichst und willst nur weg.
Die Freude drückt sich aus als Glücksempfindung,
befördert wahre Lebenslust.
Sie stimuliert, ist gleichsam eine Zündung
für’s Herz: Das tanzt in deiner Brust.
Und wie es schlägt! Die Freude lässt es beben,
du fühlst dich stark, du fühlst dich gut.
Du möchtest hoch hinauf zum Himmel schweben,
und in dir wächst der Lebensmut.
Euphorisiert bist du, die Augen lachen,
die Freude steht dir im Gesicht.
Du möchtest scherzen, Kopfstand machen:
Die Welt erstrahlt im hellen Licht.
Oh, möge dieser Zustand ewig währen,
oh, ginge er zu Ende nie,
nichts würde trüben mehr und nichts beschweren,
in dir wär eitel Harmonie.
So träume nur, doch Träume sind es eben,
denn jede Freude schwächt sich ab.
Der Alltag kommt, Normalität im Leben:
Der Wechsel vom Galopp zum Trab.
Die Furcht macht dich besorgt, lässt dich erschauern,
du spürst und witterst die Gefahr.
Real scheint sie, sie lässt dich niederkauern,
schon sträubt sich dir das Nackenhaar.
Beklommen merkst du, wie die Kräfte schwinden,
wie völliges Versagen droht.
Du suchst verzweifelt, einen Weg zu finden,
der dich herausführt aus der Not.
Die Furcht, die dich erfüllt, kannst du beschreiben,
woher sie kommt, ist dir schon klar.
Dir fehlt die Zuversicht, sie zu vertreiben,
sie scheint für dich nicht angreifbar.
Die Furcht entsteht konkret oft durch Personen,
die Einfluss haben oder Macht
und gegen dich verwenden, dich nicht schonen –
so ist zumindest dein Verdacht.
So kann die Furcht, auch wenn sie quält, dir nützen:
Sie gibt der Vorsicht Rückenwind.
Du bist gewarnt und kannst dich wirksam schützen
und handelst weder dumm noch blind.
Gelassenheit macht dich so ausgewogen,
du findest für dich die Balance
und bist im Gleichgewicht, auf dich bezogen,
erfährst in dir die Contenance.
Dich kann so gar nichts aus der Fassung bringen,
entspannt bist du und krisenfest.
Der Gleichmut herrscht in dir vor allen Dingen,
der dich geduldig werden lässt.
So wirkst du wie ein Fels in rauer Brandung
und widerstehst dem Wellengang.
Du bietest einen Ankerplatz zur Landung:
Verlass ist auf dich lebenslang.
Was du auch tust, du machst es gottergeben,
bedachtsam und mit rechtem Maß,
bleibst nüchtern, lässig, cool in deinem Leben
und hast daran auch deinen Spaß.
In dir sind Seelenfrieden, Ruhe, Stille,
du handelst mit Besonnenheit.
Von Abgeklärtheit ist geprägt dein Wille,
von Selbstbeherrschung jederzeit.
Das Glück ist, wie das Paradies auf Erden,
ein Zustand, den man sich ersehnt,
in dem die schönsten Träume Wahrheit werden,
man gleichsam sich im Himmel wähnt.
Wie lacht das Herz und jubiliert im Innern,
wie strahlt vor Freude das Gesicht!
Wer wirklich Glück hat, zählt zu den Gewinnern
und steht im Glanz vom Sonnenlicht.
Doch lässt sich Glück in keinem Fall erzwingen: