Geheimgesellschaften - Frank Jacob - E-Book

Geheimgesellschaften E-Book

Frank Jacob

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Beschreibung

Die verborgene Macht der Geheimgesellschaften hat die Phantasie der Menschen seit jeher beschäftigt und fasziniert. Als reales historisches Phänomen treten Geheimgesellschaften zu allen Zeiten und an vielen Orten der Weltgeschichte auf. Das Buch liefert erhellende Einblicke, indem es seinen Gegenstand aus dem Reich der Legenden ins helle LIcht historischer Wissenschaft rückt. Die Ursachen, die Ziele, die Mitglieder, die Agitation und schließlich der Einfluss der Geheimgesellschaften werden als verbindende Strukturmerkmale herausgearbeitet. Anhand von Fallbeispielen - den Freimaurern, den Illuminaten, der Thule-Gesellschaft, aber auch der chinesischen Geheimgesellschaften - wird as Werden und Wirken der Geheimgesellschaften als historische Triebkräfte in den unterschiedlichen Epochen und Erdteilen bis in die Gegenwart anschaulich geschildert.

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Der Autor:

Professor Dr. Frank Jacob (*1984) studierte Geschichte und Japanologie an der Julius-Maximilians-Universität sowie der Osaka University (Japan). 2012 wurde er mit einer Arbeit zu Geheimgesellschaften in Deutschland und Japan an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promoviert. 2013/14 war er als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Neueste Geschichte I der Julius-Maximilians Universität Würzburg tätig, bevor er 2014 auf eine tenure-track Professur für Welt- und Globalgeschichte an die City University of New York berufen wurde.

Frank Jacob

Geheimgesellschaften

Verlag W. Kohlhammer

 

 

 

 

 

 

1. Auflage 2015

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-026325-3

E-Book-Formate:

pdf:       ISBN 978-3-17-026326-0

epub:    ISBN 978-3-17-026327-7

mobi:    ISBN 978-3-17-026328-4

 

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Meinen Eltern

Inhaltsverzeichnis

 

1 E

inleitung

: E

in

G

eheimnis macht noch keine

G

eheimgesellschaft

2 W

ie definiert man eine

G

eheimgesellschaft

?

2.1 Die Ursache

2.2 Das Ziel

2.3 Die Mitglieder

2.4 Die Agitation

2.5 Der Einfluss

3 F

allbeispiele

3.1 Die

Pythagoreer

– die exklusive Geheimgesellschaft?

3.2

Freimaurer

– die Geheimgesellschaft

par excellence

3.3 Die

Illuminaten

– eine radikale Geheimgesellschaft?

3.4 Die

United Irishmen

– die erzwungene Geheimgesellschaft

3.5

Chinesische Geheimgesellschaften

– die revolutionären Geheimbünde

3.6 Die

Thule-Gesellschaft

– die allmächtige Geheimgesellschaft?

4 S

chlussbetrachtung

E

pilog

: G

eheimgesellschaften heute

F

actsheet

L

iteraturhinweise

Verzeichnis ungedruckter Quellen

Quellen- und Literaturverzeichnis

1         Einleitung: Ein Geheimnis macht noch keine Geheimgesellschaft

Sie faszinieren, besonders deshalb, weil wir oft nicht genau wissen, welchen Einfluss sie auf die Geschichte ihrer Mitglieder tatsächlich ausgeübt haben und gerade weil die Ebene der Interpretation über angebliche Mitgliedschaften eine besonders große ist. Die Rede ist von Geheimgesellschaften, die oft als »Strippenzieher« historischer Ereignisse bezeichnet und in den Populärmedien Literatur1 und Kino2 ebenso dargestellt werden. Dabei sind sie vielmehr als das, nämlich Größen der menschlichen Geschichte, die unabhängig von nationalen oder kulturellen Kontexten entstanden sind. Geheime Organisationsformen finden sich zu fast allen Zeiten und in nahezu jeder Kultur, es scheint also ein gewisses universelles Prinzip zu Grunde zu liegen, nach dem sich Geheimgesellschaften formieren, agieren und an den geschichtlichen Prozessen partizipieren. Ungeachtet dessen, wird die Rolle der im Geheimen wirkenden Sozietäten jedoch oft verklärt oder viel zu subjektiv wiedergegeben, weshalb die folgende Untersuchung anhand ausgewählter Beispiele3 zeigen wird, was Geheimgesellschaften eigentlich sind, wie sie entstehen und wie ihr Einfluss aus historischer Perspektive zu bewerten ist.

Prinzipiell gilt, dass »alle Geheimbünde, von denen wir etwas wissen nur relative Geheimbünde«4 sind, denn wenn wir nicht um sie wüssten, wären sie schlichtweg noch geheim. Die Tatsache, dass Mitglieder mancher dieser Organisationen während des Existenzzeitraums der Gesellschaften immer wieder einen Teil ihres geheimen Wissens preisgegeben haben, hat dazu geführt, dass beispielsweise die Geschichte der Freimaurerei5 oder der Illuminaten6 heute weitgehend bekannt sind. Dessen ungeachtet gibt es jedoch unzählige Beispiele von Geheimgesellschaften, von denen wir wissen. Diese Organisationsformen »haben zu allen Zeiten und bei allen Völkern bestanden«7 und wurden deshalb »zum Urgestein der Menschheitsgeschichte«8 gezählt. Sie erfüllten durch ihre Existenz dabei stets verschiedene Funktionen, so etwa religiöse, politische, medizinische, ökonomische und soziale9, wobei durchaus sehr unterschiedliche Arten der geheimen Vereinigungen auszumachen sind10, auf die in der weiteren Untersuchung noch spezifischer eingegangen wird. Dabei ist anzumerken, dass sich nicht nur die Ausrichtung der Gesellschaften unterschied, sondern sich auch der Wirkungsgrad der entsprechenden Gruppierungen sehr eigentümlich gestalten konnte. Während sich einige lediglich auf die Errichtung politischer oder wirtschaftlicher Netzwerke beschränkten, schreckten andere nicht einmal vor Attentaten zurück, um ihrem politischen Anspruch auf Mitgestaltung Ausdruck zu verleihen.11

Mitunter aufgrund der letztgenannten Aktionen wurde der Einfluss geheimer Gesellschaften immer wieder als Erklärungsmodell für politische Entwicklungen herangezogen und in diversen Verschwörungstheorien, also einer »Form von kollektiver Paranoia«, verarbeitet. Demnach seien es ihre Mitglieder, die in geheimen Zirkeln über das Schicksal der Welt beraten würden, ein Erklärungsmodell, das in verschiedenen historischen Zusammenhängen aufgetaucht ist und in den sicherlich seinen rassistisch-antisemitischen Höhepunkt erreicht hat. Ungeachtet der bisherigen »Aufklärungsarbeit« von Geschichts- und Kulturwissenschaftlern zur Bedeutung von Geheimgesellschaften, gibt es immer noch Menschen, die an den unbegrenzten Einfluss der geheimen Eliten, also der Mitglieder von Geheimorganisationen, im Hintergrund von Politik und Weltgeschehen glauben. So wurde beispielsweise aus Vladimir I. Lenin (1870–1924) ein Mitglied einer Schweizer Freimaurerloge gemacht, um dadurch die Russische Revolution zu einem Konstrukt der internationalen Freimaurerei zu verklären. Derlei Theorien finden stetig Abnehmer, weil ein breites Lesepublikum nach unglaublichen Erklärungsmodellen verlangt, da die Wahrheit in vielen Fällen schlicht zu unspektakulär wäre, besonders wenn es sich um die Geschichte von Geheimgesellschaften handelt, also einem Phänomen, das schon nach einer verborgenen und bisher unerklärten Erklärungsebene verlangt. Autoren wie Jan van Helsing oder Erich von Däniken haben sich dieses Sensationsbedürfnis der Leserschaft zu Nutzen gemacht, um ihre unsinnigen und haltlosen Theorien über die Weltherrschaft der Geheimgesellschaften zu verbreiten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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