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Es gibt Gerüchte, dass es an der Uni eine geheime Sexorganisation gibt, die Professoren Studentinnen als Sex-Sklavinnen zur Verfügung stellt, um dafür im Gegenzug andere Vorteile zu bekommen: Einblicke in kommende Klausuren, bessere Benotungen, angeblich sogar das unverdiente Bestehen von Prüfungen. Es soll so geregelt sein, dass einige Studenten und Studentinnen herrschen und andere dienen. Ein Test mit sieben Aufgaben bestimmt, wer Herrscher oder Sklave wird. Kim will die Organisation entlarven und nimmt es in Kauf, dass sie es möglicherweise nicht bringen und vor aller Welt gedemütigt werden kann. Es ist ein brutales Spiel, auf das sie sich einlässt, aber sie weiß von Anfang an nach welchen Regeln dieses Spiel verläuft. Und wenn sie Pech hat, muss sie eben den vollen Einsatz zahlen.
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Seitenzahl: 275
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DAVE
NANCY
DAVE
NANCY
DAVE
NANCY
DAVE
NANCY
MOIRA
KIM
DAVE
KIM
MOIRA
DAVE
KIM
TOM
KIM
MOIRA
KIM
DAVE
KIM
NANCY
KIM
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KIM
TOM
KIM
DAVE
KIM
DAVE
JASON
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SEAN
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MOIRA
SEAN
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Der folgende Roman ist eine erotische Phantasie und kein Ratgeber, wie man sich in seinem Liebesleben verhalten sollte. Insofern richtet sich das Buch an mündige Leser, die nicht glauben, weil fiktive Figuren z. B. auf Safer Sex verzichten, das selbst genauso handhaben zu sollen.
Ich spüre Moiras nackten Körper unter meinem erbeben, kann ihre Lust fühlen, die mir aus jeder Pore entgegenströmt und ihre Haut unter meinen Berührungen zum Vibrieren bringt. Es ist nicht mehr weit hin, bis sie kommen wird.
Ich lege mich daraufhin nur noch stärker ins Zeug, stoße schneller und druckvoller zu, bis sie sich unter mir förmlich aufbäumt. Genauso, wie ich es mir bei ihr vorgestellt habe. Megageil. Ich schließe die Augen und versuche, mich an die Kleine aus dem Pornoclip zu erinnern, den ich heute Morgen im Internet gesehen habe. Moira sieht zwar auch alles andere als übel aus, aber die Schnecke heute morgen war ein wirklich heißer Feger und deshalb lasse ich die Szene nochmal in meinem Kopf ablaufen. Nur dass ich diesmal die Hauptperson bin und das Mädchen unter mir ist die heiße Braut, der ich es gerade ordentlich besorge.
Moiras Wimmern wird lauter, klingt jetzt fast wie das Winseln eines Hundes, und es wird nicht mehr lange dauern, bis ich mich mit aller Wucht in sie entlade. Ja, das läuft ja noch besser, als es mir vor einer Viertelstunde vorgestellt habe, nachdem es mir tatsächlich gelungen war, das Mädchen mit auf meine Bude zu nehmen. Sie ist mir so schnell gefolgt, dass ich es mir nur damit erklären kann, dass sie es selbst vor Geilheit nicht mehr ausgehalten hat. Oder sollte ich inzwischen doch eine unwiderstehliche Wirkung auf niedliche Erstsemesterrinnen ausüben?
Dann aber passiert etwas, das mich vollkommen raus bringt. Moira steht offensichtlich kurz davor den Orgasmus ihres Lebens zu haben, als sie plötzlich ihre schlanken Finger auf meine Schultern legt und mich sanft, aber sehr bestimmt von sich weg drückt. Diese Reaktion trifft mich derart unerwartet, dass ich völlig verdattert bin und gar nicht weiß, wie ich darauf reagieren soll.
„Bitte“, fleht sie mich an, „bitte, Dave, ich weiß, du bist auch gleich so weit, aber ich darf heute Nacht nicht kommen. Lass mich den Rest mit meiner Zunge erledigen, bitte.“
Ich bekomme in keiner Weise auf die Reihe, was hier gerade abgeht. So lasse ich es einfach geschehen, dass wir uns voneinander lösen. Mir fällt keinerlei Reaktion ein, die in dieser bizarren Situation irgendeinen Sinn ergeben würde.
„Was soll das heißen?“, bricht es aus mir hervor. „Was heißt das, du darfst nicht kommen?“
Moira stöhnt auf, als ob sie meine Frage demütigen würde. „Nancy hat es mir verboten“, stößt sie sichtlich unwillig hervor, ohne mich dabei anzusehen „Bitte, lass mich deinen Schwanz in meinen Mund nehmen? Ich bin sehr geschickt mit meiner Zunge.“
„Was? Ich peil's noch immer nicht. Wer, um alles in der Welt, ist Nancy und wie kommt sie auf einmal in mein Bett?“
„Meine Schwester“, flüstert Moira. Sie kauert jetzt zwischen meinen Schenkeln, schaut unterwürfig und einsatzbereit zu mir auf. In ihren Augen lese ich die verzweifelte Bitte, dass ich keine weiteren Fragen stellen soll.
So einfach lasse ich das aber nicht mit mir machen. Mein Schwanz ist immer noch hart und prall, zuckt vor Moiras Gesicht herum und macht nicht das kleinste Anzeichen, sich wieder senken zu wollen. Das ist kein Wunder, die Situation ist zwar komplett pervers, macht mich aber immer noch mörderscharf. „Deine Schwester hat dir verboten zu kommen, wenn du heute Nacht gefickt wirst? Verstehe ich dich richtig? Und ihr Wunsch ist für dich Befehl?“
Moira nickt, wobei sie schamhaft die Augen zu Boden schlägt. Ihre nächsten Sätze kosten sie offensichtlich große Mühe. „Sie hat mir befohlen, mich sofort vom ersten Mann abschleppen zu lassen, der es bei mir versucht. Und ich muss dir alle deine Fragen beantworten, damit du weißt, mit wem du es zu tun hast. Bitte, darf ich dir jetzt einen blasen, damit du wenigstens den Orgasmus hast, den du dir damit verdient hast, dass du eine wie mich flach gelegt hast?“
Es gibt Momente, da bringen Diskussionen wenig und ein Mann muss sich einfach in sein Schicksal fügen. „Okay“, sage ich schulterzuckend. „Dann mach dich mal an die Arbeit.“ Und weil Moiras außerordentliche Unterwürfigkeit einen kleinen Rausch in mir hervorruft, füge ich hinzu: „Ich hoffe nur, du gibst dir dabei alle Mühe und bist im Schwänze lutschen wirklich gut. Du hast eben beinahe eine geile Nummer versaut.“
„Es tut mir sehr Leid“, entschuldigt sich Moira und schon spüre ich ihre Lippen um meinen Penis, und sie kann nichts mehr sagen, weil ihr Mund mit etwas anderem beschäftigt ist.
Keine Minute später entlade ich mich derart heftig in ihren Rachen, wie ich selbst vorhin, als sie noch unter mir lag, vermutlich nicht gekommen wäre. Es ist der komplette Wahnsinn. Endlich hört mein Schwanz auf zu zucken. Ich liege ermattet auf meinem Bett, während Moira noch immer zwischen meinen Schenkeln kauert und zu mir aufschaut. Beinahe glaube ich, die Engel singen zu hören.
Kurz darauf legt sich Moira an meine Seite und schmiegt sich an mich.
„Bitte mach mich zu deiner Hure“, flüstert sie.
Ich spüre, wie seine Blicke über meine langen, schlanken Beine gleiten. Ihm scheint es nichts auszumachen, dass ich sein Begehren geradezu körperlich wahrnehmen kann, obwohl er mehr als einen Meter entfernt von mir sitzt und zwischen uns beiden sein großer Schreibtisch steht. Professor Durles hat aus seiner Gier nach jungen Körpern wie meinem nie ein großes Geheimnis gemacht. Nicht nur ich weiß davon, der gesamte Fachbereich oder zumindest jede Studentin, die je in einem seiner Seminare war, ist über seine Leidenschaft informiert. „Durles loves Girls“ ist ein Spruch, der daraufhin entstanden ist und als eine Art Warnung von einer Studentin zur anderen weitergegeben wird. Deshalb würde sich normalerweise niemand von ihnen zu so später Stunde mit ihm in seinem Büro treffen, wie ich das gerade mache.
Einige Studentinnen allerdings sind ihren Kommilitonen in ihrem Wissen über solche Dinge insofern ein paar Schritte voraus, als ihnen bekannt ist – oft aus eigenen Erfahrungen –, dass Professor Durles nicht der einzige Dozent hier an der Uni ist, der sich schon mal von einem Mädchen verwöhnen lässt, das kaum älter als 20 ist. Er ist nur derjenige, der dabei am offensichtlichsten vorgeht.
Mich selbst allerdings hatte noch keiner von ihnen. Und auch jetzt wo ich Durles Blicke über meinen Körper wandern spüre, genieße ich die wonnigliche Sicherheit, dass ich selbst niemals seine Gespielin sein werde und dass ihm das ausgesprochen klar ist. Andere Studentinnen, ja, die kann ich ihm besorgen, es gibt Flittchen genug auf diesem Campus, aber ich selbst werde immer unerreichbar für ihn sein. Die gut 20 Jahre, die zwischen uns liegen, stellen für ihn eine tatsächlich unüberbrückbare Kluft dar. Damit habe ich meinem Professor gegenüber einen besonderen Status, in dem ich mich sonnen kann, erst recht wenn ich darüber nachdenke, wie schnell manche Kommilitonin von mir dazu bereit ist, auf diesen Status zu verzichten und sich zum gefügigen Objekt der Begierde machen zu lassen.
„Also?“, fragt er mich mit seiner dunklen, etwas rauen Stimme, die ihm, wie ich zugeben muss, durchaus eine markante Form von Männlichkeit verleiht. „Was hätten Sie mir denn diesmal anzubieten?“
„Wonach steht Ihnen denn der Sinn?“, erwidere ich und lächle ihn offen an. Ihm sollte klar sein, dass ich ein Angebot auf den Tisch legen kann, das er nirgendwo anders bekommt.
Er fixiert mich noch immer. Seine Blicke durchbohren jetzt fast meine Kleidung. „Das können Sie sich doch vorstellen“, entgegnet er.
Ich lache auf. „Kommen Sie. Dass ich selbst nicht zur Verhandlung stehe, ist Ihnen doch klar. Aber ich kann Ihnen ein paar andere Kontakte vermitteln, bei denen Sie mit Sicherheit voll auf Ihre Kosten kommen werden.“
Er grinst mich breit an. „An welche Kontakte dachten Sie?“
„Kennen Sie beispielsweise meine Schwester Moira? Sie ist schlank, sieht wirklich gut aus, schulterlanges schwarzes Haar … ich glaube, sie hat am Dienstagmorgen einen Kurs bei Ihnen? Sie ist, wie man so schön sagt, eine tatsächlich naturveranlagte Masochistin, verfügt über eine devote Ader, wie ich sie bei niemandem sonst je erlebt habe. Wenn sie beschlossen hat, sich jemandem zu unterwerfen, gehorcht sie jedem Befehl. Und ich bin jemand, mit dem sie diesen Deal eingegangen ist.“
Seine Augen blitzen, wobei ich nicht beurteilen kann, ob aus Erheiterung oder aus Lust. „Mein lieber Schwan“, sagt er anerkennend. „Sie bieten Ihre eigene Schwester als Liebesdienerin an, um von einem Ihrer Professoren eine gewisse Bevorzugung zu erhalten? Das habe ich auch noch nicht erlebt.“
„Sie wären nicht der erste, mit dem ich so einen Deal gemacht haben.“
„Ja, komischerweise kann ich mir das bei Ihnen sogar vorstellen.“ Er überlegt. „Aber … verstehen Sie mich nicht falsch, nichts gegen Ihre Schwester … aber so richtig mein Typ ist sie nicht. Ja, sie ist attraktiv, keine Frage … Welche Kontakte könnten sie denn sonst noch herstellen?“
Ich habe den starken Eindruck, Durles Unwilligkeit, Moira zu akzeptieren, hängt weniger damit zusammen, dass sie optisch oder vom Wesen her nicht sein Typ wäre. Mein Eindruck ist eher: Zwar scheint ihn der Gedanke sehr zu erregen, dass ich meine eigene Schwester für sexuelle Dienste zur Verfügung stelle, damit ich bessere Noten und andere Vergünstigungen erhalte. Aber ein Mädchen, das von Natur aus unterwürfig ist, macht ihn nur begrenzt an. Er will auf eine der anderen Studentinnen zugreifen, die zu meiner Verfügung stehen – Studentinnen, die keine Masochistinnen aus eigenem Antrieb sind und die deshalb ihre Demütigung oder ihre Scham, wenn sie sich ihm zur Verfügung stellen müssen noch auf eine ganz andere, viel intensivere Weise erleben, als das bei Moira der Fall wäre.
Ich nenne also ein paar Namen meiner Kommilitoninnen, über die wir uns unterhalten könnten. Hin und wieder fragt er nach, wen ich genau meine. Als ich Roxanne erwähne, leuchtet sein Blick plötzlich wieder auf. Und ich habe das sichere Gefühl, den Jackpot erwischt zu haben.
„Das ist diese kleine Rothaarige?“, will er wissen und tut so, als sei er nur mäßig interessiert, was ihm mit Pauken und Trompeten misslingt. „Zweites Semester, wenn ich mich nicht irre? Wirkt normalerweise ziemlich aufmüpfig und etwas abweisend?“
Ich nicke lächelnd. „Das ist sie.“
„Ja“, sagt Durles, „über Roxanne könnten wir uns mal unterhalten.“
Während Moira zusammengerollt auf meinem Bett döst, tappe ich ins Bad. Dort öffne ich einen kleinen Wandschrank und ziehe aus dem Durcheinander eines von mehreren bunten Tütchen hervor. „Arctic Synergy“ steht in eisblauen Buchstaben darauf. Ich reiße es auf und streue ein wenig von der Kräutermischung darin auf ein Blatt Zigarettenpapier, das ich ebenfalls aus dem Schrank ziehe. Dann rolle ich es zusammen, schnappe mir ein Feuerzeug und zünde mir den Joint an. Ich lasse mich in eine Ecke des Bads an der Wand herabrutschen und nehme den ersten tiefen Zug.
Dann warte ich, bis das Spice zu wirken beginnt.
Das merke ich daran, dass ich mit jedem Zug immer ruhige und gelöster werde. Meine Gedanken hören auf wild hin und her zu springen wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner, sondern gleiten jetzt elegant durch die Lüfte wie ein Team professioneller Akrobaten unter der Kuppel eines Zirkuszelts.
Ich muss zugeben, dass das eben mit Moira eine wirklich scharfe Nummer war. Von welchem Planeten war sie eigentlich herab auf mein Bett gefallen? Sie ließ mich alles tun, was immer ich gerade von ihr wollte, ohne dabei selbst auch nur einen Moment der körperlichen Befriedigung zu erfahren, nur weil das ihre Schwester so von ihr verlangt hatte. Und ausgerechnet ich hatte dieses Gottesgeschenk in meine Arme gezogen. Wahnsinn! Mir stehen alle Möglichkeiten mit ihr offen und die einzigen Grenzen für mich sind die Grenzen meiner Fantasie. Unter diesen Umständen wäre lediglich Einfallslosigkeit für mich eine Bedrohung.
Eine durchaus realistische Bedrohung allerdings. Ich muss daran denken, dass ich in mittlerweile drei verschiedenen Seminaren noch keine Hausarbeit zu schreiben begonnen habe, obwohl der Abgabetermin immer näher heranrückt, weil ich einfach keine Idee für ein Thema habe, bei dem ich mir vorstellen kann, mich länger als ein oder zwei Stunden ernsthaft zu beschäftigen. Und ich erinnere mich ebenfalls daran, dass ich eigentlich vorhatte, während meines Studiums einen wirklich innovativen neomodernen Roman zu schreiben, der ganz dicht am Puls der Zeit sein sollte, ich aber noch keine einzige Zeile davon zu Papier gebracht habe. Wenn immer ich versuche, mich auf so etwas zu konzentrieren, ist mein Gehirn wie verknotet. Nur jetzt, je länger ich rauche, desto mehr löst sich dieser Knoten und meine Gehirnwindungen werden wieder frei.
Ich gehe zurück ins Nebenzimmer. Moira liegt jetzt auf der Seite, den Kopf in die Hand gestützt und sieht mich erwartungsvoll an. Ihre Brüste schimmern im Schein des Monitors, der auf meinem Tisch steht. Mein Computer ist eigentlich immer an. Ich mache das automatisch als erstes, sobald ich in meine Bude zurückkehre, mit wem auch immer.
„Was kann ich denn noch für dich tun?“, fragt Moira. „Komm wieder her. Ich bin mir sicher, wenn ich mich richtig darum kümmere, wird er schnell wieder hart.“
Ich grinse sie an und trete zu meinem Laptop herüber. Es dauert nur ein paar Sekunden und schon habe ich meine Lieblingspornoseite geöffnet, wo die unterschiedlichsten Kategorien neben- und übereinander geschichtet sind wie Süßigkeiten in der Regalwand eines Supermarkts. Durch das Spice wirken die Bilder auf meinem riesigen Monitor inzwischen geradezu plastisch und dreidimensional.
Mit der Maus wähle ich die Kategorie Beautiful an, in der Clips mit besonders leckeren Schnitten gesammelt sind. Ich setze mich auf meinen Drehstuhl, rutschte darauf nach vorne, bis ich eine halb liegende Stellung eingenommen habe und spreize weit die Beine. „Komm her“, sage ich zu Moira. „Ich möchte, dass du mich am ganzen Körper küsst, vor allem um meinen Schoß herum, aber meinen Schwanz selbst erst mal in Ruhe lässt.“
Moira stöhnt wohlig auf und kriecht über den Teppich zu mir herüber wie ein Kätzchen. Dann gleitet sie zwischen meine Schenkel und beginnt damit, meinen Wunsch zu erfüllen.
Bei jeder Berührung ihrer Lippen geht ein regelrechter kleiner Stromstoß durch meinen Körper. Es ist unglaublich, wie sehr dieses Zeug jeder meiner Empfindungen intensiviert. Auf dem Monitor beginnen die Bilder zu tanzen. Sie bilden ein regelrechtes Kaleidoskop hocherotischer Szenen. Ich stelle fest, dass mein bestes Stück trotz aller Entspannung und obwohl es sich eben schon so verausgabt hat, schnell wieder sehr hart und prall wird. Mit dem Mauszeiger klicke ich ein Bild an, das vor Sinnlichkeit geradezu zu glühen scheint und lasse mich in die Szene hinein fallen, die ich auf meinem Monitor sehe. Ich bin in Gedanken zusammen mit dieser superheißen, rassigen Puerto-Ricanerin, deren Oberkörper da vor mir auf der Theke einer Bar liegt, während mich Moiras Küsse immer höher und höher in den Himmel schleudern.
Der Clip dauert nur ein paar Minuten, aber es kommt mir vor wie eine kleine Ewigkeit. Mein Denken ist längst von meinen Empfindungen übernommen worden, aber durch entsprechende Routine hat mein Körper gelernt, was er zu tun hat und wie von selbst ist meine Hand in der Lage, zu einer anderen Kategorie zu wechseln. Diesmal handelt es sich um so genannte Point-of-View-Filme, also um Clips, die so aufgenommen sind, als ab der Betrachter tatsächlich die Hauptfigur des Geschehens wäre. Die Illusion wird so noch einmal stärker.
„Fang jetzt an, meinen Sack zu lecken“, sage ich zu Moira.
Dann springe ich von einem Film zum anderen. Ich bin jetzt auf einer ganz eigenen Ebene der Existenz. Das Zimmer um mich herum ist immer durchsichtiger geworden und allmählich vollständig verblasst. Ich treibe dahin in einer Welt aus reinem Sex.
„Oh mein Gott“, flüsterte ich. „Wenn ich das nur irgendwie konservieren könnte!“ Was für ein Buch das dann wohl werden würde.
Es ist früh am Morgen und noch ein bisschen frisch, als Sean und ich die hügelige Zone hinter der Mensa betreten. Durch die hohen Gräser weht ein leichter Wind und die Strahlen der Maisonne, die noch niedrig am Himmel steht, wärmen nicht wirklich. Wir befinden uns hier in einem etwas unfreundlichen Niemandsland, an dem der Weiterbau der Uni schlicht gestoppt worden zu sein scheint. Einige Stellen sind zu einer kleinen Müllhalde geworden, andere sehen wie eine verwaiste Baustelle aus.
Sean trägt ein kupferfarbenes Sweatshirt und eine Kamera um den Hals, bei der es sich ohne Zweifel um ein ziemlich neues und ziemlich teures Modell handelt. Das weiß ich, weil ich Sean kenne; ich selbst habe von solchen Sachen keine Ahnung. Mir ist nur klar, dass eine einfache Handycam für unsere Zwecke nicht ausreichen wird.
„Könnte ruhig ein bisschen wärmer sein“, murmelt Sean, während er neben mir durch das Gras stapft. „So macht ihr das bestimmt keinen Spaß.“
Ich schmunzele. „Ob es ihr Spaß macht oder nicht, ist nicht entscheidend. Und wenn es ein bisschen kälter ist, dann sind wenigstens ihre Nippel schön hart und sie sieht so aus, als ob sie wirklich rattenscharf wäre, während sie es tut.“
Sean grinst. Ich weiß, dass ihm das, was wir hier tun, durchaus gefällt. Eine heiße Kommilitonin so zu sehen, wie das gleich der Fall sein wird – das würde wohl den meisten Studenten gefallen. Aber dieses göttliche Vergnügen, das ich an einem Morgen wie diesem empfinde, teilt Sean nicht. Für ihn ist es einfach eine coole Show. Für mich ist es so viel mehr. Es ist das Gefühl der Macht selbst, das mich regelmäßig in einen echten Rausch versetzt.
Wir haben den Punkt erreicht, an dem wir uns treffen wollen: die rückwärtige Seite des Gebäudes, in dem sich die Mensa befindet. An der Stelle, die wir ausgesucht haben gibt es keine Fenster. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Es ist halb acht. Die Uni schläft noch. Nur hier und da beginnt sie sich bereits ein wenig zu regen und sich die Augen zu reiben, bevor sie so richtig wach wird.
„Wo bleibt das Mädchen?“, wundere ich mich. „Sie sollte besser nicht zu spät aufkreuzen.“
„Nur die Ruhe“, murmelt Sean. „Sie muss ja nicht auf die Sekunde gleichzeitig mit uns hier erscheinen.“
Eigentlich müsste sie das schon, denke ich. Eigentlich sollte sie hier sogar schon auf uns warten. Da fehlt es anscheinend doch noch etwas an Erziehung, um die ich mich vielleicht in den nächsten Wochen verstärkt kümmern sollte.
„Es fällt ihr bestimmt auch nicht leicht“, fügt Sean hinzu.
Ich will etwas antworten, aber da tritt Colette bereits um die Ecke des Gebäudes. Sie ist genauso gekleidet, wie wir sie aus den Seminaren und Vorlesungen kennen. Topmodische, schwarze, scharf geschnittene Hose über hochhackigen Schuhen, außerdem eine elegante braune Bluse, deren leicht transparenter Stoff beim Betrachter eine reizvolle Mixtur aus Ahnung und Phantasie erlaubt. Colettes wallendes schwarzes Haar fällt ihr auf die Schultern. Sie ist der Typ Frau, nach dem sich auf dem Campus so einige Köpfe umdrehen. Nicht nur von Männern. Mit ihrem Aussehen könnte sie jederzeit als Model oder als Hostess durchgehen.
„Hi“, grüßt sie uns bewundernswert locker für das, was wir mit ihr vorhaben. Vermutlich ist diese Selbstsicherheit nur Show, aber ich habe in ähnlichen Situationen Mädchen schon stammeln und stottern hören, während sie unsicher von einem Fuß auf den anderen traten. Colette hingegen verfügt über so etwas wie eine natürliche Gelassenheit und Souveränität – wahrscheinlich hat eine Braut wie sie schon viel Selbstbestätigung erhalten –, die meiner sadistischen Lust ein wenig die Spitze nimmt. Diese Frau würde sich nicht schamvoll von mir winden, wie ich es gerne habe. Soviel war klar. Aber das war auch okay. Dafür sah sie granatenmäßig aus und einen Tausender würde mir unsere Aktion heute Morgen auf jeden Fall einbringen. Dafür verzichte ich gerne darauf, mich an der Verlegenheit eines Mädchens zu weiden.
„Hallo“, grüßen Sean und ich zurück. Ich beschließe gnädig zu sein. „Du bist pünktlich“, sage ich. „Wie schön.“ Jetzt stehen wir dicht voreinander.
„Ja“, sagt sie und streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich kenne ja die Bedingungen.“
Ich nicke zufrieden. „Dann weißt du ja auch, was du zu tun hast.“
Sie atmet einmal tief durch. „Und das muss wirklich hier sein?“
Endlich, wenigstens ein kleines Zeichen von Widerstand, das erkennen lässt, wie unangenehm ihr das alles sein dürfte. Einen Widerstand, den ich natürlich lässig breche. „Ja, ich möchte es so“, sage ich fast beiläufig und genieße das heftige Pochen zwischen meinen Beinen.
Colette neigt den Kopf. Sean und ich gehen ein paar Meter zurück, damit wir sie voll aufs Bild bekommen. Noch ein letztes Mal schaut Colette sich um, ob sich außer uns auch wirklich niemand in der Nähe befindet. Natürlich ist das gesamte Gelände menschenleer. Ich habe mir diesen Ort schon mit Bedacht ausgesucht. Nur in einigen hundert Metern Entfernung verläuft eine Schnellstraße, von der die Motorengeräusche vorbeisausender Autos herüber dringen. Aber wir sind weit genug entfernt und das Gelände ist ausreichend hügelig, so dass wir nicht gerade auf dem Präsentierteller stehen.
In dieser Hinsicht scheint Colette also beruhigt zu sein. Deshalb beginnt sie langsam, sich auszuziehen. Als erstes streift sie die dünne Bluse von ihren Schultern. Ihre Haut darunter ist so alabasterfarben, wie ich es in dieser Jahreszeit vermutet habe. Ein schwarzer Spitzen-BH kommt zum Vorschein. Auch er passt zu ihr. Jetzt entledigt sie sich ihrer Schuhe, streift dann mit fließenden Bewegungen ihre Hose ab. Einen Moment lang steht sie nur noch in ihrer schwarzen Unterwäsche vor uns, aber auch der BH und der Slip fallen schnell zu Boden.
Ich schaue kurz zu Sean herüber, der davon nichts mitbekommt, weil er durch die Kamera schaut, die auf Colette gerichtet ist. Beinahe anerkennend muss ich feststellen, dass sich in seiner Hose keine Spur einer Erektion abzeichnet. Ich kenne Männer, die bei diesem Anblick kurz vorm Orgasmus stünden. Sean nicht. Er wirkt durch und durch professionell. Vielleicht holt er sich nachher an dem Film einen runter, bevor er ihn ins Internet stellt.
Mein Blick wandert zurück zu Colette, die jetzt wieder einen Moment zögert und durchatmet. Ich schaue sie auffordernd an, ohne etwas zu sagen.
Daraufhin geht Colette tatsächlich brav in die Hocke, spreizt ihre Beine ein wenig, lässt eine Hand zwischen ihre Schenkel wandern und beginnt, sich selbst zu befriedigen. Genau so, wie ich es mir in dem Text, den ich ihr gestern zugeschickt hatte, gewünscht habe.
Ich stelle fest, dass ihre Nippel tatsächlich hart und fest nach vorne ragen.
Sie schubbert sich weiter, lässt erst einen Finger, dann zwei in ihre Möse gleiten. Dabei lächelt sie noch immer, was jetzt halb verführerisch, halb dümmlich aussieht. Ihre Brüste heben und senken sich unter tiefen Atemzügen. Es ist großartig: Das Mädchen ist wirklich geil. Sie kann es sich in dieser Situation selbst besorgen, ohne dass ihre Erregung darunter leidet. Das ist ein kleiner Jackpot für unsere Website. Ich bin mir sicher, dass sich viele Leute den kompletten Film bestellen werden. Colettes Keuchen vermischt sich in meinem Kopf mit dem Gedanken an das Klingeln einer Registrierkasse.
Unwillkürlich lecke ich mir über die Lippen. „Sehr gut“, sage ich. „Sehr, sehr gut.“
Sean brummt etwas, was vermutlich Zustimmung ausdrücken soll. Oder zeigt es doch einen Hauch von Erregung?
Bei Colette jedenfalls sind die Erregungssignale unübersehbar. Sie stöhnt, keucht und atmet schwer. Ihre Finger bewegen sich immer schneller.
Inzwischen steht ihr ganzer Körper sichtlich unter Anspannung. Ihre Lippen bewegen sich lautlos, flüstern unverständliche Worte, als ob sie mit einem unsichtbaren Liebhaber sprechen würde. Immer wieder wird ihr Körper hin und her geworfen.
„Hast du das?“, flüstere ich Sean zu, weil es so erregend aussieht, dass ich es wirklich unbedingt festgehalten haben möchte. Sean reagiert nicht mal. Natürlich hat er es.
Endlich kommt Colette so heftig, dass sie davon fast umgehauen wird und zurück ins Gras fällt. Sie schafft es gerade noch, in ihrer Haltung zu bleiben.
Ich lächle ihr zu. „Großartig“, sage ich. „Du hast deine Aufgabe heute voll erfüllt.“
Colette lächelt dankbar zurück. Sie sieht jetzt ein gutes Stück gelöster aus.
So eine Wahnsinnsfrau, denke ich mir, und ich habe sie unter Kontrolle! Das Leben kann so schön sein, wenn man jung ist und über das richtige Ausmaß an Macht verfügt.
„Zieh dich besser schnell wieder an“, sage ich und deutet mit dem Kopf in Richtung Mensa. „Ich glaube, da kommen Leute.“
Colette fährt zusammen und schlägt schützend ihre Hände vor ihren Körper. Dann begreift sie, dass ich nur einen Spaß gemacht habe und grinst mich an, wobei fast überhaupt nicht auffällt, dass dieses Grinsen ein bisschen schief gerät.
Um neun Uhr morgens wache ich leicht verdattert auf. Aus der Küche dringt Kaffeegeruch. Ich brauche ein paar Minuten, bis ich es schaffe, mich zurechtzufinden. Die Stelle neben mir im Bett ist leer. Mein Schädel brummt.
„Moira?“, rufe ich.
Keine Antwort. Ich muss pissen, also schlurfe ich zuerst zur Toilette. Dann in die Küche, wo mich niemand erwartet bis auf eine Kanne Kaffee in der Maschine. Auf dem Tisch liegt ein Zettel mit einer der vermutlich kürzesten Abschiedsbotschaften aller Zeiten: „XOXO! Moira.“ Das war's. Ich lasse mich auf einen Stuhl sinken.
Komischerweise kommt mir als erstes die Frage in den Sinn, ob letzte Nacht ich sie benutzt habe oder sie mich. Einerseits habe ich sie verwendet wie ein besseres Sexspielzeug. Andererseits hat sie ganz offensichtlich ihr Bedürfnis mit mir befriedigt, komplett unterworfen zu werden: erst von ihrer Schwester und dann von mir. Also hat sich vermutlich jeder von uns beiden einfach das geholt, das er gerade wollte oder brauchte. Die große Liebe fürs Leben wird das jedenfalls nicht. Stattdessen fühle ich mich im Moment echt ausgelaugt. Was aber vermutlich mehr mit meinem Kater zu tun hat als damit, dass ich über Moiras schnellen Aufbruch gekränkt wäre.
Ich ziehe einen Block heran, der immer auf meinem Tisch liegt und versuche, ein paar Stichpunkte hinzuwerfen, die ich vielleicht nochmal verwerten kann: in meinem geplanten Roman vielleicht oder in einem Artikel für unser Studentenmagazin. Aber alles, was mir in den Kopf kommt, klingt irgendwie trivial, jedenfalls nicht gerade veröffentlichungsreif.
Ich beschließe, mich anzuziehen und zur Uni zu fahren.
„Professor Durles?“, fragt mich Roxanne entgeistert. „Ausgerechnet? Und er will ausgerechnet mich?“ Ihre Stimme klingt derart ungläubig, dass Roxanne den Eindruck erzeugt, das, was ich von ihr will, komme für sie überhaupt nicht infrage. Ich bleibe so kühl wie immer. Derartige Ausbrüche von Fassungslosigkeit habe ich schon viel zu oft erlebt, als dass ich darauf noch viel gebe. In der Regel ist so etwas innerhalb weniger Minuten gegessen, sobald ich klarmache, dass ich keinen Vorschlag geäußert habe, über den wir uns jetzt ausführlich unterhalten können, sondern eine klare Anweisung erteile. Deshalb kann auch Roxanne so große Augen machen, wie sie will – mich lässt das kalt.
„Stell dich nicht so an“, erwiderte ich deshalb knapp. „Du hättest es wesentlich schlechter erwischen können. Durles ist gerade mal Mitte 40. Stell dir vor, einer wie Hughes hätte dich gerne als Betthase gehabt. Dem fallen ja mittlerweile schon die Zähne aus.“
„Ja, natürlich … optisch und so ist bei ihm alles noch okay. Es ist nur … ich krieg's einfach nicht gebacken, dass er sich ausgerechnet für mich entschieden hat. Ich meine, dass seine Seminare tot langweilig sind, lasse ich ihn wirklich mehr als genug merken. Ich komme jedesmal so um die zehn Minuten zu spät, schlurfe bewusst langsam rein, während ich noch meinen Kaffee trinke, lese dann irgendwas oder gucke aus dem Fenster, während er da vorne rumstammelt und zum Schluss trage ich meinen Namen in die Anwesenheitsliste ein, bevor ich wieder abziehe. Der muss doch checken, dass er mich total abturnt und das ein reiner Sitzschein für mich ist.“
Ich muss schon wieder grinsen. Durles und Roxanne sind schon rein optisch Feuer und Wasser. Er wirkt wie ein grauenvoll langweiliger Spießer mit seiner Cordhose und seinen bunten Pullovern, sie hat flammend rot gefärbtes Haar, trägt einen Lackmantel wie aus einer Fetischboutique und einen Brilli in der Nase. Nicht gerade das Traumpaar. Aber abgesehen davon, dass es Durles hinter seiner konservativen Fassade faustdick hinter den Ohren zu haben schien, war es bei meiner Vermittlung noch nie darauf angekommen, perfekt passende Partner zueinander zu führen. Und das wird mit Sicherheit auch niemals der Fall sein.
„Die Profs wählen selten eine Studentin aus, weil die bei ihren Veranstaltungen so begeistert mitarbeitet“, erkläre ich gelassen. „Vielleicht macht Durles gerade deine renitente, provokative Ader scharf. Womöglich will er dich übers Knie legen und dir den Hintern versohlen.“ Ich lache, weil Roxanne mich jetzt erst recht entgeistert anguckt. „Nee, keine Sorge. Ich glaube, einer wie Durles findet es schon pädagogische Lektion genug, wenn ihm eine wie du, die sich in seinen Kursen so aufführt, die Eier lutschen muss.“
In Roxanne scheint es langsam einzusickern, dass es nicht wirklich zur Diskussion steht, ob sie sich ausgerechnet Durles hingeben soll oder nicht. Ihre persönlichen Probleme damit sind mir so egal wie nur was – und ich mache kein großes Geheimnis daraus. Schließlich bin ich nicht die Seelsorgerin der Mädchen hier.
„Muss das denn wirklich sein?“, quengelt Roxanne dann aber doch noch einmal, obwohl sie die Regeln so gut kennt wie jede andere. Kein Zweifel, ihr aufbegehrendes Naturell ist mehr als nur eine Pose. Es scheint ihr im Blut zu liegen. „Hab ich denn wirklich keine Wahl?“
„Natürlich hast du eine“, erwiderte ich kühl. „Du kannst es auch lassen. Du weißt ja, was die Konsequenzen sind.“
Sie schaut mich an, als ob ich ein Monster wäre. Das geht mir jetzt doch ein bisschen auf den Zeiger.
„Weißt du was“, füge ich deshalb hinzu. „Du hattest deine freie Wahl und du hast dich dafür entschieden, bei uns mitzumachen. Jetzt wird eben mal ein bisschen was von dir gefordert.“
Nach meinem Creative-Writing-Seminar über nichtlineares Erzählen beschließe ich, ein halbes Stündchen oder so im Fachschaftsraum abzuhängen. Er ist typischerweise unverschlossen, aber leer, als ich dort aufkreuzen. Jeder X-beliebige hätte hier rein spazieren und zum Beispiel unseren tragbaren CD-Player mitnehmen können, in den ich jetzt Madonnas MDNA einlege, von unserer Sammlung alter Klausuren ganz zu schweigen. Die Leute sind alle topmotiviert, wenn es um ihr Studium geht oder darum, währenddessen schon mal eine Karriere anzustoßen, aber solche Dinge scheinen ihnen vollkommen schnuppe zu sein.
Ich lasse mich auf einen alten Sessel fallen, während Madonnas Girls Gone Wild den Raum erfüllt. Einen Moment lang überlege ich, ob ich überhaupt hierbleiben sollte. Alleine irgendwo rumsitzen kann ich schließlich auch in meiner Bude. Aber dann entscheide ich mich doch dafür, vielleicht einfach mal zehn Minuten abzuwarten oder so, ob nicht doch noch irgendwer hier aufschlägt. Ich ziehe mein Zigarettenpapier hervor und fange an, mir einen neuen Joint zu drehen, diesmal statt aus Spice allerdings lediglich aus Gras. Das zieht nicht ganz so sehr rein – schließlich habe ich nachher noch ein paar Veranstaltungen, bei denen ich gerne einigermaßen klar im Kopf wäre. Aber etwas entspannter zu sein, das ist schon okay.
Es dauert tatsächlich nur fünf Minuten, bis sich die Tür unseres Raumes öffnet. Kim und Jason kommen rein, zwei Erstsemester. Kim begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln, Jason verzieht erwartungsgemäß das Gesicht, als er meinen Joint riecht. „Herr im Himmel“, sagt er. „Kannste dir stattdessen nicht mal ein Xanax einwerfen, wenn du unbedingt schon mittags was brauchst, um wieder runterzukommen? Dann müssten wir anderen das Zeug wenigstens nicht alle mit dir teilen.“
Der Spruch geht bei mir zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, was Jason natürlich klar ist. Die beiden landen nebeneinander auf der Couch, eng genug, dass sie immer wieder miteinander auf Tuchfühlung gehen können, so wie ich es von ihnen kenne. Sie sind noch nicht lange zusammen und noch in dieser Phase des Verknalltseins, in der sie den anderen offenbar immer wieder spüren müssen. Für einen wie mich, der schon viel zu lange solo ist, ist dieser Pärchenterror in der Regel nur schwer zu ertragen. Aber nach dem Wahnsinnsfick, den ich letzte Nacht hatte, ist meine Toleranzschwelle heute deutlich gestiegen. Vielleicht liegt es aber auch an diesem Joint, dass ich das Gefummel heute eher lässig sehe.
Wir tauschen den üblichen Smalltalk aus, bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann und anfange von letzter Nacht zu erzählen. Die beiden machen große Augen.
„Ich hätte nicht gedacht, das Moira dermaßen drauf ist“, sagt Jason.
„Kennst du die?“, erkundigt sich Kim.
„Sie ist mit mir im Grundkurs über die American Renaissance“, erklärt Jason. „Moira Kane.“
Kim schnappt nach Luft. „Kane? Das heißt, ihre Schwester ist Nancy Kane? Du hast doch Nancy gesagt, oder?“ fragt sie bei mir noch einmal nach.
„Ja, Nancy“, bestätige ich. „Wieso, was is'n mit der?“
Kim feixt mich an. „Ich habe morgen ein Gespräch mit ihr.“
„Oh mein Gott“, kommentiert Jason. Er wirkt genauso begeistert darüber wie über den Geruch meines Joints.
„Ein Gespräch? Worüber denn?“
Kim schaut ein wenig verlegen zu mir rüber, halb wie die Katze, die an den Milchtopf gekommen ist. „Najaaaa“, beginnt sie gedehnt, „ich würde gerne versuchen, bei dieser geheimnisvollen Organisation Mitglied zu werden, bei der sie die Chefin ist.“