Geisterjäger und Gespenster - Edward Bulwer-Lytton - E-Book

Geisterjäger und Gespenster E-Book

Edward Bulwer Lytton

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Beschreibung

"Geschichten für schlaflose Nächte" bietet Ihnen die schönsten, gruseligsten, unheimlichsten und atemberaubendsten Kurzgeschichten der okkulten und übernatürlichen Belletristik. Klassiker des Horror-, Geister- und Mystery-Genres erwachen hier zu neuem Leben. Band 7: Geisterjäger und Gespenster Nur durch Zufall erfährt der Erzähler von dem Londoner Haus, in dem es angeblich spuken soll. Ein Spukhaus in seiner Stadt! Die Chance für ihn, nachdem er bei einem Besuch auf einem deutschen Schloss kein Glück hatte. Schnell klärt er mit dem Besitzer, dass er eine Nacht dort verbringen darf. Frohen Mutes und gespannt zieht er mit seinem Diener dort ein und findet schnell heraus, dass das Haus ein böses Geheimnis birgt. Noch bevor die Nacht richtig anbricht, flieht der sonst so mutige Diener, da er etwas Grauenhaftes weit jenseits seines Begriffvermögens gesehen hat. Und dann ist der Erzähler plötzlich ganz allein in diesem Haus und spürt, wie sich eine gigantische Macht gegen ihn rüstet ...

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Seitenzahl: 56

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Geisterjäger und Gespenster

Edward Bulwer-Lytton

Inhalt:

Geisterjäger und Gespenster

1.

2.

3.

4.

Geisterjäger und Gespenster, E. Bulwer-Lytton

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

ISBN: 9783849645052

Übersetzer: Jürgen Beck

www.jazzybee-verlag.de

www.facebook.com/jazzybeeverlag

[email protected]

Cover Design: © Thaut Images - Fotolia.com

Geisterjäger und Gespenster

1.

Einer meiner Freunde, ein Mann der Buchstaben und ein Philosoph, sagte mir eines Tages in einer Mischung aus Scherz und Ernst: "Stell dir vor! Seit wir uns das letzte Mal getroffen haben, entdeckte ich ein Spukhaus mitten in London."

"Dort spukt es wirklich? Und was spukt dort? Gespenster?"

"Nun, diese Frage kann ich nicht beantworten; vor sechs Wochen waren meine Frau und ich auf der Suche nach einer möblierten Unterkunft. Als wir durch eine stille Straße kamen, sahen wir auf einer Fensterscheibe einen Zettel kleben: "Apartments, möbliert." Die Lage war ideal; wir betraten das Haus, uns gefielen die Räume, also mieteten wir sie für eine Woche – und verließen sie am dritten Tag. Keine Macht auf Erden hätte meine Frau dazu bewegen können, auch nur einen Tag länger zu bleiben. Und das kann ich voll und ganz verstehen."

"Was habt ihr gesehen?"

"Entschuldige, bitte; ich habe keine Lust, dass man sich über mich als abergläubischen Träumer belustigt; auf der anderen Seite kann ich aber auch nicht von dir verlangen, dass du nur aufgrund meiner Versicherung das Unmögliche akzeptierst, ohne dieses selbst gesehen zu haben. Lass mich nur so viel sagen: es war weniger das, was wir sahen oder hörten – und woraus du dann mit Recht schließen könntest, dass uns die eigene Fantasie oder auch ein Gaunerstreich anderer zum Narren gehalten hat – und das uns zum Irrsinn trieb, als vielmehr eine unbeschreibliche Angst, die uns jedes Mal überkam, wenn wir an der Tür eines bestimmten, unmöblierten Raumes vorbeikamen, in dem wir aber nie etwas sahen oder hörten. Das Seltsamste an all dem war, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben der Meinung meiner Frau war, die sonst so närrisch ist – und nach der dritten Nacht einwilligte, dass wir keine vierte in diesem Haus verbringen sollten. Entsprechend riefen wir am vierten Morgen nach der Frau, die das Haus führte und sich um uns kümmerte, und erzählten ihr, dass uns die Räume nun doch nicht gefielen und wir die Woche nicht vollständig in Anspruch nehmen werden. " Sie sagte trocken, "Ich weiß warum; Sie sind schon länger geblieben, als jeder andere Bewohner. Nur wenige verbrachten eine zweite Nacht hier; und vor Ihnen keiner eine dritte. Aber ich nehme an, die waren sehr nett zu Ihnen."

"Die – wer?", fragte ich mit aufgesetztem Lächeln.

"Nun, diejenigen, die dieses Haus heimsuchen, wer immer diese auch sein mögen. Mir machen sie nichts aus. Ich kann mich noch an sie erinnern, als ich früher noch nichts als Verwalterin in diesem Haus lebte; aber ich weiß, die werden eines Tages mein Tod sein. Egal – ich bin alt und muss sowieso bald sterben, irgendwie; und dann werde ich bei ihnen sein und immer noch in diesem Haus."

Die Frau sprach mit einer solch bedrückenden Ruhe, dass mich fast schon eine Art Ehrfurcht davon abhielt, weiter mir ihr zu konversieren. Ich bezahlte für meine Woche und meine Frau und ich waren überglücklich, so billig davongekommen zu sein."

"Du erregst meine Neugier", sagte ich; "ich wäre begeistert davon, eine Nacht in einem Spukhaus übernachten zu dürfen. Bitte gib mir die Adresse dieses Hauses, das du so schändlich verlassen hast."

Mein Freund gab mir die Anschrift und als wir uns verabschiedeten, ging ich auf direktem Weg zu dem so bezeichneten Haus.

Es lag nördlich der Oxford Street in einer eintönigen, aber ausladenden Durchgangsstraße. Ich fand das Haus verschlossen vor – kein Zettel am Fenster, keine Antwort auf mein Klopfen. Als ich mich abwandte, sagte ein Bierjunge, der in der Nachbarschaft Zinnkrüge einsammelte: "Suchen Sie etwas Bestimmtes in diesem Haus, Sir?"

"Ja, ich habe gehört, dass es zu vermieten sei."

"Vermieten! – aber die Frau, die es verwaltet hatte, ist tot – ist nun schon drei Wochen tot und es wurde noch niemand gefunden, der hier bleiben wollte, obwohl Mr. Jennings schon so viel geboten hat. Er hat meiner Mutter, die für ihn putzt, ein Pfund pro Woche geboten, damit sie einfach nur die Fenster öffnet und schließt. Aber sie hat abgelehnt."

"Abgelehnt! – und warum?"

"In dem Haus spukt es; und die alte Frau, die es verwaltet hatte, wurde tot in ihrem Bett aufgefunden, die Augen weit aufgerissen. Man sagt, der Teufel habe sie erwürgt."

"Puh! Du hast von einem Mr. Jennings gesprochen. Ist er der Besitzer des Hauses?"

"Ja."

"Wo wohnt er?"

"In der Gordon Street, Nummer 14."

"Was macht er? Ich meine geschäftlich?"

"Nichts Sir – nichts Besonderes; ein alleinstehender Gentleman."

Ich gab dem Jungen ein Trinkgeld, das er sich durch seine großzügigen Informationen redlich verdient hatte, und ging weiter zu Mr. Jennings in der Gordon Street, gleich in der Nähe der Straße, in der das Geisterhaus lag. Glücklicherweise war Mr. Jennings auch zuhause, ein älterer Mann mit intelligenter Ausstrahlung und einnehmendem Gebaren.

Ich nannte ihm freimütig meinen Namen und mein Anliegen. Ich sagte, dass ich gehört hatte, dass sein Haus heimgesucht sein soll und ich das dringende Verlangen hatte, ein Anwesen mit einem so fragwürdigen Ruf eingehend zu untersuchen; dass ich ihm zu großem Dank verpflichtet wäre, wenn ich es mieten dürfte, auch nur für eine Nacht. Für dieses Privileg würde ich bezahlen, was immer er für angemessen halte. "Sir", sagte Mr. Jennings sehr zuvorkommend, "das Haus steht zu Ihrer Verfügung, so kurz oder so lange, wie Sie es für nötig halten. Geld kommt nicht in Frage – ich wäre Ihnen