Gemeinsam weitergehen - Volker Kühnle - E-Book

Gemeinsam weitergehen E-Book

Volker Kühnle

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Beschreibung

Der Autor, Apostel i. R. Volker Kühnle, war mehr als zwanzig Jahre Vorsitzender der Projektgruppe Ökumene und der Arbeitsgruppe Kontakte zu Konfessionen und Religionen. Vor diesem Hintergrund beleuchtet er die ökumenische Entwicklung allgemein und in der Neuapostolischen Kirche im Besonderen. Darüber hinaus möchte er Interesse an der ökumenischen Entwicklung wecken. So entstand ein Lesebuch, das den Weg der Ökumene beschreibt und Impulse geben möchte. Denn das Wort Jesu ist auch heute noch Ansporn und Verpflichtung "…, dass sie alle eins seien" (Johannes17,21).

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Seitenzahl: 43

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Volker Kühnle

Gemeinsam weitergehen

Betrachtungen zur Ökumene

1. Auflage

© 2022 Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Wolfgang Schuster

Layout und Satz: Bischoff Verlag, Neu-Isenburg

Umschlagbild: Innenansicht der neuapostolischen Kirche

Porta Westfalica – Christian Knoll

Bilder im Innenteil: stock.adobe.com – © Renáta Sedmáková (Seite 9); oikoumene-Symbol – © Ökumenischer Rat der Kirchen (Seite 15); IKT 2014 München – Marcel Felde (Seite 38); Taufe – Oliver Rütten (Seite 59); 50. Ökumenischer Kreuzweg, Darmstadt, 2018 – Jessica Krämer (Seite 65); Porträt – privat (Seite 77)

Gesamtherstellung: Friedrich Pustet, Regensburg

Die verwendeten Bibelzitate sind entnommen aus:Lutherbibel, revidiert 2017

© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Best-Nr. 231027

ISBN 978-3-943980-84-4

eISBN 978-3-945410-13-4

www.bischoff-verlag.de

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Ökumene – (k)ein Buch mit 7 Siegeln?!

Was heißt Ökumene?

Geschichtlicher Rückblick

Die ökumenische Bewegung

Zeitenwende in der Neuapostolischen Kirche

Die Neuapostolische Kirche und die Ökumene vor 1990

Ökumenischer Aufbruch

Erste ökumenische Kontakte

Von der Projektgruppe zur Arbeitsgruppe

Von der „Anklagebank“ zur Mitgestaltung

Was ist noch zu klären?

Ökumenisches Handeln der Neuapostolischen Kirche

Theologische Ansätze

Soziologisch-gesellschaftliche Aspekte

Vielfältiges ökumenisches Miteinander

Rahmenbedingungen

Beispiele

Ausblick

Literaturverzeichnis

Vorwort

Das vorliegende Buch möchte die ökumenische Entwicklung allgemein und in der Neuapostolischen Kirche im Besonderen beleuchten sowie Interesse am ökumenischen Bestreben wecken. Es kann jedoch nur einen begrenzten Einblick in das vielfältige interkonfessionelle Handeln geben. Auch handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Darstellung, sondern um ein „ökumenisches Lesebuch“, das Impulse geben möchte.

Der Dank gilt allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern innerhalb und außerhalb der Neuapostolischen Kirche; im Rahmen dieses Buches können nur wenige namentlich genannt werden. Viele haben in über zwei Jahrzehnten den Entwicklungsprozess wohlwollend begleitet, manche haben kritische Fragen gestellt und einige betrachten ihn auch heute noch mit Sorge. Alle Einwürfe, Ermunterungen, Fragen und Bedenken haben mit dazu beigetragen, den Weg unserer Kirche zum „Gemeinsam weitergehen“ mit den in der Ökumene verbundenen Kirchen zu bereiten. Das Jahresmotto 2022 unserer Kirche mag dabei zusätzlich motivieren: „Gemeinsam in Christus!“

Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien.Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.

Johannes 17,20.21

Einleitung

„Für eine gespaltene Kirche ist die Welt zu stark.“ Diese Feststellung des schwedischen lutherischen Erzbischofs Nathan Söderblom (1866–1931), dem für seinen Einsatz für die Ökumene und den Weltfrieden 1930 der Friedensnobelpreis verliehen wurde, lässt auch nach über 90 Jahren noch aufhorchen. Sie stimmt nachdenklich und erscheint heute noch bedeutsamer als damals, in den Anfängen der modernen Ökumene.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte der christliche Glaube in Europa noch eine beachtliche Rolle. Die wachsende Bedeutung der modernen Wissenschaft als neuem Orientierungsrahmen ließ den Soziologen Max Weber (1864–1920) jedoch bereits 1905 von einer „Entzauberung der Welt“ sprechen. Die zunehmende Abwendung der Menschen von Kirche und Gott (Säkularisierung), vor allem in Teilen der westlichen Welt, hat inzwischen Dimensionen angenommen, die auch Weber so wohl kaum für möglich gehalten hätte.

Diese Entwicklung, die sich ab den 1970er Jahren immer stärker abzeichnet, macht eine weitere Problematik deutlich: Nicht nur säkular eingestellte Menschen, also solche, die an Religion kein Interesse (mehr) haben, sondern zunehmend auch Gläubige aller Konfessionen zeigen für die konfessionellen Unterschiede innerhalb des Christentums immer weniger Verständnis. Unterschiedliche theologische Positionen sind für viele Menschen kaum mehr von Bedeutung. Verstärkt wird die Abwendung von der Institution Kirche zusätzlich durch das in den letzten Jahren vermehrt bekanntgewordene Fehlverhalten von Geistlichen. Diese Vorfälle haben Auswirkungen über Konfessionsgrenzen hinweg.

Den Reichtum der Botschaft Jesu Christi weiterhin als ansprechendes und erstrebenswertes Gut aufzuzeigen, erweist sich als besondere Herausforderung. Der Missionsbefehl des Herrn an seine Apostel und deren Nachfolger, in alle Welt zu gehen und seine Zeugen zu sein (vgl. Mt 28,19–20), gilt allen Christen. Die gemeinsame Erfüllung dieses Auftrags kann zugleich eine starke Antwort auf Söderbloms besorgte Aussage von der zerteilten Kirche sein.

Die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts, in der auch die apostolische Bewegung ihre Wurzeln hat, brachte vielen Gläubigen durch die Betonung der Wiederkunft Jesu Christi zur Heimholung der Brautgemeinde große innere Erfüllung und Hoffnung. Die Ausrichtung aller Christen auf diesen Augenblick hin, war von Anfang an vornehmste Aufgabe der ab 1832 zu Aposteln Berufenen. Auch wenn sie im Großen Testimonium alle geistlichen und weltlichen Oberhäupter der damaligen Zeit aufforderten, sich unter ihrer Leitung zu sammeln und auf die Wiederkunft des Herrn vorzubereiten, verstanden sie ihr Handeln innerhalb der Christenheit zunächst konfessionsübergreifend – also ökumenisch. Ihrem Bemühen blieb der Erfolg versagt; es führte vielmehr zu weiteren Trennungen und schmerzhaften Spaltungen.

Dies mag einer der Gründe sein für die innerhalb unserer Kirche lange Zeit bestehenden Vorbehalte gegenüber der ökumenischen Idee. Besorgnis hinsichtlich des ökumenischen Engagements unserer Kirche ist gelegentlich auch heute noch zu hören. Ebenso die Verunsicherung zeigende Frage, ob der Heilige Geist in der Vergangenheit anders gewirkt habe als heute oder ob die heutigen Entscheidungen weniger vom Heiligen Geist geleitet seien als jene der „Väter“.