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Im Jahr 2043 brach ein neuer Tag an, geprägt von Kriegen auf der ganzen Welt um Ressourcen wie Wasser, Bodenschätze und Land. Diejenigen, die diese Rohstoffe kontrollieren, haben die totale Macht über die Welt. Dies ist das Szenario einer Dystopie, in dem eine unbekannte Macht namens 'Das Kommando' im Jahr 2043 plötzlich erscheint. Diese Macht kontrolliert nun die gesamte Menschheit. Die Erdoberfläche besteht nur noch aus einem einzigen Land und alle Menschen müssen ihre Ausatemluft in Beuteln speichern. Diese Ausatemluft wird als Währung verwendet und mit dem Atemvolumen verrechnet. Banknoten existieren nicht mehr und wurden durch Arbeitseinheiten ersetzt. Berufe, die nichts produzieren, sind nicht mehr erlaubt.
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Seitenzahl: 171
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George Orwell, der leider bereits im Januar 1950, im Alter von 46 Jahren verstarb, erkannte schon im Jahr 1946, gleich nach dem 2. Weltkrieg, in seinem Roman 1984, wozu die Menschheit fähig ist!
GEORGE ORWELL 2043 GERD STEPHAN BARTKOWIAK
DIE HANDLUNG IST EINE DYSTOPIE
„IST EINE WELT OHNE KRIEGE MÖGLICH, UND WENN JA, NUR IN EINER DIKTATUR“?
„IN EINER DEMOKRATIE HERRSCHT DIE MEHRHEIT ÜBER DIE MINDERHEIT“!
„IN EINER DIKTATUR MARSCHIERT EIN VOLK IM GLEICHSCHRITT“!
Die in diesen Roman vorkommenden Namen wurden vom Autor rein zufällig verwendet und haben mit lebenden Personen, gleicher Namen, keinerlei Verbindung.
ERSTES KAPITEL
ZWEITES KAPITEL
DRITTES KAPITEL
VIERTES KAPITEL
FÜNFTES KAPITEL
SECHSTES KAPITEL
SIEBENTES KAPITE
ACHTES KAPITEL
NEUNTES KAPITEL
Professor Klaus Schuler, ein weltweit bekannter Neurowissenschaftler, sitzt früh morgens in seinem Büro. Die welken Rosen erinnern an seinen 57. Geburtstag. Die Kaffeemaschine brummt leise vor sich hin, während der Duft von frisch gebrühtem Kaffee durch den Raum zieht. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages fallen durch das große Fenster der Universität und beleuchten Dokumente und Analysen über Forschungsergebnisse der letzten zehn Jahre auf seinem Schreibtisch. Die Ergebnisse leuchten im Sonnenlicht und ziehen die volle Aufmerksamkeit auf sich. Der Professor fragt sich, ob die Sonne unsere Ergebnisse ausspioniert und sie woandershin kopiert. Mit einem Lächeln schiebt Schuler diese Gedanken beiseite, während er bemerkt, dass der Kongress der Neurowissenschaftler in zwei Stunden beginnt. Dieses Jahr findet der Kongress im Tresor statt. Der Ort ist für seine besondere Sicherheitsausrüstung bekannt und wird daher von Wissenschaftlern als 'Tresor' bezeichnet. Forscher aus aller Welt werden ihre Forschungsergebnisse präsentieren, die sich darauf konzentrieren, den Willen zur Macht im menschlichen Gehirn zu blockieren, um zukünftige Kriege zu verhindern.
Es klopft an der Tür! „Ja bitte“! Ohne dass Schuler sich von seiner Arbeit abwendet, betritt Frau Lucy Grundmann, seine Assistentin, mit schnellen Schritten, immer ein Lächeln auf ihren glatten, makellosen, den Jahren nach, noch sehr jungen Gesicht, das Büro. Sie steuert zielgerichtet den Schreibtisch des Professors an. Die Absätze ihrer Schuhe geben den Takt der Bewegung und übertönen die früh, morgendliche Stille Der Rocksaum ihres Rose geblümten Kleides, auf weißen Untergrund, hüpft, dicht über den Knien, im Rhythmus. Ihrer Schritte. „Einen Schönen Guten Morgen, Herr Professor“! „Guten Morgen, Lucy“! Schuler, markiert mit einem Stift einen Punkt auf das oberste Blatt seiner Dokumente, verhält kurz in der Bewegung, mit einem Wimpernschlag, richtet seinen Blick aus blauen Augen, kurzweilig, in Lucs freundliches Gesicht. Lucy erwidert freundlich das Lächeln, während ihre großen braunen Augen hinter golden gerahmten Brillengläsern leuchten. Ihre Aufmerksamkeit zielt, im Vorübergehen auf den gegenüber stehenden, unbesetzten Schreibtisch. Aus ihrer Faust schaut aufrecht, ihr vom Nikotin gefärbter, gelblicher Zeigefinger fragend, „Professor Hakel heute nicht da?“ „Hmm“, brummt Schuler leise, „nein, er ist in einer sehr“, unterbricht einen kurzen Augenblick, liest weiter in seinen Unterlagen, führt die Augen näher an den Text seiner Zahlen, senkt etwas die Lautstärke, als spräche er in das Papier, „zu einer geheimen Tagung geladen.“ Schuler war geheim herausgerutscht. „Geheim?“, wiederholt Lucy besonders langgezogen. „Ja“, erwidert Schuler jetzt lauter, um weiteres Nachfragen auszuschließen, „geheim, eben!“ Lucy senkt ihren Blick nach unten, dreht sich ganz plötzlich dem Ausgang zu, flüstert, „ich wollte nicht indiskret sein“, und eilt, hörbar die Tür schließend, aus dem Zimmer. „Schon gut, bin halt heute etwas angespannt“, beschwichtigt Professor Schuler, spricht noch sehr leise eine Entschuldigung aus, obwohl Lucy bereits das Zimmer verlassen hatte. Nach dieser kurzen Unterbrechung wendet er sich sofort wieder seinen Studien zu. Ein Signal auf seinem Computerbildschirm meldet eine Nachricht. Er blickt auf den Monitor, liest leise den Text: „Professor Schuler, Code 1408"! Dieser Code bedeutet höchste Sicherheitsstufe. Mit wenigen Handgriffen klemmt Schuler eine kleine, braune Mappe, mit Gold verzierten Schriftzeichen K.S. ein Geschenk seiner Frau Margit, unter seine Achsel. Er eilt zu dem, nur für ausgewähltes, akkreditiertes Personal erlaubten Fahrstuhls, der zum Tresor führen soll, denn er war noch nie im Tresor. Seine jetzigen Forschungsergebnisse haben ihn den Weg zum Tresor geöffnet. Auf dem Weg überkommt ihm ein Rausch von Stolz, verbunden mit einem Glücksgefühl. Einen erheblichen Schritt nach oben murmelt er leisen vor sich hin. Kurz vor dem Fahrstuhl angekommen, öffnet, wie von Geisterhand die Fahrstuhltür. Sie haben mich bereits identifiziert, geht es ihm durch den Kopf. Mit zusätzlicher Körperspannung, steigt er ein. Die Tür schließt, es geht abwärts. Kein Halt zwischendurch. Halt! Tür auf! Aussteigen! Professor Schuler trifft auf einen langen, in warmen, gelben Licht gehüllten, Gang. Er schließt sich den bereits dort wartenden Personen an. Sein Blick sucht in der Menge bekannte Gesichter. „Scheint nicht so“, schüttelt den Kopf, bevor er sich den bereits Wartenden, am Ende der Warteschlange anschließt. „Es ist hier, trotz der vielen Menschen, sehr leise. Niemand redet, es ist respektvoll, still“. Schuler versucht, mit einer Frage an seinen Vordermann gerichtet, Erklärungen zu erhalten. Worauf warten wir hier alle, flüstert Schuler, seinem Vordermann zu, der sich verwundert über diese Frage umdreht. „Sie sind zum ersten Mal hier?“ „Ja“! „Wir warten auf die Identifikation, um den Tresor betreten zu dürfen“. „Verstehe“! Schuler nickt bekräftigend mit dem Kopf. Der Vordermann dreht sich erneut etwas zu Schuler gerichtet, flüstert mit vorgehaltener Hand, „Sie müssen als Erstes einen Tunnel passieren, erst danach sind Sie im Tresor“. „Okay“, erwidert Schuler, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht und flüstert einen Dank hinzu. Es vergehen gefühlte fünfzehn Minuten, als Schuler nun vor dem Tunneleingang ankommt. Zwei uniformierte Herren säumen den Eingang. Deutlich sichtbar ihre Schusswaffen unter ihren Uniformjacken. Sicher sollen diese auch, als Warnung dem unerlaubten Eintritt, zur Abschreckung dienen. Nach etwa fünf Meter im Tunnel, wartet eine Frau, in schwarzer Uniform, mit weißen dünnen Umrandungen auf Ärmel- und Kragenränder. Sie stellt sich als Organisatorin laut und sehr energisch vor, fordert auf, nur in einer Reihe den Tresor zu passieren. Alle Besucher müssen in ein Einweg-Mundstück blasen, dabei wird der Abdruck ihrer Lippen und was sonst noch, gespeichert. „Es scheint ein neues Verfahren zu sein“, flüstert Schuler seinem Hintermann, Michael zu, dessen Namen er von seinem Schild am Revers seines Anzuges abliest. Auch sehr verwundert über dieses System der Identifizierung, stimmt er Schuler Kopfnickens zu. Es war übrigens keine Zeit sich näher mit anderen Kollegen auszutauschen, denn nach dieser Prozedur führt ein langer Gang, direkt in einen großen Saal. Er gleicht einem Hörsaal einer Universität. Sitzkaskaden und vorn ein breiter, langer, Tisch. An jeden Platz ein Computer, Kopfhörer, Mikrofone. Auf den Tischen der Zuhörer stehen Getränke und kleine Snacks. Es sind, als Schuler den Saal betritt, schon einige Plätze besetzt. Er setzt sich in die zweite Reihe. Alle weiteren Besucher benutzen die noch freien Sitze. Vorn an der Lichtbildwand steht in großen Lettern, „Herzlich willkommen –Kongress Weltkrise, Zyrolation 2043“. Das Licht auf den Rängen verliert an Helligkeit. Die Scheinwerfer konzentrieren ihre Strahlen auf die am Professorentisch sitzenden Personen. Ich zähle acht Professoren.
In der Mitte erhebt sich ein Mann. Er richtet das Mikrofon ein wenig nach unten, seiner Größe entsprechend, aus. Er begrüßt alle Kongressteilnehmer, stellt sich anschließend, als Professor Dr. Jinliang, aus Shanghai vor. „Meine Damen und Herren“, beginnt Professor Dr. Jinliang, mit einer etwas im Klang singenden Stimme. Es folgt die Begrüßung und die Bitte, nicht sofort auf eine Antwort auf den Ausdruck „Zyrolation“ zu bestehen. Er erklärt, dass am Kongressende, sie verstehen werden, was der Name „Zyrolation“, bedeutet. All das, was auf unserem Globus im Bereich Hirnforschung an Ergebnissen vorliegt, und es ist atemberaubend, wurde durch Sie er zeigt in die Reihen- erforscht. Hier in diesem Saal, sind die Besten, auf dem Gebiet der Hirnforschung, auf unserem Planeten, in einem Raum versammelt. Wir sind heute an einen Punkt gelangt, nicht nur im Labor zu forschen, sondern auch einen bedeutenden Teil der Ergebnisse, der Menschheit, zu präsentieren. Wir müssen raus aus den Laboren, gehen heute direkt in die Praxis“! Wenn Fragen aus den Reihen, an das referierende Präsidium gestellt werden, leuchtet am Computer der Professoren ein Signal, mit Namen und Nationalität, auf. Professor Jinliang, ruft einen Fragesteller aus einer der oberen Reihen auf. „Herr Kollege, was genau wollen Sie vom derzeitigen Stand der Forschung, in die Praxis zur Anwendung bringen“? „Es ist eine sehr direkte, kluge Frage, aber bitte haben Sie bis zum Ende meiner Ausführungen, noch ein wenig Geduld. Bitte beobachten Sie sehr genau das kommende Video“! Die Lichtbildwand zeigt einen Hühnerstall in einer intensiven Haltung. Viele hundert weiße Hühner drängeln um die Futterkrippen. „Lenken sie ihre Aufmerksamkeit auf die drei Hühner im Vordergrund. Sie sind kaum aktiv, ihr Gefieder, struppig, achten Sie auf ihre trüben Augen, die Schnäbel farblos. Die Tiere wurden von einer Krankheit befallen, vermutlich die. Hühnerruhr. Das Tier rechts, auch erkrankt, ist körperlich größer, als die beiden linksstehenden sehr geschwächten Tiere. Warten Sie einen Moment und beobachten bitte das Verhalten dieser drei Hühner“. Im Hörsaal, Totenstille. Ein leises Magenknurren vernehme ich von meinem Sitznachbarn, der mich etwas verlegen anlächelt. „Da“! Ruft der Professor laut. „Haben sie es beobachtet? Das größere, kranke Tier, hackt das kleinere, nebenan sitzende, noch schwächere Tier. Warum“? Doktor Jinliang, erneut begeistert von dieser Erkenntnis, wiederholt mit Schulterzucken seine Frage, „Warum? Dreht seinen Kopf, sein Blick in die Reihen der Teilnehmer hin und her, sucht ein Handzeichen eines Hörers, eine Wortmeldung. „Futter, auch Wasser sind ausreichend, auch in der Stallecke dieser Tiere vorhanden. Es ist kein Kampf um das Futter notwendig. Wir beobachten in diesem Video, ein erkranktes und geschwächtes Tier, hackt das noch schwächere Huhn. Was passiert in der Großhirnrinde dieser kranken Tiere? Die Befehle vom Gehirn an die Muskulatur, die für die Ausführung der Schnabelhiebe verantwortlich sind, werden von einem speziellen Gen ausgelöst. Dieses Gen stammt noch aus der Urzeit und blieb trotz Züchtungen weiterhin erhalten. Das Unterdrücken eines dieser Tiere, ist der Versuch, Macht über das schwächere Tier zu erlangen und seiner Art ausreichend Nahrung, nicht für die jetzige Situation, denn Nahrung ist vorhanden, sondern auch für die Zukunft zu sichern. Wir lassen die. weiteren Motive für dieses Verhalten im Moment einmal unberücksichtigt“. „Alle uns bekannten Lebewesen, auch wir Menschen, besitzen dieses Gen. Seit Jahrmillionen entwickelten sich diese Lebewesen weiter in eine uns unbekannte Richtung, ohne in einem für den Menschen vorstellbares Zeitmaß. Ein Menschenalter bedeutet eine Millisekunde im Vergleich der notwendigen Zeit, um krasse genetische Veränderungen in der Entwicklung der Tierwelt zu erkennen. Nur Aufzeichnungen, wie sie heute durch die elektronischen Mikroskope für Genanalysen möglich sind, können Veränderungen in der genetischen Entwicklung aus vergangenen Zeiten, bis in die nächsten Jahrtausende abbilden. Das alles ist ihnen bekannt! Es ergibt eine Matrix, die bestimmte genetische Veränderungen erkennen lässt. Nun zurück in den Hühnerstall. Das Huhn ist eine Tierart mit wenig entwickelter Gehirnleistung. Aus diesem Grund ist es für uns, sie kennen alle ihren Forschungsauftrag, die Ursachen, zur Willensentstehung von Macht, im Gehirn, über die eignen Artgenossen von großer Bedeutung. Wie entwickelt sich im Gehirn der Wille, zur Macht über Andere? Deutlich erkennbar, wie hier am Beispiel gezeigt, der Hühner? Sie alle kennen die Antwort. Es ist das Gen 1035 Glkx. Unser Auftrag bestand und besteht weiterhin, zuerst in der Ursachenforschung und dann eine Lösung auf die Frage der Manipulierbarkeit dieser genetischen Schaltung zu finden. Meine Damen und Herren, sie sind anerkannte Wissenschaftler, Neurophysiologen, in allen Sparten der Neurowissenschaften tätig. Sie erhielten viele internationalen Auszeichnungen für ihre Forschungsergebnisse. Sie haben den Auftrag erhalten, diese Entwicklung, ausgelöst im Gehirn, den Willen zur Macht im Menschen aufzuhalten“. Professor Jinliang, unterbricht seine Ausführungen mit einer kurzen Pause, er schaut hoch in die Reihen der Zuhörer. Der Computer zeigt vom Podium viele Fragesteller an. Ein Kollege aus Indien meldete sich als Erster für eine Frage an. Professor Jinliang erteilt ihm das Wort. „Mister Samir“, ruft er ihn auf. „Verehrter Herr Kollege, es ist alles sehr interessant, was Sie uns bis jetzt vortrugen, aber bitte, wenn ihr Plan auf die Manipulierbarkeit des Gen 1035 Glkx anspielt und das habe ich so verstanden“, Mr. Samir schaut in die Reihen der Zuhörer und bekommt Zustimmung durch Kopfnicken, „dann wissen sie selbst, dass dieses Gen noch viele zusätzliche, wichtigen Funktionen erfüllt. Wenn wir dieses Gen manipulieren, kennen wir noch nicht die Auswirkungen auf die Funktionen, die wir nicht manipulieren wollen. Wir wissen, dass dieses Gen unter anderem, auch für die Fortpflanzung, somit Erhaltung der Art, sehr wichtige Funktionen übernimmt“. Herr Samir ist mit seinen Ausführungen am Ende. Er setzt sich wieder, wartet auf die Antwort. „Meine Damen und Herren, ich sehe gerade, dass eine Kollegin versucht, ihr Handy zu benutzen. Bitte entschuldigen Sie unser Eingreifen, wir haben aus Sicherheitsgründen ihre Akkus entladen. Sie können weder telefonieren, Fotos machen, noch ein Gespräch aufzeichnen. Ihre Handys werden später, für Sie, unbeschadet wieder funktionieren. Soweit zum Organisatorischen. So nun weiter zu unserem Thema“. „Ich erkenne auf meinem Computer, es werden keine weiteren Redemeldungen angezeigt. Sicher haben die anderen Kollegen dieselben oder ähnliche Fragen, betreffs der Genmanipulation. Natürlich nicht, meine Damen und Herren, wir werden uns hüten, das betreffende Gen zu manipulieren. Sie selbst kennen die Gründe und haben diese eben genannt. Seit fünf Jahren, gibt es einen anderen Weg, eine optimale Lösung um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Wir tasten nicht das Gen an, sondern gehen zur Schaltstelle Großhirnrinde. Wir manipulieren die Netzschaltung der Verhaltensweise, Aggressivität und Machtwunsch. Wir ändern die mehrdimensionale Matrix. Uns ist das Muster der Leuchtbildbalken bei einer aggressiven, Schaltung im Gehirn bekannt. Diese gestörte Verbindung bekommt als Handwerker aus der Elektronik gesprochen, eine kalte Lötstelle. Alle Verbindungspunkte sind aktiv, nur ein Kontakt ist wirkungslos, dieses der Aggression und Planung zur Macht. Sie wissen selbst, dass zuerst der Wille zur Macht entsteht. Wenn diese Schaltung der Leuchtbildbalken aber oft für Wochen, ja sogar Monate durch das Gen angefordert wird, so erfolgt die Planung über den Weg zum Ziel der aggressiven Handlung. Aus der Praxis gesprochen, es wird ein Anschlag auf ein Ziel erdacht. Dazu sind oft nur Millisekunden der Schaltung im Gehirn aktiv. Die Planung zur Ausführung erfordert oft Tage, Monate, ja sogar Jahre, wie wir bereits aus der Praxis leidvoll erfahren mussten. So, meine Damen und Herren, jetzt bitten wir zu Tisch. Sie fahren mit den Aufzügen eine Etage höher. Dort befindet sich ein Restaurant“. Schuler ist vom Vortrag des Professor Jinliang total benommen. Er lässt alles noch einmal, wie ein Film in seinen Gedanken, abspielen. Im Gang zu den Aufzügen folgt ein Rededurcheinander, die ersten Diskussionen beginnen. Ein Professor aus Afrika spricht zu einem Kollegen, verbildlicht, mit beiden Händen, seine Gedanken, über die Kurzschlussschaltung im Gehirn. Schuler schließt sich einer wartenden Gruppe vor dem Fahrstuhl Nummer 6 an. Er hört die Fragen und Vorschläge wie diese vom Professor erwähnte „kalte Lötstelle“ zu ermöglichen wäre. In der Aufzugkabine, ein Vertreter aus Brasilien, „es ist unmöglich, nach dem heutigen Stand der Wissenschaft!“! Der Kollege aus Italien, die Finger der recht Hand berühren alle miteinander, sein Handgelenk wippt leicht auf und ab und stimmt den Kollegen unmissverständlich zu.
Die Etage ist erreicht, weiße Tischdecken auf Vierer Tisch, Messing, Silber blinkt aus allen Richtungen. Das Personal wartet bereits in einer langen Reihe, wie zu einem Empfang aufgestellt, auf die Gäste. Schuler sucht Kollegen aus seinem Land. Er weiß von seinem Chef, dass an viele europäischen Staaten Einladungen zu diesem Kongress verschickt wurden. Er wählt einen Tisch, an dem nur noch ein Platz frei ist, grüßt und bittet um diesen Platz. „Bitte setzten sie sich zu uns, Herr“, der Kollege macht eine kurze Pause, schaut auf das Namensschild“, Professor Dr. Klaus Schuler“. „Danke“, erwidert Schuler Kopfnickend. „Wir kommen aus Tokio“, stellt der Herr, der Schuler zum Platznehmen einlud, sich und seine Kollegen vor. An jedem Platz liegt eine Speise- und Getränkekarte. Vier Damen stehen bereits am Tisch und warten auf die Bestellungen. Es geht alles sehr schnell. Schuler hat einen guten Appetit bekommen.
In Ruhe, mit kleinen Schlucken, trinkt er noch einen Pampelmusensaft. Aus den Lautsprechern klingt leise Musik, bis sie von einer Stimme unterbrochen wird. „Meine Damen und Herren, bitte begeben Sie sich wieder zu den Aufzügen“! Langsam erheben sich die ersten Teilnehmer. Sie diskutieren weiterhin und verlassen das Restaurant. Es ist ein Gewirr vieler Sprachen zu vernehmen. Die Ersten steigen in die Fahrstühle. Schuler ist nun, nach ein paar Warteminuten in der nächsten Gruppe im Aufzug. In der gewählten Etage stoppt der Fahrstuhl. Die Tür öffnet sich, doch vor der Tür bleiben die Personen verwirrt stehen. „Es ist nicht der Hörsaal“, meint ein Kollege. Schuler lehnt sich nach vorn. „Nein, das ist nicht die richtige Etage“, bestätigt er. Wieder zurück in den Aufzug und die Etage Nummer Eins gedrückt. Die Tür schließt nicht, der Aufzug setzt sich nicht in Bewegung. Die Kameras an der Decke haben alles mit beobachtet. Eine Stimme fordert die Herren zum Aussteigen auf. „Bitte warten Sie hier auf dem Gang, bis alle Teilnehmer eintreffen“, ruft der Ansager. Eine breite zweiflüglige Tür wird weit geöffnet. Professor Jinliang und sein Kollegium treten vor die wartenden Teilnehmer. Alle Augen richten sich etwas verwundert über die fehlenden Informationen für den Fortgang dieser Tagung. Es wird noch gemurmelt, bis totale Ruhe eintritt. Doktor Jinliang entschuldigt sich für die Änderung der Tagesordnung. „Es sind besondere Gründe der Sicherheit, warum wir so verfahren müssen“. Professor Jinliang tritt einen Schritt zur Seite und gibt die Sicht in den angrenzenden Raum frei. Obwohl beide Tore weit offen stehen, ist es nicht möglich in den angrenzenden Raum zu sehen. Eine grell leuchtende, goldgelbe Lichtwand verschließt die Sicht. Die Farbe dieser Lichtwand gleicht der aufgehenden Sonne. Es ist wie eine Mauer aus Licht, grell und warm. Nach einigen Minuten, als sich die Gäste beruhigten, beginnt Professor Jinliang mit seinen Ausführungen. „Wir werden jetzt die Labore besichtigen und dort können sie die neusten Ergebnisse, unserer Forschung, selbst betrachten. Zuvor müssen sie diese Lichtwand durchschreiten. Bitte zögern Sie nicht, laufen Sie ganz normal, sie werden kein Hindernis spüren. Sie können beim Durchschreiten die gesamte Gangbreite nutzen, müssen nicht einzeln eintreten“. Die ersten Teilnehmer verschwinden hinter dieser Lichtwand. Schuler ist nun direkt vor dieser Wand aus Licht. Er stoppt eine Sekunde, zieht seine Schultern hoch, duckt sich reflexartig ein wenig und hat diese Wand, genau wie es der Professor Jinliang bereits ankündigte, ohne ein Hindernis zu spüren, durchschritten. Er schaut auf die wartenden Kollegen. „Was ist das?“, fragt er sich verwundert. „Alle wartenden Teilnehmer, die bereits die Lichtwand passierten, tragen an ihrer Kleidung, Millionenfache grüne Lichtkristalle“. Schuler sieht an seinem Anzug runter. Auch er selbst ist ein wandelnder Lichterbaum. Er reibt an seinem Anzugärmel und versucht, diese Kristalle abzustreifen. Als er die Hand nur zwei Zentimeter still über den Anzug hält, befinden sich unter dieser Handfläche, Lichtkristalle in gleicher Anzahl und Dichte auf dem Anzugstoff. „Es gibt bei diesem Phänomen keinen Schatten, stellt Schuler fest. Das Licht kommt nicht von einer uns bekannten Lichtquelle“. Nach und nach füllt sich der Raum, weitere Kollegen treten durch die Lichtwand. Auch sie sind sehr verwundert über das plötzliche Aussehen. Alle Aufmerksamkeit richtet sich auf das Tor aus Licht, durch die zuerst die Hände, Schuhe und dann der ganze Körper, der restlichen Kongressteilnehmer nacheinander auftauchen. Es ist lustig anzusehen, wie verwundert sie über den leuchtenden Anzug sind. Ein Kollege stößt ihn an, „sehen sie mal“, ruft er aufgeregt. „Was ist denn das“? Er sieht staunend zum Eingang aus Licht. Zwei Kollegen sind mit roten Lichtkristallen übersät. Weiterhin treten einzeln Teilnehmer durch diese Lichtwand. Sie tragen grüne Kristalle am ganzen Körper. Automatisch wird die Stahltür hinter der Lichtwand verschlossen. Die beiden Herren mit den roten Lichtkristallen machen sehr aufgeregt Bewegungen. Der Doktor Jinliang bittet alle grün leuchtenden Kollegen ihm zu folgen. Schuler bleibt noch stehen, er will wissen, was ist mit den beiden roten Kollegen. Er kann nicht mehr warten. Er folgt langsam der Gruppe, die von Professor. Jinliang angeführt wird. Als sich Schuler noch einmal umwendet, sieht er die beiden rot leuchtenden Kollegen mit Sicherheitsbeamten hinter einer Seitentür verschwinden. Vor uns öffnet sich eine Tür. Ein botanischer Garten erstreckt sich vor den Augen der Besucher. Die Wirkung der Lichtkristalle ist nicht mehr aktiv. Wir erhielten wieder unser ziviles Aussehen zurück. Beeindruckt von dieser kleinen tropischen Welt spüre ich die tropischen Temperaturen. Eine große Fläche, mit Palmen und vielen Farnen bewachsen erstreckt sich weit in einen Raum, der kein Ende sichtbar macht. Nur der gepflasterte Weg, der uns in diese Landschaft führt, teilt die tropisch, bewachsener Flächen, begrenzt beidseitig mit einem vermutlich vier Meter hohen Zaun aus gestanztem Edelstahl und einer scheinbar sehr dicken Panzerglasscheibe.
Professor Jinliang führt uns einige Meter weiter in das innere dieser Tropenanlage. Er bleibt stehen und wartet, bis sich alle Zuhörer in einem engen Kreis um ihn versammeln. Nach ein paar Minuten entdecken wir, wie sich zwei Löwinnen unserem Zaun nähern. Fauchend stehen