Gesammelte Werke - Thomas Troward - E-Book

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Thomas Troward

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Beschreibung

In den 'Gesammelten Werken' von Thomas Troward, einem gewichtigen Band, der seine wichtigsten philosophischen und spirituellen Überlegungen zusammenführt, befasst sich der Autor mit der tiefgreifenden Beziehung zwischen dem menschlichen Geist und den universellen Gesetzen des Lebens. Mit einem literarischen Stil, der analytische Schärfe mit einer inspirierenden Prosa verbindet, erforscht Troward komplexe metaphysische Konzepte, die er in einem verständlichen und zugänglichen Format präsentiert. Der Kontext dieser Werke ist tief in der Neugeist-Bewegung verankert, einem Gedankengut, das die Macht des Geistes über die Materie betont und zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Popularität gewann. Thomas Troward, ein ehemaliger Richter aus Indien, wandte sich nach seiner Pensionierung der metaphysischen und philosophischen Schriftstellerei zu. Seine einzigartigen Einsichten, geformt durch seine juristische Ausbildung und sein tiefschürfendes Interesse an der Religionsphilosophie, haben ihm einen unverwechselbaren Platz in der Geschichte des New Thought Movement verschafft. Trowards Werke bieten nicht nur eine Analyse der spirituellen Prinzipien, sondern sind auch ein Spiegel seiner lebenslangen Suche nach der Wahrheit. Für Leser, die sich für Fragen der Philosophie, Spiritualität und des menschlichen Potenzials interessieren, bietet 'Gesammelte Werke' von Thomas Troward einen faszinierenden Einblick. Dieses Buch empfiehlt sich allen, die ihre Verständnis von den Prinzipien, die das Universum leiten, erweitern und ein tieferes Verständnis von der Kraft des eigenen Geistes gewinnen möchten. Trowards analytische und doch inspirierende Schreibweise macht diese Sammlung zu einem unverzichtbaren Werkzeug für alle, die auf der Suche nach persönlichem Wachstum und spiritueller Erleuchtung sind. Inhalt: Die Edinburgh-Vorlesungen über Geisteswissenschaft Die Dore-Vorlesungen über Geisteswissenschaft Der kreative Prozess im Individuum Geheimnis der Bibel und Bedeutung der Bibel Das Gesetz und das Wort Die verborgene Macht und andere Abhandlungen über Geisteswissenschaft

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Thomas Troward

Gesammelte Werke

Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung
Neu übersetzt Verlag, 2024 Kontakt:

Inhaltsverzeichnis

Die Edinburgh-Vorlesungen über Geisteswissenschaft
I. GEIST UND MATERIE
II. DER HÖHERE MODUS DER INTELLIGENZ KONTROLLIERT DEN NIEDRIGEREN
III DIE EINHEIT DES GEISTES
IV. SUBJEKTIVER UND OBJEKTIVER VERSTAND
V. WEITERE ÜBERLEGUNGEN ZUM SUBJEKTIVEN UND OBJEKTIVEN GEIST
VI. DAS GESETZ DES WACHSTUMS
VII. EMPFANGSBEREITSCHAFT
VIII. GEGENSEITIGES WIRKEN DES UNIVERSELLEN UND DES INDIVIDUELLEN VERSTANDES
IX. URSACHEN UND BEDINGUNGEN
X. INTUITION
XI. HEILUNG
XII. DER WILLE
XIII. IN KONTAKT MIT DEM UNTERBEWUSSTEN GEIST
XIV. DER KÖRPER
XV. DIE SEELE
XVI. DER GEIST
Die Dore-Vorlesungen über Geisteswissenschaft
IN DEN GEIST DER SACHE EINTAUCHEN
INDIVIDUALITÄT
DAS NEUE DENKEN UND DIE NEUE ORDNUNG
DAS LEBEN DES GEISTES
ALPHA UND OMEGA
DIE KREATIVE KRAFT DER GEDANKEN
DIE GROSSE BEJAHUNG
CHRISTUS DIE ERFÜLLUNG DES GESETZES
DIE GESCHICHTE VON EDEN
DIE ANBETUNG VON ISHI
DER HIRTE UND DER STEIN
DIE RETTUNG KOMMT VON DEN JUDEN
Der kreative Prozess im Individuum
KAPITEL I DER AUSGANGSPUNKT
KAPITEL II DIE SELBSTBESINNUNG DES GEISTES
KAPITEL III DAS GÖTTLICHE IDEAL
KAPITEL IV DIE MANIFESTATION DES LEBENSPRINZIPS
KAPITEL V DER PERSÖNLICHE FAKTOR
KAPITEL VI DER STANDARD DER PERSÖNLICHKEIT
KAPITEL VII RASSISCHES DENKEN UND NEUES DENKEN
KAPITEL VIII DER SCHLUSSPUNKT DES KREATIVEN PROZESSES
KAPITEL IX SCHLUSSFOLGERUNG
KAPITEL X DAS GÖTTLICHE OPFER
KAPITEL XI WIR IN DER GÖTTLICHEN OPFERGABE
Geheimnis der Bibel und Bedeutung der Bibel
I. Die Schöpfung
II. Der Fall
III. Israel
IV. Die Mission von Moses
V. Die Mission von Jesus
VI. Der Bau des Tempels
VII. Der Heilige Name
VIII. Der Teufel
IX. Das Gesetz der Freiheit
X. Die Lehre von Jesus
XI. Die Vergebung der Sünden
XII. Vergebung
XIII. Die göttliche Gabe
XIV. Der Geist des Antichristen
Das Gesetz und das Wort
KAPITEL I EINIGE FAKTEN IN DER NATUR
KAPITEL II EINIGE ÜBERSINNLICHE ERFAHRUNGEN
KAPITEL III DER PLATZ DES MENSCHEN IN DER SCHÖPFUNGSORDNUNG
KAPITEL IV DAS GESETZ DER GANZHEIT
KAPITEL V DIE SEELE DES THEMAS
KAPITEL VI DIE VERSPRECHEN
KAPITEL VII TOD UND UNSTERBLICHKEIT
KAPITEL VIII ÜBERTRAGUNG DER LAST
Die verborgene Macht und andere Abhandlungen über Geisteswissenschaft
I Die verborgene Macht
II Die Perversion der Wahrheit
III Das „Ich bin“
IV Bejahende Kraft
V Einreichung
VI Vollständigkeit
VII Das Prinzip der Führung
VIII Das Verlangen als Antriebskraft
IX Leichte Berührung
X Gegenwartswahrheit
XI Sie selbst
XII Religiöse Überzeugungen
XIII Eine Lektion von Browning
XIV Der Geist der Opulenz
XV Schönheit
XVI Trennung und Einheit
XVII Externalisierung
XVIII In den Geist der Sache eintauchen
XIX Die Bibel und das neue Denken
XX Jachin und Boas
XXI Hephzibah
XXII Geist und Hand
XXIII Die zentrale Steuerung
XXIV Was ist höheres Denken?
XXV Fragmente

Die Edinburgh-Vorlesungen über Geisteswissenschaft

Inhaltsverzeichnis
I. GEIST UND MATERIE.
II. DER HÖHERE MODUS DER INTELLIGENZ KONTROLLIERT DEN NIEDEREN.
III DIE EINHEIT DES GEISTES.
IV. SUBJEKTIVER UND OBJEKTIVER GEIST.
V. WEITERE ÜBERLEGUNGEN ZUM SUBJEKTIVEN UND OBJEKTIVEN GEIST.
VI. DAS GESETZ DES WACHSTUMS.
VII. EMPFANGSBEREITSCHAFT.
VIII. WECHSELSEITIGE WIRKUNG DES UNIVERSELLEN UND DES INDIVIDUELLEN VERSTANDES.
IX. URSACHEN UND BEDINGUNGEN.
X. INTUITION.
XI. HEILUNG.
XII. DER WILLE.
XIII. IN KONTAKT MIT DEM UNTERBEWUSSTEN GEIST.
XIV. DER KÖRPER.
XV. DIE SEELE.
XVI. DER GEIST.

I. GEIST UND MATERIE.

Inhaltsverzeichnis

Zu Beginn einer Vorlesung über Geisteswissenschaft ist es für den Dozenten nicht ganz einfach, sich auf die beste Methode zur Eröffnung des Themas festzulegen. Man kann sich dem Thema von vielen Seiten nähern, von denen jede ihre eigenen Vorteile hat. Nach reiflicher Überlegung bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass es für die Zwecke des vorliegenden Kurses keinen besseren Ausgangspunkt gibt als die Beziehung zwischen Geist und Materie. Ich wähle diesen Ausgangspunkt, weil uns der Unterschied - oder das, was wir dafür halten - zwischen ihnen so vertraut ist, dass ich davon ausgehen kann, dass er von allen anerkannt wird; und ich kann diesen Unterschied daher gleich mit den Adjektiven benennen, die wir gewöhnlich verwenden, um den natürlichen Gegensatz zwischen den beiden auszudrücken - lebendiger Geist und tote Materie. Diese Begriffe drücken unseren gegenwärtigen Eindruck vom Gegensatz zwischen Geist und Materie hinreichend genau aus, und rein äußerlich betrachtet ist dieser Eindruck zweifellos richtig. Der allgemeine Konsens der Menschheit hat Recht, wenn er auf die Beweise unserer Sinne vertraut, und jedes System, das uns sagt, dass wir dies nicht tun sollen, wird niemals eine dauerhafte Grundlage in einer gesunden und vernünftigen Gemeinschaft erhalten. Es ist nichts Falsches an den Beweisen, die einem gesunden Geist von den Sinnen eines gesunden Körpers übermittelt werden, aber der Punkt, an dem sich der Irrtum einschleicht, ist, wenn wir über die Bedeutung dieses Zeugnisses urteilen wollen. Wir sind daran gewöhnt, nur nach den äußeren Erscheinungen und nach bestimmten begrenzten Bedeutungen zu urteilen, die wir den Worten beimessen. Wenn wir aber beginnen, die wahre Bedeutung unserer Worte zu erforschen und die Ursachen zu analysieren, die den Erscheinungen zugrunde liegen, fallen unsere alten Vorstellungen allmählich von uns ab, bis wir schließlich zu der Tatsache erwachen, dass wir in einer völlig anderen Welt leben als der, die wir früher erkannt haben. Die alte begrenzte Denkweise ist unmerklich verschwunden, und wir entdecken, dass wir in eine neue Ordnung der Dinge eingetreten sind, in der alles Freiheit und Leben ist. Dies ist das Werk einer aufgeklärten Intelligenz, die aus der beharrlichen Entschlossenheit resultiert, herauszufinden, was die Wahrheit wirklich ist, unabhängig von vorgefassten Meinungen, die aus welcher Quelle auch immer stammen, der Entschlossenheit, ehrlich für uns selbst zu denken, anstatt zu versuchen, unser Denken für uns erledigen zu lassen. Und dann sollten wir uns zunächst einmal fragen, was wir mit der Lebendigkeit, die wir dem Geist zuschreiben, und der Leblosigkeit, die wir der Materie zuschreiben, wirklich meinen.

Zunächst sind wir vielleicht geneigt zu sagen, dass die Lebendigkeit in der Kraft der Bewegung besteht und die Leblosigkeit in ihrer Abwesenheit; aber eine kleine Untersuchung der jüngsten wissenschaftlichen Forschungen wird uns bald zeigen, dass diese Unterscheidung nicht tief genug geht. Es gehört heute zu den vollendeten Tatsachen der physikalischen Wissenschaft, dass kein Atom dessen, was wir „tote Materie“ nennen, ohne Bewegung ist. Vor mir auf dem Tisch liegt ein massiver Stahlklumpen, aber im Lichte der modernen Wissenschaft weiß ich, dass die Atome dieser scheinbar trägen Masse mit intensivster Energie vibrieren, ständig hin- und herschwirren, aufeinanderprallen und voneinander abprallen oder wie Miniatursonnensysteme umeinander kreisen, und zwar mit einer unaufhörlichen Schnelligkeit, deren komplexe Aktivität ausreicht, um die Vorstellungskraft zu verwirren. Die Masse mag als Masse träge auf dem Tisch liegen, aber sie ist keineswegs ohne das Element der Bewegung, sondern beherbergt die unermüdliche Energie, die die Teilchen mit einer Geschwindigkeit bewegt, gegen die die Geschwindigkeit eines Schnellzugs nichts ist. Es ist also nicht die bloße Tatsache der Bewegung, die der Unterscheidung zugrunde liegt, die wir instinktiv zwischen Geist und Materie machen; wir müssen tiefer gehen. Die Lösung des Problems wird niemals dadurch gefunden, dass man das Leben mit dem vergleicht, was wir als Leblosigkeit bezeichnen, und der Grund dafür wird später deutlich werden; aber der wahre Schlüssel ist durch den Vergleich eines Grades von Lebendigkeit mit einem anderen zu finden. Es gibt natürlich einen Sinn, in dem die Qualität der Lebendigkeit keine Abstufungen zulässt; aber es gibt einen anderen Sinn, in dem sie ganz und gar eine Frage des Grades ist. Wir zweifeln nicht an der Lebendigkeit einer Pflanze, aber wir wissen, dass sie etwas ganz anderes ist als die Lebendigkeit eines Tieres. Wiederum, welcher durchschnittliche Junge würde nicht einen Foxterrier einem Goldfisch als Haustier vorziehen? Oder, wieder, warum ist der Junge selbst ein Fortschritt gegenüber dem Hund? Die Pflanze, der Fisch, der Hund und der Junge sind alle gleichermaßen lebendig, aber es gibt einen Unterschied in der Qualität ihrer Lebendigkeit, an dem niemand zweifeln kann, und niemand würde zögern zu sagen, dass dieser Unterschied im Grad der Intelligenz liegt. Wie wir das Thema auch drehen und wenden, wir werden immer feststellen, dass das, was wir als „Lebendigkeit“ eines individuellen Lebens bezeichnen, letztlich an seiner Intelligenz gemessen wird. Es ist der Besitz einer höheren Intelligenz, der das Tier auf der Skala des Seins höher stellt als die Pflanze, den Menschen höher als das Tier, den intellektuellen Menschen höher als den Wilden. Die gesteigerte Intelligenz ruft Bewegungsformen einer höheren Ordnung in Gang, die ihr selbst entsprechen. Je höher die Intelligenz ist, desto vollständiger unterliegt die Bewegungsform ihrer Kontrolle. Wenn wir auf der Intelligenzskala absteigen, ist dieser Abstieg durch eine entsprechende Zunahme der automatischen Bewegung gekennzeichnet, die nicht der Kontrolle einer selbstbewussten Intelligenz unterliegt. Dieser Abstieg erfolgt allmählich von der erweiterten Selbsterkenntnis der höchsten menschlichen Persönlichkeit bis zu jener untersten Ordnung sichtbarer Formen, die wir als „Dinge“ bezeichnen und bei denen die Selbsterkenntnis völlig fehlt.

Wir sehen also, dass die Lebendigkeit des Lebens in der Intelligenz besteht - mit anderen Worten, in der Kraft des Denkens; und wir können daher sagen, dass die kennzeichnende Eigenschaft des Geistes der Gedanke ist, und im Gegensatz dazu können wir sagen, dass die kennzeichnende Eigenschaft der Materie die Form ist. Wir können uns die Materie nicht ohne Form vorstellen. Es muss eine Form geben, auch wenn sie für das physische Auge unsichtbar ist; denn Materie muss, um überhaupt Materie zu sein, Raum einnehmen, und die Einnahme eines bestimmten Raums impliziert notwendigerweise eine entsprechende Form. Aus diesen Gründen können wir als grundlegenden Satz festhalten, dass die charakteristische Eigenschaft des Geistes der Gedanke und die charakteristische Eigenschaft der Materie die Form ist. Dies ist eine radikale Unterscheidung, aus der sich wichtige Konsequenzen ergeben, und die der Student daher sorgfältig beachten sollte.

Form impliziert Ausdehnung im Raum und auch Begrenzung innerhalb bestimmter Grenzen. Der Gedanke impliziert weder das eine noch das andere. Wenn wir uns also vorstellen, dass das Leben in einer bestimmten Form existiert, assoziieren wir es mit der Vorstellung von räumlicher Ausdehnung, so dass man sagen kann, dass ein Elefant aus einer weitaus größeren Menge lebender Substanz besteht als eine Maus. Wenn wir aber an das Leben als die Tatsache des Lebendigen denken, verbinden wir es nicht mit der Vorstellung von Ausdehnung, und wir erkennen sofort, dass die Maus genauso lebendig ist wie der Elefant, ungeachtet des Größenunterschieds. Der wichtige Punkt dieser Unterscheidung ist, dass, wenn wir uns etwas als völlig frei von dem Element der Ausdehnung im Raum vorstellen können, es in seiner Gesamtheit überall vorhanden sein muss - d.h. an jedem Punkt des Raumes gleichzeitig. Die wissenschaftliche Definition von Zeit lautet, dass es sich um die Zeitspanne handelt, die ein Körper benötigt, um von einem bestimmten Punkt im Raum zu einem anderen zu gelangen. Wenn es also keinen Raum gibt, kann es nach dieser Definition auch keine Zeit geben; und daher muss die Vorstellung des Geistes, die ihn als frei vom Element des Raumes begreift, ihn auch als frei vom Element der Zeit begreifen; und wir stellen daher fest, dass die Vorstellung des Geistes als reiner Gedanke und nicht als konkrete Form die Vorstellung ist, dass er vollkommen unabhängig von den Elementen Zeit und Raum existiert. Daraus folgt, dass die Vorstellung von etwas, das auf dieser Ebene existiert, nur das repräsentieren kann, was hier und jetzt tatsächlich vorhanden ist. In dieser Sicht der Dinge kann nichts von uns entfernt sein, weder in der Zeit noch im Raum: Entweder ist die Idee völlig aufgelöst oder sie existiert als tatsächlich gegenwärtiges Wesen und nicht als etwas, das in der Zukunft sein wird, denn wo es keine zeitliche Abfolge gibt, kann es auch keine Zukunft geben. Wo es keinen Raum gibt, kann es auch keine Vorstellung von etwas geben, das sich in einer gewissen Entfernung von uns befindet. Wenn die Elemente von Zeit und Raum eliminiert werden, müssen alle unsere Vorstellungen von den Dingen notwendigerweise in einem universellen Hier und einem immerwährenden Jetzt bestehen. Dies ist zweifellos eine sehr abstrakte Vorstellung, aber ich möchte den Studenten bitten, sich zu bemühen, sie gründlich zu begreifen, da sie für die praktische Anwendung der Geisteswissenschaft von entscheidender Bedeutung ist, wie wir weiter unten sehen werden.

Das entgegengesetzte Konzept ist das der Dinge, die sich durch zeitliche und räumliche Bedingungen ausdrücken und so eine Vielzahl von Beziehungen zu anderen Dingen herstellen, wie z.B. zu Masse, Entfernung und Richtung oder zur zeitlichen Abfolge. Diese beiden Vorstellungen sind jeweils die Vorstellung des Abstrakten und des Konkreten, des Unbedingten und des Bedingten, des Absoluten und des Relativen. Sie stehen einander nicht im Sinne einer Unvereinbarkeit gegenüber, sondern sind jeweils das Komplement des anderen, und die einzige Realität liegt in der Kombination der beiden. Der Fehler des extremen Idealisten besteht in dem Versuch, das Absolute ohne das Relative zu verwirklichen, und der Fehler des extremen Materialisten besteht in dem Versuch, das Relative ohne das Absolute zu verwirklichen. Auf der einen Seite besteht der Fehler in dem Versuch, ein Innen ohne ein Außen zu verwirklichen, und auf der anderen Seite in dem Versuch, ein Außen ohne ein Innen zu verwirklichen; beide sind für die Bildung einer substanziellen Einheit notwendig.

III DIE EINHEIT DES GEISTES.

Inhaltsverzeichnis

Wir haben nun den Weg geebnet, um zu verstehen, was mit „der Einheit des Geistes“ gemeint ist. In der ersten Vorstellung vom Geist als dem Ursprung aller Dinge sehen wir eine universelle Substanz, die in diesem Stadium noch nicht in bestimmte Formen unterteilt ist. Dies ist keine Frage einer vergangenen Zeit, sondern besteht in jedem Augenblick aller Zeiten in der innersten Natur allen Seins; und wenn wir dies erkennen, sehen wir, dass die Trennung zwischen einer bestimmten Form und einer anderen eine tiefe essentielle Einheit in sich birgt, die als Träger aller verschiedenen Formen der Individualität wirkt, die aus ihr hervorgehen. Und wenn unser Denken tiefer in die Natur dieser alles hervorbringenden geistigen Substanz eindringt, sehen wir, dass sie nicht auf einen Teil des Raums beschränkt sein kann, sondern grenzenlos sein muss wie der Raum selbst, und dass die Vorstellung eines Teils des Raums, in dem sie nicht ist, unvorstellbar ist. Es ist eine jener intuitiven Wahrnehmungen, von denen sich der menschliche Verstand nie lösen kann, dass dieser ursprüngliche, alles erzeugende lebendige Geist der Unendlichkeit entsprechen muss, und wir können ihn daher nie anders als universell oder unendlich betrachten. Nun ist es eine mathematische Wahrheit, dass das Unendliche eine Einheit sein muss. Sie können nicht zwei Unendlichkeiten haben, denn dann wäre keine unendlich, jede wäre durch die andere begrenzt, und Sie können das Unendliche auch nicht in Bruchteile aufteilen. Das Unendliche ist mathematisch gesehen eine wesentliche Einheit. Dies ist ein Punkt, den man nicht genug betonen kann, denn daraus ergeben sich die wichtigsten Konsequenzen. Die Einheit als solche kann weder multipliziert noch geteilt werden, denn beide Vorgänge zerstören die Einheit. Wenn wir multiplizieren, erzeugen wir eine Vielzahl von Einheiten in der gleichen Größenordnung wie das Original; und wenn wir teilen, erzeugen wir eine Vielzahl von Einheiten in einer kleineren Größenordnung; und eine Vielzahl von Einheiten ist keine Einheit, sondern eine Vielheit. Wenn wir also unter die äußere Natur des Individuums zu dem innersten Prinzip seines Wesens vordringen wollen, aus dem seine Individualität entspringt, können wir dies nur tun, indem wir über die Vorstellung der individuellen Existenz hinausgehen und die Einheit des universellen Seins betrachten. Dies mag als rein philosophische Abstraktion erscheinen, aber der Student, der praktische Ergebnisse erzielen möchte, muss erkennen, dass diese abstrakten Verallgemeinerungen die Grundlage seiner praktischen Arbeit sind.

Die große Tatsache, die es bei einer Einheit zu erkennen gilt, ist, dass sie, weil sie eine einzige Einheit ist, überall dort, wo sie ist, auch das Ganze sein muss. In dem Moment, in dem wir es zulassen, dass unser Geist zu der Idee der Ausdehnung im Raum abschweift und sagt, dass ein Teil der Einheit hier und ein anderer dort ist, sind wir von der Idee der Einheit zu der von Teilen oder Fraktionen einer einzigen Einheit herabgestiegen, die in die Idee einer Vielzahl kleinerer Einheiten übergeht, und in diesem Fall haben wir es mit dem Relativen zu tun, oder mit der Beziehung, die zwischen zwei oder mehr Einheiten besteht, die also durch einander begrenzt sind, und haben so den Bereich der einfachen Einheit, die das Absolute ist, verlassen. Es ist daher eine mathematische Notwendigkeit, dass das ursprüngliche Lebensprinzip, weil es unendlich ist, eine einzige Einheit ist und folglich überall, wo es ist, in seiner Gesamtheit vorhanden sein muss. Da es aber unendlich oder grenzenlos ist, ist es überall, und daraus folgt, dass der gesamte Geist an jedem Punkt des Raumes im selben Moment anwesend sein muss. Der Geist ist also in seiner Gesamtheit allgegenwärtig, und dementsprechend ist es logisch richtig, dass in jedem Augenblick der gesamte Geist an jedem Punkt des Raumes konzentriert ist, auf den wir unsere Gedanken richten können. Dies ist die grundlegende Tatsache allen Seins, und aus diesem Grund habe ich den Weg dafür bereitet, indem ich die Beziehung zwischen Geist und Materie als die zwischen Idee und Form festgelegt habe, einerseits das Absolute, von dem die Elemente Zeit und Raum völlig abwesend sind, und andererseits das Relative, das von diesen Elementen völlig abhängig ist. Die große Tatsache ist, dass der reine Geist ständig im Absoluten existiert, ob er nun einen Körper hat oder nicht, und aus ihm fließen alle Phänomene des Seins, ob auf der mentalen oder der physischen Ebene. Das Wissen um diese Tatsache in Bezug auf den Geist ist die Grundlage aller bewussten spirituellen Handlungen, und daher wird in dem Maße, in dem wir diese Tatsache zunehmend erkennen, unsere Fähigkeit wachsen, durch die Wirkung unserer Gedanken äußerlich sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Das Ganze ist größer als sein Teil, und wenn wir durch die Anerkennung dieser Einheit den gesamten Geist in jedem Moment auf einen bestimmten Punkt konzentrieren können, schließen wir damit jede Individualisierung ein, mit der wir uns befassen wollen. Die praktische Bedeutung dieser Schlussfolgerung ist zu offensichtlich, als dass man sie näher erläutern müsste.

IV. SUBJEKTIVER UND OBJEKTIVER VERSTAND.

Inhaltsverzeichnis

Bis zu diesem Punkt war es notwendig, die Grundlagen der Wissenschaft durch die Darlegung höchst abstrakter allgemeiner Prinzipien zu legen, die wir durch rein metaphysische Überlegungen erreicht haben. Wir gehen nun zur Betrachtung bestimmter Naturgesetze über, die durch eine lange Reihe von Experimenten und Beobachtungen festgestellt wurden. Die volle Bedeutung und Wichtigkeit dieser Gesetze wird uns klar werden, wenn wir ihre Anwendung auf die allgemeinen Prinzipien sehen, die uns bis jetzt beschäftigt haben. Die Phänomene der Hypnose sind inzwischen so vollständig als wissenschaftlich fundierte Tatsachen anerkannt, dass es völlig überflüssig ist, die Frage ihrer Glaubwürdigkeit zu diskutieren. Zwei große medizinische Fakultäten haben sich auf sie gestützt, und in einigen Ländern sind sie Gegenstand einer speziellen Gesetzgebung geworden. Die Frage, die sich uns heute stellt, ist nicht die nach der Glaubwürdigkeit der Tatsachen, sondern die nach den richtigen Schlussfolgerungen, die daraus zu ziehen sind, und die richtige Einschätzung dieser Schlussfolgerungen ist eine der wertvollsten Hilfen für den Geisteswissenschaftler, denn sie bestätigt die Schlussfolgerungen der rein apriorischen Argumentation durch eine Reihe von experimentellen Beispielen, die die Richtigkeit dieser Schlussfolgerungen über jeden Zweifel erhaben machen.

Die große Wahrheit, die die Wissenschaft der Hypnose ans Licht gebracht hat, ist die duale Natur des menschlichen Geistes. Verschiedene Autoren sind sich uneinig darüber, ob diese Dualität aus dem Vorhandensein von zwei tatsächlich getrennten Gemütern in einem Menschen resultiert oder aus dem Wirken desselben Gemüts bei der Ausübung verschiedener Funktionen. Dies ist eine jener Unterscheidungen ohne Unterschied, die die Erschließung der Wahrheit so sehr behindern. Ein Mensch muss eine einzige Individualität sein, um überhaupt ein Mensch zu sein, und so ist das Endergebnis dasselbe, ob wir uns seine verschiedenen Arten geistigen Handelns als eine Reihe separater Köpfe vorstellen, die sozusagen am Faden seiner einen Individualität aufgereiht sind und jeder für einen bestimmten Zweck angepasst ist, oder als verschiedene Funktionen eines einzigen Geistes: In beiden Fällen haben wir es mit einer einzigen Individualität zu tun, und wie wir uns das Räderwerk des geistigen Mechanismus vorstellen können, ist lediglich eine Frage des Bildes, das uns die Natur seines Handelns am deutlichsten vor Augen führt. Der Einfachheit halber werde ich daher in diesen Vorlesungen von dieser doppelten Wirkung sprechen, als ob sie von zwei Köpfen ausginge, einem äußeren und einem inneren, und den inneren Geist werden wir den subjektiven Geist und den äußeren den objektiven nennen, mit welchen Bezeichnungen die Unterscheidung in der Literatur zu diesem Thema am häufigsten angegeben wird.

Eine lange Reihe sorgfältiger Experimente von hochqualifizierten Beobachtern, darunter Männer von Weltruf, hat einige bemerkenswerte Unterschiede zwischen der Tätigkeit des subjektiven und des objektiven Verstandes festgestellt, die sich kurz wie folgt zusammenfassen lassen. Der subjektive Verstand ist nur in der Lage, deduktiv und nicht induktiv zu denken, während der objektive Verstand beides kann. Deduktives Denken ist der reine Syllogismus, der zeigt, warum ein dritter Satz notwendigerweise resultieren muss, wenn zwei andere angenommen werden, der uns aber nicht dabei hilft, zu bestimmen, ob die beiden ursprünglichen Aussagen wahr sind oder nicht. Dies festzustellen ist Aufgabe des induktiven Denkens, das seine Schlussfolgerungen aus der Beobachtung einer Reihe von Fakten zieht. Die Beziehung zwischen den beiden Arten des Schlussfolgerns besteht darin, dass wir zunächst durch die Beobachtung einer ausreichenden Anzahl von Fällen induktiv zu dem Schluss kommen, dass ein bestimmtes Prinzip von allgemeiner Gültigkeit ist, und dann in den deduktiven Prozess eintreten, indem wir die Wahrheit dieses Prinzips annehmen und bestimmen, welches Ergebnis in einem bestimmten Fall aus der Hypothese seiner Wahrheit folgen muss. Das deduktive Denken geht also von der Richtigkeit bestimmter Hypothesen oder Annahmen aus, von denen es ausgeht: Es befasst sich nicht mit der Wahrheit oder Falschheit dieser Annahmen, sondern nur mit der Frage, welche Ergebnisse sich zwangsläufig ergeben müssen, wenn diese Annahmen wahr sind. Induktives Denken hingegen ist der Prozess, bei dem wir eine Reihe von Einzelbeispielen miteinander vergleichen, bis wir den gemeinsamen Faktor erkennen, der sie alle hervorbringt. Die Induktion erfolgt durch den Vergleich von Fakten, die Deduktion durch die Anwendung von universellen Prinzipien. Der subjektive Verstand wendet jedoch nur die deduktive Methode an. Unzählige Experimente an Personen im hypnotischen Zustand haben gezeigt, dass der subjektive Verstand nicht in der Lage ist, die für den induktiven Prozess notwendige Auswahl und den Vergleich vorzunehmen, sondern jede noch so falsche Suggestion annimmt. Wenn er jedoch einmal eine Suggestion angenommen hat, ist er streng logisch, wenn es darum geht, die richtigen Schlussfolgerungen daraus abzuleiten, und arbeitet jede Suggestion bis zum kleinsten Bruchteil der Ergebnisse aus, die sich daraus ergeben.

Daraus folgt, dass der subjektive Verstand vollständig unter der Kontrolle des objektiven Verstandes steht. Mit äußerster Treue reproduziert er alles, was der objektive Verstand ihm einprägt, und arbeitet es bis zu den endgültigen Konsequenzen aus. Und die Tatsachen der Hypnose zeigen, dass Ideen dem subjektiven Verstand sowohl durch den objektiven Verstand eines anderen als auch durch den seiner eigenen Individualität eingeprägt werden können. Dies ist ein äußerst wichtiger Punkt, denn von dieser Empfänglichkeit für die Suggestion durch die Gedanken eines anderen hängen alle Phänomene der Heilung, ob vorhanden oder nicht vorhanden, der Telepathie und dergleichen ab. Unter der Kontrolle des geübten Hypnotiseurs verändert sich die Persönlichkeit des Probanden für eine gewisse Zeit. Er glaubt, das zu sein, was der Operator ihm sagt: Er ist ein Schwimmer, der die Wellen durchbricht, ein Vogel, der durch die Lüfte fliegt, ein Soldat im Schlachtgetümmel, ein Indianer, der sein Opfer heimlich verfolgt: Kurz gesagt, er identifiziert sich für eine gewisse Zeit mit jeder Persönlichkeit, die ihm durch den Willen des Operators aufgeprägt wird, und spielt diese Rolle mit unnachahmlicher Genauigkeit. Aber die Experimente der Hypnose gehen noch weiter und zeigen, dass im subjektiven Geist Kräfte vorhanden sind, die weit über das hinausgehen, was der objektive Geist über die physischen Sinne ausübt: Kräfte des Gedankenlesens, der Gedankenübertragung, des Hellsehens und dergleichen, die sich häufig zeigen, wenn der Patient in den höheren mesmerischen Zustand versetzt wird. Damit haben wir den experimentellen Beweis für die Existenz transzendentaler Fähigkeiten in uns selbst, deren volle Entwicklung und bewusste Kontrolle uns in eine völlig neue Lebenssphäre versetzen würde.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Kontrolle unsere eigene sein muss und nicht die einer externen Intelligenz, sei sie nun im Fleisch oder außerhalb des Fleisches.

Aber die vielleicht wichtigste Tatsache, die hypnotische Experimente gezeigt haben, ist, dass der subjektive Geist der Erbauer des Körpers ist. Das subjektive Wesen im Patienten ist in der Lage, den Charakter der Krankheit, an der er leidet, zu diagnostizieren und geeignete Heilmittel aufzuzeigen, was auf ein physiologisches Wissen hindeutet, das dasjenige der bestausgebildeten Ärzte übertrifft, und auch auf ein Wissen über die Entsprechungen zwischen den krankhaften Zuständen der körperlichen Organe und den materiellen Heilmitteln, die Linderung verschaffen können. Und dann ist es nur noch ein Schritt weiter zu den zahlreichen Fällen, in denen die Anwendung von materiellen Heilmitteln völlig überflüssig ist und sie selbst direkt auf den Organismus einwirkt, so dass die vollständige Wiederherstellung der Gesundheit das Ergebnis der Suggestionen ist, die der Operator dem Patienten im hypnotischen Zustand macht.

Dies sind Tatsachen, die durch Hunderte von Experimenten, die von einer Vielzahl von Forschern in verschiedenen Teilen der Welt durchgeführt wurden, vollständig bewiesen wurden. Daraus können wir zwei äußerst wichtige Schlüsse ziehen: Erstens, dass der subjektive Geist an sich absolut unpersönlich ist, und zweitens, dass er der Erbauer des Körpers ist, oder anders gesagt, dass er die schöpferische Kraft im Individuum ist. Dass er an sich unpersönlich ist, zeigt sich an seiner Bereitschaft, jede Persönlichkeit anzunehmen, die der Hypnotiseur ihm aufzwingen will; und die unvermeidliche Schlussfolgerung ist, dass seine Verwirklichung der Persönlichkeit aus seiner Verbindung mit dem besonderen objektiven Verstand seiner eigenen Individualität hervorgeht. Welche Persönlichkeit auch immer der objektive Verstand ihm auferlegt, diese Persönlichkeit nimmt er an und handelt entsprechend; und da er der Erbauer des Körpers ist, wird er einen Körper aufbauen, der der Persönlichkeit entspricht, die ihm auf diese Weise aufgeprägt wurde. Diese beiden Gesetze des subjektiven Geistes bilden die Grundlage für das Axiom, dass unser Körper die Summe unserer Überzeugungen darstellt. Wenn wir der festen Überzeugung sind, dass der Körper allen möglichen Einflüssen unterliegt, die sich unserer Kontrolle entziehen, und dass dieses oder jenes Symptom zeigt, dass ein solcher unkontrollierbarer Einfluss auf uns einwirkt, dann wird diese Überzeugung dem subjektiven Verstand aufgeprägt, der sie aufgrund seiner Naturgesetze fraglos akzeptiert und die körperlichen Bedingungen entsprechend dieser Überzeugung gestaltet. Wiederum, wenn wir der festen Überzeugung sind, dass bestimmte materielle Heilmittel das einzige Mittel zur Heilung sind, dann finden wir in dieser Überzeugung die Grundlage der gesamten Medizin. Die Theorie der Medizin ist nicht unsolide; sie ist die streng logische Entsprechung des Wissens, das diejenigen, die sich auf sie verlassen, noch aufnehmen können, und sie handelt genau in Übereinstimmung mit ihrer Überzeugung, dass die Medizin in einer großen Anzahl von Fällen Gutes bewirkt, aber auch in vielen Fällen versagt. Daher ist die Heilkraft der Medizin für diejenigen, die noch nicht zu einer tieferen Erkenntnis des Naturgesetzes gelangt sind, eine äußerst wertvolle Hilfe bei der Linderung körperlicher Beschwerden. Der Irrtum, den es zu bekämpfen gilt, ist nicht der Glaube, dass die Medizin auf ihre Weise Gutes zu tun vermag, sondern der Glaube, dass es keinen höheren oder besseren Weg gibt.

Und dann, nach dem gleichen Prinzip, wenn wir erkennen, dass der subjektive Verstand der Erbauer des Körpers ist und dass der Körper keinen Einflüssen unterliegt, außer denen, die ihn durch den subjektiven Verstand erreichen, dann müssen wir dies

V. WEITERE ÜBERLEGUNGEN ZUM SUBJEKTIVEN UND OBJEKTIVEN GEIST.

Inhaltsverzeichnis

Eine intelligente Betrachtung der Phänomene der Hypnose wird uns zeigen, dass das, was wir den hypnotischen Zustand nennen, der normale Zustand des subjektiven Geistes ist. Er stellt sich selbst immer in Übereinstimmung mit einer Suggestion vor, die ihm entweder bewusst oder unbewusst an den objektiven Verstand, der ihn beherrscht, übermittelt wird, und er führt zu entsprechenden äußeren Ergebnissen. Die Abnormalität der durch die experimentelle Hypnose herbeigeführten Zustände besteht darin, dass die normale Kontrolle des objektiven Verstandes über den subjektiven Verstand des Einzelnen aufgehoben und durch eine andere Kontrolle ersetzt wird. Es ist daher eine Frage von höchster Wichtigkeit, in jedem Fall zu bestimmen, welcher Art die Suggestion sein soll und aus welcher Quelle sie stammt. Bevor wir jedoch die Quellen der Suggestion betrachten, müssen wir uns den Platz, den der subjektive Verstand in der Ordnung der Natur einnimmt, genauer vergegenwärtigen.

Wenn der Student den Ausführungen über die Anwesenheit eines intelligenten Geistes, der den ganzen Raum durchdringt und alle Materie durchdringt, gefolgt ist, wird er nun wenig Schwierigkeiten haben, diesen alles durchdringenden Geist als universellen subjektiven Verstand zu erkennen. Dass er als universeller Geist nicht die Eigenschaften des objektiven Geistes haben kann, ist ganz offensichtlich. Der universelle Geist ist die schöpferische Kraft in der gesamten Natur; und als die hervorbringende Kraft muss er zunächst die verschiedenen Formen hervorbringen, in denen der objektive Geist seine eigene Individualität erkennt, bevor diese individuellen Geister auf ihn zurückwirken können; und daher kann er als reiner Geist oder erste Ursache unmöglich etwas anderes sein als der subjektive Geist; und die durch das Experiment reichlich bewiesene Tatsache, dass der subjektive Geist der Baumeister des Körpers ist, zeigt uns, dass die Kraft des Schaffens durch Wachstum von innen heraus das wesentliche Merkmal des subjektiven Geistes ist. Daher können wir sowohl aufgrund von Experimenten als auch aufgrund von apriorischen Überlegungen sagen, dass wir überall dort, wo wir schöpferische Kraft am Werk finden, in der Gegenwart des subjektiven Geistes sind, sei es im großen Maßstab des Kosmos oder im kleinen Maßstab des Individuums. Wir können daher als Grundsatz festhalten, dass die universelle, alles durchdringende Intelligenz, die im zweiten und dritten Abschnitt betrachtet wurde, ein rein subjektiver Geist ist und daher dem Gesetz des subjektiven Geistes folgt, nämlich dass er für jede Anregung empfänglich ist und jede Anregung, die ihm aufgezwungen wird, bis zu ihren strengsten logischen Konsequenzen ausführen wird. Die unermessliche Bedeutung dieser Wahrheit mag dem Studenten auf den ersten Blick vielleicht nicht auffallen, aber ein wenig Nachdenken wird ihm die enormen Möglichkeiten zeigen, die darin stecken, und im abschließenden Abschnitt werde ich kurz auf die sehr ernsten Schlussfolgerungen eingehen, die sich daraus ergeben. Für den Augenblick wird es genügen, sich klarzumachen, dass der subjektive Geist in uns selbst derselbe subjektive Geist ist, der im gesamten Universum am Werk ist und die unendlich vielen natürlichen Formen hervorbringt, von denen wir umgeben sind, und der in gleicher Weise auch uns selbst hervorbringt. Man könnte ihn als den Träger unserer Individualität bezeichnen, und wir können unseren individuellen subjektiven Geist locker als unseren persönlichen Anteil am universellen Geist bezeichnen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass der universelle Verstand in Fraktionen aufgeteilt wird, und um diesen Fehler zu vermeiden, habe ich im dritten Abschnitt die wesentliche Einheit des Geistes erörtert. Um jedoch in der gegenwärtigen Phase des Fortschritts des Studenten allzu abstrakte Vorstellungen zu vermeiden, können wir bequem die Idee eines persönlichen Anteils am universellen subjektiven Verstand verwenden.

Unseren individuellen subjektiven Geist auf diese Weise zu erkennen, wird uns helfen, die große metaphysische Schwierigkeit zu überwinden, die sich uns bei unserem Bemühen stellt, die erste Ursache bewusst zu nutzen, mit anderen Worten, äußere Ergebnisse durch die Kraft unserer eigenen Gedanken zu schaffen. Letztlich kann es nur eine erste Ursache geben, nämlich den universellen Geist, aber weil er universell ist, kann er nicht als Universelles auf der Ebene des Individuellen und Partikulären wirken. Wenn er dies täte, würde er aufhören, universell zu sein und damit aufhören, die schöpferische Kraft zu sein, die wir einsetzen wollen. Andererseits impliziert die Tatsache, dass wir für ein bestimmtes Ziel arbeiten, unsere Absicht, diese universelle Kraft für einen bestimmten Zweck zu nutzen, und so befinden wir uns in dem Paradoxon, dass wir versuchen, das Universelle auf der Ebene des Partikularen wirken zu lassen. Wir wollen eine Verbindung zwischen den beiden Extremen auf der Skala der Natur herstellen, dem innersten schöpferischen Geist und einer bestimmten äußeren Form. Zwischen diesen beiden liegt eine große Kluft, und die Frage ist, wie sie überbrückt werden kann. Und hier bietet die Vorstellung von unserem individuellen subjektiven Geist als unserem persönlichen Anteil am universellen subjektiven Geist die Möglichkeit, die Schwierigkeit zu überwinden, denn einerseits steht er in unmittelbarer Verbindung mit dem universellen Geist und andererseits in unmittelbarer Verbindung mit dem individuellen objektiven oder intellektuellen Geist; und dieser wiederum steht in unmittelbarer Verbindung mit der Welt der Äußerlichkeit, die in Zeit und Raum bedingt ist; und so bildet die Beziehung zwischen dem subjektiven und dem objektiven Geist im Individuum die Brücke, die notwendig ist, um die beiden Extreme der Skala zu verbinden.

Der subjektive Verstand des Individuums kann also genauso als Organ des Absoluten betrachtet werden wie der objektive Verstand als Organ des Relativen, und um unseren Umgang mit diesen beiden Organen zu regeln, ist es notwendig zu verstehen, was die Begriffe „absolut“ und „relativ“ eigentlich bedeuten. Das Absolute ist die Vorstellung von einer Sache, die sie als in sich selbst bestehend und nicht in Beziehung zu etwas anderem betrachtet, d.h. die das Wesen der Sache betrachtet; und das Relative ist die Vorstellung von einer Sache, die sie als in Beziehung zu anderen Dingen stehend betrachtet, d.h. als von einer bestimmten Umgebung umgrenzt. Das Absolute ist der Bereich der Ursachen und das Relative ist der Bereich der Bedingungen. Wenn wir also die Bedingungen kontrollieren wollen, kann dies nur durch unsere Gedankenkraft geschehen, die auf der Ebene des Absoluten wirkt, was sie nur durch das Medium des subjektiven Geistes tun kann. Der bewusste Einsatz der schöpferischen Kraft des Denkens besteht in der Erlangung der Kraft des Denkens im Absoluten, und dies kann nur durch eine klare Vorstellung von der Wechselwirkung zwischen unseren verschiedenen geistigen Funktionen erreicht werden. Zu diesem Zweck kann sich der Student nicht stark genug einprägen, dass der subjektive Geist, egal in welchem Ausmaß, sehr empfindlich für Suggestionen ist und als schöpferische Kraft genau auf die Externalisierung derjenigen Suggestion hinarbeitet, die ihm am tiefsten eingeprägt ist. Wenn wir also irgendeine Idee aus dem Bereich des Relativen, wo sie durch die Bedingungen, die ihr durch die sie umgebenden Umstände auferlegt werden, begrenzt und eingeschränkt ist, in den Bereich des Absoluten übertragen wollen, wo sie nicht auf diese Weise eingeschränkt ist, dann wird uns die richtige Erkenntnis unserer geistigen Verfassung ermöglichen, dies mit einer klar definierten Methode zu tun.

Das Objekt unserer Begierde wird von uns notwendigerweise zunächst als etwas betrachtet, das in einer gewissen Beziehung zu den bestehenden Umständen steht, die dafür günstig oder ungünstig erscheinen können. Und was wir tun wollen, ist, das Element der Zufälligkeit zu beseitigen und etwas zu erreichen, das in sich selbst sicher ist. Dies bedeutet, auf der Ebene des Absoluten zu arbeiten, und zu diesem Zweck müssen wir uns bemühen, unserem subjektiven Verstand die Vorstellung von dem, was wir uns wünschen, völlig unabhängig von allen Bedingungen einzuprägen. Diese Trennung von den Elementen der Bedingung bedeutet, dass wir die Vorstellung von Zeit eliminieren müssen, und folglich müssen wir uns die Sache so vorstellen, als ob sie bereits tatsächlich existiert. Wenn wir dies nicht tun, arbeiten wir nicht bewusst auf der Ebene des Absoluten und setzen daher die schöpferische Kraft unserer Gedanken nicht ein. Die einfachste praktische Methode, sich diese Art des Denkens anzugewöhnen, besteht darin, sich vorzustellen, dass in der geistigen Welt ein geistiger Prototyp jeder existierenden Sache existiert, der die Wurzel der entsprechenden äußeren Existenz ist. Wenn wir uns auf diese Weise angewöhnen, den geistigen Prototyp als das wesentliche Wesen der Sache zu betrachten und die materielle Form als das Wachstum dieses Prototyps zum äußeren Ausdruck, dann werden wir sehen, dass der erste Schritt zur Erzeugung jeder äußeren Tatsache die Schaffung ihres geistigen Prototyps sein muss. Dieser Prototyp, der rein geistig ist, kann nur durch den Vorgang des Denkens gebildet werden, und um auf der geistigen Ebene Substanz zu haben , muss er als dort tatsächlich existierend gedacht werden. Diese Vorstellung wurde von Plato in seiner Lehre von den archetypischen Ideen und von Swedenborg in seiner Lehre von den Entsprechungen ausgearbeitet. Ein noch größerer Lehrer sagte: „Alles, was ihr bittet und betet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und ihr werdet es empfangen. (Markus xi. 24, R.V.) Der Unterschied der Zeitformen in dieser Passage ist bemerkenswert. Der Sprecher bittet uns zunächst zu glauben, dass unser Wunsch bereits erfüllt wurde, dass es sich um eine Sache handelt, die bereits erfüllt ist, und dann wird seine Erfüllung als eine Sache in der Zukunft folgen. Dies ist nichts anderes als eine prägnante Anweisung, wie wir die schöpferische Kraft des Denkens nutzen können, indem wir dem universellen subjektiven Verstand die bestimmte Sache, die wir uns wünschen, als eine bereits existierende Tatsache einprägen. Indem wir diese Richtung einschlagen, denken wir auf der Ebene des Absoluten und eliminieren alle Überlegungen über Bedingungen, die Begrenzungen und die Möglichkeit negativer Zufälle implizieren.

Indem wir unseren subjektiven Verstand intelligent einsetzen, erschaffen wir sozusagen einen Kern. Kaum ist er erschaffen, beginnt er eine Anziehungskraft auszuüben und zieht Material an sich heran, das seinem Charakter gleicht, und wenn wir diesen Prozess ungestört weiterlaufen lassen, wird er sich fortsetzen, bis eine äußere Form, die der Natur des Kerns entspricht, auf der Ebene des Objektiven und Relativen in Erscheinung tritt. Dies ist die universelle Methode der Natur auf jeder Ebene. Einige der fortschrittlichsten Denker der modernen physikalischen Wissenschaft haben in ihrem Bemühen, das große Geheimnis des ersten Ursprungs der Welt zu ergründen, die Bildung von so genannten „Wirbelringen“ postuliert, die aus einer unendlich feinen Ursubstanz entstanden sind. Sie sagen uns, dass ein solcher Ring, wenn er einmal im kleinsten Maßstab geformt und in Rotation versetzt wurde, nach allen bekannten Gesetzen der Physik unzerstörbar und seine Bewegung unaufhörlich sein muss, da er sich in reinem Äther bewegt und keiner Reibung unterliegt. Wenn sich zwei solcher Ringe einander nähern, würden sie durch das Gesetz der Anziehung zu einem Ganzen verschmelzen, und so weiter, bis sich schließlich die manifestierte Materie, wie wir sie mit unseren äußeren Sinnen wahrnehmen, gebildet hat. Natürlich hat niemand diese Ringe jemals mit dem physischen Auge gesehen. Sie gehören zu den Abstraktionen, die sich ergeben, wenn wir die beobachteten Gesetze der Physik und die unvermeidlichen Abläufe der Mathematik bis zu ihren notwendigen Konsequenzen verfolgen. Wir können die Dinge, die wir sehen können, nicht erklären, wenn wir nicht die Existenz anderer Dinge annehmen, die wir nicht sehen können; und die „Wirbeltheorie“ ist eine dieser Annahmen. Diese Theorie wurde nicht von Geisteswissenschaftlern aufgestellt, sondern von rein physikalischen Wissenschaftlern als die letzte Schlussfolgerung, zu der ihre Forschungen sie geführt haben, und diese Schlussfolgerung ist, dass alle unzähligen Formen der Natur ihren Ursprung im unendlich winzigen Kern des Wirbelrings haben, auf welche Weise auch immer der Wirbelring seinen Anfangsimpuls erhalten haben mag, eine Frage, mit der sich die physikalische Wissenschaft als solche nicht befasst.

So wie die Wirbeltheorie die Entstehung der anorganischen Welt erklärt, so erklärt die Biologie die Entstehung des lebenden Organismus. Auch dieser hat seinen Ursprung in einem primären Kern, der, sobald er sich gebildet hat, als Anziehungspunkt für die Bildung all jener physischen Organe fungiert, aus denen sich das vollkommene Individuum zusammensetzt. Die Wissenschaft der Embryologie zeigt, dass diese Regel ausnahmslos für die gesamte Tierwelt einschließlich des Menschen gilt; und die Botanik zeigt, dass dasselbe Prinzip auch in der Pflanzenwelt gilt. Alle Zweige der physikalischen Wissenschaft zeigen, dass jede vollendete Manifestation, gleich welcher Art und welchen Ausmaßes, mit der Bildung eines Kerns beginnt, der zwar unendlich klein ist, aber mit einer unstillbaren Anziehungskraft ausgestattet ist, die ihn dazu veranlasst, stetig an Kraft und Zielstrebigkeit zuzunehmen, bis der Wachstumsprozess abgeschlossen ist und die ausgereifte Form als vollendete Tatsache hervortritt. Wenn dies die universelle Methode der Natur ist, dann ist es nicht unnatürlich, anzunehmen, dass sie ihre Wirkung in einem Stadium entfalten muss, das weiter zurückliegt als die Bildung des materiellen Zellkerns. Sobald dieser entstanden ist, beginnt er durch das Gesetz der Anziehung auf der materiellen Ebene zu wirken. Aber was ist die Kraft, die den materiellen Kern hervorbringt? Ein kürzlich erschienenes Werk über die physikalische Wissenschaft gibt uns die Antwort: „In ihrem letzten Wesen mag die Energie für uns unverständlich sein, außer als Ausdruck der direkten Wirkung dessen, was wir Geist oder Wille nennen. Das Zitat stammt aus einer Vorlesung über „Wellen in Wasser, Luft und Äther“, die J. A. Fleming 1902 an der Royal Institution hielt. Und dann ist dies das Zeugnis der physikalischen Wissenschaft, dass die ursprüngliche Energie der Geist oder der Wille ist. Wir ziehen also nicht nur eine logische Schlussfolgerung aus bestimmten unvermeidlichen Intuitionen des menschlichen Geistes, sondern folgen auch der fortschrittlichsten physikalischen Wissenschaft, wenn wir sagen, dass die Wirkung des Geistes jenen Kern hervorbringt, der, wenn man ihn ungestört wachsen lässt, schließlich alle Bedingungen an sich zieht, die für seine Manifestation in äußerlich sichtbarer Form notwendig sind. Die einzige Handlung des Geistes ist das Denken. Aus diesem Grund schaffen wir durch unsere Gedanken die entsprechenden äußeren Bedingungen, weil wir dadurch den Kern schaffen, der seine eigenen Entsprechungen in der richtigen Reihenfolge zu sich zieht, bis sich das fertige Werk auf der äußeren Ebene manifestiert. Dies entspricht der streng wissenschaftlichen Auffassung des universellen Wachstumsgesetzes; und wir können daher das ganze Argument kurz zusammenfassen, indem wir sagen, dass unser Gedanke an etwas einen geistigen Prototyp davon bildet und somit einen Kern oder ein Anziehungszentrum für alle Bedingungen darstellt, die für seine letztendliche Äußerung durch ein dem Prototyp selbst innewohnendes Wachstumsgesetz notwendig sind.