Gescheiterte Pläne - Karl-Heinz Knacksterdt - E-Book

Gescheiterte Pläne E-Book

Karl-Heinz Knacksterdt

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Beschreibung

Welch eine zunächst verwirrende Geschichte in diesem Buch, die mit einem Mordprozess und einer Verurteilung beginnt. Eine große Liebe, die unter den Sternen der Wüste entwickelt und nach der Geburt eines kleinen Mädchens endet. Pläne, die sich nicht realisieren lassen, Vorhaben, die nicht durchgeführt werden. Vertrauen, das schändlich missbraucht wird. Misstrauen, Hass, Ehebruch, schließlich Mord. Ermittlungen. Verurteilung des Täters. Einsamkeit. Eine treue Männerfreundschaft. Anfechtung des Urteils, neue Erkenntnisse, Freispruch - ein Mann zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Wie sind die Zusammenhänge? Erkunden Sie es im Buch, denn die große Frage ist: Wer hat Beat Holsten ermordet?

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Seitenzahl: 239

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Mein Dank geht an Marlies Peters und Steffi Loesbrock für konstruktive Kritik und Unterstützung.

Ein besonderer Dank gebührt meiner lieben Frau Annelie für ihre unendliche Geduld.

Inhalt

I.

01 Das Urteil

17. Oktober 2014

II.

02 Ouvertüre

Ende 2001

03 Der Himmel über der Wüste

Frühjahr 2002

04 Glückliche Zeiten

Sommer 2002

05 Ehe und Job

Sommer 2002

06 Das Kind

Frühjahr 2004

07 Beat

Frühsommer 2006 / Herbst 2007

08 Der große Fehler

Herbst 2009

09 Ende einer Ehe

Herbst 2009

10 Doppeltes Spiel

November 2009

11 Scheidung

Sommer 2011

III.

12 Martins Gedankenspielereien

März 2012

13 Kurze Begegnung – Tanja

April 2012

14 Ein erster Schritt

Juni 2012

15 Abend unter Freunden

Juni 2012

16 Erste Planungen

Juni 2012

17 Feinplanung

Mitte 12/2012

18 Neue Regeln bei

Mitte 12/2012

19 Business as Usual

Anfang 2013

IV.

20 Der Tod des Beat H.

28.März 2013

21 Erste Befragung

28. März 2013

22 Die Vernehmung

29. März 2013

23 Im Dunkeln

17. Oktober 2014

24 Berufung?

Herbst 2017

25 Neue Ermittlungen

November 2017

26 Wie Linda Barowski es sieht

November 2017

27 Die Berufungsverhandlung Tag 1

29. Januar 2018

28 Die Nacht zum zweiten Tag

29. / 30. Jan.2018

29 Freiheit

31. Januar 2018

Die Personen

Martin Winkler *1949

Unternehmer (IT-Branche), Inhaber NewIT,

geschieden von

Tanja Holsten * 1977

geb. Beiling, seine Ex-Frau,

wiederverheiratet mit

Beat Holsten, IT-Entwickler

Anna * 2004

Tochter von Tanja und Martin

Thomas Rossmann, Freund, Strafverteidiger

Frau Bliemel, Haushälterin im Hause Winkler

Marie, Sekretärin bei NewIT

Tim Haller, Exfreund Tanjas

Billie Eilers, Freundin Tanjas

Daniel von Stetten, Kriminalhauptkommissar

Linda Barowski, Kriminalhauptkommissarin

.Teil 1

. 1 Das Urteil

17. Oktober 2014

Ruhe! Bitte erheben Sie sich von den Plätzen!“ Der Protokollführer ruft diesen Satz mit energischer Stimme in den Saal 12 des Landgerichtes im alten, bedrohlich erscheinenden Gerichtsgebäude. Hier findet der letzte Tag der Verhandlung des Schwurgerichtes mit der Urteilsverkündung gegen mich statt. Das Gemurmel im Saal, in dem sich etwa fünfzig Menschen versammelt haben, verstummt, ein kurzes Stuhlscharren ist zu hören, dann herrscht Stille. Das Gericht betritt durch eine Tür hinter dem Richtertisch den Raum, zuerst der Vorsitzende Richter, dann die Beisitzer, alle in ihren Roben, danach die beiden Schöffen. Richter und Schöffen setzen sich in ihre Sessel, bedächtig, würdevoll.

Ganz anders als bei meinem ersten Auftritt in einer Verhandlung, es war der Scheidungsprozess, gab und gibt es in diesem Falle ein relativ großes Publikum im Saal. Die Berichte in der lokalen Presse mit dem Titel „Badewannenmord“ haben für ein großes Interesse in der Bevölkerung gesorgt.

„Bitte nehmen Sie Platz“, sagt der Vorsitzende Richter zum Publikum. Die Zuhörer setzen sich, gespannt auf die Fortsetzung des Verfahrens, die Urteilsverkündung, wartend.

Ich höre während meines Ganges zum Sitzungsraum die Anweisungen des Justizwachtmeisters, ohne das ganze Geschehen zu realisieren – ich bin wie in Trance. Meine Begleiter führen mich an den Armen, die hinter dem Körper mit Handschellen zusammengehalten sind – selbst einfache Verrichtungen sind dadurch fast unmöglich. Die Justizbeamten verhalten sich, als sei ich ein auf der Flucht befindlicher Schwerverbrecher ...

Wir betreten den Gerichtssaal, man nimmt mir die Handschellen ab, im Saal erhebt sich Gemurmel.

Mein Anwalt wartet bereits auf mich: „Wo bleibt ihr denn? Der Richter ist schon ganz unruhig!“

„Ruhe bitte!“ Die Stimme des Vorsitzenden Richters ist energisch, es wird erneut still im Saal.

„Setzen!“, blafft mich einer der Beamten an, fügsam nehme ich Platz.

Der Vorsitzende, Dr. Johannes von Meyerhoff, eröffnet die Sitzung.

„Angeklagter, erheben Sie sich.“

Folgsam erhebe ich mich, ich empfinde das ganze Geschehen um mich herum wie eine schlechte Theateraufführung. Meine Gedanken haben jegliche klare, eindeutige Aktivität eingestellt – ich funktioniere nur noch!

Im hinteren Teil der Zuschauerreihen sehe ich Tanja, schwarz gekleidet, als sei sie zu meiner Beisetzung gekommen – irgendwie ist es ja auch die Beerdigung meiner bisherigen Existenz! Ich sehe sie zum ersten Mal seit ihrem Besuch bei mit in der U-Haft. Schwarz steht ihr ausgesprochen gut, stelle ich fest, aber das wusste ich auch schon in unserer gemeinsamen Zeit als glückliches Paar. Abgesehen von ihrer Blässe scheint mir, dass sie im Ganzen etwas voller geworden ist – eine schöne, interessante Frau ... Meine Tochter Anna durfte nicht in den Gerichtssaal, wie mir mein Anwalt vorhersagte – sie wird wohl wie an den anderen Verhandlungstagen bei einer Freundin sein, denke ich.

Das Gericht stellt die Anwesenheit der Prozessbeteiligten fest, wie es heißt, dann wendet sich der Vorsitzende Richter direkt an mich:

„Herr Winkler, an den vergangenen Sitzungstagen hat sich das Gericht bemüht, die Beweggründe zu erforschen, die Sie nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zu der schrecklichen Tat am 28. März des vergangenen Jahres getrieben haben. Wir haben Zeugen zum Tathergang und zu Ihnen befragt, Spuren der Tat wurden gesichert und kriminaltechnisch ausgewertet, Gutachter haben Ihre Schuldfähigkeit festgestellt, obwohl Sie in allen Verhandlungen Aussagen zur Sache verweigert haben. Bei den polizeilichen Vernehmungen waren Sie sehr zurückhaltend, ein Geständnis der Tat wäre hilfreich gewesen. Die Fragen der Staatsanwaltschaft haben Sie ja überwiegend unbeantwortet gelassen!

Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenklage haben am vorhergehenden Verhandlungstag ihre Plädoyers gehalten. Heute werden wir das Verfahren zu Ende bringen. Sie haben das letzte Wort, bevor sich das Gericht zur Urteilsfindung zurückzieht.“ Kurze Pause, der Richter fixiert mich mit seinem Blick.

Mein Anwalt stößt mich an. „Martin, du musst jetzt etwas sagen, das ist extrem wichtig. Aber überlege dir genau, was du sagen willst!“

Er erhebt sich, sieht zum Gericht hinüber: „Hohes Gericht, mein Mandant möchte eine Erklärung abgeben“.

„Angeklagter, Sie haben das Wort!“, sagt der Vorsitzende Richter.

Ich stehe von meinem Platz auf, sehe in die Runde. Mein Blick saugt sich geradezu an Tanja fest, an Tanja, mit der ich so wunderbare Jahre verbracht habe und die jetzt so sehr leidet, wie ich zu erkennen meine. Sie erwidert meinen Blick nur kurz, dann senkt sie wieder die Augen.

„Hohes Gericht! Ich danke Ihnen allen für die faire Behandlung, mit der Sie versucht haben, die Tat vom 28. März letzten Jahres zu bewerten. Die Staatsanwaltschaft hat sich akribisch bemüht, meine Schuld auf der Basis der polizeilichen Ermittlungen nachzuweisen.

Mein Verteidiger, der mich auch als Freund schon lange kennt, versuchte an den vorhergehenden Verhandlungstagen die mir gemachten Tatvorwürfe zu entkräften. Es gelang ihm nicht sehr gut, allerdings muss ich sagen, dass er natürlich auch er nicht in mich hineinschauen kann. Der Nebenklage kann ich keinen Vorwurf machen, ist sie doch von meiner Schuld an den Ereignissen damals fest überzeugt, und der Gutachter hat zu Recht festgestellt, dass ich voll schuldfähig bin.

Hohes Gericht, Sie werden jetzt über mein weiteres Leben zu befinden haben – Sein oder Nichtsein, Schuld oder Unschuld – das sind Ihre Aufgaben. Gehen Sie in Ihre Beratungen und fällen Sie ein weises Urteil. Jedoch: bevor Sie sich zurückziehen, möchte ich Ihnen noch etwas mit auf den Weg geben.“

Der Vorsitzende Richter schaut etwas verwirrt, ja verärgert, wegen meines 'Fast-Plädoyers': „Kommen Sie zum Schluss, Angeklagter, halten Sie keine Vorträge!“

„Mein letztes Wort ist, Hohes Gericht: Ich bin am Tode des Beat Holsten unschuldig!“

Ein Raunen geht durch den Gerichtssaal. Ich sehe Tanja, wie sie sich durch die Sitzreihe zum Ausgang drängt, den Saal verlässt.

Der Vorsitzende Richter und die anderen sehen sich verwundert an.

„Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück.“

Seine Stimme, die stets sehr souverän klang, wirkt auf mich leicht verunsichert.

Das Gericht erhebt sich von den Plätzen, verlässt den Saal, der Vorsitzende Richter vorweg. Ich nehme wieder Platz, Thomas, mein Anwalt, sieht mich erstaunt an: “Was zum Teufel hast du mir, hast du uns verschwiegen?“

Ich werde in einen Nebenraum geführt, Thomas darf mich begleiten.

Nach etwa zwei Stunden, die mir wie eine Ewigkeit erscheinen, ist eine Stimme auf dem Flur und im Saal zu hören: „Bitte nehmen Sie zur Urteilsverkündung Ihre Plätze wieder ein.“

Das Gericht betritt erneut den Saal, setzt sich würdevoll, der Vorsitzende Richter bleibt stehen.

„Angeklagter, das Gericht hat seine Entscheidung getroffen.“ Er macht eine kleine Denkpause, setzt sich kurz, blättert in seinen Unterlagen. Dann nickt er dem Protokollführer zu, bedeutet ihm, dass Zuhörer und Prozessbeteiligte zur Urteilsverkündung aufstehen mögen, erhebt sich zur Verkündung meines künftigen Schicksals erneut von seinem Platz.

„Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Aus den vor der Urteilsfindung ausgeführten Plädoyers haben wir uns, auch unter besonderer Berücksichtigung des Schlusswortes des Angeklagten, ein Bild seiner Persönlichkeit und des Tathergangs machen können.

Nach ausführlichen Beratungen, und glauben Sie mir, wir haben es uns als Gericht, auch angesichts Ihres bis zu der Tat untadeligen Lebenswandels, nicht leicht gemacht. Die Entscheidung des Gerichts wurde einstimmig getroffen, gegen dieses Urteil können Rechtsmittel eingelegt werden. Die Kosten des Verfahrens trägt der Angeklagte.“

Alles, was jetzt folgt, verschwimmt in meinem Kopf zu einem Brei aus Angst, Resignation, Schuldgefühlen und Verzweiflung – ich höre die Worte des Urteils und der darauffolgenden ausführlichen Begründung, bin aber nicht in der Lage, sie intellektuell zu deuten.

„Der Angeklagte wird für schuldig befunden ...gemäß § 227 StGB …schweren Fall … vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge zum Nachteil des Beat Holsten … Eine besondere Schwere der Schuld war nicht zu erkennen“, usw., usw.

Nur ein Wort aus dem ersten Satz der Urteilsbegründung bleibt präsent, und dieses Wort wird mich lebenslang verfolgen, das ist mir schon jetzt absolut klar: „SCHULDIG!“

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, senkt der Vorsitzende Richter die Stimme: „Die Sitzung ist geschlossen. Der Angeklagte ist bis zur Rechtskraft des Urteils wieder in die Untersuchungshaft zurückzuführen.“

Das Gericht einschließlich der Schöffen verlässt den Sitzungssaal, danach ist die Sitzung geschlossen. Das Publikum diskutiert noch einige Minuten das Urteil – neun Jahre und sechs Monate Haft. Im Saal kehrt Ruhe ein.

Mein Freund und Anwalt Thomas Rossmann sagt irgendetwas zu mir wie „wir reden später, ich melde mich bei dir – wir werden Rechtsmittel einlegen“, dann zieht er die Robe aus, rollt sie zusammen, packt sie zusammen mit seinen Unterlagen in die dunkelbraune Aktentasche, verlässt ebenfalls den Sitzungssaal, nicht ohne mir noch „Kopf hoch, mein Freund, das ist noch nicht das Ende!“ zuzurufen.

Ich werde wieder gefesselt, die Beamten verlassen mit mir den Ort meiner größten Demütigung.

Der direkte Weg zum Hof des Gerichtsgebäudes ist meinen beiden Bewachern und mir verwehrt. Um zum Transportwagen zu gelangen, müssen wir wegen irgendwelcher Bauarbeiten über den breiten Flur vor den Sitzungssälen gehen, begafft von neugierigen Besuchern.

„PAPA …!“, gellt ein Schrei zu meiner Überraschung aus dem Munde meiner Anna, meiner geliebten Tochter, über den Flur. „PAPA!“

Ich bleibe stehen, drehe mich um, der Beamte, der mich führt, sieht mich unwirsch an, reißt an meinem Arm. Nur etwa zwanzig Meter entfernt stehen meine inzwischen recht groß gewordene Anna und Tanja. Das tränenüberströmte Mädchen wird von ihrer Mutter mit versteinertem, unbewegtem Gesicht am Arm festgehalten, von mir fortgezogen.

Noch einmal gellt der Schrei des Mädchens – es scheint mir wie ein Hilfeschrei – über den langen Flur, vielfach als Echo von den Wänden des alten Gemäuers zurückgeworfen.

„Papaaa!“

Die Beamten zerren mich durch eine Seitentür in ein enges Treppenhaus, Kontakte zur Familie sind mir ab sofort nur mit richterlicher Erlaubnis gestattet. Meine erbärmliche Zukunft hat gerade erst begonnen, was mag noch alles auf mich zukommen?

Welche Zukunft? Habe ich eine erwähnenswerte Zukunft?

.Teil 2

. 2 Ouvertüre

Ende 2001

Das Haus Winkler in einer ruhigen Seitenstraße des Villenviertels stammt aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, als Martins Eltern es mit einem schönen Blick auf die Dobbenwiesen bauen ließen.

Einige Stufen führen von einem kleinen Vorplatz hinauf zu einer dunklen Eichentür, stilvoll mit Messingbeschlägen und einem Türklopfer in Form eines Pferdehufes versehen – Martins Vater war ein Pferdenarr. Öffnet sich die Tür, wird der Blick in eine hohe, geräumige Eingangshalle frei, von der die verschiedenen Räume zu erreichen sind. Die imposante Halle ist stilvoll, aber sparsam mit eichenen Möbeln ausgestattet, jedes Teil steht exakt am optisch richtigen Platz.

Geradeaus führt ein Gang durch eine gläserne Tür zum großen Garten hinter dem Haus, der von Martha wunderschön mit kunstvoll arrangierten Büschen und Blumenrabatten gestaltet wurde.

Nach dem Tode seiner ersten Frau Martha hat sich Martin in der Tat in seinem wunderschönen Haus geradezu vergraben. Als sie noch gesund war, wurden in Haus und Garten wunderschöne Feste mit Freunden und Geschäftspartnern gefeiert. Er kann sich an so viele schöne Stunden erinnern, die Alben mit den Fotos hat er ein ums andere Mal angesehen und in sich „hineingetrauert“, wie Frau Bliemel immer sagt.

Frau Bliemel ist die gute Seele des Hauses – so jedenfalls hat schon Martha sie immer bezeichnet. Sie kümmert sich um das leibliche Wohl der Bewohner und Gäste, hält Haus und Garten, manchmal gemeinsam mit Handwerkern, in Ordnung. Ohne sie wäre Martin verloren, nachdem seine Frau vor längerer Zeit an einem Krebsleiden verstorben war. Nach ihrem Tod war Martin tagelang nicht ansprechbar, bis er sich entschied, die Arbeit in seiner Firma wieder aufzunehmen.

Die Männerfreundschaft zwischen ihm und Thomas Rossmann hat ihm in dieser Zeit sehr geholfen, seine Einsamkeit und Trauer zumindest ein wenig zu verarbeiten.

„Du musst endlich wieder einmal raus aus deiner Höhle, mein Freund, ich sehe mir das nicht mehr lange mit an!“

Thomas Rossmann, seines Zeichens Strafverteidiger und guter alter Freund von Martin, nahm einen Schluck von dem guten Roten, den er sich und seinem Gast kredenzt hatte.

„Ständig sitzt du nur in deinem Haus und grübelst vor dich hin, oder du bist im Büro und vergräbst dich hinter deinen Projektunterlagen!“

Martin setzte noch seinen Bauern von g7 auf g5, reagierte so auf den ersten Zug von Thomas.

Sie hatten sich, viel zu selten eigentlich in den vergangenen drei Jahren, endlich wieder einmal zu einer Schachpartie bei Thomas zusammengesetzt. Seit dem Tod seiner geliebten Martha hatte er sich völlig zurückgezogen. Keine Theaterbesuche mehr, keine Urlaubsreisen, kaum Besuche von und bei Freunden – er war zu einem richtigen Eigenbrötler geworden!

„Du hast vielleicht Recht, mein Lieber, aber mir fehlt für irgendwelche Freizeitaktivitäten jeder Schwung! Es ist so leer geworden in meinem Haus, Martha hat unsere privaten Kontakte immer sehr gepflegt, du weißt von den fröhlichen Gesellschaftsabenden in Haus und Garten, es war immer so wunderbar! Du hast Recht, ich wiederhole mich: Ich bin sehr einsam. Wenn du nicht wärest, der mich immer wieder aus meinem Loch holt ...“

„Na, na, als Loch würde ich deine wunderbare Hütte hier im Villenviertel ja nun nicht gerade bezeichnen! Aber dieses Haus braucht mal wieder ein wenig Leben, wenn du verstehst, was ich meine, mit einer älteren Haushälterin ist es nicht getan! Ich setze dir jetzt ein Ultimatum, lieber Martin: Wenn du noch einmal mit mir beim Schach zusammensitzen willst, musst du vorher eine richtige schöne Urlaubsreise machen, damit du auf andere Gedanken kommst!“

„Du bist heute ziemlich unfair auf diesem Gebiet mir gegenüber! Wie soll ich das denn machen, die Firma braucht mich, und ich wüsste auch nicht, wohin ich reisen sollte. Nein, nein, ich werde hier zuhause versuchen, wieder seelisch 'auf die Beine zu kommen', du hilfst mir ja schon jetzt dabei.“

„Martin, ich bleibe bei meiner Meinung: Du musst raus, ein wenig weite Welt schnuppern – sonst gibt es keine Schachpartie mehr hier! Du musst nicht unbedingt auf die Malediven oder nach Hawaii zum Surfen – wie wäre es mit Kultur? Vielleicht Ägypten?“

„Was soll ich denn da so allein? Mich mit vergammelten Mumien unterhalten? Ich will nicht!“

Während der Unterhaltung ging die Partie weiter, allerdings war Martin einigermaßen unkonzentriert – er gab sich auf allen Feldern geschlagen.

„Du gehst morgen in ein Reisebüro und informierst dich erst einmal, und dann sehen wir weiter. Denk an mein Ultimatum!“ Er zieht erneut mit dem Springer. „Und übrigens: Schach!“ Ein triumphierender Blick trifft Martin. „Und matt!“

„Du hast gewonnen, mein lieber Freund, morgen buche ich eine Reise. Aber wehe dir: bei unserer nächsten Partie gehst du jämmerlich baden!“

. 3 Der Himmel über der Wüste

Frühjahr 2002

Martin hatte sich den Rat seines besten Freundes tatsächlich zu Herzen genommen und eine Pauschalreise nach Ägypten gebucht. Insgesamt sechzehn Tage in Kairo und Luxor sollten es werden, verbunden durch eine einwöchige Fahrt durch die Libysche Wüste. Seine Pflichten im Büro hatten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen, größere Schwierigkeiten waren nicht zu befürchten.

„Soll ich dich zum Flughafen bringen, damit du vor der Reise nicht noch abspringst?“ fragte ihn Thomas am Abend vor Reisebeginn, als sie eine vor einigen Tagen begonnene Schachpartie zu Ende spielten. „Nein, mein Freund, danke für dein Angebot. Ich nehme den Wagen nach Hannover, da startet der Zubringerflug nach Frankfurt – und ich werde ganz bestimmt nicht abspringen!“

Der Flug mit Egypt Air ab Frankfurt nach Kairo verlief problemlos, trotz der uralten, in der Kabine mit einer Blümchen-Tapete dekorierten alten Boeing-Maschine. Bereits die Ankunft in der aufregenden, hektischen und für ihn ziemlich exotischen Stadt beeindruckte ihn sehr – sie war so ganz anders als die Städte in der westlichen Welt, die er aus beruflichen Gründen in der Vergangenheit besucht hatte.

Das Hotel war gut und einigermaßen komfortabel, das Personal und der in der Hotelhalle Dienst tuende Polizist freundlich und höflich – alles schien gut zu werden.

In den Tagen in Kairo wollte er 'in Eigenregie' die riesige, quirlige Stadt erkunden, natürlich die Pyramiden samt Sphinx, die Zitadelle mit der wunderbaren Alabaster-Moschee, das Koptische Museum auf dem Gelände der römischen Festung „Babylon“ und noch vieles mehr standen auf seinem Besuchsprogramm.

In der Stadt war er immer mit einem Taxi unterwegs, er mietete sich einen Wagen mit Fahrer jeweils zum Tagessatz, soweit man überhaupt von Tarifen sprechen konnte. Zu seinem Erstaunen kamen die Fahrer immer wieder zur rechten Zeit zum verabredeten Zeitpunkt zurück, nachdem er die jeweilige Sehenswürdigkeit ausführlich besichtigt hatte –die Preise hielten sich in Grenzen.

Die fünf Tage in Kairo, die den Auftakt der Reise machten, waren ausgefüllt mit Besichtigungen, die vielen Eindrücke waren schon verwirrend. Der quirlige Straßenverkehr, der anscheinend ohne alle Regeln stattfand, erstaunte ihn ein ums andere Mal.

Wenn er freie Zeit im Hotel verbrachte, zum Beispiel zwischen zwei Besichtigungsvorhaben, schrieb und zeichnete er in seinem Reiseskizzenbuch. Viele der Seiten wurden mit Zeichnungen der Gebäude und Denkmäler ausgeschmückt, ergänzt jeweils um Notizen zu Zeit und Ort.

Am vorerst letzten Abend in Kairo vor der gebuchten Wüstentour saß er in der Lobby des Hotels und skizzierte gerade das sehr beeindruckende Stadttor Bab Zuweila, als SIE in einem der Sessel der Sitzgruppe ihm gegenüber Platz nahm.

„Guten Abend, verzeihen Sie bitte die Störung, aber Sie sind doch auch aus Deutschland?“ sprach sie ihn mit einer Stimme an, die ihn bei seiner Antwort stottern ließ.

„Jjjja, bin ich – dddarf ich mich vorstellen? Mmmein Nnname ist Martin Winkler aus Oldenburg.“

„Aus welchem Oldenburg?“

„In Oldenburg.“

„Schade, der andere Ort ist näher an Kiel, dort lebe ich!“

Ein Lächeln, nein, DAS Lächeln huschte wie ein Frühlingswind über ihr Gesicht.

„Ich bin Tanja, Tanja Beiling, ich freue mich.“ Sie war sich ihrer Wirkung auf Männer durchaus bewusst und schien sich über seine Verlegenheit ein wenig zu amüsieren.

Martin war normalerweise ziemlich redegewandt, aber bei dieser Frau verschlug es ihm die Sprache. Sein Beruf, in dem er häufig Projekt-Präsentationen der entwickelten Produkte seiner sehr erfolgreichen Firma vorzunehmen hatte, erforderte eine gute Rhetorik und Ausdrucksweise, aber hier und heute hatte der Eindruck, den diese Frau auf ihn machte, ihm fast die Sprache verschlagen. Ihre Stimme, ihr wie aus feinstem Porzellan geformte Gesicht, die langen blonden Haare, die anscheinend perfekte Figur – er fand keine Worte für einen Smalltalk.

„Sind Sie Künstler? Darf ich mal sehen, was Sie gerade gezeichnet haben?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, erhob sie sich von ihrem Sessel, trat ganz nahe an ihn heran, beugte sich über sein Reiseskizzenbuch. Ihr dezentes Parfum ließ seinen Atem stocken – „Welch eine Frau!“.

„Oh, das Bab Zuweila, sehr schön, ich habe es mir gerade gestern angesehen, Herr Winkler, sehr schön“, ihre Stimme jagte ihm Schauer über den Rücken, „darf ich die anderen Zeichnungen auch sehen?“

Martin nickte wortlos und überreichte ihr das Heft, in dem sie sehr interessiert blätterte und ein ums andere Mal begeisterte Worte fand: „Haben Sie schon einmal überlegt, so etwas beruflich zu machen? Die Zeichnungen sind wirklich wunderschön!“

„Ach, wissen Sie“, Martin hatte seine Sprache wiedergefunden, „das ist nur ein kleines Hobby von mir. Früher, als ich noch mit meiner verstorbenen Frau gereist bin, habe ich dazu auch noch Texte formuliert – so sind damals richtige Reiseberichte entstanden. Aber seit ihrem Tode ...“

Martin schluckte ein wenig, ein genauer Beobachter hätte die Tränen in seinen Augen entdecken können, aber so genau schaute ihm Frau Beiling nicht ins Gesicht, sie blätterte noch immer im Skizzenbuch.

„Oh, das tut mir sehr leid, Herr Winkler“, war dann schließlich doch ihre Reaktion.

Es wurde im Hotel in Kairo ein langer Abend mit langen, intensiven Gesprächen. Zu Martins Überraschung wurde er bei der Verabschiedung von Frau Beiling gefragt: „Nehmen Sie morgen auch an der Wüstentour teil?“

Martin konnte sein Glück kaum fassen. Mit dieser Frau gemeinsam unterwegs sein, das war mehr, als er zu träumen gewagt hatte. Es war ihm gerade noch möglich, zustimmend zu nicken!

Nach einer kurzen, von Träumen an Frau Beiling geprägten Nacht, die wie die vorhergehenden Nächte durch die lautstarken Gebetsrufe der Muezzin bei Beginn der Morgendämmerung abrupt beendet wurde, erwachte er, noch todmüde. Die Dusche weckte seine Lebensgeister, vor allem, weil das warme Wasser nach etwa dreißig Sekunden versagte - dennoch: Es würde ein schöner, ein guter Tag werden, wenn er an seine neue Bekannte dachte …

Der Morgen fand Tanja Beiling und Martin wie zufällig am selben Frühstückstisch – allerdings, so muss man sagen, hatte Martin an einem freien Tisch im Frühstücksraum auf den Moment gewartet, in sie die Halle und anschließend den Frühstücksraum betrat. Ihre Augen schweiften umher, so, als hielte sie nach ihm Ausschau. Sie entdeckte ihn und kam zielstrebig zu ihm an den Tisch.

„Guten Morgen, Frau Beiling!“

Er war ein wenig aufgeregt, ob sich die angenehme Situation von gestern Abend heute wiederholen liesse?

„Hallo, Herr Winkler, guten Morgen. Haben Sie gut geschlafen? Sie sehen noch etwas müde aus.“

„Danke für Ihre Nachfrage, ja, doch, sehr gut – aber die Rufe der Muezzin bei Sonnenaufgang. Wollen Sie sich zu mir setzen?“

„Sehr gern, Herr Winkler, vielleicht können wir ja heute unser interessantes Gespräch von gestern Abend fortsetzen?“

Sie hatten über die Sehenswürdigkeiten dieser niemals schlafenden Stadt und ihre wunderbaren Moscheen, die Zitadelle, das koptische Museum und noch so vieles gesprochen ...

Natürlich willigte er sofort ein – er konnte ihr schließlich unmöglich davon erzählen, dass sie seine Träume in der vergangenen Nacht beherrscht hatte. Diese Frau hatte ihn, daran hatte er keinen Zweifel, in ihren Bann gezogen.

Er nahm sich etwas umständlich Kaffee aus der auf dem Tisch stehenden Kanne.

„Haben Sie schon genaue Informationen, wann die Tour durch das New Valley beginnt? Wir haben dann ja vielleicht Zeit, unsere Bekanntschaft im Bus zu vertiefen, wenn Sie möchten!“ Tanja sah ihr Gegenüber intensiv an, dem fast das Croissant aus der Hand fiel.

„Äh, ja, ich meine, so etwa um zehn, steht am Infobrett.“ Martin war im Beisein dieser Frau sofort verwirrt. „Reiß dich zusammen, Martin!“, ging ihm durch den Sinn.

Das Frühstück war irgendwann zu Ende, sie gingen zum Lift, fuhren in die vierte Etage, in denen ihre Zimmer lagen. Martin war vom dezenten Duft ihres Parfums, von ihrer ganzen Erscheinung erneut irritiert. Er war versucht, diese Frau zu küssen – die Tür des Liftes, der sich gerade öffnete, verhinderte es gerade noch!

„Bis gleich! Und bitte vergessen Sie nicht Ihr Skizzenbuch, es wäre schade“, gurrte ihre sanfte Stimme.

„Bis gleich!“

Auch Tanja fühlte sich von der Nähe des Mannes sehr angezogen – nach einer aus ihrer Sicht vorhergehenden unerfreulichen Beziehung war sie jetzt einem näheren Kennenlernen Martin Winklers nicht abgeneigt. „Interessanter Typ, ein bisschen zu alt eigentlich, anscheinend vermögend, gebildet – ich glaube, ich will ihn für mich gewinnen“.

Pünktlich um zehn Uhr stand der Bus vor der Tür – nein, kein Bus, sondern da standen zwei mit jeweils vier, fünf Sitzreihen ausgestattete, geländegängige ehemalige Militär-Lkw.

Nach dem Verstauen ihres Gepäcks auf dem Dach durch den Fahrer und den Reiseleiter enterten sie den Wagen und nahmen Platz, nachdem sie sich den anderen Fahrgästen vorgestellt hatten.

Die Mitreisenden sahen neugierig zu ihnen herüber, als sie zustiegen und sich setzten.

In der ersten Reihe, direkt hinter dem Fahrer, saß ein älterer Herr mit einem jungen Mann an seiner Seite – Vater und Sohn, wie sich später herausstellte, auf der anderen Seite des Mittelganges der Reiseleiter, neben ihm ein Holztablett mit einem riesigen Berg frischgebackener Fladenbrote, deren Duft durch das ganze Fahrzeug zog.

Hinter ihm war ein älteres Ehepaar zu finden, sehr gut informiert über die Pharaonen und die ägyptische Götterwelt, was der ganzen Gruppe manches Mal von Nutzen war. Die zweite Reihe wurde komplettiert durch zwei Damen mittleren Alters, pensionierte Gymnasiallehrerinnen aus Wanne-Eickel, die im Verlaufe der Tour etwas 'nervig' wurden, weil sie die Organisation von Essen und Schlafen und überhaupt das ganze Programm mit kritischen Kommentaren versahen.

Die dritte Reihe war von zwei fröhlichen jungen Paaren belegt. Sie kannten sich anscheinend schon längere Zeit und hatten diese Reise gemeinsam gebucht. Wie sich später herausstellte, waren es Studenten und Studentinnen aus Hamburg – hier herrschte vom ersten Augenblick an ein fröhliches Miteinander.

Die meisten der Sitzreihen in 'ihrem' Wagen waren also bereits von anderen Mitreisenden besetzt, so dass Frau Berger und Herrn Winkler nur noch die Plätze in der letzten Reihe blieben, eine Tatsache, die beiden nicht unangenehm war – blieben die Sitze neben ihnen doch leer.

„Wollen wir uns nicht duzen? Wir werden doch in den nächsten Tagen viele Stunden miteinander verbringen ...“. Die Initiative ging schon wieder von Tanja aus.

„Sehr gern, ich bin Martin!“

„Und ich heiße Tanja. Und jetzt fehlt noch der Bruderschaftskuss!“

Tanja schlang die Arme um ihn – ihr Kuss war deutlich mehr als eine „Verbrüderung“, das war ein Versprechen, nein, eher eine Verheißung!

„Oh!“, war seine Reaktion auf diese Aktion seiner Begleiterin.

Sie sah ihn an, mit einem langen intensiven Blick aus ihren grünen Augen. Ihr Haar fiel in Locken über ihre Schultern, ihr dezent geschminkter, noch leicht geöffneter Mund versprach mehr.

„Du sagtest 'oh', Martin? Ist etwas nicht in Ordnung?“

Martin sah ihr in die Augen, versank fast darin. Dann nahm er sich ein Herz und küsste sie erneut, intensiv, lange. Von dieser Minute an war er dieser Frau völlig verfallen.

Die Fahrt ging zunächst fast ausschließlich auf asphaltierten Straßen durch die Libysche Wüste. Zunächst lag die große Oase Baharia auf der Fahrtstrecke. Nach etwa 100 Kilometern traf die kleine Safari auf den ersten von noch vielen folgenden Militärposten, denen der Reiseleiter jeweils die Liste der Fahrtteilnehmer zu zeigen und das nächste Ziel zu nennen hatte – eine Folge der faktischen Militärherrschaft im Lande und auch der permanenten Angst der Regierung vor Terroristen geschuldet.

Ein rustikales Mittagessen abseits der Piste in dem kleinen Ort El-Haĩz, von den Dorfbewohnern auf ausgelegten Decken und Planen liebevoll angerichtet, führte die ganze Reisegruppe weiter zusammen. Die Weiterfahrt ging über El-Bawiti, die 'Hauptstadt' der Oase mit ihren ca. 30.000 Einwohnern zu ihrem Nachtcamp in unmittelbarer Nachbarschaft eines kleinen Dorfes. Beim Abendessen, von den Frauen des Dorfes zuvor gekochtes und danach gegrilltes Hühnerfleisch und Tee, sehr süß und mit Minze verfeinert, fanden sich insbesondere die Kinder des Dorfes in unserer „Touristen-Runde“ ein.

Die Übernachtung am Rande des Dorfes sollte in Zelten stattfinden, die Reiseleiter hatten dafür sogar Schlafsäcke bereitgestellt, denn die Nächte in der Wüste waren kühl.

Es gab keinen Grund, weshalb Tanja und Martin getrennt schlafen sollten, aber es ergab sich so. Tanja zog zusammen mit einer jungen Frau aus dem anderen Fahrzeug in eines, Martin gemeinsam mit dem älteren Herrn aus der ersten Reihe in ein anderes Zelt, dessen Sohn zog es vor, im Wagen zu übernachten.

Romantik pur war von den Organisatoren vorgesehen, deshalb sollte auch die zweite Übernachtung der Tour in Zelten am Fuße einer großen Sicheldüne erfolgen. Zunächst aber mussten die Zelte aufgebaut werden, für jeweils zwei Personen war eines vorgesehen.

„Welch eine glückliche Fügung, sollte ich diesmal tatsächlich mit meiner Traumfrau gemeinsam in einem Zelt übernachten 'müssen'?“, dachte Martin und freute sich auf den weiteren Abend. Eine fröhliche Runde am Lagerfeuer, auf dem Weg eingekauftes Bier und mehr oder weniger geistreiche Gespräche, immer wieder durch herzliches Lachen unterbrochen, machten diesen ersten Abend für alle zu einem ganz besonderen Erlebnis.