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Wien, Ende der 1920er Jahre: Marianne bricht aus der Verlobung mit dem Metzger Oskar aus, um mit dem Tunichtgut Alfred frei zu leben, von dem sie ein Kind bekommt. Es folgt ein sozialer und moralischer Abstieg. Klassenlektüre und Textarbeit einfach gemacht: Die Reihe »Reclam XL – Text und Kontext« erfüllt alle Anforderungen an Schullektüre und Bedürfnisse des Deutschunterrichts: * Schwierige Wörter werden am Fuß jeder Seite erklärt, ausführlichere Wort- und Sacherläuterungen stehen im Anhang. * Ein Materialienteil mit Text- und Bilddokumenten erleichtert die Einordnung und Deutung des Werkes im Unterricht. * Natürlich passen auch weiterhin alle Lektüreschlüssel, Erläuterungsbände und Interpretationen dazu! E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
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Seitenzahl: 213
Ödön von Horváth
Reclam XL | Text und Kontext
Reclam
2019, 2022 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen
Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen
Made in Germany 2022
RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
ISBN978-3-15-961466-3
ISBN der Buchausgabe 978-3-15-016141-8
www.reclam.de
Geschichten aus dem Wiener Wald
Personen
Erster Teil
Zweiter Teil
Dritter Teil
Anhang
1. Zur Textgestalt
2. Anmerkungen
3. Leben und Zeit
4. »Alles wackelt« – Die späten 1920er Jahre
5. Zur Form des Dramas
6. Zum Personal des Dramas
7. Horváths Sprache
8. Deutungsansätze
9. Die Uraufführung der Geschichten aus dem Wiener Wald
Rezensionen der Uraufführung
10. Literaturhinweise
Fußnoten
Volksstück in drei Teilen
ALFRED
DIE MUTTER
DIE GROSSMUTTER
DER HIERLINGER FERDINAND
VALERIE
OSKAR
IDA
HAVLITSCHEK
RITTMEISTER
EINE GNÄDIGE FRAU
MARIANNE
ZAUBERKÖNIG
ZWEI TANTEN
ERICH
EMMA
HELENE
DER DIENSTBOT
BARONIN
BEICHTVATER
DER MISTER
DER CONFERENCIER
Das Stück spielt in unseren Tagen, und zwar in Wien, im Wiener Wald und draußen in der Wachau.
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit.
Vor einem Häuschen am Fuße einer Burgruine. Alfred sitzt im Freien und verzehrt mit gesegnetem Appetit Brot, Butter und sauere Milch – seine Mutter bringt ihm gerade ein schärferes Messer.
In der Luft ist ein Klingen und Singen – als verklänge irgendwo immer wieder der Walzer »Geschichten aus dem Wiener Wald« von Johann Strauß.
Und in der Nähe fließt die schöne blaue Donau.
DIE MUTTER
(sieht Alfred zu – plötzlich ergreift sie seine Hand, in der er das Messer hält, und schaut ihm tief in die Augen).
ALFRED
(stockt und starrt sie mit vollem Munde misstrauisch an. – Stille).
DIE MUTTER
(streicht ihm langsam über das Haar). Das ist schön von dir, mein lieber Alfred – dass du nämlich deine liebe Mutter nicht total vergessen hast, lieber Alfred –
ALFRED.
Aber wieso denn total vergessen? Ich wär ja schon längst immer wieder herausgekommen, wenn ich nur dazugekommen wär – aber heutzutag kommt doch schon keiner mehr dazu, vor lauter Krise und Wirbel! Wenn mich jetzt mein Freund, der Hierlinger Ferdinand, nicht mitgenommen hätt mit seinem Kabriolett, wer weiß, wann wir uns wiedergesehen hätten!
DIE MUTTER.
Das ist sehr aufmerksam von deinem Freund, dem Herrn von Hierlinger.
ALFRED.
Er ist überhaupt ein reizender Mensch. In einer guten halben Stund holt er mich wieder ab.
[8]DIE MUTTER.
Schon?
ALFRED.
Leider!
DIE MUTTER.
Dann iss bitte nicht die ganze sauere Milch zusammen, ich hab sonst nichts da zum Antragen –
ALFRED.
Der Hierlinger Ferdinand darf ja gar keine sauere Milch essen, weil er eine chronische Nikotinvergiftung hat. Er ist ein hochanständiger Kaufmann. Ich hab öfters mit ihm zu tun.
DIE MUTTER.
Geschäftlich?
ALFRED.
Auch das.
(Stille.)
DIE MUTTER.
Bist du noch bei der Bank?
ALFRED.
Nein.
DIE MUTTER.
Sondern?
(Stille.)
ALFRED.
Ich taug nicht zum Beamten, das bietet nämlich keine Entfaltungsmöglichkeiten. Die Arbeit im alten Sinne rentiert sich nicht mehr. Wer heutzutag vorwärts kommen will, muss mit der Arbeit der anderen arbeiten. Ich hab mich selbständig gemacht. Finanzierungsgeschäfte und so – (er verschluckt sich und hustet stark).
DIE MUTTER.
Schmeckts?
ALFRED.
Jetzt wär ich aber fast erstickt.
DIE MUTTER.
Ich freu mich nur, dass es dir schmeckt.
(Stille.)
ALFRED.
Apropos ersticken: wo steckt denn die liebe Großmutter?
DIE MUTTER.
Mir scheint, sie sitzt in der Küch und betet.
ALFRED.
Betet?
DIE MUTTER.
Sie leidet halt an Angst.
ALFRED.
Angst?
(Stille.)
DIE MUTTER.
Vergiss ihr nur ja nicht zu gratulieren – nächsten Monat wird sie achtzig, und wenn du ihr nicht gratulierst, dann hab ich hier wieder die Höll auf Erden. Du bist doch ihr Liebling.
[9]ALFRED.
Ich werds mir notieren. (Er notiert es sich.) Großmutter gratulieren. Achtzig. (Er erhebt sich, da er nun satt ist.) Das ist ein biblisches Alter. (Er sieht auf seine Armbanduhr.) Ich glaub, es wird Zeit. Der Hierlinger muss jeden Moment erscheinen. Es ist auch noch eine Dame dabei.
DIE MUTTER.
Was ist das für eine Dame?
ALFRED.
Eine ältere Dame.
(Stille.)
DIE MUTTER.
Wie alt?
ALFRED.
So mittel.
DIE MUTTER.
Hat sie Geld?
ALFRED.
Ich hab nichts mit ihr zu tun.
(Stille.)
DIE MUTTER.
Eine reiche Partie ist nicht das Letzte. Du hast halt die Richtige noch nicht gefunden.
ALFRED.
Möglich! Manchmal möcht ich ja schon so Kinder um mich herum haben, aber dann denk ich mir immer wieder: nein, es soll halt nicht sein –
DIE GROSSMUTTER
(tritt mit ihrer Schale sauerer Milch aus dem Häuschen). Frieda! Frieda!
DIE MUTTER.
Na, wo brennts denn?
DIE GROSSMUTTER.
Wer hat mir denn da was von meiner saueren Milch gestohlen?
DIE MUTTER.
Ich. Weil der liebe Alfred noch so einen starken Gusto gehabt hat.
(Stille.)
DIE GROSSMUTTER.
Hat er gehabt? Hat er gehabt? – Und da werd ich gar nicht gefragt? Als ob ich schon gar nicht mehr da wär – (zur Mutter) tät dir so passen!
ALFRED.
Bäääh! (Er streckt ihr die Zunge heraus.)
(Stille.)
DIE GROSSMUTTER.
Bäääh! (Sie streckt ihm die Zunge heraus.)
(Stille.)
DIE GROSSMUTTER
(kreischt). Jetzt möcht ich überhaupt [10]keine Milch mehr haben! Da! (Sie schüttet die Schale aus.)
DER HIERLINGER FERDINAND (kommt mit Valerie, einer hergerichteten Fünfzigerin im Autodress).
ALFRED.
Darf ich bekannt machen: das ist meine Mutter und das ist mein Freund Ferdinand Hierlinger – und Frau Valerie – und das dort ist meine liebe Großmutter –
DIE MUTTER.
Das ist sehr schön von Ihnen, Herr von Hierlinger, dass Sie mir den Alfred herausgebracht haben – ich danke Ihnen, danke –
DER HIERLINGER FERDINAND.
Aber ich bitte, meine Herrschaften! Das ist doch alles nur selbstverständlich! Ich hätt Ihnen ja den Alfred schon öfters herausgebracht – der liebe Alfred hätte ja nur ein Wörterl verlauten dürfen.
DIE MUTTER.
Nur ein Wörterl?
DER HIERLINGER FERDINAND.
Wie gesagt – (er stockt, da er merkt, dass er sich irgendwie verplappert hat).
(Peinliche Stille.)
VALERIE.
Aber schön haben Sies hier heraußen –
DIE MUTTER.
Wollen die Herrschaften vielleicht mal auf den Turm?
DER HIERLINGER FERDINAND.
Auf was für einen Turm?
DIE MUTTER.
Auf unseren Turm da –
DER HIERLINGER FERDINAND.
Ich bitte, gehört denn da diese hochromantische Ruine den Herrschaften?
DIE MUTTER.
Nein, die gehört dem Staat. Wir verwalten sie nur. Wenn die Herrschaften wollen, führ ich die Herrschaften hinauf – nämlich dem Besteiger bietet sich droben eine prächtige Fernsicht und eine instruktive Rundsicht.
DER HIERLINGER FERDINAND.
Aber gern, sehr gern! Zu charmant, gnädige Frau!
DIE MUTTER
(lächelt verlegen). Aber oh bitte! (Zu Valerie.) Die Dame kommen doch auch mit?
VALERIE.
Danke, danke – es tut mir schrecklich leid, aber [11]ich kann nicht so hoch hinauf, weil ich dann keine Luft krieg –
DIE MUTTER.
Also dann auf Wiedersehen! (Ab mit dem Hierlinger Ferdinand.)
VALERIE
(zu Alfred). Dürft ich mal den Herrn um eine kleine Information bitten?
ALFRED.
Was gibts denn?
DIE GROSSMUTTER (setzt sich an das Tischchen und horcht, hört aber nichts).
VALERIE.
Du hast mich wieder mal betrogen.
ALFRED.
Sonst noch was gefällig?
VALERIE.
Der Hierlinger erzählt mir grad, dass beim letzten Rennen in Saint-Cloud nicht die Quote hundertachtundsechzig, sondern zweihundertzweiundzwanzig herausgelaufen worden ist –
ALFRED.
Der Hierlinger lügt.
VALERIE.
Und das Gedruckte da lügt auch? (Sie hält ihm eine Rennzeitung unter die Nase.)
(Stille.)
VALERIE
(triumphierend). Na?
ALFRED.
Nein, du bist halt keine richtige Frau. Du stoßt mich ja direkt von dir – mit derartigen Methoden –
VALERIE.
Du wirst mir jetzt das geben, was mir gebührt. Siebenundzwanzig Schilling. S’il vous plaît!
ALFRED
(gibt ihr das Geld). Voilà!
VALERIE.
Merci! (Sie zählt nach.)
ALFRED.
Kleinliche Person.
VALERIE.
Ich bin keine Person! Und von heut ab bitte ich es mir aus, dass du mir immer eine schriftliche Quittung –
ALFRED
(unterbricht sie). Bild dir nur ja nichts ein, bitte!
(Stille.)
VALERIE.
Alfred, du sollst mich doch nicht immer betrügen –
ALFRED.
Und du sollst nicht immer so misstrauisch zu mir sein – das untergräbt doch nur unser Verhältnis. Du [12]darfst es doch nicht übersehen, dass ein jeder Mensch Licht- und Schattenseiten hat, das ist normal. Und ich kann dir nur flüstern: eine rein menschliche Beziehung wird erst dann echt, wenn man was voneinander hat. Alles andere ist larifari. Und in diesem Sinne bin ich auch dafür, dass wir jetzt unsere freundschaftlich-geschäftlichen Beziehungen nicht deshalb abbrechen, weil die anderen für uns etwa ungesund sind –
VALERIE
(unterbricht ihn). Nein, pfui! Pfui –
ALFRED.
Na siehst du! Jetzt hast du ja schon wieder einen anderen Kopf auf! Es wär doch auch zu leichtsinnig von dir, um nicht zu sagen, übermütig! Was mach ich denn aus deinem Ruhegehalt, Frau Kanzleiobersekretärswitwe? Dadurch, dass ich eine Rennplatzkapazität bin, wie? Durch meine glückliche Hand beziehen Frau Kanzleiobersekretärswitwe das Gehalt eines aktiven Ministerialdirigenten erster Klass! – Was ist denn schon wieder los?
VALERIE.
Ich hab jetzt nur an das Grab gedacht.
ALFRED.
An was für ein Grab?
VALERIE.
An sein Grab. Immer, wenn ich das hör: Frau Kanzleiobersekretär – dann muss ich an sein Grab denken.
(Stille.)
VALERIE.
Ich kümmer mich zu wenig um das Grab. Meiner Seel, ich glaub, es ist ganz verwildert –
ALFRED.
Valerie, wenn ich morgen in Maisons-Laffitte gewinn, dann lassen wir sein Grab mal gründlich herrichten. Halb und halb.
VALERIE (küsst plötzlich seine Hand).
ALFRED.
Nein, nicht so –
DIE STIMME DES HIERLINGER FERDINAND
(vom Turm). Alfred! Alfred! Es ist wunderschön heroben, und ich komm gleich runter!
ALFRED
(ruft hinauf). Ich bin bereit! (Er fixiert Valerie.) Was? Du weinst?
[13]VALERIE
(weinerlich). Aber keine Idee – (sie betrachtet sich in ihrem Taschenspiegel). Gott, bin ich wieder derangiert – höchste Zeit, dass ich mich wieder mal rasier – (sie schminkt sich mit dem Lippenstift und summt dazu den »Trauermarsch« von Chopin).
DIE GROSSMUTTER.
Alfred!
ALFRED (nähert sich ihr).
DIE GROSSMUTTER.
Wann kommst du denn wieder? Bald?
ALFRED.
Sicher.
DIE GROSSMUTTER.
Ich hab so Abschiede nicht gern, weißt du. – Dass dir nur nichts passiert, ich hab oft so Angst –
ALFRED.
Was soll mir denn schon passieren?
(Stille.)
DIE GROSSMUTTER.
Wann gibst du mir denn das Geld zurück?
ALFRED.
Sowie ich es hab.
DIE GROSSMUTTER.
Ich brauch es nämlich.
ALFRED.
Zu was brauchst du denn dein Geld?
DIE GROSSMUTTER.
Nächsten Monat werd ich achtzig – und ich möcht um mein eigenes Geld begraben werden, ich möcht keine milden Gaben, du kennst mich ja –
ALFRED.
Mach dir nur keine Sorgen, Großmama!
Von links nach rechts. Oskars gediegeneFleischhauerei mit halben Rindern und Kälbern, Würsten, Schinken und Schweinsköpfen in der Auslage. Daneben eine Puppenklinik mit Firmenschild »Zum Zauberkönig« – mit Scherzartikeln, Totenköpfen, Puppen, Spielwaren, Raketen, Zinnsoldaten und einem Skelett im Fenster. Endlich: eine kleine Tabak-Trafik mit Zeitungen, Zeitschriften und [14]Ansichtspostkarten vor der Tür. Über der Puppenklinik befindet sich ein Balkon mit Blumen, der zur Privatwohnung des Zauberkönigs gehört.
OSKAR (mit weißer Schürze; er steht in der Tür seiner Fleischhauerei und manikürt sich mit seinem Taschenmesser; ab und zu lauscht er, denn im zweiten Stock spielt jemand auf einem ausgeleierten Klavier die »Geschichten aus dem Wiener Wald« von Johann Strauß).
IDA (ein elfjähriges, herziges, mageres, kurzsichtiges Mäderl, verlässt mit ihrer Markttasche die Fleischhauerei und will nach rechts ab, hält aber vor der Puppenklinik und betrachtet die Auslage).
HAVLITSCHEK (der Gehilfe Oskars, ein Riese mit blutigen Händen und ebensolcher Schürze, erscheint in der Tür der Fleischhauerei; er frisst eine kleine Wurst und ist wütend).
Dummes Luder, dummes –
OSKAR.
Wer?
HAVLITSCHEK
(deutet mit seinem langen Messer auf Ida). Das dort! Sagt das dumme Luder nicht, dass meine Blutwurst nachgelassen hat – meiner Seel, am liebsten tät ich so was abstechen, und wenn es dann auch mit dem Messer in der Gurgel herumrennen müsst, wie die gestrige Sau, dann tät mich das nur freuen!
OSKAR
(lächelt). Wirklich?
IDA (fühlt Oskars Blick, es wird ihr unheimlich; plötzlich rennt sie nach rechts ab).
HAVLITSCHEK (lacht).
RITTMEISTER(kommt von links; er ist bereits seit dem Zusammenbruch pensioniert und daher in Zivil; jetzt grüßt er Oskar).
OSKAR UND HAVLITSCHEK (verbeugen sich – und der Walzer ist aus).
RITTMEISTER.
Also das muss ich schon sagen: die gestrige Blutwurst – Kompliment! First class!
OSKAR.
Zart, nicht?
[15]RITTMEISTER.
Ein Gedicht!
OSKAR.
Hast du gehört, Havlitschek?
RITTMEISTER.
Ist er derjenige welcher?
HAVLITSCHEK.
Melde gehorsamst: Ja, Herr Rittmeister!
RITTMEISTER.
Alle Achtung!
HAVLITSCHEK.
Herr Rittmeister sind halt ein Kenner. Ein Gourmand. Ein Weltmann.
RITTMEISTER
(zu Oskar). Ich bin seinerzeit viel in unserer alten Monarchie herumtransferiert worden, aber ich muss schon sagen: Niveau. Niveau!
OSKAR.
Ist alles nur Tradition, Herr Rittmeister!
RITTMEISTER.
Wenn Ihr armes Mutterl selig noch unter uns weilen würde, die hätt eine Freude an ihrem Sohn.
OSKAR
(lächelt geschmeichelt). Es hat halt nicht sollen sein, Herr Rittmeister.
RITTMEISTER.
Wir müssen alle mal fort.
OSKAR.
Heut vor einem Jahr ist sie fort.
RITTMEISTER.
Wer?
OSKAR.
Meine Mama, Herr Rittmeister. Nach dem Essen um halb drei – da hatte sie unser Herrgott erlöst.
(Stille.)
RITTMEISTER.
Ist denn das schon ein Jahr her?
(Stille.)
OSKAR.
Entschuldigens mich bitte, Herr Rittmeister, aber ich muss mich jetzt noch in Gala werfen – für die Totenmess. (Ab.)
RITTMEISTER
(reagiert nicht; ist anderswo). (Stille.)
RITTMEISTER.
Wieder ein Jahr – bis zwanzig gehts im Schritt, bis vierzig im Trab, und nach vierzig im Galopp –
(Stille.)
HAVLITSCHEK
(frisst nun wieder). Das ist ein schönes Erdbegräbnis gewesen von der alten gnädigen Frau.
RITTMEISTER.
Ja, es war sehr gelungen – (er lässt ihn stehen und nähert sich der Tabak-Trafik, hält einen Augenblick [16]vor dem Skelett in der Puppenklinik; jetzt spielt wieder jemand im zweiten Stock, und zwar den Walzer »Über den Wellen«).
HAVLITSCHEK (sieht dem Rittmeister nach, spuckt die Wursthaut aus und zieht sich zurück in die Fleischhauerei).
VALERIE (erscheint in der Tür ihrer Tabak-Trafik).
RITTMEISTER (grüßt).
VALERIE (dankt).
RITTMEISTER.
Dürft ich mal die Ziehungsliste?
VALERIE (reicht sie ihm aus dem Ständer von der Tür).
RITTMEISTER.
Küss die Hand! (Er vertieft sich in die Ziehungsliste; plötzlich bricht der Walzer ab, mitten im Takt.)
VALERIE
(schadenfroh). Was haben wir denn gewonnen, Herr Rittmeister? Das große Los?
RITTMEISTER
(reicht ihr die Ziehungsliste wieder zurück). Ich hab überhaupt noch nie was gewonnen, liebe Frau Valerie. Weiß der Teufel, warum ich spiel! Höchstens, dass ich meinen Einsatz herausbekommen hab.
VALERIE.
Das ist halt das Glück in der Liebe.
RITTMEISTER.
Gewesen, gewesen!
VALERIE.
Aber Herr Rittmeister! Mit dem Profil!
RITTMEISTER.
Das hat nicht viel zu sagen – wenn man nämlich ein wählerischer Mensch ist. Und eine solche Veranlagung ist eine kostspielige Charaktereigenschaft. Wenn der Krieg nur vierzehn Tage länger gedauert hätt, dann hätt ich heut meine Majorspension.
VALERIE.
Wenn der Krieg vierzehn Tag länger gedauert hätt, dann hätten wir gesiegt.
RITTMEISTER.
Menschlichem Ermessen nach –
VALERIE.
Sicher. (Ab in ihre Tabak-Trafik.)
MARIANNE (begleitet eine gnädige Frau aus der Puppenklinik – jedes Mal, wenn diese Ladentür geöffnet wird, ertönt statt eines Klingelzeichens ein Glockenspiel).
RITTMEISTER (blättert nun in einer Zeitung und horcht).
[17]DIE GNÄDIGE FRAU.
Also ich kann mich auf Sie verlassen?
MARIANNE.
Ganz und gar, gnädige Frau! Wir haben doch hier das erste und älteste Spezialgeschäft im ganzen Bezirk – gnädige Frau bekommen die gewünschten Zinnsoldaten, garantiert und pünktlich!
DIE GNÄDIGE FRAU.
Also nochmals, nur damit keine Verwechslungen entstehen: drei Schachteln Schwerverwundete und zwei Schachteln Fallende – auch Kavallerie bitte, nicht nur Infanterie – und dass ich sie nur übermorgen früh im Haus hab, sonst weint der Bubi. Er hat nämlich am Freitag Geburtstag, und er möcht doch schon so lang Sanitäter spielen –
MARIANNE.
Garantiert und pünktlich, gnädige Frau! Vielen Dank, gnädige Frau!
DIE GNÄDIGE FRAU.
Also adieu! (Ab nach links.)
DER ZAUBERKÖNIG (erscheint auf seinem Balkon, in Schlafrock und mit Schnurrbartbinde).
Marianne! Bist du da?
MARIANNE.
Papa?
ZAUBERKÖNIG.
Wo stecken denn meine Sockenhalter?
MARIANNE.
Die rosa oder die beige?
ZAUBERKÖNIG.
Ich hab doch nur mehr die rosa!
MARIANNE.
Im Schrank links oben, rechts hinten.
ZAUBERKÖNIG.
Links oben, rechts hinten. Difficile est, satiram non scribere. (Ab.)
RITTMEISTER
(zu Marianne). Immer fleißig, Fräulein Marianne! Immer fleißig!
MARIANNE.
Arbeit schändet nicht, Herr Rittmeister.
RITTMEISTER.
Im Gegenteil. Apropos: wann darf man denn gratulieren?
MARIANNE.
Zu was denn?
RITTMEISTER.
Na zur Verlobung.
ZAUBERKÖNIG
(erscheint wieder auf dem Balkon). Marianne!
RITTMEISTER.
Habe die Ehre, Herr Zauberkönig!
ZAUBERKÖNIG.
Habe die Ehre, Herr Rittmeister! Marianne. Zum letzten Mal: wo stecken meine Sockenhalter?
MARIANNE.
Wo sie immer stecken.
[18]ZAUBERKÖNIG.
Was ist das für eine Antwort, bitt ich mir aus! Einen Ton hat dieses Ding an sich! Herzig! Zum leiblichen Vater! Wo meine Sockenhalter immer stecken, dort stecken sie nicht.
MARIANNE.
Dann stecken sie in der Kommod.
ZAUBERKÖNIG.
Nein.
MARIANNE.
Dann im Nachtkastl.
ZAUBERKÖNIG.
Nein.
MARIANNE.
Dann bei deinen Unterhosen.
ZAUBERKÖNIG.
Nein.
MARIANNE.
Dann weiß ich es nicht.
ZAUBERKÖNIG.
Jetzt frag ich aber zum allerletzten Mal: wo stecken meine Sockenhalter?
MARIANNE.
Ich kann doch nicht zaubern!
ZAUBERKÖNIG
(brüllt sie an). Und ich kann doch nicht mit rutschende Strümpf in die Totenmess! Weil du meine Garderob verschlampst! Jetzt komm aber nur rauf und such du! Aber avanti, avanti!
MARIANNE (ab in die Puppenklinik – und jetzt wird der Walzer »Über den Wellen« wieder weitergespielt).
ZAUBERKÖNIG (lauscht).
RITTMEISTER.
Wer spielt denn da?
ZAUBERKÖNIG.
Das ist eine Realschülerin im zweiten Stock – ein talentiertes Kind ist das.
RITTMEISTER.
Ein musikalisches.
ZAUBERKÖNIG.
Ein frühentwickeltes – (er summt mit, riecht an den Blumen und genießt ihren Duft).
RITTMEISTER.
Es wird Frühling, Herr Zauberkönig.
ZAUBERKÖNIG.
Endlich! Selbst das Wetter ist verrückt geworden!
RITTMEISTER.
Das sind wir alle.
ZAUBERKÖNIG.
Ich nicht.
(Pause.)
ZAUBERKÖNIG.
Elend sind wir dran, Herr Rittmeister, elend. Nicht einmal einen Dienstbot kann man sich halten. Wenn ich meine Tochter nicht hätt –
[19]OSKAR (kommt aus seiner Fleischhauerei, in Schwarz und mit Zylinder; er zieht sich soeben schwarze Glacéhandschuhe an).
ZAUBERKÖNIG.
Ich bin gleich fertig, Oskar! Die liebe Mariann hat nur wieder mal meine Sockenhalter verhext!
RITTMEISTER.
Herr Zauberkönig! Dürft ich mir erlauben, Ihnen meine Sockenhalter anzubieten? Ich trag nämlich auch Strumpfbänder, neuerdings –
ZAUBERKÖNIG.
Zu gütig! Küss die Hand! Aber Ordnung muss sein! Die liebe Mariann wird sie schon wieder herhexen!
RITTMEISTER.
Der Herr Bräutigam in spe können sich gratulieren.
OSKAR (lüftet den Zylinder und verbeugt sich leicht).
ZAUBERKÖNIG.
Wenns Gott mir vergönnt, ja.
RITTMEISTER.
Mein Kompliment, die Herren! (Ab – und nun ist der Walzer aus.)
MARIANNE (erscheint auf dem Balkon mit den rosa Sockenhaltern).
Hier hab ich jetzt deine Sockenhalter.
ZAUBERKÖNIG.
Na also!
MARIANNE.
Du hast sie aus Versehen in die Schmutzwäsch geworfen – und ich hab jetzt das ganze schmutzige Zeug durchwühlen müssen.
ZAUBERKÖNIG.
Na so was! (Er lächelt väterlich und kneift sie in die Wange.) Brav, brav. Unten steht der Oskar. (Ab.)
OSKAR.
Marianne! Marianne!
MARIANNE.
Ja?
OSKAR.
Willst du denn nicht herunterkommen?
MARIANNE.
Das muss ich sowieso. (Ab.)
HAVLITSCHEK (erscheint in der Tür der Fleischhauerei, wieder fressend).
Herr Oskar. Was ich noch hab sagen wollen – geh, bittschön, betens auch in meinem Namen ein Vaterunser für die arme gnädige Frau Mutter selig.
OSKAR.
Gern, Havlitschek.
HAVLITSCHEK.
Ich sage dankschön, Herr Oskar. (Ab.)
[20]MARIANNE (tritt aus der Puppenklinik).
OSKAR.
Ich bin so glücklich, Mariann. Bald ist das Jahr der Trauer ganz vorbei, und morgen leg ich meinen Flor ab. Und am Sonntag ist offizielle Verlobung und Weihnachten Hochzeit. – Ein Bussi, Mariann, ein Vormittagsbussi –
MARIANNE (gibt ihm einen Kuss, fährt aber plötzlich zurück).
Au! Du sollst nicht immer beißen!
OSKAR.
Hab ich denn jetzt?
MARIANNE.
Weißt du denn das nicht?
OSKAR.
Also ich hätt jetzt geschworen –
MARIANNE.
Dass du mir immer weh tun musst.
(Stille.)
OSKAR.
Böse?
(Stille.)
OSKAR.
Na?
MARIANNE.
Manchmal glaub ich schon, dass du es dir herbeisehnst, dass ich ein böser Mensch sein soll –
OSKAR.
Marianne! Du weißt, dass ich ein religiöser Mensch bin und dass ich es ernst nehme mit den christlichen Grundsätzen!
MARIANNE.
Glaubst du vielleicht, ich glaub nicht an Gott? Ph!
OSKAR.
Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich weiß, dass du mich verachtest.
MARIANNE.
Was fällt dir ein, du Idiot!
(Stille.)
OSKAR.
Du liebst mich also nicht?
MARIANNE.
Was ist Liebe?
(Stille.)
OSKAR.
Was denkst du jetzt?
MARIANNE.
Oskar, wenn uns etwas auseinanderbringen kann, dann bist du es. Du sollst nicht immer so herumbohren in mir, bitte –
OSKAR.
Jetzt möcht ich in deinen Kopf hineinsehen können, ich möcht dir mal die Hirnschale herunter und nachkontrollieren, was du da drinnen denkst –
[21]MARIANNE.
Aber das kannst du nicht.
OSKAR.
Man ist und bleibt allein.
(Stille.)
OSKAR
(holt aus seiner Tasche eine Bonbonniere hervor). Darf ich dir diese Bonbons, ich hab sie jetzt ganz vergessen, die im Goldpapier sind mit Likör –
MARIANNE (steckt sich mechanisch ein großes Bonbon in den Mund).
ZAUBERKÖNIG
(tritt rasch aus der Puppenklinik, auch in Schwarz und mit Zylinder). Also da sind wir. Was hast du da? Schon wieder Bonbons? Aufmerksam, sehr aufmerksam! (Er kostet.) Ananas! Prima! Na was sagst du zu deinem Bräutigam? Zufrieden?
MARIANNE (rasch ab in die Puppenklinik).
ZAUBERKÖNIG
(verdutzt). Was hat sie denn?
OSKAR.
Launen.
ZAUBERKÖNIG.
Übermut! Es geht ihr zu gut!
OSKAR.
Komm, wir haben keine Zeit, Papa – die Messe –
ZAUBERKÖNIG.
Aber eine solche Benehmität! Ich glaub gar, dass du sie mir verwöhnst – also nur das nicht, lieber Oskar! Das rächt sich bitter! Was glaubst du, was ich auszustehen gehabt hab in meiner Ehe? Und warum? Nicht weil meine gnädige Frau Gemahlin ein bissiges Mistvieh war, sondern weil ich zu vornehm war, Gott hab sie selig! Nur niemals die Autorität verlieren! Abstand wahren! Patriarchat, kein Matriarchat! Kopf hoch! Daumen runter! Ave caesar, morituri te salutant! (Ab mit Oskar.)
(Jetzt spielt die Realschülerin im zweiten Stock den Walzer »In lauschiger Nacht« von Ziehrer.)
MARIANNE (erscheint nun in der Auslage und arrangiert – sie bemüht sich besonders um das Skelett).
ALFRED (kommt von links, erblickt Marianne von hinten, hält und betrachtet sie).
MARIANNE (dreht sich um – erblickt Alfred und ist fast fasziniert).
[22]ALFRED (lächelt).
MARIANNE (lächelt auch).
ALFRED (grüßt charmant).
MARIANNE (dankt).
ALFRED (nähert sich der Auslage).
VALERIE (steht nun in der Tür ihrer Tabak-Trafik und beobachtet Alfred).
ALFRED (trommelt an die Fensterscheibe).
MARIANNE (sieht ihn plötzlich erschrocken an, lässt rasch den Sonnenvorhang hinter der Fensterscheibe herab – und der Walzer bricht wieder ab, mitten im Takt).
ALFRED
(erblickt Valerie). (Stille.)
VALERIE.
Wohin?
ALFRED.
Zu dir, Liebling.
VALERIE.
Was hat man denn in der Puppenklinik verloren?
ALFRED.
Ich wollte dir ein Pupperl kaufen.
VALERIE.
Und an so was hängt man sein Leben.
ALFRED.
Pardon!
(Stille.)
ALFRED (krault Valerie am Kinn).
VALERIE
(schlägt ihn auf die Hand). (Stille.)
ALFRED.
Wer ist denn das Fräulein da drinnen?
VALERIE.
Das geht dich einen Dreck an.
ALFRED.
Das ist sogar ein sehr hübsches Fräulein.
VALERIE.
Haha!
ALFRED.
Ein schöngewachsenes Fräulein. Dass ich dieses Fräulein noch nie gesehen habe – das ist halt die Tücke des Objekts.
VALERIE.
Na und?
ALFRED.
Also ein für alle Mal: lang halt ich jetzt aber deine hysterischen Eifersüchteleien nicht mehr aus! Ich lass mich nicht tyrannisieren! Das hab ich doch schon gar nicht nötig!
VALERIE.
Wirklich?
[23]ALFRED.
Glaub nur ja nicht, dass ich auf dein Geld angewiesen bin!
(Stille.)
VALERIE.
Ja, das wird wohl das Beste sein –
ALFRED.
Was?
VALERIE.
Das wird das Beste sein für uns beide, dass wir uns trennen.
ALFRED.
Aber dann endlich! Und im Guten! Und konsequent, wenn man bitten darf! – Da. Das bin ich dir noch schuldig. Mit Quittung. Wir haben in Saint-Cloud nichts verloren und in Le Tremblay gewonnen. Außenseiter. Zähls nach, bitte! (Ab.)
VALERIE
(allein; zählt mechanisch das Geld nach – dann sieht sie Alfred langsam nach; leise). Luder. Mistvieh. Zuhälter. Bestie –
Auf einer Lichtung am Ufer der schönen blauen Donau.
Der Zauberkönig und Marianne, Oskar, Valerie, Alfred, einige entfernte Verwandte, unter ihnen Erich aus Kassel in Preußen, und kleine weißgekleidete hässliche Kinder machen einen gemeinsamen Ausflug.
Jetzt bilden sie gerade eine malerische Gruppe, denn sie wollen von Oskar fotografiert werden, der sich noch mit seinem Stativ beschäftigt – dann stellt er sich selbst in Positur neben Marianne, maßen er ja mit einem Selbstauslöser arbeitet. Und nachdem dieser tadellos funktionierte, gerät die Gruppe in Bewegung.
ZAUBERKÖNIG.
Halt! Da capo! Ich glaub, ich hab gewackelt!
[24]OSKAR.
Aber Papa!
ZAUBERKÖNIG.
Sicher ist sicher!
ERSTE TANTE.
Ach ja!
ZWEITE TANTE.
Das wär doch ewig schad!
ZAUBERKÖNIG.
Also da capo, da capo!
OSKAR.
Also gut! (Er beschäftigt sich wieder mit seinem Apparat – und wieder funktioniert der Selbstauslöser tadellos.)
ZAUBERKÖNIG.
Ich danke!
DIE GRUPPE (löst sich allmählich auf).
ERSTE TANTE.
Lieber Herr Oskar, ich hätt ein großes Verlangen – geh, möchtens nicht mal die Kinderl allein abfotografieren, die sind doch heut so herzig –
OSKAR.
Aber mit Vergnügen! (Er gruppiert die Kinder und küsst die Kleinste.)
ZWEITE TANTE
(zu Marianne). Nein, mit welcher Liebe er das arrangiert. – Na wenn das kein braver Familienvater wird! Ein Kindernarr, ein Kindernarr! Unberufen! (Sie umarmt Marianne und gibt ihr einen Kuss.)
VALERIE
(zu Alfred). Also das ist der Chimborasso.
ALFRED.
Was für ein Chimborasso?
VALERIE.
Dass du dich nämlich diesen Herrschaften hier anschließt, wo du doch weißt, dass ich dabei bin – nach all dem, was zwischen uns passiert ist.
ALFRED.
Was ist denn passiert? Wir sind auseinander. Und noch dazu als gute Kameraden.
VALERIE.
Nein, du bist halt keine Frau – sonst würdest du meine Gefühle anders respektieren.
ALFRED.
Was für Gefühle? Noch immer?
VALERIE.
Als Frau vergisst man nicht so leicht. Es bleibt immer etwas in einem drinnen. Wenn du auch ein großer Gauner bist.
ALFRED.
Ich bitte dich, werde vernünftig.
VALERIE
(plötzlich gehässig). Das würde dir so passen!
(Stille.)
ALFRED.
Darf sich der Gauner jetzt empfehlen?
[25]VALERIE.
Wer hat ihn denn hier eingeladen?
ALFRED.
Sag ich nicht.
VALERIE.
Man kann sichs ja lebhaft vorstellen, nicht?
ALFRED (zündet sich eine Zigarette an).
VALERIE.
Wo hat man sich denn kennengelernt? In der Puppenklinik?
ALFRED.
Halts Maul.
ZAUBERKÖNIG
(nähert sich Alfred mit Erich)