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Wenn Kinder Fragen stellen, geraten Erwachsene häufig an ihre Grenzen: Wie viele Sterne gibt es? Wie sieht der liebe Gott aus? Spricht er chinesisch? In seinen feinfühligen und kurzweiligen "Geschichten vom lieben Gott" geht Rainer Maria Rilke genau diesen Fragen nach, bringt allen gorßen und kleinen Lesern Gott und die Welt nahe und hilft dabei, das kleine und große Weh der Menschen zu verstehen. Die Leichtigkeit, mit der Rilke sich diesen Fragen über das Dasein des Menschen widmet, bestärkt uns darin, das Leben mit all seinen Schwierigkeiten nciht allzu ernst zu nehmen.
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Seitenzahl: 246
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RAINER MARIA RILKEwurde 1875 in Prag geboren. Nach dem Abbruch der Militärschule studierte er Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Prag, München und Berlin; frühzeitig begann er mit der Veröffentlichung von Gedichten und Novellen. Seine einfühlsame Bildsprache und der ungebrochene Drang, das Leben in all seinen Facetten zu erfassen und durchdringen, machen ihn bis heute zu einem der populärsten Lyriker deutscher Sprache. Rilke verstarb 1926 nach einer mehrjährigen Leukämieerkrankung im Sanatorium Valmont bei Montreux in der Schweiz.
Wenn Kinder Fragen stellen, geraten Erwachsene häufig an ihre Grenzen: Wie viele Sterne gibt es? Wie sieht der liebe Gott aus? Spricht er chinesisch? In seinen feinfühligen und kurzweiligen Geschichten vom lieben Gott geht Rainer Maria Rilke genau diesen Fragen nach, bringt allen großen und kleinen Lesern Gott und die Welt nahe und hilft dabei, das kleine und große Weh der Menschen zu verstehen. Die Leichtigkeit, mit der Rilke sich diesen Fragen über das Dasein des Menschen widmet, bestärkt uns darin, das Leben mit all seinen Schwierigkeiten nicht allzu ernst zu nehmen.
Ergänzt werden die Geschichten vom lieben Gott in diesem Band durch die Novellensammlung Am Leben hin. Nur zwei Jahre zuvor niedergeschrieben, ist Rilke auch in diesen Erzählungen auf der Suche nach einem Gott, nach jener höheren Macht, die uns durch unser Leben und letztendlich auch aus diesem heraus begleitet.
Als Gott den Menschen erschuf, gab er für einen kurzen Moment nicht auf seine arbeitenden Hände acht und schon hatten diese den Menschen auf die Erde entlassen. Gott blieb keine Zeit mehr, das Antlitz seines Werkes kennenzulernen; seitdem ist er beständig auf der Suche nach uns.
So beginnen Rilkes Geschichten vom lieben Gott. Auf fantastische und phantasievolle Weise berichtet Rilke in seinen mal heiteren, mal nachdenklichen Geschichten von einer Welt, in der Gott unmittelbar gegenwärtig und überall anzutreffen ist. Sogar in einem Fingerhut.
Rainer Maria Rilke
Geschichten vom lieben Gott
Rainer Maria Rilke
und weitere Novellen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Alle Rechte vorbehalten
© marixverlag in der Verlagshaus Römerweg GmbH, Wiesbaden 2015
Covergestaltung: Kerstin Göhlich, Wiesbaden
Bildnachweis: Edouard Vuillard, Kinder vor geöffneter Haustüre, 1909
© akg-images GmbH, Berlin
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0519-3
www.verlagshaus-roemerweg.de
Du siehst, dass ich ein Sucher bin.Einer, der träumt, dich zu vollenden.
RAINER MARIA RILKE
IGESCHICHTEN VOM LIEBEN GOTT
Widmung
Das Märchen von den Händen Gottes
Der fremde Mann
Warum der Liebe Gott will, daß es arme Leute gibt
Wie der Verrat nach Rußland kam
Wie der alte Timofei singend starb
Das Lied von der Gerechtigkeit
Eine Szene aus dem Ghetto von Venedig
Von einem, der die Steine belauscht
Wie der Fingerhut dazu kam, der liebe Gott zu sein
Ein Märchen vom Tod und eine fremde Nachschrift dazu
Ein Verein, aus einem dringenden Bedürfnis heraus
Der Bettler und das stolze Fräulein
Eine Geschichte, dem Dunkel erzählt
IIAM LEBEN HIN
Das Familienfest
Das Geheimnis
Der Sterbetag
Greise
Die Flucht
Kismet. Skizze aus dem Zigeunerleben
Weißes Glück
Das Christkind
Die Stimme
Alle in Einer
Einig
IIINACHBEMERKUNG
Meine Freundin,einmal habe ich dieses Buch in Ihre Hände gelegt,und Sie haben es lieb gehabt wie niemand vorher.So habe ich mich daran gewöhnt, zu denken,daß es Ihnen gehört.Dulden Sie deshalb, daß ich nicht alleinin Ihr eigenes Buch, sondern in alle Bücherdieser neuen Ausgabe Ihren Namen schreibe;daß ich schreibe:DIE GESCHICHTEN VOM LIEBEN GOTTGEHÖREN ELLEN KEY.
RAINER MARIA RILKE.
ROM, IM APRIL 1904.
Neulich, am Morgen, begegnete mir die Frau Nachbarin. Wir begrüßten uns.
»Was für ein Herbst!« sagte sie nach einer Pause und blickte nach dem Himmel auf. Ich tat desgleichen. Der Morgen war allerdings sehr klar und köstlich für Oktober. Plötzlich fiel mir etwas ein: »Was für ein Herbst!« rief ich und schwenkte ein wenig mit den Händen. Und die Frau Nachbarin nickte beifällig. Ich sah ihr so einen Augenblick zu. Ihr gutes gesundes Gesicht ging so lieb auf und nieder. Es war recht hell, nur um die Lippen und an den Schläfen waren kleine schattige Falten. Woher sie das haben mag?
Und da fragte ich ganz unversehens: »Und Ihre kleinen Mädchen?« Die Falten in ihrem Gesicht verschwanden eine Sekunde, zogen sich aber gleich, noch dunkler, zusammen. »Gesund sind sie, gottseidank, aber –« die Frau Nachbarin setzte sich in Bewegung, und ich schritt jetzt an ihrer Linken, wie es sich gehört. »Wissen Sie, sie sind jetzt beide in dem Alter, die Kinder, wo sie den ganzen Tag fragen. Was, den ganzen Tag, bis in die gerechte Nacht hinein.« »Ja,« murmelte ich, – »es gibt eine Zeit …« Sie aber ließ sich nicht stören: »Und nicht etwa: Wohin geht diese Pferdebahn? Wie viel Sterne gibt es? Und ist zehntausend mehr als viel? Noch ganz andere Sachen! Zum Beispiel: Spricht der liebe Gott auch chinesisch? und: Wie sieht der liebe Gott aus? Immer alles vom lieben Gott! Darüber weiß man doch nicht Bescheid –.« »Nein, allerdings,« stimmte ich bei, »man hat da gewisse Vermutungen …« »Oder von den Händen vom lieben Gott, was soll man da –.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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