Gib mir die richtigen Worte - Anselm Grün - E-Book

Gib mir die richtigen Worte E-Book

Anselm Grün

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Jeder kennt die Situation: man sitzt vor einer Glückwunsch- oder Grußkarte, doch es fehlen einem die richtigen Worte, um dem Adressaten gute oder auch tröstende Worte zu übermitteln. Dieses Buch beinhaltet eine große Auswahl an kürzeren und längeren Texten von Anselm Grün – passend für jede Gelegenheit. Egal ob für Geburt, Taufe, Hochzeit, Geburtstag oder auch Krankheit oder Todesfall: Dieses Buch bietet zu jedem Anlass in unserem Leben Zuspruch, Glückwunsch, Segen und Trost – für uns selbst oder für andere. Mit Formulierungshilfen zur •Geburt •Taufe •Erstkommunion •Hochzeit •Ehejubiläum •Trauer und vielen anderen mehr.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 187

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Anselm Grün

Gib mir die richtigen Worte

Glückwünsche und Segensworte für viele Gelegenheiten

Vier-Türme-Verlag

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Worte zu Lebenswenden und Lebensfesten
Geburt und Taufe
Geburtstag
Erstkommunion und Eucharistiefeier
Firmung und Konfirmation
Erwachsenwerden
Hochzeit
Neuanfang
Lebensmitte
Übergang in den Ruhestand
Altern
Worte in glücklichen Zeiten
Zeiten der Zufriedenheit
Zeiten der Stärke
Zeiten der Ruhe
Zeiten der Freude
Zeiten der Dankbarkeit
Zeiten der Liebe
Zeiten der Geborgenheit
Zeiten der Zuversicht
Worte in schwierigen Zeiten
Zeiten der Suche
Zeiten der Entscheidung
Zeiten des Scheiterns
Zeiten des Streits
Zeiten der Reue
Zeiten der Traurigkeit
Zeiten der Angst
Zeiten, in denen alles zu viel wird
Zeiten der Einsamkeit
Zeiten der Krankheit
Zeiten, in denen die Kräfte nachlassen
Zeiten des Zweifels
Zeiten der Todesnähe
Zeiten der Trauer
Worte zu den Festzeiten des Jahres
Ostern
Weihnachten
Jahreswechsel
Zum Weiterlesen

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2017

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Andreas Rode

Umschlagfoto: © Tippapatt / iStock.com

Umschlaggestaltung: wunderlichundweigand

ISBN 978-3-7365-0049-5 (print)

ISBN 978-3-89680-986-5 (epub)

www.vier-tuerme-verlag.de

Vorwort

Jeder Mensch kennt in seinem Leben Augenblicke, in denen es ihm an den richtigen Worten fehlt: Zu einem Fest gratulieren und dabei etwas Inhaltliches sagen, seiner Liebe Ausdruck geben, einem Trauernden Trost spenden: So vielfältig wie das Leben, so vielfältig sind auch die Situationen, in denen es schwerfällt, das, was einen bewegt, wirklich ins Wort zu bringen.

Doch nicht nur im Umgang mit anderen Menschen ringen wir oft um Worte. Auch wenn wir mit uns selbst – oder mit Gott – in Dialog treten wollen, um für die Glückszeiten unseres Lebens zu danken oder uns den Krisen unserer Existenz zu stellen, haben wir oft Schwierigkeiten. Uns fehlen die richtigen Worte, um mit uns selbst ins Gespräch zu kommen. Und häufig fehlen uns auch die richtigen Worte, mit denen wir unsere Hoffnungen und unsere Ängste, unsere Freuden und unsere Trauer, unsere Dankbarkeit und unsere Klage vor Gott bringen können.

In diesem Buch ist eine Fülle kurzer Texte – selten mehr als eine Seite – aus der reichen spirituellen Schatzkiste, aus dem »Wortschatz« Pater Anselm Grüns versammelt. Zu den verschiedenen Lebenssituationen und Fragen, die einen Menschen umtreiben können, finden sich hier Texte ganz unterschiedlicher Natur: Meditativ-nachdenkliche Texte ebenso wie solche, die eher rational analysieren; Gebete und Segenswünsche stehen hier neben sachlich-informativen Abschnitten.

Eines aber haben all diese Texte gemeinsam: Sie wollen bei der Suche nach den richtigen Worten helfen. Sie regen, zusammen mit der Literaturliste am Ende des Buches, zum Weiterlesen, Weiterdenken an. Oder sie bieten ein Beispiel, nach dessen Vorbild eigene, ganz persönliche Gebete und Segenswünsche entstehen können. Wichtig ist dabei vor allem eines: Worte sind nur dann wertvoll, wenn sie handelnd mit Leben gefüllt werden.

Worte zu Lebenswenden und Lebensfesten

Geburt und Taufe

Segen für das Neugeborene

Guter Gott, segne dieses Kind. Halte schützend deine Hand über es, dass es seinen Weg unter deinem Segen geht. Schütze es vor allem, was es vom richtigen Weg abbringen möchte.

Segne es, damit es voll Vertrauen seinen Weg geht. Segne es, damit es klar erkennt, was sein Weg zum Leben und in die Wahrheit ist.

Segne es, dass es sich immer und überall von deinem Segen umgeben weiß, als Mensch, der einmalig und wertvoll ist, der selbst zum Segen wird für andere.

Das Vertrauen des Kindes

Das Kind, das ihr in euren Armen haltet, sucht bei euch Geborgenheit. Und ihr freut euch, wenn ihr ihm Geborgenheit schenken könnt. Es ist ein Wunder, dass da ein Mensch sich euch ganz anvertraut, dass er sich in euren Armen einfach fallen lässt, dass er einschläft in euren Armen und sich an euch schmiegt.

Selbst wieder Kind werden

Wenn ihr, liebe Eltern, euer Kind betrachtet, werdet ihr euch selbst wie in einem Spiegel erkennen. Ihr seid auch einmal so ein kleines Kind gewesen. Ihr seid auf die Liebe eurer Mutter und eures Vaters angewiesen. Ihr könnt euch vielleicht an diese Zeit nicht mehr erinnern. Aber euer Kind bringt euch in Berührung mit eurem eigenen Ursprung. Ihr seid auch einmal wie dieses Kind ein unbeschriebenes Blatt gewesen.

Lasst euch von eurem Kind dazu einladen, das eigene Leben dankbar zu betrachten. Was ist jetzt aus euch geworden? Und wem verdankt ihr, was und wer ihr geworden seid? Kommt mit eurem eigenen inneren Kind in Berührung. In euch ist auch etwas von der Ursprünglichkeit, die ihr in eurem Kind wahrnehmt. Euer Kind lädt euch ein, wieder selbst zum Kind zu werden und kindlich umzugehen mit eurem inneren Kind.

Einmalig und einzigartig

Euer Kind ist nicht festgelegt. Es wird sein eigenes Leben leben. Was wünscht ihr ihm? Wie soll der Lebensweg einmal aussehen? Welche Zukunft traut Gott eurem Kind zu? Traut eurem Kind zu, dass es das einmalige Kind wird, als das Gott es in euch und durch euch gebildet hat. Es geht nicht darum, dass ihr dem Kind eure Erwartungen überstülpt. Ihr sollt die Einmaligkeit eures Kindes betrachten. Es ist nicht nur euer Kind, sondern auch ein Geschenk von Gott. Es gehört nicht allein euch. Es gehört Gott, und es gehört sich selbst. Es will seinen eigenen Weg gehen und sein eigenes Leben leben.

Strahlende Augen

Wir wünschen dem Kind, dass aus seinen Augen immer Güte strahlen möge. Mit den Augen möge es das Schöne in der Welt sehen und sich an der Schönheit freuen. Es möge aber auch das Schöne und das Gute in jedem Menschen sehen. Seine Augen mögen nicht bewerten, sondern die Menschen sein lassen, wie sie sind. Seine Augen mögen immer strahlend sein und den Menschen, die sie anschauen, Lebendigkeit, Güte und Liebe vermitteln. Und seine Augen mögen in allen Menschen letztlich Christus erkennen als ihren wahren Grund und in aller Schöpfung Gott als das Geheimnis allen Seins.

Schritte ins Leben

Wir wünschen dem Kind, dass es in seinem Leben gute Wege gehen möge, Wege, die in immer größere Lebendigkeit, Freiheit, Frieden und Liebe hineinführen. Dein Kind möge immer auf gutem Fuß mit anderen stehen. Und es möge kraftvolle Schritte ins Leben tun, es möge auf andere zugehen, wenn sie sich allein fühlen.

Dein Kind möge stehen wie ein Baum, tief verwurzelt in der Erde und seine Krone zum Himmel entfalten. Es möge nicht umfallen, wenn jemand es umbiegen möchte. Es möge Stehvermögen zeigen wie ein Baum, der sich im Wind wiegt, ohne seinen Stand zu verlieren.

Die Taufe als Zusage der Liebe

In der Taufe hören wir das Wort, das Gott bei der Taufe Jesu zu seinem Sohn gesprochen hat: »Du bist mein geliebter Sohn. Du bist meine geliebte Tochter. An dir habe ich Wohlgefallen.«

Diese Worte sollst du dir immer wieder vorsagen. Wenn du dich selbst so liebevoll anschaust, wie Gott es tut, dann wirst du schön. Und wenn du einen anderen in Liebe anschaust, machst du ihn schön. Einen anderen so liebevoll anzuschauen ist gleichsam: ihn mit einem weißen und schönen Gewand umkleiden, damit er sich ganz und gar geliebt weiß und sich an seiner eigenen Schönheit freut. In der Taufe haben wir erfahren, dass wir von Gott bedingungslos geliebt werden.

Geheimnis des Kindes

In der Taufe feiern wir das Geheimnis des Kindes. Was macht sein Wesen aus? Wer ist dieses Kind in seiner tiefsten Wirklichkeit? Indem wir das Leben des Kindes mit dem Schicksal Jesu Christi in Berührung bringen, soll uns deutlich werden, wer dieses Kind eigentlich ist, was Leben bedeutet, wie wir es mit den Augen des Glaubens sehen können. Im Licht des Schicksals Jesu soll uns das Geheimnis des Kindes aufgehen, sollen wir erkennen, dass das Kind nicht nur irdisches Leben hat, sondern auch göttliches, dass der Tod keine Macht mehr über es hat, da es schon Anteil hat an der Auferstehung Jesu.

Die Taufkerze

Jeder Mensch ist ein Licht, ein Lichtblick für diese Welt. In der Taufe wird das dadurch ausgedrückt, dass der Priester die Taufkerze an der Osterkerze entzündet und sie dem Täufling überreicht.

Die Taufe will uns den Blick dafür öffnen, dass mit jedem Kind ein Licht aufgeht in dieser Welt. Nicht umsonst haben die Alten sich vorgestellt, dass mit jedem Menschen ein Stern aufgeht, der am nächtlichen Himmel der Menschheit leuchtet. Durch jeden Menschen möchte die Welt heller und wärmer werden. Das ist unsere tiefste Berufung, dass wir die Augen der Menschen um uns herum erleuchten und dass wir in ihre kalten Herzen etwas Wärme bringen.

Das Patenamt

Die Eltern des Kindes wählen einen Paten aus. Die Paten sollen das Kind bewusst begleiten, sollen ihm Stütze sein, ein Gesprächspartner, an den es sich immer wenden kann. Wenn die Eltern in der Kindererziehung an ihre Grenze geraten, soll der Pate da sein für das Kind, damit es sich an ihm aufrichten kann.

Geburtstag

Du bist ein Wort Gottes

Du bist ein Wort Gottes, das durch dich in dieser Welt vernommen werden will. Wenn ich dir begegne, höre ich etwas von diesem einmaligen Wort, das Gott nur durch dich zu uns spricht. Da höre ich die Botschaft, die du selbst ist. Gott segne dich, damit du dieses einmalige Wort Gottes in diese Welt hinausträgst und so zum Segen wirst für viele Menschen.

Du bist ein Jahr älter geworden. Du schaust auf das vergangene Jahr zurück. Ich wünsche dir, dass du voll Dank alles annehmen kannst, was Gott dir im vergangenen Jahr geschenkt hat, aber auch, was er dir zugemutet hat. Und ich wünsche dir, dass Gottes Segen dich befähigt, dich mit allem zu versöhnen, was im letzten Jahr war.

Schau auf das Licht, das dir auf deinem Weg geleuchtet hat. Der Segen Gottes sei für dich Licht auf deinem Weg. Du weißt, dass in dir eine Quelle der Freude ist, dass du auch andere glücklich machen kannst, dass du für andere eine Quelle des Segens bist.

Was ich dir wünsche

Ich wünsche dir an deinem Geburtstag Gottes Segen. Im Segen Gottes ist alles Gute enthalten, was ich dir wünschen mag. Segen, das sind gute Worte. Ich wünsche dir, dass du an deinem Geburtstag gute Worte hörst von den Menschen, die dir gratulieren, dass sie das Gute ansprechen, das sie in dir sehen. Ich wünsche dir, dass du selbst gute Worte über dich und dein Leben findest, dass du Gott in diesen guten Worten danken und preisen kannst für alles, was er dir geschenkt hat in deinem Leben. Ich wünsche dir auch, dass von dir Segen ausgeht, dass du gute Worte für die Menschen findest, die dir heute begegnen und die dir heute gratulieren.

Mit dem Innersten in Kontakt

Bei deiner Geburt lag die Welt noch vor dir. Es war noch nicht klar, welchen Weg du einschlagen wirst, welchen Beruf du erlernen wirst, wie du dich charakterlich entwickelst.

Wenn du an deine Geburt zurückdenkst, kannst du dir vorstellen: Wenn ich noch einmal am Anfang wäre, würde ich den gleichen Weg zurücklegen, den ich gegangen bin? Oder würde ich einen ganz anderen Weg einschlagen? Würde ich mich beruflich anders orientieren? Hätte ich manches bewusster in mir ausgebildet?

Wenn du dich an deinem Geburtstag an deine Geburt erinnerst, kannst du dir vorstellen: Auch jetzt in diesem Augenblick kann ich trotz der bisher schon gelebten Jahre neu anfangen, kann ich wieder in Berührung kommen mit diesem ursprünglichen und unverfälschten Bild Gottes in mir. Ich bin durch die Jahre nicht einfach festgelegt. Ich bin einen Weg gegangen. Ich habe mich in diese Person hinein entwickelt, die ich jetzt bin. Aber ich kann mich immer wieder an dieses ursprüngliche kleine Kind erinnern. Und indem ich mich erinnere, komme ich in Berührung mit dem Innersten in mir, das diesem ursprünglichen Bild in mir entspricht.

Blick zurück nach vorn

Was sagt mir meine Lebensgeschichte über meinen Auftrag? Was ich erlebt habe, war ja nicht zufällig. Es war meine ganz persönliche Geschichte. Und diese Geschichte möchte mir etwas sagen. Besser noch: Gott möchte mir durch meine Lebensgeschichte etwas sagen. Diese Geschichte habe nur ich erlebt. Sie gehört zu mir.

Wenn ich alle meine Erlebnisse meiner Vergangenheit an meinem Geburtstag Revue passieren lasse, dann ahne ich, dass sie alle eine Botschaft beinhalten, dass in meinem Leben ein Sinn steckt. Und ich erkenne den Auftrag, den Gott mir gegeben hat, weil er mir diese Erfahrungen geschenkt hat.

Zu diesen Erfahrungen gehören nicht nur schöne, sondern auch leidvolle Stunden. Aber gerade auch durch die leidvollen Erfahrungen kann ich erahnen, was meine Sendung ist.

Grund zum Feiern

Wenn wir einen Geburtstag feiern, dann drücken wir aus, dass unser Leben einen Sinn hat. Und wir feiern unsere Freude über unser Leben. Wir sagen Ja zu unserem Leben. Man kann Geburtstag nur feiern, wenn man sich selbst und sein Leben akzeptiert. Und zugleich fördert das Fest meine Bereitschaft, mein Leben dankbar anzunehmen und es voller Freude zu feiern.

Man feiert ein Fest nie allein, sondern immer in Gemeinschaft. So verstärkt das Fest das Miteinander, die Verbundenheit zu den Menschen, mit denen ich zusammenlebe, und mit meinen Freunden. Wir denken gemeinsam über mein Leben nach und über all die Beziehungen, die mir wichtig sind, die mich tragen.

Glückwünsche darbringen

Wir gratulieren einander zum Geburtstag. Gratulieren hängt mit dem lateinischen Wort »gratia«, das heißt »Gunst, Anmut, Dank«, zusammen. Indem wir dem Geburtstagskind gratulieren, drücken wir aus, dass es eine Gnade Gottes ist, dass dieser Mensch lebt, dass Gott uns etwas von seiner Anmut in diesem Menschen aufscheinen lässt. Und gratulieren heißt: seine Glückwünsche darbringen. Wir verbinden unsere Gratulation mit guten Wünschen.

Doch was sollen wir einem wünschen, der Geburtstag hat? Oft sind diese Wünsche sehr allgemein. Wir wünschen dem Geburtstagskind alles Gute. Aber oft denken wir gar nicht darüber nach, was wir damit meinen. Wenn wir ihm alles Gute wünschen, dann wünschen wir ihm letztlich, dass sein Leben gut verläuft, dass er sich gut fühlt, dass er Gutes im neuen Jahr empfangen wird. Letztlich wünschen wir dem anderen, dass er das sucht, was ihn wahrhaft nährt, was er zum Leben braucht, was nicht nur seinen Leib, sondern auch seine Seele nährt. Und wir sprechen im Wunsch seine Sehnsucht an, dass sein Leben gelingt, dass er auf der Gewinnerseite ist, dass ihm sein Leben glückt, seine Partnerschaft, seine Freundschaft, die Erziehung seiner Kinder, der Beruf, sein persönlicher Weg.

Wir drücken in unseren Wünschen unsere Liebe aus. Ich kann nur dem etwas wünschen, den ich gernhabe.

Jahresringe

Jeder Baum hat seine Jahresringe. Jedes Jahr ist wichtig, damit der Baum die Gestalt bekommt, die er jetzt hat. Gerade die stürmischen Jahre haben den Baum dazu bewegt, seine Wurzeln noch tiefer in die Erde zu graben.

Auch unser Leben hat seine Ringe. Jedes Jahr hat uns geprägt. Gerade in den Stürmen des Lebens haben wir unsere Wurzeln tiefer in die Erde eingegraben. Wir sind der Baum geworden, der wir jetzt sind.

Ich wünsche mir und bitte Gott darum, dass mein Baum die Menschen in meiner Nähe einlädt, unter seinem Schatten zu sitzen und sich am Leben zu erfreuen, dass ich manchmal für andere auch ein Baum sein darf, an den sie sich gerne lehnen, um auszuruhen, um sich Kraft zu holen und um mit ihren eigenen Wurzeln in Berührung zu kommen.

Und ich bitte ihn darum, dass mein Baum auch Früchte trägt, von denen sich andere nähren und an denen sie sich freuen dürfen. Ich bitte Gott, dass er seine Verheißung an mir erfüllt, die er durch den Psalmisten mir zuspricht: »Selig der Mensch, der seine Lust hat an der Weisung des Herrn, der bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. Er gleicht dem Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken.« (Ps 1,1–3)

Wie ich feiern möchte

Viele sind unzufrieden mit der Feier des Geburtstags. Es läuft immer gleich ab: Man gratuliert sich. Vielleicht gibt es die Lieblingstorte, vielleicht auch ein teures Essen in einem guten Lokal oder aber die üblichen Geburtstagsreden oder die oft nichtssagenden Glückwünsche.

Daher ist es gut, darüber nachzudenken, wie du deinen Geburtstag feiern möchtest. Es braucht manchmal Mut, meine persönlichen Wünsche zu äußern, wie ich meinen Geburtstag feiern möchte. Und es braucht Fantasie und Liebe, damit der Geburtstag wirklich ein Fest wird.

Wenn ich sagen kann: »Das war ein schönes Fest«, dann drücke ich aus, dass dieses Fest mich nährt, dass es uns innerlich verbunden hat, dass wir wieder ein Jahr davon leben können.

Segen zum Geburtstag

Guter Gott, segne N., der/die heute Geburtstag feiert.

Wir danken dir, dass wir ihn/sie unter uns haben dürfen.

Wir danken dir für sein/ihr Wesen, für seine/ihre Lebendigkeit und Fröhlichkeit.

Segne das neue Lebensjahr, das N. heute beginnt, dass er/sie in diesem neuen Jahr neue Fähigkeiten entwickelt und neue Wege geht, dass er/sie immer mehr hineinwächst in das Bild, das Gott sich von ihm/ihr gemacht hat.

Du hast uns in seiner/ihrer Geburt beschenkt, weil du mit ihm/ihr etwas ausdrückst, das nur durch ihn/sie ausgedrückt werden kann.

Wir danken dir, dass wir uns an ihm/ihr erfreuen dürfen. So bitten wir dich: Segne ihn/sie, damit er/sie immer mehr selbst zum Segen für andere wird.

Erstkommunion und Eucharistiefeier

Gebet für die Erstkommunionkinder

Herr Jesus Christus, heute werden viele Kinder das erste Mal zur heiligen Kommunion gehen. Ich bitte für sie, dass sie dich mit offenem Herzen empfangen und durch den Empfang deines Leibes und deines Blutes innerlich tief berührt werden, dass sie deine Liebe spüren, die sie ganz und gar durchdringt.

Gebet in Erinnerung an die eigene Erstkommunion

Ich bitte für mich und für alle Christen, die sich heute an ihre Erstkommunion erinnern. Lass uns die Kommunion heute wieder so empfangen, wie wir es als Kind getan haben: mit der Offenheit für das unaussprechliche Geheimnis, dass du eingehst in uns, dass wir eins werden dürfen mit dir, dass deine Liebe unseren Leib und unsere Seele durchströmt.

Warum wir Eucharistie feiern

Als Christen feiern wir die Eucharistie nicht zum Gedächtnis an das letzte Abendmahl Jesu, sondern zum Gedenken an alles, was Gott in Jesus Christus getan hat, wie er durch ihn zu den Menschen gesprochen, Kranke geheilt, Mutlose aufgerichtet, Sünder zur Umkehr gerufen und allen die Frohe Borschaft verkündet hat. Vor allem aber gedenken wir des Todes und der Auferstehung Jesu, in denen sich sein Tun gleichsam verdichtet hat.

Die Erzählung von den Emmausjüngern

In der Erzählung von den Emmausjüngern wird deutlich, wie der Evangelist Lukas die Eucharistie versteht. Jesus deutet den Jüngern, die aus Enttäuschung über ihre zerbrochenen Hoffnungen auf der Flucht sind, das Geheimnis ihres Lebens. Das ist ein wunderbares Bild für die Eucharistiefeier: Wir kommen in den Gottesdienst als Menschen, die oft genug auf der Flucht vor sich selbst sind, die vor den Enttäuschungen ihres Lebens davonlaufen. Da gesellt sich in den Lesungen des Wortgottesdienstes Jesus selbst zu uns und deutet uns unsere eigene Lebensgeschichte.

Im Licht der Heiligen Schrift sollen wir verstehen, warum alles so geschehen ist, wie es geschehen ist, welcher Sinn dahintersteckt und wohin unser Weg geht. Jesus möchte uns einladen, in der Eucharistie unser Leben im Licht seiner Worte und seiner befreienden und erhellenden Geschichte neu zu sehen und neu zu verstehen. Eucharistie ist Umdeutung unseres Lebens aus dem Glauben an Jesus Christus.

Wirkliches Leben

In der Eucharistie dürfen wir erfahren, was wirkliches Leben ist, ein Leben, das unsere tiefste Sehnsucht erfüllt. Ewiges Leben ist nicht in erster Linie das Leben nach dem Tod, sondern eine neue Lebensqualität, die wir hier schon erfahren dürfen. Es ist ein neuer Geschmack am Leben, der Geschmack der Liebe, der unser Leben erst wirklich lebenswert macht. Das wahre Leben, das uns im eucharistischen Brot geschenkt wird, wird durch den Tod nicht zerstört, sondern enthüllt sich im Tod als göttliches Leben, das unvergänglich ist. Die persönliche Beziehung zu Jesus, die wir in der Eucharistie erleben, überdauert den Tod.

Unsere eigene Wandlung

Wir dürfen die Wandlung der Eucharistiefeier nicht nur auf Brot und Wein beschränken. In den Gaben von Brot und Wein bringen wir die ganze Schöpfung vor Gott. Und wir bringen in der Eucharistie zum Ausdruck, dass die ganze Welt im Tiefsten schon von Christus durchdrungen ins, dass wir Christus in allen Dingen begegnen. Im Brot legen wir zugleich unseren Alltag auf den Altar, alles, was uns täglich aufreibt und zerreibt, die vielen Körner, die in uns beziehungslos nebeneinanderliegen, das Vielerlei, das uns innerlich oft zerreißt, unsere Mühe und unsere Arbeit. Das Brot ist auch Bild für unsere Lebensgeschichte. Es ist geformt aus dem Korn, das an der Ähre gewachsen ist, bei Regen und Sonne, bei Wind und Wetter. So legen wir uns im Brot auf den Altar mit all dem, was in uns gewachsen ist, und mit all dem, was nicht so geworden ist, wie wir es gerne gehabt hätten. Wir kreisen nicht um die Verletzungen unserer Lebensgeschichte, aber wir laufen auch nicht vor ihnen davon. Wir halten sie im Brot Gott hin. Er wird seinen Heiligen Geist auch über unser Leben senden und darüber sprechen: »Das ist mein Leib.« Alles, was wir Gott hinhalten, wird er in der Eucharistie in den Leib seines Sohnes verwandeln.

Das Brotbrechen

Das Brotbrechen hat mit Teilen zu tun. Teilen ist ein wichtiges Bild für die Eucharistiefeier. Eucharistie ist nicht nur die Einladung, unseren Besitz mit anderen Menschen zu teilen, den Hungernden unser Brot zu reichen. Eucharistie ist in sich schon Feier des Teilens. Wir teilen unsere Zeit und unseren Raum miteinander. Indem wir uns auf die gemeinsame Feier einlassen, auf das Singen und Beten, auf die Menschen, die mit uns Mahl halten, teilen wir mit ihnen unser Leben, unsere Sehnsüchte und Wünsche, unsere Gefühle und Bedürfnisse, unsere Ängste und Hoffnungen. Indem wir in der Eucharistie unser Leben miteinander teilen, schaffen wir Raum für Gemeinschaft und Gastfreundschaft.

Eucharistiefeier und die täglichen Mahlzeiten

Wer die Eucharistie ernst nimmt, der wird auch auf andere Weise Mahl halten. In jedem Mahl leuchtet etwas vom Geheimnis der Eucharistie auf. Was wir essen, sind Gaben Gottes an uns, durchtränkt von seinem Geist, von seiner Liebe. Daher braucht es das achtsame Essen. Jede Mahlzeit ist letztlich Feier der Liebe Gottes. Gott sorgt für uns. Er liebt uns. Wenn wir Brot bewusst langsam kauen, werden wir den guten Geschmack erst richtig wahrnehmen. Und in diesem Schmecken können wir etwas erahnen von der Liebe Gottes, die unserem Leben einen neuen Geschmack schenkt.

Gebet zur Kommunion

Herr Jesus Christus, ich danke dir für das Vermächtnis deiner Liebe, das du uns in der Eucharistie geschenkt hast.

Ich danke dir, dass du mich in jeder Eucharistie berührst mit deinen heilenden und liebenden Händen, dass du mich ganz und gar durchdringst mit deiner Liebe, dass ich eins werden darf mit dir, der sich für mich hingegeben hat.