Gibt's das auch in schön? - Uwe Maurer - E-Book

Gibt's das auch in schön? E-Book

Uwe Maurer

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Beschreibung

Eigentlich wollen wir alle doch nur ein ganz normales Leben führen und uns nicht ständig mit neuen Problemen herumschlagen. Doch das Leben ist leider nicht bequem, sondern stellt uns ständig vor neue Herausforderungen. Egal ob beruflich oder privat, wenn wir versuchen um diese unangenehmen Situationen herumzukommen, legt uns das Leben neue Steine in den Weg. Es scheint so als ob wir, egal in welche Richtung wir gehen, ständig auf neue Probleme treffen. Es war ein Zitat von Jack Sperrow, dass mich auf die Idee dieses Buchs gebracht hat: "Das Problem ist nicht das Problem.Das Problem ist deine Einstellungzum Problem!" Was für ein wahrer Satz. Wenn wir eine schwierige Situation als Problem sehen, wollen wir den Schwierigkeiten ausweichen. Was uns natürlich nicht gelingt wird. Sehen wir es jedoch als eine Herausforderung, sind wir eher bereit sie anzugehen. So blöd das auch klingen mag, aber bei Problemen versucht unser innerer Schweinehund, um die Schmerzen, die damit verbunden sind, herumzukommen. Bei einer Herausforderung sehen wir eher die Möglichkeit es zu schaffen und dadurch stolz auf uns sein zu können und zu wachsen. Ist es wirklich so einfach? Nicht ganz, aber es ist der erste entscheidende Schritt. Durch eine andere Einstellung zu schwierigen Situationen sind wir in der Lage freier zu denken und die Aufgabe anzugehen. Die nächste Frage ist, wie kann man seine Einstellung ändern? Ich habe mich sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigt und stelle Ihnen in diesem Buch einige einfache Ideen und Hilfsmittel vor. Sie sind alle sofort umsetzbar und sehr praxisorientiert. Es erwartet Sie hier also keine langatmige Wissenschaftliche Abhandlung, sondern kurze, prägnante, einfache Schritt für Schritt Anweisungen, um Ihre Einstellung sofort ändern zu können. Doch das Problem ist deswegen noch nicht gelöst. Also brauchen wir auch Methoden und Techniken, die uns bei der Problemlösung helfen. In diesem Buch finden Sie eine sehr umfangreiche Sammlung von Lösungstechniken, Denkmodellen, Kreativitätstechniken, Priorisierungsmethoden, Analysetechniken und Entscheidungsmodellen. Oh je, das klingt jetzt aber wirklich sehr kompliziert. Na ja, im Vergleich zu den meisten Problemen, die man damit lösen kann, ist das eher einfach. Also keine Angst es wird auch hier keine Wissenschaftliche Abhandlung geben, sondern praxisorientierte Ansätze. Wenn ich etwas in den vielen Jahren meines Lebens gelernt habe, dann ist es etwas Kompliziertes einfach darzustellen, versprochen! Doch auch das ist noch nicht alles, denn der Titel heißt ja schließlich "Gibt's das auch in schön?", also beschäftigen wir uns auch noch damit, wie man den ganze Misst auch noch genießen kann. Das klingt jetzt wirklich übertrieben, wie kann man Probleme auch noch genießen? Eigentlich sind es nicht die Probleme, die wir genießen wollen, sondern das Lösen der Probleme. Aber auch dass klingt sicherlich nicht sehr logisch. Warten Sie es ab, das ist einfacher als Sie denken. Also, worauf warten wir noch? Suchen Sie sich ein Problem aus, dass Ihnen schon lange auf der Seele brennt, oder besser wie ein Stein auf Ihren Schultern lastet. Falls Sie kein Problem finden können, leihen Sie sich eines von Freunden oder Verwandten, die haben sicherlich eines für Sie. :-) Enjoy yourself Uwe Maurer

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Gibt’s das auch in schön?Probleme lösenHerausforderungen bewältigenKrisen meistern

Das Werk einschließlich aller einzelnen Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung – auch auszugsweise – ist nur mit Zustimmung des Verfassers erlaubt.

1. Auflage August 2016

© Copyright 2016 Uwe MaurerAlle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-9824870-1-4

Titelbild: © Uwe Maurer

Illustrationen: © Uwe Maurer

Autor/Verlag: Uwe Maurer, Steinheimer Str. 5, 65396 Walluf, Deutschland

Webseite: www.gibtsdasauchinschoen.deE-Mail: [email protected]: www.gibtsdasauchinschoen.wordpress.com

1Vorwort

Eigentlich wollen wir alle doch nur ein ganz normales Leben führen und uns nicht ständig mit neuen Problemen herumschlagen. Doch das Leben ist leider nicht bequem, sondern stellt uns ständig vor neue Herausforderungen. Egal ob beruflich oder privat, wenn wir versuchen um diese unangenehmen Situationen herumzukommen, legt uns das Leben neue Steine in den Weg. Es scheint so als ob wir, egal in welche Richtung wir gehen, ständig auf neue Probleme treffen.

Es war ein Zitat von Jack Sperrow, dass mich auf die Idee dieses Buchs gebracht hat:

„Das Problem ist nicht das Problem.Das Problem ist deine Einstellungzum Problem!“

Was für ein wahrer Satz. Wenn wir eine schwierige Situation als Problem sehen, wollen wir den Schwierigkeiten ausweichen. Was uns natürlich nicht gelingt wird. Sehen wir es jedoch als eine Herausforderung, sind wir eher bereit sie anzugehen.

So blöd das auch klingen mag, aber bei Problemen versucht unser innerer Schweinehund, um die Schmerzen, die damit verbunden sind, herumzukommen. Bei einer Herausforderung sehen wir eher die Möglichkeit es zu schaffen und dadurch stolz auf uns sein zu können und zu wachsen.

Ist es wirklich so einfach? Nicht ganz, aber es ist der erste entscheidende Schritt. Durch eine andere Einstellung zu schwierigen Situationen sind wir in der Lage freier zu denken und die Aufgabe anzugehen.

Die nächste Frage ist, wie kann man seine Einstellung ändern? Ich habe mich sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigt und stelle Ihnen in diesem Buch einige einfache Ideen und Hilfsmittel vor. Sie sind alle sofort umsetzbar und sehr praxisorientiert. Es erwartet Sie hier also keine langatmige Wissenschaftliche Abhandlung, sondern kurze, prägnante, einfache Schritt für Schritt Anweisungen, um Ihre Einstellung sofort ändern zu können.

Doch das Problem ist deswegen noch nicht gelöst. Also brauchen wir auch Methoden und Techniken, die uns bei der Problemlösung helfen. In diesem Buch finden Sie eine sehr umfangreiche Sammlung von Lösungstechniken, Denkmodellen, Kreativitätstechniken, Priorisierungsmethoden, Analysetechniken und Entscheidungsmodellen.

Oh je, das klingt jetzt aber wirklich sehr kompliziert. Na ja, im Vergleich zu den meisten Problemen, die man damit lösen kann, ist das eher einfach. Also keine Angst es wird auch hier keine Wissenschaftliche Abhandlung geben, sondern praxisorientierte Ansätze. Wenn ich etwas in den vielen Jahren meines Lebens gelernt habe, dann ist es etwas Kompliziertes einfach darzustellen, versprochen!

Doch auch das ist noch nicht alles, denn der Titel heißt ja schließlich „Gibt’s das auch in schön?“, also beschäftigen wir uns auch noch damit, wie man den ganze Misst auch noch genießen kann. Das klingt jetzt wirklich übertrieben, wie kann man Probleme auch noch genießen?

Eigentlich sind es nicht die Probleme, die wir genießen wollen, sondern das Lösen der Probleme. Aber auch dass klingt sicherlich nicht sehr logisch. Warten Sie es ab, das ist einfacher als Sie denken.

Also, worauf warten wir noch? Suchen Sie sich ein Problem aus, dass Ihnen schon lange auf der Seele brennt, oder besser wie ein Stein auf Ihren Schultern lastet. Falls Sie kein Problem finden können, leihen Sie sich eines von Freunden oder Verwandten, die haben sicherlich eines für Sie. :-)

Enjoy yourself

Uwe Maurer

2Inhaltsverzeichnis

1Vorwort

2Inhaltsverzeichnis

3Für wen ist das Buch geeignet?

4Das Konzept

4.1Problem-NUSS

4.2Lösungs-NUSS

4.3Aufteilung des Buches

5Kreativität

5.1Elf Vorurteile in Bezug auf Kreativität

5.1.1Man ist es oder man ist es nicht

5.1.2Kreativität ist harte Arbeit

5.1.3Kreativität ist ein komplizierter Prozess

5.1.4Je älter man wird, umso schwieriger ist es, Kreativität zu erlernen/kreativ zu sein

5.1.5Kreativität kostet viel Zeit

5.1.6Man braucht eine spezielle Ausbildung

5.1.7Kreative Menschen wirken häufig wie von einem anderen Planeten

5.1.8Kreativität ist nur wenigen Menschen vorbehalten

5.1.9Kreativität ist Zufall

5.1.10Kreativität ist realitätsfremd

5.1.11Ich muss nicht kreativ sein

5.2Kreativ durch den Alltag

6NUSS²

6.1.1Komfortzone

6.1.2Vom Problem gelähmt

6.1.2.1Der normale Weg

6.1.2.2Der größte Widerstand

6.1.2.3.Emotionen in den Griff bekommen

6.1.2.4Salami-Taktik

6.1.2.5Was Spaß macht

6.1.2.6Zehn Minuten wirklich nichts tun

6.1.2.7Selbstbelohnung

6.1.2.8Nur eins

6.1.2.9Gibt es das auch in schön?

6.1.2.10Visualisieren

6.1.2.11Meditation

6.1.3Negative Denkmodelle

6.1.3.1Vogelstrauß-Denkmodell

6.1.3.2Vom Problem überrollt – Denkmodell

6.1.3.3Um das Problem kreisen – Denkmodell

6.1.3.4Immer wieder zurück zum Problem

6.1.3.5Kopf durch die Wand – Denkmodell

6.1.3.6Frosch im Topf

6.1.4Präsenz

6.1.5Rituale

6.1.6Fokus / Ausrichtung des Geistes

6.2.1Genaue Beschreibung und Abgrenzung

6.2.1.1Moderne Fragen

6.2.1.2Klassische Problemfragen

6.2.2Denkmodelle

6.2.2.1Fragmentieren – Denkmodell

6.2.2.2Spirale – Denkmodell

6.2.2.3In verschiedene Richtungen – Denkmodell

6.2.2.4Zum Kern vordringen – Denkmodell

6.2.2.5Von verschiedenen Seiten betrachten – Denkmodell

6.2.2.6Outside the Box – Denkmodell

6.2.2.7Wellen – Denkmodell

6.2.2.8Spektrum – Denkmodell

6.2.2.9Vorbilder – Denkmodell

6.2.2.10Folgen und Konsequenzen – Denkmodell

6.2.2.11Muster erkennen – Denkmodell

6.2.2.12Logische Blasen – Denkmodell

6.2.2.13Vorteile ausweiten – Denkmodell

6.2.2.14Negativ zu Positiv – Denkmodell

6.3.1Kreativitätstechniken

6.3.1.1Brainstorming

6.3.1.2Mind-Map

6.3.1.3Die 6 Hüte von Edward de Bono

6.3.1.46-3-5 Methode

6.3.1.5Morphologischer Kasten

6.3.1.6Rollentausch

6.3.1.7Regelbrecher

6.3.1.8Wertanalyse

6.3.1.9Spektrum

6.3.1.10Enterprise

6.3.1.11Große Schwester

6.3.1.12Kielwasser

6.3.2Analysetechniken

6.3.2.1Ursachen-Wirkung-Diagramm

6.3.2.2Fehler-Einfluss-Analyse

6.3.2.3SWOT-Analyse

6.3.2.4Szenariotechnik

6.3.2.5JoHari-Fenster

6.3.2.6Störfaktoren Kategorien

6.3.2.7Wissensmanagement Tools

6.3.2.7.1Wissenstopographie

6.3.2.7.2Kompetenzkarten

6.3.2.7.3Wissensquellkarten

6.3.2.7.4Wissensbestandskarten

6.3.2.7.5Expertenverzeichnisse »Gelbe Seiten«

6.3.2.7.6Wissensnetzwerke

6.3.3Zusammenfassung

6.4.1Priorisierungs- und Entscheidungstechniken

6.4.1.1ABC-Analyse

6.4.1.225.000-Dollar-Methode

6.4.1.3Eisenhower-Prinzip

6.4.1.4Präferenzmatrix

6.4.1.5Risikomatrix

6.4.1.6Entscheidungsbilanz

6.4.1.71 bis 10 Methode

6.4.1.8Was brauche (will) ich eigentlich genau?

6.4.1.9Münze werfen

6.4.1.11Bei 2 such 3

6.4.1.12Intuition; Armlängen-Test von Uwe Albrecht

6.4.2Schätzverfahren

6.4.2.1Einfaches Schätzen

6.4.2.2Umfrage

6.4.2.3Delphi-Methode

6.4.2.4Prozentmethode

6.4.2.5Analogiemethode

6.4.2.6Gewichtungsmethode

7Problem-NUSS

7.1.1Einzelpersonen

7.1.1.1Negative Denkmodelle

7.1.1.2Komfortzone

7.1.1.3Vom Problem gelähmt

7.1.1.4Ortswechsel

7.1.1.5Die Entscheidung

7.1.1.6Präsenz, Rituale, Fokus

7.1.2Gruppen

7.1.2.1Negative Denkmodelle

7.1.2.2Komfortzone

7.1.2.3Vom Problem gelähmt

7.1.2.4Die Entscheidung

7.1.2.5Ortswechsel

7.1.2.6Präsenz, Rituale, Fokus

7.1.2.6.1Körper

7.1.2.6.2Fokus

7.1.2.6.3Sprache

7.2.1Einzelpersonen

7.2.2Gruppen

8Lösungs-NUSS

9Gibt’s das auch in schön?

9.1Schmerzen vermeiden

9.1.1Training

9.1.2Das Unbekannte

9.1.3Grundeinstellung

9.2Hin zur Freude

9.2.1Das Ergebnis

9.2.2Der Entschluss

9.2.3Die Durchführung der NUSS

9.2.3.1Einzelpersonen

9.2.3.1.1Ort

9.2.3.1.2Fünf Elemente

9.2.3.1.2.1Feuer

9.2.3.1.2.2Wasser

9.2.3.1.2.3Luft

9.2.3.1.2.4Erde

9.2.3.1.2.5Liebe

9.2.3.1.2.6Kombination der fünf Sinne

9.2.3.1.3Fünf Sinne

9.2.3.1.3.1Sehen

9.2.3.1.3.2Hören

9.2.3.1.3.3Riechen

9.2.3.1.3.4Schmecken

9.2.3.1.3.5Fühlen

9.2.3.1.4Zeiteinheiten

9.2.3.2Gruppen

9.2.3.2.1Ort

9.2.3.2.2Fünf Elemente

9.2.3.2.3Fünf Sinne

9.2.3.2.4Zeiteinheiten

10Schlusswort

Der Autor

Literaturverzeichnis

3Für wen ist das Buch geeignet?

Eigentlich ganz einfach, für jeden, der vor (oder in) einer Herausforderung, einem Problem oder einer Krise steht. Dabei ist es vollkommen egal, ob es eine Frau, ein Mann, ein Unternehmen, eine Behörde, ein Institut oder sonst etwas ist.

Das Konzept dieses Buches ist so ausgelegt, dass es sowohl für einzelne Personen als auch für Gruppen anwendbar ist. Ob Sie damit Ihre persönlichen Probleme lösen oder die Ihrer Abteilung oder Ihres Unternehmens usw. spielt dabei keine Rolle. Es ist ein universell einsetzbares Konzept und kann individuell angepasst werden.

Das Buch ist, wie schon gesagt, für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet. Ich habe es jedoch aus Vereinfachungsgründen in der männlichen Form geschrieben. Dies soll in keiner Weise eine Diskriminierung darstellen. Ich wollte nicht immer die männliche und weibliche Form verwenden, da das Buch sonst noch länger geworden wäre. Die Schreibweise mit dem »Innen« am Ende finde ich hässlich und grammatikalisch auch schwierig. Also lag mir als Mann die rein männliche Form am nächsten. Ich hoffe, Sie können sich als Frau trotzdem mit dem Inhalt des Buches identifizieren. Denn schließlich will ich helfen, Probleme zu lösen, und möchte niemanden beleidigen, diskriminieren oder herabsetzen.

So, aber jetzt geht’s los :-)

4Das Konzept

Herausforderungen, Probleme und Krisen sind so alt wie die Menschheit selbst. Die gesamte Evolution besteht daraus. Wir Menschen haben durch unser sehr stark ausgebildetes Gehirn alle Veranlagungen dazu, diese Aufgaben zu bewältigen. Doch irgendwie scheinen wir das manchmal zu vergessen und stecken lieber den Kopf in den Sand, anstatt die Lösung anzugehen. Naja, ich habe in den letzten Jahren ja auch dazugehört und wurde vom Leben bestraft. Okay, wir werden nicht mehr vom Säbelzahntiger gefressen, doch es gibt genügend andere, die über uns herfallen, während wir den Kopf in den Sand stecken. Also, raus mit dem Kopf aus dem Sand und der Gefahr ins Auge geblickt! Häufig stellen wir anschließend fest, so gefährlich oder anstrengend war das Ganze dann doch gar nicht.

Als ich mich daran gemacht habe, eine Metapher für das Lösen von Problemen zu suchen, stieß ich recht schnell auf »Nüsse knacken«. Dieses Sprichwort ist in aller Munde, ist einfach, kurz und einprägsam. Es verniedlicht auch das Problem, was mir sehr gut gefallen hat, denn so wird man nicht von einem überdimensionalen Problem erschlagen. Mit einer kleinen Nuss werden wir ja wohl noch fertig. Das weckt den sportlichen Ehrgeiz in uns. Das Stichwort war also NUSS, jetzt musste ich nur noch das Konzept darauf anpassen. Gesagt, getan. Die Vorgehensweise besteht also aus vier Schritten. Naja, genau genommen aus acht, aber dazu gleich mehr.

Ich habe also das Wort NUSS genommen und jedem Buchstaben eine bestimmte Bedeutung innerhalb des Problemlösungskonzepts zugewiesen.

Jetzt war es aber zu schwierig, den gesamten Prozess in eine Nuss zu packen, und so gibt es eine Problem-Nuss und eine Lösungs-Nuss. Also zweimal vier Schritte, eben die erwähnten acht Schritte, und das ergibt dann NUSS².

Lassen Sie uns nun einen kurzen Blick in die beiden Nüsse werfen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, was uns dort erwartet.

4.1Problem-NUSS

Bevor man nicht weiß, was eigentlich das Problem genau ist, kann man es auch kaum lösen. Deswegen beschäftigen wir uns zunächst mit der genauen Analyse und Beschreibung des Problems. Die NUSS sieht dann so aus:

4.2Lösungs-NUSS

Wenn wir nun wissen, was das Problem eigentlich ist und wo die Knackpunkte und Zusammenhänge liegen, können wir uns an die Lösung machen. In der Lösungs-NUSS sehen die vier Schritte wie folgt aus:

4.3Aufteilung des Buches

Bevor wir richtig anfangen, werde ich Ihnen erstmal einiges über den Punkt Kreativität berichten und klarstellen. Denn das ist schon ein bisschen die Grundlage dafür, um Probleme auch wirklich zu lösen.

Danach werde ich Ihnen die gesamte Theorie der Problem- und Lösungs-NUSS in einem Rutsch vorstellen, denn viele Techniken kann man in beiden Nüssen verwenden. Eine Aufteilung gestaltete sich als schwierig und führte zu erheblichen Wiederholungen oder Querverweisen. Also machen wir alles in einem.

Anschließend werden wir uns dann das Vorgehen speziell für die Problem- und die Lösungs-NUSS getrennt voneinander ansehen.

5Kreativität

Was für ein großes Wort! Kreativität löst bei Menschen die unterschiedlichsten Assoziationen aus und wird häufig falsch verstanden. Deswegen schauen wir uns mal die elf häufigsten Vorurteile in Bezug auf Kreativität an.

5.1Elf Vorurteile in Bezug auf Kreativität

5.1.1Man ist es oder man ist es nicht

Das ist mit Abstand die beliebteste Ausrede, nicht kreativ sein zu müssen. Man ist kreativ, woher auch immer dieses Privileg kam, oder man ist eben unkreativ und kann leider nichts dagegen machen. Als ob es ein Kreativ-Gen gibt, das darüber entscheidet. Ganz so wie bei der Haarfarbe, ob Blond, Rot, Braun oder Schwarz.

Tatsächlich ist Kreativität aber in jedem von uns in den Genen verankert, die Frage ist nur, ob wir sie nutzen oder nicht. Wenn man eine Fähigkeit nicht nutzt, verkümmert sie. Wird ein Muskel nicht trainiert, verkümmert er auch, aber er verschwindet nicht. Also ist auch die verkümmerte Kreativität noch da, eben nur nicht trainiert.

5.1.2Kreativität ist harte Arbeit

Gerade wir Deutschen lieben es, etwas mit harter Arbeit zu vergleichen. Reich kann man zum Beispiel nur durch harte Arbeit werden. Leider sieht die Realität anders aus. Ich will damit nicht sagen, dass man durch harte Arbeit nicht auch reich werden kann, aber es gibt mehr Beispiele für das Gegenteil. Die nächste Frage ist dann, ob vielleicht nur die Außenstehenden es als harte Arbeit ansehen, aber die Person selbst es als etwas sehr Leichtes und Angenehmes sieht. Es liegt also auch ein bisschen im Auge des Betrachters.

Bei der Kreativität ist das genauso, es sollte eigentlich leicht von der Hand gehen und Spaß machen. Wenn es sich wie harte Arbeit anfühlt, hat man etwas falsch gemacht.

5.1.3Kreativität ist ein komplizierter Prozess

Wenn es nicht harte Arbeit ist, dann muss es zumindest kompliziert sein. Der Bau eines Wolkenkratzers oder eines neuen Flugzeugs ist sicherlich ein komplizierter Prozess. Kreativität ist es nicht. Der ein oder andere wird es Ihnen vielleicht so verkaufen, um seine Leistung etwas besser darzustellen, aber ansonsten ist es nicht wirklich komplex.

5.1.4Je älter man wird, umso schwieriger ist es, Kreativität zu erlernen/kreativ zu sein

Die Sprüche »Einem alten Hund bringt man keine neuen Tricks bei« oder »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr« sind leider noch in vielen Köpfen vorhanden. Für einen Hund mag das auch stimmen, doch die Gehirnforschung sagt eindeutig etwas anderes für den Menschen. Es tut mir leid, dass ich Ihnen auch diese Ausrede nehmen muss :-)

Das menschliche Gehirn ist in jedem Alter lernfähig und verliert diese Fähigkeit auch im Laufe der Zeit nicht. Es ist nur eine Frage der Einstellung, ob man im hohen Alter auch noch etwas lernen will oder nicht. Mit der Kreativität verhält es sich wie mit dem Lernen.

5.1.5Kreativität kostet viel Zeit

Wenn es schon keine harte Arbeit ist und nicht kompliziert ist, dann benötigt es aber wenigstens viel Zeit.

Der reine Kreativitätsvorgang dauert gar nicht lange, was man dann aus den Ideen macht, kann natürlich sehr lange dauern. Aber das hat dann ja nichts mehr mit der Kreativität zu tun, sondern mit der Umsetzung.

5.1.6Man braucht eine spezielle Ausbildung

Oh ja, und das ist dann mindestens so schwierig wie ein Ingenieurs- oder Medizinstudium. Nach der Prüfung vor dem Obersten Kreativitätskomitee ist man dann Diplom-Kreativeur oder so. Das heißt, heute würde man das dann »Master« nennen.

Natürlich braucht man dazu keine spezielle Ausbildung, es ist ein natürlicher Prozess unseres menschlichen Gehirns. Man kann diesen Prozess mit ein paar Techniken verbessern, aber auch hier zählt, je einfacher desto besser.

5.1.7Kreative Menschen wirken häufig wie von einem anderen Planeten

Das hängt damit zusammen, dass wir häufig Künstler und Kreativität in einen Topf werfen. Und ich muss zugeben, dass manche Künstler tatsächlich wirken, also ob sie von einem anderen Planeten kämen :-)

Natürlich sind Künstler kreativ, aber nicht jeder, der kreativ ist, ist ein Künstler. Außerdem gibt es auch viele Künstler, die ganz »normal« sind. Also keine Angst, Sie müssen sich nicht merkwürdig kleiden, reden oder verhalten, bleiben Sie einfach, wie Sie sind!

5.1.8Kreativität ist nur wenigen Menschen vorbehalten

Da sind wir wieder bei der Frage, ob Kreativität angeboren ist oder nicht. Ja, sie ist angeboren, aber eben uns allen. Der eine nutzt sie mehr und wird wie im Sport Weltmeister, und der andere nutzt sie weniger bis gar nicht und wird zu einer Couchpotato :-)

Sie haben also die Wahl. Ich verspreche Ihnen, Kreativität tut auch nicht so weh wie beim Sport, und Muskelkater hatte ich davon auch noch nicht.

5.1.9Kreativität ist Zufall

Da man Zufall nicht planen kann, ist man fein raus. Es geht um den berühmten Geistesblitz, der hier gemeint ist. Wie aus dem nichts kommt er in das Bewusstsein und präsentiert sich wie ein Wunder.

Ich würde das wie beim Sport mit einem Weltrekord vergleichen, doch der kommt auch nicht zufällig und ohne Training. Wenn ein Geist es nicht gewohnt ist, Ideen zu produzieren, dann wird auch selten ein Geistesblitz dabei sein, und wenn, dann wird man ihn im Zweifel nicht mal erkennen.

Zum Glück ist das Training bei der Kreativität nicht so anstrengend wie beim Sport, aber es kommt auch hier auf die Kontinuität an. Wer es gewohnt ist, dauernd Ideen zu produzieren, wird dies nicht als schwer empfinden und schon gar nicht als Zufall.

5.1.10Kreativität ist realitätsfremd

Bei dem Prozess der Kreativität ist zunächst das Spinnen erlaubt, selbst die unmöglichsten Ideen sind hier erwünscht. Wenn man bei diesem Stadium die Ergebnisse beurteilen würde, käme man tatsächlich bei einigen Ideen auf eine gewisse Realitätsfremdheit. Doch der Prozess ist bei diesem Punkt ja noch nicht abgeschlossen. Die Überprüfung auf Machbarkeit kommt in einem nächsten Schritt.

Das wäre so, als ob man in dem Rohbau eines Hauses sagen würde, das es hier aber nicht wirklich wohnlich und gemütlich ist :-)

5.1.11Ich muss nicht kreativ sein

Ich möchte nicht bestreiten, dass es tatsächlich Lebensbereiche gibt, in denen man nicht (unbedingt) kreativ sein muss. Aber das trifft auf keinen Fall für alle Lebensbereiche eines Menschen zu.

Diesen letzten Punkt habe ich im nächsten Kapitel aufgegriffen und gehe mit Ihnen durch den Alltag und zeige Ihnen, wie Sie mit kreativen Ideen Ihr Leben verbessern und mehr genießen können.

5.2Kreativ durch den Alltag

Nachdem wir nun die häufigsten Vorurteile geklärt haben, möchte ich Sie dazu anregen, mehr Kreativität, also mehr Ideenvielfalt in Ihren Alltag zu integrieren. Gleichzeitig trainieren wir damit auch den Kreativitätsmuskel. Natürlich ist das kein richtiger Muskel, sondern eher eine Funktionsweise unseres Gehirns, aber auch die müssen wir trainieren.

Können Sie noch Kopfrechnen? Ganz ehrlich, ich nicht mehr wirklich gut. Ich trainiere es nicht häufig genug, und so rostet diese Fähigkeit eben ein. So müssen wir jetzt die Kreativität, oder nennen wir es lieber Ideenvielfalt, erst wieder trainieren. Wir müssen sie nicht erlernen, denn sie war immer da. Kreativität ist eine angeborene Funktionsweise unseres Gehirns und hat wesentlich zum Überleben unserer Spezies beigetragen. In diesem Fall spricht man auch gern von der Anpassungsfähigkeit. Aber das ist nur ein anderes Wort für kreative Problemlösung.

Lassen Sie uns nun ganz instinktiv an die Ideenfindung herangehen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich in der richtigen geistigen Verfassung befinden, denn ein bisschen sollten wir uns ja schon auf das konzentrieren, was wir machen. Aber das ist ein ausführliches Thema im Konzept der NUSS, nämlich das N, aber dazu später mehr. Jetzt sollte es zunächst reichen, wenn uns bewusst wird, dass es geistige Zustände gibt, die Kreativität fördern, und manche, die sie verhindern.

Wenn Sie vor dem Fernseher sitzen, dann sind Sie abgelenkt und nicht wirklich in der Lage, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Alles, was Sie nun tun, ist nur halbherzig und führt nur selten zu guten Ergebnissen. Es ist also wichtig, dass wir uns voll und ganz auf diese Tätigkeit konzentrieren. Gerade am Anfang ist das Ausschalten von Störquellen enorm wichtig. Später, wenn Ihr Kreativitätsmuskel trainiert ist, können Sie auch mit Ablenkungen kreativ sein. Einfacher ist es aber auch dann ohne Störungen.

Setzen Sie sich also ruhig hin und atmen ein paarmal tief ein und aus! Wenn Sie möchten, schließen Sie dabei die Augen. Sie können auch gern stehen, herumlaufen oder sogar spazieren gehen. Viele Ideen kommen mir auch in der Badewanne oder in meiner Hängematte. Wie und wo auch immer, nehmen Sie sich eine einfache Fragestellung oder ein kleines Problem vor und suchen elf Lösungsideen.

»Warum elf?«, werden Sie sich fragen. Ganz einfach, unter fünf kann jeder, ab fünf wird es schon schwierig, ab zehn sind Sie wirklich Profi. Wie heißt es im Sport so schön: »Wer Erfolg haben will, muss eine extra Meile gehen.«

Die meisten Menschen finden drei bis vier Ideen und hören dann auf, weil es nun anstrengend wird, weitere Ideen zu finden. Doch so wird die Kreativität nicht trainiert, denn sie wird ja nicht wirklich gefordert. Aber Sie wollen ja mehr, sonst hätten Sie sich das Buch ja nicht gekauft. Deswegen gehen Sie auch die extra Meile und werden ab heute immer elf Ideen suchen und keine weniger :-)

Lassen Sie uns nun mit einfachen Übungen anfangen, und Sie suchen dann jeweils elf Ideen.

1.Elf Lieblings-SpeisenWas waren oder sind Ihre Lieblingsgerichte? Was essen Sie besonders gern? Da werden Ihnen ja wohl elf Dinge einfallen. Selbst wenn Sie nur Schnitzel mit Pommes essen, könnten es elf Varianten sein, so wie Jägerschnitzel, Pfefferschnitzel, Gorgonzolaschnitzel, Zigeunerschnitzel (ist das noch politisch korrekt?), Wienerschnitzel, Hawaiischnitzel (mit Ananas und Käse überbacken), Griechisches Schnitzel (mit Oliven und Schafskäse), Italienisches Schnitzel (mit Tomaten und Mozzarella), Hessisches Schnitzel (mit grüner Soße), Rieslingschnitzel (mit Rieslingsoße, Zwiebeln, Pilzen und Trauben) oder Holzfällerschnitzel (mit Zwiebeln und Spiegelei)…

Sie sehen, es geht auch, wenn man nur Schnitzel essen würde. So, jetzt sind Sie dran!

2.Elf Lieblings-GetränkeFalls Sie nur Wasser trinken, könnten Sie auch hier wieder elf Varianten aufzählen, also keine Ausreden mehr :-)

3.Elf Lieblings-FilmeMit der Harry Potter-Reihe wären Sie ja schon fast fertig :-)Aber ich bin mir sicher, Ihnen fallen noch weitere Filme ein, die Sie mögen.

4.Elf Lieblings-LiederOb der Titel richtig ist oder nicht, spielt hier keine Rolle, Hauptsache Sie wissen, welches Lied gemeint ist.

5.Elf Lieblings-BücherFalls Sie keine Bücher lesen, dann schreiben Sie elf Bücher auf, die Sie gern lesen würden. Aber da Sie ja dieses Buch lesen, gehe ich davon aus, dass Sie auch noch andere Bücher gelesen haben.

6.Elf Lieblings-FerienorteHier dürfen Sie auch gern Traumziele nehmen, wo Sie gern einmal hinreisen würden aber bisher noch nie da waren.

7.Elf Lieblings-SchauspielerInnenAuch hier spielt es wieder keine Rolle, ob der Name richtig geschrieben ist oder ob Sie nur den Namen der Rolle aufschreiben, also anstatt Arnold Schwarzenegger eher Terminator schreiben würden. Hauptsache Sie wissen, wer gemeint ist.

8.Elf Lieblings-StädteWelche Städte finden Sie gut? In welche Städte würden Sie gern einmal verreisen?

9.Elf Lieblings-Veranstaltungen / EventsZu welchen Veranstaltungen gehen Sie gern oder würden Sie gern gehen, also zum Beispiel Oktoberfest, Hamburger-Hafen-Geburtstag, Chinesisches Neujahrsfest und so weiter.

10.Elf Lieblings-PersönlichkeitenWelche bekannten Personen mögen Sie? Das können Sportler, Politiker, Moderatoren, Musiker, Künstler, Wissenschaftler, Autoren, YouTuber, Köche, Models, Unternehmer oder sonst etwas sein. Nur keine Schauspieler, denn die hatten wir schon.

11.Elf Lieblings-TätigkeitenWas machen Sie gern? Was macht Ihnen besonders viel Spaß? Worin sind Sie so richtig gut?