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Puh, wer hier hoch möchte, sollte Wanderschuhe an den Füßen und eine ordentliche Portion Luft in der Lunge haben. Steil führt der Weg den Berg hinauf. Auf der Höhe angekommen, wird die Kletterei mit einem weiten Blick über den Niederrhein belohnt. Moment mal - Berge am Niederrhein? Das ist doch wohl ein Widerspruch in sich. Die Topografie des Niederrheins wird allerorts mit einem Wort beschrieben: topfeben. Am Niederrhein kann man heute schon sehen, wer übermorgen zu Besuch kommt. Böse Zungen behaupten sogar, die höchsten Erhebungen am Niederrhein sind die Brücken. Auf diese Aussagen antwortet der Niederrheiner mit der klassischen niederrheinischen Floskel: "Dat is Ansichtssache". Und da hat er recht. Am Niederrhein gibt es tatsächlich einige Höhenzüge und Inselberge, die dem Namen der Region widersprechen und selbst für eingefleischte Niederrhein-Kenner die eine oder andere Überraschung bereithalten. Dieser Reiseführer präsentiert Ausflüge zu den niederrheinischen Höhen, umgeben von großartiger Natur. Die Ausflugsziele sind in kurzer Zeit erreichbar und garantieren ein Freizeitvergnügen für die ganze Familie. Die Süchtelner Höhen, der Hülser Berg, die Bönninghardt, die Sonsbecker Schweiz und der Klever Berg sind nur einige der spannenden Orte, die Alltagsglück und Urlaubsfeeling ganz in der Nähe garantieren. Viele Tipps für Aktivitäten, wertvolle Hintergrundinformationen und Hinweise auf Sehenswürdigkeiten in der Nähe machen diesen reich bebilderten Ausflugsführer zu einem wichtigen Begleiter.
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Seitenzahl: 174
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Einleitung oder die letzten Spuren der Eiszeit
1. Der Niederrheinischer Höhenzug
Das kleinste Gebirge der Welt
2. Der Hülser Berg
Riesen, Zwerge und ein Galgen
3. Der Egelsberg
Ausgeklingt – Grenzenlose Freiheit am Himmel
4. Der Schaephuyser Höhenzug
Erholung im Grünen mit schöner Aussicht in die Umgebung
5. Der Oermter Berg
Der Familienberg
6. Der Rayener Berg
Die ehemalige Bauernschaft Rayen
7. Die Bönninghardt
Ein Räuberhauptmann und ein falscher Ortsname
8. Die Leucht
(
Er-) LEUCHT (ung)
9. Der Xantener Stauchwallbogen
Die gebogene Gletscherzunge
10. Die Hees mit dem Fürstenberg
Immer auf dem Weg bleiben
11. Die Sonsberger Schweiz mit dem Dürsberg, dem Balberger oder Labbecker Höhenrücken, mit dem Tüschenwald im Südwesten und dem Uedemer Hochwald
12. Die Pfalzdorfer Höhen
Eine pfälzische Sprachinsel am Niederrhein
13. Der Bedburg-Moyländer Höhenzug
In Kehrum nicht umkehren!
14. Der Kranenburger Höhenrand
Über den Rand hinaus
15. Die Reichswaldhöhen mit dem Klever Berg
Viel Geschichte in den Zweigen
16. Te Zeven Heuvelen (Die sieben Hügel), Niederlande
Weinberge und das Ende des Niederrheinischen Höhenzugs
17. Die Süchtelner Höhen und die Hinsbecker Schweiz
Der tektonische Horst
18. Die drei Höhenburgen am Niederrhein
Ein Widerspruch in exponierter Lage
19. Der Eltenberg bei Emmerich und der Bergherbos
in der Gemeinde Montferand (Niederlande)
Die grenzüberschreitende Stauchmoräne
20. Der Kaiserberg in Duisburg
In kaiserliche Höhe
21. Der Aaper Wald in Düsseldorf
Opferplatz oder Zufluchtsstätte?
22. Halden am Niederrhein
Künstliche Berge mit Geschichte
23. Der Kapuzinerberg in Krefeld
Der Acht-Kirchenblick
24. Der Inrather Berg in Krefeld
Das Dach von Krefeld
25. Die Rheydter Höhe in Mönchengladbach
Monte Klamotte
26. Der Alsumer Berg in Duisburg
Das wunderliche Gefühl, auf einem 1000 Jahre alten Dorf zu stehen
27. Die Heinrich Hildebrand Halde in Duisburg
Laufen auf der Achterbahn
28. Die Rockelsberghalden in Rheinhausen
Zwei Berge mit Hafensicht
29. Die Halde Wolfsberg in Duisburg
Der
Berg mit den vielen Namen
30. Die Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn
Die höchste am Niederrhein
31
.
Die Halde Pattberg in Moers
Der Berg mit drei Gipfeln
32. Die Halde Rheinpreußen in Moers
Rotlicht über Moers
33. Die Knappenhalde in Oberhausen
Oberhausens Top
34. Die Vollrather Höhe (Allrather Höhe) bei Grevenbroich
Das Alpe d‘Huez des Niederrheins oder Bergzeitfahren am Allrath‘s Rock.
35. Die Millicher Halde oder die Himmelstreppen in Hückelhoven
Noch ein bischen Niederrhein
36. Motten
Den flügellosen Motten auf der Spur
37. Die Motte Aldeberg
Ein mythischer Ort mit 800-jähriger Geschichte
38. Die Motte Mergelp auf dem Duivelsberg (NL)
Spannende Geschichten aus dem Mittelalter
Register
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Knorrige Kopfweiden, schnurgerade Pappelalleen, romantische Seen und Heidemoore zeichnen das Landschaftsbild des Niederrheins. Zu Fuß, per Rad oder als Wasserwanderer – der Niederrhein lädt zu vielen sportlichen Aktivitäten ein. Nur Klettertouren gehen nicht. Bergsteigen ist wohl das Letzte, was einem einfällt, wenn man an den Niederrhein denkt. Zugspitze, Fichtelberg, Brocken? Nein – gibt es hier nicht. Auch kein Après-Ski, kein Hüttenzauber, kein Jagatee, keine Williams-Birne, kein Feigenschnaps und auch keinen Enzian. Die winterlichen Bedingungen am Niederrhein laden selten zum Skifahren ein, und ein Alpenglühen gibt es vielleicht einmal in der Gemeinde Alpen zur Zeit der Glühwürmchen.
Wem keine Berge gegeben sind …
Ist es also paradox, über Berge eines Gebietes zu schreiben, indem es von seinem Namen her gar keine Berge gibt? Die Topografie des Niederrheins wird vielerorts mit einem Wort beschrieben: flach wie ein Spülbecken! Am Niederrhein kann man heute schon sehen, wer übermorgen zu Besuch kommt. Böse Zungen behaupten sogar, die höchsten Erhebungen am Niederrhein sind die Brücken. Auf diese Aussagen antwortet der Niederrheiner mit der klassischen niederrheinischen Floskel: »Dat is Ansichtssache«. Und da hat er recht. Am Niederrhein gibt es tatsächlich einige Höhenzüge und Inselberge, die dem Namen der Region widersprechen und selbst für eingefleischte Niederrhein-Kenner die eine oder andere Überraschung bereithalten. Man kann es sich natürlich einfach machen, kann es für einen Scherz halten, dass die Niederrheiner Andeutungen von Erhöhungen tatsächlich »Berge« nennen. Sicher, um zu klären, ob es sich nun bei den Erhebungen am Niederrhein um Berge handelt, könnte der Brockhaus befragt werden, der sagt: »Ein Berg ist eine über die Umgebung deutlich herausragende Geländeerhebung«. Na also! Noch überzeugender wäre aber ein spürbarer Wadentest: Mit dem Fahrrad strampelnd oder per Pedes über die niederrheinischen Höhen. Danach gibt es sicherlich einige Muskelverhärtungen, aber bestimmt keinen Zweifel mehr.
Also: Willkommen am Niederrhein, wo alles, was höher als drei Maulwurfshügel ist, Berg genannt wird.
Das kleinste Gebirge der Welt
Der Niederrheinische Höhenzug verläuft auf einer Länge von etwa 70 Kilometern in einem weiten Bogen durch das Niederrheinische Tiefland von Krefeld bis nach Nimwegen. Durch Flusserosionen, hauptsächlich durch den Rhein und seine Nebenflüsse bedingt, entstanden Unterbrechungen in der Kette, wodurch sie in einen größeren nordwestlichen Abschnitt und in einen kleineren südöstlichen Teil zerfällt. Die Landschaftseinheit, die auch Niederrheinische Höhen genannt wird, ist gekennzeichnet durch eine relativ steile Nord- und eine sanfter abfallende Südkante. Sie erhebt sich stellenweise 90 Meter über dem Meeresspiegel und erreicht am Klever Berg eine Höhe von 106 Meter über NN.
Im Grunde genommen sind die niederrheinischen Höhen Eisberge. Sie bestehen zwar nicht aus Eis, aber ohne Eis gäbe es sie nicht. Die Erhebungen entstanden, als vor 250 000 Jahren während der Saale-Eiszeit riesige Eismassen aus Skandinavien mit einer Dicke von etwa 50 bis 150 Metern den sandigen und kiesigen niederrheinischen Boden wie mit einer Planierraupe zusammenpressten und falteten, also aufstauchten. Darum heißen sie Stauchmoränen.
Erstmals deutlicher in Erscheinung tritt der Höhenzug nördlich von Krefeld durch den auffälligen Hülser Berg (63 Meter). Östlich davon befindet sich der nicht nur für Luftsportbegeisterte interessante Egelsberg (46 Meter). Ein nördlich gelegener Einschnitt trennt den Hülser Berg vom zweiten Hauptabschnitt, dem Schaephuyser Höhenzug. Er verläuft von Tönisberg, westlich an Schaaephuysen und Rheurdt vorbei, bis zum Oermter Berg. Die höchste Erhebung ist hier mit 80 Metern der Saelhuyser Berg. Den Abschluss der Schaephuyser Höhen bildet im Norden ein breiter Einschnitt zwischen Issum und Kamp-Lintfort, markiert durch den historischen Kanal Fossa Eugeniana. Östlich des Schaephuyser Höhenzuges liegen, bogenförmig angeordnet, mehrere Inselberge; der höchste ist der Rayener Berg mit 63 Metern. Der nächste Hauptabschnitt ist die nördlich liegende, plateauartige Bönninghardt. Hier werden am Rand der Leucht Höhen bis 54 Meter erreicht. Noch acht Meter höher und damit der höchste Punkt der Bönninghardt ist der Haagsche Berg mit 58 Metern.
Ein weiterer Einschnitt bei Sonsbeck, nördlich der Bönninghardt, trennt diese vom nächsten Hauptabschnitt, dem Xantener Stauchwallbogen. Er verläuft von Xanten aus im Uhrzeigersinn nördlich an Sonsbeck vorbei, durch Labbeck und Balbeck hindurch, bis Marienbaum. Der Bogen beginnt im Osten bei Xanten mit der Hees und dem Fürstenberg (75 Meter). Dann folgt im Süden des Bogens die Sonsberger Schweiz mit ihrer höchsten Erhebung, dem Dürsberg (87 Meter). Der westliche Teil der Sonsberger Schweiz heißt auch Balberger oder Labbecker Höhenrücken. Er besteht aus dem Tüschenwald im Südwesten und dem Uedemer Hochwald (bis 75 Meter) im Nordwesten. Der Xantener Stauchwallbogen und die nun folgenden Pfalzdorfer Höhen werden durch den Uedemer Bruch getrennt. Die Pfalzdorfer Höhen, eine plateauartige Hochebene, befinden sich sowohl auf deutschem als auch auf niederländischem Gebiet. Der östliche deutsche Teil der Pfalzdorfer Höhen heißt Gocher Heide, der mittlere Pfalzdorfer Lössplateau. Der westliche Teil ist der Reichswald. Wie schon in der Bönninghardt liegen die markanten Erhebungen der Pfalzdorfer Höhen im Bereich ihres Randes, der östlich Höhen bis 60 Meter erreicht. Am nördlichen Rand der Pfalzdorfer Höhen, zwischen Kalkar und Bedburg-Hau, liegt eine Hügelkette, der Bedburg-Moyländer Höhenzug. Am nordwestlichen Ende der Pfalzdorfer Höhen liegt der Kranenburger Höhenrand, der sich bogenförmig von Kleve um Kranenburg herumzieht. Etwas südlich hiervon befinden sich die Reichswaldhöhen. Hier ist der Klever Berg mit 106 Meter Höhe sowohl der höchste Punkt in diesem Teil, als auch die höchste Erhebung des gesamten Niederrheinischen Höhenzuges.
Westlich, bereits größtenteils auf niederländischem Gebiet, schließt sich ein Stauchwall an, der bei Kranenburg beginnt und südlich um Groesbeek herum bis nach Berg en Dal und Nijmegen verläuft. Der südliche und westliche Teil wird Zeven Heuvelen (Sieben Hügel) genannt. Bei Nijmegen, wo der Rhein am Gelderse Poort (dem Tor zum Gelderland) die Stauchwallkette durchbricht und sich in Nederrijn und Waal aufteilt, endet der Niederrheinische Höhenzug. Der Süchtelner Höhenzug, auch Viersener Horst genannt, verläuft von Mönchengladbach über Viersen und Süchteln bis Grefrath. Er gehört aber nicht, obwohl in der Region Niederrhein gelegen, zum Niederrheinischen Höhenzug. Der Grund dafür ist, dass er nicht, wie lange angenommen, als Stauchendmoräne, sondern bereits vor etwa 25 Millionen Jahren durch einen tektonischen Horst, also durch Anhebung isostatischer Kräfte entstand. Darum wird der Süchtelner Höhenzug hier getrennt vom Niederrheinischen Höhenzug behandelt. Letzterer beginnt genau genommen schon im Neusser Bereich, wo er aber durch Erosionen des Rheines kaum noch wahrzunehmen ist.
Übrigens, dem Niederrhein fehlt die Mitte – dafür ist er oben ohne: Es gibt keinen geografischen Mittelpunkt des Niederrheins, weil es, bis auf die Grenze zu den Niederlanden, keine präzisen geografischen Begrenzungen des Niederrheins zu seinen Nachbarlandschaften gibt. Der Niederrhein ist quasi nach allen Seiten offen. Die Kreise Viersen, Heinsberg und Neuss sowie Mönchengladbach und Krefeld sind zum Mittleren Niederrhein zusammengefasst und die Kreise Wesel und Kleve werden als Unterer Niederrhein bezeichnet. Einen oberen Niederrhein gibt es nicht. Das ist aber auch nicht so wichtig, weil sich die niederrheinischen Höhe(n)punkte sowieso nicht über einen Bergkamm scheren lassen.
Bevor nun der Niederrhein den Besucher auf den Gipfel treibt, noch einige Hinweise in eigener Sache: Die hier vorgeschlagenen Wanderungen sind oftmals nicht die einzigen vor Ort. Sie sind unterschiedlich lang und folglich auch ihre Beschreibungen. Bitte kalkulieren Sie ein, dass an den Wegen wichtige Hinweisschilder, Wegweiser, Markierungsplaketten, Pfostenmarkierungen und Wanderinfotafeln entfernt, zerstört oder verdreht sein können, Bäume oder Holzmasten der Stromleitungen, auf denen Markierungen zu lesen waren, gefällt oder ausgetauscht, und die Pflege der Wege partiell oder komplett eingestellt wurden. Alle Termine, Öffnungszeiten, Telefonnummern, Web-Adressen und Namen geben den Stand vom Januar 2024 an. Bitte werfen Sie vor Ihrem Besuch einen kurzen Blick auf die lnternetseite des Museums, der Gaststätte, des Parks etc., ob sich, beispielsweise durch Corona, Schließungen, kurzfristige Änderungen oder Ergänzungen ergeben haben.
Nun aber viel Spaß beim Gipfelhopping im platten Land. Entdecken Sie das flache Land von einer neuen Seite und denken Sie immer daran: je höher es am Niederrhein geht, desto mehr fühlt es sich an wie Bergsteigen!
Der Niederrheinischer Höhenzug verläuft in einem Bogen etwa 70 Kilometer von Krefeld nach Nimwegen.
Riesen, Zwerge und ein Galgen
Geologisch gesehen ist der Hülser Berg eine Hinterlassenschaft der Saale-Eiszeit. Mit 63 Metern ist er die höchste natürliche Erhebung im Krefelder Stadtgebiet. Der mit Laubwald bestandene Berg liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich der 1975 eingemeindeten Ortschaft Hüls in der Gemarkung Traar. Dort, wo es sonst keine Erhöhungen gibt, beflügelt ein alleinstehender Berg die Fantasie. Deshalb existieren über den Hügel mehrere Sagen und Legenden von Hexen und Zwergen. Ursache dafür ist bestimmt auch seine ungewöhnliche Form, denn im Gegensatz zu heute war der Berg früher nicht bewaldet und von einem schlecht passierbaren Sumpfgebiet umschlossen. Am Silvestertag 1797 wurden hier die Räuber Schenk und Koken als letzte exekutiert.
Wo Räuber früher am Galgen endeten und Ausflügler heute ihr Picknick ausbreiten, erzählt eine Hülser Sage über die Entstehung des Hülser Berg: Einstmals arbeiteten Riesen hier, um das Bett des Rheines auszuheben. Auf ihrem Heimweg lösten sich von ihren Holzschuhen schwere Erdklumpen. Der Hülser Berg war entstanden. Eine weitere Sage berichtet von einem Zwergenvolk, welches im Hülser Berg wohnte. Sein König hatte ein Verhältnis mit der Tochter des Grafen von Krakauen bei Krefeld. Einmal wurde er vom Grafen überrascht und von ihm mit einem Pfeilschuss getötet. Das Zwergenvolk im Hülser Berg begrub ihren König am Schlossteich des Grafen und sang dabei einen seltsamen Grabgesang. Jedes Mal, wenn sie das Lied gesungen hatten, sprang einer von ihnen in das Wasser, bis sie schließlich alle ertrunken waren.
Ort
Krefeld
Krefeld gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Die linksrheinische Großstadt trägt aufgrund der Seidenstoffproduktion des 18. und 19. Jahrhunderts den Beinamen Samt- und Seidenstadt. Sie zählte bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lange Zeit zu den wohlhabendsten Städten in Deutschland. Seit dem Niedergang der Seidenindustrie wird die Wirtschaft Krefelds vor allem durch die chemische Industrie, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Metallindustrie dominiert.
Adresse für Navigation
Rennstieg 1, 47802 Krefeld
GPS-Daten: 51.38844118101502, 6.536762341915974
Öffentlicher Nahverkehr
Mit dem Bus 060 vom Krefelder Hauptbahnhof zur Haltestelle Krefeld, Hülser Berg.
Wandern am Hülser Berg
Ausgangspunkt: Parkplatz Gasthaus Hülser Bergschänke, Rennstieg 1,
47839 Krefeld.
GPS-Daten: 51.38844118101502, 6.536762341915974.
Typ:Rundweg
Länge:ca. 3,3 Kilometer.
Schwierigkeit:einfach, mit einigen Steigungen.
Beschilderung:Holzschild Heinrich-Mertens-Weg.
Wegbeschaffenheit:Waldwege
Bemerkenswertes: Aussichtsturm, Wildgehege.
Startpunkt der Wanderung ist der große Parkplatz an der Hülser Bergschänke. Hier stehen mehrere Wege zur Auswahl. Wir wählen den Heinrich-Mertens-Weg, der mit hölzernen Wegweisern ausgeschildert ist. Nach einem leichten Anstieg erreichen wir zunächst den 30 Meter hohen Johannesturm. Wer die 163 Stufen aus Gitterrosten schafft und wieder zu Atem gekommen ist, hat von oben einen wunderschönen Panoramablick auf das niederrheinische Tiefland. Die Aussicht reicht bis nach Düsseldorf und zu den Braunkohle-Schloten. Bei besonders gutem Wetter erahnt man die Spitzen des Kölner Doms. In der Nähe des Turmes befand sich in der Zeit von 1600 bis 1800 auf den Moränenhügeln eine Hinrichtungsstätte, der Galgenberg. Verbrecher fanden hier am Galgen oder durch Enthauptung ihr Ende. Auch wurden an diesem Ort Hinrichtungen vermeintlicher Hexen durchgeführt.
Am Turm geht es über einen Weg abwärts. Unten angekommen halten wir uns links und wandern weiter durch den Wald bis zum Wildgehege. Der weitere Weg zur Eremitenquelle durchschneidet die Wälle einer ehemaligen eisenzeitlichen Burganlage. Die Burg stammt aus dem vierten oder dritten Jahrhundert vor Christus. Wer sie baute und welchen Zweck sie erfüllte, bleibt ein Geheimnis. Fest steht nur, dass die Wallburg als Festung genutzt wurde und am Niederrhein einzigartig ist. Eine vergleichbare Festung haben Archäologen in der Region nicht mehr entdeckt. Mit aufmerksamem Blick sieht der Wanderer in den Bäumen kleine handgeschnitzte Holzfiguren sitzen. Sie gehören zur Gnom-Ausstellung.
Jetzt führt uns der Heinrich-Mertens-Weg weiter zur Eremitenquelle. Der Legende nach ein Ort, an dem ein Einsiedler Einkehr suchte und fand. Bis zum Versiegen der Quelle kamen viele Menschen aus nah und fern in den Wald, um sich mit Kanistern und Flaschen das Wasser der Quelle zu sichern. Von der Quelle geht es jetzt aufwärts weiter. Über eine kleine Lichtung führt uns der Heinrich-Mertens-Weg wieder zum Aussichtsturm und von dort aus wieder zum Parkplatz an der Hülser Bergschänke.
Aussicht
Auf dem Hülser Berg steht der rund 30 Meter hohe Johannesturm. Der Aussichtsturm wurde nach Johannes dem Täufer benannt und ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Wer die 163 Stufen schafft, wird mit einem grandiosen Blick auf die Stadt Krefeld, über die niederrheinische Landschaft und das Ruhrgebiet belohnt.
Blick vom Johannesturm auf die niederrheinische Landschaft.
Gewässer
Die Niepkuhlen
Die Niep oder Niepkuhle (=feuchtes, häufig mit flachem Wasser bedecktes Gelände) ist eine verlandete Altstromrinne des Rheines, die sich als sumpfige Niederung von Krefeld über eine Vielzahl von Mäanderschleifen durch das linke Niederrheingebiet bis Vluyn und weiter bis Issum zieht. Die Niepkuhle lässt sich über mehrere Wege erwandern.
Adresse: Die Niepkuhlen erstrecken sich über mehrere Kilometer. Ein Einstiegspunkt ist der Geilingsweg 151, Neukirchen-Vlyn.
Museen
Museum Haus Lange und Museum Haus Esters
Haus Lange und Haus Esters werden seit 1955 bzw. seit 1981 als Ausstellungshallen für zeitgenössische Kunst genutzt. Wobei schon die von Mies van der Rohes erbauten Villen selbst als Ausstellungsstücke betrachtet werden können.
Adresse: Wilhelmshofallee 91–97, 47800 Krefeld, Tel.: 0215 1975580,
https://kunst-museenkrefeld.de
Tipps
Der Schluff und ein Fresko
Eine Attraktion für Groß und Klein ist die Fahrt mit dem Schluff, Krefelds historischer Dampfeisenbahn. An jedem Sonn- und Feiertag in der Saison von Mai bis September können Fahrgäste mit dem Schluff von St. Tönis über Krefeld-Nordbahnhof ins Naherholungsgebiet Hülser Berg fahren.
Stationen: St. Tönis, Krefeld Nordbahnhof, Hüls, Hülser Berg, Tel.: 0215 1982364, https://schluff-krefeld.de
Im großen Saal der Hülser Bergschenke können Kunstinteressierte die Reste eines Freskos des niederländischen Künstlers Johan Thorn Prikker bewundern.
Adresse: Rennstieg 1, 47802 Krefeld.
Für die Kleinen
Abenteuerspielplatz Hülser Berg
Dieser Spielplatz bietet viele Spielgeräte wie eine Rutsche, Schaukeln, Klettergerüste und eine Seilbahn. Es gibt auch eine Wasserspielanlage und einen Sandspielbereich. Es gibt auch eine Seilbahn.
Adresse: Rennstieg, 47802 Krefeld
In der Nähe
Der römische Tempel von Krefeld-Elfrath und die Hülser Burg
Im Krefelder Stadtteil Elfrath wurde 1988 beim Bau eines Sportplatzes eine Tempelanlage aus römischer Zeit ausgegraben, die sich aus einem einheimischen Kultplatz entwickelt hatte. In diesem Heiligtum wurden einheimische und römische Kult- und Architekturtraditionen vereint.
Die Hülser Burg stammt aus dem Jahr 1455 und wurde später durch eine Wasserburg ersetzt. 1492 fand in ihren Mauern ein Hexenprozess statt. In den nächsten 200 Jahren wurde die Burg durch mehrere Schlachten stark beschädigt. Letztlich fiel die unbewohnte Burg für 300 Jahre in einen Dornröschenschlaf. Durch den Heimatverein Hülse. V. und den Hülser Sportverein e. V. wurden das Mauerwerk, der Burgturm und der Wehrgang saniert. Der Burghof bietet eine attraktive Kulisse für Veranstaltungen. Die Hülser Burg ist in den Sommermonaten sonntags geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Adresse Röm. Tempel: Heiligtum von Elfrath, Werner-Voß-Straße, 47802 Krefeld.
Adresse Hülser Burg: Herrenweg, 47839 Krefeld.
Einkehr
Gasthaus Hülser Bergschänke, Rennstieg 1, 47802 Krefeld, Tel: 02151 568841, https://huelser-bergschaenke.de
Winkmannshof by Qani, Albert-Steeger-Straße 19, 47809 Krefeld, Tel.: 02151 3258794, https://winkmannshof.com
Restaurant Zeus, mit dem Bohrturm Krefelder Sprudel, wo früher ein Mineralwasser gewonnen wurde. Sprudeldyk 12, 47802 Krefeld, Tel.: 02151 753979, https://krefelder-sprudel.eatbu.com
Camping
Campingplatz Giswinkelshof, Krefeld-Verberg, Engerstraße 129, 47800 Krefeld, Tel.: 02151 3264365, http://giswinkelshof.de (kein Kurzzeitcamping)
Ausgeklingt – grenzenlose Freiheit am Himmel
Der Egelsberg im Krefelder Ortsteil Traar, zwischen Krefeld und Moers gelegen, ist besonders im Sommer ein schönes Ausflugsziel. Da ist zu einem der Flugplatz Krefeld-Egelsberg mit einer 640 Meter langen Graspiste für motorgetriebene Luftfahrzeuge und einer 800 Meter langen Graspiste für den Windenstart von Segelflugzeugen. Der Flugbetrieb läuft bei gutem Wetter zwischen April und Oktober am Wochenende sowie in der Wochenmitte. Zum anderen finden flugängstliche dort oben im Naturschutzgebiet Nieder Heide ausgedehnte Spazierwege, die unter anderem zu einer weithin sichtbaren Landmarke, der Egelsbergmühle, führen.
Adresse für Navigation
47802 Krefeld, Siedlung Egelsberg, Ecke Axel-Holst-Weg.
GPS-Daten: 51.38990449463716, 6.577794068538793.
Öffentlicher Nahverkehr
Mit der Buslinie 052 oder 058 vom Krefelder Hauptbahnhof bis Haltestelle Bergstiege. Dem Fußweg Bergstiege folgen. Nach etwa fünf Minuten befinden Sie sich auf dem Egelsberg, direkt am Eingang der Flugzeughalle.
Wandern am Egelsberg
Durch das Naturschutzgebiet Egelsberg
Ausgangspunkt: 47802 Krefeld, Siedlung Egelsberg, Ecke Axel-Holst-Weg.
GPS-Daten: 51.38990449463716, 6.577794068538793.
Typ: Rundwanderweg
Länge: 4,5 Kilometer
Schwierigkeit: leicht
Höhenmeter: eben
Beschilderung: keine
Wegbeschaffenheit: Trampelpfade, Wiesen- und Sandwege, wenig Asphalt.
Bemerkenswertes: Heidelandschaft, Flugplatz.
Vom kleinen Parkplatz geht es zu Beginn über den schmalen Trampelpfad des Axel-Holst-Weges. Am T-Stück geht es nun über Asphalt links herum und an der nächsten Kreuzung wieder rechts herum. Bevor der Wirtschaftsweg links abbiegt, folgen wir dem Weg nach rechts in den Wald. Entlang des Waldes ändert sich der Untergrund zu Schotter. Nachdem der Wald verlassen wurde, läuft man auf sandigen Grund bis an den Zaun des kleinen Flugplatzes immer geradeaus. Hier rechts abbiegen und nicht dem Weg am Zaun folgen, sondern den Weg in die Heide folgen. Dem gewundenen Weg so lange folgen, bis er eindeutig und alleinig nach rechts abbiegt. Hier gehen wir auf dem unscheinbaren Wiesenweg geradeaus bis an den Waldrand. Während meiner Wanderung standen hier vollkommen passend Heidschnucken zur Pflege dieser Landschaft. Am Waldrand jetzt rechts und fast bis zum Parkplatz zurück. Wer keine Lust mehr hat, kann hier auch die paar Meter bis zum Ausgangspunkt gehen. Ich aber biege scharf nach rechts ab und folge dem Pfad bis an die hintere Ecke des Feldes. Dort führt ein leicht übersehbarer Wiesenpfad nach links durch eine konzentrierte Heidelandschaft voller violetter Erika und vereinzelter Birken. Wenn man ein T-Stück vor einem großen Baum erreicht hat, biegt man nach links ab und folgt dem Wiesenpfad zwischen Wald- und Feldrand zurück zum Parkplatz. Ein kurzer, aber sehr schöner Spaziergang findet hier sein Ende.
Textquelle: Jürgen Weiß, www.wanderwegewelt.de
Aussicht
Von der Spitze des Egelsbergs aus bietet sich eine schöne Aussicht auf die Umgebung. Aufgrund der erhöhten Lage des Berges hat man einen weiten Blick über die umliegende Landschaft und kann bei gutem Wetter bis zum Rhein und zu den angrenzenden Ortschaften sehen. Besonders reizvoll ist die Aussicht vom Egelsberg bei Sonnenuntergang, wenn die Landschaft in warmes Licht getaucht wird und sich die Farben des Himmels verändern. Viele Besucher kommen daher gezielt zum Egelsberg, um den Sonnenuntergang zu beobachten und die Aussicht zu genießen.
Gewässer
Der Luiter See, der Hohenforster See und der Elfrather See