Ist das Kunst oder kann das weg? - Manfred Schmidt - E-Book

Ist das Kunst oder kann das weg? E-Book

Manfred Schmidt

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Beschreibung

Bilder, Skulpturen, Collagen, Fotografien und Literatur Die Kraft des Alters, kreativ im Herbst des Lebens und Mut zur Wahrheit Der Traum eines jeden Künstlers ist, mit dem scheinbar Unscheinbaren aus der Abgeschiedenheit des Ateliers mitten in die Gesellschaft hineinzuwirken, teilzuhaben an den Auseinandersetzungen der Zeit, Stellung zu beziehen, Widerspruch einzulegen, ganz andere Schönheiten vorzuführen. Die Impressionisten holen das Licht in die Malerei, der Bildhauer lässt auf der Oberfläche seiner Skulpturen den Schatten tanzen. Das ist alles eine Frage der Inspiration. Es verwundert daher kaum, dass selbst der empfindsame Rilke die Bildhauerei mit dem literarischen Schaffen vergleicht.

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Seitenzahl: 36

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Die Kraft des Alters, kreativ im Herbst des Lebens und Mut zur Wahrheit

Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht, die Lieder eines Vogels zu verstehen? Warum liebt man die Nacht, die Blumen, alles um uns herum, ohne es durchaus verstehen zu wollen? Aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es «verstehen».

Pablo Picasso

Übersicht

Malerei

Holzbearbeitung, Skulpturen

Kunsthandwerk

Fotografie

Visionen

Literatur

Lebenskünstler

Der Autor

Quellenangabe

Ist das Kunst oder kann das weg?

Für manchen Betrachter ist es ein ausdruckvolles Kunstwerk. Ein Anderer entdeckt nichts Aufregendes. Ein bekannter Künstler hat einmal geschrieben: ‘Ich bin ein Seefahrer im Dickicht des Daseins, welcher mit multimedialen Schiffen durch das Meer des Augenblicks segelt‘. Solch ein Seefahrer bin ich nicht, aber ein kreativer Mensch der sich mit Leidenschaft und Herzblut für Kunst interessiert.

Was ist Kunst?

Eine Kita-Gruppe besuchte meinen Garten.

Das Insektenhotel und die vier Meter hohen Sonnenblumen wurden nur beiläufig zur Kenntnis genommen. Das geschnitzte Krokodil, der Totempfahl und die kleine Figur (ich nenne ihn Oskar) waren interessanter. „Was ist das?“, fragte mich plötzlich der aufgeweckte Arthur und zeigte auf die Installation der kleinen Glocke im Bilderrahmen. „Das ist Kunst!“, hörte ich mich sagen. Kurze Pause, Arthur legte nach: „Was ist Kunst?“

Ich überlegte, wie erkläre ich das? Die Kids- Betreuerin erlöste mich und rief zum Aufbruch.

Wie erkläre ich einem fünfjährigen Kind was Kunst ist?

Ein Kunstwerk zu erklären, ist eine viel größere Kunst, als es zu erschaffen. Pavel Kosorin

Ist es Kunst, die Kunst zu verstehen

Wie ich zur Malerei fand

In den 50er Jahren, kein Fernsehen strapazierte mit Sinnesüberreizungen die Fantasie. Mein Onkel verdiente sein Geld als Kino-Plakatmaler. Zu Hause malte er ‚Anspruchsvolles‘ in Öl. Ich schaute ihm als 10-Jähriger gern über die Schulter. Die Bilder, die mein Onkel malte, gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Egal wie alt ich war, dreißig, vierzig, fünfzig Jahre, ich malte und zeichnete. Auf Abendschulen machte ich mich mit verschiedenen Maltechniken vertraut.

Malen ist nicht schwierig, solange man nichts davon versteht. Wenn man diese Kunst aber begriffen hat, dann wird man gefordert. Edgar Degas

Ein künstlerisches Erweckungserlebnis auf einer Vernissage in Berlin Steglitz.

In den 70/80er Jahren hatte ich im Steglitzer Kreisel im 14. Stock eine Vernissage besucht.

Es gab Fruchtsaftgetränke, Käsehäppchen auf Pumpernickel-Scheibchen, dazu quälte uns ein Saxophon-Spieler. Ich langte kräftig wie alle zu und schnell war das Buffet leergeräumt.

Das Spektakel wurde vom Steglitzer Kunstamt gesponsert und anspruchsvolle Formulierungen forderten den Kunst-Sachverstand der Anwesenden.

Die Rednerin vom Kunstamt mit Doktor-Titel erwähnte damals euphorisch, welch ein Glückfall es für die Kunst-Szene bedeutet, dass die hier gezeigten Werke 4 Wochen lang zu sehen sind. Besonders gelungen sind die sogenannten ‚Trecker-Bilder‘. Der Beweis, dass durch gezielte Kreativität eine Symbiose zwischen Mensch, Natur und Arbeit in der Kunst dargestellt werden kann.

Dann durften wir die Werke bestaunen. Ich stand ziemlich irritiert davor und als ich im Begleittext las, wie die Bilder entstanden sind, machte ich mich aus dem Staub. Der Künstler fuhr damals mit einem Trecker über den am Boden mit Farbe bepinselten Karton im DIN A3 Format. Wenige Tage danach, so spiegelt mir meine Erinnerung wider, gab ich meinem Affen Zucker und erstellte in meinem Garten ein ‚Trecker-Bild‘. Ich fuhr mit meinem Fahrrad über Farbe und dann über das Bild. Mangels Trecker und Berühmtheit verschwand es in meinem Keller und die Welt war um ein Kunstwerk ärmer.

Die Idee an sich finde ich nicht verwerflich. Das Irrwitzige aber ist, dass sich studierte Köpfe mit ihrem Kunstsachverstand dazu hergeben, diesen profanen Jux zum kreativen Highlight hoch zu jubeln. Dazu fehlt mir als freischaffender Künstler das Verständnis.

Mein ‚Trecker-Bild‘ (Fahrrad-Bild)

Temperafarben auf Karton. Im Pointillismus-Stil gemalt. Angeregt durch die Malweise des Georges Seurat (18581891). Seurat galt als Wegweiser der impressionistischen Klassiker.

Mindestens zehn Mal bin ich mit dem Fahrrad darüber gefahren.

Was für Kretins. Ansonsten brave Leute. Aber wie drollig die Universitätsprofessoren werden, sobald sie sich mit Kunst befassen. Gustave Flaubert

Die Kunst, Bildern zu verkaufen

Das Tempelhofer Kunstfenster