Strom- und Binnenseeinseln in Deutschland - Manfred Schmidt - E-Book

Strom- und Binnenseeinseln in Deutschland E-Book

Manfred Schmidt

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Beschreibung

Fachbuch aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Inseln haben den Geist und die Emotionen der Menschen zu allen Zeiten bewegt. Wohl kaum eine andere Prägung von Mutter Natur gestaltet das Bild der Erde so mannigfaltig und ereignisreich wie die Inseln. Eine Insel, so die Definition der meisten Lexika, ist mit Ausnahme der Kontinente (Australien) jede Landmasse, die vollständig von Wasser umgeben ist. Das trifft ebenfalls auf Landmassen zu, die in Flüssen oder Seen liegen. Auch wenn diese zum Teil nur wenige Meter vom Festland entfernt liegen und manche mit dem Ufer durch Brücken oder Dämme verbunden sind, müssen sie als Inseln definiert werden. Wenn man nun davon ausgeht, dass die deutschen Fluss- und Binnenseeinseln nicht sehr groß sind, weil die deutschen Binnenseen nicht sehr groß – und die deutschen Flüsse nicht sehr breit sind, stellt sich die Frage, was macht diese Inseln untersuchungswürdig? Nun, da die Adjektive klein und groß bekanntlicherweise relativ sind, können die deutschen Strom- und Binnenseeinseln in vielfacher Hinsicht von Interesse sein. Die Untersuchungen in diesem Buch galten primär ihren ökologischen Potentialen und sekundär, praktisch sich aus dieser Untersuchung ergebend, ihren teilweise hochinteressanten historischen Hintergründen. Die hohe Schutzwürdigkeit vieler Fluss- und Binnenseeinseln basiert insgesamt gesehen vor allem auf dem ausgeprägten Natürlichkeitsgrad weiter Bereiche dieser Inseln. Bis auf einige kleine und kleinste Inseln, in ebenso kleinen und kleinsten Seen und Flüssen, wurden alle deutschen Fluss- und Binnenseeinseln in die Untersuchung einbezogen. Praktisch außer Konkurrenz, weil aber von hohem historischen Wert, fand hier auch die künstlich angelegte Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer Aufnahme, ansonsten waren künstlich angelegten Inseln von den Untersuchungen ausgeschlossen. Insgesamt 34 Inseln in deutschen Binnenseen und 33 Inseln in den deutschen Flüssen Rhein, Elbe, Weser, Ems und Wakenitz wurden untersucht. Alle besitzen die Gesamtfläche von ca. 9755 ha, was etwa der Größe der Insel Sylt.

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Inhaltsverzeichnis
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Einleitung Einleitung Einleitung Einleitung Einleitung

Inseln haben den Geist und die Emotionen der Menschen zu allen Zeiten bewegt. Wohl kaum eine andere Prägung von Mutter Natur gestaltet das Bild der Erde so mannigfaltig und ereignisreich wie die Inseln. Ausschlaggebend hierfür ist offenbar die gänzliche Abgeschlossenheit der Eilande durch das einrahmende Wasser. Eine Insel ist mit Ausnahme der Kontinente (Australien) jede Landmasse, die vollständig von Wasser umgeben ist. So definieren inhaltlich die meisten Lexika den Terminus Insel. Für die Inseln in den Weltmeeren ist diese Aussage sicherlich zutreffend. Aber wie verhält es sich mit den Inseln in Seen und Flüssen. Hat auch hier die Definition des Lexikons ihre Gültigkeit? Sind solche Eilande nicht häufig durch Dämme, Brücken etc. mit dem Festland verbunden und hierdurch zu Halbinseln rudimentiert? Verliert also eine Insel ihre Charakteristik durch Verbindungen mit dem Festland?

Wenn das so wäre, könnten manche Fluß- und Binnenseeinseln ihr Merkmal nicht mehr aufrechterhalten (Lindau, Reichenau, Mainau, Ratzeburg, u.v..a.). Aber auch viele vor den Meeresküsten liegenden Inseln hätten dann ihr Attribut verloren (Sylt, Nordstrand, viele dänische Inseln, die schwedische Insel Öland, auch viele japanische Inseln, einige der bretonischen Küste vorgelagerte Inseln um hier wirklich nur einige zu nennen).

Aus diesem Grund sollte, solange es sich nicht um eine künstlich angelegte Insel handelt, sondern nur die Verbindungen zur Insel künstlich sind, die oben erwähnte Definition Insel auch auf die Fluß- und Binnenseeinseln zutreffen. Völlig falsch ist es auf jeden Fall, Inseln mit solchen künstlichen Verbindungen »Halbinseln« zu nennen; eine Halbinsel ist ein ins Meer oder in einen See vorspringender Teil des festen Landes.

Auch ist diese Definition unabhängig von Abstand der Insel zum Festland, oder bei Fluß- und Binnenseeinseln zum See- oder Flußufer: Ist die Landmasse vollständig vom Wasser umgeben, ist auch ein sehr geringen Abstand zum Ufer kein Grund, die Inseleigenschaft in Frage zu stellen. Sonst müßten auch hier viele Inseln als solche von der Landkarte verschwinden, beispielsweise Rügen und Usedom.

Halten wir also fest: Landmassen, die in Flüssen oder Seen liegen, auch wenn sie zum Teil nur wenige Meter vom Festland entfernt liegen und mit dem Ufer durch Brücken oder Dämme verbunden sind, müssen als Inseln definiert werden.

Wenn man nun davon ausgeht, daß die deutschen Fluß- und Binnenseeinseln nicht sehr groß sind, weil die deutschen Binnenseen nicht sehr groß -und die deutschen Flüsse nicht sehr breit sind, stellt sich die Frage, was macht diese Inseln untersuchungswürdig? Nun, da die Adjektive klein und groß bekanntlicherweise relativ sind, können die deutschen Strom- und Binnen-5

seeinseln in vielfacher Hinsicht von Interesse sein. Die Untersuchungen in diesem Buch, das einen Beitrag zur deutschen Landeskunde darstellen soll, galten primär ihren ökologischen Potentialen und sekundär, praktisch sich aus dieser Untersuchung ergebend, ihren teilweise hochinteressanten historischen55Hintergründen. Hierbei sind natürlich die großen Binnenseeeinseln wie Lindau, Reichenau, Ratzeburg oder die großen Flußinseln wie Niederwerth von der55 5 5 5 5

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ökologischen Untersuchung ausgeschlossen, weil deren Ökologie ja feststeht; aber allein die historische Vergangenheit dieser Inseln ist schon lesenswert. Bis auf einige kleine und kleinste Inseln in ebenso kleinen und kleinsten Seen und Flüssen wurden alle deutschen Fluß- und Binnenseeinseln untersucht. Praktisch außer Konkurrenz, weil aber von hohem historischen Wert, wurde die künstlich angelegte Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer in die Untersuchung mit einbezogen, ansonsten waren künstlich angelegten Inseln von den Untersuchungen ausgeschlossen.

Insgesamt 34 Inseln in deutschen Binnenseen und 33 Inseln in den deutschen Flüssen Rhein, Elbe, Weser, Ems und Wakenitz wurden untersucht. Alle besitzen die Gesammtfläche von ca. 9755 ha, was etwa der Größe der Insel Sylt entspricht (Untersuchungsergebnisse Seite 9). Die ökologische Bedeutung bzw. die Schutzwürdigkeit der deutschen Fluß-und Binnenseeinseln steht also hier im Vordergrund. Sie sollte allen anderen Nutzungen vorangestellt werden, ausgenommen bei den oben schon erwähnten Inseln.

Immer neue Bebauungen an einem Fluß- oder Binnenseeufer bzw. in Ufernähe müssen zwangsläufig wegen der daraus folgenden Eingriffe in die Natur einen Ausgleich für die Natur zu Folge haben. Hierfür sollten die in diesem Bebauungsgebiet vorhandenen Fluß- bzw. Binnenseeinseln ausgewählt werden. Der Ausgleich sollte so aussehen, daß eine Rücknahme oder sogar eine völlige Aufgabe aller eventuellen Aktivitäten auf der Insel, wie beispielsweise landwirtschaftliche Bewirtschaftung anstrebt werden, um die Verschlechterung des Naturhaushaltes im Baugebiet an dieser Stelle auszugleichen. Die großen bewohnten Inseln wie Ratzeburg, Lindau etc. sind von diesem Vorschlag natürlich ausgenommen.

Aber auch ohne einen »Ausgleichszwang« haben viele Städte, Gemeinden und Länder »ihre« Fluß- bzw. Binnenseeinsel heute sehr weitsichtig als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Diese Inseln ausschließlich aus der Sicht des Naturschutzes zu behandeln, sollte dann auch für die noch nicht unter diesem Schutz stehenden Inseln angestrebt werden. Die hohe Schutzwürdigkeit vieler Fluß- und Binnenseeinseln basiert insgesamt gesehen vor allem auf dem ausgeprägten Natürlichkeitsgrad weiter Bereiche dieser Inseln. Zwar sind etliche Lebensräume in ihrer Genese auf Einwirkungen des Menschen zurückzuführen (Strand, Magerrasen, durch Aufspülung entstandene Dünen etc.), doch da die Inseln in der Nachfolgezeit ihrer Eigenentwicklung überlassen bleiben, werden sich auch diese »sekundären Lebensräume« zum großen Teil zu sehr wertvollen Biotopen entwickeln. Daher sollte es das Hauptziel des geplanten Naturschutzgebietes sein, einen großflächigen Komplex natürlicher, also nutzungsfreier Bereiche zu erhalten bzw. zu schaffen.

Für den Erhalt der verschiedenen Lebensraumtypen kann jedoch auch die Durchführung bestimmter Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sinnvoll werden. Trotz des Anspruchs der weitgehenden Natürlichkeit muß die Durchführung dieser Maßnahmen daher auch nach Ausweisung des Naturschutzgebietes möglich bleiben.

Ebenso sollten Nutzungen weiterhin zugelassen bleiben, die aber keines.falls die zu schützende Natur auf den Inseln in ihren Strukturen, Prozessen und Funktionen gefährden. Es wäre illusorisch, davon auszugehen, einen*größeren Raum im Einzugsgebiet einer Fluß- bzw. Binneninsel mit seinem hohen Nutzungsdruck gänzlich nutzungsfrei halten zu können. Kleinflächige*+

Bereiche müssen daher für bestimmte Nutzungen (z. B. Besucher) freigehalten6 6 6 6 6

*soweit+++++++++++++++++++

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