GIZA VERMÄCHTNIS - Rico Paganini - E-Book

GIZA VERMÄCHTNIS E-Book

Rico Paganini

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Beschreibung

Wissenschaftler und spirituelle Forscher aus verschiedensten Gebieten sind seit der Jahrtausendwende dabei, in die verborgenen Bereiche der Anlagen in Giza vorzudringen. Die Entdeckungen mit den neuen Technologien sind erstaunlich. Hier, in und unter den Pyramiden, liegt einer der Schlüssel zu der Geschichte der Menschheit das GIZA VERMÄCHTNIS.Mit diesem Buch bietet Rico Paganini eine faszinierende Gesamtschau zu den Entdeckungen und Entwicklungen rund um die Pyramiden und den Sphinx.Auf 21 Reisen enthüllte sich ihm mehr und mehr eine tiefgreifende Erkenntnis:das eigentliche Geheimnis der Pyramiden wurde bislang noch gar nicht erkannt.Es liegt nicht nur in der bis heute unbewiesenen Bauweise, der unfassbaren Grösse und der heiligen Geometrie der Pyramiden, sondern auch in ihrer metaphysischen Bedeutung und in ihrer Funktion als Wegweiser zu den unterirdischen Anlagen.Dieses Wissen kombiniert mit Remote Sensing erlaubten Paganini in bislang verborgene Bereiche vorzudringen. Der Autor lässt uns in diesem Buch Anteil haben an seinen Expeditionen. Mit geduldiger Akribie hat er dokumentiert, fotografiert und skizziert. Rund 360 Fotografien, Karten und 3D-Grafiken geben uns einen Eindruck von den über- und unterirdischen Bauten, von neu entdeckten Kammern und der sagenumwobenen Halle der Aufzeichnungen. Vor unseren Augen entsteht eine faszinierende Welt, in der die Bedeutung der Bauten von Giza weit über Ägypten hinausreicht. Es ist die Welt der Menschheitsgeschichte. Ihre Spur reicht weit zurück bis zu den untergegangenen Hochkulturen von Atlantis und Lemurien. Sie ist überall zu finden, wo megalithische Bauten noch erhalten sind. Und sie dehnt sich hoch hinaus in den Kosmos, bis hin zu den Sternbildern von Orion, Sirius und Plejaden. Paganini zeigt auch Zusammenhänge auf, die bislang tabuisiert waren. Er erklärt die geistige Schau hinter der materiellen Welt, und wir beginnen zu erkennen, dass uns diese archäologischen Entdeckungen den Zugang zu einem erweiterten Weltbild eröffnen können. Doch ein Schatten liegt über dieser einzigartigen Stätte, die von 3 Hochkulturen erbaut wurde. Seit 2002 wird neben dem GEM Grand Egyptian Museum stufenweise eine weitläufige Mauer um die Pyramiden und den Sphinx gebaut, die sich 2018 über 20 km2 schon fast bis nach Saqqara erstreckt. Eindrücklich dokumentiert das Buch im Anhang auch diese zusammenhängenden Entwicklungen. Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? Wer sich mit diesen Fragen befasst, wird dieses Buch berühren und erstaunen. Es ist nicht nur eins fundierter Bericht über das Weltwunder in Ägypten, es ist auch eine Gesamtschau über die Herkunft der Menschheit.

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Seitenzahl: 467

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Rico Paganini

Die Pyramiden und der Sphinx enthüllen ihre Geheimnisse!

GIZA VERMÄCHTNIS

Einblicke in die geheimen Kammern und unterirdischen Anlagen -Ein Schlüssel zu unserer Herkunft und Zukunft

Herausgeber: Rico Paganini

EVOL Publishing

Schulhausstrasse 18

CH 9476 Weite

Telefon 0041 44 392 91 10

[email protected]

www.evol-verlag.ch

3. überarbeitete, erweiterte Auflage — Mai 2018

© 2018 Rico Paganini

Alle Rechte vorbehalten

E-Book ISBN 978-3-9523982-6-5

Autor: Rico Paganini

Lektorat: Melanie Jäger

Einbandgestaltung und Grafiken in 3D: Andy Juchli

E-Book-Herstellung und Auslieferung: HEROLD Auslieferung Service GmbHwww.herold-va.de

Danksagung

Besonders danken möchte ich Prof. J.J. Hurtak für den Rat und den Mut, den er mir gegeben hat, um dieses Buch zu schreiben.

Andy Juchli für seine Geduld in der Umsetzung der 3D-Grafiken Melanie Jäger für das sorgfältige Lektorat und

Mirjam Grundbacher für ihre Hilfe bei den Recherchen und Dokumentationen.

Sowie den Beteiligten bei den inzwischen 21 Reisen für die Grundlagenforschung und allen, die sonst an der Entstehung und Umsetzung mitgewirkt haben.

Ohne die Hilfe dieser engagierten und lieben Menschen hätte ich es nicht geschafft und durchgehalten … Ich danke Euch von Herzen!

Rico Paganini

Die Pyramiden und der Sphinx enthüllen ihre Geheimnisse!

GIZA VERMÄCHTNIS

Einblicke in die geheimen Kammern und unterirdischen Anlagen –Ein Schlüssel zu unserer Herkunft und Zukunft

Widmung

Gewidmet ist dieses Buch meinen beiden Töchtern Laura & Alina und der neuen Generation des 21. Jahrhunderts, den ErschafferInnen der Welt von morgen … Eine Welt ohne Dogmen von Rassen, Religion, Politik und Wirtschaft.

Möge sich das freie Denken und die Selbstverantwortung durchsetzen, und das Verbinden des alten und des neuen Wissens zu einem neuen Bewusstsein über unsere Geschichte und Mutter Erde führen.

Es ist auch denen gewidmet, die sich um die Erforschung Gizas verdient gemacht haben und allen, die sich mit offenem Geist und Herzen für diesen magischen Ort und unsere Geschichte interessieren.

Inhaltsverzeichnis

Einführung in den Ort Giza

1. Die 3 megalithischen Pyramiden

Unbekannte Bauherren

Die „Mykerinos“-Pyramide

Die kleine Pyramide

Die Kammern im Untergrund

Die „Chephren“-Pyramide

Die mittlere Pyramide

Die Kammern im Untergrund

Die „Cheops“-Pyramide

Die grosse Pyramide

Die vielen Kammern

Die Kammer des Weges („Brunnen“-Kammer)

Die „Galerie“-Kammer

Die Kammer der Mutter („Königinnen“-Kammer)

Die Kammer des Vaters („Königs“-Kammer)

Die „Entlastungs“-Kammern

Der „Brunnen“-Schacht

Die Grotte

Weitere Kammern in der grossen Pyramide

Die 4 Kammern („Verstärker“-Kammern)

Die Kammer „der Einen“

Die Kammer „des Sohnes“

Die Kammer „des Wissens“

Die Kammer „der Adepten“

Die Inventar-Stele im Isis-Tempel

2. Der Sphinx und seine Bedeutung

Kontroverse um das Alter des Sphinx

Altersbestimmungen von Mr. West und Dr. Schoch aus dem Jahr 1992

Der Sphinx-Tempel und der Tal-Tempel

Der Sphinx-Tempel

Der Tal-Tempel

Mehrere Bauphasen

3. Megalithische Anlagen in Ägypten

Das „Osireion“ in Abdydos

Der „Perser“-Schacht Saqqara

Das „Serapeum“ in Saqqara

Die Anlagen unter der Djoser-Pyramide in Saqqara

Die unterirdischen Gänge und Anlagen in Giza

Der „Sonnenkreuz“-Schacht („Solar Cross“)

Der „Campell“-Schacht

Der „unbenannte“ Schacht

Die „Osiris“-Anlage

Die Kammern unter dem Sphinx

Die unterirdische Stadt

Die Halle der Aufzeichnungen

4. Megalithische Anlagen weltweit

Wer waren die Bauherren?

Die 7/14 Haupt-Kraftorte der Erde

Der unvollendete Obelisk in Assuan (Ägypten)

Megalith-Anlage auf der Osterinsel (Chile)

Megalith-Anlage auf der Insel Malta (Mittelmeer)

Megalith-Anlage Stonehenge (England)

Megalith-Anlage in Ollantaytambo (Peru)

Megalith-Anlage in Tiahuanaco (Bolivien)

Gleiche Monolith-Elemente in Ägypten, Peru und Bolivien

Gleiche Nockensteine in Ägypten und Peru!

Gleiche Mauern in Ägypten, Peru, Indien und sogar auf der Osterinsel

Gleiche Verankerungs-Technik in Ägypten, Peru und Bolivien

5. Die prähistorische Geschichte

Einleitung Lemurien und Mu

Die Geschichte von Lemurien

Der Kontinent Mu

Die lemurische Zivilisation

Lemurier in Giza

Niedergang und Rückzug

Die Geschichte von Atlantis

Überlieferung von Platon und Solon

Das Buch „Timaios“

Das Buch „Kritias“

Die atlantische Zivilisation

Niedergang und Rückzug

Atlanter in Giza

Was ruht im Atlantik

Die Nachfahren der Atlanter

Die altamerikanische Hochkultur

Die altägyptische Hochkultur

Die altindische Hochkultur

Die Pyramiden in China

Die Geschichte von Giza

Zeittafel prähistorischer Hochkulturen in Ägypten

6. Die historische Geschichte

Die Aussagen der alten Quellen

Die Aussagen der griechischen Quellen

Solon (um 640 bis 560 v. Chr.)

Herodot (um 484 bis 425 v. Chr.)

Diodor (um 80 bis 29 v. Chr.)

Die Aussagen der arabischen Quellen

Al-Makrizi (1364 bis 1442 n. Chr.)

Al-Masudi (896 bis 956 n. Chr.)

Al-Mamun (9. Jahrhundert n. Chr.)

Al-Kaisi (12. Jahrhundert n. Chr.)

Al-Nadim (10. Jahrhundert n. Chr.)

Die Aussagen der ägyptischen Quellen

Manetho (um 347 bis 285 v. Chr.)

Der Turiner Papyrus

Der Palermostein

Die Aussagen der Ägyptologie

Gibt es Beweise, dass die 3 Pharaonen die Pyramiden erbauten?

7. Die wissenschaftliche Geschichte

Cayce und die Giza-Forschung

Cayces Kernaussagen zur Frühgeschichte

Die Entdeckungen der letzten 100 Jahre in Giza

1912 Sphinx-Kammern entdeckt von Dr. Reisner, Harvard-Unversität

1931 bis 1948 Gründung A.R.E. und ECF

1934 Die Entdeckung des „Wasserschachts“ respektive „Osiris“-Anlage

1936 Publikation von Untergrundkarten

1937 Entdeckung der Chufu-Kartusche durch Howard Vyse

1938 Entdeckung unbekannter Kammern durch J. Kinnaman und F. Petrie

1940 Sprengungen und Grabungen in Brunnen-Kammer durch H. Vyse

1968 Röntgenexperimente in der mittleren Pyramide durch Dr. Alvarez

1970 Remote Viewing und Remote Sensing durch SRI und ARE/ECF

1974 Kammern in der Pyramide mit Hochfrequenzwellen durch SRI

1976 Untersuche in der Pyramide mit Röntgenstrahlen durch Universität

1976 Kammern unter der grossen Pyramide durch David H. Lewis

1976 Die Theorien von Steinblöcken aus altägyptischem Beton

1977 Akustische Bodenwiderstandsmessung beim Sphinx durch NSF/SRI

1977 Akustische Bodenwiderstandsmessungen bei „Chephren“-Pyramide

1978 Sphinx Erforschungsprojekt durch ECF/SRI

1978 Pyramiden-Erforschung durch RSI/SRI

1978 Versuch Nachbau grosse Pyramide durch Dr. Yoshimura/Nippon Co.

1978 Kammern in und unter dem Sphinx durch „Hüter der Pyramiden“

1978 Sphinx-Renovationen 1920 bis 2018

1980 Entdeckung von Rosengranit im Untergrund vor dem Sphinx

1980 Bericht Sphinx Mapping Project durch ARCE

1980 Entdeckung Bergwerk in Assiut, Alter 33’000 Jahre

1982 Neue Interessengruppen in Giza (Giza Plateau Mapping Project)

1986 Entdeckungen mit Remote-Sensing durch Dormion und Goidin

1987 Neue Kammern in der grossen Pyramide durch Waseda-Universität

1988 Sphinx-Schächte durch die ägyptische Altertümerverwaltung

1991 Entdeckung von unterirdischen Gängen und Räumen in Kairo

1992 Geologische Analyse des Sphinx

1992 Neuer Gang in der grossen Pyramide

1993 Die 1. Erkundung „Lüftungs“-Schächte in der grossen Pyramide

1994 Gang in den Sphinx

1994 Ausrichtung Pyramiden Orion-Sternbild durch Bauval und Gilbert

1996 Geheimes „Daedalos Project“ in der „Königin“-Kammer durch SAC

1996–1998 Die Schor-Expedition, „Osiris“-Anlage und Kammern Sphinx

1996 Entdeckung Gang von „Entlastungs“-Kammern durch Dr. Hawass

1997 Heimliche Grabung in Pyramide nachgewiesen durch Hoagland

1998–1999 weitere heimliche Grabungen und neue Kammer durch SCA

1998 Neue Kammern in Pyramide und 200 Hohlräume durch Dr. Berner

1998– 1999 Neue Gänge um die „Brunnen“-Kammer durch Prof. Kerisel

2000 Entdeckung weiterer Kammern in der Pyramide durch Dormion

2002 Die 2. Erkundung „Lüftungs“-Schächte („Die Nacht der Pyramiden“)

2004 „Pyramidenkrieg“ unter Ägyptologen

2006 Kammern hinter Sphinx unter dem Aufweg zur mittleren Pyramide

2006 Meteoritenreste auf den Pyramiden entdeckt durch Dr. Pawlikowski

2006 Kilometerlange Scharrzeichnungen östlich Giza durch Pawlikowski

2007 Theorie zum Bau der grossen Pyramide durch Houdin

2008 Erscheinung des Buches „GIZA VERMÄCHTNIS“

2008 Entdeckung Höhlensystem unter dem Giza-Plateau durch Collins

2008 Die Pyramide als Wasser-Pumpwerk?

2009 Neue Bohrungen beim Sphinx durch Hawass und Lehner

2009 Entdeckungen zu Labyrinth in Hawara durch Polen und Amerikaner

2009 Funde durch heimliche Grabungen mit tragischem Ausgang

2010 Entdeckung 5 Kammern unter Gräberfeld durch Polen

2010 Die 3. Erkundung „Lüftungs“-Schächte (Project Djedi)

2011 Der Arabische Frühling und die Umstürze in Ägypten

2011 Zwei neue Kammern in der grossen Pyramide durch Houdin

2011 Entdeckung Kartusche Khufu beim zweiten Solarboat durch SAC

2011 Wiederentdeckung der „4. Pyramide“ von Djedefre in Abu Rawash

2011 Neue Pyramiden mit Satelliten entdeckt durch Dr. Parcak

2012 Weitere Pyramiden mit Satelliten entdeckt durch Angela Micol?

2012 Entdeckung älteste Papyri zum Transport der Kalksteine von Merer

2014 Verschiebung der Kalksteine zur Baustelle auf dem Sand

2014 Entdeckung einer Hafenanlage in Giza durch Lehner

2015 Entdeckung unterirdischer Aufweg zur grossen Pyramide

2017 Ein möglicher zweiter Sphinx?

2008–2018 Das Projekt „ScanPyramids“

2015 Mögliche Hohlräume in der Grabanlage von Tutanchamun

2016 Möglicher Gang in Pyramide Snofru

2016 Mögliche 2 Höhlräume im Mantel der grossen Pyramide

2017 Mögliche 3 Hohlräume in Innern der grossen Pyramide

2008–2018 Neue Theorien zum Bau der Pyramide

2008–2014 Bau gemäss Pavlov

2013 - Bau gemäss Jerebicnik

2014 - Bau gemäss Norman Michel

2014 - Bau gemäss James und Massey

2016-2017 - Bau gemäss Ägyptologen

2013-2017 - Bau und Zusammenhänge gemäss Pooyard und Grimault

8. Das GEM und die Mauer

Das GEM Grand Egyptian Museum

Die Giza-Mauer

Die Gründe für den Mauerbau

Die Hypothese

Der Verlauf der Mauer

Die Giza-Mauer Karte Sektor A

Die Giza-Mauer Karte Sektor B

Die Zwischenmauern

Die Bauweise

Die Kosten

Die Erbauer

9. Ausblick

Die Bedeutung des ganzen Komplexes

Das Giza-Vermächtnis – unsere Herkunft

Die Ausrichtung der 4 Sternen-Schächte

Die Verbindung zum Sternbild Orion

Der Pyramiden-Kalender

Das Sphinx-Vermächtnis – unsere Zukunft

Das Giza-Vermächtnis erforschen

Der Autor

Die Trilogie

Quellenverzeichnis Fotos und Bilder

Quellenverzeichnis Literatur und Zitate

Abb. 0.1 - Der Sphinx als Wächter am Eingang zum Giza-Plateau mit der Traumstele.Altägyptisch wird er Aker genannt und bedeutet „Hüter des Eingangs zur Unterwelt“.

Einführung in den Ort Giza

Sie sind die atemberaubendsten Weltwunder, die 3 gigantischen Pyramiden und der Sphinx, die in Giza (auch Gizeh genannt) am Stadtrand der ägyptischen Metropole Kairo auf einem leicht erhöhten Felsplateau thronen. Erbaut in einer unglaublichen Präzision, exakt ausgerichtet auf die vier Himmelsrichtungen und bestimmte Sternensysteme. Basierend auf selbst für die heutige Wissenschaft erstaunlichen mathematischen Formeln und geometrischen Figuren, geben die Weltwunder von Giza immer noch und immer neue Rätsel auf.

Wie ich dokumentieren werde, gibt es bis heute in den schulakademischen und wissenschaftlich-technischen Schriften keine glaubhafte Erklärungen oder Beweise dafür, wie diese ausgeklügelten gigantischen Bauwerke zu jener Zeit um 2500 v. Chr. von den alten Ägyptern erbaut werden konnten. Zudem fand sich bis heute keine Aussage oder Aufzeichnung der Pharaonen Cheops, Chephren oder Mykerinos, dass sie den Bau dieser einzigartigen Bauwerke für sich in Anspruch nahmen. Wie kommt es also, dass uns dies von der Ägyptologie als allgemeingültig dargelegt wird?

Andere wissenschaftliche Felder und Quellen gehen inzwischen davon aus, dass diese Bauten von einer älteren Hochkultur stammen, die über ein noch grösseres Wissen verfügte. Diese Ansicht teile ich.

Ob Ägyptologen, Wissenschaftler, Interessierte oder spirituell Suchende: Wer immer sich mit Giza beschäftigt, wird auf die magische Gestalt des altägyptischen „Gottes“ Thoth stossen, dem grossen Lehrer und Bringer der Schrift. Mir ging es nicht anders. Je mehr ich mich ihm und dem, was von ihm überliefert ist, näherte, desto stärker faszinierte er mich.

Wer war er? Was wissen wir von ihm? Welche Bedeutung hat er für die Giza-Forschung heute? Das mögen ketzerische Fragen sein, denn natürlich neigen wir dazu, alten Überlieferungen zu misstrauen. Damit verharmlosen wir sie aber gleich von Beginn weg. Verpassen wir dadurch nicht auch Chancen? Was, wenn in diesen Aufzeichnungen und Hinterlassenschaften doch bedeutsame und auch heute noch gültige Botschaften enthalten sind?

Thoth selbst macht es den Ägyptologen nicht leicht und provoziert alle mit einer Aussage, die vielen vermessen erscheint (im Buch „Die Smaragdtafeln von Thoth dem Atlanter“, Tafel 1, Seite 13):

„Ich erbaute die grosse Pyramide nach dem Modell der Erdkraft-Pyramide, welche ewig brennt, damit auch sie die Zeitalter überdauern möge. In sie baute ich mein Wissen der „magischen Wissenschaften“ ein, damit es noch existieren möge, wenn ich wieder von Amenti zurückkehren werde. Ich, Thoth der Atlanter, Meister der Mysterien, Verwalter der Aufzeichnungen, mächtiger König, Magier, der von Generation zu Generation lebt, der im Begriff ist, die Hallen von Amenti zu betreten, halte diese Aufzeichnungen des mächtigen Wissens des grossen Atlantis zur Führung jener fest, die nach mir kommen.“

Thoth, der Erbauer der Pyramiden? Dann wären sie um Tausende Jahre älter, als uns die Ägyptologen vorhalten!

Ich entschloss mich, ganz dem unvoreingenommenen Troja-Geist Schliemanns verpflichtet, nichts auszuschliessen. Damit erweiterten sich die Grundlagen für meine Forschungen in Giza enorm: Nun konnten auch alte Sagen, Mythen und Überlieferungen als Quelle und Teile der Gesamtschau dienen. Und je weiter ich suchte, desto klarer wurde mir durch die Übereinstimmungen, dass sich die Geheimnisse Gizas nur entschlüsseln würden, wenn ich mich auch vom Geiste eines Thoth oder anderer grosser Gestalten der frühen Geschichte wie Diodor leiten liesse. Nun erst war ich bereit, im wörtlichen Sinne in die Tiefen und Höhen vorzustossen. “Thoth sei Dank” anzufügen, wäre nicht übertrieben.

In Giza ist das Vermächtnis der alten Hochkulturen durch die gigantischen Pyramiden und den Sphinx am besten sichtbar. Und was wäre, wenn sich der Kern der megalithischen Anlagen im Untergrund befindet, wenn die Pyramiden als Wegweiser lediglich „die Spitze des Eisbergs“ darstellen? Damit wäre der Beweis erbracht, dass es die alten Hochkulturen gegeben hat und ein Umdenken erforderlich ist. Auch von den altägyptischen Mysterienschulen wird überliefert, dass die „Weltwunder“ von Giza nicht auf das Oberirdische beschränkt sind. Dieses Geheimnis blieb über Jahrtausende hinweg lebendig und erfreut sich heute wachsender Zustimmung aus vielen Wissenschaftsbereichen. Wenn bewiesen werden kann, dass die heute als älteste anerkannte Hochkultur der pharaonischen Dynastien aus früheren Hochkulturen hervorging, hat dies weitreichende Folgen für die Archäologie, die Geschichtsschreibung vor den Sumerern, Babyloniern und Ägyptern (bei denen sie heute um 4000-3000 v. Chr. beginnt). Und wohl auch für unser Selbstverständnis.

Mit dem vorliegenden Buch „GIZA VERMÄCHTNIS“ möchte ich besonders auf vier wesentliche Themenkreise aufmerksam machen:

• Erstens, auf die Bauten und deren Daten, Dimensionen, Ausrichtungen und Zusammenhänge.

• Zweitens, auf die Entdeckungen neuer Kammern in und unter den Pyramiden und dem Sphinx.

• Drittens, dass die megalithischen Bauwerke in Giza und die dort vorhandenen unterirdischen Anlagen das Zeugnis vordynastischer Kulturen sind und es sich dabei mit grosser Wahrscheinlichkeit um das Vermächtnis der Atlanter handelt.

Abb. 0.2 - Die 3 Megalith-Pyramiden auf den Giza-Plateau von Süden her gesehen.

Eine Kultur, die in ferner Vergangenheit solche Bauleistungen erbringen konnte, war nicht primitiv, sondern muss über einen tieferen Zugang zu Geometrie und Physik verfügt haben als wir.

Dieses Wissen bedeutet(e) Macht und deshalb wollen es bestimmte Interessengruppen für sich erschliessen und behalten, zumal die wissenschaftliche Erforschung des Giza-Geländes in den vergangenen 100 Jahren klargemacht hat, dass dort unten „etwas“ ist.

• Und viertens, dass in Giza seit 2002 der Bau des GEM und der Bau einer weitreichenden Abgrenzungsmauer vorangetrieben wurde und nach wie vor wird (Richtung Saqqara). Die Öffentlichkeit muss über den Mauerbau und die verschiedenen Interessengruppen informiert sein, damit die offiziellen Organisationen genauer hinschauen und kein allzu grosser Schaden angerichtet werden kann.

Zwischen diesen vier Themenkreisen besteht ein Zusammenhang, auch wenn der Mauerbau von den Giza-Verantwortlichen als „nichts Besonderes“ beziehungsweise als „Schutzmassnahme“ heruntergespielt wird. Wie am Schluss des Buches dargelegt, ist das ein vordergründiges Argument, das vom eigentlichen Zweck der Mauer ablenken soll. Denn sie führt weit in die Wüste hinaus, was nur einen Sinn ergibt, wenn man weiss, dass sich dort ein Teil der unterirdischen Anlagen befindet. Der Bau der Giza-Mauer zeigt auch, dass gewisse Interessengruppen versuchen, den Zugang für die interdisziplinäre Forschung zu verhindern. Andere Interessengruppen versuchen seit Jahrzehnten zu den unterirdischen Anlagen, Hallen und Artefakten vorzudringen. Die in diesem Buch teilweise dokumentierten, heimlichen Grabungen bergen die Gefahr, dass womöglich bedeutende unterirdische Bereiche einbrechen. Dabei liesse sich zumindest ein Teil der unterirdischen Anlagen mit einem weit geringeren Aufwand erforschen, als derzeit betrieben wird.

Ich kann Ihnen persönlich bestätigen, dass die alten Überlieferungen über Memphis stimmen, und sich in Giza und Saqqara weitere noch unerforschte unterirdische Anlagen befinden! Ich weiss es aus eigener Erfahrung, denn ich war dort und habe Teile davon selbst gesehen. Die meisten habe ich in diesem Buch für Sie dokumentiert.

Mit diesem magischen, heiligen Ort und seinen Bauwerken muss sehr sorgsam umgegangen werden, denn hier ruht das Vermächtnis unserer Vorfahren. Dessen Sicherstellung ist gemäss den alten Überlieferungen nur möglich, wenn die Entdeckung und Bergung zum Wohl der ganzen Menschheit erfolgt. Es darf von niemandem vereinnahmt werden.

Das Buch „GIZA VERMÄCHTNIS“ soll deshalb einen Beitrag zum besseren Verständnis der „Weltwunder von Giza“ und den Vermächtnissen von drei Hochkulturen leisten. Dazu habe ich den wundersamen Ort und seine Anlagen auf dem aktuellsten Stand des Wissens und mit den neusten Entdeckungen und Erkenntnissen verschiedener Wissenschaftler in einer Gesamtschau dokumentiert.

Wir beginnen bei den oberirdischen Bauten und wohl einmalig in dieser Zusammenstellung mit allen neu entdeckten Kammern in der grossen Pyramide. Durch sie tauchen wir ein in die unterirdischen Bereiche bis zu der sagenumwobenen Halle der Aufzeichnungen.

Darauf folgt ein weltweiter Vergleich mit anderen Megalith-Anlagen und ihren Bauweisen.

So gelangen wir in die prähistorische Geschichte – die bis 30‘000 Jahre v. Chr. zurückreicht und den Schlüssel zum Giza-Verständnis bildet. Es ist eine Reise zu unseren Vorfahren, über die pharaonischen Dynastien zurück, zu den Gottkönigen, den Shemsu Hor (Atlanter), den Erbauern der Pyramiden, und den Nether, den Gottessöhnen (Lemurier). Nur so können wir die Anlagen von Giza in ihren möglichen Bauphasen und Zusammenhängen erkennen.

Daran fügt sich die historischen Geschichte, ebenfalls mit überraschenden Quellen und Fakten.

Diese führt uns weiter zur wissenschaftlichen Geschichte bis in die Gegenwart sowie zu den Entdeckungen und Erkenntnissen der Neuzeit.

Der Ausblick ist den erstaunlichen astronomischen Ausrichtungen der Anlage und der neuen interdisziplinären Giza-Erforschung gewidmet.

Sie werden erstaunt sein, wie harmonisch sich die verschiedenen Kapitel und Wissensfelder zu einer erweiterten Gesamtschau zusammenfügen.

Von meinen dortigen Freunden und Partnern wurde ich oft darum gebeten, ihr und mein gesammeltes Wissen weiterzugeben – nicht zuletzt wegen dem Mauerbau, der die Einheimischen vor grosse existenzielle Probleme stellt.

Ich tue dies aus grosser Ehrerbietung für diesen wohl noch geheimnisvollsten Ort auf Erden, für alle Interessierten und für die ägyptische Bevölkerung.

Ich hoffe, mit dieser Gesamtschau gegen die weitere Verdunkelung der Geschichte und wissenschaftlicher Erkenntnisse rund um Giza mitzuwirken, damit das dort ruhende Vermächtnis weder verheimlicht noch unterschlagen werden kann …

Rico Paganini

Abb. 0.3 - Das Satellitenbild zeigt uns Giza (Gizeh) am Stadtrand von Misr (Kairo) und vermittelt einen Eindruck für die Dimension der Pyramiden und das Gelände.

1. Die 3 megalithischen Pyramiden

Abb. 0.4 - Die Pyramiden von Südwesten her gesehen.

Unbekannte Bauherren

Obwohl nach Auffassung der Ägyptologen die Giza-Pyramiden in der 4. Pharaonen-Dynastie von 2550 bis 2470 v. Chr. durch Cheops, Chephren und Mykerinos errichtet wurden, und deshalb wohl ganz im Zeichen dieser gigantischen Bauwerke gestanden hätten, wurde in der damaligen Geschichtsschreibung kein Wort über deren Erbauer und die Bauweise festgehalten. Es gibt auch keine Inschriften und Bildnisse, die nach dem Tod dieser drei Pharaonen auf die angeblich pompösen Bestattungsrituale hinweisen würden. Weder Künstler noch Geschichtsschreiber huldigen mit irgendwelchen Hinweisen die „grössten Leistungen des pharaonischen Reiches“. Die wenigen Königslisten, die aus der 2000-jährigen Pharaonenzeit nach Cheops überliefert sind, enthalten zwar die Namen der Könige der 4. Dynastie, doch sie werden nicht mit dem Bau der megalithischen Pyramiden in Verbindung gebracht.

Die über 100 später erbauten Pyramiden in Ägypten wurden im Vergleich zu den 3 grossen in Giza fast dilettantisch und mehrheitlich aus Lehmziegeln erbaut. Von den meisten sind nur Ruinen übrig geblieben. Im Untergrund befinden sich zwar zum Teil perfekt angelegte Megalith-Kammern und monolithische Behälter (meist „Sarkophage“ genannt), deren Zweck und Herkunft jedoch wegen der ägyptologischen Paradigmen weder geklärt noch hinterfragt wurde. Der Qualitätsunterschied zwischen den Gizaähnlichen Megalith-Kernen und den darauf errichteten Stein- und Ton-Ziegelhaufen ist überall von blossem Auge sichtbar. Das erstaunt umso mehr, weil die alten Ägypter ausgesprochen konservativ waren und an den erreichten Errungenschaften über Jahrhunderte festhielten. Die britische Ägyptologin Christine El Mahdy schrieb in ihrem Buch über Echnaton, Nofretete und Tutanchamun dazu:

„Als politisch geeintes Reich entstand Ägypten rund 1500 Jahre vor der Zeit von Tutanchamun. Damals herrschte eine Art kultureller Stillstand, das Land schien unbeweglichzu verharren. Hatte man in den kulturellen Bereichen wie Kunst, Medizin oder Architektur ein zufriedenstellendes Verfahren gefunden, wurde daran nichts mehr geändert.“

Vor diesem Hintergrund müsste aber die Kenntnis, die den Bau der Giza-Pyramiden ermöglichte, weiterbestanden haben. Die späteren Pharaonen hätten deren Bauweise übernommen, wenn sie ihnen bekannt und vertraut gewesen wäre. Doch das scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Dafür und auch für die fehlenden Hinweise und Aufzeichnungen über die Errichtung und die Bauherren der Giza-Pyramiden in der ägyptischen Geschichte gibt es nur eine vernünftige Erklärung. Der bedeutende hellenische Historiker Diodor (Diodorus Sichus um 80 bis 29 v. Chr.) berichtete, dass es den eingeweihten ägyptischen Priestern verboten war, „ihr Wissen über die Götter und ihre Bauwerke weiter zu verbreiten“ (siehe Seite 168).

Das besagte damals schon, dass die grossen Pyramiden nicht von den Pharaonen stammen, weil die Eingeweihten sonst darüber hätten sprechen können, sondern aus einer mystischen Zeit davor.

Bis etwa ins 14. Jahrhundert n. Chr. sahen die Giza-Pyramiden anders aus als heute. Ursprünglich waren sie mit besonderen Blöcken verkleidet, deren Aussenseite im Neigungswinkel der Pyramide zugeschnitten und teilweise weiss bemalt war. Bei der grossen „Cheops“-Pyramide wurden Blöcke aus dem hellen Kalkstein verwendet. Die Kalksteinbrüche von Tura befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Nils, auf der Höhe von Saqqara. Die mittlere „Chephren“-Pyramide wurde in den untersten drei Lagen mit Blöcken aus Rosengranit verkleidet, der V000 km aus Assuan herbeigeschafft werden musste, und der Rest mit Tura-Kalkstein. Bei der kleineren „Mykerinos“-Pyramide, die lange als „rote Pyramide“ bezeichnet wurde, bestand die Verkleidung im unteren Drittel aus Rosengranit und im oberen Bereich ebenfalls aus Tura-Kalkstein.

Doch bereits im Mittleren Reich, 500 Jahre nach Cheops, hatten sich einige Pharaonen in den Megalith-Anlagen von Giza bedient. Besonders Amenemhet, der erste Pharao der 12. Dynastie, der rund 800 Jahre später die letzte grössere Pyramide baute, in der viele Kalksteinblöcke aus der äusseren Verkleidung der „Cheops“-Pyramide gefunden wurden.

Nach dem Einfall der Moslems in Ägypten, vor allem im 9. Jahrhundert zur Zeit von Kalif al-Mamun, litten die Pyramiden unter Beschädigungen durch Schatzsuchaktionen und religiös motivierte Attacken, sowie unter dem Abbruch zur Steingewinnung. Der Tura- und Granit-Mantel wurde von unten her aufgebrochen, wodurch die oberen Lagen immer instabiler wurden. Es wird vermutet, dass beim heftigen Erdbeben im Jahre 1301 ein Grossteil der Verkleidungssteine herunterfiel.

Kairo ist auch die Stadt der 1‘000 Moscheen und in vielen finden sich Steine aus der grossen und mittleren Pyramide. Heute ist nur noch die Spitze der „Chephren“-Pyramide mit der ursprünglichen Verkleidung aus Tura-Kalksteinblöcken erhalten.

Die Pyramiden in Giza sind in verschiedener Hinsicht eine fast „unmenschlich“ anmutende Meisterleistung. Nirgendwo sonst wurde jemals so viel Baumaterial zusammengetragen. Für die Pyramiden und Tempel wurden rund 8 Millionen Blöcke errechnet, die von den drei Pharaonen in rund 100 Jahren verbaut worden sein sollen. Das Durchschnittsgewicht der Bausteine der grossen Pyramide von 2,5 t ist nach wie vor Weltrekord. Die Blöcke sind so präzise zugeschnitten und aneinandergefügt, dass nicht einmal eine Messerklinge dazwischen passt. Das gilt auch für andere Megalith-Bauten wie z.

B. den Tal-Tempel. Die perfekte Verlegung von Millionen von Blöcken fast beliebigen Gewichts lässt darauf schliessen, dass diese Bauwerke wohl kaum lediglich der Laune gigantomanischer Herrscher entsprangen.

Während in fast allen Büchern die Anzahl Steinblöcke für die grosse Pyramide mit 2,6 Mio. angegeben wird, gehen neuste Berechnungen von 2,3 Mio. aus, weil man festgestellt hat, dass sich unter der Pyramidenmitte ein 7 m hoher Felskern befindet. Heute sind noch 201 Steinlagen mit einer Durchschnittshöhe von 0,7 m erhalten. Die meisten der eigentlichen Bausteine wiegen rund 2,5 t und die rund 68‘000 Verkleidungsblöcke bis 16 t. Trotz des hohen Gewichts wurden sie mit einem Abstand von lediglich 0,1–0,55 mm zusammengefügt. Mit der Verkleidung betrug das Volumen der „Cheops“-Pyramide 2‘592‘968 m3, was ein Gesamtgewicht von 7 Mio. t ergibt.

Wenn man von der weitverbreiteten Berechnung ausgeht, dass Cheops höchstens 25 Jahre herrschte, hätten in seiner Amtszeit – bei jährlich 365 Tagen mit 12 Arbeitsstunden – vom ersten Tag an 21 Blöcke pro Stunde gesetzt werden müssen. Wenn man die heutige ägyptologische Annahme berücksichtigt, mit freiwilligen Bauern als Arbeitern, deren religiöse Fronarbeit – um mit ihrem Pharao ins Jenseits gehen zu können – auf die drei Monate der Nilschwemme konzentriert war, wären es sogar 84 verlegte Steinblöcke pro Stunde. Und wenn man die ersten 10 Jahre für die Errichtung der Infrastruktur dazu nimmt (wie z. B. die Baurampe und den über 1 km langen Weg vom Nil auf das 40 m höher gelegene Giza-Plateau), erhöht sich die notwendige Kadenz auf 141 verlegte Steinblöcke pro Stunde. Zuvor mussten sie ja auch noch hergeschafft, in unterschiedlichen Grössen und Gewichten von 2,5 bis 15 t millimetergenau zugeschnitten und dann noch perfekt platziert und zusammengefügt werden.

Neue Berechnungen von Ingenieuren gehen davon aus, dass bei 400 Teams mit 15 Mann x 19 Std. rund 285 Mannstunden geleistet wurden und jeder einzelne Mann pro Stunde eine Gewichtsleistung von 9 kg erbrachte, was machbar war, wenn eine kluge Hebel- und Schiebe-Technik genutzt wurde (weitere Details siehe Seite 265).

Zu der bautechnischen Dimension und Präzision kommen weitere, fast unglaubliche Fakten zur Geometrie, Platzierung und Ausrichtung der grossen Pyramide:

• Auf das häufige Vorkommen der magischen Formenl Pi und Phi werden wir bei der grossen Pyramide noch genauer eingehen (siehe Seite 36).

• Die Nordseite ist perfekt auf den Nordpol respektive den ewigen Himmelspol ausgerichtet. Eine mögliche Erklärung, wie dies den alten Ägyptern möglich war, ist die babylonische Methode mit einem Fixpunkt und einer Mauer. Das Erscheinen und Verschwinden eines hellen Sterns wurde an der Mauer markiert. Dann wurde eine Schnur quergespannt und der Mittelpunkt gesetzt, damit war das Zentrum im Himmelspol fixiert und der Bauplan konnte ausgerichtet werden.

• Die Pyramide befindet sich auf dem 30. Breitengrad beziehungsweise auf 29° 58’ 51” über dem Äquator.

Graham Hancock weist in seinem Buch „Die Spur der Götter“ auf mathematische Berechnungen hin, die zeigen, dass die geringe Abweichung beabsichtigt sein könnte. Denn wenn man den Himmelspol effektiv vom 30. Breitengrad aus sehen will, muss die atmosphärische Berechnung einbezogen werden. Am Fundament unter dem Eingang der grossen Pyramide erfordert dies genau diese Abweichung.

• Da sich die Pyramide auf dem 30. Breitengrad befindet, ist sie gleich weit vom Erdmittelpunkt entfernt wie vom Nordpol. Ihre Positionierung ist damit ein geodätischer Fixpunkt, der nur von jemandem berechnet werden konnte, der die Erde als Kugel erkannt und sowohl das Land sowie die Meere vermessen hatte!

• Sie liegt dadurch auch auf einem der 12 Schnittpunkte der 5 Leyline-Wellen, die die Welt umgeben (siehe Band III „GAIA VERMÄCHTNIS“, Seite 64 ff.).

• Der Meridian, auf dem die Pyramide steht, führt über mehr Festlandgebiet als alle anderen Meridiane.

• Die Nord-Süd-Pol-Linie des Kult-Äquators Gizeh halbiert die globalen Landmassen, wie der französische Astronom und Priester Moreux (1887–1954), Leiter des Observatoriums in Bourges, schon im letzten Jahrhundert berechnet hat. Eine seiner bekanntesten Aussagen war auch, dass alle Eroberungen der modernen Wissenschaft sich in der grossen Pyramide finden liessen und Giza sei der zentrale Ort auf Erden.

• Die Pyramide ist eine Projektion der nördlichen Erdhalbkugel, wie auch Graham Hancock im Buch „Die Spur der Götter“ auf S. 470 schrieb und nachrechnete: „Der Scheitelpunkt stellt den Pol dar und der Umfang [an der Basis] den Äquator. Das ist der Grund, weshalb das Verhältnis des Umfangs zur Höhe 2 Pi ist.“

Diese Entdeckung machte Archides respektive Eudoxos von Knidos, ein griechischer Mathematiker, Astronom, Geograph, Arzt, Philosoph und Gesetzgeber schon vor mehr als 2‘300 Jahren. Er reiste um 365 v. Chr. nach Ägypten, mit einem Empfehlungsschreiben von König Agesilaos II. von Sparta an Pharao Nektanebos I. Er blieb 16 Monate und sein Interesse galt den Astronomie-Kenntnissen der ägyptischen Priester. Seneca hinterliess, Eudoxos habe aus Ägypten deren Kenntnisse der Planetenbewegungen und der Geometrie nach Griechenland gebracht.

• Die Länge der Basiskante beträgt (inklusive Einfassungssteine) 365,342 ägyptische Ellen, was genau der Anzahl Tage eines Jahres entspricht. Auf den vielschichtigen Pyramiden-Kalender kommen wir beim Ausblick noch zurück (siehe Seite 304).

Diese grundsätzlichen Überlegungen und Fakten zeigen, dass mit der angeblichen Bauherrschaft der Pharaonen mit den Pyramiden als Gräber einiges nicht aufgeht, und die meisten der o. g. Fakten waren ihnen nicht bekannt. Doch zuerst wollen wir nun die markantesten Aspekte der 3 Giza-Pyramiden, des Sphinx und deren Kammern betrachten, denn dort offenbaren die bisher namenlosen Erbauer die Perfektion ihres Könnens.

Abb. 0.5 - Der Sphinx vor der mittleren Pyramide.

Die „Mykerinos“-Pyramide

Abb. 1.1 - Die Pyramide, die Menkau-Re zugeschrieben wird.

Die kleine Pyramide

Sie ist die kleinste der 3 Giza-Pyramiden. Mit einer Höhe von gut 60 m ist die „Mykerinos“-Pyramide zwar weniger als halb so hoch wie die „Cheops“-Pyramide, aber keineswegs mickrig, wie der Name im deutschen Sprachgebrauch allenfalls suggerieren könnte.

Die Basislänge misst über 100 m. Alleine betrachtet wirkt die „Mykerinos“-Pyramide genauso imposant und erhaben wie die beiden anderen. Und ihr Bau beruht auf denselben technischen Fertigkeiten. Erstmals erwähnt wurde sie von Herodot (um 484 bis 425 v. Chr., siehe Seite 166).

Das untere Drittel der „Mykerinos“-Pyramide war mit Rosengranit verkleidet, der Rest mit dem hellen Tura-Kalkstein. Wie die ursprüngliche Verschalung des unteren Teils der „Mykerinos“-Pyramide besteht auch der in den Felsuntergrund hinab führende Gang zum Teil aus dem rötlich-braunen Granit. Von der Granitverkleidung sind an der Basis noch 16 Lagen erhalten, und die Zerstörertrupps des Kalifen Malek al-Azis Othman mussten deshalb über diesen Granitpanzer klettern, um bei den Kalksteinquadern die erste Bresche zu schlagen. Im Jahr 1837 trieb der besessene Engländer Howard Vyse dann mit Dynamit die von Kalif Othman geschaffene Bresche bis in die Mitte der Pyramide voran und sprengte dann den senkrechten Schacht in den Felsuntergrund hinunter, jedoch ohne Erfolg. Den Eingang entdeckte er erst im Juli 1837 an der Aussenwand, doch wie die arabischen Inschriften im Inneren der Pyramide verrieten, kamen ihm andere zuvor. In der „Grabkammer“ befand sich nur noch ein monolithischer Basalt-„Sarkophag“.

Ende1838 liess John Shae Perring, ein Mitarbeiter von Vyse, diesen 3 t schweren „Sarkophag“ nach England einschiffen, doch der Frachter ging vor der spanischen Küste unter.

Die Kammern im Untergrund

Nach 31 m mündet der absteigende Gang in die fast quadratische Vorkammer (3,6 x 3,16 m), die ebenfalls aus Rosengranit-Quadern besteht. Auf der anderen Seite führt der Gang weiter und endet nach 12 m in der grossen Kammer, die 14,2 m lang (Ost-West-Ausrichtung), 3,85 m breit und 4,9 m hoch ist. Von dort zweigen drei weitere Gänge ab: Aus der Nordwand reicht ein langer, blinder Schacht in den Pyramidenbereich hoch. Im Boden führt eine Rampe hinunter in eine kleine Vorkammer, wo sich rechts ein kleiner Raum mit vier Nischen befindet, und geradeaus die „Grabkammer“ mit ihrem Tonnengewölbe. Der dritte Gang, der von der Westwand der grossen Kammer weitergeht, heisst „Passage“. Sie führt in den Deckenbereich über der „Grabkammer“.

In der grossen Kammer fanden die neuzeitlichen Entdecker um den Briten

Abb. 1.2 - Die kleine Pyramide im Querschnitt mit allen Kammern im Untergrund.

Abb. 1.3 - Haben die Erbauer so ihre Namen neben dem Eingang zu der „Mykerinos“-Pyramide hinterlassen, wie oft behauptet wird? Nein, sagt der renommierte Ägyptologe Dr. Ahmed Osman:

Howard Vyse auch den Deckel eines Holzsarges und einige Knochen in Mumienbinden. Auf dem Deckel waren Inschriften angebracht, unter anderem auch mit dem Namen Menkew-Re (Menkaura, Mykerinos). Von Anfang an war klar, dass es sich nicht um den echten Mykerinos handeln kann, denn der Stil des Sargdekkels und der Inschrift war ganz anders als in der 4. Dynastie. Der Sarg musste aus einer späteren Zeit stammen. Neuere Untersuchungen datieren die Knochen auf die frühchristliche Zeit. Es stellt sich deswegen auch die Frage, weshalb jemand im Frühchristentum in einem ägyptischen „Grab“ bestattet wurde?

Auf der Aussenseite der Pyramide, etwa 0,5 m links unterhalb des Eingangs in der Nordwand, steht in der Granitverkleidung eine sehr ungenau und ungleichmässig ausgeführte Relief-Inschrift mit 5 kurzen Hieroglyphenzeilen, die auch ein Datum nennen: 23. Tag des 4. Monats der Winterjahreszeit. Das Jahr ist nicht mehr zu entziffern, aber Teile des Namens Menkew-Re und möglicherweise auch der seines Sohnes Schepseskaf. Die meisten Ägyptologen gehen davon aus, das Datum beziehe sich auf die Beisetzung von Mykerinos, weil die Pyramide sein Grabmal sei. Unvoreingenommen muss man sich jedoch fragen, warum er nur eine kleine Kratzinschrift an der Aussenseite anbringen liess? Vielleicht ist es eher so, dass wegen des roten Granits – der härter ist als Eisen – ihre Namen und das Datum auch in späteren Zeiten mit besseren Werkzeugen kaum aufzubringen waren.

Der renommierte Ägyptologe Dr. Ahmed Osman hat eine wesentlich differenziertere Ansicht: „Die Hieroglyphen stammen nicht von Mykerinos und auch nicht von den Erbauern. Die Inschrift wurde inzwischen auf eine spätere Zeit datiert, wie auch einige andere Hieroglyphen auf dem Plateau, die eindeutig später aufgebracht wurden.“

Sie bedeute „Hetep di Nesw“, eine „schöne Bestattung des Königs mit Gebeten und Opfergaben“ und sei eine Formel, die auch bei anderen „Privatgräbern“ zu finden ist. Somit gibt es bei allen 3 megalithischen Pyramiden keine einzige dynastische Hieroglyphe, weder auf den Aussenseiten noch in den Gängen und Innenräumen.

Die echten Gräber auf dem Giza-Plateau – wie auch im Tal der Könige in Luxor – sind jedoch mit Hieroglyphen und Malereien fast gänzlich bedeckt.

Deshalb entfällt auch dieser ägyptologische Beweis für den Bau (siehe Seite 177). Die „Grabkammer“ der „Mykerinos“-Pyramide ist in verschiedener Hinsicht ein bautechnisches Rätsel. Sie ist 6,59 m lang, 2,62 m breit, 3,43 m hoch und, obwohl tief im Felsuntergrund, exakt nach der Nord-Süd-Achse ausgerichtet. Die Wände, der Boden und die gewölbte Decke bestehen aus dunkelbraunem Granit, der besonders hart und schwer ist. Das Decken-gewölbe bilden 9 gegeneinander gekippte Plattenpaare, die von unten her zu einer Rundung ausgeschliffen wurden. Eine gewölbte Granitdecke ist schon aussergewöhnlich, vor allem weil der verwendete Granit selbst mit Eisen kaum zu bearbeiten ist und die Ägypter damals nur über Kupferwerkzeuge verfügten. Doch wie sind die schweren Granitplatten, die 2–3 t wiegen, in ihre Position gebracht worden?!

Da sich die „Grabkammer“ im Felsuntergrund befindet, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wurden die Platten durch die Passage in den oberen Teil gebracht oder von unten hochgehievt. Die Platten der Giebeldecke reichen am unteren Ende etwa 1 m über die Seitenwände der Kammer hinaus und sind im entsprechend ausgehöhlten Felsen fest verankert. Die Granitplatten müssen paarweise montiert worden sein. Waren sie unten in die Verankerung eingefügt, mussten sie miteinander hochgehoben werden, um sie dann gegeneinander zu kippen. Die Dachaushöhlung im Felsen ist sehr niedrig. Wenn die schweren Granitplatten durch die Passage direkt dorthin gebracht wurden, stellt sich die Frage, wie sie über die 3 m tiefe Kammeraushöhlung auf die andere Seite gehievt werden konnten? Sowohl der Raum im Dachbereich wie auch in der Kammer unten war zu klein für die erforderliche Anzahl Arbeitskräfte. Weshalb diese Schikanen, was wurde mit solchen unterirdischen Megalith-Anlagen bezweckt?

Unter der kleineren Pyramide liegt somit die wohl aufwendigste und komplizierteste unterirdische Anlage, denn diese liegt unterhalb der Bodenfläche und wurde vollumfänglich aus dem Felsuntegrund herausgeschnitten. Das heisst, dass – wie bei der mittleren Pyramide – keine Kammern innerhalb des eigentlichen Pyamiden-Korpus liegen.

Nur die grosse Pyramide birgt viele Kammern in ihrem Innern, dafür nur eine grob bearbeitete Kammer unter der Bodenfläche im Felsuntergrund.

Abb. 1.4. - Eingang zur „Mykerinos-“Pyramide. Dort sind die unteren Lagen aus rotem Granit noch fast vollständig intakt. Links neben dem Eingang sind die Kratz-Hyroglyphen angebracht worden.

Abb. 1.5 - Alle Kammern von Norden.

Abb. 1.6 - Alle Kammern von Westen.

Abb. 1.7 - Ausschnitt der sogenannten grossen Kammer und der „Grabkammer“.

Abb. 1.8 - Querschnitt der 2,62 m breiten und 3,43 m hohen „Grabkammer“. Sie hat ein Granitgewölbe aus zwei 3 t schweren Rosengranitplatten, die auf beiden Seiten in die millimetergenau ausgesparte, 1 m tiefe Verankerungsrinne eingefügt wurden. Die Konstruktion an sich ist ein Rätsel.

Auf der Ostseite der „Mykerinos“-Pyramide stand einst auch ein Totentempel, der noch teilweise erhalten ist, wie die Korridoranlage. Ausserdem gibt es Mauerreste aus riesigen Kalksteinquadern, die auch von Ägyptologen gewürdigt werden. Hier z. B. von Mark Lehner im Buch „Geheimnis der Pyramiden“, S. 133):

„Der grösste – zu sehen an der Nordwestecke des Tempels – wiegt über 200 Tonnen. Er ist der schwerste, der in Giza gefunden wurde.“

Karlheinz Schüssler, Präsident der Deutsch-Ägyptischen Gesellschaft, meint hingegen in seinem Buch „Die ägyptischen

Pyramiden“ auf Seite 230, dass sich die schwersten Quader in den Überresten des Totentempels bei der „Chephren“-Pyramide befinden. Als Beispiel nennt er einen würfelförmigen Block mit den Massen 6,20 x 6,80 x 4 m, der mit einem Volumen von rund 170 m3 etwa 425 t wiege:

„Da dieser Tempel durch alle Zeiten hindurch als Steinbruch gedient hat, ist von ihm freilich nicht mehr viel übrig geblieben. Lediglich einige grobe Blöcke des Kernmauerwerks liegen noch an Ort und Stelle. Allerdings hat man sie wohl weniger wegen ihrer schlechten Qualität, sondern vielmehr ihres ungeheuerlichen Gewichtes wegen zurückgelassen.“

Abb. 1.9 - Sicht von der „Mykerinos“-Pyramide aus Richtung Osten über den megalithischen Totentempel.

Abb. 1.10 - Der gigantische Kalksteinquader in der Nordmauer, der über 200 t schwer ist.

Abb. 1.11 - Sicht aus Richtung Osten, im mittleren der drei Gänge.Gut sichtbar die verwendeten Steinarten, links schwarzer Basalt, rechts vorne Kalkstein, rechts hinten Lehmziegel, ganz hinten roter Granit beim Kern der Tempelanlage.

Die „Chephren“-Pyramide

Abb. 1.12 - Die Pyramide, die Chef-Re zugeschrieben wird.

Die mittlere Pyramide

Die „Chephren“-Pyramide ist 215,25 m lang und 143,5 m hoch. Sie ist zwar rund 3 m kleiner als die „Cheops“-Pyramide, befindet sich aber auf einer rund 10 m höher gelegenen Ebene.

Chephren (Chafre, Chef-Re) und sein Bruder Djedefre, der älteste Sohn von Cheops, haben eine interessante Gemeinsamkeit: Sie tragen die Bezeichnung des Sonnengottes Re in ihrem Namen. Djedefre, der nach dem Tod seines Vaters Pharao wurde, aber schon acht Jahre danach starb, soll neue religiöse Ansichten vertreten haben. Er anerkannte nicht mehr Horus und Chnum als einzige oder höchste Götter, sondern brachte mit seinem Pharao-Namen die besondere Verehrung des Sonnengottes Re zum Ausdruck (Echnaton hat diese in der 18. Dynastie wieder etabliert und für kurze Zeit den Monotheismus eingeführt). Damals fand offenbar ein religiöser Umbruch statt. Im Gegensatz zu Djedefre soll Chephren seine Pyramide trotzdem direkt neben die seines Vaters gebaut haben, als geometrische Weiterführung der Anlage: Die verlängerte Nordost-Südwest-Diagonale der grossen Pyramide ist auch die Nordost-Südwest-Diagonale der mittleren Pyramide. Damit diese Ausrichtung exakt und kompromisslos umgesetzt werden konnte, musste ein unebenes, schräges Kalkstein-Gelände auf einer Fläche von über 50 Hektaren planiert werden. Eine Meisterleistung, zumal riesige Felspartien abzutragen waren. Das ist auf der Westseite der „Chephren“-Pyramide besonders gut zu sehen. Dort wurde das Felsgelände 4,5 m tief abgetragen, damit die Pyramide auf allen Seiten völlig eben steht. Wer immer die Bauherren waren, sie waren auch Meister der Planierkunst.

An der Spitze sieht man noch den Rest des Mantels aus hellem Tura-Kalkstein (siehe Abb. 1.14). Bei den drei untersten Lagen wurden wie mit dem Lineal zugeschnittene Verkleidungsquader aus Rosengranit verwendet (s. Abb. 1.15). Die Lagen selbst bilden Kalksteinblöcke, die 6 m lang und 1,8 m hoch sind und rund 200 t wiegen. Der obere Teil der „Chephren“-Pyramide besteht aus Blöcken, die etwa 3 t schwer sind, ähnlich wie bei der „Cheops“-Pyramide. Wegen des Grössenunterschieds zwischen den Riesenblöcken in den unteren Lagen und den kleineren in den oberen Ebenen besagt eine alternative Theorie, dass die „Chephren“-Pyramide in zwei verschiedenen vordynastischen Epochen erbaut wurde. In der ersten Phase seien jene Anlagen gebaut worden, die aus den gewaltigen Kalksteinblöcken bestehen: der Sphinx, der Sphinx-Tempel, der Tal-Tempel, der „Chephren“-Totentempel, der untere Teil der „Chephren“-Pyramide, vielleicht auch schon die „Cheops“- und die „Mykerinos“-Pyramide oder deren Fundamente. Das sei der Stand im Ersten Zeitalter, der Nether-Epoche, der Gott-Könige gewesen. Im Zweiten Zeitalter, der Epoche der Shemsu Hor, der Horus-Könige, sei das Giza-Zentrum renoviert und weiter ausgebaut worden: der Pyramidenaufbau auf der Plattform der „Chephren“-Pyramide, eventuell die „Mykerinos“- und die „Cheops“-Pyramide mit den Granit- und Tura-Kalksteinverkleidungen, sowie die Granitmauern bei den mittlerweile verwitterten Kalksteinblöcken des Tal-Tempels. In dieser Phase könnte auch die Umgestaltung des verwitterten Sphinx-Kopfes stattgefunden haben (siehe Seite 61). Es ist jedoch eher wahrscheinlich, dass die „Chephren“-Pyramide in einer einzigen Epoche errichtet wurde. Zuerst das massive Fundament mit den 200-Tonnen-Blöcken, darauf der Rest der Pyramide mit kleineren Bausteinen. Anhand dieses Szenarios wären im Ersten Zeitalter die 3 Pyramiden und der Sphinx erstellt worden, verbunden mit den unterirdischen Anlagen, und im Zweiten Zeitalter kamen die Granitverkleidungen, Tempelanlagen und die langen Aufgänge hinzu (siehe dazu auch Zeittafel der prähistorischen Kulturen, Abb. 5.69, Seite 163).

Abb. 1.13 - Die mittlere Pyramide im Querschnitt mit allen Kammern im Untergrund.

Abb. 1.14 - Spitze der „Chephren“-Pyramide mit der ursprünglichen Verkleidung aus Tura-Kalkstein.

Abb. 1.15 - Am Fuss der „Chephren“-Pyramide finden sich noch Reste der ehemaligen Verkleidungsblöcke aus Rosengranit. Sie sind rund 1,2 m breit, 1,5 m hoch und an der Basis 2,5 m lang. Aus dieser Perspektive ist die parallele Anordnung und Präzision der Kanten, der Flächen und des Neigungswinkels sichtbar.

Die Kammern im Untergrund

In die „Chephren“-Pyramide kann man durch zwei separate Gänge gelangen, die parallel übereinander angelegt sind.

Der erste beginnt 2,6 m ausserhalb der Pyramide auf Geländehöhe und führt direkt in den Fels zu einer Kammer. Sie sei eine unvollendete Grabkammer, lautet die ägyptologische Lehrmeinung.

Zuerst sei eine viel kleinere Pyramide geplant gewesen, deren Spitze über dieser Kammer gelegen hätte. Dann habe man sich aber zu einem markant grösseren Bauwerk entschlossen, genau auf der Fortsetzung der Diagonalen der „Cheops“-Pyramide. Deshalb sei die Grabkammer unter die Spitze der neuen Pyramide nochmal gebaut worden. Der erste Gang durch den Fels ist jedoch lediglich 1,05 m breit und 1,11 m hoch. Wie hätte dort hindurch der Sarkophag gebracht werden können? Sollten die Priester im Kauergang durchschlüpfen, mit der Mumie des Pharao im Schlepptau?

Der zweite Gang, der zur „neuen Grabkammer“ führt, ist bis kurz davor genauso eng (1,05 m breit, 1,20 m hoch). Die Kammer selbst, die sich bis zum Dachansatz ebenfalls im Felsuntergrund befindet, ist 14,17 m lang, 4,97 m breit und bis zum First 6,84 m hoch. Das Giebeldach besteht aus gegeneinander gekippten, dicken Kalksteinplatten (je rund 15 t schwer), die aus dem Boden ragen. Darauf wurde die rund 2,2 Mio. m3 grosse Pyramide gebaut, die etwa 5 Mio. t wiegt. Das Giebeldach hielt den enormen Belastungen auch bei Erdbeben stand. Es wird angenommen, dass der Sarkophag wegen des engen Ganges von aussen in die Kammergrube abgeseilt wurde.

Doch der zweite, obere Gang beginnt im Pyramidenkörper, auf Höhe der zwölften Lage (11,48 m über dem Gelände), und führt schräg hinab in den felsigen Untergrund. Es mussten also zuvor die zwölf Lagen im Eingangsbereich errichtet worden sein. Gut 4 m unter dem Boden setzt sich der Gang horizontal fort bis zur grossen Kammer. Sie ist rechteckig. Parallel zur westlichen, schmalen Seite befindet sich eine monolithische Rosengranit-Wanne (2,64 x 1,07 x 0,97 m), die in den Boden eingelassen ist. Der neuzeitliche Entdecker des Zugangs und der Kammer (Giovanni Battista Belzoni, im Jahr 1818) fand darin viel Schutt und einige Knochen. Spätere Untersuchungen zeigten, dass sie – wie in der „Mykerinos“-Pyramide – von Stieren stammten.

Abb. 1.16 - Die Stelle, wo die beiden Gänge unterirdisch zusammentreffen, also nicht in der Pyramide.

Die „Grabkammer“ des „Chephren“

Bis zur Höhe des Dachansatzes auf rund 5 m liegt sie im Felsenuntergrund. Die Decke, aus gegeneinander gekippten Kalksteinplatten, liegt über der Bodenfläche, also leicht innerhalb des Pyramiden-Korpus, wobei bis heute keine anderen Kammern im Pyramidenaufbau gefunden wurden, wie bei der kleinen Pyramide.

Abb. 1.17 - Zugang zur „Grab“-Kammer.

Abb. 1.18 - Gesamtansicht.

Abb. 1.19 - „Sarkophag“ aus rotem Granit.

Abb. 1.20 - Die „unvollendete“ Kammer.

Abb. 1.21 - Die „Grab“-Kammer.

An der Ostseite der „Chephren“-Pyramide stand einst 13 m entfernt der megalithische Totentempel, der durch den Aufweg mit dem Tal-Tempel bei dem Sphinx verbunden war.

Viel ist vom Totentempel nicht übrig geblieben, lediglich einige Kalksteinblöcke des Kernmauerwerks. Sie zeugen von der damaligen zyklopischen Bauweise: Einer der Blöcke ist 6,2 x 6,8 x 4 m gross und wiegt etwa 425 t! In dieser Anlage wurden die schwersten Bausteine verwendet, die man bisher in Ägypten gefunden hat. Anhand der Überreste konnte rekonstruiert werden, dass der Totentempel 110 m lang und 45 m breit war. Wie im Tal-Tempel standen auch hier monolithische, vierkantige Rosengranitpfeiler, und die Wände waren ebenfalls aus Rosengranit.

Östlich der „Cheops“-Pyramide befinden sich auch Grabanlagen (Mastabas) der Verwandten und des Hofstaats von Pharao Cheops. Die vordersten zwei gehören den Prinzen Ka-Wab und Chaef-Chufu, der mit Chephren gleichgesetzt wird. Doch wenn Chephren eine eigene grosse Pyramide bauen liess, warum gibt es dann unweit davon entfernt ein viel bescheideneres Grab von ihm? Ausserhalb der Pyramiden wurden mehrere Inschriften mit dem Namen Chephren entdeckt, was zeigt, dass die Pharaonen nicht grundsätzlich anonym bleiben wollten. Wären sie die Pyramidenbauer gewesen, hätten sie sich mit Stelen und Inschriften verewigen lassen – vor allem, wenn diese monumentalen Bauwerke wirklich ihre Grabstätten gewesen wären.

Abb. 1.22 - Ansicht von Westen, von den untersten Stufen der mittleren Pyramide.

Abb. 1.23 - Seitenansicht von Norden.

Abb. 1.24 - Teilansicht innerhalb des Totentempels mit den erwähnten, gewaltigen Kalksteinblöcken.